Scriptorium Kunst- und Schreibforum
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Dialoge...

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Beitrag von Gast Sa 30 Mai 2009 - 22:01

Ich war mir nicht sicher, wo das hin soll. :oops:
Schreibtipps? ich wollte nämlich eher iene kleine Diskussion anregen^^"
Und zwar.. wollte ich gern von euch wissen, wie ihr auf eure Dialoge kommt.
Ich meine, Konversation, Gespräche - kurz: Dialoge , sind das A und O eines Buches. (Jedenfalls darf man sie nicht missen, wenn man aktives Geschehen mit einbringen will. Meiner Meinung nach - jeder macht das ja anders. es gibt solche und jene Bücher/Autoren/Stile..)
Ähm, also sehr spezielle Dialoge, welche, die den Faden bestimmen - die geschichte ausmachen,. entstehen bei mir aus Selbstgesprächen. x'D Im Badezimmer überkommt es mich öfter. Ich bin ja auch ein totaler Spiegelmensch :oops: mache Grimassen und alles. (Komme ich jetzt etwas irre herüber? Nun ja, das ist meine Methode...) So sind viele Zitate... von mir entstanden. Oft versetze ich mich in iene Hauptperson herein & rede mit einer anderen fiktiven Person (Okay, das klingt jetzt wirklich irre :suspect: ) Aber das hilft mir mehr, als wenn ich Charakterbögen erstelle. Sicher, habe ich auch Steckbriefe für meine Charaktere, Augenfarbe, Stärken, Schwächen.. etc. Sogar Familienverhältnisse habe ich teilweise mit aufgeklärt. Ebenso wie die Vergangenheit den Menschen ja prägt und sie deshalb auch iene sehr wichtige Rolle spielt.
Hm, ja. Meist bin ich nämlich nicht zufrieden mit den Dialogen. oft wirken sie hohl & das macht mich unsicher.
Zwinkern wie macht ihr das so? Kommt das einfach aus eurem Bauch oder schnappt ihr Dinge von eurer Umwelt auf und bringt vielleicht davon etwas ein? oder habt ihr vielleicht auch iene eigene Methode?

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Dialoge... Empty Re: Dialoge...

Beitrag von Jarda Sa 30 Mai 2009 - 22:39

Also nehmen wir an ich würde e ine fünfseitige Kurzgeschichte schreiben.
Mit vielen Dialogen.
Erst einmal schreibe ich Dialoge so hin wie sie mein Bauch sagt.
Bei der Korrektur jedoch gehe ich jeden Dialog durch und überlege mir was man ändern könnte. Vielleicht hier bisschen mehr Konflikt, vielleicht da einen flotten Spruch, vielleicht den Dialog weglassen und so weiter.
Ich versuch immer gute Dialoge zu schreiben.
Nicht irgendwie:

"Morgen jack, Gut geschlafen Schatz?"
"Morgen Suse. Wie ein Stein".
Suse atmete erleichtert auf, also hatte Jack nichts gehört von der kleinen Show im Wohnzimmer. Ihre heimliche Affäre....Ihr zweiter Mann, der sie 100% befriedigte.

Das ist doch total langweilig.
Wenn der Leser von der heimliche Affäre weiß. Dann könnte man die sZENE Schön hochspitzen.
Oder wenn der Leser einfach in diese Szene katapultiert wird und Jack misstrauisch ist, weil er einen verdacht hat das Suse ihn vielleicht betrügt, könnte auch interessant sein.
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Dialoge... Empty Re: Dialoge...

Beitrag von Gast Sa 30 Mai 2009 - 22:42

Ah, wo du gerade mit Konflikten anfängst:
gehört jetzt vielleicht nicht so herein, aber mein Großonkel hat mir auch geschrieben, ich müsse mehr Konflikte einbringen.
Wärest du so freundlich, könntest du mir erläutern was genau damit gemeint ist?
Ich bin mir nicht sicher, wie ich diesen Rat umsetzen soll xx'
Und du scheinst da ja mal Ahnung zu haben xD

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Dialoge... Empty Re: Dialoge...

Beitrag von Jarda Sa 30 Mai 2009 - 22:44

Also ich erklärs dir mal. Aber lieber mit N Freys Wörtern. Wenn ich es selber erklären müsste, würde es hundert Jahre dauern.
Also warte ungefähr ne halbe Stunde und du bekommst hier einen langen Bericht.
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Dialoge... Empty Re: Dialoge...

Beitrag von Gast Sa 30 Mai 2009 - 22:45

Okay, ich bin gespannt. (Das würde mir glaube ich sehr sehr weiterhelfen Zwinkern)

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Dialoge... Empty Re: Dialoge...

Beitrag von Jarda Sa 30 Mai 2009 - 23:11

Formen des dramatischen Konflikts, statisch, sprunghaft und sich entwickelnd.

In seinem Buch Die Technik des Dramas schrieb Gustav Freatg "Der Inhalt des Dramas ist immer ein Kampf mit starken Seelen Bewegungen. (innerer Konflikt), welche der Held gegen widerstrebende Gewalten führt.
Unter statischen Konflikten versteht man alle dramatischen Konflikte, die sich nicht verändern. Figuren, die Artilliergeschosse aufeinander abschießen, sind zwar in einen heftigen Konflikt verwickelt, doch dieser bleibt konstant auf derselben Stufe stehen. Deshalb ist er statisch. Streiten und Nörgeln sind ebenfalls statische Formen des Konflikts. Zwei Kinder, die sich anbrüllen. "Doch , du musst!" - Muss ich nicht"- Doch, du musst! - Muss ich nicht!" befinden sich in einem statischen Konflikt.
Wenn die Konflikte statisch werden, läuft der Roman auf Grund. Wie Egri feststelt, hören Figuren, die sich in einem statischen Konflikt befinden, auf, sich zu entwickeln. Die schüchterne Figur bleibt schüchtern, die mutige mutig; die Schwachen bleiben schwach, die Starken stark. Nichts langweiligt den Leser so sehr wie ein statischer Konflikt, es sei denn, es gäbe überhaupt keinen Konflikt.

Sprunghafte Konflikte springen von einer Intensitätsebene zur anderen, ohne ausreichende Motivation und ohne Übergangsstadien. So könnte beispielsweise iene Figur hasserfüllt und äußerst heftig reagieren, wenn ein Ausdruck von Zorn eher angebracht wäre. Sprunghafte Konflikte findet man häufig in billigen Melodramen. Mal sind die Figuren liebvoll und zärtlich, im nöchsten Augenblick wütend und dann versöhnlich. Dem Leser wird ganz schwindelig. Es ist natürlich möglich, iene Notsituation zu schaffen, in der die Figuren ganz schnell von einem emotionalen Zustand in den anderen springen. Würde Godzilla plötzlich bei Ihrer Romanfigur im Wohnzimmer stehen, könnte sich der Konflikt sprunghaft steigern.

In den besten, packenden Romanen entwickeln sich die Konflikte allmählich. Im Konflik enthüllt sich der Charakter einer Figur. Bei einem Konflikt der sich langsam steigert, wird iene Figur mehrere emotionale Stadien durchqueren, beispielsweise von Verdruß zu Gereizheit, zu mildern Zorn, zu starkem Zorn, zu wilder Wut. Beim sprunghaften Konflikt würde sie vom Verdruss direkt in wilde Wut verfallen.

Die Kunst einen spannenden Roman zu schreiben, besteht darin, den Leser durch einen sich entwickelnden Konflikt zu fesseln. Der Trick dabei ist laut Egri, sich den Konflikt im Sinne von Angriff fund Gegenangriff vorzustellen, als ob Protagonist und Antagonist Strategen wären, die einen Feldzug gegeneinander führen. Hier ein Beispiel


"Du glaubst nicht an mich!" bemerkte der Geist
(Erklärt das Offensichtliche. Er greift noch nicht an, er behauptet seine Position)
"Nein", antwortete Scrooge. (Behauptung seiner Position)
"Welchen Beweis meiner Echtheit möchtest du haben außer dem Zeugnis deiner Sinne"? (leichtes Angriffsmanöver.)
"Ich weiß es nicht", erwiderte Scrooge. (Leichtes Abwehrmanöver. Bis jetzt horchen sie sich nur aus)
"Warum misstraust du deinen Sinnen?" (Verstärkung des Angriffs)
"Weil iene Kleinigkeit sie verwirren kann", sagte Scrooge. "Eine kleine Magenverstimmung macht sie zu Betrügern. Du kannst einen unverdauten Bissen Fleisch, ein wenig Sen, iene Käserine, ein Stückchen Kartoffel zum Ursprung haben. (Verteidigung) Was du auch seist - eher stammst du doch aus der Speisekammer als aus der Grabkammer. (Gegenangriff(
Siehst du diesen Zahnstocher?" fragte Scrooge. (Vorbereitung zum Angriff)
"Ja", sagte der Geist. (Aufbau einer Verteidigung durch das Vortäuschen von Vernunft.)
"Du siehst ihn ja gar nicht an", sagte Scrooge. (Angriff)
"Aber ich sehe ihn trotzdem", sagte der Geist. (Verteidigung.)*"Nun denn", sagte Scrooge, "Ich brauche ihn nur zu verschlucken, um für den Rest meines Leben von einer Legion von Kobolde verfolgt zu werden, die sämtlich meine eigenen Geschöpfe. Humbug! sag ich dir, nichts als Humbug!! (iene volle Breitseite, iene Steigerung des Konflikts)
Bei diesen Worten stieß der Geist in grässlichen Schrei aus und rasselte mit seinen Ketten so gräulich betäubend (ein massiver Gegenangriff), dass sich Scrooge an seinem Stuhl festhalten musste, um nicht in Ohnmacht zu fallen. (rückzug)
Aber um wie viel größer ward noch sein Schrecken, als das Gespenst die Binde, die es um den Kopf trug, abnahm, als sei es ihm im Zimmer zu warm und sein Unterkiefer auf die Brust herabsank. (Massiver Angriff, Frontaler Angriff)
Scrooge fiel auf die Knie nieder und schlug die Hände vors Gesicht. (Vollständiger Rückzug)
"Gnade" rief er!
"Schreckliche Erscheinung, warum quälst du mich" (Neue Taktik, Angriff)
"Mensch mit den weltlichen Sinn" antwortete der Geist. "Glaubst du an mich oder nicht?" (Gegenangriff)
"ich glaube". (Katipulation.)

Wie man einen verdammt guten ROMAN schreib. James N. Frey
Auszug.
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Beitrag von Gast Sa 30 Mai 2009 - 23:15

Oh. Das ist also damit gemeint.
Hm. Ja, entwicklung des Charakters, nicht plötzlicher Stimmungswechsel, sondern Aufbau. Hm, okay, danke Zwinkern

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Dialoge... Empty Re: Dialoge...

Beitrag von Jarda Sa 30 Mai 2009 - 23:20

Ich hoffe ich kontne dir helfen.
Ich mach nachher noch paar Buchempfehlungen.
Darunter sind auch drei Bücher dabei die ich dir empfehlen kann.
Weil das Thema "Konflitk" ist noch viel größer und wichtiger.
Das hier ist nur ein kleiner Ausschnitt. Angriff und Gegenangriff.
Natürlich musst die Methode nicht immer einsetzten. Aber an passenden Stellen wirk so etwas richtig gut.

Genau. Ein Charakter verändert sich ja während einer Geschichte.
Nehmen wir mal Scrooge. Den kennt jeder.
Am Anfang von der Geschichte war er griesgrämmig und geizig. Dann trifft er die Geister.
Bei jeden treffen mit einen Geist verändert er sich - also bei jeden Konflikt.
Am Ende ist er iene nette Person, die Geld spendet und bla - er hat sich weiterentwickelt durch die vielen Konflikte. Wie jeder Mensch auch.
Jeder von uns hat Konflikte. Vielleicht kannst du keinen Nagel in ene Wand reinhämmern. Du versuchst es und schlägst dir auf den Finger. Du bist total verzweifelt weil du den Nagel unbedingt da reinhauen willst. -Innerer Konflikt.
Du machst weiter (Gegenangriff.) Und schaffst es auch dann.
Du hast dich weiter entwickelt. Ab jetzt kannst du Nägel in Wänder reinschlagen, oder die dauernd auf die Finger zu hauen.

*Sorry für Rechtschreibfehler, muss aufs KLo und noch duschen lachen
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Dialoge... Empty Re: Dialoge...

Beitrag von USS Nelame So 31 Mai 2009 - 2:23

Hmm, bei Dialogen benutze ich eine ganz subtile Methode - ich lasse sie sich selbst schreiben.

Keine Ahnung, wie ich das genauer sagen soll, im Prinzip wechsel ich zwischen den verscheidenen Charakteren hin und her und schreibe auf, was mir als erstes mit der entsprechenden Einstellung und dem entsprechenden Hintergrund in den Sinn kommt. Die Geschichte erfindet sich quasi selbst, ich bin nur derjenige, der sie formuliert und die Richtung lenkt, weil ich es bin, der es festlegt, wie Anfang und Ende aussehen.

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Dialoge... Empty Re: Dialoge...

Beitrag von Neverman So 31 Mai 2009 - 3:15

Das meiste Geschreibsel entsteht bei mir aus dem Bauch heraus. Bei den Dialogen ist die Natürlichkeit und Spontanität das wichtigste, weswegen ich am Anfang eines Dialoges nur weiß, was die Ausgangssituation ist. Das Ergebnis kann im besten Fall wie ein Gespräch klingen, wenn aber Sätze auf Krampf eingeworfen wurden, klingt es eben unnormal.
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Dialoge... Empty Re: Dialoge...

Beitrag von Carelly Fr 17 Sep 2010 - 0:18

Früher habe ich gerne ausführliche Dialoge geschrieben, die viele Informationen enthielten, die teilweise aber auch überflüssig waren. Heute gehe ich sparsamer mit Dialogen um.
Ich mag sie kurz und knackig! (Das trifft aber nur auf meine Arbeiten zu. In den Geschichten anderer Schreibender dürfen sie gerne so lang sein, wie der Autor sie haben möchte.)
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