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Religion - Opium für das Volk oder Weg der Wahrheit?

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Beitrag von USS Nelame Sa 30 Mai 2009 - 11:45

So, ausgehend von der Diskussion hier habe ich jetzt dieses Thema eröffnet und hoffe, etwas mehr Positionen zu erhalten, als die klassisch atheistische und die stur konservativ christliche.

Und für den Fall, dass ihr in die Diskussion nicht mehr rein kommt, habe ich das Thema noch zusätzlich mit zwei sehr bekannten Zitaten gefüttert. Also - was glaubt ihr? Ist Religion das Opium für das Volk, so wie Marx behauptet? Oder eher der Weg, die Wahrheit und das Leben, wie es in der Bibel als Zitat von Jesus steht? Was ist euer Standpunkt?

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Beitrag von Gast Sa 30 Mai 2009 - 15:19

Ich denke, beide Zitate treffen in gewisser Weise zu. Ist das möglich? In meinen Augen schon.

Religionen finde ich persönlich sehr sehr interessant - vor allem die Kräfte, die sie freisetzen. Auch wenn mir ihre Wirkung manchmal wie ein Placebo-Effekt erscheint, so kann man gewisse Dinge auch nicht leugnen.

Allgemein bin ich sehr tolerant, solange es nicht zu Fanatikern kommt, die meinen, Andersgläubige bekehren zu müssen... Und von der katholischen Kirche, wie der Mensch sie betreibt, distanziere ich mich auch etwas. Da hat der Mensch zu viele Makel, zu viele Fäden in der Hand. Ich glaube daran, dass Jesus existiert hat, so seltsam es klingt. Irgendwie weiß ich es. Aber er war mit Sicherheit kein Heiliger, der übers Wasser ging, wie die Bibel es verkündet. Er war einfach nur ein sehr bedeutender Prophet - da gab es zu der Zeit sehr viele. Er hat einfach nur einen besseren und bleibenderen Eindruck gemacht. Punkt.

Die Bibel allgemein erscheint mir... nun ja, wie soll ich es sagen.
Da wurde so viel von Erzählungen weitergegeben, was dann Jahre später aufgeschrieben wurde. Habt ihr alle schon einmal "Stille Post" gespielt?
Da dichtet doch auch jeder dazu, was ihm gerade einfällt...

Um nicht von meiner Einstellung abzukommen: ich bin wirklich seeehr tolerant.
Nur beim (menschlichen) Christentum habe ich manchmal noch etwas zu beissen, weil sie mir in der Vergangenheit zu viele Fehler begangen haben, im Bereich der Kreuzzüge und Hexenverbrennungen (etc).

Ich selbst bin nebenbei (frei fliegende, wie man so schön sagt) Wicca. Sehr friedlich, ohne Handbuch, ohne iene Liste an Regeln (nur zwei, an die sich eigentlich jeder halten sollte) und fühle mich dennoch sehr gläubig.
Als Jugendliche wusste ich nie, in welche Religion ich gehörte, aber ein Gefühl sagte mir, dass ich iene bräuchte, weil ich mich sonst nicht vollkommen fühlen würde.
Irgendwann erfuhr ich vom Wiccatum und nachdem ich einige - sehr schöne - Träume von der Göttin hatte, fühlte ich mich dem Glauben sehr verbunden.
Und es ist wirklich ein unbeschreibliches Gefühl... diese "Macht Religion".
Das gibt einem wirklich Halt.

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Beitrag von Sandfloh So 31 Mai 2009 - 2:38

Ich stimme mit dir in allen punkten überein, Morgaine!^^

Besonders wichtig für mich ist dass Religion etwas Privates ist. Etwas das mich angeht und in das mir niemand reinreden sollte. Und genauso wenig wie jemand mir in meine religiösen Vorstellungen reinreden soll, will ich auch niemandem in seine Vorstellungen reinreden oder ihn von meinen überzeugen.
Ich diskutiere gerne (auch selbstkritisch) über Religion, aber reagiere gereizt, wenn jemand nur mit stereotypen Vorstellungen um sich wirft, statt "rational" zu argumentieren.
Einerseits finde ich es zwar belustigend, wenn eine (zugegeben wenig intelligente) Schulkameradin fragt, ob ich allen Ernstes nach dem Abi meinen 15 Jahre älteren Cousin heiraten muss, aber nach einiger Zeit wird es dann doch etwas nervig....besonders wenn derjenige mit Argumenten kommt wie "in MEINER Religion gibt es so etwas nicht!"
Religion ist in meinen Augen kein greifbares "Ding", sondern die individuellen Vorstellungen eines jeden Einzelnen.
Natürlich gibt es immer schwarze Schafe, die Religion für ihre politischen oder sonstwie Ziele benutzen, und diese Leute ziehen eine ganze Glaubensgemeinschaft in den Dreck.
Denn niemand interssiert sich für die "guten Vertreter" eines Glaubens, nein, nur die mieser A§&%*#'~ sind interessant...

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 31 Mai 2009 - 4:02

Religion ist für mich immer ein rotes Tuch. Was andere glauben oder nicht glaube ist mir egal, jeder darf dem nachhängen was er will, respektiere ich auch. Aber ich persönlich kann mir einfach keine Übernatürliche Kraft vorstellen, die irgendwas im Universum leitet.
Ich glaube daran, dass irgendwann ein Atom gesagt hat: "Boah, ist das hier langweilig!" und zur Seite gesprungen ist.
Wenn ich mir so die Geschichte der Religion angucke, dann finde ich wirkt das in erster Linie wirklich wie "Opium fürs Volk". Religion hatte (und hat manchmal noch) die Aufgabe den Leuten erklärungen zu geben, damit sie nicht depressiv werden.
Meiner Meinung nach haben sich die meisten Religionen überlebt.
Kligt bestimmt wirr, ich bin gerade auch ein bisschen abgelenkt. XD
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Beitrag von USS Nelame So 31 Mai 2009 - 9:28

So, jetzt kommt mal meine Position, die, so wie es aussieht, zu allen anderen Positionen hier die entsprechende Gegenposition sein wird.


Ich selbst bin leider sehr religiös - ein Zustand, der mir nichts als Ärger und Schaden bereitet. Die Religion selbst ist der größte Fehler in de Menschheitsgeschichte, da es nahezu immer die Religion war, die zu Leid, Schmerz, Krieg, Tod und Unrecht geführt hat.

Ich hasse Religion und am meisten hasse ich Gott. Wenn ihr mich einer Religion zuordnen wollt, dann um Himmels Willen nicht dem Atheismus, denn dieser ist ein Widerspruch in sich selbst. Ordnet mich dem Antichristentum zu, selbst wenn das noch keine anerkannte Religion sein sollte, so ist das doch, was ich in meinem inneren spüre und was für mich das Richtige ist - die strikte Ablehnung aller Dinge, die im Christentum, stellvertretend für alle Religionen, stattfinden und die Verachtung aller Dinge, die so scheinheilig in den Religionen geheuchelt und doch von keinem Menschen eingehalten werden. Dabei leugne ich weder die Existenz Gottes, noch die Existenz Jesus oder eines andere Heiligen - im Gegenteil, diese sind für mich bewiesene Tatsachen. Doch im Gegensatz zu allen anderen haben sie in meinen Augen jeglichen Anspruch darauf, als liebevolle oder hoffnungstragende Gestalten verehrt zu werden, verloren, da ich mich selbst verloren und von ihnen verlassen fühle. Und spätestens jetzt, in diesem Wissen, ist es für mich unbegreiflich, zu einem Gott beten zu sollen und ihm wegen seiner Güte danken zu sollen, während ich in der größten Scheiße sitze und selbst nichts daran ändern können soll. Das ist eine tolle Religion, kann ich auch gleich Selbstmord begehen, weil es mir ja nach dem Tode im Paradies besser geht *Sarkasmus*


Zuletzt muss ich einschränkend festhalten, dass meine Abneigung und Ablehnung in erster Linie dem Christentum und dem Islam gelten aus den Gründen, dass beide es nicht verstehen, das zu vertreten, was für die Menschen gut wäre, dass sie einen fürchterlichen Fanatismus hervorrufen, der bis hin zum Mord an unschuldigen geht und letztendlich, weil sie das Bild eines Rachegottes mit Strichliste vermitteln, der jede einzelne Sünde penibel fest hält und damit später Gericht halten will.

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Beitrag von Neverman So 31 Mai 2009 - 10:31

Schon der Begriff Religion und Glaube stößt mir bitter auf. Diese Vorstellung, tausend Blinde rennen einem hinterher, der gesagt hat, "da gehts lang" ist total absurd. Sogenanntes 'Vernunftbegabtsein' scheint Segen und Fluch zu sein. Tiere sind auf der Welt und wissen was sie tun, haben Instinkte, leben einfach. Der Mensch dagegen braucht eine Bestätigung, nicht einfach nur Zufall zu sein, braucht jemandem, der ihm Befehle erteilt. Von der Warte aus gesehen, eher opium als weg. Einmal wirklich darauf gekommen, lässt es dich nicht los, es bricht die quasi die Beine und verhindert, dass du frei gehen kannst.

Mal als absolute Provokation:
Religion ist wie Adolf Hitler, der allen Schwachen und Engstirnigen sagt, was sie zu tun haben.

Das muss nicht schlecht sein, da nicht jede Religion seine Gläubigen leicht aufs Spiel setzt. Aber es gibt Menschen, die wollen sich einfach nicht unterordnen, auf keinen Fall!
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Religion - Opium für das Volk oder Weg der Wahrheit? Empty Re: Religion - Opium für das Volk oder Weg der Wahrheit?

Beitrag von nienna So 31 Mai 2009 - 12:53

hmmm interessantes thema, jetzt gebe ich auch mal meinen senf dazu^^
ich habe leider ein kleines problem mit den religionen. es ist nicht so, dass ich finde das sie verboten gehören. meiner meinung nach sollte jeder glauen was er will, vor allem weil der Mensch, denke ich etwas brauch woran er glauben kann, damit die Welt und der Tod nicht so schrecklich für ihn aussehen. Aber ich kann einfach nicht an gott glauben. ich meine, ich weiß das etwas diese welt erschaffen hat, daran zweifel ich auch gar nicht, aber ich habe damit ein problem, dass es der gott der christen oder der moslime doer sonstiger monotheistischer religionen ist. ich denke das, was die welt geschaffen hat, ist in uns allen sozusagen und auch in allem anderen, aber kein persöhnlicher gott, eher ein unpersönlicher, der zwar die welt geschaffen hat, aber sie nicht mehr beeinflussen kann.
ich glaube mein bruder hat ein bisschen einfluss auf mich ausgeübt^^. er meint jede religion, vor allem das christentum, ist eine große sekte. ich sehe das zwar nicht so drastisch, aber trotzdem kann ich eine gewisse abneigung nicht verhelen. vor allem die katholiken haben in ihrem glauben zuviele widersprüche und regeln die mir missfallen, auch gegen frauen um es ein wenig zu präzisieren, damit hab ich ein besonderes problem. :x
ich fühle mich eher dem buddismus hingeneigt, dort gibt es keinen wirklichen gott, nur einen lehrer.
aber es ist sehr widersprüchlich, weil ich in der evangelischen jugend arbeite. ja das ist wirklich komisch, aber das gute an religionen ist diese gemeinschaft deshalb ich auch dort bin, ich glaube auch, das die einem kraft geben kann, wenn man sie braucht. doch wenn ich höre wie die menschen in der kirche das vater unser z. B beten kommt es mir vor, als ob einfach nur hirnlose zombies, um es drastisch auszudrücken, irgedetwas runterreden, es nicht wirklich glauben oder einfach nur blind dem folgen, was gesagt wird.
puhh es wird langsam spät ich glaube ich sollte langsam mal schluss machen, sonst schreibe ich noch mehr komische sachen^^
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