Scriptorium Kunst- und Schreibforum
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Bankenkriese und Eurochaos

3 verfasser

Nach unten

Bankenkriese und Eurochaos Empty Bankenkriese und Eurochaos

Beitrag von USS Nelame So 20 Nov 2011 - 4:16

So, eigentlich ist das Thema ja schon längst überfällig hier, denn in den Medien wird das ja schon seit Monaten rauf und runter diskutiert. Warum dann nicht auch hier?

Was mich mal interessieren würde - wie steht ihr dazu? Was kommt bei euch überhaupt an von dem Eurochaos? Wie steht ihr zu Griechenland? Denkt ihr, der Euro ist sicher? Oder werden wir schon bald eine neue Währung haben?

Alles, was zu dem Thema gehört - immer her damit ^^

_________________
[color=grey]Als aktiver und ausübender Schreiber hier im Forum habe ich auch ein Autorenverzeichnis
USS Nelame
USS Nelame
Administrator

Männlich Anzahl der Beiträge : 3731
Punkte : 4245
Anmeldedatum : 18.05.09
Alter : 36
Ort : Im Zentrum der Macht

https://klassik-begeistert.de/?s=Daniel+Janz

Nach oben Nach unten

Bankenkriese und Eurochaos Empty Re: Bankenkriese und Eurochaos

Beitrag von Chaosente So 20 Nov 2011 - 6:45

Also vor ein paar Monaten (,als wir noch nicht mit Billarden Brügschaften an Griechenland gefesselt waren), war ich für die harte Lösung, nämlich Rausschmiss.
Sie haben betrogen, sie haben gelogen und sie haben versagt. Also dafür, dass sie gar nicht reingedurft hätten auf Grund ihrer überhöhten Schulden (hätten wir und alle anderen EU-Länder außer Luxenburg eigentlich auch nicht), wäre der Rausschmiss für das Wohl aller noch gerechtfertigt gewesen.
Die Politik, die wir stattdessen eingeschlagen haben, finde ich noch sehr wackelig.
Nun, endlich, hat der Papandreous abgedankt- die Korruption und Ungleichbehandlung der verschiedenen Schichten wird trotzdem nicht aufhören.
Die Bürger Griechenlands dagegen tun mir leid (ganz anders als das italienische Volk, dass ihren Berlusconi erst wählt und dann bei der Abdankung jubelt, als hätte er sich selbst und gegen ihren Willen zum Premier gekürt). Sie haben jahrelang eine inkompetente Regierung gehabt, die das Land über Jahre hinweg in den Ruin mit Korruption und unfähiger Steuerpolitik getrieben haben und müssen nun die Früchter dieser Ernte einholen.
Andererseits finde ich das, was die Regierung von Griechenland während der Krise vollführt hat, absolut dreist.
Erst sagen sie (,nachdem sie schon Kredite und Bares als Hilfeleistung und Pleiteretter bekommen haben) ihr Geld reicht bis Oktober, solange verhandelt die EU nämlich, ob sie noch mehr Hilfsmittel bekommen oder nicht. Als sie in Oktober damit noch nicht fertig waren, Griechenland ergo hätte pleite gehen müssen, "entdecken" sie in ihren Schatztruhen auf einmal wieder etwas Geld, das dann bis November reicht. Im November sagen sie:"Hey reicht doch noch bis Dezember!"
Niemand "findet" einfach so Geld. Wir sind nicht mehr in der Weltwirtschaftskrise 1930, wo die Leute ihr Geld überall versteckt hielten; da hätte man noch was plötzlich finden können, allerdings auch nicht im Staatshaushalt!
Nein, was die griechische Regierung getan hat, kam mir eher vor wie ne ziemliche Verasche, um es mal auf gut deutsch zu sagen.
Frei nach dem Motto: "Sparen wir noch die kleinen Reste unseren eigenen Geldes als Notreserve und warten in der Zeit auf das Geld der anderen, die uns das ja geben müssen, sonst reißen wir sie einfach mit in den Abgrund."
Die Frage ist dann nur: Für welchen Notfall, wenn das momentan nicht der Notfall ist?

Und zu deiner zweiten Frage, Nelame.
Bleibt der Euro?
Nunja, zumindest wissen wir, dass unsere Regierungshäupter sich nicht von ihm trennen wollen. Ob das irgendwann im weiteren Verlauf notwendig sein wird, ist meiner Ansicht nach ein nicht zu unwahrscheinliches Szenario, obgleich es uns wohl allen Schaden würde, schließlich sind wir eine Exportnation und haben nur zu gut vom Euro profitiert.
Ob es unsere Regierungschefs dann auch tun, oder ob sie erstmal ordentlich darüber schnacken müssen, bis es zu spät ist, das ist wiederum eine ganz andere Frage.
Und ob diese ganze Krise Merkel am Ende nicht auch den Kopf kosten könnte, wissen wir alle nicht. Tatsache ist zumindest:
Sie wäre in guter Gesellschaft.

Das wäre zumindst noch eine dritte Frage wert:
Glaubt ihr, dass die Krise auch Merkel zu Fall bringen könnte?

_________________

Eine einsame Insel.
Keine Hilfe.
Keine Versorgung.
Niemand wird euch retten.
Was wirst du tun?


Mach mit beim RPG "Gestrandet"!
Chaosente
Chaosente
Abschnitt

Weiblich Anzahl der Beiträge : 276
Punkte : 554
Anmeldedatum : 09.01.11
Alter : 29

Nach oben Nach unten

Bankenkriese und Eurochaos Empty Re: Bankenkriese und Eurochaos

Beitrag von Seido So 20 Nov 2011 - 10:44

Griechenland interessiert mich kein Stück. Ob sie in der EU bleiben oder rausgeschmissen werden, wer da jetzt das neue dauerhafte Staatsoberhaupt ist... was juckt es mich? Ich habe andere Dinge, um die ich mich kümmern muss, als Politik in fremden Ländern.

Der Euro erweckt da schon eher mein Interesse. Nicht erst seit gestern erleben wir dank des Euros eine langsame Inflation. Man erinnere sich, als die deutsche Mark zum Euro wurde: ein Brot für 2 DM kostete plötzlich 2 Euro, obwohl es immer hieß, 2 DM wären 1 Euro. Und seitdem sind die Preise für alles immer weiter angestiegen.
Was wird wohl passieren, wenn wieder eine neue Währung eingesetzt wird? Ja, was wohl.
Wer daran glaubt, dass ein Währungswechsel irgendetwas verbessern würde, der glaubt wohl auch an Einhörner, die versteckt im Wäldchen hinter seinem Haus leben. Letztendlich schlägt immer irgendjemand Profit daraus, indem er die Situation ausnutzt. Und mein Profit ist dein Verlust.
Die Frage ist also nicht wirklich ob sich der Euro hält, sondern ob unsere Politiker lernfähig sind. Selbst die haben die sprunghafte Inflation zur Einführung des Euros miterlebt und da man gewisse Auswertungen durchführt sind auch sämtliche weiteren Preissteigerungen durch die neue Währung katalogisiert. Es sähe unserer Politik aber ähnlich, den deutschen Finanzmarkt durch eine drastische Wendung - nämlich eine neue Währung - "retten" zu wollen.
Wie dem auch sei, wir Endverbraucher haben da kaum ein Mitspracherecht. Wir müssen schlucken was kommt. Darum ist es übrigens gesünder sich gar nicht mit dem Thema zu befassen. Du und ich können eh nichts ändern, wenn wir nicht gerade eine kleine Armee mobilisieren, die vor dem Bundestag mit ärmlichen Pappschildern und Megaphonen aufmarschiert.
Seido
Seido
Geschichte

Männlich Anzahl der Beiträge : 667
Punkte : 966
Anmeldedatum : 08.01.10
Alter : 68
Ort : Im Dachgebälk

Nach oben Nach unten

Bankenkriese und Eurochaos Empty Re: Bankenkriese und Eurochaos

Beitrag von Chaosente Mo 21 Nov 2011 - 4:21

Nun, dass die Preisschilder einfach ausgetauscht werden, kannst du nicht einfach unter Inflation stecken.
Eine Inflation kommt langsam, meist weil zu viel Geld im Umlauf ist (siehe verschiedene Szenarien der Weltwirtschaftskrise 1930), aber nicht weil viele einfach einen Provit rausziehen wollen, was meiner Meinung nach damals (2001) geschehen ist, als die Unternehmer und nicht die Politker einfach die Preise angehoben haben, aus Providgier natürlich.
Dass du sagst, dass eine neue Währung nur noch mehr Inflation brächte, ist in sich schon unschlüssig, sorry.
Eine neue Währung wird zur Stabilisierung eingeführt, nicht zur Destabilisierung. Denk nur mal an die Reichsmark und an die Deutsche Mark, die daraufhin folgte und sich sehr lange und sehr stabil hielt.
Die DM hat damals viele Vorteile gebracht, die größten Verluste hatten nämlich damals alle innerhalb der Krise gemacht und nicht beim Prozess der Überwindung der Krise.

Aber viel können wir am Ende der "Nahrungskette" wirklich nicht machen. Alles, was die Politker antreibt und uns ein wenig Macht belässt ist die Gewissheit, dass wir sie immer noch wählen und dass sie keine zweite Amtszeit haben werden, wenn sie nicht gut wirtschaften.

_________________

Eine einsame Insel.
Keine Hilfe.
Keine Versorgung.
Niemand wird euch retten.
Was wirst du tun?


Mach mit beim RPG "Gestrandet"!
Chaosente
Chaosente
Abschnitt

Weiblich Anzahl der Beiträge : 276
Punkte : 554
Anmeldedatum : 09.01.11
Alter : 29

Nach oben Nach unten

Bankenkriese und Eurochaos Empty Re: Bankenkriese und Eurochaos

Beitrag von Seido Mo 21 Nov 2011 - 6:35

Ich kann mich nicht erinnern behauptet zu haben, die Politiker hätten hinter der sprunghaften Inflation der Euroeinführung gesteckt. Und doch, auch das kann man eine Inflation nennen. Das Brot ist nicht teurer geworden, da in dem Brot die gleichen Rohstoffe stecken wie vorher. Es wurde trotzdem von einer Währung, die eigentlich mehr wert sein sollte als die DM, der gleiche Betrag beansprucht, als ob die neue Währung gar nicht wertvoller wäre. Eine Inflation liegt zugrunde, wenn der Wert einer Währung immer mehr abnimmt und man dadurch immer mehr Einheiten dieser Währung hinblättern muss, um Dinge zu kaufen. Stichwort Asien: In Japan kriegst du dein 2€-Brot nach heutigem Kurs für 208,14 JPY. Das ein Brot dort jemals 2 JPY kostet ist undenkbar, weil die japanische Währung weniger wert ist als der Euro.
Eine Inflation gibt es eben in verschiedenen Varianten. Übrigens lernte ich vor langer Zeit in der Schule, dass Fixkosten Kosten sind, die unabhängig von der Menge immer gleich bleiben. Heute lerne ich in der Schule, dass es konstante Fixkosten gibt, auf die obige Beschreibung nach wie vor zutrifft, aber auch sprungfixe Kosten, die eben sprunghaft ansteigen. Die "normale" Inflation wäre eben eine konstante, während die Euro-Einführungsinflation eine sprunghafte ist.
Darum ist meine These, dass ein erneuter Währungswechsel das gleiche hervorruft, absolut nicht unschlüssig. Auch dann wird ein Brot, das jetzt 4 Euro kostet, 4 Einheiten dieser neuen Währung kosten, da kannst du bei der heutigen Geldgier von ausgehen. Die Politiker können noch so viel Gutes im Sinn haben, oder dies zumindest vortäuschen. Am Ende steht immer das Volk im Alltag vor der Frage, wieviel sie für etwas verlangen oder zu geben bereit sind. Und ganz ehrlich: den Omis und gestressten Hausmüttern fällt nicht auf, dass der Preis für ihren Einkauf augenscheinlich gleich geblieben ist, obwohl es in den Nachrichten hieß alles würde sich halbieren/vierteln/was auch immer.
Seido
Seido
Geschichte

Männlich Anzahl der Beiträge : 667
Punkte : 966
Anmeldedatum : 08.01.10
Alter : 68
Ort : Im Dachgebälk

Nach oben Nach unten

Bankenkriese und Eurochaos Empty Re: Bankenkriese und Eurochaos

Beitrag von Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten