Scriptorium Kunst- und Schreibforum
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Wenn die Hölle wirklich wird ( Arbeitstitel)

2 verfasser

Nach unten

Wenn die Hölle wirklich wird ( Arbeitstitel) Empty Wenn die Hölle wirklich wird ( Arbeitstitel)

Beitrag von Mexiine Mi 19 Jun 2013 - 7:18

Hello,


ich poste auch mal einen Ausschnitt aus einer meiner Geschichten. Diese hier ist eine ziemlich lange Geschichte, die momentan auch kein Ende mit sich bringt.  Ich werde euch mal zuerst das erste Kapitel zeigen und dann möchte ich gerne eure Meinung dazu wissen(:
Es ist ein größeres Projekt von mir und ich werde warscheinlich noch eine zeitlang daran arbeiten und überarbeiten usw. Der Titel ist unter anderem auch nur in Arbeitstitel und noch nichts festes. irgendwann wird mir das passende dazu  einfallen, vielleicht auch mit eurer Hilfe?Razz
So nun die ersten beiden Kapitel(: es ist ziemlich kurz, die darauffolgenden Kapitel sind etwas länger .Viel Spaß beim lesen.


Kapitel 1:


Wo bin ich nur hier? Eingeschlossen in einem kleinen, dunklen Raum. Es ist zu eng hier drin, ich kann mich kaum bewegen. Ich fühle mich unwohl, beängstigt, kurz davor auszuflippen. Ich zittere am ganzen Körper, die Tränen laufen in Strömen über das Gesicht. Ich schreie, doch niemand hört mich. Ich schlage gegen die Wände, doch es rührt sich nichts. Ich schreie mir die Seele aus dem Leib, in der Hoffnung gehört zu werden. Plötzlich öffnet sich die seitliche Wand und ein grelles Licht blendet mich. Ich spüre wie zwei Arme mich aus diesem engen Raum herauszuziehen. Ich wehre mich heftig, da ich nicht weiß, was gerade vor sich geht. Es ist so schrecklich hell und ich erkenne nichts. Ich spüre einen Stich im Oberarm und wie mir etwas injiziert wird. Meine Augenlider werden immer schwerer und schwerer, bis sie sich schließlich ganz schließen. Die Traumwelt holt mich ein.



Kapitel 2:
 
Als ich wieder erwache, liege ich entblößt auf einer erhitzten, metallenen Liege. Ich bin allein in diesem Raum. Was passiert hier nur mit mir? Der Versuch mich zu bewegen und aufzustehen, scheitert, da ich an Hand- und Fußgelenken gefesselt bin. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und erblicke Skalpelle sowie andere scharfe Instrumente auf einem Tisch neben mir. Was wollen die mit mir tun? Diese Instrumente beunruhigen mich. Was zur Hölle geht hier vor sich? Warum liegt das hier? Was wird mit mir passieren? Ich will nur noch weg von hier. Diese Fesseln sind natürlich auch so fest, dass sie sich auch noch in mein Fleisch bohren. Als ich mich, soviel es geht, im Raum umschaue, sehe ich jeweils in jeder Ecke eine winzige Kamera hängen. Also werde ich beobachtet. Nur von wem? Welche kranken Menschen tun so etwas hier? Und warum saß ich in der Blackbox? Wie lange wird das hier noch weiter gehen? Ich höre Schritte, schwere Männerschritte. Plötzlich steht diese Person neben mir und schaut mich, durch eine Maske durch, an.
„ Hey, du junges Ding!“, die Stimme klingt rau und heiser.
Ich antworte ihm einige Minuten lang nicht. Mittlerweile sehe ich auch wieder klarer.
„Du willst nicht sprechen? Na gut. Aber bald wirst du schreien! Du wirst dir die Seele aus dem Leib schreien und ich werde mich an deinen Schmerzen erfreuen.“
Mit diesem Satz verlässt die Person den Raum wieder. Die ganze Zeit, die sie hier war, hat sie mir ins Gesicht geschaut, aber jetzt sitzt sie bestimmt vor dem Monitor und befriedigt ihre Triebe. So liege ich nun wieder alleine hier, gedemütigt, komplett entblößt und unbeweglich. Wie lange liege ich nun schon hier? Mein Zeitgefühl ist gleich null. Nach gefühlten zwei Stunden kommt die Person mit den schweren Männerschritten wieder in den Raum. Diesmal geht sie nur durch den Raum. Ich fühle mich so unendlich hilflos und ich kann gar nichts tun, geschweige denn mich wehren, falls mir jemand etwas antun will. Dann kommen die Schritte näher und ich starre wieder nur in die Maske von vorhin.
„ Ich bin wieder da! Jetzt werde ich mich vergnügend!“, lacht sie höhnisch. Ich hingegen bleibe noch immer stumm, aber die Angst in mir macht sich breit. Sie nimmt das Skalpell und führt dieses an mein rechtes Fußgelenk. Ich spüre wie die Klinge sich in mein Fleisch bohrt und wie das Blut fließt. Ich schreie. Sie zieht das Skalpell langsam aber sicher an meinem Bein hoch bis zum Knie. Das Gefühl, der kalten Messerklinge in meinem Fleisch, ist das grausamste, was ich je erlebt habe! Mein Blut fließt nur so aus mir heraus. Ich schreie nur noch. Angsterfüllte und Schmerzzerreissende Schreie.
„Ich sagte doch, dass du schreien würdest!“; lacht die Person höhnisch. Ich kreische jetzt nur noch vor Schmerz. Höllische Schmerzen durchfahren meinen Körper, kaum auszuhalten. Die  schwarz maskierte Person grinst, es scheint ihr zu gefallen. Wieder setzt sie das Skalpell an und ritzt mir in meinen einen Arm ein Wort hinein: SPAß. Auch in den anderen Arm ritzt sie mir etwas ein. Das Wort: HASS. Ich spüre die sauberen Schnitte und auch, dass sie sich der Sache sicher ist. Sie könnte ein Chirurg oder Fleischer sein. Auf jeden Fall ist ein Beruf mit scharfen Instrumenten ausgeübt worden. Dazu hat sie das alles hier auch geplant. Warum ich? Mein Körper zuckt vor Schmerz zusammen und mir laufen die Tränen über das Gesicht. Meine Kräfte schwinden langsam, weil ich sehr viel Blut verliere. Die Person legt das Skalpell zur Seite und holt sich einen Stuhl aus einer Ecke, den ich vorher nicht gesehen habe. Sie setzt sich neben mich und schaut mir beim Bluten zu. Mittlerweile habe ich keine Kraft mehr zum Schreien und ich schluchze nur noch voller Angst vor mich hin. Ich spüre, dass ich immer schwächer werde und meine Sicht verschwommener. Meine Augen werden immer schwerer.
„Wirst du schwächer? Jetzt schon? Schade, es hat doch eben so viel Spaß gemacht, deine Schreie zu hören. Es war ein tolles Gefühl. Ich mich richtig wohl gefühlt! Schrei doch nur noch einmal für mich, bitte!“, sie scheint erregt zu sein. Ich höre es an der Stimme. Meine Augenlider schließen sich. Ist dies jetzt das Ende? Werde ich jetzt sterben? Sieht so der Tod aus? Was wird nun mit mir passieren? Die Traumwelt holt mich ein weiteres Mal ein…
 
Mexiine
Mexiine
Buchstabe

Weiblich Anzahl der Beiträge : 11
Punkte : 19
Anmeldedatum : 19.06.13
Ort : Am Dino Ort, den niemand kennt

http://www.violet-rose.weebly.com

Nach oben Nach unten

Wenn die Hölle wirklich wird ( Arbeitstitel) Empty Re: Wenn die Hölle wirklich wird ( Arbeitstitel)

Beitrag von Xhex Do 20 Jun 2013 - 22:06

Hallo Mexi,

dann will ich mich doch mal deinem ersten Kapiteln annehmen.
Vorab möchte ich aber nochmal anmerken, dass es sich bei allem natürlich nur um Vorschläge handelt. Was du davon gebrauchen und umsetzen möchtest, liegt natürlich ganz alleine bei dir.

Kapitel 1:


Ist für meinen Geschmack etwas zu kurz, um wirklich als Kapitel bezeichnet zu werden.
Warum machst du aber nicht aus den ersten beiden Kapitel eines?
Du kannst sie dann ja innerhalb des Kapitels dennoch durch einen Absatz trennen.

Mexiine schrieb:Wo bin ich nur hier? Eingeschlossen in einem kleinen, dunklen Raum. Es ist zu eng hier drin, ich kann mich kaum bewegen. Ich fühle mich unwohl, beängstigt, kurz davor auszuflippen. Ich zittere am ganzen Körper, die Tränen laufen in Strömen über das Gesicht. Ich schreie, doch niemand hört mich. Ich schlage gegen die Wände, doch es rührt sich nichts. Ich schreie mir die Seele aus dem Leib, in der Hoffnung gehört zu werden. Plötzlich öffnet sich die seitliche Wand und ein grelles Licht blendet mich. Ich spüre wie zwei Arme mich aus diesem engen Raum herauszuziehen. Ich wehre mich heftig, da ich nicht weiß, was gerade vor sich geht. Es ist so schrecklich hell und ich erkenne nichts. Ich spüre einen Stich im Oberarm und wie mir etwas injiziert wird. Meine Augenlider werden immer schwerer und schwerer, bis sie sich schließlich ganz schließen. Die Traumwelt holt mich ein.

Dein 1. Kapitel besteht insgesamt aus 15 Sätzen. Davon beginnst du 8 mit "Ich".
Ich weiß, dass man in diese Falle sehr schnell hineintappt und das nicht nur bei der Ich-Perspektive, sondern aus bei der personellen. Wie schnell hat man da als Satzbeginn ständig ein "Er" oder "Sie" drinnen.
Du solltest versuchen, diese Satzbeginne auf ein Minimum zu reduzieren und das ist auch gar nicht so schwer.
Hier mal ein Beispiel aus deinem Kapitel, wie du das wunderbar umstellen kannst, ohne etwas vom Satzinhalt wirklich verändern zu müssen.

Ich zittere am ganzen Körper, die Tränen laufen in Strömen über das Gesicht.

Vorschläge:

1. Mein Körper zittert und Tränen laufen mir in Strömen über das Gesicht.
2. Tränen laufen mir in Strömen über das Gesicht und ich zittere am ganzen Körper.

Zu deinem 1. Kapitel ganz allgemein:

Dein Einstieg und die Atmosphäre, die du hier gleich zu Beginn mit einfließen lässt, gefallen mir schon ganz gut. Du wirfst direkt Fragen und Spannung auf und der Leser will natürlich wissen, wie es weitergeht.
Allerdings könntest du da durch Kleinigkeiten noch viel mehr Intensität herausholen. Manchmal reicht eine einfache Kürzung  eines Satzes, womit du gleichzeitig aber die Dringlichkeit verstärkst. Zum Beispiel dein allererster Satz. Warum beginnst du nicht einfach mit: Wo bin ich?
Das "Wo bin ich nur hier" klingt für mich eher nach jemandem, der zu einer Gruppe von seltsamen Leuten stößt und sich fragt: Wo bin ich hier nur gelandet? Aber eine Person, die sich wie deine Protagonistin? Dein Protagonist? in solcher Situation wiederfindet, hat Angst, weiß nicht, wo sie ist und was passieren wird. Sie wird nicht in rationalen, klaren Sätzen denken.

Mexiine schrieb:Ich schreie, doch niemand hört mich.
Ein sehr beliebter Fehler der Ich-Perspektive. Woher weiß deine Figur, dass niemand sie schreien hört? Dass kann sie nicht wissen. Sie kann es allerhöchstens vermuten/befürchten/ahnen, aber nicht wissen. Stell dir vor, du befändest dich in dieser Situation und du schreist. Weißt du dann wirklich ganz genau, dass deinen Schrei niemand gehört hat? Vielleicht haben ihn ja sogar mehrere Leute gehört und sie reagieren nur einfach nicht darauf. Was ist mit dem/den Entfüher(n). Sie können diesen Schrei doch durchaus gehört haben.

Mexiine schrieb:Ich wehre mich heftig, da ich nicht weiß, was gerade vor sich geht.
Die zweite Satzhälfte kannst du streichen, denn das versteht sich von selbst und der leser ist ja nicht dumm. Ihm ist natürlich klar, warum deine Figur sich in diesem Augenblick wehrt und die meisten Leser finden es auf Dauer nicht gerade prickelnd, wenn der Autor meint ihnen eine Situation erklären zu müssen.
 
So, das war es aber auch schon und wie ich zu beginn gesagt habe, hast du hier einen wirklich spannenden und vielversprechenden Einstieg in deine Geschichte geschafft, die auf jeden Fall zum Weiterlesen animiert.

Liebe Grüße

Xhex

_________________
Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle!
Xhex
Xhex
Abschnitt

Weiblich Anzahl der Beiträge : 290
Punkte : 882
Anmeldedatum : 06.10.11
Alter : 53
Ort : Limburg

Nach oben Nach unten

Wenn die Hölle wirklich wird ( Arbeitstitel) Empty Re: Wenn die Hölle wirklich wird ( Arbeitstitel)

Beitrag von Mexiine Mo 10 Nov 2014 - 8:55

Nach langer, langer Zeit, antworte ich dann endlich mal schlussendlich hier auf deine Antwort.

Ich danke dir zunächst, denn sie war sehr hilfreich, und habe seitdem auch alles überarbeitet und alles anders geschrieben bzw. verbessert!
Danke.

Ich hoffe, dass die nächsten Kapitel genauso gut ankommen können.

Liebe Grüße,
Mexiine
Mexiine
Buchstabe

Weiblich Anzahl der Beiträge : 11
Punkte : 19
Anmeldedatum : 19.06.13
Ort : Am Dino Ort, den niemand kennt

http://www.violet-rose.weebly.com

Nach oben Nach unten

Wenn die Hölle wirklich wird ( Arbeitstitel) Empty Re: Wenn die Hölle wirklich wird ( Arbeitstitel)

Beitrag von Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten