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Der sichere Ort

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Der sichere Ort Empty Der sichere Ort

Beitrag von USS Nelame Mi 9 März 2011 - 14:47

Das ist jetzt eine psychologische Imaginations-Übung, die in Momenten mit Stress helfen soll, sich wieder zu beruhigen und auf das wesentliche zu konzentrieren:


Stelle dir vor, es gäbe einen Ort, den nur du ganz alleine kennst. Du weißt als einziger, wie man dort hinkommt und wie man ihn wieder verlässt. Du bist der einzige, der ihn anderen zeigen kann, der andere dorthin bringen oder wieder wegschicken kann. Dieser Ort ist voller Ruhe und Sicherheit: Hier bist du geborgen. Wenn du es dir wünschst, kannst du jeder Zeit zu ihm hingehen und ihn jederzeit verlassen. Dieser Ort kann alles sein, was es gibt.


Jetzt die spannende Frage: Wie sieht euer sicherer Ort aus? Je detaillierter ihr ihn beschreiben könnt, desto besser ist das dabei, denn wenn man dieses Bild festhält und später mal in Stresssituationen aufrufen kann, desto mehr wird es euch helfen, in der entsprechenden Situation einen kühlen Kopf zu bewahren. Wenn ihr mögt, könnt ihr es mal probieren. Ab und zu ist das wirklich hilfreich.
Da es eine Imaginations-Übung ist und gleichzeitig auch etwas von Selbstfindung hat, kommt das Thema dazu hier in das Philosopie-Unterforum. Viel Spaß beim erzählen.

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Der sichere Ort Empty Re: Der sichere Ort

Beitrag von Seido Do 10 März 2011 - 1:26

Kann ja nicht schaden.

Mein sicherer Ort wäre ein unbestimmtes, kleines Zimmer mit zugehangenen Fenstern und holzverkleideten Wänden. Der Teppich ist schön flauschig und schwarz, außerdem frisst er heruntergefallene Essenskrümel von allein auf.
An einer Wandseite befindet sich etwas, das entfernt an einen Sessel erinnert - nur deutlich größer, mit ganz vielen weichen Kissen und Decken, in die man sich schön hineinmummeln kann.
Licht gibt es nur in Form von Kerzen und einem Kamin. Brennt natürlich alles von allein, sodass man nie Holzscheite nachlegen oder Kerzen auswechseln muss. Außerdem ist das ein nettes Feuer das einen nicht verbrennt wenn man in die Flammen fasst.
Die Vorhänge vor den Fenstern schlucken auch noch das letzte bisschen Licht von draußen, können aber bei Bedarf geöffnet werden. Ein gut in der Wand verstecktes hypermodernes Belüftungssystem bewirkt, dass man die Fenster niemals zum Lüften öffnen muss und es trotzdem immer frisch im Raum ist.
Des weiteren gibt es dort noch einen Essensautomaten, der auf Knopfdruck die Gedanken des Bedienenden liest und ein Gericht exakt so zubereitet wie man es vor dem inneren Auge hat - ohne, dass irgendein Mensch jemals die Zutaten angefasst hätte. Das gleiche gibts natürlich für Getränke.

Und jetzt zum Wesentlichen.
Auf einer an der Wand befestigten, schwenk- und feststellbaren Holzplatte steht mein Computer mit Monitor und allem drum und dran. Will heißen, wenn ich in meiner awesome Kissenburg sitze muss ich nur den Arm ausstrecken und hab die Kiste genau vor der Nase. Natürlich ist im Raum ein Dolby-Surround-System installiert, sodass meine Zockerorgien mich glauben lassen von hinten komme eine Horde Balaur angerannt ahhhh sie kommen wirklich halpm eh.
In angenehmer Entfernung hängt an der gegenüberliegenden Wand zudem ein riesiger Flachbildfernseher, natürlich mit allen je erschienenen Konsolen ausgestattet. Süßigkeiten- und Chipsautomaten dürfen hierbei nicht fehlen.
Der noch freie Teil des Raums ist ein einziger riesiger Käfig, in dem meine Ratten leben. Der ist natürlich mit allem, was ein Rattenherz begehrt ausgestattet: Bäumen, Gebüschen, Felsen, Seilen, Kletterebenen, ganz vielen Verstecken, einem künstlichen Bach mit warmem Wasser, mehreren Futterstellen, Spielzeug...
Die wöchentliche Käfigreinigung übernimmt definitiv ein Roboter.

Das wichtigste an dem Ort ist aber eines: es gibt keine Dusche und kein WC. Wenn es das gäbe würde ich dort ja nie wieder rauskommen.
Telefon gibt es auch nicht, aber nur damit mich das Klingeln nicht nervt. Oh, wo wir schonmal dabei sind: bei Bedarf kann ich auf einen Knopf drücken und jeglicher verursachte Schall wird einfach negiert, selbst wenn vor dem Fenster eine Atombombe hochjagt.
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Der sichere Ort Empty Re: Der sichere Ort

Beitrag von tuana Do 10 März 2011 - 1:44

zuerst dachte ich bei der Beschreibung an einen Ort ohne Dimensionen - raum- und zeitlos. Nur die eigenen Gedanken.
Doch um inspiriert zu werden, brauche ich persönlich etwas scheinbar Reales.
Ich habe viele virtuelle Welten (die aus Mambabis und meinem Manuskript, die aus früheren Geschichten oder z.B auch die aus Avatar^^). Für manche Stimmungen gibt es dunkle Friedhöfe und alte Ruinen unter dem Sternenhimmel oder Wälder im Nebel, Lichtungen mit Morgentau, ruhige Höhlen, erfüllt vom Licht tausender Kerzen. Oder bei der morgendlichen Zugfahrt einfach ein warmes Bett.
Doch um mich zum Schreiben anzuregen habe ich einen Lieblingsort. Es ist irgendwo im windigen Irland ohne Zivilisation ein altes Herrenhaus. Das besteht im wesentlichen aus 3 Räumen (manchmal erfinde ich auch einfach welche dazu) - einem Arbeitszimmer mit einem dunklen, großen Schreibtisch, Feder und Papier, einer großen, schönen Bibliothek (nicht nur Wissen, auch zum Stöbern in früheren Erinnerungen) und einem halb verglasten Raum mit Blick auf die unendlichen Weiten des kargen Landes und einem bequemen Ledersessel und Decke.
Im Arbeitszimmer gibt es zudem noch eine weiße Wand, an die ich imaginäre Post-Its und Zeichnungen hefte, um mir über z.B. den ganzen Plot einen Überblick zu schaffen, Dinge zu ergänzen und wegzunehmen.
Die Landschaft außerhalb ist oft auch der realen Jahreszeit angepasst, je nach Laune. Zugang hat aber niemand sonst noch zu diesem Ort. Zumal er in der Vorstellung anderer nie genauso gestaltet wäre, wie in meiner. Dort brauche ich Einsamkeit - andere Menschen würden sich fehl am Platze anfühlen.
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Der sichere Ort Empty Re: Der sichere Ort

Beitrag von Neverman Mo 21 März 2011 - 9:10

Was für ein Scheiß... Von welchem Hausfrauen-Psychologie-Seminar hast du das denn aufgeschnappt?
Wieso brauche ich einen physischen Ort, um mich zurückzuziehen, wieso muss es irdisch sein, wieso ein tatsächlich vorgestellter "Raum"?
Wenn ich Stress habe, beruhige ich mich nicht, sondern sorge dafür, den Auslöser für den Stress zu beseitigen. Arbeit, die erledigt werden soll, schlechtes Gewissen aufgrund verschiedener Dinge, Versagen in gewissen Disziplinen, etc.
Wenn ich verdrängen will, schaue ich einen Film; wenn ich Stress loswerden möchte, tue ich Dinge. Ich brauche keinen Raum, um mich zu beruhigen, denken alleine hilft schon. Ich denke tagein und tagaus und bin so ruhig, dass man mich für phlegmatisch hält. Mach dir wahrhaftige Gedanken über die Themen die dich beschäftigen und du wirst seltener in Situationen kommen, in denen du so alleine bist, dass Stress auftaucht und kommst schneller wieder aus solchen Löchern raus.
Ganz ohne einen blöden Raum, Wellenstrand oder tiefen, dunklen See.
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