Notizen...Macht ihr sie?

So, jetzt noch eine Frage:

Macht ihr Notizen? Oder schreibt ihr einfach munter drauf los und schaut, was dabei heraus kommt?
I
ch bin am überlegen, ob ich mir langsam welche machen sollte, da die Handlungen sich ja immer mehr ziehen und man sich immer mehr merken muss...Ind man kann später auf vergangene Ereignisse hinweisen...Jedoch wird das auch viel Schreibkram und man muss immer mehr durchlesen...Oder sich für alles einen anderen Zettel machen...

Naja, alles hat seine Vor-und Nachteile...

Ohne Notizen läuft nichts. Damit plant man seine Charaktere, ihre Vergangenheit, Stärken und Schwächen, gibt ihnen also Tiefe, visualisiert den Plot, um die Übersicht zu behalten, macht für sich selbt Landschaftsbeschreibungen (falls man eine gänzlich neue Welt erschafft) etc. Der Autor hat immer mehr Hintergrundwissen als der Leser und um seine eigenen Kreationen gut zu kennen, ist das auch wichtig. Damit setzt sich der Autor mit Charakteren und Plot auseinander. Vielleicht muss nicht alles davon in das Buch hinein, aber damit baut der Autor eine Beziehung zu seinen Kreationen auf. Ich hab damit z.B. auch die Beziehungen der Charaktere untereinander aufgezeichnet, um zu wissen, wie sie zueinander stehen, oder eine Seite für Logikfragen und Probleme. Bei meiner ersten Geschichte habe ich sogar eine Weltkarte und eine Karte der einzelnen Kontinente gezeichnet und dann die Route darauf eingezeichnet, die meine Protas zurücklegen und gleichzeitig drangeschrieben, wie lange sie schon unterwegs sind, damit ich das beim Schreiben nicht durcheinanderbringe. Das war damals für mich ein ganz schönes Problem zuerst.

Hab extra für die Notizen pro Roman ein Notizheft, wo alles hineinkommt.

Bei großen Projekten, insbesondere meinen Romanen, mache ich immer Notizen. Sie sind für mich oftmals so eine Art "Karte" oder "Leitfaden" durch die eigene Geschichte hindurch und helfen mir, mich daran zu erinnern, was ich eigentlich an manchen Stellen neben der Handlung noch thematisieren will. Die Beziehung zwischen zwei Menschen zum Beispiel ist immens wichtig für eine Geschichte, aber sie kann nicht Hauptgegenstand der Handlung sein - zumindest nicht dauerhaft. Oder würdest du dir einen Roman durchlesen, in dem es auf 300 Seiten nur darum geht, wie ein Bruder seine Schwester behandelt? Ich nicht.

Darum schreibe ich die Handlung getrennt von den (wie ich es nenne) Motiven. Ich fange erst einmal an, dass die beiden von mir aus eine Reise unternehmen. Oder sie sitzen gerade in einem Bus, der sie zum nächsten Punkt der eigentlichen Handlung bringt. Oder sie sind mitten in einem Kampf. Und in diesen Situationen lasse ich dann durch bestimmte Details anklingen, wie die zwei zueinander stehen. Sei es ein Blick, die Gestik, oder wie sie miteinander interagieren und sich ergänzen. Und für diese Details brauche ich einfach Notizen, denn so gut man auch sein kann - man kann nicht immer an alles denken. Und manchmal habe ich auch ein Kapitel fertig, lese am Ende drüber und bemerke dann erst, dass die Handlung zwar okay ist, aber das Wechselspiel der Charaktere völlig daneben ist, oder oberflächlich wirkt. Und dann sehe ich wieder in meine Notizen, um zu wissen, was ich eigentlich noch damit verbinden wollte.

Früher hab ich auch nie Notizen gemacht.
Das geht genau so lange gut, wie du das Schreiben wirklich nur aus Spass an der Freude und nicht, um ein Ergebnis vorzuweisen, praktizierst.
Als mir das klar wurde, begann ich, bei meinem Werken zu planen, mir Notizen anzufertigen. Das war zuerst total ungewohnt und auch anstrengend. Ehrlich gesagt, ich hatte eine Zeit lang aufgrund all der neuen Planung die Schreiblust verloren. Aber ich denke, da muss der kreative Mensch mal durch. Planung ist nichts Schönes, aber notwendig.
Mittlerweile kann ich nicht mehr ohne. Wenn du deine Personen charakterisierst, bevor du mit ihnen agierst, wenn du sie von mir aus auch aufzeichnest, dann kommen sie ganz anders rüber, als wenn du einfach so drauflosschreibst.
Und so ist es auch bei dem eigentlichen Plot. Hast du eine ungefähre Vorstellung vom Plot (ich bin übrigens überzeugt, dass man nicht jedes Detail planen muss, ein bisschen spontane Kreativität gehört schon auch noch rein), so kommt auch der authentischer rüber.
Versuch's mal!

Ich hab jetzt angefangen, erstmal das zu notieren, was noch passieren soll und wie...Und jetzt werde ich mir nach und nach Ereignisse, die schon geschehen sind, wieder heraussuchen und sie ebenfalls aufschreiben...Charaktere Plane ich nicht, ich habe sie alle einfach so aus dem Hut gezogen, und trotzdem hat jeder eine andere Persönlichkeit..Ebenso wie Landschaften...Ich stelle sie mir eifach vor und beschreibe sie dann, ob grob oder mit mehr Feinheit hängt dann von der Situation ab, in der sich die "Helden" befinden..

Paoment schrieb:Planung ist nichts Schönes, aber notwendig.

Da scheiden sich die Geister, ich finde gerade die Planung ist das allerschönste an einem Roman. Aber ist wahrscheinlich Geschmackssache.
Man sollte natürlich nicht zu viel planen, denn das hemmt die Kreativität und das erlebe ich auch gerade an meinem Roman. Aber die groben Strukturen, die Welt, die Umgebung - Räume, Personen - schlicht das Setting - das plane ich unheimlich gerne.

Ich habe ein kleines Notizbuch im handlichen Format für unterwegs und ein großes Din-A-4 Notizbuch für Skizzen und ähnliches. Das kleine ist bald voll, brauche mal ein neues... ergo: Ja.

NIEMALS, nie, nie, nieeee!
Dafür bin ich eine viel zu faule Sau. Womöglich wäre es besser, aber so wichtig ist mir das Schreiben auch nicht und oft vergesse ich schon, während ich Dinge aufschreibe, was ich vorher weiter gedacht habe.

Mir geht das meist so, dass ich eben gerade noch an was super gutes gedacht habe, und dann, wenn ich es schreiben will, vergesse ich es einfach wieder...Und das will ich jetzt versuchen mit meinen neuen Notzien zu verhindern...Mal schauen...Muss nochmal rausfinden, wie ich jetzt meine Notizen nutze...Neues vergesse ich meist auch^^

Neueste Marotte: Klebezettelchen! :3 Die Dinger sind unheimlich praktisch, zumal die Abkürzungen, Zahlen und Zeichen darauf von mir keine Sau versteht. x3 Außer ich natürlich. Den Großteil behalte ich jedoch im Kopf, da sich im Verlauf des Schreibens bei mir alles radikal ändern kann, von Handlung bis zu Charakteren. Nur wenn ich glaube, etwas vergessen zu können - was ab und an mal vorkommt^.^" - schreibe ich mir eine Notiz auf den gelben Zettel.
Apropos... verdammt, die Dinger sind schon wieder fast leer! >.<

Ich schreib auch eher unsporadisch Notizen. Einige Sachen behalte ich einfach besser im Kopf, wie zum Beispiel die Hintergrundgeschichte zu meinen Plot, während ich andere Sachen so gut wie sofort vergesse. Sprich, Handlungen die mir spontan einfallen, Gespräche, die ich gerne mit rein haben möchte, Entwicklungen an Punkten an denen ich nicht weiter komme. Sowas notiere ich mir dann. Meistens wird das dann allerdings ein Notieren einer Idee, die nichts mit meiner Geschichte zu tun hat. xD

Genau sowas notiere ich auch...Handlungen, Gespräche, Treffen...Aber nie richtige Charaktere, die vorkommen sollen, oder Orte...Die lasse ich mir auf die Schnelle einfallen...Es kann auch sein, dass meine Gruppe vielleicht in das Dorf Hassmoor wollte, sich dann aber umenscheidet und doch nach Tremlin gehen...Deshalb notiere ich das nicht...

Definitiv ja! Ohne Notizen, läuft bei mir gar nichts! Manchmal kommen mir auch während dem Schreiben so viele Ideen - die aber eher zu einem späteren Zeitpunkt eine Rolle spielen -, dass ich sie mir aufschreiben muss, da ich sie sonst vergessen würde.
Besonders bevor ich eine Geschichte beginne, erstelle ich einen kurzen Überblick über wichtigste Handlungspunkte, Wendepunkte, Anfang und Ende, eventuelle Charaktere und deren Namen und die Grundstimmung. Ich versuche, das Beste aus mir zu holen und dabei helfen Notizen ungemein.

Würdest du sagen, dass deine Geschichte dadurch strukturierter wird? Denn ich habe das Problem, wenn ich mir mitten drin Notizen mache, werde ich zu sehr aus der eigentlichen Handlung herausgerissen, oder habe 20 Kapitel später plötzlich Punkte, die ich neu aufgenommen hatte, die mir dann aber im Laufe der eigentlichen Handlung völlig untergekommen sind. Darum versuche ich auch, möglichst vorher immer alles geplant und die Notizen erstellt zu haben. Gelingt leider nicht immer (manchmal kommen die besten Ideen halt wirklich erst beim Schreiben), aber meistens klappt's.