mein erster kurzer spontaner poetry slam beitrag

Den habe ich für die AG in der Schule geschrieben.
Für was Längeres hatte ich leider noch keine Zeit und Ruhe.
Also mein erster poetischer poetry släm unbearbeitet für euch: (das ganze lebt eigentlich auch ziemlich von der "Performance")
Edit: Ich verweise auf: https://scriptorium.forumieren.com/literaturtalk-f7/poetry-slam-t1046.htm

ICH HAB ANGST!
Ich hab Angst vor der Zukunft, die sich wie ein schwarzes Loch vor mir aufbäumt, mich verschlingen will, will dass ich erwachsen werde, Geld verdiene, Kinder krieg, erfolgreich bin.

Ich hab Angst vor meinem Leben, Angst, Entscheidungen zu treffen und Angst davor, mir später mit Hängebusen, Altersflecken und Inkontinenz in einem Schaukelstuhl sitzend all das auszumalen, was hätte sein können, um es fünf Minuten später eh wieder zu vergessen.

Ich hab Angst zu versagen, Angst, den Ansprüchen nicht zu genügen. Angst vor den Prüfungen. Ich will meinen individuellen Horizont erweitern, aber wie bitteschön soll das gehen, wenn ich tagein tagaus in fremde Erwartungshorizonte gepresst werde?!

Ich hab Angst, zu sagen, was ich denke, zu sein, wer ich bin. Und noch viel mehr hab ich Angst davor, dass ich das überhaupt nie herausfinden werde.

Ich hab Angst vor Krieg, Angst vor ABCDEFG-Waffen, vor Osama Bin Laden und vor allen Menschen, die mich auch nur schief angucken.
Ich hab Angst vor diesem unsicheren Frieden, in dem doch auch hinter jeder Ecke ein Kinderschänder, in jedem Auto ein Terrorist, in jeder Schule ein Amokläufer und in jeder Partei bestechliche Politiker nur auf mich warten.
Krieg, da weiß man wenigstens, was man hat.

Ich hab Angst vor Clowns, Angst vor Spinnen und Spinnern, vor Epedemien, Pandemien und Asymmetrien, davor, dass mir ein Furz entfährt und alle lachen.

Ich hab Angst,
so viel Angst,
Angst vor der Angst,
Angst und Bange.



Ich habe Angst, dass ich später NICHT mit Hängebusen, Altersflecken und Inkontinenz in einem Schaukelstuhl sitz, weil ich jetzt, genau jetzt, an meinem Schreibtisch von einem LKW überfahren, einem Feuer heimgesucht, oder von einem Herzinfarkt jämmerlich dahingestreckt werde.
Oder einfach, weil die Angst mich langsam abtötet.

Lustig dargestellt, diese im Zusammenhang stehenden Parts, bei ernstem Thema. Gefällt.

Liesel. schrieb:, Angst, Entscheidungen zu treffen und Angst davor, mir später mit Hängebusen, Altersflecken und Inkontinenz in einem Schaukelstuhl sitzend all das auszumalen, was hätte sein können, um es fünf Minuten später eh wieder zu vergessen.
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Ich habe Angst, dass ich später NICHT mit Hängebusen, Altersflecken und Inkontinenz in einem Schaukelstuhl sitz, weil ich jetzt, genau jetzt, an meinem Schreibtisch von einem LKW überfahren, einem Feuer heimgesucht, oder von einem Herzinfarkt jämmerlich dahingestreckt werde.

Grüß dich.

Merci!
Juhu, ne Antwort. Warten zahlt sich also doch aus.

Ich habe das Ganze jetzt auch schon vor einem größeren Publikum aufgeführt, so 100-200 Leute. Ich war anfangs sehr nervös, aber es ist doch erstaunlich gut angekommen. Hab mich sehr gefreut.

Liesel, du mutiges Häschen, wenn ich mir dein kleines Foto links anschaue, bekomme ich sofort beste Laune. Freut mich, das mit der Lesung und so.

LG Lordchen

Mmmh, mir gefällt der Text. Er formuliert so ziemlich alle Ängste und Sorgen, die uns unter anderem von den Medien eingeflößt werden, und das kurz und knackig. Das fließt richtig beim Lesen und ist sicher gut für nen Poetry Slam geeignet.
Nice, nice^^ Jap ich mags, Daumen hoch und so Regt gut zum Überlegen an.

lg, das Kernobstgewächs.