Mutant High II - Das RPG 4

„Ja? Dann sag ich den beiden Bescheid. Dann können sie mir auf jeden Fall nicht vorhalten, ich hätte ihnen nicht rechtzeitig gesagt, dass du kommst. Meine Mom wird bestimmt die ganze Wohnung putzen“ Und die Wohnung war riesig, eine Maisonettewohung, die sich Colin geleistet hatte, war ziemlich beeindruckend. Vor allem an Silvester. Sie hatte einen Balkon, von wo man aus das Feuerwerk prima ansehen konnte.
„Sollten deine Eltern dagegen etwas haben, rede ich gerne mit ihnen. Vielleicht jammere ich ein bisschen, damit sie Mitleid mit mir haben und dich zu mir schicken“ Luke zwinkerte und gab ihr dann einen weiteren Kuss.

Noemi stellte das Glas zurück, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und bemerkte dann mit misstrauischem Blick, dass Felipe und Ty zu ihr hinüber sahen. So richtig bekam sie allerdings nicht mit, worum es ging, was ihre Neugier nur bestärkte.
„Worüber redet ihr zwei? Ist irgendetwas?“, fragte sie, stützte ihre Unterarme auf dem Tisch auf und lehnte sich zu ihnen nach vorne. Worum auch immer es ging, sie wollte es wissen!
Ihre blauen Augen huschten hin und her. „Also?“

Spike nickte knapp und überlegte, während er neben Sofia herging und sich von ihr führen ließ.
„Hör mal, wenn du willst, kann ich dir das eine oder andere auch beibringen. Aber am besten erst nächstes Jahr. Wenn der Winter rum ist. Hier wird es vermutlich nicht mehr lange dauern, bis die Straßen glatt sind. Da wäre es nächstes Frühjahr wirklich besser. Aber an sich... es wäre ja alles da. Ein zweiter Helm, vielleicht finden wir ja noch eine Jacke, die besser passt“, raunte er und zuckte mit den Schultern.
„Wer weiß, je nachdem wie gut du bist, könnte man in den nächsten Sommerferien auch mal die Route 66 entlang fahren“, schlug er grinsend vor.

Erstaunt sah Nick auf, kaute noch eine Weile auf seinem Bissen und spülte ihn schließlich mit etwas von seinem Wasser hinunter. „Es ist nichts“, antwortete er, merkte aber selbst, dass das eben null überzeugend geklungen hatte und nahm noch einen Schluck von seinem Espresso.
„Okay, ich... habe an Weihnachten gedacht. Ich werde nach Italien fliegen. Meine Eltern würden mich ein oder zwei Köpfe kürzer machen, sollte ich nicht auftauchen und das kann ich mir einfach nicht leisten. Größen technisch“, setzte er hinzu und deutete mit einer Hand seine Größe an, die er dann auf die eines Zwerges schrumpfen ließ.
„Auf jeden Fall... wäre ich dann eine Weile daheim. Ich... keine Ahnung. Was meinst du, soll ich es ihnen sagen? Dass von uns? Ich muss nicht, wenn es dir“ Er zuckte mit den Schultern. „Unangenehm ist. Oder zu früh“
Gut, dass war nicht ganz das gewesen, was ihm eigentlich Sorgen bereitete, aber so ganz daneben war es auch nicht. Es war eindeutig etwas wahres dran, bis lang wussten seine Eltern nämlich nichts von Zach.

Er wurde rot. Süß. Bauchkribbeln. Alessia schluckte, griff nach ihrem Glas und leerte es, da ohnehin nur noch zwei, drei Schlucke drin gewesen waren. Sie sollte vielleicht wirklich zu Ms. Quadir, nicht, dass sie etwas ausfraß und am Ende Riley ansteckte. Das kann sie ihm nicht auch noch antun. „Perfekt. Dann frag ich ihn gleich, sobald du mit dem Essen fertig bist und dann geh ich noch kurz unserer Ärztin einen Besuch abstatten. Hab in letzter Zeit so ein...komisches Bauchgefühl. Ich hoffe, ich habe mir keine Magendarmgrippe oder so eingefangen. Sollte es heute Abend deswegen ins Wasser fallen-“ Sie legte die Hände aneinander und sah ihn ganz reuig an, als würde sie ihn gleichzeitig schon um Vergebung bitten. „dann werden wir das auf jeden Fall so schnell wie möglich nachholen, ja? Drück mir am besten einfach die Daumen, dass es nichts schlimmes ist!“

Kaum dass sich Avas Lippen von Lukes gelöst hatten, schmunzelte sie auch schon. "Wenn alle Stricke reißen, könnte es sogar sein, dass ich dich darum bitte", seufzte sie dann und schob dann ihren Teller samt Essen von sich, "manchmal werde ich nicht schlau aus meinen Eltern. Bei einigen Dingen sind sie total locker und entspannt, dafür drehen sie bei anderen Dingen total ab. Als sie mich zum Beispiel kurz vor dem Zeitsprung mit Zigaretten erwischt haben, war das kein Problem. Aber als ich mir bei einem Grillabend mal ein Bier gemopst und daran genippt hatte, sind sie ausgerastet." Sie schüttelte in Unverständnis den Kopf. "Es ist ja nicht so, dass wir beide alleine eine Reise Gottweißwohin machen wollen, es ist nur ein Abend bei denen Eltern..."

"Glaub mir, hier passiert so einiges", erwiderte Felipe mit einem anzüglichen Grinsen und deutete auf die Tischplatte, "wobei, genauer gesagt, passiert dir Action eher unter dem Tisch..."
Ty presste unterdessen die Lippen fest aufeinander und unterdrückte den Wunsch, Felipe einen Kinnhaken zu verpassen. Gleichzeitig versuchte er, die aufkommende Erektion zu unterdrücken, beziehungsweise zu kaschieren. Hastig zog er seine Sweatjacke so weit runter, dass sie seinen Schritt bedeckte und bedachte Felipe mit einem finsteren Blick. "Alter, uncool!", fauchte er dem Wolf wütend zu, woraufhin dieser sich die Hand auf den Mund presste um nicht laut loszulachen.

Sofia sah Spike ungläubig an und tat ihr Bestes, die aufkommende Euphorie unter einer coolen Fassade zu verstecken. "Also, wenn das passen sollte...", antwortete sie betont lässig und wirkte fast ein wenig desinteressiert, "wäre es echt cool. Würde sicherlich Spaß machen, ein wenig herum zu cruisen." Innerlich freute sich sich unterdessen wie ein kleines Kind über Spikes Vorschlag und hätte am liebsten Luftsprünge vollführt.

„So sind Eltern eben. Eigenartig. Bei Alkohol kann eben viel mehr schief gehen, als wenn du mal eben eine Zigarette ausprobiert hast. Ich habe auch schon ähnliches erlebt. Wobei meine beiden Moms nicht besonders erpicht waren, mich mit einer Zigarette zu erwischen“ Luke lächelte Ava aufmunternd an und strich mit der Hand über ihren Rücken.
„Wer weiß, vielleicht werden deine Eltern ja in den kommenden Wochen lockerer. Spätestens wenn Weihnachten herum ist. Ist doch meistens so, dass die da alle am Rad drehen, wegen dem Weihnachtsstress und allem. Und falls nicht, steht mein Angebot und ich melde mich einfach mal bei deinen Eltern“, versprach er ihr.

„Okay, ich glaube, das reicht“ Casper lehnte sich soweit hinüber, dass er seine Hand auf Felipes Mund presste, bevor dieser noch etwas von sich geben konnte. „Wir wissen alle, du bist heute auf Vollmond, aber trotzdem könntest du ein klein wenig mehr einfühlsamer sein“, raunte Cas seinem Mitschüler zu.
Noemi sah lauernd um sich, fixierte erst Felipe, da er wohl irgendetwas getan hatte, was nicht richtig war und dann Ty. Bevor ihre Augen an ihm hinab wandern konnten, räusperte sich Matthew und berührte Noemi an der Schulter, woraufhin sie aufsah.
Nur fiel ihm so spontan ein, was er sie fragen konnte – und was nicht total dämlich war.
„Sag mal, Noemi, du bist doch aus Kanada, oder? Aus dem englisch oder dem französisch sprachigen Raum?“, fragte sie neugierig und lehnte sich nach vorne, um an Matt vorbeisehen zu können.
„Französisch“
„Wow. Nicht schlecht. Dann... kannst du drei Sprachen fließend? Wenn du in Italien an der Mutant High warst?“
„Uhm. Ja. Aber Italienisch konnte ich vorher schon einigermaßen gut. Meine Mutter ist Italienerin“

Okay. Er hatte schon mit etwas mehr Euphorie gerechnet, aber es sprach wohl auch für Sofia, dass sie sich so cool wie möglich gab, nahezu gleichgültig. Aber das Spiel konnte er auch.
„Wow. Ich sehe schon, du bist von meiner Idee schwer begeistert. Du kannst natürlich auch warten bis dein Vater bereit ist, dir Fahrstunden zu geben, wenn dir das lieber ist, als bei mir welche zu nehmen. Im Februar oder März“, sagte er, zuckte mit den Schultern und sah dabei gerade aus.

Gut. Nicht wirklich das womit Zach gerechnet hatte. Wortlos blinzelte er Nick an. Was sollte er denn darauf antworten. Eigentlich machte es ihm nichts aus. Und trotzdem wurde er total nervös, wenn er daran dachte, dass Nick es “offiziell“ machen wollte. Ganz abgesehen davon, dass es ihm nicht gefiel, dass Nick fahren würde. Dann wäre er ja sicher mindestens eine Woche weg! „Also - Ich hab da kein Problem mit. Nicht wirklich. Musst du wissen“, antwortete er schließlich mit einer gewissen Unsicherheit.

Sobald Alessia ihren Besuch auf der Krankenstation ansprach, hob er besorgt den Kopf. „Ist dir denn schlecht?“, fragte er, weil es ihm schon ein wenig komisch vorkam, dass sie dachte eine Magendarmgrippe zu haben, aber keine Probleme beim Essen gehabt hatte. „Nein, klar, wenn du krank bist, dann verschieben wir das.“

"Danke, du bist ein Schatz!" Ava hauchte einen Dankeskuss auf Lukes Wange und warf dann einen kurzen Blick auf die Wanduhr. Hmm, immernoch über zwei Stunden bis Mrs. Fields kommen sollte. Es war wirklich so, wenn man auf etwas wartete, zog sich die Zeit wie Kaugummi.
"Ich glaube, ich nutz die Zeit gleich noch ein bisschen und übe mein Geigenspiel", verkündete Ava und vollzog damit einen sehr plötzlichen Themenwechsel, "ich hab schon ewig nicht mehr geübt und Mom macht mir sicherlich die Hölle heiß wenn sie herausfindet, dass ich keine Geigenstunden mehr nehme." Nach ihrem Zeitsprung hatte ihre Lehrer sie nicht wiedererkannt und daher auch nicht zur Stunde in sein Haus gelassen. Der Zwischenfall war Ava so unangenehm gewesen, dass sie sich seitdem nicht mal mehr in die Nähe des Hauses verirrt hatte.

Ty nickte Cas dankbar zu, während er zeitgleich hastig aufstand und den Ausgang der Mensa ansteuerte. Die Schultern hochgezogen und die Jacke immer wieder zurecht zupfend lief er, kaum dass er die Mensa verlassen hatte, los und steuerte die nächstbeste Toilette an.
"Fuck!", murmelte er leise als er die Tür hinter sich abgeschlossen hatte und drehte erst einmal den Wasserhahn voll auf. Als das Wasser eiskalt war, spritzte er sich einen Schwall davon ins Gesicht und verharrte dann einige Sekunden regungslos und hoffte, dass sich sein Puls bald beruhigen würde. Er konnte sich nicht erinnern, wann ihm das letzte Mal etwas dermaßen peinlich gewesen war. Zwar war er Matt und Cas für ihr Ablenkungsmanöver dankbar, doch das Wissen, dass sie seinen kleinen...hrm...Blutstau ebenfalls bemerkt hatten sorgte dafür, dass sich Tys Magen unangenehm zusammenzog.
Unterdessen hatte Felipe Cas' Hand von seinem Mund weg gezogen und sah diesen beledigt an. "Spielverderber", murrte er und verzog den Mund, "komm schon, das war doch nur ein harmloser Scherz! Sowas ist uns allen doch schon mal passiert, kein Grund, sich zu schämen!"

Sofia unterdrückte mit Mühe eine Aufschrei und ballte die Hände. "Du bist ein Arsch", stellte sie schließlich nach einigen Sekunden Schwiegen trocken fest und trat ihm leicht gegen den Knöchel. "Also gut, Schlaumeier, du hast gewonnen", fuhr sie fort und verschränkte die Arme vor der Brust, "beim Gedanken an Motorradstunden freue ich mich so sehr dass ich kurz davor bin, mich wie ein junger Welpe von Enthusiasmus zu bepissen."

Nick lehnte sich mit einem glücklichen Lächeln zu seinem Freund hinüber und gab ihm einen einen leidenschaftlichen Kuss. Das war eine wesentlich bessere Antwort gewesen, als die, die er sich ausgemalt hatte. Auch wenn seine Stimme nicht 100% sicher geklungen hatte.
„In Ordnung. Sobald meine Mamma anruft, werde ich es ihr schonend beibringen, dass ich einen gutaussehenden Amerikaner aufgerissen habe“, raunte er schmunzelnd und lehnte sich wieder zurück. „Ich hatte schon erwähnt, dass ich keine Geschwister habe, oder? Nur ein paar Cousins. Und Cousinen“, sagte er und winkte gelassen ab.

„Ja. Nein. Es ist schwer zu beschreiben. Mir ist immer mal wieder ganz komisch zumute“, antwortete Alessia, deren einer Arm noch immer um ihren Bauch gelegt war. „Ich hatte sowas noch nie, ich schieb vermutlich ganz umsonst solche Panik. Vielleicht bin ich auch schlichtweg... keine Ahnung, nervös? Wegen den Prüfungen, die immer näher kommen. Besonders die in Englisch. Es wäre ärgerlich, wenn ich es vor Aufregung verhaue, nachdem du dich so sehr in die Nachhilfe hinein gekniet hast“, sagte sie und lächelte schief.

„Geige?“ Luke hob die Brauen an. Er war leider wenig musikalisch, ganz gleich ob es Instrumente anging, oder das singen. April hatte mal eine Zeit lang Flöte gespielt – so lange, bis er sie in drei Stücke gebrochen und versucht hatte, das Klo hinunter zu spülen. Die Geräusche, die sie damit gemacht hatte, waren nicht von dieser Welt gewesen! Ganz zu schweigen davon, dass man es hätte Musik nennen können.
„Darf man da zufällig mal mithören?“, fragte er seine Freundin neugierig.

„Das ist aber auch kein Grund, es geradezu darauf anzulegen, dass es alle Welt mitbekam. Schon gar nicht, wenn Ladies am Tisch sitzen. Außerdem geht nicht jeder ganz so öffentlich mit seiner Sexualität, Lust und dem ganzen anderen um. Das sollte man respektieren, du Alphawolf“ Casper knuffte Felipe gegen die Schulter und ließ sich anschließend wieder auf seinen Stuhl sinken.
Ty war inzwischen verschwunden und Noemi blieb nur noch ein leerer Stuhl, den sie verwirrt ansah. Was zum Donner war nur los gewesen? Sie sah ein wenig besorgt zur Tür hinüber und fragte sich, ob Ty in Ordnung war.
Da die Jungs nicht so aussahen, als würden sie ihr Auskunft geben wollen, stand sie auf.
„Was auch immer da eben war, krieg es in den Griff“, raunte sie, knuffte Felipe in die Seite und steuerte dann ebenfalls den Ausgang an.
Dank ihrer feinen Nase konnte sie Tys Fährte mühelos aufnehmen, die sie direkt zur Jungentoilette brachte. Noemi fragte sie, ob ihm wohl schlecht geworden war, drückte die Klinke hinunter und lief hinein.

„Interessanter Ausdruck, aber gut, der reicht mir. Hey, du musst gar nicht so muffig drein schauen. Wenn ich schon so ein Angebot mache, erwarte ich wenigstens halbwegs ein kleines bisschen Freude. Und das eben war eindeutig nicht genug“ Spike knuffte sie in die Seite und sah sich dann um. „Und? Wie heißt eigentlich der Laden, den wir suchen? Oder zu dem du uns führst?“ So langsam konnte er wirklich eine Stärkung gebrauchen, der Sportunterricht hatte schon ein Loch in seinen Magen gehauen.

Ob das jetzt wohl immer so weiter ging? Von Angst zu angenehmer Überraschung? Da wusste Zach plötzlich wieso er sich sonst immer von Beziehungen fern gehalten hatte. Wer kam den da mit? Trotzdem genoss er den Kuss und grinste Nick hinterher auch an. "Ja, ich glaub du hast mal sowas erwähnt", stimmte er nickend zu. Wobei ein paar bei ihm sich an seiner Familie orientierte. Was ungefähr 4 waren. Jedenfalls die, die er kannte. Da sein Vater kein so enges Verhältnis zu seiner Familie hatte, sah er die Leute ja auch nur zu bestimmten Anlässen. Reichte ihm auch.

Riley lachte und schüttelte den Kopf. "Ich bin mir sicher, dass du das mit bravour schaffst. Du hast dich so sehr angestrengt, dass es doch echt mit dem Teufel zugehen sollte, wenn du das nicht packst", antwortete er zuversichtlich. Schmunzelnd blinzelte er ihr zu. Wobei sein Blick auf ihr leeres Glas fiel. "Willst du noch was? Oder sollen wir gehen? Ich bin auch fertig."

"Mit scheint eher, Noemi hat vor, hier etwas in den Griff zu kriegen", raunte Felipe Cas mit einem wirklich schmutzigen Grinsen zu und sah seiner Mitwölfin dann aufmerksam hinterher, während sie den Ausgang der Mensa ansteuerte. Okay, mittlerweile merkte er selbst, dass er ordentlich über die Stränge schlug, aber heute fiel es ihm einfach aussergewöhnlich schwer, KEIN Alphaarsch zu sein. "Also gut, sorry", fügte er also etwas später hinzu und hob die Hände in einer entschuldigenden Geste, "wie wärs, wenn ich einfach ne Runde ausgebe wenn wir gemeinsam die Stadt unsicher machen? Und ja, ihr dürft mich darauf festnageln, ich hab nicht vor, das Angebot zurück zu ziehen."

Ty zuckte erschrocken zurück als plötzlich jemand die Tür der Toilette aufdrückte und stand einen Moment in halb gebückter Haltung und mit erhobenen Händen da. Da er sich das Gesicht noch nicht abgetrocknet hatte, sammelten sich Wassertropfen, die schließlich von seiner Kinnlinie auf die Sweatjacke fielen, während Ty sich das Haar aus dem Gesicht strich und nun erst erkannte, dass es sich bei dem "Eindringling" um Noemi handelte. "Was machst du hier?", fragte er verwirrt und gab seine seltsame Habacht-Stellung zugungsten einer etwas verspannten, aber zumindest aufrechten auf. "Hat Felipe jetzt seinen finalen Scherz gemacht?", fragte er und Wut schwang in seinen Worten mit, während er nach dem Handtuch neben dem Waschbecken griff, um sein Gesicht abzutrocknen.

"Klar kannst du zuhören", erwiderte Ava und schenkte Luke ein Lächeln, "allerdings bitte ich dich, gnädig mit mir zu sein. Ich hab schon so lange nicht mehr gespielt, dass ich bestimmt eingerostet bin. Da werden also einige schiefe Töne dabei sein." Wahrscheinlich musste die Geige auch erst einmal gestimmt werden, nachdem sie so lange unberührt in ihrem Kasten eingestaubte.

"Er heißt 'The Burg(er)lar'", antwortete Sofia auf Spikes Frage und blieb dann mit einem zufriedenen Grinsen stehen. "Da vorne ist er", verkündete sie und deutete auf einen kleinen, aber gepflegt wirkenden Laden, über dessen Tür ein leise summendes Neonschild hing, in dem das schlechte Wortspiel verewigt worden war.
Zuerst überlegte Sofia, ob sie das Theme eben einfach fallen lassen sollte, doch schließlich gab sie sich einen Ruck und berührte Spike am Arm. "Ich bin nicht besonders gut in diesem ganzen Zwischenmenschlichen", gestand sie und bedachte Spike mit einem kurzen, aber ehrlichen Lächeln, "aber du sollst wissen, dass ich dir wirklich dankbar für den Angebot bin, okay?"
Spikes Antwort abzuwarten, schaffte sie dann aber doch nicht, und lief stattdessen einfach über die Straße Richtung Burgerladen. "Und jetzt komm! Ich bin am Verhungern!"

Gut. Hauptsache er wusste nicht, wie groß Nicks Familie wirklich war. Damit wartete er lieber, wenn es so weit war. Und so schnell würde das nun wirklich nicht sein.
„Okay. Dann... naja. Also, es kann sein, dass- Meine Mamma hat sich angekündigt. Vor ein paar Tagen. Dass sie kurz vor Weihnachten hier her kommt. Sie wollte hier einen Geschäftspartner treffen und dann mit mir zurück nach Italien fliegen“, fuhr Nick fort und auszutesten, wie viel Zach heute noch vetrrug. Bisher hatte es ja ganz gut geklappt – und mehr würde er ihm vermutlich auch nicht aufbürgen.

Bei seinen Worten bekam Alessia das dringende Bedürfnis ihn zu umarmen, was sie wahrscheinlich auch getan hätte, wenn er sie nicht gleich auf das Glas angesprochen hätte. Komisch. Sonst war sie früher doch nie so der Knuddel-Typ gewesen. Oder? Andererseits war auch niemand da gewesen, der sie in den Arm genommen hätte, also woher sollte sie es wissen?
Bisher hatte sie nur Riley umarmt und der konnte das, ihrer Meinung nach, besonders gut.
„Uhm, nein, danke. Ich denke, ich geh dann lieber zu Ms. Quadir. Und vorher kurz zu Harold. Wegen dem Popcorn fragen. Oder... willst du das vielleicht machen? Dann kann ich mich gleich zur Krankenstation aufmachen“, sagte sie und sah ihn fragend an.

„Oh, das werden wir“, garantierte Casper mit breitem Grinsen und lehnte sich zufrieden zurück. „Aber vielleicht solltest du noch eine Entschuldigung an Ty obendrauf legen. Nur für den Fall, dass er zu den nachtragenden gehört. Ich meine ja nur, der Gute hat in etwas eine ähnliche Ausbildung wie Mizuki genossen. Den würde ich mir ungerne zum Feind machen. Vor allem sollte er was von Noemi wollen. Ich meine, du bist da ja schon irgendwie sowas wie sein Gegenspieler. Bei eurer Wolfs-Verbindung und so“

„Ich habe keine Ahnung, was da eben zwischen euch vorgefallen ist. Ich habe mir lediglich Sorgen um dich gemacht, weil du so plötzlich wegwarst. Deswegen wollte ich nach dir sehen“, antwortete Noemi und ließ die Tür hinter sich zu fallen. „Was war denn gewesen? Hat er irgendeinen dummen Spruch abgelassen? Ich dachte schon, dir wäre schlecht- ist dir schlecht?“, fragte sie, wobei sie bislang nur in sein Gesicht gesehen hatte. Jetzt allerdings sah sie an ihm hinab und entdeckte eine gewisse Wölbung im Schrittbereich von Ty.
In ihrem Kopf legten sich die einzelnen Puzzleteile zusammen und sie sah mit einem stumm geformten 'O' zu ihm auf.
Mit wenigen Schritten war sie bei ihm, die Hände an seinem Gesicht und küsste ihn gleich darauf auch schon leidenschaftlich. Ja, auch ihre Hormone waren ein klein wenig gepusht vom Vollmond, aber das machte ihr bei Ty gar nichts aus.

„Ich werde mir Mühe geben. Keine Sorge, im Notfall halte ich mir meine Hände über die Ohren, sollte ich es gar nicht aushalten können. Entweder das, oder ich werde mich auf dich stürzen, die die Geige entreißen und... keine Ahnung, ich glaube, ich werde spontan entscheiden, wie ich fortfahren würde“ Luke zwinkerte ihr zu und trank dann sein Glas leer.
„Also meinetwegen können wir los zur Musikstunde“

Das Lächeln war mehr als ausreichend. Deswegen sparte sich Spike auch eine Antwort darauf. Sie hatten es ja beide nicht so mit Gefühlen, außerdem lenkte sie die Aufmerksamkeit gleich auf ein anderes Thema. Also ließ er es unter den Tisch fallen, grinste schief und nickte.
„Das lass ich mir bestimmt nicht zweimal sagen. In meinem Magen ist bereits ein riesen Loch“
Er holte zu ihr auf und gleich darauf betraten sie auch schon den Burgershuppen.
Der Geruch, der ihnen dabei entgegen schlug, war einfach köstlich und sorgte für wässrige Münder. Musste nur noch der Fatzke auftauchen, der sie zu einem Tisch brachte.

Okay. Gut, dass er saß. Jetzt bekam Zach doch ein bisschen mehr Angst. Dass Nick es seinen Eltern sagen wollte war das eine, dass die Mutter dann auch gleich noch hier aufschlug. Das würde ja einer direkten Überprüfung gleich kommen. Das er definitiv nicht dem Schwiegersohn-Image entsprach, das musste ihm keiner sagen, das wusste er selber. Er hatte es ja auch nie drauf angelegt einer zu sein. Jetzt machte er sich sorgen darüber, was Nick für Schwierigkeiten kriegen würde, wenn das Urteil über ihn so vernichtend ausfallen würde, wie er dachte. "Ähm. Wann genau ist denn das? Ich meine.. hälst du das für eine gute Idee. Ihr das vorher zu sagen? Also - Naja..", gab er vorsichtig zu bedenken und zeigte dann auf sich selbst, um den Punkt deutlich zu machen.

"Nein, kein Problem, das mach ich. Geh du zum Arzt", sagte er und hätte sie auch schon in Richtung Ausgang geschoben, wenn sie nicht gesessen hätten. So griff er nach ihrem Tablett und stellte es mit seinem Zusammen. "Je schneller du da bist, desto schneller weißt du auch, ob du krank bist." Schmunzelnd sah er sie an und hoffte aufmunternd auszusehen.

"Gegenspieler?" Felipe sah Cas überrascht und wohl auch ein wenig verständnislos an. So hätte er das nie im Leben betrachtet, wohl auch weil sowohl Noemi als auch Ty ihm gesagt hatten, dass das, was da zwischen den beiden lief, eine rein körperliche Sache war. "Also sollte sich zwischen den beiden tatsächlich eine Beziehung entwickeln, wär ich nicht so dumm, weiterhin mit Noemi zu schlafen", sagte er schließlich an Cas gewandt und zuckte mit den Schultern, "ich bin vielleicht ein notgeiles Hund, aber ich lege mich nicht mit unserem G.I. Joe an. Zumindest nicht solange er Messer in Reichweite hat."

Okay, das war nicht die Reaktion gewesen, mit der Ty gerechnet hatte, aber er war positiv überrascht. Nur zu bereitwillig und nicht minder leidenschaftlich erwiderte er den Kuss, während seine Arme sich wie automatisch um Noemies Taille schlangen. "Wow, ich bin...überrascht", gestand er mit einem schiefen Grinsen und ziemlich ausser Atem, als sich ihre Lippen kurz voneinander lösten, "und mir gefällt, in welche Richtung das geht, aber...wenn du nicht zufällig ein Kondom in deiner Hosentasche versteckst, sollten wir das hier vielleicht kurz unterbrechen." Auch wenn es ihm in diesem Moment unheimlich schwer fiel, die Worte zu sagen, er wusste, dass es auf lange Sicht vernünftiger war. Lieber jetzt den eigenen Trieben einen Dämpfer verpassen als im schlimmsten Fall ein junger Vater zu werden.

Ava kicherte leise. "Na gut, auf eigenes Risiko", schmunzelte sie und räumte dann ihr Geschirr zurück auf das Tablett, welches sie dann zum Geschirrwagen brachte. Bei einem kurzen Blick Richtung Essensausgabe stellte Ava überrascht fest, dass es noch immer Schüler gab, die noch kein Mittagessen bekommen hatten. Unglaublich...

Glücklicherweise mussten Spike und Sofia nicht lange warten, bis sie einen kleinen Tisch zugewiesen bekamen, der glücklicherweise am Rand stand. Sofia konnte es nicht leiden, wenn sie mitten im Raum sitzen musste, da kam man sich vor wie auf dem Präsentierteller.
"Also wenn du hart an einer Fleischvergiftung vorbeischrammen willst, solltest du denn Double Cheeseburger probieren", grinste sie und reichte Spike eine der beiden Speisekarten, "den hatte ich, als ich das letzte Mal hier war. Danach war mir fast schlecht, so satt war ich. Aber das wars wert!" Allein beim Gedanken an den Burger lief Sofia schon das Wasser im Mund zusammen.

Haha. Fast hätte Nick laut gelacht. Da war es, die sichtliche Grenze, mehr konnte er heute Zach wirklich nicht mehr zumuten. Wahrscheinlich war er heute schon viel zu fordernd, da sollte er ihn nachher einmal richtig belohnen... und ihm fiel auch gleich ein, wie.
„Certo! Sicher, wieso denn nicht?“, fragte er gelassen, stützte sich dann mit seinen Unterarmen auf den Tisch und lächelte ihn an. „Meine Mom wird dich lieben. Du bist ein hübscher Kerl und obendrein gehört du auch noch zu den Scotts. Ich höre sie jetzt schon frohlocken, dass ich so einen guten Fang gemacht habe“, sagte er beschwichtigend und stützte sein Gesicht in seine Hand. „Wirklich, du musst dir keine Sorge. Ich vermute, sie wird dich umarmen und dir rechts und links einen Kuss geben. So machen wir das in der Familie“, sagte er und zwinkerte.

„Danke dir!“ Alessia stand auf, überlegte kurz, wo sie ihre Tasche hatte, als ihr einfiel, dass sie die ja in ihrem Zimmer gelassen hatte. Mit einem Lächeln sah sie also wieder zu Riley auf und drückte kurz seine Schulter. „Du bist der Beste! Ich sag dir dann Bescheid, was dabei heraus kam. Bis hoffentlich später!“ Damit verabschiedete sie sich bei ihm und steuerte dann auch schon den Ausgang an. Ohne Umwege ging sie durch die Korridore, bis sie nach zwei Minuten oder so vor der Krankenstation zum Stehen kam. Einen Moment zögerte sie, jetzt war es mit ihrem Bauchkribbeln auch schon wieder besser – musste wohl dieser blöde Vorführeffekt sein, oder so.
Seufzend klopfte Alessia dann aber an und trat kurz darauf ein. „Ms. Quadir?“

"Gegenspieler?" Felipe sah Cas überrascht und wohl auch ein wenig verständnislos an. So hätte er das nie im Leben betrachtet, wohl auch weil sowohl Noemi als auch Ty ihm gesagt hatten, dass das, was da zwischen den beiden lief, eine rein körperliche Sache war. "Also sollte sich zwischen den beiden tatsächlich eine Beziehung entwickeln, wär ich nicht so dumm, weiterhin mit Noemi zu schlafen", sagte er schließlich an Cas gewandt und zuckte mit den Schultern, "ich bin vielleicht ein notgeiles Hund, aber ich lege mich nicht mit unserem G.I. Joe an. Zumindest nicht solange er Messer in Reichweite hat."

„So meinte ich das nicht. Mehr so... das bloße Buhlen zweier Hähne um eine nette Henne. Rein körperliches... du weißt schon“, versuchte Casper zu erklären und ließ die Brauen dabei vielsagend wackeln, um das ganze noch zu unterstreichen. „Aber wer weiß, ich kann mir vorstellen, dass aus denen was wird. Ist doch immer so, wenn Frauen öfters Sex mit dem einen haben-“ Casper verstummte, als er Paiges Blick auffing und räusperte sich gleich darauf.
„Ähem. Ja. Wie auch immer. Ich meine ja nur, so oft, wie die schon...miteinander Zeit verbracht haben. Man könnte fast schon sagen, dass Noemi unsere neue Mitbewohnerin ist“
„Das...läuft schon länger?“, fragte Matthew verwirrt, der davon gar nichts mitbekommen hatte.
Cas sah ihn verwundert an, zog die Brauen hoch und winkte ab.
„Ach, klar. Entschuldige, für mich ist das so offensichtlich, aber ihr seid ja ahnungslos. Bei mir reicht es, einmal die Türklinke zu berühren und zack! Habe ich quasi ein Protokoll von allen, die ein und ausgegangen sind“

„Mist. Da war was“ Noemi hatte ehrlich gesagt schon nicht mehr an ein Gummi gedacht. Sie war ja auch nicht diejenige, die es 'nehmen' musste, dafür hatte sie ja die Pille. Aber sie musste Ty schon Recht geben, dass es besser war, auch noch ein Kondom zu benutzen. Widerwillig und mit leidlicher Miene ließ sie ihn los. „Gut. Cas ist noch mit den anderen essen, dann gehen wir auf dein Zimmer? Und ich hoffe“ Sie biss sich leicht auf die Unterlippe, während ihre eine Hand an seinem Oberkörper hinunter wanderte und schließlich an seinem Hosensaum anlangte.
„wenn wir dort ankommen, dort unten auch noch was los ist“ Sie zog leicht an den Saum und ließ ihn dann zurückschnalzen. Noch während sie ihn ansah, wurden ihre blauen Augen Bernstein farben.

„Ich gehe mal davon aus, dass ich einen auf jeden Fall komplett packen werde. In meinen Magen passt vermutlich wesentlich mehr als in deinen Mäusemagen“ Spike sah sich die Speisekarte an und entdeckte eine Abbildung des Burgers, von dem Sofia gesprochen hatte. Ja, der sah doch gar nicht mal so übel aus. Auch der Curryburger mit doppelt Beef sah verdammt gut aus. Und die Pommes... Ein Glück, dass er einen riesen Hunger hatte.
„Okay. Muss der Laden nur noch halten, was er verspricht. Oder was du verspichst“, raunte er und klappte die Karte zu, als er sich entschieden hatte.

Gemeinsam hatten sie die Mensa verlassen und hatten von der Diskussion am Tisch gar nichts mehr mitbekommen. Auf den Gängen war es relativ ruhig, was wahrscheinlich daran lag, dass die meisten in der Mensa saßen.
Bis zum Musikraum brauchten sie ein paar Minuten, wofür sie ein Geschoss höher gehen mussten. Als sie vor der Tür ankamen, blieb Luke stehen und sah Ava neugierig an.
„Da fällt mir ein – einen Schlüssel brauchen wir nicht, oder? Für die... Schränke und so. Keine Ahnung“ Er zuckte mit den Schultern. Im Musikraum war er wirklich selten, was eben daran lag, dass er null musikalisch war.

Soraya, die gerade einen Artikel in einem Magazin gelesen hatte, sah auf jemand klopfte. "Alessia, hallo", begrüßte sie das Mädchen mit einem warmen Lächeln und macht eine einladende Geste, "komm doch rein. Was kann ich für dich tun?"
Rasch legte sie die Zeitschrift beiseite und erhob sich von ihrem Stuhl, den sie Alessia im selben Moment anbot.

"Zum Glück hat er nur die Türklinke berührt", raunte Felipe Matt grinsend zu, "ich will gar nicht wissen, was er alles wüsste, wenn er Tys Bett anfassen würde." Wobei das, wenn man Noemis Anspielungen glaubte, nicht der einzige Ort war, an dem sie und Ty den horizontalen Tango getanzt hatten. Hoffentlich behielt Cas die Handschuhe auch beim Duschen an...

Tys Herz setzte einen Schlag lang aus und für einen Moment befürchtete er, dass ihm gleich eine Ader im Gehirn platzen würde. Diese Frau trieb ihn in den Wahnsinn!
Und so war er auch nicht länger in der Lage, sich vernünftige zu artikulieren, sondern gab nur ein primitives Brummen von sich, während er Noemi mühelos hochhob und aus dem Raum trug. Im Laufschritt brachte er den kurzen Weg zur Eingangshalle hinter sich und sparte sich das Treppensteigen, indem er kurzerhand zum obersten Absatz hochflog. Noemi noch immer sicher in Händen haltend, brachte er dann auch die Strecke zu seinem Zimmer in Rekordzeit hinter sich und ließ sie erst im inneren seines Raumes wieder hinunter. "Oberste Nachttischschublade", verkündete er knapp und deutete auf das Möbelstück, ehe er rasch die Tür hinter sich schloß und sich einen Wimpernschlag später schon seiner Sweatjacke und des T-Shirts entledigte.

"Wenns nicht schmeckt, überlasse ich dir die Ehre, dich beim Personal zu beschweren", erwiderte Sofia mit einem Grinsen und winkte den Kellner mit einer kurzen Geste zu sich an den Tisch. Sie und Spike gaben ihre Bestellungen auf und bekamen einige Minuten später schon einmal ihre Getränke gebracht. Gerne hätte Sofia zu ihrem Essen ein kühles Bier genossen, aber sie wusste, dass sie hier nie und nimmer damit durchkommen würde. Sie besaß keinen falschen Ausweis und hier kontrollierten sie sehr aufmerksam.

"Normalerweise schon, aber wenn du zufällig Metal kontrollieren kannst, sind die meisten Schlösser kein Problem für dich!" Sie drückte die Tür zum Musikzimmer auf und durchquerte den Raum mit wenigen Schritten, um zu den Schränken zu gelangen. Sie presste die Handfläche auf das kühle Metall und bewegte sie dann ein wenig nach links, woraufhin das Schloss leise klickte und die Tür einen Moment später aufschwang. "Bitte verrat den anderen nicht, dass ich das kann", bat sie Luke mit einem schiefen Lächeln, "die Leute würden mich garantiert schief angucken wenn sie wüssten, dass ich praktisch jedes Schloss knacken kann."

Wie begeistert Zach von der Aussicht war konnte man ihm buchstäblich an der Nasenspitze ansehen. „Ich hoffe in deiner Familie hängt niemand dem Wangenkneifen an. In dem Fall muss ich mir das mit uns doch noch mal überlegen“, antwortete er ein wenig halb ernst. Wobei er es wirklich nicht ab konnte so herablassend betüddelt zu werden.

Riley ließ sich noch einen Moment Zeit, bevor er die Tablets weg brachte. Dann musste er noch einen Moment warten, bis er Harolds Aufmerksamkeit hatte und ein paar weitere, bis er die Predigt über gesunde Ernährung überstanden hatte. Mit dem Versprechen die Tüte bestes Popcorn zu bekommen konnte er schließlich die Mensa verlassen. Um dann vor einer verschlossenen Zimmertür zu stehen. Fast hätte er sie einfach aufgeschlossen. Aber dann fiel ihm ein, dass Rodrigo und Yelinna plötzlich weg gewesen waren. Da wollte er bestimmt nicht rein. Nur wohin dann?

Stuhl? Ja? Nein? Das hatte immer sowas von... Psychiater. Statt einer Chaiselounge einen kleinen Stuhl. An der Schule musste eben auch gespart werden. Seufzend atmete Alessia ein, lächelte etwas verkrampft zurück und ließ sich auf dem Stuhl sinken.
„Ich habe ein Problem. Also...mehrere. Ich...fühle mich seit kurzer Zeit so seltsam“, fing sie an und zupfte nervös an ihren Fingern. „Ich hatte sowas nicht, sonst wäre ich nicht hier her gekommen. Ich... Also angefangen hat es mit Schwindel. Und mit Herzrasen. Letzteres habe ich in den letzten Tagen immer mal wieder, ganz plötzlich. Und ganz besonders dieses...seltsame Bauchgefühl. Mir ist nicht direkt übel, es ist mehr so...mehr so ein-“ Sie versuchte das richtige Wort zu finden, wusste nur bei bestem Willen nicht wo“

„... Du siehst mich, oder? Ich sitze hier. Nahezu neben dir. Ich kann dich hören“, raunte Casper und winkte Felipe mit der Hand zu. „Außerdem kann ich damit notfalls leben. So lange es nur Ty und Noemi sind. Ganz ehrlich, in deinem und Lukes Zimmer hätte ich Panik! So viele, wie da schon gelandet sind“, raunte er und wollte von Zach lieber nicht anfangen – besonders so lange Matt und Paige am Tisch saßen. Zwar schien es so, als hätte sich zwischen Zach und Matt alles wieder eingerenkt, aber seine Freundin sah das wohl noch ein bisschen anders.

Er gefiel ihr. Und ohne Sweatjacke und T-Shirt gefiel er ihr noch sehr viel mehr. Noemi war schon am Nachttisch, noch bevor Ty ihr die Anweisung verkündete. Auf dem Weg zog sie sich ihr Shirt aus und ließ es achtlos zu Boden fallen. Mit einem Ruck zog sie die Schublade aus – hätte sie fast zu weit aufgerissen, mit ihr gingen ein wenig die Wölfe durch – und schnappte sich dann eine der Kondompackungen, die sie gleich darauf vorsichtig öffnete.
Mit einem verführerischen Lächeln drehte sie sich dann zu Ty um. Sie öffnete sich die Hose, trat diese zu Boden und kniete sich dann mit einem Bein schon auf sein Bett.

Spike war zwar auch mehr nach Bier gewesen – schließlich gab es war zu feiern – aber bei ihm fiel es ja hauptsächlich deswegen weg, weil er später noch fahren musste. Und da nahm er sowas ganz genau. Kein Alkohol am Steuer. Und schon gar nicht, wenn jemand mitfuhr.
Deswegen war es bei ihm dann eben eine Cola, die er nun zu sich zog, um kurz daran zu nippen.
„Der Schuppen ist auf jeden Fall nicht übel. Wie bist du auf ihn gestoßen? Zufall?“

„Ahhh“ Luke schlug sich gegen die Stirn, lachte und folgte ihr nach. „Richtig! Da war was! Ich vergesse immer wieder, dass meine überaus charmante, hübsche und kluge Freundin auch noch sämtliches Metall kontrollieren kann. Und Schlösser knacken kann. Besser als jeder Dietrich. Und dein Name ist obendrein wesentlich besser als Dietrich“ Er lehnte sich schmunzelnd zu ihr, hatte seinen Arm dafür kurz um sie gelegt, um sie ein Stück weit auch an sich zu ziehen und küsste sie.
„Und nein, mein Mund ist verschlossen, das werde ich natürlich keinem verraten! Habe ich schon mal erwähnt, dass du unglaublich bist?“

„Keine Sorge, das machen sie nur bei Kleinkinder. Ich sag dir, ich hatte richtige Hänge-Wangen vom ständigen Kneifen“, raunte Nick, rieb sich beide Wangen und lachte kurz darauf auch schon, sodass seine Grübchen wieder da waren. „Meine Mutter ist bezaubernd. Ich zeig dir bei Gelegenheit ein Bild...oder... google es einfach im Internet. Meine Eltern findet man da vermutlich genau so gut, wie deine. Oder deine Großeltern und meine Großeltern. Das ist das doofe daran, wenn man so einen bekannten Nachnamen hat“

Grübchen. Wieso immer diese Grübchen? Wusste Nick, dass er dann gar nicht mehr denken konnte? "Verdammt. Tschuldigung. Was hast du gerade gesagt?", fragte er zerknirscht. Er versuchte sich gar nicht erst an einem Lächeln. So gut wie Nick würde er das eh nicht hinkriegen. Nie im Leben. "Ich mach das nicht mit Absicht, ehrlich." Wenigstens das wollte er klar stellen.

"Verdammt", murmelte Riley. Alle seine Sachen waren im Zimmer. Wie sollte er denn da etwas für die Nachhilfe vorbereiten? Frustriert ließ er seinen Kopf gegen die Tür sinken. Mussten sein Cousin und dessen Freundin sich diesen Moment dafür aussuchen? Hätten sie nicht wenigstens Yelinnas Zimmer nehmen können? Dann fiel ihm ein, was da hinter der Tür wohl gerade stattfand und er sprang drei Schritt zurück, bevor er noch etwas lauschen würde, was er wirklich nicht hören wollte. Okay. Hier bleiben nützte nichts. Die Tür war zu und blieb es hoffentlich erstmal. Vielleicht fand er ja trotzdem was zu tun. Am besten in der Bibliothek. Also machte er sich erstmal auf den Weg dahin.

Soraya lauschte aufmerksam Alessias Ausführungen, doch je mehr sie erzählte, desto schwerer fiel es Soraya, die ernste, nachdenkliche Miene aufrecht zu erhalten. "Ein Kribbeln?", schlug sie Alessia vor als diese nach dem richtigen Wort suchte und als ihre Schülerin bekräftigend nickte, tat Soraya es ihr gleich. "Ja, die Symptome kenne ich", stellte sie fest, "eine sehr verbreitete Krankheit, die vermehrt im Frühling auftritt. Geht mit starkem Kribbeln im Oberbauch einher und kann zu periodisch auftretenden Tachykardie führen." Sie legte Alessia eine Hand auf die Schulter und sah lächeln zu ihr hinab. "Umgangssprachlich nennt man es auch 'Schmetterlinge im Bauch'. Alessia, mir scheint, du bist verliebt!"

Tys Hände zitterten bereits als er seinen Gürtel öffnete und sich dann ebenfalls seiner Hose entledigte. Mit wenigen Schritten war er bei Noemi und zog sie an sich, während er ihre Lippen mit einem harten Kuss versiegelte. Er hatte schon zu lange gewartet und nicht vor, auch nur eine Sekunde zu verschwenden!

"Ich war vor anderthalb Jahren mal mit einem Typen aus der Stadt hier", antwortete Sofia wahrheitsgemäß und nippte an ihrer Limo, "das Date war furchtbar, aber den Laden fand ich so gut, dass ich seitdem regelmäßig mit meiner Familie herkomme."
Allein beim Gedanken an das Date wusste Sofia nicht, ob sie lachen oder mit den Augen rollen sollte. Der Typ hatte sich so bemüht, einen auf cool zu machen, dass sie letztendlich am Abend vielleicht 30 Worte miteinander gesprochen hatte. Dementsprechend überrascht war sie gewesen, als er am Ende des Dates versuchte, sie zu küssen. Er ging mit einem Andenken nach Hause, allerdings nicht in Form eines Lippenstiftabdrucks auf seiner Wange, sondern einem Faustabdruck auf seinem Auge.

"Hab ich schon einmal erwähnt, dass du ein Schmeichler bist?" Ava tippte mit ihrem Zeigefinger aufs Lukes Nasenspitze, ließ sich von ihm aber einen zweiten Kuss stehlen, ehe sie ihre Umarmung lösten. Nach kurzem Suchen fand sie ihre Geige und entnahm sie dem mit leder bespannten Geigenkasten.
"Okay, wie gesagt, es werden bestimmt einige schiefe Töne dabei sein", warnte sie Luke ein letztes Mal vor, ehe sie den Boden der Violine zwischen Kinn und Schulter einklemmte. Als sie mit dem Bogen sanft über die Saiten strich und die ersten Töne erklangen spürte Ava unwillkürlich eine Gänsehaut und erinnerte sich fast sofort daran, warum sie so lange mit so viel Freude gespielt hatte.
Nachdem sie einige der Saiten nachgezogen hatte und jeder Ton so klang wie er klingen sollte fing Ava schließlich an, die erste Melodie zu spielen, ein altes Wiegelied, das zu den ersten Stücke gehört hatte, die sie gelernt hatte.

„Weiß ich doch. Und ich auch nicht“ Nick streckte seinen Arm aus und fuhr mit seinem einen Finger an Zachs Kinnlinie entlang, während er ihr verliebt ansah. Auch wenn Zach nicht gerade der einfachste Partner in einer Beziehung war, er war der einzige, den Nick wollte. Er brauchte nur ihn und war glücklich.
„Was ich gesagt habe, war nicht so wichtig. Wenn es dich interessiert, wie meine Eltern aussehen, kannst du sie googeln. Oder ich zeig dir später ein Bild, das ich dabei habe“
Nur waren auf dem Bild nicht nur seine Eltern, sondern auch seine Onkels, seine Tanten, seine Cousins und Cousinen. Der kleinere Teil seiner Familie.

Tachy-was? Alessia kannte sich nicht mal im Italienischen mit Fremdwörtern aus, auf englisch waren sie nicht unbedingt besser. Sie wurde immer nervöser, auch dann noch, als Soraya auf die Schmetterlinge zu sprechen kam. Für einen Moment dachte sie wirklich, sie hätte vielleicht Raupenlarven verschluckt – sowas irrsinniges, aber das würde auf jeden Fall das Bauchkribbeln plausibel erklären. Plausibel... Als Ms. Quadir ihr dann offenlegte, was hinter den Schmetterlingen im Bauch steckte, sah die Schülerin verständnislos drein.
„Verliebt?“ Sie war sich sicher, dass ihr das Wort noch nicht oft über die Lippen gekommen war. Es fühlte sich seltsam fremd an und machte ihr irgendwie ziemlich Angst.
„Ms. Quadir, ich halte sie wirklich für eine kompetente Ärztin, aber... das kann nicht sein“, sagte Alessia schwer überzeugt, presste ihre Lippen so fest aufeinander, dass sie schon ganz blass wurden.
„Ich weiß nichts von der Liebe, also kann ich auch nicht verliebt sein“ Dieses Mal klang sie schon nicht mehr ganz so sicher, schien sich mit ihren Worten allerdings selbst überzeugen zu wollen.

Noemi hatte erwartungsvoll zu Ty aufgesehen, als der auf sie zu kam. Von seiner Hose hatte er sich inzwischen getrennt, sodass sie noch mehr an ihm bewundern konnte. Sein Körper war wirklich makellos an ihren Augen und sowas von heiß. Als er sie dann an sich zog und hart seine Lippen auf ihre presste, schlang sie ihre Arme um ihn und fuhr nur leicht mit ihren Fingernägeln über seinen Rücken. Sie hoffte nur, dass sie sich später auch noch bremsen konnte, ihm die mit wesentlich mehr Druck über die Haut zu ziehen.
Ein Seufzen entfuhr ihr, als seine Lippen über ihre Haut wanderten.

„Dann sprang wenigstens etwas Gutes bei dem Date für dich heraus“ Spike grinste schief und fragte sich für einen Moment, ob der Typ, den sie gedatet hat, es wohl überstanden hat. Kommt wohl stark darauf an, wie er sich ihr gegenüber benommen hat.
„Ich hatte bislang nicht sonderlich viele Dates, dementsprechend kann ich auch keine Burgerschuppen, Restaurants oder Bars empfehlen“, raunte er und nippte noch einmal an seiner Cola. Wenn er ehrlich war, war Emma die erste gewesen, mit der er richtig aus gewesen war.
Und mit Sofia. Wenn man das hier theoretisch auch als Date zählte.

Die ersten Töne waren ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber wenigstens nicht ganz so schlimm wie das, was aus Aprils Flöte kam. Ava stimmte die Geige ein paar Mal, zog Saiten nach und dann auf einmal, als sie anfing, die erste Melodie zu spielen, klang es gut, sogar sehr gut.
Fasziniert sah Luke ihr beim Geige Spielen zu und lauschte andächtig der Musik.
Ein bisschen Schade fand er es wirklich, dass er kein Instrument spielen konnte – nicht nur, weil man damit besser bei Mädchen ankam, sondern einfach so. Es klang gut und irgendwie wirkte Ava so, als würde sie sich dabei entspannen können.
Seine Freundin war auf jeden Fall ein wahres Multitalent, was sie nicht alles konnte und dabei sah sie auch noch so gut aus. Er konnte sich wirklich glücklich schätzen, dachte er im Stillen und beobachtete sie mit einem warmen Lächeln.

Oh verdammt, beim zweiten Mal war es kaum einfacher zuzuhören. Konnte jemand wirklich soooo heiß sein und es dann nicht absichtlich machen? Zach gab sich wirklich alle mühe und trotzdem dauerte es eine ganze Weile, bevor er seine Zunge soweit unter kontrolle hatte, dass er tatsächlich antworten konnte. Gott, Nick musste ihn ja für total zurückgeblieben halten. "Nein. Schon gut. Ich brauch kein Foto. Wenn sie dir auch nur ein bisschen ähnlich sieht, dann erkenn ich sie sicher auch so", sagte er mit einem schiefen Lächeln. Wenn Nicks lächeln aus der Familie kam, dann würde er sie sicher erkennen. Und er wäre total gearscht. Wie sollte er denn gegen eine geballte Grübchenkraft ankommen? Hoffentlich gabs in Italien Stühle.

Soraya zog eine Augenbraue hoch und sah Alessia mit einem amüsierten Lächeln an. "Nur weil du nichts davon weißt heißt das doch nicht, dass du dagegen gefeit bist", schmunzelte sie, zog dann aber einen Stuhl heran und setzte sich neben ihre Schülerin. "Glaub mir, als ich mich damals verliebt habe, wollte ich es auch zuerst nicht wahrhaben", erzählte sie und musste unwillkürlich lachen, "ich war fest überzeugt davon, den Jungen, in den ich verliebt war, zu hassen. Doch irgendwann konnte ich nicht mehr ignorieren, dass mein Herz jedes Mal Kapriolen vollführte, sobald er in der Nähe war. Und weißt du was?" Sie beugte sich mit verschwörerischer Miene vor. "Die Jahre, in denen ich mit ihm zusammen war, gehörten zu den glücklichsten meines Lebens." Soraya spürte diese leichte Wehmut, die immer aufkam, wenn sie an ihre gemeinsame Zeit mit Alexei dachte. Es war eine schöne Zeit gewesen.

Während Ty eine Spur von kleinen Küssen Noemis Hals hinab und dann weiter über ihr Schlüsselbein hauchte, fanden seine Finger den Weg zu ihrem BH. Sanft strich er über ihren Rücken und öffnete schließlich mühelos den Verschluss des BHs, der einen Moment später am Fußende seines Bettes landete. Mit einem zufriedenen Lächeln betrachtete Ty einen Moment schweigen Noemis nackten Oberkörper, ehe er seine Hand in ihren Nacken legte und sie erneut zu sich zog, um sie zu küssen.

"Viele Dates hatte ich jetzt auch nicht", erwiderte Sofia achselzuckend, "genau genommen sind bisher vielleicht....fünf oder sechs gewesen? Offensichtlich bin ich kein gutes Date-Material." Sie lachte leise und griff nach ihrem Glas, um an der Cola zu nippen.
In dem Moment kam der Kellner mit zwei großen Teller zurück und nur einen Moment später sahen sich Spike und Sofia jeweils einem riesigen Burger und einer großzügigen Portion Pommes Frites gegenüber. "Wow, dann würd ich wohl sagen, Guten Appetit!", grinste Sofia und griff nach ihrem Glas. "Auf einen spaßigen Abend?", fragte sie dann und hielt Spike das Glas zum Anstoßen hin.

Tatsächlich vergaß Ava nach kurzer Zeit, dass Luke im Raum war. Mit geschlossenen Augen lauschte sie den Tönen, die sie der Geige entlockte und ging, nachdem sie das Wiegelied zu Ende gespielt hatte, nahtlos in das nächste Stück über. Es war ein Stück aus dem zweiten Herr der Ringe-Film, eines ihrer liebsten. Das Thema zu Rohan mit diesem wundervollen Violinensolo. Ein sanftes Lächelm umspielte ihre Lippen als die Töne den Raum zu füllen schienen.

„Ich weiß nicht. Ich glaube nicht sonderlich. Sie hat wesentlich dunkleres Haar und leichte Wellen“, fing Nick an, seine Mutter zu beschreiben. „Und sie kann wesentlich ernster schauen, als ich. Die Nasenspitze...die ist bei uns beiden gleich, aber sonst, schlage ich...hm...wie mein Vater sehe ich auch nicht wirklich aus... Aber wie mein Opa. Der hat zumindest in seiner Jugend wie ich ausgesehen. Oder...ich wie er“ Nick zuckte mit den Schultern und lächelte munter.
„Wie ist es eigentlich bei dir? Deine Mom habe ich ja schon gesehen, von ihr hast du definitiv die Bräune. Aber hast du auch was von deinem Vater?“, fragte er neugierig.

Fast hätte Alessia pampig gefragt, was sie das interessierte, aber sie biss sich rechtzeitig auf die Zunge. Ihre blauen Augen ruhten auf dem Boden, während in ihrem Kopf auf einmal Chaos herrschte. Mal angenommen, es wäre wirklich möglich, wer-?
„Oh...“ Sie fasste sich an die Stirn und bekam schlimmes Herzrasen. Zuerst hatte sie sich gefragt, wer bei ihr derjenige war, der für ihre Schmetterlinge und alles andere verantwortlich ist. Aber da musste sie nicht lange überlegen. Es gab nur einen Jungen, der ihr wichtiger als jeder andere war.
Alessia schluckte und ließ die Schultern hängen. „Aber- Meinetwegen bin ich verliebt, aber... deshalb habe ich nicht mehr Ahnung von Liebe. Und dem ganzen“, sagte sie und sah traurig zu Soraya auf. Sie will Riley nicht verletzen. Aber das würde sie, ganz bestimmt, früher oder später. Sie konnte nicht einmal sagen, ob sich ihre Eltern wirklich geliebt haben, weil die Erinnerung an ihnen schon so farblos und schemenhaft war.

„Und auf deine Freiheit! Kein Hausarrest mehr!“, setzte Spike hinzu, hob sein Glas und ließ es leicht gegen das von Sofia stoßen. „Guten Appetit!“, wünschte er noch, so viel an Manieren hatte er noch vorzuweisen. Dann nahm er einen Schluck, stellte seine Cola beiseite und widmete sich erst einmal seinen Burgern. Zwei. Einmal der Dopple Cheese Burger, von dem Sofia erzählt hatte und der Curryburger mit doppelt Beef. Inzwischen wässerte ihm auch wirklich der Mund.
Beherzt griff er nach seinem Cheeseburger und grinste über diesen hinweg Sofia an.
„Wenn er so schmeckt, wie er aussieht, bin ich schon glücklich“

Luke saß auf einem der Stühle, die in dem Musikraum aufgestellt waren und stützte sein Gesicht in seine Hände. Es war wirklich unglaublich, was Ava da an Tönen aus diesem Instrument entlockte. Was man mit ein paar Saiten so alles machen konnte, war wirklich beeindruckend.
Während er ihr zu hörte, stellte er auf einmal fest, dass er die Melodie kannte. Sie war anders als die, die sie zuvor gespielt hatte, aber deshalb nicht weniger fesselnd.

Vorstellungskraft, jedenfalls was Personen anging, die er nicht kannte, war noch nie Zachs stärke gewesen. Also nickte er nur und grinste. "Vermutlich siehst du so aus wie dein Opa alles andere wäre irgendwie - komisch", meinte er. Entspannt lehnte er sich auf dem Stuhl zurück. Zum Glück war die Stimmung nicht mehr so aufgeladen, da konnte er tatsächlich wieder gerade denken. Trotzdem fand er keine ernste Antwort auf Nicks frage. Er überlegte ob er überhaupt antworten sollte, zuckte mit den Schultern und sagte schließlich: "Das einnehmende Wesen?" Lachend zuckte er erneut mit den Schultern. Darüber hatte er sich klarerweise nie gedanken gemacht.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten Emma und Mina schließlich auch etwas zu essen bekommen und saßen nun etwas weiter hinten an einem Tisch. Inzwischen hatte Mina gut die Hälfte ihres Essens verdrückt und dabei den Blick immer wieder aufmerksam durch die Mensa schweifen lassen. "Wo ist eigenlich Spike?", fragte sie schließlich, während ihr Blick sich automatisch auf Emma richtete, "esst ihr normalerweise nicht gemeinsam?" Die Mensa war so voll und der Hintergrundlärm so laut, dass Mina dabei die Stimme heben musste, was ihr reichlich unangenehm war. Je lauter sie sprach, desto eher konnte sie aus Versehen einen bestimmten Ton anschlagen.

"Alessia." Soraya schüttelte kaum merklich den Kopf. "Liebe ist kein Biologietest. Man kann nicht dafür lernen oder einen Test absolvieren und dann weiß man, wie es läuft. Selbst wenn du in deinem Leben nur diese kitschigen Liebesromane gelesen hättest, wüsstest du nicht mehr über die Liebe als jemand, der sein Leben lang in der Wildnis gelebt hätte." Sie erhob sich von ihrem Stuhl und schob diesen dabei ein Stück zurück. "Alessia, du allein entscheidest, was du tun willst", erklärte sie, "ich kann nicht mehr machen, als dir die Diagnose zu geben."

"Dann verschwende keine Zeit und nimm endlich einen Bissen", erwiderte Sofia lachend und schob sich vorsichthalber die Ärmel ein Stück hoch, ehe sie ihren Burger vorsichtig hochhob. Als sie reinbiss, tropfte das Fett bereits auf den Teller, doch Sofia bekam das nicht mit. Sie hatte die Augen geschlossen und genoss den Geschmack des Burgers. Das Zusammenspiel von saftigem, gebratenem Fleisch, der würzigen Soße und dem knackigen Salat war unbeschreiblich. Perfekt. Würde Sofia irgendetwas von Kunst verstehen, hätte sie den Burger wahrscheinlich mit einem Gemälde von DaVinci verglichen, so gab sie einfach ein zufriedenes Seufzen von sich und nahm gleich noch einen zweiten Happen.

Erst nach einigen Minuten ließ Ava die Hand mit dem Bogen sinken und öffnete die Augen wieder. Noch immer lag dieser leicht entrückte Ausdruck auf ihrem Gesicht und auch das Lächeln war geblieben. "Entschuldige", murmelte sie, als ihr Blick Luke streifte, "ich glaube, ich hab mich etwas...etwas mitreißen lassen."

Eine typische Zach-Antwort. Was hatte er auch erwartet? Es müsste ja am besten wissen, wen er da zum Freund hatte. Nick schüttelte knapp den Kopf und schärfte sich ein, dass er Geduld haben musste, nachdem er heute schon so fordernd gewesen war.
Mit einem Nicken deutete er auf Teller und Glas von Zach. „Bist du fertig?“, fragte er, da er selbst bereits fertig war. Fertig, satt und ziemlich zufrieden mit sich und der Welt, wie sie eben gerade so war. Abgesehen von dieser Bruderschaftssache. Die schwebte noch immer wie eine dunkle Wolke über der Schule, wobei die meisten es vermieden, darüber zu sprechen. Besonders nachdem an der Mutant High wieder alles so wie früher war.

Emma kaute ihren Bissen noch zu Ende und schluckte ihn schließlich hinunter, bevor sie antwortete. Ihr war auch schon aufgefallen, dass Spike nicht in der Mensa war, was allerdings nichts besonderes bedeuten musste.
„Er ist nicht so der Fan von überfüllter Mensa. Deswegen essen wir nicht immer zusammen, nicht zu Mittag. Frühstücken tun wir meistens zusammen“, antwortete sie und zuckte lächelnd mit den Schultern.
„Ich vermute, er ist entweder gerade eine rauchen, dreht eine Runde im Park oder sitzt auf seinem Zimmer“ Sie gehörten wirklich nicht zu den Paaren, die ständig und zu jeder Zeit voneinander wussten, wo sich der jeweilig andere befand.
Außerdem hatte Emma hat gesagt, dass sie noch lernen musste. Vielleicht schaffte sie es, früher fertig zu werden, dass sie nachher noch bei ihm vorbeikonnte.

„'Ne tolle Diagnose“, murmelte Alessia, seufzte und stand dann von dem Stuhl auf. Mit dem Wissen sollte sie heute Abend mit Riley einen Film schauen? Das konnte ja witzig werden... Wenigstens war es ein Actionfilm – keine peinliche Liebesszenen. Zumindest hoffte sie es.
Sie ging zur Tür hinüber, blieb dort stehen, sobald ihre Hand auf der Klinke lag.
„Danke. Trotzdem“ Alessia sah über ihre Schulter zu Ms. Quadir und lächelte.
Auf ihrer Zunge lag noch eine Frage, aber die schluckte sie schnell hinunter. Sie hätte gerne gefragt, was denn passiert war, dass sie und der Freund von damals nicht mehr zusammen waren, aber das ging sie nun wirklich nichts an.
„Tschüss“, sagte sie lächelnd und zog dann die Tür auf.

Eigentlich hatte Spike Sofias Aufforderung folgen wollen, aber dann beobachtete er sie noch dabei, wie sie in den Burger biss. Und es genoss. Es stand ihr regelrecht auf der Stirn geschrieben, dass sie diesen Burger richtig geil fand. Spätestens jetzt entschloss er sich, ebenfalls zu essen, schob seine Ärmel ein Stück zurück und nahm dann seinen Cheeseburger.
Vorsichtig hob er ihn hoch, darauf bedacht, dass nicht herausfiel und bis anschließend hinein.
Verdammte. Scheiße. War der gut. Spike war sich sicher, noch nie einen besseren gegessen zu haben und freute sich bereits beim Kauen auf den nächsten Bissen. Irgendwie krank, aber auch sehr geil.

„Das macht doch nichts. Du spielst wirklich gut und die Musik war schön. Ich habe zwar nicht viel Ahnung von Musik, aber ich fands richtig klasse!“ Luke lächelte und applaudierte kurz, ehe er aufstand. „Das waren zwei verschiedene... Stücke, oder? Ich könnte zumindest schwören, dass ich das letzte irgendwoher kannte. Aus einem Film. Kann das sein?“, fragte er und trat auf sie zu.

"Auf Wiedersehen, Alessia." Soraya schenkte ihrer Schülerin ein ehrliches Lächeln als diese die Krankenstation verließ, blieb aber mit nachdenklicher Miene zurück. Es war seltsam gewesen, Alexei nach all den Jahren beim Camp wiederzusehen, aber auf die gute Art seltsam. Sie hatten etwas in alten Erinnerungen schwelgen und über einige der Dummheiten lachen können, die sie in ihren Jugendjahren begangen hatten. Ein gutes Beispiel war Soraya Klapperkiste von Auto gewesen, die nur Dank Alexeis Bastelkünste länger als drei Jahre gelaufen war.
Beim Gedanken daran musste Soraya unwillkürlich schmunzeln.

Mina nickte verständnisvoll. "Ich finde, ihr seid ein schönes Paar", lächelte sie und nippte dann kurz an ihrem Wasser, ehe sie fortfuhr, "man merkt auch ohne dass ihr permanent beieinander seid, dass ihr euch viel bedeutet." Okay, jetzt wo sie es ausgesprochen hatte, klang das echt merkwürdig. Hoffentlich hatte Emma verstanden, was sie sagen wollte...

"Ja, es ist das Rohan-Thema aus den Herr der Ringe-Filme", bestätigte Ava und nickte lächelnd, "ich weiß, die Filme sind mittlerweile uralt und die Effekte völlig veraltet, aber ich liebe sie." Sie ließ nun auch die Hand mit der Geige sinken und merkte, wie ihr Wangen ein wenig erröteten. "Wenn wir Weihnachten bei den Eltern meines Dads waren, haben wir die Filme immer geguckt. Einen an Heiligabend, einen am ersten und einen am zweiten Weihnachtstag."

OUT: Ich lass Sofia erstmal ein bisschen in Ruhe mampfen