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Sollte man über Persönliches schreiben?

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Beitrag von Gast So 28 Jun 2009 - 5:05

Sry, wenn's hier fehl am Platz ist. Ich wusste nicht wohin damit.

Also, hier haben ja schon einige User kritisiert, dass hier vielzuviele sehr persönliche Erlebnisse als Geschichten niederschreiben.

Wie schon in der Überschrift erwähnt, wollte ich euch nun fragen, ob ihr hierbei sagt, dass eigene Erlebnisse und das Schreiben grundsätzlich getrennt voneinander sein müssen und man eher distanziertere/objektivere Themen behandeln sollte.

Oder ob ihr meint, man müsse auf jeden Fall über Persönliches schreiben, da dadurch erst die Texte an Leben gewinnen und Menschen mit ihrem Gefühl und ihrer Nähe beeindrucken können.


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Beitrag von Neverman So 28 Jun 2009 - 6:26

In diversen Ratgebern steht, dass man nie über persönliches schreiben sollte.
Aber als Verarbeitung von bestimmten Themen kann das bestimmt hilfreich sein. Ob man das nun den anderen zeigen möchte, oder nicht, liegt bei jedem selbst.
Es wird natürlich schwer mit dem kritisieren, da es eben eine persönliche Angelegenheit ist, aber man kann auch so schreiben, dass nicht sofort ersichtlich wird, dass es etwas privates ist.

Und letztendlich ist es so, dass man seine ganze Erfahrung unbewusst in das Geschriebene einbindet, erlebte Emotionen, Erfahrungen, Erkenntnisse, und so weiter, daher ist ein Text IMMER persönlich.
Es ist ja so, dass man nur gut über etwas schreiben kann, was man persönlich auch erlebt hat. Jemand, der nicht weiß, wie eine Kuh aussieht, kann sie auch nicht beschreiben.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Niemand wird dich hier verurteilen, wenn du etwas sehr persönliches reinstellst. Du solltest aber bedenken, dass das hier das Internet ist und man dir daraus leicht einen Strick drehen kann.
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Beitrag von USS Nelame So 28 Jun 2009 - 7:41

Also, jetzt ganz ehrlich - das einzige, was ich überhaupt schreiben kann, sind persönliche Dinge. Würde ich nicht mindestens einen Teil meiner Persönlichkeit mit ins Spiel bringen, würde ich nicht schreiben.

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Beitrag von Faraday So 28 Jun 2009 - 9:48

Ich verschieb das mal in "Rund ums Schreiben"

Zum Thema: Es kommt drauf an, wofür und warum man schreibt. Daran muss man messen, wieviel Persönliches in den Text passt.

Wenn man schreibt, um Erlebnisse zu verarbeiten, dann ist das natürlich sehr persönlich. Aber dann sollte man sich auch gut überlegen, ob man das öffentlich macht und der Kritik preis gibt, die hier vllt verletzend sein kann.

Wenn man einen Roman zur allgemeinen Unterhaltung schreibt sollte meiner Meinung nach nicht zu viel biographisches rein. Jedenfalls versuche ich immer zu vermeiden, dass meine Charaktere keinen (oder zumindest nicht erkennbar) realen Personen gleichen.

Man sollte biographische Texte immer von fiktiven trennen und nicht mischen, das ist meine Meinung.

Dass man im Kleineren auch immer persönliche Erfahrungen reinbringt, ist logisch. Wie Neverman schon sagte, kann man nur beschreiben, was man kennt. Aber ich denke, hier geht es nicht um biograpische Details.

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Beitrag von Gast Sa 4 Jul 2009 - 10:43

Ich sehe das ähnlich: rein autobiographische Texte sind selten zu empfehlen. Man kann das machen, wenn man etwas zu erzählen hat, was ungewöhnlich, interessant oder sonst wie erzählenwert ist. Aber da muss man genau schauen, was man mit dem Text erreichen will, und differenzieren, ob man den Text für sich oder für einen Leser schreibt.
Ich weiß, es klingt immer etwas hartherzig, aber es gibt gerade im Internet so viele Texte, die davon handeln, dass es dem Autor furchtbar, furchtbar, furchtbar, furchtbar schlecht geht oder dass ihm irgendetwas Banales, nur für die Beteiligten Verstehbares passiert ist, oder seitenlange Beschreibungen davon, was er zum Frühstück gegessen hat - kann man machen, kann man aber auch für sich behalten.

Von einem Text über persönliche Begebenheiten erwarte ich Selbstreflexion. Ist das gegeben, kann eine solche Geschichte schon sehr interessant sein, wenn es eben gegeben ist, dass etwas Erzählenwertes erzählt wird oder dass etwas auf eine erzählenswerte Weise erzählt wird. Zwinkern
Will der Text aber nur Mitleid erregen und jeder Versuch eine Textkritik wird mit dem Argument, man könne das nicht nachvollziehen, weil man selbst ja nie ein so furchtbar, furchtbar, furchtbar schlimmes Leben hatte oder das ganze durch "Authenzität" gerechtfertigt wird, dann kann ich mir auch sparen, das zu lesen, weil's sowieso nie geschrieben wurde, um wirklich gelesen zu werden.
Allerdings gilt das natürlich auch für Texte, die ein Thema haben, von dem der Autor keinerlei Ahnung oder in dem er keine Erfahrung hat.

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Beitrag von Lally Mi 19 Aug 2009 - 7:52

Ich krempel die Frage zu Anfang einfach mal ein kleines bisschen um...

Meiner Meinung nach sollte niemand über etwas schreiben was nicht in irgendeiner Weise persöhnlich ist. Denn wenn nicht irgendwo ein Teil des Autors eingeflochten ist, so ist der Text unpersöhnlich und erreicht den Leser nicht. Besonders schlimm finde ich so etwas bei wirklich ernsten Themen. Nehmen wir mal ein ziemlich oft aufgegriffenes Thema: Vergewaltigungsopfer.
Wird ein Text dazu verfasst der einfach so aus einer Laune heraus endstand ohne wirkliche Recherche, ohne das der Autor auch nur ein kleines bisschen die Ahnung davon hat wie es der Hauptperson der Geschichte gehen könnte, so wird es ins lächerliche gezogen. Der Autor hat eine Geschichte geschaffen die das Thema eher zu verharmlosen und hat es nicht mit der Ernsthaftigkeit behandelt die es verdient hat. Gute Recherche gehört zu einer Geschichte genauso dazu wie der Prozess des Schreibens selbst. Denn ich glaube, recherchiert man auch nur gut genug, so wird das Thema irgendwann zu etwas persöhnlichem, weil man sich damit befasst hat.
Natürlich gilt das jetzt nicht nur für solche ernsten Themen, sondern für alles.
Beschreibt man zum Beispiel den Duft von Sonnencreme und weiß überhaupt gar nicht mehr wie Sonnencreme eigentlich riecht und schreibt einfach "salzig" so ist das furchtbar finde ich. Weiß man nicht mehr wie etwas aussieht, riecht, schmeckt, etc. so sollte man solche Stellen noch einmal überdenken.
Sonnencreme hat meiner Meinung nach oft einen ganz zarten Duft von Lavendel. Das ist jedoch nur die Art und Weise wie ich den Duft der Sonnencreme beschreiben würde und schon finde ich ist es irgendwie persöhnlich, weil es meine Empfindung des ganzen ist.
Letzendlcih besteht ein Text doch nur aus unserer Phantasie, welche irgendwie in Erinnerungen ihren Ursprung findet.
Natürlich denke ich mir eine Lichtung mit einem Brunnen in der Mitte selbst aus. Doch irgendwo habe ich bestimmt schon mal einen ähnlichen Brunnen gesehen, einen ähnlichen Eimer der daneben liegt...
Allerding war das jetzt nicht unbedingt die Frage glaube ich...

Ich denke man sollte über etwas Persöhnliches schreiben, wenn man dazu in der Lage ist das Erlebnis mit anderen zu teilen, man lässt sie ja schließlich an einem Geschehen aus der eigenen Erinnerung teilhaben. Womöglich ist es besser vorher alles einfach nur für sich selbst zu schreiben, jedenfalls dann, wenn es wirlich etwas ist was einen belastet. Mir persöhnlich hilft es mir Dinge "vom Herzen zu schreiben". Jedoch würde ich nie das Buch in dem alle Erlebnisse stehen irgendwie der Öffentlichkeit zur Schau stellen. Es wäre einfach mein intimstes Ich was dann dort vor allen bloß gestellt würde und keiner würde es so ernst nehmen, wie es mir in dem Augenblick ernst war.
Schreibt man ein persöhnliches Erlebnis auf und zeigt es anderen um Kritik zu bekommen, so sollte man vorher wirklich überlegen ob man dazu auch in der Lage ist.

So ich glaube ich habe jetzt teilweise das wiederholt was andere bereits vor mir gesagt haben, aber irgendwie wollte ich meine Meinung noch einmal komplett kund tun und nicht nur bröckelhaft ^^
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Beitrag von Nafn Mi 19 Aug 2009 - 10:43

Lally schrieb:Meiner Meinung nach sollte niemand über etwas schreiben was nicht in irgendeiner Weise persöhnlich ist. Denn wenn nicht irgendwo ein Teil des Autors eingeflochten ist, so ist der Text unpersöhnlich und erreicht den Leser nicht. Besonders schlimm finde ich so etwas bei wirklich ernsten Themen. Nehmen wir mal ein ziemlich oft aufgegriffenes Thema: Vergewaltigungsopfer.
Wird ein Text dazu verfasst der einfach so aus einer Laune heraus endstand ohne wirkliche Recherche, ohne das der Autor auch nur ein kleines bisschen die Ahnung davon hat wie es der Hauptperson der Geschichte gehen könnte, so wird es ins lächerliche gezogen. Der Autor hat eine Geschichte geschaffen die das Thema eher zu verharmlosen und hat es nicht mit der Ernsthaftigkeit behandelt die es verdient hat. Gute Recherche gehört zu einer Geschichte genauso dazu wie der Prozess des Schreibens selbst. Denn ich glaube, recherchiert man auch nur gut genug, so wird das Thema irgendwann zu etwas persöhnlichem, weil man sich damit befasst hat.
In wie weit muss sich ein Autor denn mit einer Thematik befassen, damit sie in deiner Ansicht persönlich, nach deiner Interpretation gleichbedeutend mit gelungen, wird? Selbst erleben? Erfahrungsberichte einholen? Oder genügt dir schon ein frei einschätzbares Maß an Empathie und Phantasie?

Je nachdem, wie man es definiert, schreibe ich komplett unpersönlich. Eigene Erlebnisse und Erfahrungen sind bei mir nie ein Kernthema. Auch kann ich nicht sagen, dass ich jemals für eine Geschichte tiefgründig recherchiert hätte. Sind meine Werke entsprechend verharmlosend, wird die Thematik ins Lächerliche gezogen?
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Beitrag von Lally Mi 19 Aug 2009 - 23:41

Ich denke man kann von vornherein sagen das jemand der etwas nicht selbst erlebt hat nicht mit einer Person gleichgesetz werden kann die aus Erfahrung spricht. So weiß jemand mit Erinnerung doch viel mehr wie man sich in solch einer Situation fühlt und kann sich schneller wieder in einen Charakter "einfühlen". Wie lange man sich mti der Thematik befassen muss? Ich glaube das sollte doch eigentlich dann jeder selber wissen wann er soweit ist sich hinzusetzen und alles niederzuschreiben. Man merkt doch wenn man noch nicht all das beisammen hat um eine gelungene Geschichte zu schreiben. Doch wenn man etwas nur mal flüchtig gehört hat und gar nicht mehr weiß als diese Einsatzinformation, dann sollte es doch drin sein sich mal kurz hinzusetzen und sich genauer damit befassen bevor man das winzige Etwas in eine Geschichte einbaut.
Natürlich meinte ich nicht das wenn man beispielsweise über einen netten Grillabend mit Freunden schreibt davor ordentlich recherchieren muss. Beispielsweise wie eine Grillhütte gebaut wird oder was weiß cih was. Das wäre ja totaler Blödsinn.
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Beitrag von Fay Do 20 Aug 2009 - 0:16

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Beitrag von Lally Do 20 Aug 2009 - 0:46


Zum Thema Vergewaltigungsopfer -
glaubst du allen Ernstes, dass einem Vergewaltigungsopfer (z.B.) - der Sinn danach steht, zu bescheiben? Was erlebt wurde? Ich denke, die meisten Vergewaltigungsopfer schweigen über solches, und zu gutem Recht.
Wenn die ein oder andere Phoolan Devi z.B sich an die Front der Öffenlichkeit zu kämpfen vermag, um so besser..aber das sind wohl eher die Ausnahmen.

Vergewaltigungsopfer war lediglich ein Beispiel, genauso gut könnte es um den Tod eines Großvaters gehen, den Verlust des linken Beines, die psychische Erkankung der Mutter oder die Demenz der Großtante. All das sind Themen die irgendwann mal irgendwo aufgegriffen werden und ich denke schreibt man einfach etwas auf ohne sich wirklich über die Ernsthaftigkeit des Themas bewusst zu sein und eine Person die so etwas schon erlebt hat ließt es dann, so ist es denke ich erst mal kränken für die Person selbst und dann fühlt man sich lächerlich gemacht. Das wollte ich damit sagen und ich denke das sollte man verhindern, indem man sich vorher wirklich mit etwas befasst.

Ich bin einfach der Meinung das man bevor man schreibt sich dessen sicher sein sollte was man schreibt und nicht im Endeffekt das Geschriebene auf etwas aufgebaut hat was noch nicht mal wirklich der Wahrheit entspricht.

Sage ich zu dir "Mein Tag war heute wunderschön" so kannst du dich doch auch nicht hinsetzen und mir eine Geschichte darüber schreiben was ich den ganzen Tag denn gemacht habe. Du weißt ja gar nicht wie ich wunderschön definiere, wo ich war und was ich getan habe.
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Beitrag von Nafn Do 20 Aug 2009 - 5:00

Natürlich kann sie über deinen wunderschönen Tag schreiben und eventuell gelingt ihr das in einer für den Leser viel ansprechenderen oder unterhaltsameren Art und Weise. Die Handlung mag nicht genau deinem Tagesablauf entsprechen, aber es geht hier ja auch um Fiktion und nicht um Non-Fiktion.

Abgesehen davon liegt Wahrheit oft auch im Auge des Betrachters und das Empfinden von Erlebtem ist subjektiv und entsprechend von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
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Beitrag von tuana Do 20 Aug 2009 - 10:52

Ich finde, über Persönliches ist okay - in einem gewissen Maße. Wenn ich mir so meine Kapitel durchlese, merke ich, dass Anea (meine Prota) Ähnlichkeit mit mir hat. Sie ist anders, zugegeben ein bisschen eine Außenseiterin, ruhig, manchmal träumerisch, sie liebt Bio und liest gerne. Selbst äußerlich: recht groß, blass und etwas zu dünn. glücklich
Naja, ich finde das aber noch okay, macht sie mir sympathisch, es war nicht mal Absicht. Etwas persönliches, vielleicht eine Erinnerung bringt man eigentlich fast immer ein. Zum Beispiel faszinieren mich Wölfe, ihre Klugheit, ihr soziales, sanftes Wesen und ihre so unpassende, grausame Geschichte, denn es gibt keine fürsorglichere Mutter als eine Wölfin (und ihr Rudel!).
Auch bei anderen Geschichten stören mich kleine Persönlichkeiten nicht, bloß wenn es ein niedergeschriebenes, emotionales Erlebnis ist, ist es schwer. Wie soll man das bewerten, das kritisieren? Ich denke nicht, dass das geht.
Aber ich selbst habe nie das Bedürfnis verspürt, Erlebtes mit Schreiben zu verarbeiten. Ich gehe an sowas mit einem kühlen Kopf. Das ist der Grund, weshalb ich nie Tagebuch schreiben würde.
Allerdings würde ich auch nicht etwas (Positives) zu einem Thema schreiben, das ich nicht unterstütze (ein Beispiel: Walfang)
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Beitrag von Fay Fr 21 Aug 2009 - 6:56

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Beitrag von Gast Di 1 Sep 2009 - 1:58

Also, ich finde eigentlich das Gute am Schreiben, dass ich gerade über Dinge schreiben kann, die ich nie selbst erlebt habe oder erleben musste. Ich finde es interessant, mich in andere Menschen und Situationen hineinzudenken. Im Hinblick auf eine spätere Veröffentlichung finde ich es sogar gerade gut, nicht über etwas sehr Persönliches zu schreiben (klar ist mir natürlich auch, dass man immer von seinen eigenen Erfahrungen zu seinen Texten gelangt, das hat ja durchaus was Persönliches). Denn wenn ich beispielsweise (was nicht der Fall ist) einen gewalttätigen Vater gehabt hätte, dann hätte ich bestimmt keine Lust, in der Öffentlichkeit lauter Fragen dazu zu beantworten. Daher finde ich es total okay, wenn Autoren über Dinge schreiben, die sie nicht selbst erlebt haben. Auch bei der Recherche nehme ich es nicht so genau. Ich schreibe zum Beispiel über einen Jungen mit Gedächtnisverlust. Dazu habe ich keine Interviews mit Betroffenen gelesen, und auch keine Lexika gewälzt. Wer die Wahrheit will, braucht keine Fiction lesen. Ich will mit meinen Texten etwas subjektives aussagen, und dazu finde ich, habe ich ja auch kreative Freiheit. So what, wenn das eben nicht genau die Erlebnisse sind, die Betroffene haben. Dann muss man eben ein Sachbuch lesen, wenn man sich darüber informieren will.

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Beitrag von Carelly Mi 15 Sep 2010 - 2:18

Gast schrieb:
Also, hier haben ja schon einige User kritisiert, dass hier vielzuviele sehr persönliche Erlebnisse als Geschichten niederschreiben.

Wie schon in der Überschrift erwähnt, wollte ich euch nun fragen, ob ihr hierbei sagt, dass eigene Erlebnisse und das Schreiben grundsätzlich getrennt voneinander sein müssen und man eher distanziertere/objektivere Themen behandeln sollte.

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Ehrlich gesagt, ich finde es interessant, etwas zu lesen, was jemand erlebt hat. Aber das heißt für mich nicht automatisch, dass das persönlich Erlebte besser sein muss, als das, was sich der Autor ausgedacht hat. Viele Autoren schreiben fantastische Thriller, Abenteuer, Dramen etc., ohne das alles selbst durch gemacht zu haben, sondern weil sie gründlich recherchiert haben und gut darstellen können. Im Grunde gefällt mir beides - wahre Begebenheit oder reine Fiktion kombiniert mit Recherche.
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Beitrag von Namurai Mi 15 Sep 2010 - 8:52

Auf diese Frage weis ich für mich persönlich nur eine Antwort: Umbedingt!
Es trägt defitiv zur eigenen persönlichen Entwicklung bei, insbesondere weil mir Dinge die ich mir selbst nicht wirklich einzugestehen getraut (die wirklich hässlichen Dinge) mir in gerade beim Schreiben viel ringer von der Hand gehen. Zudem bringt man mit eigene Erfahrungen viel mehr Emotionen in einen Text als wenn man alles einfach "erdichtet" hat und sich dementsprechend nur auf Recherchen und Vorstellungen stützt.
Einziger Nachteil davon ist halt, das man sich in gewisser Weise komplett vor dem Lerser entkleidet. Doch genau dies zeugt in meinen Augen von Stärke und der Akzeptanz seines ureigenen Wesens. Ein Thema mit dem ich wenn ich ganz ehrlich sein darf (und ich hoffe mal auch andere) immer wieder einmal zu kämpfen hab.
Zumal ich es immer super interessant finde wenn ich beim lesen eines "alten" Textes wieder das Thema erkenne, das mich zu dieser Zeit beschäftigt hat.
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Beitrag von Myri Do 16 Sep 2010 - 2:48

Da stimme ich dir vollkommen zu. Je besser der Autor die beschriebenen Gefühle/Erfahrungen kennt, desto lebendiger wird die Erzählung. Natürlich kann das mitunter eine schmerzhafte Erfahrung sein (mir geht es wie dir, das kann schon einmal unangenehm zu schreiben sein) - vorallem, wenn man für ein größeres Publikum scheribt. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass die meisten Leser, die den Autor nicht gut kennen, die Grenze zwischen Persönlichem und reinem "dichterischem Einfühlvermögen" nicht erkennen. Wichtig ist es dabei nur, Kritik an der Geschichte dann nicht als Kritik an seiner Persönlichkeit aufzufassen, wie es einem in dem Fall schnell passieren kann - denn das tut dann gleich doppelt so weh, als wenn man "nur" als schlechter Autor bezeichnet wird ...
Mitunter kann es auch sehr gut tun, über Erfahrungen zu schreiben, die man verarbeiten möchte - allerdings bin ich der Meinung, dass hier Vorsicht geboten ist (zumindest, wenn man Unterhaltungsliteratur und keine Biographien, etc. schreibt): Immerhin soll es immer noch eine gute Geschichte sein und keine Therapiestunde.

Die gesunde Mischung macht es also, finde ich. Und ganz ehrlich - im Grunde wird man es kaum schaffen, eine gute Geschichte zu schreiben, ohne das ein oder andere Gefühl und so manche Situation schon einmal in dieser oder ähnlicher Weise selbst erlebt zu haben.

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Beitrag von SarahPilgrim Mi 5 Jan 2011 - 6:49

Ich bin ja jetzt leider neu hier und hab nicht mitreden können. Aber dennoch möchte ich gern auch meine Meinung dazu sagen.

Ich finde, es ist nicht gut, jemanden zu verurteilen, wenn er etwas Persönliches schreibt. Ich mein, hallo? Man schreibt streng genommen IMMER und NUR etwas Persönliches, weil man in jeden Satz seine eigenen Gefühle und Erfahrungen automatisch einbindet. Jeder Text ist ein Stück von einem selbst.

Und ich finde es auch anders total in Ordnung. Das Schreiben kann wie eine Therapie sein, man kann alles damit versuchen zu verarbeiten.

Also, wieso nicht? glücklich Ich binde immer meine eigenen Gefühle in meine Geschichten ein. Und das kann man alles kaschieren. Aber sie sind da. Und ich finde, dass macht jeden Text zu etwas Besonderem.

Liebe Grüße, SarahPilgrim.
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Beitrag von USS Nelame Mi 5 Jan 2011 - 12:39

So, ich helfe dir dann doch noch einmal, die Diskussion ein bisschen anzustupsen, denn in letzter Zeit habe ich mich weiter entwickelt und glaube mittlerweile, dass es unbedingt notwendig ist, über persönliche Dinge zu schreiben. Ich merke gerade, dass meine Geschichtsszenen sich nur dann weiter schreiben lassen, wenn ich selber in einer Stimmung bin, die sich auch diese Szene wiederfinden lässt.

Daraus entwickelt sich Kreativität. Wenn ich gerade traurig bin, kann ich nichts mit Humor schreiben. Wenn ich gerade wütend bin, kann ich schlecht ein Fest beschreiben.

Der eindeutige Nachteil daran ist leider nur, dass dadurch die eigentliche Arbeit an dem Roman extrem langwierig wird und sich sehr zäh gestaltet. Oftmals sitze ich tage oder Wochen nur an einem einzigen Kapitel, bis ich endlich mal weiter komme. Das ist natürlich nicht gerade praktisch. verdächtig

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Beitrag von SarahPilgrim Mi 5 Jan 2011 - 22:55

Oh das stimmt leider. Da hast du natürlich recht. Bei mir in meinem jetzigen Roman sind die Stimmungen im Prinzip recht gleich, sodass ich sie gleich meiner Laune immer schreiben kann. Meist geht es um Traurigkeit oder auch mal um Hoffnung und die Versuche glücklich zu sein, trotz dem Leid drumherum.
Und in der Stimmungslage befinde ich mich so gut wie immer. lachen
Das geht also... recht leicht von der Hand.

Aber du hast Glück, dass du etwas Trauriges schreiben kannst, wenn du traurig bist. Wenn ich wirklich traurig bin, kann ich nichts schreiben. Ich kann dann gar nichts tun, außer auf dem Bett zu sitzen, zu weinen, und zu warten bis es endlich vorbei ist...
Das ist bei mir so... ich vergesse dann zu Leben, es geht nicht anders.
ZB wenn ich Streit mit meinem Freund hab,... ganz schlimm.
Aber egal, ich schweife ab Zwinkern Persönliche Dinge niederschreiben sind für mich auf jeden Fall dennoch unglaublich wichtig.
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Beitrag von Myri Mi 5 Jan 2011 - 23:01

Die Dinge, die ihr angeführt habt, sind natürlich richtig - ich denke, wie schon oben geschrieben, ebenfalls, dass es wichtig ist, persönliche Erfahrungen und Gefühle miteinzubringen (sofern möglich - schließlich haben die meisten Autoren z.B. noch keinen umgebracht). Schließlich kann man die am lebendigsten und echtesten beschreiben. Allerdings muss man da vorsichtig sein, wenn es zuviel wird, weil es erstens schmerzhaft werden kann, wenn man dann damit an die Öffentlichkeit geht und man dann zu dem Buch, das sehr Persönliches enthält, Kritiken lesen muss und zweitens sollte der Leser nicht das Gefühl bekommen, dass es dem Autor weniger darum ging, eine gute Geschichte zu schreiben, als irgendein traumatisches Ereignis zu verarbeiten. Natürlich gilt das nur, wenn man das Geschriebene veröffentlichen will und nicht aus reiner Freude für sich selbst schreibt.

@Nelame, so geht's mir auch oft traurig Aber ich glaube, man sollte trotzdem versuchen, zu lernen, sich unabhängig von privaten Umständen in die richtige Stimmlage zu bringen wie ein Schauspieler. Die müssen schließlich auch spielen, was im Skript steht, egal wie es ihnen grade persönlich geht.

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Beitrag von Gast Mi 5 Jan 2011 - 23:46

Herzlich gelacht bei der Lektüre dieses Threads!

Wer nicht in der Lage ist, etwas anderes aufzuschreiben als persönliche Anekdoten, schafft nicht mal den qualifizierten Volksschulabschluss, denn er scheitert schon bei der ersten Nacherzählung oder bei einer simplen Bildbeschreibung.

Andererseits sollte man natürlich wissen, wovon man schreibt. Ein Blinder kann keine Bilder malen, und wer keine Geschmacksnerven besitzt, braucht in der Küche nicht nach den Gewürzen zu suchen.

Natürlich hält das die Blinden nicht davon ab, ununterbrochen riesige Ölteppiche zu produzieren, und die Geschmacklosen nicht davon, im ewiggleichen Einheitsbrei umzurühren. Der Markt ist voll von ihrem Zeug. Wenn's nichts anderes gibt, wird's schon gefressen.

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Beitrag von USS Nelame Do 6 Jan 2011 - 0:19

@ Myri: Ich finde es leichter, zu schauspielern, als zu schreiben. Dabei mache ich das Schreiben schon deutlich länger. Auch hobbymäßig, ich weiß... aber wenn man nur von der Erfahrung geht, sollte man eigentlich meinen, dass ich das schon hingekriegt habe.

Ich stimme dir zu, dass das idealste wäre, wenn man lernt, unabhängig von der eigenen Stimmung zu schreiben. Das Problem ist jedoch: Woher weißt du dann, ob es noch authentisch ist? Ist das Ziel, ein kommerziell erfolgreicher Schriftsteller zu sein? Dann ist das sicher der Weg. Oder ist das Ziel, ein Schriftsteller zu sein, der sich mit sich selber identifiziert? Schon haben wir einen Interessenkonflikt.



@ kipper: Deine Meinung ist sehr bewusst provokant formuliert, man könnte schon geneigt sein, sie als Beleidigung aufzufassen, darum bitte ich dich jetzt höflich, in Zukunft ein bisschen auf deine Wortwahl zu achten.

Natürlich hast du in einer gewissen Weise Recht: Man sollte eine Geschichte oder gar einen Roman nicht von eigenen Gefühlen abhängig machen. Das wäre in der Tat so, als ob ein blinder versuchen würde, Farben zu beschreiben, denn um wirklich etwas Gutes zu schreiben, bedarf es mehr, als nur einer einzigen Stimmung. Gerade ein Roman verlangt nach Ausgewogenheit. Nur Trauer und Depressionen wirken langweilig, nur Action flach und nur Humor auf die Dauer ermüdend.

Ich stelle mir meinen Roman mittlerweile so vor, als würde ich eine Symphonie komponieren. Da ist der Held - das Hauptthema, das sowohl mal fröhlich in Dur, als auch mal triste in Mol klingt, seine Begleiter, das Setting/die Umgebung, die Situation im Gesamtkontext... Rhythmus, Thema, Nebenthema, Metrum... Es gibt so viel mehr, als nur die Stimmung zu beachten!

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Sollte man über Persönliches schreiben? Empty Re: Sollte man über Persönliches schreiben?

Beitrag von SarahPilgrim Do 6 Jan 2011 - 0:48

Es gibt tausend Dinge mehr, als nur die Stimmung. Zu einem Roman gehört viel mehr. Aber ich wollte eben damit auch nicht sagen, dass mein Roman rundum nur aus Trauer besteht. Klar, es ist ein Drama, aber genauso wie die Trauer, werden darin Freude, Hoffnung, Liebe und Humor erlebt. Es ist ein auf und ab, eine Reise durch Hochs und Tiefs. Doch ich habe damit kein Problem eine fröhliche Szene zu schreiben, wenn es mir seelisch nicht gut geht. Denn damit bringe ich mich doch selbst wieder in eine bessere Laune. Aber wenn ich wirklich traurig bin, dann geht gar nichts mehr.

@Myri: Zu schauspielern, das ist eine wirklich gute Möglichkeit. Vor allem hast du mit deinem Satz mir gerade irgendwie sehr geholfen. Ich hab eine sehr schwierige Phase hinter mir im letzten Jahr und versuche sie gerade in den Griff zu kriegen. Ich wusste nie, wie ich mit meiner Trauer umgehen sollte, oder mit meiner Wut. Aber auch da ist schauspielern eine gute Möglichkeit. Denn man spielt nicht nur anderen etwas damit vor, sondern mit der Zeit, merkt man selbst nicht mehr, dass man so traurig ist, weil man sich so stark in die Rolle einspielt. Das hätte mir letztes Jahr einfallen sollen... Razz
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Beitrag von Seido Do 6 Jan 2011 - 1:16

Ich schreib auch hin und wieder über persönliche Ereignisse, der ein oder andere mag sich an die Geschichte mit dem f-i-Schalter erinnern. Das muss einfach sein, manchmal tut man so strunzdämliche Dinge und merkt dann, dass man keine Freunde hat um denen davon zu erzählen. Aber hey, wofür gibt es fliederfarbene Schreibforen.

In anderen Geschichten deute ich mich selbst als Charakter an. Dann schreibe ich auch über Dinge, die ich gern tun würde, aber aufgrund von äußeren Umständen nicht tun kann. Hasskappe auf jemanden, den man dafür am liebsten umbringen möchte? Kein Problem, statt in den Bau zu wandern schreibt man einfach eine Geschichte darüber und fühlt sich danach gut. Praktischerweise denken die Leser dann meißt, man hätte irgendeine Situation und irgendwelche Charaktere aus der Luft gegriffen. Um zu erkennen, dass man über sich selbst und seine innigsten Wünsche geschrieben hat müssten die dich schon persönlich kennen.

Tja, ansonsten, der ewige Emotionskram... in manchen Gefühlslagen fällt mir das Schreiben auch leichter, jup. Ich kann aber auch, wenn ich selbst total happy bin, über einen todunglücklichen Prota schreiben ohne zu stocken. Was solls.
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