Mutant High II - Das RPG 5

Mit einem Kribbeln im Bauch und einem pochenden Herzen in der Brust erwiderte Alessia den Kuss und empfand ganz ähnlich wie Riley. Ihr war unglaublich warm, dabei standen sie draußen, von Schnee umgeben, nachts. Aber wenigstens störte sie hier niemand, keine Verwandten von Riley, die sie gleich darauf ansprechen würden.
Zärtlich legte seine Hand an sein Gesicht, während sie ihn sinnlich küsste, so lange, bis sie sich langsam wieder von einander lösten. Lächelnd wischte sie sich die letzten Tränen aus den Augen und sah ihren Freund glücklich an. Überglücklich. Sie lehnte sich gegen ihn, legte einen Arm um ihn und hielt daraufhin Ausschau nach Hannibal, wofür sie wenigstens nur der Hundeleine folgten musste, die Riley noch in der Hand hielt.

In dem Moment, als Alessia nach Hannibal schaute, bekam der einen Geruch in die Nase und machte einen Satz zu Seite, der Riley fast von den Füßen geholt hätte. "Hannibal!", rief er erschrocken und trat einen Schritt zur Seite, damit er das Gleichgewicht hielt. Der Hund blieb stehen und sah schuldbewusst über die Schulter zurück. Was Riley nutzte um ihn loszumachen. Schmunzelnd legte er seinen Arm dann auch um Alessia und zog sie an sich. "Ich hab ja keine Uhr dabei. Meinst du nicht, dass wir gerade eben erst fünf Minuten draußen sind? Wir haben noch massig Zeit, nicht?", sagte er mit einem verschmitzen Lächeln.

"Bis Morgen." Ava zögerte kurz, legte dann aber auf und steckte das Handy rasch zurück in die Jackentasche. Als sie den Blick hob bemerkte sie eine ältere Dame die ihr schräg gegenüber saß und offensichtlich das gesamte Gespräch belauscht hatte. Ava hatte die kritischen Worte schon auf den Lippen als die Frau ihr zunickte und ein warmes Lächeln schenkte. Völlig überrumpelt erwiderte Ava das Lächeln und schluckte die zornigen Worte wieder hinunter, nur um im nächsten Moment den Blick wieder geradeaus zu richten. Nur noch ein paar Stunden, dann war sie in New York.

Der Film war genau das was man von einem Streifen mit dem Titel "Silent Night - Deadly Night" erwarten konnte: Unterirdische Schauspielleistung, grottige Story...und jede Menge Spaß! "Oh mann, wie in aller Welt haben sie den Film finanziert bekommen?", kicherte sie als eine kitschige Weihnachtsmontage eines Supermarktes über den Laptop flimmerte , "mal ehrlich, ich glaube ich könnte mit meiner Handykamera einen besseren Film machen!" Ja, sie amüsierte sich köstlich und kuschelte sich dabei unbewusst enger an Spike, wahrscheinlich weil es so gemütlicher war.

„Oh. Eine Uhr habe ich auch nicht dabei, aber ich bin ganz deiner Meinung. So spät kann es noch nicht sein“, stimmte Alessia ihm ohne Weiteres zu und legte beide Arme um ihn. Tatsächlich hätte sie nichts dagegen, wenn sie sich jetzt rar machen würden, auch wenn ein kleines Stimmchen sagte, dass sie damit keinen guten Eindruck machen würde. Wenigstens zum Nachtisch sollten sie beide zurückkehren. Und danach... Kam die Bescherung. Teilweise Bescherung. Sie hatte vorhin Rodrigos Erklärung gehört, wie das so bei ihnen lief, mit den Geschenken.
Aber danach, danach könnten sie sich bestimmt beide auf sein Zimmer zurückziehen.
Alessia lehnte ihren Kopf gegen ihn und lächelte.
„Noch fünf Minuten, oder so. Notfalls können wir es Hannibal in die Schuhe schieben, sollten wir tatsächlich etwas spät dran sein“

„Vermutlich haben sie Spenden erhalten. Aus Mitleid. Wer weiß“, mutmaßte Spike, der der Szene weiterfolgte und schließlich, sich an die Stirn fasste und lachte, als der Weihnachtsmann aus dem Laden lief und in seinen roten Wagen einstieg. „Im ernst!? Ein rotes Auto!?“ Er schüttelte den Kopf und hielt sich die Augen bedeckt. „Ich weiß gar nicht, ob ich mir das weiter antun kann“, raunte Spike, linste aber schon wieder zwischen seine Finger hindurch.
„Grund gütiger, wir haben erst neun Minuten geschaut“ Er lachte erneut und lehnte seinen Kopf dabei leicht gegen Sofias Schulter.
„Wenigstens können wir uns sicher sein, dass im Abspann kein 'Last Christmas' läuft! Dafür muss der Film doch zu alt sein, oder?“

Zufrieden seufzte Riley. So konnte das Leben bleiben. "Das ist eine sehr gute Idee. Siehst du wie er sich von der Leine losgerissen hat und jetzt einem... Eichhörnchen geht wohl nicht. Einer Maus? Hinterherjagt? Labradore sind schließlich Jagdhunde, wusstest du das?", fragte er und sah Alessia warm lächelnd von der Seite an. Wenns nach ihm ging, dann konnten sie jetzt auch die Bescherung verpassen. Ein besseres Geschenk, als mit Alessia hier alleine zu sein, konnte er eh nicht bekommen. Also lief er seelenruhig mit Alessia in seinen Armen weiter.

"Keine Ahnung", gab Sofia ehrlich zu und zuckte mit den Schultern, zumindest so gut wie das in ihrer Position ging, "aber falls sie es tatsächlich einspielen sollten, können wir den Film ja einfach ausmachen." Sie schnappte sich noch einen zweiten Keks und biss ab, verschluckte sich aber fast als auf dem Bildschirm einer der wohl lächerlichsten Morde gezeigt wurde, den sie je in einerm Horrorfilm gesehen hatte. "Der hat den Typen nicht gerade ernsthaft mit einer Lichterkette gewürgt, oder?", fragte sie kichend und schüttelte ungläubig den Kopf, "oh mann, dieser Film ist...grandios!"

„Mein Hundewissen ist ziemlich beschränkt. Ich weiß, dass es Säugetiere sind und ich kann einen Chihuahua von einem Dackel unterscheiden. Oder eben einen Labrador von einem Collie oder Schäferhund... Aber das wars dann auch auch schon“, gestand Alessia mit einem schiefen Lächeln, die neben ihrem Freund weiterging. Die eine Hand hatte sie in ihren Mantel gesteckt, während ihr anderer Arm noch immer um Riley lag. Wenn es nach ihr ging, würde sie ihn auch gar nicht mehr zurückziehen.
Doch die Minuten verstrichen und Hannibal hatte sich erleichtert und im Grunde genug Bewegung gehabt, sodass es langsam wieder an der Zeit wurde, zu den anderen zurück zu kehren.
Drinnen hatten man bereits die meisten Töpfe und Schüsseln wieder in die Küche gebracht, woraufhin der Nachtisch auf den Tisch im Wohnzimmer gestellt worden war.
Zwei Christstollen, Muffins und Plätzchen und Dessert im Glas mit Mousse au Chocolat.

„Und verpassen dann vermutlich den abenteuerlichsten Mord in dem ganzen Film“, antwortete Spike auf ihren Vorschlag, den Film einfach auszumachen, sollte sich Whams Klassiker doch in den Film eingeschlichen haben. Bevor er jedoch noch etwas dazu sagen konnte, starrte er fassungslos auf den Bildschirm und wurde, ebenso wie Sofia, Zeuge von dem mit Abstand lächerlichsten Mord in der gesamten Filmgeschichte. Er fasste sich lachend an die Stirn und schüttelte leicht den Kopf.
„Was tust du mir nur an?“, fragte er, stöhnte, als hätte er Schmerz und knuffte seine Mitschülerin in die Seite.

"Ach, jetzt tu mal nicht so theatralisch", lachte Sofia und drehte sich, sodass sie Spike gegen die Nase schnipsen konnte, "du genießt das doch in vollen Zügen, gibs zu!" Sie lag jetzt nicht mehr auf dem Bauch, sondern auf der Seite und grinste Spike provozierend an. "Ich wette wenn du alleine bist ziehst du dir pausenlos diese ganzen furchtbaren Horrorfilme an, mit eimerweise Blut und den obligatorischen nacken Weibern." Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse und wackelte mit den Finger. "Bluuuut. Bluhuuuut!"

Mit leicht hochgezogenen Brauen sah Spike seine Mitschülerin an, holte aus und drückte ihr Gesicht dann in die Decke. Nicht zu fest und nicht all zu lange, aber doch für einige Sekunden, ehe er seine Hand wieder weg nahm. „Gib mir nicht das Gefühl, ich hätte eine pubertierende 13-jährige auf mein Zimmer geholt“, raunte er, grinste matt und langte dann wieder in die Schüssel, um sich ein Plätzchen heraus zu nehmen.
„Und ich bezweifle, dass ich mir den Film noch einmal ansehen werde. Ich finde, es reicht, schlechte Filme, nur einmal anzusehen... Davon abgesehen habe ich vorhin gesehen, dass es von diesem schlechten Streifen eine Fortsetzung gibt“, fügte er leiser aber mit einem breiteren Grinsen hinzu.

"Ernsthaft jetzt?!" Sofia, die gerade damit beschäftigt gewesen war das von Spike verwuschelte Haar wieder halbwegs glatt zu streichen. "Eigentlich müssten wir uns den auch noch reinziehen", schmunzelte sie und ließ die zweite Hälfte des angebissenen Kekses in ihrem Mund verschwinden, "und dann noch den Film mit dem Killerschneemann." Sie grinste Spike an. "Wir haben einiges vor uns!"

Yelinna fühlte sich so gestopft, selbst nach der kleinen Pause, dass sie sich am liebsten mit Rodrigo auf das Sofa geschmissen und sich für den Rest des Tages nicht mehr bewegt hätte. Nur stand jetzt der Nachtisch auf dem Tisch, der echt verlockend aussah. "Oh Gott", stöhnte sie leise und vergrub ihr Gesicht an Rodrigos Schulter. "Wie sollen wir das bloß alles schaffen?"

"Entschuldige. Haniball war sehr lauffreudig heute. Vielleicht wird der Cocker Spaniel der Andersons ja läufig", sagte Riley kleinlaut zu seiner Mutter, lächelte dabei aber auch schief, auf eine Weise, wie er es immer tat, wenn er etwas angestellt hatte und das ganz genau wusste. "Das sieht alles verlockend lecker aus, Harold wäre neidisch, wenn er das sehen könnte", schmeichelte er weiter und gab seiner Mutter dann einen Kuss auf die Wange.

Sprung um eine Stunde/ 24.12.

Rodrigo saß lässig auf dem Sofa, in den Händen das Geschenk von Tante Leonie und Onkel Kit. Es waren neue Kopfhörer, sehr gute, soweit er das einschätzen konnte und lächelte dankbar.
„Die sind spitze, vielen Dank!“, raunte er, stand von dem Sofa auf und drückte beide kurz, aber herzlich, ehe er sich wieder ins Polster sinken ließ. Auch Ian und Jacinta hatten ihre Geschenke, ebenso wie seine Cousins und seine Cousine.
Alessia saß ebenfalls auf dem großen Sofa, vor sich Hannibal, der von ihr ein paar Streicheleinheiten bekam, da die meisten anderen ja alle mit ihren Geschenken zu tun hatten.
Dabei linste sie zu dem Päckchen hinüber, dass sie für Riley unter den Weihnachtsbaum gelegt hatte. Hoffentlich gefiel es ihm! Ansonsten war sie ganz froh, dass sie sich nicht weiter zu bewegen brauchte – sie war so voll, dass ich bezweifelte, dass sie das noch konnte.

„Ich bin ganz ehrlich zu dir... Ich weiß nicht, ob ich den zweiten noch schaffe“ Spike lachte, fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht und raufte sich das kurze Haar, während er auf dem Rücken lag. Während des Abspanns hatte er sich nach hinten sinken lassen und hatte angefangen zu lachen.
„Wie kann ein Film nur so sagenhaft schlecht sein!? Und ich befürchte, dass der zweite tatsächlich noch schlechter ist... auch wenn es... rein logisch gesehen, nicht möglich ist! Einen noch miserableren Film würde man gar nicht auf Dvds brennen!“

Den Moment, in dem Rodrigo sich wieder auf das Sofa fallen ließ, nutzte Yelinna um sich an ihn zu kuscheln und einen Kuss auf die Wange zu geben. Sie fand es ends gemütlich einfach dabei zuzusehen, wie die Geschenke verteilt wurden und alle sich gegenseitig dankten. Das war ein ungemein beruhigendes Gefühl, selbst wenn man selber nichts zum öffnen hatte. "Die Kleinen sind einfach zu niedlich! Ob wir einen von ihnen mit an die Schule nehmen dürfen", flüsterte sie ihrem Freund ins Ohr und konnte die Augen gar nicht von Jacinta, Jeremy und Robin nehmen, die mit glühenden Wangen und blitzenden Augen diskutierten, wer das beste Geschenk bekommen hatte.

Riley bekam von seiner Mutter ein Päckchen in die Hand gedrückt, das er etwas überrascht ansah. Als ihm dann aufging, dass das von Alessia sein musste, schlug sein Herz vor lauter Aufregung Purzelbäume. Er nahm noch eine kleinere Schachtel und ging dann zu Alessia rüber. Mit einem schiefen Lächeln hob er das Paket von ihr und sagte: "Danke schön. Wäre nicht nötig gewesen. Aber ich hab da auch was." Die kleinere Schachtel hielt er dann ihr hin und kreuzte die Finger, dass er auch das richtige ausgesucht hatte.

"Ouh, glaub mir, es gibt sicher noch schlechtere Filme!" Sofia hatte sich aufgesetzt und fuhr sich mit der Hand über den verspannten Nacken. Leise stöhnend drehte sie den Kopf langsam nach rechts und dann nach links, wobei ein leises Knacken zu hören war. "Also, was meinst du?", fragte sie und sah zu Spike rüber während sie ihre Haare in einem Pferdeschwanz zusammenfasste, "wollen wir noch einen anmachen? Oder stehst du das nicht durch?"

„Oh, bitte nicht“ Rodrigo lachte, hängte sich die Kopfhörer um den Hals und gab seiner Freundin einen Kuss. „Ich bin ganz froh, wenn sie noch nicht bei uns an der Muntant High sind. Nicht, dass ich ihnen nicht auch Mutationen gönne, aber... sie haben das Potential, einem gewaltig auf die Nerven zu gehen“, setzte er leiser hinzu, damit die drei das nicht mitbekamen und lächelte schief. „Du findest sie bestimmt auch nicht mehr so niedlich, wenn du sie eine Woche lang an der Backe hast. Und sie sich nicht mehr so zieren, dir und Alessia gegenüber“

Hannibal sah fragend zu ihr hinauf, als Alessia auf einmal aufgehört hatte, ihn weiter zu kraulen. So verblüfft war sie darüber, dass Riley tatsächlich auch etwas für sie hatte. Sie war fest davon überzeugt gewesen, dass das hier sein Geschenk wäre, dass sie bei ihm Weihnachten verbringen durfte, mit ihm zusammen! Und jetzt brachte er da doch noch ein kleines Päckchen.
Die unnötige Frage, ob es wirklich für sie war, sparte sie sich, schluckte und lächelte.
„Danke. Aber das wäre auch nicht nötig gewesen. Du hast mir doch schon so viele Geschenke gemacht“, fügte sie leiser hinzu und dachte unter anderem auch an die erfolgreiche Nachhilfe, für die er ja nicht einmal Geld genommen hatte.
„Gleichzeitig?“, fragte sie knapp, lächelte ihn warm an und als er nickte, strich sie über die Schachtel. Behutsam öffnete sie diese, schlug das Seidenpapier zur Seite und atmete leise aus.
Die Kette, die darin lag, besonders der Anhänger, war so wunderschön, dass sie einen Augenblick lang Angst hatte, in Tränen auszubrechen.
„Oh Riley... Es ist wunderschön!“, sagte sie, stand auf und umarmte ihn. „Vielen, vielen Dank!“, wisperte sie ihm ins Ohr und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Ich glaube nicht. Wirklich nicht. Aber wir können uns den fürs nächste Weihnachten aufheben. Den und den mit dem Schneemann. Dann fangen wir nächstes Jahr einfach früher mit dem Filme Schauen an. Und packen den Grinch noch mit drauf“, bot Spike ihr an, damit sie nicht allzu enttäuscht war, dass er jetzt schon schwächelte. Noch so einen grauenhaften Film... Außerdem musste er die Uhrzeit im Blick behalten. Morgen früh ging sein Flieger, wofür er sehr früh aufstehen und losfahren musste.
„Aber du kannst gerne noch bleiben. Wir könnten die Schüssel leer essen“, schlug er vor und schnappte sie gleich noch ein Plätzchen.

"Gute Idee", grinste Sofia, "aber ich hätte da noch eine andere Idee." Sie zwinkerte Spike vielsagend zu und begann dann am Saum ihres Pullovers zu zupfen. "Immerhin schulde ich dir, technisch gesehen, noch ein Weihnachtsgeschenk. Und da ich sonst nichts zum Auspacken habe, kann ich dir nur das hier anbieten." Sie grinste Spike herausfordernd an während sie ihren Pullover ein kleines Stück hochzog und Spike so einen Blick auf ihre sommersprossige Haut ermöglichte.

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