Mutant High 3 - Das RPG

Was. Für. Ein. Kuss. Gefühlt wären sie beide das eine oder andere Mal vom Rand gerutscht und untergegangen (Memo: Im Schwimmbecken rumzumachen ist in der Vorstellung wesentlich entspannter), hatten sich dann aber doch wieder am Beckenrand festhalten müssen. Dabei hätte Gregory seine beiden Hände viel lieber dazu gebraucht, Erin zu berühren, sie festzuhalten, sie an sich zu ziehen… Das alles machte er natürlich trotzdem, nur eben mit nur einer Hand. Was definitiv unzureichend war.
Während sie er sich mit einem Arm festhielt, den anderen um ihre Taille gelegt hatte und sie küsste, bekam er eine Erektion. Vielleicht hätte es geholfen, an irgendetwas Abturnendes zu denken, aber das wollte er gerade wirklich nicht. Diesen Moment wollte er nicht ruinieren, indem er an etwas oder jemand anderen dachte.
Schließlich lösten sich ihre Lippen voneinander und Gregory lehnte sich gerade so weit zurück, dass er Erins Lächeln auf den Lippen sehen konnte. „Nein. Nicht wirklich“, antwortete er mit einem verschmitzten Lächeln und genoss noch immer ihre Nähe und ihre Berührung. Was hatte er sich danach gesehnt, dachte er, als sie ihre Hand an seine Wange legte und ihm einen kurzen Kuss gab.
Blinzelnd sah Greg sie danach wieder an, als sie noch etwas hinzufügte.
„Ich weiß“, sagte er leise, lächelte und spürte eine wohlige Wärme in sich. Sie war seinetwegen hier. Seinetwegen! „Deswegen dachte ich, es wäre auch angebracht, doch etwas mehr… Körpereinsatz zu zeigen.“ Greg grinste, ließ seinen Blick dann kurz, aber eindeutig, nach unten wandern. „Zugegeben, das war nicht eingeplant gewesen.“

Als sein Bruder zugab, dass Greg kein schlechter Kerl war, konnte sich Nate eine ‚Hab ich es nicht gesagt!? Wieso nicht gleich so!?-Geste nicht verkneifen. Sein Bruder war einfach zu verkopft, aber das lag mit Sicherheit auch an seiner Mutation. Die gerade aussetzte, weswegen sein Bruder am Rödeln war. Nate blickte auf seine Hände hinab und versuchte sich (nicht zum ersten Mal) vorzustellen, wie es wäre, wenn er seine Fähigkeit nicht mehr hätte. Es war ja nicht nur seine Schnelligkeit an sich, sondern auch seine schnelle Reaktionsfähigkeit, seine Reflexe… Vermutlich würde er ausflippen, weil er sich viel zu langsam fühlte und ihm würde ständig Dinge herunterfallen. Aber was ist das im Vergleich zu dem Verlust seines Bruders? Hoffentlich war es nur ein temporärer Verlust… Nate hoffte es sehr für seinen Bruder.
„Willkommen in meiner Welt“, raunte Nate und klopfte Noah auf die Schulter. „Hast du dir die Leute nie genau angesehen, während sie bestimmte Dinge gedacht haben? Wie sich ihre Mimik oder Gestik verändert?“

Erin musste Gregs Blick nicht folgen um zu wissen, worauf er anspielte. Das war wirklich nicht missverständlich, wo sie doch so eng beeinander standen. Wäre Erin mit ein bisschen mehr Anstand gesegnet gewesen, wäre es ihr wohl auch peinlich gewesen. Aber damit hatte Erik wohl gründlich aufgeräumt. Im Moment fand sie es eher schmeichelnd, dass Greg so eindeutig auf ihren Kuss reagiert hatte. "Eingeplant oder nicht, ich finde deinen Körpereinsatz bewundernswert", raunte sie und ließ ihre Hände zurück auf seine Schultern sinken. Einen Moment sah sie Greg in die Augen und fragte sich, wie er wohl reagieren würde. Ihre Hormone gingen am Ende dann doch mit ihr durch. Mit einem Schmunzeln lehnte sie sich so weit vor, dass ihre Lippen neben seinem Ohr waren (was hieß, dass sie sich mit gewissen Teilen ihrer Anatomie sehr eng an Greg schmiegte). "Eigeninitiative sollte belohnt werden, finde ich. Besser du hälst dich gut fest", raunte sie neckend und ließ ihre Hände an ihm herab wandern. Ehe er sie aufhalten konnte, hatte sie die Verschnürung seiner Schwimmshorts geöffnet und die Hand hinein gesteckt, um sich um seinen Körpereinsatz zu kümmern.

Noah verzog das Gesicht, als Nate ihm auf die Schultern klopfte. Sein Bruder verstand das nicht, aber wie sollte er auch. "Natürlich habe ich die Leute angesehen. Ich hab nur.. Nicht so sehr auf die Mimik geachtet. Und außerdem steht die Häufig auch im Widerstreit zu den Gedanken, falls dir das noch nie aufgefallen ist. Die Leute können dir das freundlichste Lächeln schenken und dabei deinen Tod in Gedanken durchspielen. Mit Mimik kann man verdammt gut lügen", erwiderte Noah verbissen und atmete dann aufgebend durch. Mit beiden Händen fuhr er sich über das Gesicht und durch die Haare. "Sorry. Ich weiß nicht.. Irgendwie bin ich paranoid im Moment und ich weiß nicht, wie ich es abstellen soll. Vielleicht bin ich einfach noch müde", sagte er mit einem tatsächlich müdem lächeln und einem kleinen Schulterzucken. "Oder ich muss einfach mal wieder raus aus der Schule und was anderes sehen. Aber dabei hilfst du mir ja jetzt. Wie sieht es aus? Willst du lieber an einem Samstag los oder irgendwann nach dem Unterricht während der Woche?"

Sprung auf Sonntagmorgen, den 10. Dezember

Gregory lag auf der Seite, den Kopf in eine Hand gestützt, das Haar vom Schlaf unordentlich abstehend, und sah mit einem Lächeln auf Erin. Sie lag neben ihm, die Augen noch geschlossen. Sanft strich er ihr mit der anderen Hand ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht, ehe er seinen Arm wieder um sie legte. Dieser Augenblick war perfekt und fühlte sich gleichzeitig so unwirklich und phantastisch an. Als er den gestrigen Tag, das Date, um genauer zu sein, geplant hatte, hatte er wirklich nicht damit gerechnet, dass es bereits… so deutlich zur Sache gehen würde. Was Erin mit ihm da im Becken getan hatte… Er war rot angelaufen, hatte gestammelt und dann ziemlich schnell kein weiteres Wort mehr hervorgebracht. Mit einer Ausnahme vielleicht: Erins Namen.
Mit Gummibeinen war er danach mit ihr aus dem Becken und hatte sie mit sich in die Umkleiden gezogen, direkt unter die Duschen, um sich dann seinerseits zu revanchieren.
Er hatte keine Ahnung, wann sie es auf Erins Zimmer geschafft hatten. Es glich eigentlich einem Wunder, das sie es überhaupt geschafft hatten. Und dann hatten sie dort natürlich nicht gleich aufgehört… Er musste sich bei Camille wirklich bedanken. Sie hatte etwas gut bei ihm.
Ein Schmunzeln ließ Gregs Mundwinkel zuckten, während er Erin noch immer mit einem warmen Blick bedachte. Der gestrige Tag war einer der besten in seinem Leben gewesen… Und die Chancen, dass weitere folgten, die mindestens genauso wundervoll werden würden, waren ziemlich hoch. Gregory lehnte sich vor und hauchte einen Kuss auf Erins Stirn.

Tyra lag derweil noch schlafend in Coopers Bett, den Kopf an seine Schulter gelehnt. Im Schlaf hatte sie mit ihren Fingern einen Teil seines Schlafshirts festgehalten und hielt es noch.
Derweil war ein paar Zimmer weiter Camille bereits wach. Sie hatte sich ins Bad geschlichen und sich dann unter die Dusche gestellt. Kaya und sie hatten schon vor Tagen vereinbart, dass Camille wieder bei ihr übernachten würde. Als Kaya dann gestern auf ihr Zimmer kam, hatte sie nicht mehr daran gedacht und war überrascht gewesen. Camille hatte die andere gemustert und sah natürlich die verräterisch, geröteten Augen.
Camille hatte angeboten zu gehen, doch Kaya hatte den Kopf geschüttelt und gemeint, sie wäre jetzt ungerne allein. Danach hatten sie gemeinsam eine Serie geschaut, eine Folge nach der anderen, bis Kaya eingeschlafen war. Sie hatte nicht gesagt, weswegen sie so traurig war.
Camille trat aus der Dusche, trocknete sich ab und kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum.
Ob sie sie heute Morgen darauf ansprechen sollte? Hm…

Erin fühlte sich so warm und geborgen, dass sie wirklich keine Lust hatte aufzuwachen. Dafür war der Punkt zwischen wach und schlafend gerade zu angenehm. Und vielleich genoss sie auch ein wenig die Erinnerung an den letzten Abend. Es war vermutlich nicht ganz fair gewesen, wie sie Greg im Becken so überfallen hatte, hinterher hatte sie sich auch ein wenig geschämt, wobei der größere Teil von ihr ziemlich zufrieden damit gewesen war, was für eine Wirkung sie auf Greg hatte. Am Ende hatte er es ihr mit gleicher Münze heimgezahlt, was Erin nicht wirklich verurteilen konnte. Und jetzt fühlte sie sich einfach gut und so enspannt wie schon seit Wochen mehr. Was nicht nur daran lag, was sie gemeinsam getan hatten. Nein, sie hatte endlich das Gefühl auch mit sich im Reinen zu sein, nicht mehr so hin und her gerissen was sie tun sollte. Als Greg ihr die Strähne aus dem Gesicht wischte, wachte sie etwas weiter auf und freute sich erst, dass Erik wieder bei ihr war. Im selben Moment ging ihr aber auch schon auf, dass der Gedanke falsch war. Nicht Erik, Greg. Innerlich lächelte sie ein wenig, als er ihr auch schon einen Kuss auf die Stirn gab. Das Lächeln wurde breiter und spielte jetzt auch um ihre Mundwinkel. Trotzdem grummelte sie Greg leicht an: "Du hast auch noch nie was davon gehört schlafenden Leuten noch fünf Minuten zu gönnen." Blinzelnd öffnete sie die Augen und sah in Gregs Augen. Ihr blieb ein bisschen die Luft weg, so niedlich sah er aus. Wie ihm so die Haare verschlafen abstanden. Gut, vielleicht nicht nur niedlich, sie bekam glatt Lust ihre Hände in seinen Haaren zu vergraben und weiter zu machen, wo sie gestern aufgehört hatten.. Mit einem halb verlegenen Räuspern lehnte sie sich etwas zurück um nicht so schielen zu müssen und holte ihre Gedanken wieder aus der Gosse. "Guten Morgen. Du hast dir hoffentlich nichts verspannt beim Schlafen", sagte sie mit einem schiefen grinsen und dachte lieber nicht dran, wo sich ihre Beine gerade befanden. Wäre zumindest nicht überraschend, wenn bei irgendwem von ihnen was klemmte.

„Doch. Habe ich“, antwortete Gregory mit einem leisen Lachen. „Was glaubst du, ist der Grund, warum ich dich nicht schon vor fünf Minuten geweckt habe?“, fragte er mit einem amüsierten Lächeln. Greg sah Erin an, die inzwischen die Augen geöffnet hatte. Und der Blick, mit dem sie ihn ansah… Er hätte sein Lächeln nicht aus dem Gesicht bekommen, selbst wenn er es gewollt hätte. Da war einfach zu viel Glück in ihm drinnen, so viel, dass er fast platzen könnte.
Sanft strich Greg mit seinen Gingern über ihre Haut, während er Erin auch einen guten Morgen wünschte. „Und nein, keine Sorge, ich habe sehr gut geschlafen.“ Vielleicht sogar so gut, wie schon lange nicht mehr, dachte er bei sich im Stillen.
„Was ist mit dir? Alles in Ordnung?“, fragte er ernst, wobei sein Blick kurz an ihr hinabwanderte. Er hoffte, es gestern nicht übertrieben zu haben. Erin hatte zwar sichtlich genossen, was er getan hatte, aber… man wusste ja nie? Das war manchmal wie mit Sport und dem Muskelkater am nächsten Tag. „Hast du gut geschlafen?“

Auf seine Antwort schnaubte Erin trocken. "Ich glaub wir müssen uns mal über Stalking unterhalten. Jemanden im Schlaf beobachten war schon in Teenie-Romanen echt unheimlich", sagte sie und versuchte sich nicht allzusehr anmerken zu lassen, wie sehr Gregs Finger sie ablenkten. Da war es wohl ganz gut, dass sie das Thema gewechselt hatte. "Sehr in Ordnung", antwortete sie mit einem warmen Lächeln. Sie konnte es sich dann doch nicht verkneifen ihre Hand im Gegenzug gegen seine Brust zu legen. Besser sie konzentrierte sich auf seine Frage, bevor sie das Sabbern anfing. "Ich hab geschlafen wie ein Baby. Und ich glaube du hast ganze Arbeit dabei geleistet jeden meiner Muskeln zu entspannen. Danke dafür, aber zwing mich in der nächsten halben Stunde nicht aus dem Bett aufzustehen, das könnte schief gehen."

Cooper wollte sich umdrehen, aber irgendwie.. funktionierte das nicht. Müde blinzelnd drehte er den Kopf und sah einen Haarschopf auf seinem Arm. Ein paar Sekunden später ging ihm auf, dass Tyra ja bei ihm geblieben war. Sie war eingeschlafen, während sie den Film geschaut hatten. Cooper hatte überlegt, ob er sich auf den Boden legen sollte, damit sie am nächsten Morgen nicht wieder so verlegen war. Aber dann hatte sie sich so an ihn gekuschelt.. Da hatte er es nicht über sich gebracht. Und auch eigentlich nicht gewollt. Und deswegen konnte er sich jetzt nicht umdrehen, weil er doch ziemlich eng umschlungen mit Tyra lag. Fühlte sich gut an, stellte er fest. Aber er hatte ein wenig Sorge, wie seine Freundin darauf reagieren würde. Weitere Fluchten wollte er lieber vermeiden. Weswegen er so vorsichtig wie möglich versuchte seinen Arm unter ihrem Kopf raus zu ziehen, ohne sie zu wecken.

„Stalking? Weil ich fünf Minuten gewartet habe, dich zu wecken?“ Gregory schnaubte. „Meinst du nicht, dass du da ein klein wenig übertreibst, Blondie? Wer sagt, dass ich die letzten fünf Minuten beobachtet habe? Ich könnte genauso gut an die Decke gestarrt und meinen Gedanken nachgegangen sein. Ich könnte auch in Erinnerungen an gestern geschwelgt haben“, raunte er mit einem verschmitzten Lächeln, wobei ihm gar nicht auffiel, dass er zu ihr ‚Blondie‘ gesagt hatte. Es war einfach so natürlich über seine Zunge gekommen. Greg nahm ihre Hand, die sie zuvor an seine Brust gelegt hatte und hauchte lächelnd einen Kuss auf ihre Finger.
„Es war mir eine Freude und Ehre, dazu beigetragen zu haben, für die Entspannung deiner Muskeln zu sorgen. Und ich gelobe hiermit, die sicher nicht in der nächsten halben Stunde aus dem Bett zu scheuchen. Was wäre ich für ein Freund, der das täte… Vorausgesetzt, dass ich das bin. Dein Freund.“ Er legte den Kopf leicht schief und sah sie ernster an, während er noch immer ihre Hand hielt. Selbst wenn er sich bei diesem Punkt schon sicher war, wollte er es aus ihrem Mund hören…

„Hrm“, machte Tyra im Schlaf, rührte sich jedoch nicht und wachte auch nicht auf, als Cooper seinen Arm unter ihrem Kopf hervorzog.
Derweil stand Vivian auf und stellte fest, dass ihre Mitbewohnerin noch immer nicht wieder zurück war. Sie stand mittig im Zimmer und sah zu dem ungemachten Bett hinüber, das noch genauso aussah, wie gestern. Tyra hatte also woanders übernachtet. Ein etwas verschlafenes Grinsen trat auf Vivians Gesicht, die nicht einmal zu raten brauchte, um zu wissen, wo sich ihre Mitbewohnerin befand. Scheint, als hätte ihre Nagellack-Aktion Früchte getragen. Summend trottete sie ins Bad und machte sich gut gelaunt fertig.

Camille trat mit feuchten Haaren wieder aus dem Bad und sah, wie sich Kaya die Decke über den Kopf gezogen hatte. „Hey“, sagte sie leise und ging auf die andere zu. „Hrm“, kam es unter der Decke hervor. „Kaya…“ Camille blieb vor dem Bett ihrer Mitschülerin stehen, kaute kurz auf der Unterlippe herum, ehe sie auf dem Bett Platz nahm. „Ich zwinge dich sicher nicht, mir zu erzählen, was los ist… Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich da bin und dir zuhören würde. Ich würde auch Kara für dich anrufen, wenn du lieber mit ihr reden möchtest… wenn du denn reden möchtest“, sagte sie sanft und legte eine Hand auf die Decke, unter der Kaya war.
Dann wurde die Decke jedoch langsam zurückgeschoben und zuerst tauchte der dunkle Haarschopf, dann die blauen Augen auf. „Ich… Also“, fing sie an und brach wieder ab. „Aaron und ich… Ich habe Aaron gestern um eine Pause gebeten. Eine Beziehungspause…“, erzählte sie leise.

"Das einzige, was davon auch nur ansatzweise glaubwürdig war, war der Teil mit den Erinnerungen von gestern", antwortete Erin mit einem Schmunzeln. Ihr war sehr wohl aufgefallen, wie er sie genannt hatte, aber mehr als ein angenehmes Kribbeln löste es bei ihr nicht aus. Oder besser: es löste ein sehr angenehmes Kribbeln aus. Damit durfte er gerne weiter machen. Was er auch gleich tat, indem er ihre Hand nahm und ihre Fingerspitzen küsste. Das löste auch sehr interessante Gefühle in ihrem Körper auch, vor allem den südlichen Regionen. Mit einem kleinen Räuspern sah sie weg, als er auch schon seine Frage stellte. Die ließ sie gleich wieder zurück schauen. Er meinte ganz sicher nicht, die Art von Freund, an die Cooper denken würde. Nicht, wo er ihr die ganzen Wochen vorher schon gesagt hatte, dass nicht mehr laufen würde, wenn sie nicht auch wirklich etwas von ihm wollte. Den Punkt hatten sie gestern irgendwie so halb übersprungen und ehrlich gesagt, hatte Erin sich in dem Punkt noch keine Gedanken gemacht. Sicher, die chemische Anziehung war definitiv da und sie hatte Greg gern. Er war ein witziger, charmanter und manchmal sehr ernster Kerl. Und ihr lag sehr viel an ihm, aber wirklich so viel?
Sie zog ihre Finger aus seiner Hand und legte sie wieder auf seine Brust, womit sie ihn dann runter drückte. Da er sich nicht wehrte, nutzte sie den Moment um sich rittlinks auf ihn zu setzen. "Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich mich deutlich ausgedrückt hatte, gestern. Aber wie es scheint, Hormone und so. Da ist wohl einiges in der Übersetzung hängen geblieben", sagte sie und legte jetzt beide Hände flach auf seine Brust. "Also dann einmal ganz deutlich: Ja, du bist mein Freund." Sie ließ ihre Hände über seine Schultern gleiten und stützte sich auf dem Kissen auf, während sie sich vor lehnte und ihre Lippen auf seine drückte. "Natürlich nur so lange, bis ich jemanden finde, der besser im Bett ist."

Er hatte es tatsächlich geschafft. Cooper stand neben dem Bett und Tyra schlief immer noch. Nur wusste er jetzt nicht weiter. Er stand und war wach und Tyra schlummerte seelig. Unsicher sah er auf sie hinab und musste dann doch ein bisschen schmunzeln. Mit den wilden Haaren sah sie ziemlich süß aus. Er zog die Decke höher und stopfte sie vorsichtig um Tyra, sie sollte ja nicht kalt werden. Dann ging er erstmal ins Bad.

Abwartend sah Gregory Erin an und ließ sich von ihr ohne Gegenwehr wieder zurück aufs Bett drücken, als sie ihm ihre Hand auf den Oberkörper legte. Als sich Erin dann rittlings auf ihn setzte, wanderte erst seine linke Augenbraue hoch, dann auch sein Mundwinkel. Er hatte da einen sehr ansehnlichen Anblick, wie Erin so auf ihm saß… da wurde ihm doch glatt ein wenig warm. Fast wie automatisch legten sich seine eigenen Hände auf ihre Hüften, wobei seine Daumen leicht über ihre Haut strichen. Derweil folgte ihrer einen Hand die zweite auf seiner Brust und dann sprach sie es aus. Sein zweiter Mundwinkel wanderte nun auch nach oben, sodass Gregory mit einem breiten Lächeln zu Erin aufsah. Er war ihr Freund. Was im Umkehrschluss natürlich bedeutete, dass sie seine Freundin war. Da schlug ihm das Herz doch deutlich schneller in der Brust und das nicht nur wegen des Kusses, den sie ihm gleich darauf gab.
„Natürlich. Alles andere wäre ja auch Verschwendung“, antwortete er mit einem leisen Lachen in der Stimme, wobei er sie mit einem warmen Blick bedachte. „Wobei ich befürchte, dass du dafür lange suchen musst – so einen Prachtkerl wie mich gibt es nicht allzu häufig.“ Gregorys schmunzelte verschmitzt. „Und weil ich so ein Prachtkerl bin-“, fing er an und im nächsten Augenblick lag nicht mehr auf dem Rücken, sondern Erin. „gehe ich jetzt und hole uns Frühstück.“ Er lehnte sich für einen vielversprechenden Kuss zu ihr hinunter, ehe er das Bett verließ und seine Hose sowie sein Shirt vom Boden aufklaubte. „Ich werde vorher kurz noch auf meinem Zimmer vorbeigehen und mir was Frisches anziehen. Hast du irgendwelche Wünsche? Fürs Frühstück?“

Tyra wachte langsam auf und konnte gerade noch hören, wie die Dusche verstummte, ohne sich dessen richtig bewusst zu sein. Sie hatte sich in die Decke gekuschelt und lächelte selig vor sich hin. Es brauchte etwas, bis sie ihre Augen aufschlug. Ihre Hand strich ein Stück über das Laken, gerade so weit, dass sie feststellen konnte, dass Cooper nicht da war. Bevor sie sich jedoch darüber wundern konnte, ging die Tür zum Badezimmer auf. Sie konnte aus der Entfernung und bei dem dämmrigen Licht nur vage Umrisse erkennen, die sie jedoch eindeutig als die von Cooper erkannte. „Morgen“, nuschelte Tyra und setzte sich mit einem verschlafenen Lächeln auf. Mit einer Hand strich sie sich das blonde Haar zurück, danach tastete sie nach ihrer Brille. Sie hatte sie gestern noch aufgehabt – ob sie ihr vom Gesicht gerutscht war? Sie konnte sich nicht daran erinnern, sie selbst abgesetzt zu haben. „Hast du meine Brille irgendwo gesehen?“, fragte sie Cooper, der ihr auch sogleich antwortete. Nachttisch. Wo stand der nochmal genau? Und wo war der Bettrand? Sie hörte, wie Cooper aufs Bett zu kam, der ihr schließlich die Brille anreichte. „Danke dir!“ Sie setzte sich die Brille auf, bekam dann erst große Augen und dann lief ihr Gesicht rot an. „C-Cooper“, brachte sie stotternd hervor und senkte rasch den Blick, während ihre Wangen brannten. „D-Du hast ja gar nichts an!“, nuschelte sie und hatte das Gefühl, dass sich sein Anblick in ihre Netzhaut gebrannt hatte…

Gregory verstand den Scherz, was Erin sehr erleichterte. Ein fröhliches und ziemlich glückliches Lächeln legte sich über ihre Lippen und sie stemmte sich wieder ein wenig hoch um Greg besser ansehen zu können. "Ich weiß nicht. So richtig mitbekommen wie toll du im Bett bist, hab ich ja noch gar nicht", neckte sie weiter. Sie wollte noch etwas hinzufügen, da hatte er sie auch schon umgedreht. Ein überraschtes Jappsen entwischte ihr, während sie sich an seinen Oberarmen festhielt. Der Blick, mit dem er sie ansah, ließ ein erwartungsvolles Kribbeln durch ihren Magen laufen. Wollte er jetzt zur Sache gehen? Ihre Finger gruben sich leicht in seine Haut, als er plötzlich von Frühstück sprach. Verwundert blinzelte sie und bekam den Kuss gar nicht richtig mit, da war er schon aus dem Bett und zog sich an. Verwirrt hockte sie im Bett und zog dann die Bettdecke zu sich und zog sie über sich. "Nein.. Nicht wirklich. Nichts zu Süßes", antwortete sie ein wenig mechanisch und lächelte dann, als Greg hinaus schlüpfte. Ob das seine Art war sie sitzen zu lassen? Aber dann hätte er nicht gefragt, ob sie ihn als Freund wollte, oder? Oder sich so sehr ins Zeug gelegt. Aber er hatte sie ins Bett bekommen damit sein Ziel erreicht. Erik war das manchmal genug gewesen. Wobei er beileibe nicht Erik war, was sie in den letzten Stunden sehr stark gemerkt hatte. Greg reagierte einfach immer anders, als sie es erwartete. Sogar im Bett... Ein wenig unwohl wickelte sie sich enger in die Decke und überlegte, ob sie ihm hinterher sollte und fragen was er vor hatte. Aber wenn er wirklich nur Frühstück holen wollte... "Erin, reiß dich zusammen und ab ein bisschen vertrauen. Erik ist ja auch nicht abgehauen", rief sie sich leise selbst zur Ordnung und schlug dabei beide Hände fest gegen die Wangen. "Duschen", murmelte sie danach und stieg selbst aus dem Bett. Erstmal (wieder) sauber machen und etwas anziehen, dann würde sie sich auch nicht mehr so sitzengelassen fühlen. Hoffte sie jedenfalls.

Duschen war eine gute Idee gewesen, nur hatte er mal wieder vergessen frische Kleidung mitzunehmen. Da er das aber fast jedes Mal vergaß, machte er sich keine weiteren Gedanken darüber. Er trocknete sich ab und trat wieder in das Zimmer, wo Tyra mittlerweile wach war. "Guten Morgen", antwortete er mit einem fröhlichen Lächeln und ging auf den Schrank zu, als Tyra nach ihrer Brille fragte. "Oh, ja, die hab ich dir auf den Nachttisch gelegt. Ich dachte das wäre unbequem damit zu schlafen", sagte er und zeigte mit der Hand auf den Tisch. Der etwas unfokussierte Blick, mit dem Tyra sich umsah, ließ ihn allerdings daran zweifeln, dass sie ihn sehen konnte. "Warte, hier. Da hast du sie", fuhr er daher mit einem kleinen Lachen in der Stimme fort und war rüber gegangen um die Brille vom Tisch zu nehmen und sie ihr zu reichen. Er blieb noch einen Moment stehen, als Tyra sich bedankte und die Brille aufsetzte und bekam dabei sehr gut mit, wie sie plötzlich rot anlief und anfing zu stammeln. Verwundert sah er an sich runter, obwohl er wusste, dass er nichts anhatte. "Naja, nein. Ich hab geduscht. Und die Sachen von gestern wollte ich nicht wieder anziehen", sagte er und richtete seinen Blick wieder auf Tyra. Die sah ziemlich erschüttert drein. "Stört es dich? Sorry. Ich zieh mir schnell was an. Kommt nicht wieder vor", versprach er und kratzte sich verlegen den Nacken, während er zum Schrank ging. Er hätte besser vorher gedacht. Greg störte es nicht, aber der war ja auch ein Kerl.

„N-Nein! D-Das, i-ich-“, stammelte Tyra, brach ab, schloss den Mund und atmete einmal tief ein und wieder aus. „D-Das musst du nicht. Ich m-meine, das ist immerhin dein Zimmer. Da solltest du doch tun und lassen können, was du willst“, fuhr sich ruhiger fort und lächelte leicht. Was sie nicht sagte war, dass sie ihn ja vermutlich nicht zum letzten Mal nackt gesehen hatte. Oder? Wenn sie jetzt zusammen waren… würden sie sich zwangsläufig irgendwann nackt sehen. Und nun war es eben schon so weit gewesen. Herr Gott, vermutlich reagierte sie auch einfach übertrieben, weil sie viel zu schüchtern und prüde war. „Ist schon in Ordnung. Solange es dich nicht stört“, fügte sie hinzu, wobei sie jedoch die ganze Zeit das Muster der Bettwäsche betrachtete – und nicht Cooper.

Das breite, glückliche Lächeln auf seinem Gesicht blieb den ganzen Weg über, von Erins Zimmer bis zu seinem. Gregory fühlte sich so surreal beschwingt und leicht und dachte erst gar nicht daran, dass es schon einmal eine Zeit gegeben hatte, als er sich so leicht gefühlt hatte. Damals, vor einigen Jahren, als er wesentlich jünger und unerfahrener gewesen war. Mitnichten ließen sich Erin und Eris miteinander vergleichen – und darüber war er ganz froh.
Gregory öffnete die Tür zu seinem und Coopers Zimmer, trat ein und schloss die Tür wieder hinter sich. Mehr als zwei, drei Schritte kam er nicht, denn sobald er Tyra in dem Bett seines Mitbewohners entdeckte, das Gesicht knallrot, war er stehen geblieben. Sein Kopf ruckte zur Seite und bemerkte dann auch Cooper, der gerade an seinem Schrank war und dabei war sich etwas anzuziehen. Woah. „Oh. Guten Morgen“, wünschte er mit einem breiten Grinsen. „Lasst euch nicht stören“, flötete er munter, schnappte sich rasch ein paar frische Sachen und verschwand dann im Bad. Tyra sank etwas tiefer unter die Decke. So, wie Greg gegrinst und geschaut hatte, konnte sie sich schon denken, was er dachte.

Keine zehn Minuten später schlüpfte Gregory mit feuchtem Haar wieder aus dem Badezimmer und zog sich gerade den Pullover über das Shirt. „Bis später!“, raunte er, hob zum Abschied eine Hand und weg war er wieder. Mit raschen Schritten machte er sich auf dem Weg zur Mensa und überlegte dabei bereits, was er Erin mitbringen könnte. Und womit er Serge bestechen oder überreden könnte, ihm zu erlauben, so viel Essen und Trinken mit aufs Zimmer zu nehmen (Serge war da ja immer ein wenig empfindlich). Am Ende war es wesentlich einfacher als gedacht.
Sobald Serge hörte, dass Gregory und Erin seit kurzem ein Paar waren, raunte dieser ein leises „Mon Dieu, enfin!“ und nickte dann schon wissend, als Gregory nach Frühstück für Erin und ihn fragte.
Serge verschwand kurz und kehrte anschließend mit einem Picknickkorb zurück, den Gregory dann mit allem möglichen füllte, von dem er entweder wusste, dass Erin es gerne frühstückte, oder dass er es gerne aß. Mit diesem Korb kam er dann endlich zurück und klopfte bei Erin an. „Frühstück“, sagte er mit seinem charmantesten Lächeln, als sie ihm die Tür öffnete. In seinen Armen trug er eine Flasche Orangensaft, eine Thermoskanne und den Picknickkorb.

Eher unüberzeugt sah Cooper auf Tyra runter, die stammelnd gerade versuchte ihm zu sagen, dass er tun konnte, was er wollte. Womit sie wohl recht hatte, aber er kaufte ihr nicht ab, dass sie gerade nichts störte. Vor allem nicht, dass er nichts anhatte. Sonst würde sie ihn ja anschauen und nicht seine Bettwäsche, die so interessant jetzt auch wieder nicht war. Gerade als er den Mund öffnete um was zu sagen, ging die Tür auf. Cooper drehte sich um und war dann gleich wieder weniger verwirrt. Greg konnte natürlich hier reinkommen ohne zu klopfen, er wohnte ja auch hier. Und dann blieb Greg stehen und sah zwischen ihnen hin und her. "Morgen, du störst bei nichts", versicherte Cooper seinem Mitbewohner, ehe dieser im Bad verschwand. Weil Tyra mittlerweile aussah, als würde sie gleich in Flammen aufgehen, ging Cooper erst einmal zum Schrank und holte sich ein paar Klamotten, damit sie die Chance hatte sich wieder zu fassen. Die Dusche lief noch, als er sich wieder Tyra zuwandte. "Okay. Das lief wohl nicht, wie du dir das vorgestellt hast", sagte er mit einem Grinsen und ließ sich neben ihr auf die Bettkante plumpsen. "Kann ich dir was gutes tun?", fragte er, als schon wieder die Tür aufging und Greg heraus kam und ging. "Scheint, er hat einen guten Abend gehabt. So breit gestrahlt hat er noch nie."

Erin hatte geduscht, sich angezogen, gelüftet und das Bett neu bezogen. Und Greg war noch nicht zurück. Brauchte er zu lange? War er vielleicht wirklich einfach abgehauen? Dann hätte er aber doch sicher nicht gewartet, bis sie wach war und Frühstück versprochen. "Herrgott, reiß dich zusammen", grummelte Erin zu sich selbst und ließ sich schlussendlich auf ihrem Schreibtischstuhl nieder, wo sie die Beine unterschlug und versuchte zumindest äußerlich ruhig darauf zu warten, dass Greg zurück kam.
Was er kurze Zeit später auch tat. Hastig sprang Erin auf, als es klopfte und stolperte halb zur Tür, an der sie sich dann erst einmal festhielt, ehe sie auch wirklich öffnete. Es konnte ja auch Camille sein, die nur vorsichtig sein wollte. War es nicht. Das Lächeln trieb ihren Puls ziemlich in die Höhe und das obwohl der schon vor Erleichterung ziemlich am flattern war. "Du bist ein Schatz, stell es auf den Tisch, dann kannst du vor dem gehen noch ein Trinkgeld bekommen", sagte sie mit einem gespielten koketten Lächeln und trat mit der Tür zur seite um Greg rein zu lassen. Als dieser an ihr vorbei ging und sie die Tür wieder schloss, war das Lächeln aber auch schon wieder vorbei. Sie kam sich ziemlich dumm vor, mit den ganzen Gedanken, die sie ständig hatte.

Oh Schreck. Kaum hatte Gregory plötzlich das Zimmer betreten, war Tyra noch etwas tiefer unter der Bettdecke verschwunden, die sie eben noch so angestrengt angesehen hatte. Nicht nur, weil sie nicht wollte, dass Greg sie so sah (nur in einem geliehenen Schlafshirt! Dazu ungeschminkt, mit verwuschelten Haaren – und nicht zu vergessen – einem Gesicht so rot wie eine Tomate), sondern auch weil Gregory sie beide mit diesem Blick angesehen hatte. Dabei stimmte nicht, was er (vermutlich) dachte! Nicht so. Tyra blieb im Bett versunken, nur der Kopf schaute unter der Decke hervor, als Greg im Badezimmer verschwand. Kurz darauf wandte sich Cooper angezogen wieder an sie und ließ sich auf der Bettkante nieder. Seine Frage und sein Grinsen sorgten gleichsam für ein warmes Gefühl in der Brust und für einen beschleunigten Herzschlag. Sie lächelte schief und rückte die Brille zurecht. Was Gutes tun… Tyra öffnete gerade den Mund, als Greg wieder aus dem Bad herauskam und kurz darauf auch schon aus dem Zimmer.
„Hinzukommt, dass er heute Nacht nicht hier übernachtet hat. Scheint wohl gut mit Erin zu laufen“, kommentierte Tyra und ließ die Bettdecke etwas sinken. Da erst fiel ihr auf, dass sich das auch über sie sagen ließ. Auch sie hat nicht auf ihrem Zimmer übernachtet…
„Hast du… hast du geschlafen? Ich hoffe, ich habe dir nicht die Decke weggenommen, oder so“, sagte sie und sah Cooper an.

„Du bist so charmant – womit habe ich das nur verdient?“ Gregory lachte leise, trat an ihr vorbei und stellte den Picknickkorb auf dem Schreibtisch am Fenster ab. „Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich Serge verraten habe, dass wir zusammen sind – irgendwie musste ich ihn dazu bewegen, uns das ganze Essen mitzugeben. Wenigstens ist er ein verschwiegener Mann… Die Chancen, dass er es Camille sagt, bevor du es tust, sind also glücklicherweise sehr gering“, bemerkte er amüsiert über die Schulter, während er das Essen aus dem Korb hob. „Ich habe Orangensaft für dich. Und Tee, falls du magst“, sagte er und deutete dabei auf die Flasche Saft und die Thermoskanne.
„Ich habe dir Müsli mitgebracht. Und für mich Pancakes. Ich teile auch, vermute aber, es ist dir viel zu süß“, bemerkte er schmunzelnd und schob sich ein kleines Stück davon bereits in den Mund, ehe er sich wieder zu Erin umdrehte. „Frühstück im Bett?“

"Er scheint mindestens so viel Spaß wie wir gehabt zu haben", stimmte Cooper mit einem Grinsen zu und sah Tyra dabei zu, wie sie unter seiner Bettdecke wieder hervorkam. Dabei fiel ihm auf, wie wirr ihre Haare jetzt waren. Das Schlafen und dann verschreckte verschwinden unter der Bettdecke hatten da wohl nicht geholfen. Mit einem warmen Lächeln hob er die Hand und fuhr ihr durch die Haare um diese wieder zu ordnen. "Klar hab ich gut geschlafen. Geklaut hast du mir auch nichts. Und selbst wenn; du hast auf mir geschlafen. Zumindest halb. Kalt wäre mir da sicher nicht geworden. So. Besser. Jetzt siehst du nicht mehr aus, als wärst du von einer brutwütigen Drossel überfallen worden." Er lehnte sich leicht zurück und grinste sie zufrieden an. "Oh, willst du auch duschen? Ich kann dir ein Handtuch leihen, wenn du willst."

Erin ließ mal ungesagt, womit Gregory sich das Lob verdient hatte (oder noch nicht verdient) und wandte sich lieber wieder ihrem Freund zu. Nur um dann ziemlich schockiert zu gucken. Er hatte es Serge gesagt? Natürlich hatte er es Serge gesagt. Warum auch nicht? Sie waren ja zusammen. Der Gedanke ließ ein warmes Kribbeln durch ihren Körper laufen. "Ich glaube, Camille kann sich ihren Teil denken, nach der SMS gestern", antwortete Erin mit einem verhaltenen Schmunzeln und ging zu ihm rüber. "Ich nehm auch beides, wenn mir das gestattet ist", erwiderte sie mit einem Blick auf die Thermoskanne und überlegte, womit sie anfangen sollte. Zum Müsli würde wohl O-Saft besser passen. Da fragte er, ob sie im Bett frühstücken sollten. "Ich hab gerade neu bezogen", antwortete sie automatisch vorwurfsvoll und sah zum Bett. Und hasste sich für den Kommentar, sie hätte ja auch einfach mal nachdenken können vorher. "Aber.. Wir könnten ein Picknick auf dem Boden machen. Da haben wir auch mehr Platz", fügte sie, einem schnellen Gedanken folgend, hinzu und nahm die Wolldecke vom Fußende ihres Bettes. Mit einem entschuldigenden Lächeln drückte sie die an ihre Brust und hoffte, sie hatte die Stimmung jetzt nicht mit ihrer Hauswirtschaft ruiniert.

Möglich, dachte Tyra, nur, dass Erin und Gregs Spaß etwas anders ausgesehen hatte, als der, den Cooper und sie gehabt hatten. Blinzelnd sah sie zu ihrem Freund, der in diesem Moment lächelnd die Hand ausstreckte und ihr durch die Haare fuhr. Oder versuchte, sie zu ordnen. Ihr Herz schlug ihr heftig in der Brust und ihre Beine wurde bei seinem Lächeln zusätzlich ganz wackelig – ein Glück saß sie noch im Bett! Und dann meinte er auch noch, dass sie auf ihm geschlafen hatte! Tyras Wangen fingen wieder zu glühen. „D-du hättest mich auch runterschieben können, oder so. Wenn ich dir zu schwer bin. Oder zu warm. Nachts, also, im Bett“, stammelte sie und machte kurz darauf große Augen. Duschen. Handtuch teilen. Für eine Nanosekunde stellte sie sich vor, wie er ihr im Bad ein Handtuch reichte… „Ich, uhm, nein, d-danke. Ich dusche auf meinem Zimmer“, sagte sie mit einem verlegenen Lächeln. „Ich ziehe mich einfach schnell im Bad um… Wir können uns ja nachher in der Mensa treffen? Frühstücken?“, fragte sie und klang schon wieder etwas gefasster, ruhiger.

Ach ja. Sms. Richtig, da war ja was gewesen. In diesem Fall wusste Camille wohl Bescheid. Gestern Abend war es dann doch irgendwie schnell gegangen. Wie sie beide die Schwimmhalle verlassen hatten, um auf Erins Zimmer bequemer (und trockener) weiterzumachen… Gregory schmunzelte und nahm sich bereits den zweiten Bissen von dem süßen Pancake, den er großzügig in Ahornsirup getunkt hatte. Als Erin meinte, sie hätte ihr Bett gerade frisch bezogen, schluckte er und sah zu ihrem Bett hinüber. Doch bevor er eine Alternative vorschlagen konnte, kam sie ihm zuvor. „Picknick auf dem Boden klingt gut“, sagte er lächelnd und begann alles auf den Boden zu räumen. Am Ende ließ er sich selbst auf dem Boden nieder, reichte Erin die Schüssel mit dem Müsli und danach einen Löffel. „Du wirst übrigens nicht glauben, was mich auf meinem Zimmer erwartet hat“, raunte Greg und grinste. „Cooper hat sich gerade vor seinem Schrank angezogen - und Tyra saß in seinem Bett.“ Er nahm sich derweil den Teller mit den Pancakes und nahm den nächsten Bissen. „Gut, Tyra war angezogen. Und ich bezweifle, dass die beiden… das gleiche oder ähnliches wie wir gemacht haben. Trotzdem, ich werde Cooper mal ein wenig aushorchen“.

Pause. Eine Beziehungspause. Camille blinzelte und versuchte Kayas Worte sacken zu lassen. Das waren gewaltige Neuigkeiten. Ein Teil von ihr rief ‚Na endlich!‘ und war erleichtert. Sie war noch immer davon überzeugt, dass sich Aaron und Kaya einfach nicht mehr gut getan hatten – daher war eine Trennung (oder Pause) auf jeden Fall eine gute Entscheidung! Aber ein winziger Teil von ihr fühlte auch mit Kaya mit. Immerhin hatte die andere so sehr an dieser Beziehung festgehalten… nach allem, was gewesen war. Schweigend sah Camille Kaya an, welche müde und traurig aussah.
Camille lächelte sie aufmunternd an, lehnte sich dann vor und umarmte die andere fest.
„Am liebsten würde ich auf meinem Zimmer bleiben… Für…hm, naja, eigentlich bis nächstes Jahr“, murmelte Kaya an Camilles Schulter.
„Soll ich uns Frühstück aus der Mensa holen? Das wäre zumindest ein Anfang für deinen Plan, dein Zimmer nicht mehr zu verlassen“, bot Camille an.
„Das wäre fantastisch, ja. Danke dir, Camille!“

"Als wäre ich so grausam", antwortete Cooper mit einem Lachen. Sie aus dem Bett schubsen, was dachte sie bloß von ihm. "So schwer bist du gar nicht. Und sieh es mal positiv: Wenn du auf mir liegst, kannst du mir die Bettdecke nicht klauen. Dann wird mir sicher nicht zu kalt." Nach einem kurzen Moment überlegen fügte er noch hinzu: "Du solltest mich allerdings schubsen, wenn ich irgendwann mal auf die zu liegen komme. Ich bin sicher nicht so leicht wie du."
Nachdem er ihr ein Handtuch angeboten hatte, wurde Tyra schon wieder so rot. Irgendwas hatte er wohl wieder falsch gemacht und sie lehnte auch ab. Okay, hier duschen wäre wohl wirklich komisch. Vor allem war Greg ja gerade auch durch gewesen. "Klar", antwortete er daher mit einem lockeren Grinsen. "Schreib mir einfach, wenn du fertig bist."

Erleichtert sah Erin dabei zu, wie Greg auf ihren Gegenvorschlag zustimmend reagierte. Es dauert nicht lange, bis sie es sich auf dem Boden bequem gemacht hatten und ihr Frühstück zu sich nahmen. Erin nahm ihm die Schüssel ab und sah ihn fragend an, während er ihr erzählte, was ihn in seinem Zimmer erwartet hatte. Anders als Greg dachte sie sich nicht viel dabei, dass Cooper sich vor seinem Schrank angezogen hatte (wo auch sonst?). Als er Tyra erwähnte, blinzelte sie allerding doch etwas verwundert. "Vielleicht ist Tyra ja vorbei gekommen um ihn zum Frühstück abzuholen", überlegte Erin und schob sich den ersten Löffel Müsli in den Mund. Wäre doch gar nicht so verwunderlich, wenn die beiden sich verabredet hätten und Cooper verschlafen. Wobei, in der letzten Woche war es irgendwie merkwürdig zwischen den beiden gewesen. Hastig schluckte sie, auf Gregs letzten Kommentar, der schien nämlich nicht zu dem zu passen, was sie im Kopf hatte. "Du meinst, da ist mehr zwischen denen gelaufen? Oder was willst du aus ihm raus horchen?"

Ihr Kopf malte sich das Ganze sofort aus. Wie Cooper auf ihr liegen würde. Wie sich das anfühlen würde… Tyra schluckte und ihre Wangen wurden wieder ganz heiß. „Sch-Schon in Ordnung. So schwer bist du vermutlich auch nicht“, gab sie lächelnd zurück, wobei sie die Decke zurückschob und an den Rand des Bettes rutschte. „Ich geh mal eben“ Und damit stand sie auf, nahm ihre Klamotten von gestern und verschwand mit ihnen im Bad. Dort spritzte sie sich als erstes etwas kaltes Wasser ins Gesicht – sie hatte gerade wirklich beängstigende Ähnlichkeit mit einer Tomate… Dabei wusste sie, dass Cooper gar nicht darüber nachdachte, was er sagte! Wobei, nein, das stimmte so nicht. Er hatte nur eben keine Hintergedanken bei dem, was er sagte. Und das mochte sie auch an ihm. Sehr. Dass er nicht wie die anderen war. Lächelnd zog sie sein Shirt aus, das er ihr zum Schlafen geliehen hatte.
Nach etwa zehn Minuten kam Tyra wieder heraus und trug nun das Schlafshirt über den Armen. „Danke nochmal dafür“, sagte sie und deutete darauf. „Soll ich dir das eigentlich waschen?“

„Zum Frühstück abholen? Und dabei hat sie sich dann auch noch zufällig in sein Bett verirrt? Unter seine Decke?“, gab Gregory mit einem breiten Grinsen zurück. Allerdings wollte er gar nicht darauf hinaus, dass da was zwischen Cooper und Tyra gelaufen sein könnte. Nicht auf die Weise, an die Erik sofort denken würde. „Ich will nur damit sagen, dass ich den Eindruck habe, dass Tyra bei Cooper übernachtet hat. Und ich glaube, sie hatte was von ihm an. Als Schlafanzug“, antwortete er, auf Erins Frage und nahm zwei Bisse von seinen Pancakes. „Vielleicht… haben die beiden über sich gesprochen. Ich meine, nachdem Tyra ihm neulich ihre Gefühle gestanden hat“, sagte er nachdenklich, fuhr mit dem nächsten Stück Pancake durch den Ahornsirup und beförderte ihn anschließend in seinen Mund. Dabei machte er allerdings noch immer ein nachdenkliches Gesicht, wenngleich er sein Frühstück wirklich genoss. Serges Pancakes waren immer so unfassbar fluffig. Dazu die Süße des Sirups – genau das, was er nach dem gestrigen Abend brauchte.

Ein wenig zweifelnd sah Cooper auf Tyra, als sie meinte, dass er nicht so schwer sein konnte. Er war doch um einiges Größer als sie, da war der Gewichtsunterschied doch schon zu sehen. Aber da war sie auch schon dabei aufzustehen, was ihn dazu zwang zurück zu rutschen und ihr Platzt zu machen. Es klang ein bisschen, als wäre sie auf der Flucht und verschwand im Bad. Hm. Er musste wohl mal mit Greg reden, irgendwas machte er falsch. Im nächsten Moment war ihm der Gedanke auch schon peinlich. Greg hatte ihm schon einiges aus der Nase gezogen, aber wenn er ihm erzählte, was gestern stattgefunden hatte... Ob Greg sich wohl lustig machen würde? Hastig sprang er auf, als Tyra zurück kam. "Och, dafür nicht und musst du nicht. Es ist nur ein Shirt, ich schmeiß das einfach mit in meine Wäsche. Da musst du dir keine Umstände machen", antwortete er mit einem Lächeln und ging ihr entgegen um das Shirt zu nehmen. Dabei fiel ihm zumindest ein Tipp ein, den Greg ihm geben würde. Oder zumindest Erik. "Bis gleich", raunte er leise und lehnte sich runter um ihr einen kleinen Kuss zu geben.

Erin konnte sich gut vorstellen, was alle anderen gemacht hätten, wenn sie sich zufällig in ein Bett und unter eine Bettdecke verirrt hätten. Aber Tyra und Cooper? Das war ungefähr so erotisch wie Kindergartenkindern beim schlafen zuzusehen. Da konnte sie auch keine wirklichen zweideutigen Ansatzpunkte darin finden, dass Tyra bei ihrem Freund geschlafen hatte. Das hatte sie, soviel Erin wusste, schon häufiger. Und dann ließ Greg einen Informationsbrocken fallen, der es in sich hatte. Nachdem Tyra ihm neulich ihre Gefühle gestanden hat. Tyra hatte Cooper ihre Gefühle gestanden?! Das arme Mädchen musste wirklich verzweifelt sein. Und dann ging ihr der brisanteste Punkt an der Aussage auf. Cooper musste die Gefühle erwidern, weil sonst wäre Tyra doch ganz sicher nicht bei ihm und auch noch im Bett geblieben! Erins Mund hing leicht offen, während sie all das dachte und dabei Greg ansah. Ihr fiel dabei nicht einmal auf, dass langsam das Müsil von ihrem Löffel wieder in die Schüssel rutschte.

Mit dem Kuss hatte Tyra nicht gerechnet. Umso größer war die Freude darüber, als er kam. Ihre Mundwinkel wanderten nach oben und sie sah Cooper mit einem warmen, leicht verklärten Blick an. „Bis gleich“, erwiderte sie, öffnete die Tür und trat nach draußen. Die Tür zog sie hinter sich zu, den Kopf in den Wolken und lief, ohne etwas von ihrer Umgebung mitzubekommen, geradewegs in jemanden hinein. „Oh, Entschuldige!“, nuschelte sie und stolperte wieder zurück.
„Schon gut“, kam es zurück und Tyra sah den Jungen blinzelnd an. „Stiles? Was machst du denn hier?“ Das Lächeln in dem Gesicht des Jungen wackelte, dann schüttelte er den Kopf.
„Nicht Stiles“, sagt er knapp und Tyra rückte ihre Brille zurecht. Oh.
„Siren! Oh, es tut mir so leid! Ich hab dich verwechselt. Du siehst… anders aus. Deine Haare!“ Tyras Augen wurden groß, als sie bemerkte, was anders war. Sirens dunkelbraune Haare waren raspelkurz geschnitten. „Wow. Das ist ganz schön kurz. Aber steht dir“, sagte sie und lächelte.
„Danke“, antwortete Siren knapp und erwiderte das Lächeln. Nicht nur, weil es ihr aufgefallen war und es ihr gefiel, sondern auch, weil das mitunter die längste Unterhaltung war, die sie bislang geführt hatten.
„Nochmal Entschuldigung fürs… in dich Hineinlaufen. Und verwechseln“, raunte sie zerknirscht.
Siren winkte lächelnd ab. „Na dann… man sieht sich“ Tyra nickte ihm zu und ging dann weiter.
Siren sah ihr einen Augenblick sehnsüchtig nach, dann schüttelte er leicht den Kopf und ging ebenfalls weiter. Er war ja nicht dumm… Ihm war aufgefallen, aus welcher Tür Tyra da so glücklich herausgestolpert war. Außerdem gab es längst Getuschel über Cooper und Tyra. Es war offensichtlich, dass Tyra Cooper mochte… und Cooper hatte wohl auch Tyra gern. Und spätestens an dieser Stelle, war von seiner Freude über ihr längeres Gespräch nichts mehr übrig…

Gregory konnte die Zahnräder in Erins Kopf förmlich knirschen hören. Begeistert aß er seinen Pancake, während er seine Freundin betrachtete, als wäre sie der spannendste Film, den er je gesehen hatte. Und dann machte es bei ihr Klick und ihr fiel buchstäblich das Frühstück aus dem Gesicht. Wenn er nur eine Kamera parat hätte… „Blondie“, sagte er und streckte seine Hand nach ihr aus. „Du tropfst“, fügte er schmunzelnd hinzu, die Finger an ihrem Kinn und schloss mit etwas Druck ihren Mund. Danach lehnte sich Gregory wieder zurück und nahm gut gelaunt einen nächsten Bissen, wobei etwas von dem Ahornsirup an seiner Unterlippe blieb.
„Ich werde dich auf dem Laufenden halten. Wer weiß, vielleicht sehen wir die beiden ja nachher. Wir könnten das Geschirr gemeinsam zurückbringen…in die… Mensa“ Gregory kam ein wenig ins Stocken. „Wegen vorhin“ Er stellte den Teller beiseite und sah Erin ernst an. „Ich kann Serge sagen, dass er es niemandem erzählen soll. Falls du… falls es dir nicht recht ist, dass die anderen es gleich erfahren. Dass wir zusammen sind. Entschuldige, dass ich da vorhin so vorgeprescht bin. Ich war einfach… zu glücklich“, raunte er mit einem verzeihungsheischenden Lächeln.

Cooper hatte eine Freundin und ausgerechnet das Mauerblümchen der Schule. Camille würde durchdrehen, wenn sie das hörte. Vor allem wo sie ja selbst mal versucht hatte Cooper aus seinem Schneckenhaus zu holen. Und jetzt hatte Tyra das geschafft. Zumindest wenn Gregory die Situation richtig einschätzte. Erin wusste gar nich was sie davon halten sollte. Am Meisten war ihr wohl danach ungläubig zu lachen, zu eine großen Teil war sie aber auch ziemlich schockiert. Und dann lehnte Greg sich zu ihr und hob ihr Kinn mit den Fingern an. "Tropf..", fing Erin heiser an und wischte sich dann hastig und verlegen das Kinn, wo zum Glück nichts war. Dabei fiel ihr aber der Löffel auf, der tatsächlich in die Schüssel tropfte. Sie ließ ihn in besagte Schüssel fallen und stellte die dann beiseite. So schnell würde sie wohl nicht mehr essen. Auch weil sie sich nicht sicher war, wie sie Greg antworten sollte. Sicher, sie war schon neugierig und würde gerne mehr über diese Beziehung zwischen ihren Mitschülern wissen. Aber sie wollte auch nicht wie ein Gaffer rüber kommen, wo es sie ja eigentlich nichts anging. Und dann änderte sich Gregs Tonfall und ließ sie aufblicken. Er sah ganz schön ernst aus, was sich auch gleich am Thema erklärte. "Oh", machte sie und fand ihn plötzlich ziemlich süß, wie er sich so Sorgen machte. Was sie ihm lieber nicht sagte. Das hörten Männer ja nicht gerne. Mit einem warmen Grinsen schüttelte sie den Kopf. "Das brauchst du wirklich nicht. Serge ist keine allzugroße Quasseltante. Und ich denke mal, die meisten werden es sowieso schnell mit kriegen. Das zwischen dir und mir", antwortete sie ihm und legte eine Hand an seine Wange. Dabei fiel ihr der Siruprest in seinem Mundwinkel auf. Mit dem Daumen wischte sie den Klecks weg, ihr Blick wanderte zu seinen Augen und ihr wurde ganz kribbelig. Langsam zog sie die Hand zurück und leckte sich den süßen Rest genüsslich vom Finger ohne Greg dabei aus den Augen zu lassen. Ganz berechnend natürlich, sie wusste was Erik jetzt gemacht hätte, aber spätestens seit der gestrigen Nacht war sehr deutlich klar geworden, dass Greg in den irritierendsten Punkten ganz anders war als Erik. Sie konnte einfach nicht vorhersehen, wie er reagieren würde. Deswegen behielt sie ihn jetzt auch ganz genau im Auge und grinste wissend, als sie seine Reaktion sah. Nur schade, dass er nicht der offensichtlichen Reaktion gemäß handelte.

Cooper war derweil langsam in die Mensa gewandert. Er hatte geduscht und war angezogen und das Zimmer war ihm plötzlich zu klein vor gekommen, nachdem Tyra gegangen war. Nur rumsitzen und warten, dass sie ihm schrieb sie wäre fertig, ließ ihm zu wenig zu tun. Also war er schon losgegangen mit dem Ziel ihnen Frühstück zu besorgen. An der Ausgabe musste er dann allerdings feststellen, dass er gar nicht so richtig wusste, was Tyra normalerweise frühstückte. Das war nicht unbedingt etwas, worauf er achtete. Zum Glück war Serge nicht allzu beschäftigt, so konnte er ihn fragen und kam in ein kleines Gespräch über gesundes Frühstück und ausgewogene Ernährung im allgemeinen. Die Serge eher ihm nahe legte als dass er Tyras Gewohnheiten kommentierte.

Ihm wurde ganz kribbelig zumute, als sie ihn so anlächelte und ihm dann auch noch sagte, dass das zwischen ihnen kein Geheimnis bleiben musste. Dass es in Ordnung war, wenn die anderen davon erführen. Das war doch eine ziemliche Erleichterung, wenngleich er es verstanden hätte, wenn sie es erst einmal nicht an die große Glocke hatte hängen wollen. Aber so… damit fühlte er sich besser. Er wollte nicht wieder das Geheimnis von irgendjemanden sein… (das am Ende gar kein Geheimnis war, und obendrein war er der Depp mit den unerwiderten Gefühlen gewesen).
Gregory lächelte sie mit einem warmen Blick an, wurde vielleicht noch ein wenig kribbeliger, als sich ihre Hand an seine Wange legte – und war dann ein Berg Ameisenhaufen, als Erin ihm dann Ahornsirup aus dem Mundwinkel wischte und ihn von ihrem Finger leckte. Von. Ihrem. Finger. LECKTE. Vor seinen Augen. Gregory schluckte und hatte plötzlich einen ganz trockenen Mund. Bei dem Blick, den sie ihm dabei zugeworfen hatte… Mit roten Ohren wandte Greg sein Gesicht leicht ab. „D-Da bin ich erleichtert“, brachte er mit etwas heiserer Stimme hervor und fuhr sich mit der Hand über den Nacken.
„Du solltest weiteressen. Sonst ist alles so aufgeweicht, dass dein Müsli nur noch Brei ist“, fügte er leise hinzu und hoffte, dass sie dann aufhörte, ihn so genau zu beobachten… Da wurden seine Ohren nur noch wärmer.

Tyra nagte auf ihrer Unterlippe herum und warf Vivian einen unsicheren Blick zu. „Kannst du mir… helfen?“, fragte sie leise und trat unwohl von einem auf das andere Bein. Sie hatte geduscht und stand nun im Bademantel vor ihrem Bett, auf dem sie ein paar Klamotten ausgebreitet hatte.
„Was findest du besser?“, fragte sie und deutete auf ihre Sachen.
Vivian, die noch im Schlafanzug war, trottete gähnen zu ihrer Mitbewohnerin und besah sich die Sachen. Schweigend besah sie sich kurz die Sachen, dann zog sich eine hellblaue Jeans hervor, einen dunkelgrauen Schal und anschließend ging sie an ihren eigenen Schrank.
„Hier. Du kannst einen meiner Pullis anziehen. Ich trag ihn eigentlich gar nicht. Meine Mom hat ihn mir letztes Jahr geschenkt, aber er passt nicht wirklich zu mir… Aber dir würde er sicher gut stehen. Bringt deine Augen mehr zur Geltung“, sagte sie und drückte Tyra einen gestreiften Pullover in drei unterschiedlichen Farben in die Hand. „Bist du dir sicher?“, fragte Tyra und nahm das Oberteil unsicher an. Er sah wirklich ganz hübsch aus.
„Ja. Bin ich. Und jetzt leg ich mich wieder hin“ Und damit verschwand sie tatsächlich wieder in ihrem Bett.
Eine Viertelstunde später kam Tyra in der Mensa an und sah sich suchend nach Cooper um.

Es war irgendwie erregend Greg dabei zuzusehen, wie er sich wandt. Da kam sie sich ziemlich mächtig vor, diese Art von Einfluss auf Greg zu haben. Sie fühlte sich aber auch sofort schlecht dabei. Wo sie wusste, dass seine erste Freundin ihn exakt damit ausgenutzt und manipuliert hatte. Das ließ ihre Stimmung auch ganz schnell verpuffen. Sie ließ die Hand sinken und sah auf die Schüssel, mit dem inzwischen ziemlich aufgeweichtem Müsli. "Vermutlich hast du recht", sagte sie und griff eher langsam nach der Schüssel. Serge würde ihr auch etwas husten, wenn sie mit dem Müslibrei wieder in die Mensa kommen würden. Nur brauchte sie jetzt etwas anderes, über das sie reden konnten, wenn es nicht noch unangenehmer werden sollte. Sie musste wirklich aufpassen, wie sie sich Greg gegenüber verhielt. Er war nicht Erik und wenn sie immer wieder austestete, wie er reagierte, würde er vielleicht irgendwann genervt und dachte sie wollte ihn nur manipulieren. "Deine Tattoos", sagte sie leise, während sie etwas lustlos in ihrem Müsli rührte. "Bedeuten die was?" Von den Narben hatte er erzählt, aber die Tattoos hatten sie noch nicht besprochen.

Cooper hatte noch gar nicht lange platz an einem Tisch genommen, als Tyra auch schon in die Mensa kam. Mit einem Lächeln stand er auf und winkte seiner Freundin, damit sie ihn sah und auch nicht direkt zur Ausgabe lief. Wo Serge ihm einen so langen Vortrag gehalten und lecke Dinge für Tyra mitgegeben hatte. "Hey. Alles Gut?", fragte er, obwohl er gar keine Ahnung hatte, was ihr hätte passieren können. Nicht in der kurzen Zeit und nur auf dem Weg zu ihrem Zimmer. "Serge hat mir geholfen was zum Frühstück zu suchen. Ich hoffe er hat dir die richtigen Dinge ausgesucht. Sonst geh ich nochmal los und hol dir was."

Von seinen Pancakes war nichts mehr übrig. Anders als Erin, hatte Gregory gleich mit einem ziemlichen Appetit gegessen, sodass er sich nun etwas von dem Tee nahm. Es war eine Sorte, die Erin ab und an trank. Seinen Geschmack traf es nicht ganz, aber es juckte ihn auch nicht wirklich. Das Frühstück sollte ja Erin gefallen.
Als Greg seine Tasse wieder sinken ließ (und sich sicher war, dass seine Ohren wieder eine normale Farbe angenommen hatten), sprach seine Freundin ihn auf die Tattoos an. Ein wenig verwundert hob er die Brauen. Seine Tattoos. Er hatte sie ihr schon vor Monaten einmal gezeigt, zusammen mit den Narben. Allerdings war er damals nur auf die Narben eingegangen…
„Hm. Ja“, machte er, sah sie einen Augenblick mit einem undefinierbaren Blick an und stellte schließlich seine Tasse beiseite. „Das hier-“, sagte er, hob sein Oberteilt an und deutete auf das Tattoo über seinem Herzen. „bekommt jedes Mitglied der Successio. Sie sehen bei allen gleich aus und befinden sich auch alle an der gleichen Stelle“, erklärte er und zog sein Oberteil danach wieder nach unten. Als nächstes schob er den Saum seiner Hose ein Stück nach unten, sodass sein zweites Tattoo zum Vorschein kam. „Das hier-“, fing er an und stockte dann kurz. „Dieses Tattoo habe nur ich. Es…“ Er verzog das Gesicht und schien die Worte ein wenig im Mund hin und her zu schieben, ehe er fortfuhr. „Es gibt eine Art Inneren Kreis innerhalb der Successio. Wer in diesem Inneren Kreis ist, bekommt neben dem Tattoo, das alle haben ein zweites, das nur man selbst hat. Die Tattoos stehen für die mythologische Figur, der man entspricht. Nach der man sich, den Kräften entsprechend, benannt hat. Unsere Identitäten… Sowas wie die Namen, die man während der Einsätze der X-Men hat“, erklärte Greg mit ernster Miene und verdeckte nun auch sein zweites Tattoo wieder.

Tyra ging mit einem ganz kribbeligen Gefühl, geröteten Wangen und einem ziemlich glücklichen Lächeln bei Cooper an. Natürlich war es nicht das erste Mal gewesen, dass er sie so angelächelt und ihr gewunken hatte, aber heute fühlte sich eben alles ein bisschen anders an. Besser, einfach. Schöner. Großartiger. Tyra setzte sich neben Cooper und nickte. „Ja, alles gut. Sehr gut“, antwortete sie, sah ihn mit einem etwas verlegenen Lächeln an und strich sich eine Haarsträhne zurück. Fast gleichzeitig war ein dumpfes „Ummph“ zu hören. Tyra sah neugierig auf und entdeckte Siren, der scheinbar gegen einen Stuhl gelaufen war. Sie lächelte ihn kurz an, als er aufsah und er erwiderte das Lächeln ein wenig verkniffen, ehe er rasch weiterging.
„Hm? Wirklich? Das hättest du doch nicht tun müssen“, antwortete Tyra und sah Cooper gerührt an. „Danke dir! Und nein, ich werde fündig, du musst nicht extra noch einmal los“, sagte sie und traute sich, ihre Hand kurz auf Coopers Arm zu legen und diesen kurz zu drücken, ehe sie ihn wieder losließ (und sich verdammt mutig und wild dabei fühlte!).

Sie hatte es ja wissen wollen. Als sie allerdings sah, wie unwohl er sich dabei fühlte, wünschte Erin sich fast gar nicht erst gefragt zu haben. Es überraschte sie dann nicht mehr sonderlich, welche Antwort sie von ihm bekam. Hätte sie schockierter sein sollen? Erin wusste es nicht, fand sich aber selbst nur nicken. Sie wusste ja, weswegen er hier gelandet war und auch, dass er einiges bereute. Dass die Fehler ihm quasi in die Haut gebrannt waren, machte es bestimmt nicht besser. Ihm erzählen, dass vermutlich niemand sonst erkennen würde, was die Zeichen bedeutete, würde wohl nicht helfen. Und sie sollte langsam mal was sagen, bevor er noch auf die Idee kam, sie würden die Tattoos stören. "Du könntest an die Raute noch andere Farben anfügen. Oder einen Kreis drauß machen. Mit Strahlen drum oder so. Dann hättest du eine Sonne", schlug sie vor und verkniff sich die Frage nach der Bedeutung. Vermutlich wollte er lieber nicht weiter drüber reden und sie wollte die Stimmung auch nicht noch weiter ruinieren. Sie griff nach ihrer Schüssel und sah wenig begeistert hinein. Mittlerweile waren die Flocken wirklich nur noch Brei.

Cooper hatte erst nur Tyra angesehen, aber dann war ihm Siren aufgefallen, der scheinbar nicht darauf achtete, wohin er ging. Zumindest hatte er den Kopf in ihre Richtung gedreht und war kurz davor gegen die Einrichtung zu laufen. Gerade als Cooper etwas sagen wollte, antwortete Tyra aber und lenkte ihn ab. Was dazu führte, dass sein Mitschüler scheinbar schmerzhaft mit dem Möbelstück vor ihm kollidierte. Mitleidig verzog Cooper das Gesicht und sah kurz Siren nach, als dieser schnell verschwand. "Er ist aber manchmal auch sehr unaufmerksam", murmelte er und wandte sich wieder Tyra zu, die sich bedankte. "Mach ich doch gerne. Das macht ja keine Mühe. Und ich lerne ja auch noch was. Worauf du Lust hast, zum Beispiel", sagte er mit einem kleinen Grinsen und schob ihr das Tablett näher zu.

Gregory überlegte, was er sagen sollte. Irgendetwas, dass am besten die Stimmung ein wenig auflockerte. Erin war zumindest auffällig still. Hätte er doch nicht so offen über die Tattoos sprechen sollen? Sie hatte gefragt… und irgendwie hatte er es ihr einfach sagen wollen. Das war etwas, das sie wissen sollte. Über ihn. Vor allem, weil sie jetzt zusammen waren…
Gregory presste leicht die Lippen aufeinander und wollte gerade etwas einwerfen, als Erin sich zu Wort meldete. Wieder überraschte sie ihn mit dem, was sie sagte. „Eine Sonne?“, weiderholte er, wobei erst eine Braue (skeptisch) nach oben wanderte, dann seine beiden Mundwinkel.
„Vielleicht. Irgendwann. Aber jetzt“ Er schüttelte leichte den Kopf. „Jetzt nicht. Nicht in nächster Zeit“, antwortete er ihr auf die Frage, seine Tattoos abändern zu lassen. „Würde ich sie abändern, würde sich das für mich jetzt Anfühlen, als würde ich Verleugnen, was ich getan habe. Wer ich war. Und das will ich nicht. Ich stehe dazu“, sagte er und legte den Kopf leicht zur Seite.
„Sonne, hm?“ Gregory grinste breit. „Und immer, wenn du mir die Hose ausziehst, geht dann für dich die Sonne auf? Die Vorstellung hat ja was… Aber ich glaube, eine Sonne wird es bei mir nicht.“ Er schmunzelte amüsiert, lehnte sich dann zu ihr vor und nahm ihr die Müslischüssel aus der Hand (als ob sie die Pampe jetzt noch essen würde…). „Vielleicht solltest du dir die Sonne stechen lassen. Mir würden ja sofort ein, zwei Stellen dafür einfallen… Zum Beispiel hier“, sagte er und berührte sie mittig, kurz oberhalb ihrer Brüste, wobei er ihr tief in die Augen sah und sich langsam zum Kuss zu ihr vorlehnte. Definitiv die Beste Art, die Stimmung wieder aufzulockern…

Tyra sagte nichts, aber sie schenkte Cooper ein strahlendes Lächeln, bei dem sich leicht ihr Grübchen zeigten. Sie fühlte sich so unbeschreiblich glücklich. Kribbelig, aber sehr, sehr glücklich. Und warm. Sie widmete sich ihrem Frühstück, nachdem sie ihrem Freund einen guten Appetit wünschte und genoss es, als hätte sie noch nie so etwas Leckeres gegessen. Alles schien einfach noch besser zu schmecken! „Als ich mich vorhin von dir verabschiedet habe, bin ich fast in Siren hineingelaufen. Vielleicht hat sich meine Tollpatschigkeit auf ihn übertragen... Aber hast du gesehen? Er hat sich seine Haare abgeschnitten. Zuerst dachte ich, ich wäre in Stiles hineingelaufen. Findest du nicht auch, dass Siren so Stiles ein wenig ähnlich sieht?“, fragte Tyra, wobei sie Cooper fragend ansah und anschließend zu ihrem anderen Mitschüler hinübersah, der sich gerade an einem Tisch zu Ben und Kelly setzte.