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Wieso gerade dieses Genre?

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Beitrag von SarahPilgrim Do 6 Jan 2011 - 7:24

Hey Leute.

Ich finde das immer sehr interessant zu hören, wieso sich die Leute ihr Genre ausgesucht haben, bzw. wieso sie sich gerade darin so wohlfühlen.
Nun möchte ich hier gerne das Thema anschneiden und auch von euch wissen, wieso ihr gerade in eurem Genre so gern schreibt? Wieso ist es nicht ein anderes geworden? Wieso könnt ihr euch dort am Besten ausdrücken? Was gefällt euch daran so gut, was macht es für euch zu etwas Besonderem?

Eure SarahPilgrim.
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Beitrag von Myri Do 6 Jan 2011 - 7:48

Interessantes Thema :-)

Dazu muss ich erstmal sagen, dass ich generell nicht so ein Fan davon bin, sich auf ein Genre festzulegen. Ich finde, am Anfang sollte die Handlung stehen und der entsprechend dann das Genre gewählt werden. Insofern habe ich nicht so mein "Stammgenre", in dem ich dann die entsprechenden Geschichten verfasse.
Lange habe ich aber Fantasy geschrieben. Das hatte im Allgemeinen drei Gründe. Erstens habe ich früher sehr viel in diesem Teil der Literatur gelesen (schließlich macht die Fantasy einen Großteil der Jugendbücher aus). Ich mochte das Genre wegen der schönen Naturbeschreibungen, wegen der Fremdheit, ein bisschen auch wegen dem Verträumten (trifft natürlich nicht auf alle Fantasybücher zu). Da lag es nahe, dass ich auch in diesem Genre geschrieben habe. Der zweite Vorteil war, weniger recherchieren zu müssen. So musste ich zumindest nicht befürchten, vorgeworfen zu bekommen, dieser oder jener Ort würde nicht der Wirklichkeit entsprechen. Und drittens hatte ich die Hoffnung, von Verlegern Fantasy als so junge Autorin leichter abgenommen zu bekommen. Ich meine, der Großteil der Fantasyleser ist jugendlich (und die Bücher dem Jugendbereich zuzuordnen) - da stört eine jugendliche Autorin keinen, während in Genres, die auch viele Erwachsene lesen, die Verleger da einen Nachteil für den Verkauf sehen könnten.
Inzwischen zieht es mich sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben zu anderem hin. Ich habe immer noch phantastische Elemente in den Geschichten (in den meisten zumindest), sie sind nun aber in unserer Welt angesiedelt (an das Recherchieren gewöhne ich mich schwer^^). Welchem Genre die Geschichten zuzuordnen sind? Da tue ich mir schwer. Wie gesagt, ich bin kein Fan einer genauen Einteilung und sie passen weder in die Krimi-/Thrillersparte, noch sind es reine Liebesromane oder Dramen. Insofern würde ich es, wegen den paar "übernatürlichen" Sequenzen, als Phantastik bezeichnen - "mein" Genre ist das allerdings nicht und gut möglich, dass ich nächstes Mal etwas ganz anderes probiere.

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Beitrag von Faraday Do 6 Jan 2011 - 11:10

Schön, dass du wieder ein paar Diskussionen anstößt- eine Bereicherung fürs Forum =)

Ich habe mich ja schon als Fantasyautorin geoutet, wie ich dazu gekommen bin, ist aber eine längere Geschichte, die ich im Anschluss gerne erzählen möchte.

Allgemein denke ich, ist es immer schwierig, sich als Autor auf ein Genre einzuschießen. Von Verlagen wird aber ebendies häufig verlangt, da es einfach schwierig ist, einen Autoren gut zu vermarkten, wenn er verschiedene Zielgruppen bedient. Ich schätze mal, dass die meisten hier in mehreren Genres schreiben oder sich darin versucht haben.
Was man schreibt, hängt meiner Meinung nach viel von dem ab, was man auch liest. Und von Erfahrungen.
Schließlich bringt lesen Erfahrung und jemand, der nur Belletristik liest, wird sich wohl schwer mit Fantasy tun, ein Krimischreiber nicht leicht mit einem Sachbuch etc...

Meine Schreibgeschichte startete mit Fantasy. Irgendwie bin ich schon früh zum Fantasy lesen gekommen und habe tonnenweise Bücher in dieser Richtung verschlungen. Zum Schreiben gekommen bin ich ja lustigerweise über das offizielle Eragonforum, wo es einen Bereich für Eigene Geschichten gab. Nachdem ich spontan am Eragon-Schreibwettbewerb teilgenommen hatte, weil mir dafür so viele Ideen kamen und auch prompt in der Anthologie gelandet bin, dachte ich mir, vielleicht kann ich ja wirklich schreiben oder es zumindest lernen. Meine Zielgruppe waren die Fantasyleser im Eragonforum, also begann ich verschiedene Fantasygeschichten. Ich hatte treue Leser, für die ich gerne immer weitergeschrieben habe, da sie sich auf die Fortsetzungen gefreut haben.
Auf die Idee, auch mal was anderes auszuprobieren, kam ich erst, als ich das Scriptorium gegründet hatte. Durch den Austausch gab es viele Anregungen, auch durch die Internen Schreibwettbewerbe.
Ich habe wirklich in viele verschiedene Richtungen experimentiert, von dem jugendlichen Selbstfindungsquark, den nie einer lesen durfte Zwinkern über Lovestorys bis hin zum Krimi hab ich mich ausprobiert.
Aber ich hatte nie mit einem Genre mehr Erfolg oder mehr Leser im Netz, als mit meinen Fantasygeschichten. Außerdem fällt mir dazu einfach mehr ein, ich weiß auch nicht wieso. Irgendwann habe ich beschlossen, dass ich bei dem bleibe, was ich kann. Und festgestellt, das Fantasy nicht gleich Fantasy ist. Schließlich gibt es tausende phantastische Untergenres, die ich noch erkunden will. Momentan probiere ich mich neben der klassischen Fantasy auch in Steampunk, Dark Fantasy und Urban Fantasy Richtung aus. Und auf meiner geplanten Romanliste stehen unter anderem ein Kinder-, ein Jugendbuch, sowie eine Fantasy-SciFi-Mischung. Durchaus möglich, dass ich also doch nochmal was anderes schreibe, allerdings bleibe ich im phantastischen Bereich, solange er mir Spaß macht. So einfach ist das für mich =)

Ich denke, es macht mir auch einfach Spaß zu versuchen in einem Genre, in dem es schon so viel gibt, noch etwas Neues zu entdecken. Oft lege ich inzwischen auch 0-8-15 Fantasybücher weg, aber immer wieder fällt einem dazwischen auch ein Juwel in die Hände und da finde ich dann auch nicht, dass Fantasy weniger anspruchsvoll sein muss, als andere Genres. Unterhaltungsliteratur ja, aber keine schlechte.

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Beitrag von coco94 Do 6 Jan 2011 - 11:51

Hm das ist wirklich eine interessante Frage.
Ich bewege mich auch zwischen verschiedenen Genres hin und her.
Ich schreibe hin und wieder Gedichte und auch oft Kurzgeschichten, die sich mehr mit dem realen Leben beschäftigen. Vermutlich kommt das daher, dass die meisten meiner Kurzgeschichten von Dingen, die ich höre, sehe etc inspiriert werden und deswegen auch direkten Bezug zur Realität haben. Ich finde das immer sehr interessant, da ich viele Kurzgeschichten gar nicht veröffentliche, sondern sie nur mir zur Reflexion dienen. Mir zeigt das oft auch neue Sichtweisen auf, die ich für mich noch nicht so kannte. Mit solchen kleineren Dingen hat es angefangen.

Längere Projekte landen bei mir allerdings doch meist im Fantasy-Bereich.
Was mich daran reizt, sind wohl die unglaublich vielen Möglichkeiten, die sich einem dabei bieten und dass der Fantasie erst einmal keine Grenzen gesetzt sind. Es ist schön, das alles ein wenig auszuleben und all die Ideen in meinem Kopf verwirklich zu können. Dabei neige ich meistens eher dazu, meine Geschichten in der realen Welt spielen zu lassen (weiß jetzt nicht, wie das spezifische Untergenre heißt). Warum das so ist, kann ich gar nicht sagen, ich finde solche Geschichten einfach interessanter. Vielleicht weil sie mir näher vorkommen, als in irgendeiner Fantasiewelt Zwinkern Allerdings muss ich zugeben, dass ihr mich mit euren Äußerungen über schlechte 0-8-15-Fantasy etwas verunsichert lachen Vielleicht werde ich mein Projekt erstmal eine Weile ruhen lassen, um mich mal wieder ein wenig von anderen Geschichten inspirieren zu lassen glücklich
Dass Fantasy anspruchslos ist, finde ich übrigens auch gar nicht. Ich habe schon einige Fantasy-Bücher gelesen, die mich auch mit tiefgründigeren Themen bewegt haben. Die Leute, die das Fantasy-Genre so verallgemeinern, machen es sich zu einfach =)

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Beitrag von SarahPilgrim Fr 7 Jan 2011 - 0:42

Ich persönliche schreibe Romane nur in Dramen, Horror oder Psychothriller. Mysterythriller mit eingebunden...

Und die Genre gefallen mir aus folgenden Gründen.

Drama: Ich kann alle Gefühle mit hineinbringen, kann sie verbauen, aus meinem Kopf verschwinden lassen und sie auf dem Papier speichern. Ich kann aber auch aus meinen Problemen entfliehen und auf die meiner Charaktere eingehen. Ich kann bei einem Drama einfach mitfühlen und natürlich alle negativen Gedanken einbinden.

Horror: Wenn ich jemanden abgrundtief hasse und ihn am liebsten umbringen würde, dann kann ich das in einer Geschichte einfach tun. Ich kann diese Person quälen, ihr Leid zufügen, ihr Angst machen, sie foltern. Und ?! Niemandem passiert etwas, aber ich hab ihr wehgetan, tief im Inneren meines Herzens. Könnt ihr euch vorstellen, wie beruhigend so etwas wirken kann?? Das kann es. Ansonsten gefällt mir das Horror Genre auch einfach so, es ist spannend und es ist wahr. Alles, was dort passiert, passiert auf der Welt irgendwo, oder ist schon öfter vorgekommen. Horror ist die Realität, auch wenn das viele nicht akzeptieren mögen.

Psychothriller/Mysterythriller: Ich liebe diese Genre einfach unglaublich, weil ich mich mein Leben lang schon gerne mit Geistern, gruseligen verwunschenen Orten und der menschlichen Psyche beschäftige. Es ist alles einfach unglaublich interessant und geheimnisvoll. Ich kann nicht genug davon bekommen. Ich will wissen, wie sehr man eine Seele belasten kann, sehen wie sie zerbricht, fühlen wie sie immer mehr in sich zusammenfällt.

Ihr hält mich jetzt für einen Freak oder? xDD
Nein, Spaß. Ich weiß nicht, wie ich es anders erklären soll, aber ich interessiere mich einfach für das Übernatürliche und Paranormale, abgesehen davon natürlich für psychische Krankheiten und andere Methoden, einen Mensch zu einem seelischen Wrack zu machen.

Jeder hat seine Vorlieben, mich faszinieren solche Dinge einfach. Daher meine Liebe zu Psychothriller Filmen. glücklich
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Beitrag von USS Nelame Fr 7 Jan 2011 - 1:35

Ja, hmm... warum Fantasy? Das ist eine verdammt gute Frage. Mir hat Fantasy eigentlich nie gelegen, alles, was über Herr der Ringe hinaus ging, war für mich nur Blödsinn oder nicht attraktiv. Und nun schreibe ich selber Fantasy. Und warum?

Nun, angefangen habe ich damals mit Science Fiction. Im Star Trek-Universum. Die Abenteuer des Raumschiffs Nelame, dessen Name auch mein Nickname ist. Die Wurzeln meines Autorendaseins. Und das, weil ich selber sehr großer Star Trek-Fan war, aber ein eigenes Raumschiff haben wollte, mit meinen damaligen Schulkameraden als Besatzung. Achja... wie dumm und naiv ich noch war. Als ich dann erwachsener und reifer wurde, sprengte meine Vorstellung irgendwann die Grenzen der Science Fiction. Ich erschuf Dinge, Personen und Begebenheiten jenseits von Zeit, Raum, Logik und Naturwissenschaft. Mein erster Roman ist noch über die Nelame und meine (seitdem) liebste Figur OneofCollective. Der Sequel zu dieser Geschichte trug dann aber bereits fantastische Züge, sodass es mir auch heute schwer fallen würde, diesen noch in ein Genre einzuordnen. Und dann das erste Mal, als ich mich verliebte, war es dann ganz um mich geschehen. Da reifte irgendwann die Idee für meinen großen Roman, an dem ich heute, wie schon vor 5 Jahren weiter zuversichtlich und bestimmt arbeite, in dem Wissen, dass es vielleicht mein bestes Werk wird. Und das nur, weil ich gemerkt habe, dass es eben doch mehr, als nur Mathematik, Formeln und Naturwissenschaften gibt... und auch lernen musste, dass mir zu dieser neuen Welt er Zugang komplett fehlt.

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Beitrag von Paoment Fr 7 Jan 2011 - 4:51

Ich hab auch in der Fantasy angefangen. Ist klar, ich hab das Gefühl, so geht es einem Grossteil aller Schreiberlinge heutzutage.
Jedenfalls versuchte ich mich erstmals an einer Tonne von Romanen zugleich. Ja, ihr könnt euch vorstellen, wie das am Ende rauskam. War ein wenig viel auf einmal, aber immerhin hatte ich dadurch ein Ventil für meine Fantasie. Übrigens ist einiges, was ich zu dieser Zeit geschrieben hab, gar nicht mal so schlecht. Natürlich unmöglich zu veröffentlichen, aber nicht unbedingt schlecht, wenn man mein damaliges Alter bedenkt.
Jedenfalls entwickelte ich mich weiter und kam plötzlich auf die Idee, recht skuril-krankes Zeug zu schreiben. So hab ich auch hier im Forum angefangen. Ich sag nur, meine Blitzgeschichte beispielsweise... *Hust*
Aus dieser Phase kam ich dann bald, als es hier im Forum Kritik hagelte und Schimpfwörter meinerseits regnete...
Dann wurde mir die Welt der Ausschreibungen aufgetan. Ich wusste vorher nicht, dass es diese Chance auf Veröffentlichung gibt. Ich hab also an ein paar Wettbewerben mitgemacht und seltsamerweise die Geschichte, mit der ich am wenigsten gerechnet hatte, wurde ausgewählt. Eine Horrorgeschichte übrigens. Ein Genre, dass ich bis jetzt noch nicht mal gelesen hatte.
So entwickelte sich mein Geschreibsel weiter und jetzt schreibe ich eigentlich in allem ein wenig, um meine Stärken und Schwächen und auch meine Grenzen kennenzulernen.
Hab zum Beispiel gemerkt, dass mir Krimis gar nicht liegen. Zu viel Logik^^'
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Beitrag von Seido Fr 7 Jan 2011 - 6:37

Horror: Wenn ich jemanden abgrundtief hasse und ihn am liebsten umbringen würde, dann kann ich das in einer Geschichte einfach tun. Ich kann diese Person quälen, ihr Leid zufügen, ihr Angst machen, sie foltern. Und ?! Niemandem passiert etwas, aber ich hab ihr wehgetan, tief im Inneren meines Herzens. Könnt ihr euch vorstellen, wie beruhigend so etwas wirken kann?? Das kann es. Ansonsten gefällt mir das Horror Genre auch einfach so, es ist spannend und es ist wahr. Alles, was dort passiert, passiert auf der Welt irgendwo, oder ist schon öfter vorgekommen. Horror ist die Realität, auch wenn das viele nicht akzeptieren mögen.

Psychothriller/Mysterythriller: Ich liebe diese Genre einfach unglaublich, weil ich mich mein Leben lang schon gerne mit Geistern, gruseligen verwunschenen Orten und der menschlichen Psyche beschäftige. Es ist alles einfach unglaublich interessant und geheimnisvoll. Ich kann nicht genug davon bekommen. Ich will wissen, wie sehr man eine Seele belasten kann, sehen wie sie zerbricht, fühlen wie sie immer mehr in sich zusammenfällt.

Sarahs Ruf bei der Fraktion 'Das System' ist um 350 Punkte gestiegen.
(Kleiner Hinweis für Nichtwisser, von Neutral auf Freundlich kommt man mit 6000 Punkten. Gebt euch Mühe.)

Zu Horror und Thriller muss ich wohl nichts sagen, ich bin da ähnlich wie Sarah. Dramen sind weniger mein persönlicher Geschmack, auch wenn viele meiner Geschichten wohl einen dramatischen Hintergrund haben - ein Text lässt sich nunmal nicht immer nur einem Genre zuordnen, sondern mehreren: die Horrorgeschichte erzählt gleichzeitig das Drama eines psychisch kranken Menschen, der gern mordet etc. pp.

Ansonsten schreibe ich auch Fantasy und, wie ich im Zuge des Forenwichtelns erkannt habe, Science Fiction.

Fantasy ist eben so ein Ding, was jeder kann. Hinzu kommt, dass ich schon seit ich klein bin solche Bücher lese und auch Computerspiele gedaddelt habe, die fantastische Welten beschrieben. Das hilft der Fantasie eines verkorksten kleinen Mädchens ungemein auf die Sprünge, um gewisse Familienkonflikte auszublenden.
Zudem schreibe ich, wie hier ja auch nicht unbekannt ist, sehr gern über Dämonen, Untote, gefallene Götter, verdrehte Wesenheiten. So etwas ist nunmal im Fantasybereich anzusiedeln, Punkt.

Science Fiction.. bis vor dem Forenwichteln hielt ich Science Fiction für Raumschiffgeballere im Weltall. Mittlerweile weiss ich, dass auch fantastisch angehauchte Zukunftsvisionen der realen Welt darunter fallen, so wie eben meine Geschichte über Das System. Die Grenzen zum Fantasybereich sind natürlich fließend, nichtsdestotrotz muss ich SF wohl als eines der Genres über die ich schreibe nennen.

Ein bevorzugtes Genre habe ich in dem Sinne nicht. Wenn ich einen Text schreibe, dann gehe ich nicht mit dem Gedanken "Ich möchte jetzt eine Horrorgeschichte hinkriegen!" da ran, sondern ich habe eine Idee die sich verfestigt und nach und nach ganz von allein eine gewisse Form annimmt. Dann liest irgendjemand das Resultat und schreit: "THIS IZ SCI-FI!" und ich denke "Jaja, sag doch was du willst..."
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Beitrag von USS Nelame Fr 7 Jan 2011 - 7:31

Seido schrieb:nunmal nicht immer nur einem Genre zuordnen, sondern mehreren: die Horrorgeschichte erzählt gleichzeitig das Drama eines psychisch kranken Menschen, der gern mordet etc. pp.
Nein, das tut nur eine gute Horrorgeschichte. Und sobald die Horrorgeschichte auch nur etwas Tiefe hat, zählt sie ja gleich nicht mehr als Horrorgeschichte, sondern als Psychothriller.

Das ist nur einer der Gründe, warum ich mich auch schwer tue, in Genres zu unterscheiden. Ich meine, euer Vergleich ist mit dem Vergleich von Fantasy zu Science Fiction zu vergleichen. Manchmal lässt es sich eben nicht genau sagen. Deshalb würde ich auch nie sagen, ich bin ein Autor, der ausschließlich Fantasy schreibt. Oder ausschließlich Science Fiction. Wer weiß, was in Zukunft denn kommt? Vielleicht versuche ich mich mal an Dramen? Oder ich fange tatsächlich einmal schriftstellerisch gesehen an, mich meinem persönlich größten emotionalen Problem zu stellen und schreibe eine Geschichte, in der auch Erotik eine Rolle spielt? Nun ja - wer weiß, was noch kommt?

Ich finde, es ist sehr wichtig, offen für Neues zu sein. Wer von sich behauptet, er ist ein ausschließlicher Fantasy- oder Horror oder Krimi-Autor, ist in meinen Augen ein schlechter Autor. Denn ein wirklicher Meister stellt sich immer wieder aufs Neue den Dingen, die er nicht kennt und entwickelt so sich selbst weiter.

Fantasy ist eben so ein Ding, was jeder kann.
Ja, das ist so eine Sache. Wenn ich jetzt sage, Krimis sind so ein Ding, das jeder kann, dann ist das genau dasselbe. Sicher, jeder von uns kann einen Mord ausdenken, viele auch ihn durchplanen und in eine Geschichte einbauen. Aber wer kann das dann auch umsetzen? Und zwar so, dass es etwas unabhängiges ist? Das ist doch der Unterschied zwischen schlechter Literatur und guter: Gute Literatur ist zeitlos und nicht von irgendwelchen Modehypes abhängig. Dieser ganze Blödsinn mit Vampiren und was wohl jetzt neu kommen soll, die Engel... das kann jeder. Aber wer kann einen neuen Herr der Ringe schreiben? Ich weiß, der ist Paradebeispiel für gute Fantasy. Und ob das nun an der Qualität des Buches liegt, oder erst durch die Umsetzung als Film so gekommen ist, weiß ich persönlich nicht, weil ich das Buch nicht gelesen habe und mich auch mit Tolkiens Lebenswerk selber nicht gut auskenne. Für mich ist er nur ein Beispiel, was zeitlose Literatur ist, weil man seinen Namen und die Geschichte kennt. Werke ähnlicher Qualität wären für mich Don Quixote, Mobi Dick, Faust und mit gewissen Einschränkungen auch die Bibel.

Science Fiction.. bis vor dem Forenwichteln hielt ich Science Fiction für Raumschiffgeballere im Weltall.
Das meine ich, mit offenem Geist. kennst du Star Trek? Nicht den verkorsten elften Film, der sich einbildet, den Namen klauen zu können, weil da drin eine Enterprise vorkommt.
Die Serie Star Trek (und da speziell "das nächste Jahrhundert") ist für mich der Inbegriff genialer Science Fiction. Warum? Weil es um Philosophie geht, Religion, Metaphysik - und selbstverständlich Charakterentwicklung. Das Science spielt dabei gar keine so große Rolle - ist natürlich durch das Raumschiff und die Zukunft immer präsent - aber nicht der eigentliche Inhalt.
Klar, auch das ist eine Fernsehserie und in sofern für ein Schreibforum nicht ganz als Beispiel geeignet. Aber auch Fernsehserien werden geschrieben. Da gibt es Drehbücher, Scripte und dergleichen. Und auch das ist ein Bereich der Schreibkunst.

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Beitrag von Seido Fr 7 Jan 2011 - 20:51

Jeder kann alles und ich am meißten, ist doch klar.

Nach Filmen brauchst du mich nicht fragen, ich hab keinen Fernseher und schaue solche Sachen auch nicht über's Internet. Science Fiction ist für mich als Genre weitestgehend uninteressant, mir ist nur aufgefallen, dass ich eine Geschichte schreibe die unter anderem in diesem Genre anzusiedeln ist. Nebenbei auch noch im Fantasy- und Horrorgenre. Und als was klassifiziert man sie nun? Würde es tatsächlich zu einer Veröffentlichung kommen, würden sich die Medien wohl gegenseitig Worte in den Mund legen wie "blahblahblubb düstere, fantastische Zukunftsvision mimimi lalala".

Mit der Aussage, dass Fantasy jeder kann, habe ich nicht gesagt Fantasy sei schlechte Literatur. Wenn man allerdings den Schreibern auf den Zahn fühlt wird man immer hören, dass die sich an Fantasy versucht haben und es meißt auch noch tun. Fantasy scheint unter neuen Schreibern wohl wie ein "Anfängergenre" zu wirken, was auch nicht verwundert: niemand kann dir sagen, dass das, was du da eben geschrieben hast, unlogisch ist. Denn es ist ja Fantasy! Und außerdem ist die Geschichte in deinem Kopf ja auch voll toll, die anderen sind davon bestimmt genauso begeistert.
Wer frisch mit Schreiben anfängt will erfahrungsgemäß die dicken Eier raushängen lassen und zeigen was für ein Naturtalent er von Anfang an ja ist, da kann er schlechte Kritiken für Unlogik in seinen Texten nicht gebrauchen. Ich selbst war mal so und ich beobachte es bei fast jeder Neuanmeldung hier im Forum immer wieder, manche verschwinden dann nach einer traumseifenblasenzerplatzenden Kritik ohne Abschiedsworte, andere sagen "ich arbeite momentan an etwas riiichtig großem!" und sind auch weg, die wenigsten bleiben tatsächlich und sehen ihre Anfängerfehler ein.
So erhält das Fantasygenre nunmal auch seinen schlechten Ruf. Ich sage es mal ganz offen: jeder Depp glaubt er kann Fantasy schreiben und reibt den Leuten seine lustigen Geschichten über Einhörner und Feen unter die Nase, der Großteil macht das allerdings nur um sagen zu können "Guck mal, ICH kann schreiben und was kannst du?". Erfahrungsgemäß sind die heutigen Jugendlichen, die ihre Wochenendtage saufend in irgendwelchen Discos verbringen, total begeistert wenn jemand mehr als eine DinA-4 Seite vollschreibt und preisen dich direkt als die nächste Joanne K. Rowling.
Solche traurigen Tatsachen machen das Genre im Ganzen nicht schlecht, es ist allerdings oft nur noch ermüdend jemanden nach seinen Schreibgenres zu fragen und als erstes Fantasy zu hören. Das ist der Punkt, den ich mit "Fantasy kann jeder" setzen wollte, nicht mehr.

Und doch, Horror kann auch Drama beinhalten ohne zum Psychothriller zu werden. Aber Das System ist jetzt zu müde um das auch noch zu erläutern, zumal es eben erst aus dem Bett gefallen ist. Wenn da so ein großer Bedarf nach besteht kann ich das heute Abend nachholen, auch wenn man sich denken kann wie das funktioniert.
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Beitrag von Nakyo Sa 15 Jan 2011 - 14:05

Nun, zu gegeben, eigentlich lese ich nicht gerne etwas Gesellschaftkritisches (ein Genre von vielen, in denen ich schreibe) und ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal derart viel in diesem Bereich schreiben würde. Es hat sich einfach so ergeben. Und heute fühle ich mich darin wohl, weil das meine Möglichkeit ist, Dampf abzulassen oder Überlegungen aufzuschreiben. Genauso verhält es sich bei meinem Projekt über das Schreiben.

Anders ist es beim Horror und Fantasy. Beiden Genres war ich schon immer sehr angetan, leserlich so wie schriftlich. Woran das liegt kann ich aber nicht wirklich sagen. Es sind einfach Themen, die mich interessieren und mit denen ich mich gerne beschäftige. Auch kenne ich mich mittlerweile in diesem Genre recht gut aus.

Seido, nun, richtig gute Fantasy finde ich eben nicht leicht. Fantasy, welche logisch ist/wirkt, ist doch eigentlich die Art von Fantasy, der das Lob gilt und das Können ausmacht. Es stimmt schon, dass Fantasy jeder schreiben kann, aber die Frage ist, WIE. Professionelle Fantasy zeichnet sich eben durch ganz andere Merkmale aus, als der von Anfängern.

Und im Übrigen finde ich vor allem Horror, welcher Drama beinhaltet, ohne ein Psychothriller zu sein, interessant. Letztendlich ist alles eine Frage der Umsetzung.
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Beitrag von Seido Sa 15 Jan 2011 - 21:51

Nope, leicht ist vernünftige Fantasy auch nicht. Das sehe ich an meinem eigenen Projekt, für das ich immer wieder bedenken muss wie ich geplant habe. Mir ist mehr als einmal ein Patzer unterlaufen, als ich beispielsweise einfach "vergessen" habe, dass 2 große Städte vor nicht allzu langer Zeit einen Krieg gegeneinander geführt haben und die eine trotzdem von der anderen Lebensmittel erhandelt.
Aber das ist der Unterschied: ich plane, ich bedenke, ich kombiniere. Ich gehe auch an das Genre Fantasy mit einer gewissen Logik heran.
Miriam K., 18 Jahre alt und möchte unbedingt Autorin werden, schreibt und schreibt und schreibt und schreibt. Dann liest es jemand, weist sie auf den Logikfehler hin; Ihre Reaktion: "Du bist so doof wäh wäh das ist Fantasy wäh wäh." Und der Leser denkt Wtf?!
Flaches, aber (hoffentlich) nachvollziehbares Beispiel.
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Beitrag von Myri Sa 15 Jan 2011 - 22:10

Ist ja nett, dass ich in deinen Beispielen aufscheine, aber 18 bin ich noch nicht und "schreibt, schreibt, schreibt, schreibt" passt (leider) auch nicht so ganz auf mich lachen

Im Allgemeinen stimmt, was ihr sagt: Fantasy ist generell als das "Anfängergenre" zu seinem (bei vielen) schlechtem Ruf gekommen - das Genre, in dem alle schreiben, die für ernsthafte Literatur zu faul/schlecht sind. Und das ist wirklich nicht fair. Ich muss zugeben, dass ich auch mit Fantasy begonnen habe, weil ich einfach von vielem keine Ahnung hatte und zu faul zum recherchieren war - wenn ich über einen realen Ort geschrieben hätte, hätte ich erst rausfinden müssen, wie genau es dort aussieht, wie die Lebensgewohnheiten der Leute sind, etc. etc.. Insofern habe ich auch genau aus diesen Gründen damit angefangen - aber natürlich auch, weil ich begeisterte Fantasyleserin bin. Und das ist, denke ich, auch ein Hauptbeweggrund für die vielen Schreibanfänger, die in diesem Genre arbeiten. Wenn sie dann ein wenig Erfahrung gewonnen haben und nicht die Schreiberei an den Nagel hängen, werden sie sicher auch lernen, dass für Fantasy in vielen Dingen ernsthafte Recherche und sauber und logisch ausgearbeitete Handlungsstränge nötig sind.

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Beitrag von Seido So 16 Jan 2011 - 2:04

Warum heißt du auch so, such dir einen anderen Namen!

Aber du bringst es auch nochmal gut auf den Punkt.
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Beitrag von USS Nelame So 16 Jan 2011 - 4:51

Recherche ist ein Punkt, der aber vom Grad des Realismus und vom Inhalt der fantastischen Welt abhängt. Ich könnte einen realistischen Roman schreiben, ohne irgendwas recherchieren zu müssen. Romeo und Julia ist ein Drama, das aufgrund seiner ungenauen Festlegung auf Zeit oder Ort nahezu zeitlos ist. Die Frage ist: Auf was kommt es einem dabei an?

Will ich eine vollkommen neue Welt erschaffen? Dann sind Fantasy oder Science Fiction für mich die besten Genres zum Anfang. Will ich lieber Wert auf Charaktere legen und eine tiefe Handlung hervorrufen? Dann ist etwas realistisches definitiv besser geeignet. Will ich es auf einen Ort beschränken oder einen Gegenstand, eine Waffe, eine Krankheit oder irgendwas anderes zum Gegenstand des Ganzen machen? Dann fängt der Driss mit der Recherche an. Etwas, wofür ich persönlich überhaupt keinen Nerv hätte und was für mich auch absolut uninteressant ist. Bestimmt könnte ich einen guten Roman über einen psychisch Kranken schreiben, aber der wäre nicht nur langweilig, sondern hätte auch keine sinnvolle Handlung. Über ein legendäres Schwert im Mittelalter stattdessen könnte ich nicht schreiben. Sicher, eine Handlung würde mir schnell einfallen, aber ich kenne mich mit Mittelalter und Rittern nur bedingt aus und erst mal Wochen lang alles zusammentragen zu müssen, was ich bräuchte, ist mir den Aufwand nicht wert, zumal mich das Ergebnis nicht überzeugen würde. Ich möchte doch schreiben, um meiner Fantasie freien Lauf zu lassen, sie zu beflügeln und zu verarbeiten. Nicht, um einen historischen Bericht zu verfassen. Darum schreibe ich prinzipiell nur, wovon ich Ahnung habe. Und als Naturwissenschaftler weiß ich zum Beispiel, dass Dinge, die ich in meinen Roman voraussetze in der Science Fiction absoluter Humbug wären. Darum habe ich für mich zum ersten Mal in diesem Roman das Genre Fantasy gewählt und vielleicht auch nicht zum letzten Mal, wobei das davon abhängt, was mir sonst noch so alles einfällt.

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Beitrag von Myri So 16 Jan 2011 - 5:03

Aber um manche Recherche kommt man nunmal nicht herum, ob es einen nun interessiert oder nicht - ich meine damit jetzt nicht für die Handlung grundlegende Dinge, sondern einfach Kleinigkeiten. In einem Fantasyroman beispielsweise sollte man sich, wenn man z.B. eine Schiffsreise inszeniert, erst informieren, wie lange denn ein Segelboot eigentlich unter diesen und jenen Bedingungen über diese oder jene Strecke unterwegs ist, etc.. Auch wenn man die Welt neu erschaffen hat, gibt es nunmal Kleinigkeiten, die korrekt sein müssen (sollten).

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Beitrag von USS Nelame So 16 Jan 2011 - 5:18

Und was, wenn man ein Segelboot ersetzt durch ein Boot, das von einer Art Rückstoßmotor angetrieben wird? Eine Erfindung, die ja real gar nicht existiert? Warum denn immer so dreidimensional in bekannten Dimensionen denken?
Außerdem gibt es da noch so etwas, wie die Unschärfe-Relation. Heißt, je größer der (zeitliche?) Abstand ist, desto ungenauer lassen sich Ereignisse vorhersagen. Es kann immer etwas dazwischen kommen. Und da ich gerne mal den ein oder anderen Tag in meiner Erzählung überschlage, tut das der eigentlichen Story auch nicht weh. Wichtig ist, dass es authentisch wirkt. Wenn du das über Recherche schaffst, dann ist das für dich ein guter Weg. Ich greife da lieber auf unkonventionelle Methoden zurück.

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Beitrag von Nafn So 16 Jan 2011 - 11:23

Fantasy ist ein einfaches Anfängergenre? Wieso? Kann man dort besser über Logikfehler hinwegtäuschen?

Wenns nach mir geht finde ich das ordinäre Drama in einer Welt wie der unseren relativ einfach. Du brauchst ein Problem, die Rahmenbedingungen sind dem Autoren wie dem Leser bekannt. Man muss also nur noch das Problem verpacken und gut ist. Wenn einem was Lustiges dabei einfällt macht man eine Komödie draus. Auch kein Ding.

Prinzipiell traue ich mir zu, wenn ich das als Aufgabe gestellt bekomme, über alles und in allem schreiben zu können. Das wird nicht zwingend gut und driftet eventuell auch etwas ab, aber sonst?
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Beitrag von absinthefreund So 16 Jan 2011 - 12:48

Wie schnell eine Diskussion doch immer zu so nem Fantasy-Hick-Hack ausartet!
Ich schmeiß mich mit rein!

Hier, ich hab diese Theorie: Fantasy ist kein "Anfängergenre", sondern Fantasyschreiber treiben sich bevorzugt im Internet respektive in Foren herum. Fantasymöger tummeln sich eben gerne in anderen "Welten".

Meine erste Geschichte war: ne Fantasygeschichte. Mit 10 oder so, ein Märchen über einen Zauberwald, das mein Papa abgetippt hat, weil ich in meinem Leben noch keine Tastatur berührt hatte. Damals, ja...
Seitdem bin ich dabei geblieben, weil ich ein großer Träumer bin. Aber beschränken tue ich mich nicht. Bloß einen Roman würde ich kaum in einem anderen Genre schreiben wollen, weil Fantasyideen einfach dieses wahnsinnige hungrige Gefühl in mir wecken. Die Gier nach Abenteuer.

Ich liebe die unglaubliche Symbolik, die man in Fantasy packen kann. Es gibt so viele Typen-Charaktere: ein Zauberer, ein Vampir, ein Engel, ein Elf ruft sofort Assoziationen auf, und ich liebe es, diese zu nehmen und umzukehren oder zuzuspitzen, Gegensätzliches hinzuzufügen. Ich entwickle unheimlich gerne Figuren.
Alles hat Symbolik in der Fantasy, auch wenn Vieles gar nicht bewusst wahrgenommen wird, weil es so altbekannt ist. Ein Schwert ist immer symbolisch, Geschenke stellen sich immer als nützlich heraus, Altes ist immer geheimnisvoll, Einhörner lassen sich nur von Jungfrauen streicheln etc.

Fantasy ist grenzenlos. Man schlägt ein Buch auf und weiß nicht, welche Abenteuer und Absonderlichkeiten auf einen zukommen. Und beim Schreiben ebenso: Ich schlage meinen Kopf auf und weiß nicht, welche abstrusen Ideen herauskommen werden. Und das berauscht mich.

Das GROßE: Alles ist möglich, eine einzelne Person kann die Macht eines Gottes haben, alles ist extrem und hat extreme Folgen. Schicksal. Und es zu besiegen.
Das Abenteuer: die Quest und der Entwicklungsroman, der in so manchem Fantasyroman steckt und bei einer Quest unerlässlich ist.

Urban Fantasy ist wohl (zurzeit) mein Liebling. Es erlaubt es mir, Alltägliches aus unserer Welt in Magisches zu verwandeln und überall Geheimnisse zu streuen. Außerdem mag ich die Tragik von magischen Wesen in unserer Welt, dessen Macht am Vergehen ist. Das ist so rrromantisch. glücklich Und wieder symbolisch. Gesellschaftskritik: Wo ist die Magie in unserer gehetzten, technologischen Zeit geblieben? Nicht wahr?
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Beitrag von SarahPilgrim Mo 17 Jan 2011 - 22:38

Also, ich finde Dramen nicht gerade so einfach. Vielen Menschen fällt es viel zu schwer diese erdrückende, traurige und schlimme Atmosphäre zu beschreiben, die ein echtes Drama mit sich ziehen MUSS.
Nicht jeder kann mit Worten so spielen und die Spannung auch erhalten, sodass ein gutes Drama entsteht. Im Prinzip ist kein Genre wirklich etwas für Anfänger, denn jedes einzelne davon hat seine komplizierten Seiten.
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Beitrag von USS Nelame Di 18 Jan 2011 - 3:01

SarahPilgrim schrieb:Also, ich finde Dramen nicht gerade so einfach. Vielen Menschen fällt es viel zu schwer diese erdrückende, traurige und schlimme Atmosphäre zu beschreiben, die ein echtes Drama mit sich ziehen MUSS.
Was, wenn wir den Begriff "Drama" in seiner ursprünglichen Bedeutung verstehen und auch so anwenden? Dann verfliegt die bedrückende Stimmung und wir haben einfach eine dramatische Handlung (dramatisch bedeutet für mich in dem Zusammenhang einfach nur so etwas ähnliches, wie emotional vielschichtig). Also einfach eine Geschichte, die durch ihren Verlauf überrascht/mit nimmt/verschiedene Gefühle wach ruft. Ein Liebesroman kann genauso dramatisch mitreißend sein, wie eine Kriegsgeschichte oder ein Fantasy-Buch. Darum sollte sich jeder große Autor meiner Meinung nach auch in der Kunst der Dramaturgie üben. Denn wenn man in jedem Genre ein Drama schreiben kann, dann ist man auch wirklich gut.

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