Autosuggessives Schreiben

Eine Sache, die mir gerade heute wieder beim Verfassen meiner Kritik für Seelensturm aufgefallen ist:

Immer wieder hört man ja, man solle "den Leser den Text erleben lassen". Eine Methode dafür ist ja das so genannte "Show, don't tell", das hier schon viel diskutiert wurde.
Ich würde euch aber gerne zu einer weiteren Form des Schreibens befragen, die ich in erster Linie nicht aus der Literatur, sondern aus der Psychologie kenne:

Autosuggestion.

Das bedeutet im Prinzip nichts anderes, als dass man seinem Gegenüber durch kurze, präzise Botschaften Gefühle vermitteln möchte, die er dann möglichst genau nachempfinden soll. Was in der Psychologie über Botschaften, wie "alles ist gut" - "du fühlst dich ruhig und entspannt" oder "dein ganzer Körper wird warm" funktioniert, dürfte doch auch beim Schreiben eine Wirkung entfalten (beispielsweise wenn man den Protagonisten etwas erleben lässt und es so schildert, dass der Leser sich automatisch in die Situation einfühlen kann).

Das würde ich gerne auf das nächste Level heben und als Schriftsteller in die Arbeit an Texten einfließen lassen. Darum meine Fragen:
Habt ihr autosuggessive Methoden überhaupt schon einmal in euren Texten verwendet?
Wenn ja, wie arbeitet ihr damit? Was für Beispiele könnt ihr dafür nennen und was sind eure Erfahrungen damit?
Ist das eine Methode, die immer funktioniert? Oder hängt das von der Art und Weise ab, wie es angewandt wird? Oder vielleicht vom Lesertyp?

Und vielleicht auch: Was ist kritisch zu sehen an solchen Methoden? Ist es nicht im Prinzip eine Form der Manipulation?

Ich finde, das ist sehr schwierig umzusetzen. Bis jetzt ist mir das nur einmal wirklich gelungen (soweit ich mich erinnere) und das ist wahrscheinlich das einfachste Gefühl um es so darzustellen: Stress
Ja, Stress kann man so ganz gut umsetzten. Man muss gar nicht den Chara selber stressen und das so schreiben. Es reicht einfach, wenn man das ganze Geschehen so hektisch schreibt, dass man am Ende selber ganz wirr im Kopf ist... Dann geht man automatisch davon aus, dass der Charakter in der Geschichte ebenfalls gestresst ist, obwohl das gar nie erwähnt wurde...

Meinst du das so? Oder habe ich dich falsch verstanden?

Ich denke, das ist ziemlich schwierig umzusetzen und bei solchen Szenen versuche ich einen Ort zu finden, an dem ich ein ähnliches Gefühl empfinde und dort schreibe ich dann, wie es sich anfühlt. Irgendwie. Oder auch nicht... Für mich persönlich ist es sehr schwierig.