Scriptorium Kunst- und Schreibforum
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ScripAward Verleihung 2010 - die Berichterstattung.

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Beitrag von Liesel. Do 14 Jul 2011 - 7:35

Reanimation erfolgreich. Leider immer noch keine Absätze. lachen
Bittesähr:

Eines wunderschönen Spätoktobertages machte Forenmama Faraday sich auf, der edlen Einladung zu den „Scriptorium Awards“ zu folgen. Die Burgherrin zu Furunkelstein (Hach, wie aufregend und vielversprechend, mysteriös und gleichzeitig edel dieser Name in Faradays Ohren klang!) lud in ihr Kastell zur feierlichen, fabulösen und famosen Preisverleihung ein. Da das Halloweenfest vor der Tür stand, sollten sich alle Mitglieder des Scriptoriums sich in Maskerade werfen. Für Faraday war eins sofort klar: ihr wunderschönes, leider etwas eingelaufenes, dafür aber selbstgenähtes Mittelalterkleid musste einmal wieder herhalten. Warum macht man sich den bitte sonst so eine Mühe?
Als Faradays extra gecharterte Kürbiskutsche endlich vor der Location hielt, stieg sie, die in ihrem zu kurzen Kleid sichtbaren Knöchel und halben Schienbeine voran, aus. Gekonnt setzte sie ihre grazilen Füßchen auf den roten Teppich und schlug erwartungsvoll die rehbraunen Augen auf.
Zuerst sah sie, dass dieser rote Teppich gar nicht rot war. Er hatte zahlreiche riesige, von Motten in liebevoller Kleinstarbeit gefressene Löcher, durch die der matschige Boden des Burghofs auf seine verblichene Farbe quellte. „Unerhört“, dachte die ordentliche Faraday bei sich und ging ihre ersten Schritte, die alle von einem matschigen pfft begleitet wurden. Endlich traute sie sich, ihren Blick der Burg zuzuwenden. Faraday sah ein schwarzes Ungetüm mit zusammengefallenen Türmen und einem morschen Holztor. Wie zur Bestätigung dieses Eindrucks hörte genau in diesem Moment, ganz dicht bei sich, ein warnendendes „Schuhuuu“. Doch Nichts und Niemand war zu sehen. Selbst die Fotografen, die den zierlichen und unglaublich beliebten Temperamentbolzen sonst umringten, waren an Furunkelsteins braunem Teppich nicht anzutreffen. Bei Faraday meldeten sich die Alarmglocken. Solche Bilder kannte sie aus ihren eigenen, sonst so harmonischen Geschichten. Solche Bilder KONNTEN NUR ÄRGER BEDEUTEN! Doch Faraday wäre nicht Faraday, wenn sie sich nicht um all ihre Forenkinder sorgen würde. Was war mit ihnen passiert? Sie müssten doch alle längst schon eingetroffen sein! Entschlossen stapfte sie voran und die schnell aufeinanderfolgenden pffts auf dem braunen Teppich klangen wie eine drohende Ansage an die dunkle Burg. Wild vor Sorge und Wut stieß Faraday das Holztor auf, das quietschend zur Seite wich und schließlich in sich zusammenfiel. In dem dunklen Innenhof voller Spinnenweben, Kakerlaken, Pferdemist und Rattenkot wäre doch beinahe ihr Putzfimmel wieder durchgekommen. Mit gezücktem, allseits bekanntem Handstaubsauger besann sie sich dann aber doch wieder auf die wichtigere Aufgabe. Leben retten! Den Handstaubsauger ließ sie jedoch in der Hand, hatte sie doch bei den Ghostbusters gelernt, dass der nicht nur Schmutz beseitigen kann. Unerschrocken ging Faraday über knarzende Treppen, durch dunkle, feuchte Gänge, erforschte jeden Winkel der Burg, hatte schon gar keine Ahnung mehr, wie viel Zeit vergangen war, bis sie endlich am Ende eines Tunnels Kerzenlicht flackern sah. Auch drang leises Stimmengewirr zu ihr vor. Erschrocken über die plötzliche Veränderung stellte Faraday den Handstaubsauger auf volle Pulle, begann, im Kopf den Ghostbustersong zu singen, und machte sich auf, ihren ersten bösen Geist zu fangen. Beim zweiten „Who you gonna call?“ war Faraday in dem hellen Raum angekommen und traf nun endlich auf den Geist. Ein Wesen, das aus einer anderen Welt zu kommen schien, ein metallic glitzerndes, unförmiges Etwas. SO sahen Geister aus? Faraday blinzelte verwirrt. Nein, das war kein Geist! Das war nur Nelame, der sich als Raumschiff verkleidet hatte! Nach und nach nahm sie auch alle anderen im Raum war. Da lehnte doch Nafn an der Wand, der sich mit hochgeklapptem Kragen, leidendem Blick und Sturmfrisur als Edward probierte, und dort drüben, das war doch Dina, die wohl ihren Nerd aus dem RPG darstellen sollte. Faraday sah sich weiter um, zählte, und, ja! Alle ihre Schäfchen waren da, in wunderbaren und schrägen Kostümen. Erleichtert fragte sie ihren Co-Admin: „Was soll das Alles hier, Nele?“ Der wiederrum zuckte unbeholfen mit den Schultern, wodurch sein ganzes Raumschiffkostüm einmal auf- und abwippte. Die Antwort bekamen die beiden prompt. Alle Türen des Raumes fielen plötzlich zu und wollten sich nicht mehr öffnen lassen. Panik und Platzangst brach unter den Schreiberlingen aus, die sonst nur die Grenzenlosigkeit des www kannten. Und dann, wie aus dem Nichts, meldete sich eine schreckenerregende, weibliche Stimme: „Ich will ein Spiel mit euch spielen! Muhahahahahahahahaha!“ Plötzlich fing der ganze Raum an zu beben und zu vibrieren. Steine bröckelten von der Wand, Schreie lösten sich aus vor Angst geöffneten Mündern. Alle Scripler rückten eng zusammen, manche schrieben ihre Testamente und letzten Beichten auf den obligatorisch mitgeführten Schreibblock. Lediglich Nafn lehnte, lässig wie eh und je, immer noch an seiner Wand. Schließlich war er ein unzerstörbarer, leidender, sexy Vampir mit Superkräften! Als das Beben und Bröckeln immer stärker wurde, und schließlich seinen Höhepunkt erreicht hatte, öffnete sich der Boden und machte Platz für mehrere Reihen elektrischer Stühle, angeordnet wie Sitze im Theater. Aus der Wand, zu der die Stühle hingewandt waren, fuhr eine kleine Bühne, aus anderen Wänden Theken, hinter denen Skelette munter Zombies und Bloody Marys mixten. Urplötzlich hingen die Wände und die Decke voll mit gruseliger, geschmackloser Dekoration; schummriges Licht erfüllte den Raum. „Ich bitte, Platz zu nehmen“, meldete sich die eisige Stimme wieder. „WAAAAAAAAAAAS?! Auf die Dinger soll ich mich setzen? Das ist doch Selbstmord!“, kreischte ein knubbeliges Etwas pickiert. „JA MANN!“, antwortete die Stimme ungeduldig, „Und was sollst du überhaupt darstellen?“ „Ein Kernobstgewächs natürlich“, antwortete niennatari schnippisch und setzte sich aus lauter Trotz auf einen elektrischen Stuhl in der ersten Reihe. Als die anderen Scripler merkten, dass das Kernobstgewächs unversehrt blieb, setzten auch sie sich widerwillig in die Reihen. Kaum war der letzte Stuhl besetzt gingen alle Kerzen aus und ein Spot schien an die Seitenwand. In dem Lichtkegel tat sich eine verborgene Tür auf, aus der ein riesiges Wesen in einem blutroten Abendkleid mit schwarzen Fledermausflügeln trat: Die Gastgeberin! Langsam und mit Schritten, die wohl anmutig und grazil sein sollten, schritt sie auf die Bühne zu. „APPLAUS!“, forderte sie gereizt in die Stille, denn von den Scriplern wusste bis jetzt keiner, ob er lachen, weinen, davonlaufen, schreiben oder vielleicht wirklich applaudieren sollte. Schließlich erreichte die Gastgeberin die Bühne unter hysterischem Geklatsche und Geschrei. „Danke! Danke! Zu viel des Guten, meine Lieben!“, dramatisch holte sie Luft und sprach weiter: „Ich, die Burgherrin zu Furunkelstein, habe euch heute in mein wundervolles Heim eingeladen, um die diesjährigen, wahrscheinlich für immer letzten, gruhuuselig-glamourösen Scriptorium Awards zu verleihen. Ich möchte direkt mein erstes Opfer auf die Bühne bitten…
Fangen wir mit unseren verlorenen Schäfchen an: Den Preis für das am meisten vermisste Mitglied erhalten….“, erklärte die Riesin mit spannungsvoller Stimme, nachdem ihr Frankensteins Monster ungeschickt ein Couvert in die Hand gedrückt hatte, „Joleen Calcit und absinthefreund!!!“ Letztere schien mit ihrer Alkoholikernase doch tatsächlich gerochen zu haben, dass sie so sehr vermisst wurde und kam, nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Entziehungskur mit Lindsay Lohan, nur kurz vor den Awards zurück ins Forum, dieses preisgeile Luder! Mit ihren zurückerlangten geistigen Fähigkeiten hatte absinthefreund sich für den heutigen Abend ein ganz besonderes Kostüm einfallen lassen, sie hatte sich als Alkoholikerin verkleidet. Schade nur, dass sie ihr Kostüm zu ernst nahm. Mit einem Bloody Mary in der Hand torkelte sie stockbesoffen zur Bühne und versuchte sich an einer Dankesrede: „Dangge! Ichha‘euch auso vermisst! Iliebeeeeuch! Abba…abba…“, Tränen stiegen der Verwirrten in die Augen „abba ibindoauch besssste audorinodanich?“, fragte sie, ihren Blick zur Gastgeberin hochgewandt. „Äm..also…ja…der Preis sollte eigentlich später…aber nimm ihn, hier.“ „GIBSOFORHER! Wie schööööön, mein Preiis!“ Doch absinthefreunds unendlicher Durst war immer noch nicht gestillt, sie ließ sich einfach nicht von der Bühne vertreiben. „ Uuuuhn i find nämmich i schrei’au beste pl…plololo…plots! GIBSOFORPREISHER!“ Mit zugehaltener Nase übergab die Gastgeberin absinthefreund auch diesen Preis und ließ sie von Frankensteins Monster abführen. Der Blick stolz und glasig, den Mund gefüllt mit Sabber, betrachtete absinthefreund ihre wertvolle Beute, kuschelte sich zufrieden in ihren elektrischen Stuhl und schlief berauscht ein.
„Kommen wir nun zu den Leuten, die unser Forum mit ihrer AN-wesenheit bereichern und bereichert haben“, fuhr die Gastgeberin spöttisch fort, „Die beliebteste Kategorie, die Königskategorie, die Kategorie, für deren Gewinn manche Leute tööööten würden: Jetzt werden die besten Mitglieder gekürt!“ Unmittelbar brach ein Murmeln in den Sitzreihen aus, die Preisanwärter rutschten nervös auf ihren Stühlen hin- und her. „Zunächst darf ich wieder einen doppelten Preis vergeben“, führte die Gastgeberin die Spannung ins Endlose, „Das beste Mitglied sowie das beste weibliche Mitglied sind in einer Person vereint.“ Was sich dann abspielte, ist nicht mehr genau nachzuvollziehen. Hysterische Schreie, Fingernagelattacken, Haareziehen und ein zwischen zusammengepressten Lippen gezischtes „Nein, du Luder, ICH krieg den Preis!“ waren Teil der Reaktion. Rialla machte schnell noch 334 Fotos von sich aus der Emoperspektive, um, wie schon so viele, auch diesen wichtigen Moment in ihrem Leben festzuhalten. „Aber bitte, Mädels!!! Sowas dulde ich hier nicht! Ihr wisst doch alle selbst, dass dieser Preis nur an EINE gehen kann: Faraday!“ Gefügig stand die rüstige Forenmama auf, um ihre Preise entgegenzunehmen, allerdings nicht, ohne der Gastgeberin einen gehörigen Tritt mit ihren Absatzschuhen zu verpassen. Wie KONNTE sie ihr nur so einen Schrecken einjagen?! Unter Schmerzen fand die nächste Anmoderation statt: „Jetzt möchte ich den männlichen Gegenpart zu everybody’s darling bekanntgeben: Unser bestes männliches Mitglied ist…“ Doch die Gastgeberin kam nicht zum Ende. Sie wurde von harten, dröhnenden Gitarrenriffs unterbrochen, über die eine rauchige Stimme schrei: „Yeahyeahyeah guuuuuys! It’s meee! Arminiuuuuus! Best Member, yeah, Gold Member, yeah! Sex, Drugs and Rock’n’Roll, yeah! All the groupies come to me after the show!” Was für ein Auftritt! Die Menge tobte, endlich heizte ihnen mal wieder jemand so richtig ein. Nach einem fulminanten Solo stellte Arminius seine Gitarre ab, stellte sie gar so brutal ab, dass ein lautes Knacken zu hören war. Ein Moment der Grabesstille. Dann ging das Publikum steil, was für eine tolle Jimi Hendrix Imitation! Keiner merkte, dass Arminius heulte wie ein Schlosshund. Seine Lieblingsgitarre! Heulend nahm er den Preis entgegen, heulend verließ er die Bühne. Die Gitarre, die jetzt nicht mehr zu gebrauchen war, schmetterte er wütend gegen die Wand, worauf im Publikum erneut frenetische Jubelschreie ausbrachen. Das war zu viel für ihn, hatten die Idioten denn gar keinen Anstand?! Schluchzend bestellte er 10 Zombies und kuschelte sich zu absinthefreund auf den elektrischen Stuhl. Nachdem die besten Frischlinge Paoment und Geist, der sich, (ist er nicht einfach witzig?), als Geist verkleidet hatte, gekürt wurden, merkten auch die ängstlichsten Scripler, dass sie hier wohl nicht um ihr Leben bangen mussten. Alles ging seinen gewohnten Gang: Seido und Robyn nahmen ein Bad in der Menge, die sie doch so gerne mal live erleben wollte. Jarda und Lordchen texteten Alles und Jeden mit den unmöglichsten Themen zu, machten den Weibchen zwielichtige Angebote, sodass sich bald ein großer Kreis um sie bildete. Die Spammer nervten sich dann gegenseitig so stark, dass sie anfingen, sich zu prügeln und Frankensteins Monster sie vor die Tür setzen musste. Und Rialla - Rialla machte Fotos von sich. Aber, zugegebenermaßen: In ihrem von kleinen Kinderhänden zusammengenähten Degukostüm, gefertigt aus dem Fell von 432 Babydegus, hatte sie auch einfach das größte Sexappeal im Raum. Die selbstverliebte Gastgeberin in ihrem Fledermauskostüm, die gerne schwarz-weiß Fotos von ihrer Hinterseite macht, konnte, so sehr sie es auch wollte, nicht gegen so eine Sexgöttin anstinken. Nur der narzisstische Nelame, der glücklich sein Antlitz im Metall des Raumschiffkostüms betrachtete, fand sich selbst viel heißer als Rialla und als alle anderen sowieso. Den Sieg brachte es ihm trotzdem nicht. Am Boden zerstört versuchte er, Kritik an der Entscheidung der Jury auszuüben, schließlich machte er die BESTEN Kritiken, was diesmal nicht nur er fand, sondern wohl auch ein paar Leute mehr. Stolz zeigte er der Jury sein sexy Raumschiffkostüm, seinen sexy Raumschifftanz und die sexy Geldscheinchen, die zur richtigen Entscheidung verhelfen sollten. Doch die Jury blieb hart. Gewählt ist gewählt und sollten die niedlichen Babydegus etwa umsonst gestorben sein?! In dem großen Tumult und Durcheinander nahmen die Scripler den verzweifelten Versuch der Gastgeberin kaum wahr, mit der Preisverleihung weiterzumachen. „… ‘ast ‘ut ‘ot ‘east … ÄHEM! LAST BUT NOT LEAST kommen wir zum Abräumer des Abends. Der Mann, der heute schon alle verrückt gemacht hat mit seinem lässigen Chic und dem leidenden Blick, der charmanteste Mann, der lustigste Mann, der Mann mit dem besten Schreibstil, der Mann der überhaupt und sowieso die besten Beiträge schreibt, wenn er nicht grade Kurzgeschichten postet.“ Ein Raunen ging durch die Menge. Verliebte Blicke suchten den Raum ab. Wo war er nur? Wo war dieser Mann der Träume, dieser unzerstörbare, leidende, sexy Vampir mit Superkräften? Ach ja. Er lehnte an der Wand. Vom ganzen lässigen Lehnen war Nafns Rücken so steif geworden, dass er sich nicht mehr bewegen konnte und Frankensteins Monster ihn auf die Bühne bugsieren musste. Dort sagte er mit der sanften, schmierigen Stimme eines Tennieschwarms: „Ich…ich kann das nicht begreifen…ich…ich habe diese Preise doch nicht verdient! Warum ich? Ich bin eine Gefahr für euch alle, ich habe keine Seele!!!“ Die Dramatik des Moments und Nafns leidender Blick waren nicht mehr zu steigern. Die Mädchen weinten ob so viel Bescheidenheit und Selbstzweifel, die Jungs unterdrückten ihren Würgreiz. Plötzlich landete ein leeres Cocktailglas mit voller Wucht an Nafns Stirn. „HALDIEFRESSE DU WEICHEI! Niimmie Preise unsei froh! I’iot, HICKS!“ Nach diesem Moment der Klarheit fiel absinthefreund wieder in ihren Rausch zurück, Nafn, der nicht wirklich unzerstörbar war, ging zu Boden und die Aftershowparty ging los.
Was für ein herrliches Fest!
Liesel.
Liesel.
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