O du Unnahbare

O du Unnahbare

lässt dich nicht
in diese Stadt fügen,
wo alle anderen,
von weitem wie
Striche oder fette
Punkte erscheinen,
Bucklige kursiv.
Bleibst unvergleichlich,
eine Edelrose, bohrst
deine Stacheln in
mein Inneraug.
Am Meer nennt man dich
die schöne Nackte;
da kannst du nicht
aus deiner Haut.

Ich musste ein wenig an die "Lorelei" denken.

Ist ein interessanter Schreibstil, den ich allerdings nicht bewerten kann.
Mir gefällt es auf eine merkwürdige Weise.

Hello, Waterangel, ich versuchs ma zu erklären.

Fürs LyrIch erscheinen alle Leute der Stadt von weitem betrachtet gleich, aufgeteilt in Striche, Punkte, Kursive. Seine „Unnahbare“ will sich ihm da nicht einordnen, unter gewöhnlichen Menschen, obwohl sie in Wirklichkeit aus der Ferne gesehen natürlich genau wie alle anderen wäre. Aber fürs LyrIch unvergleichlich bleibt sie eine Edelrose; ist ja auch ein altes Bild. Dass sie ihm ihre Stacheln ins bewundernde Innerauge bohrt, zeigt ihre Abweisung und macht sie ihm unnahbar. Am Meer nennt man sie die schöne Nackte, und dass sie da nicht aus ihrer Haut kann, will natürlich anspielen darauf, dass sie ihren Status „unnahbare Schönheit“ verlieren könnte, wenn sie sich dem LyrIch gegenüber öffnete. Aber ich habe hier bewusst ein Vexierbild formuliert, was ja verschiebbar wahrnehmbar ist. Wahrscheinlich darum dein "auf merkwürdige Weise".

Lg Lordchen