Mutant High II - Das RPG 2

„Danke“ Matt nickte Riley zu und hoffte ebenso sehr wie er, dass sich alles wieder zum Rechten entwickeln würde. Ganz besonders weil ihn da noch mehr bedrückte. Als das letzte mal bei ihm jemand in der Familie jemand gestorben war, der Vater seiner Mutter, ist es mit ihm durchgegangen. Er wollte seine Kontrolle nicht noch einmal verlieren. Nie wieder.
Sein Blick wanderte zu Zach hinüber und brachte sich somit auf ganz andere Gedanken, was ihm gerade auch viel lieber war.
„Gut. Dann haben wir uns ja verstanden“, sagte Matt und kam nicht umhin schief zu lächeln.
Paige biss derweil von ihrem Frühstück ab und hielt sich auf der Unterhaltung lieber heraus.

„Ja. Also, auf jeden Fall! Keine zehn Zebras bringen mich zu Bio. Oder zu den anderen Fächern, wenn mein Vater hier ist!“, antwortete Emma direkt und strich sich lächelnd ein paar blond gelockte Strähnen zurück. Nur in Gedanken für sich setzte sie hinzu, dass sie auch die Befürchtung hatte, dass es das einzige Mal bleiben würde.
„Was meinst du eigentlich? Einen Vater wie den?“, fragte Emma dann schmunzelnd, die kurz ihren Blick folgte und zog dann die Brauen hoch. „Huh... Hab ich da etwa was verpasst? Gibt es einen Grund, warum du erst so spät hier ankamst?“, fragte sie leiser und lehnte sich dafür zu ihrer Freundin mit breiten Grinsen hinüber.

Oh Gott. Rodrigos Mundwinkel verselbständigten sich, nachdem Yelinna zu ihm her gesehen und gelächelt hatte, was in seinem Kopf ein kurzes Gehirnzellen-Sterben verursacht hatte. So ließ sich auch sein Lächeln erklären, das ganz eindeutig in Kategorie 'Verklärt' und 'Beschränkt' viel.
Wenigstens hatte er beide Hände voll, sonst hätte er ihr bestimmt noch dümmlich zu gewunken.
„Ich wünschte, es wäre schon morgen Abend...“, murmelte er leise und ließ den Blick seufzend wieder sinken.

"Na, einen Vater, der tatsächlich alle Versprechen so pünktlich einhält, du bist wirklich ein Glückspilz", antwortete Yelinna, als wäre das doch das verständlichste der Welt. Auf Emmas Grinsen hin sah sie ein wenig perplex aus und sah noch einmal in Rodrigos Richtung, nur um zu sehen, was Emma denn da gesehen hatte. So richtig mit bekommen hatte sie selbst nämlich nicht, dass sie ihn so warm zugelächelt hatte. "Spät? Ich fands nicht spät. Ich hab nur Ava und Rodrigo getroffen. Und Ava hatte was vergessen, deswegen haben wir auf sie gewartet", antwortete sie, verschwieg dabei aber in vollem Bewusstsein, dass er ihr sein Sweater gegeben hatte. Emma würde darauß sicherlich wieder ein ganz großes Ding machen und dafür war ihr die Geste zu schön gewesen.

"Ich quatier mich einfach bei Riley ein, dann brauch ich hinterher nicht aufräumen", ließ Zach lachend fallen. "WAS?!", rief Riley fast in der selben Sekunde und wäre auch fast noch aufgesprungen, allerdings sah er Zach ziemlich entgeistert an.

„Ach so...“ Emma ließ ihre Brauen kurz nach oben zucken und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee, ehe sie erneut aufsah. Dieses Mal fiel ihr jedoch jemand anderes ins Auge. Spike hatte die Mensa betreten und ging schnurstracks zur Essensausgabe. Als sich ihre Blick kurz begegneten, wandte er sich wieder ab und reagierte mit keiner Miene. Dabei wusste er doch bestimmt, dass sie Geburtstag hatte. Sie war doch noch letztens bei ihm gewesen! Hatte mit ihm geredet! Und jetzt!? Klar, dass er sie nicht anlächelte, das war verständlich...aber nicht einmal ein Nicken?
Frustriert ließ sie sich zur Stuhllehne zurück sinken. Und die Tatsache, dass sie das frustrierte, frustrierte sie nur umso mehr. Denn eigentlich gab es dafür ja keinen Grund. Außer vielleicht dumme Hormone, die auch jetzt noch machten, was sie wollten.

Paige lachte und wischte sich die Krümel aus den Mundwinkel. Okay, das war echt fies, an Rileys Stelle hätte sie bestimmt ähnlich reagiert. Jungs und Jungs... das war auf jeden Fall nichts für ihren Bruder. Aber sie konnte Zach eigentlich ganz gut leiden. Er war nett, charmant und witzig! Es wunderte sie nicht, wenn er einige in die Kiste bekam.
„Zach, Mensch, nimm dich mal ein bisschen zurück. Du kannst ja notfalls auch ein...leeres Zimmer nehmen. Bei dir liegt die Wahrscheinlichkeit ja verdammt hoch, dass du eines findest, dass nicht abgeschlossen ist“, raunte Matt.

"Deinem verklärten Grinsen nach zu urteilen hat sie wohl ja gesagt, hm?", schlussfolgerte Ava mit einem amüsierten Gesichtsausdruck und sah Rodrigo mit schief gelegtem Kopf kurz an, ehe sie ihn leicht mit dem Ellbogen anstieß. "Das freut mich für dich!", setzte sie mit einem ehrlichen Lächeln hinzu, "und ich bin sicher, dass vor euch beiden ein schöner Abend liegt. Wie man sich wie ein Gentleman benimmt muss ich dir ja nicht erklären." Sie zwinkerte Rodrigo zu und nahm sich dann noch ein Glas mit frisch gepresstem O-Saft, ehe sie ihren alten Platz ansteuerte.

"Keine Sorge, so eine Geschichte ist selbst für einen verrückten Ort wie diesen ungewöhnlich", erwiderte Felipe und zuckte mit den Schultern, "schätze mal, dass Emma für die nächsten Tage die Attraktion der Schule sein wird, vielleicht sogar für die nächsten zwei Wochen." Er hatte es nicht beabsichtigt, so trocken und damit fast sarkastisch zu klingen, doch die Situation gerade überforderte ihn leicht. Vielleicht auch weil er wusste dass Leute, die ihm wichtig gewesen und gestorben war, zum Beispiel seine Grandma, nicht zu seinem 21. Geburtstag aufschlagen würden...

"Keine Ahnung, seh ich so aus, als ob ich es wüsste?", erwiderte Sofia schulterzuckend. Sie konnte sich die Geburtstage in ihrer Familie nur deswegen merken, weil sie sie in einen Kalender eingetragen hatte. Sich auch noch die Geburtstage von Leuten zu merken, die sie nicht im Geringsten interessierten, war für Sofia ein Energieaufwand, den sie nicht bringen wollte.

Noch in Gedanken bei der Szene im Gang bekam sie gar nicht mit, dass ihre Freundin ihre Gedanken schon auf ein ganz anderes Thema gelenkt hatte. Eins das weniger freundlich war.
"Du, sag mal. Hattest du eigentlich vor gehabt, dass wir mit Begleitung auf deiner Party auftauchen?", fragte sie nach einer Weile zögerlich und sah Emma an. Wobei ihr auffiel, dass diese irgendwie verstimmt aussah. Hatte sie jetzt was falsches gesagt? Oder nur etwas überhört, weil sie so in Gedanken gewesen war.

"Stimmt, aber das andere macht mehr Spaß", flötete Zach und ließ sich wieder gegen die Stuhllehne fallen. Riley lächelte er freundlich zu. Er hatte es gar nicht so sehr auf ihn abgesehen, er fand es nur lustig, wie der kleine sich immer aufregte. Und außerdem wirkte er so verklemmt, wurde Zeit, dass er mal ein bisschen auftaute.
Leider fühlte Riley sich eher verarscht, was nicht dazu beitrug, das er Zachs Absichten richtig verstand. "Lustig oder nicht", antwortete Riley verstimmt und warf Zach einen Blick zu, der dem wirklich ein bisschen erschreckte. "Mit mir ist nich zu kuscheln."

„Hm, was? 'Tschuldige, ich war...mit den Gedanken woanders“ Emma sah blinzelnd auf und blickte etwas verwundert in Yelinnas Gesicht. Sie brauchte ein, zwei Sekunden, bis die Worte bei ihr ankamen und sich zu seinem sinnvollen Satz aneinander reihten. „Achso. Nein. Nein, speziell habe ich das nicht geplant. Aber ich habe auch nichts dagegen. Wieso fragst du?“
Mit einer Hand steuerte sie derweil einen Löffel mit Müsli zu ihrem Mund und ließ ihn darin verschwinden.

„Ja. Hat sie“, antwortete Rodrigo, der mit einem sichtlich glücklichen Lächeln zu Ava hinüber sah. „Wobei“, wandte er dann ein und sah etwas ernster drein. „Ich bin mir nicht sicher, ob ihr auch klar ist, wie...naja, wie ich das meinte“, sagte er leise und ließ seinen Blick über den Teller und die Tassen auf seinem Tablett schweifen. „Naja. Wer weiß, was der morgige Abend bringt, ich weiß mich auf jeden Fall durchaus zu benehmen...“ Hoffentlich würde das nicht am Ende der Grund dafür sein, dass nichts passierte, zwischen ihnen beiden.
Gemeinsam mit Ava kam er wieder bei den anderen an, stellte sein Tablett ab und schob dann mit einem charmanten Lächeln Yelinna die Tasse hinüber. „Ich hoffe, er ist noch heiß genug“

„Und dagegen hast du was?“ Noemi hob eine Braue hoch, ging dann aber nicht weiter darauf ein und widmete sich stattdessen ihrem Frühstück. Es ging sie ja eigentlich nicht viel an. Eigentlich war sie hier ja nur für ein paar Wochen. Allerdings... musste sie doch zugeben, dass ihr diese Schule hier sehr gefiel. Die Leute waren ganz nett und interessant und die Lehrer waren ganz cool. Nicht so übel trocken, wie auf ihrer alten Schule. Da hatte es schon ein, zwei gegeben, die echt zum abgewöhnen waren.
„Sag mal, wie lange bleibst du hier eigentlich?“, fragte Luke, als hätte er einen sechsten Sinn für die Gedanken anderer und sah Noemi fragend an.
„Ich dachte, ich bleibe auf jeden Fall bis Halloween. Das möchte ich nicht verpassen, auch wenn anfangs weniger Wochen geplant gewesen waren... Aber hey, Halloween in den USA sind einfach etwas anderes, als in Europa“

„Jetzt wo du mich so fragst... Nein“ Nick schmunzelte und schüttelte knapp den Kopf. „Na, dann muss ich wenigstens kein schlechtes Gewissen haben, wenn es dir genau so geht... Also, wie wäre es mit dem Tisch?“, fragte er und nickte zu Felipe und den anderen hinüber.

„Ist das eigentlich bei ihm normal?“, fragte Paige und lehnte sich dabei zu Matthew hinüber, während sie ganz ungeniert Zachs Gesicht betrachtete, was sie auch noch dadurch unterstrich, dass sie ihre Hand hob und auf ihn zeigte. „Irgendwie ist es vollkommen gleich, wie er lächelt, es sieht immer anzüglich aus! Oder pervers. Oder... naja... es ist immer so ein Lächeln mit Hintergedanken, die man beim Frühstücken einfach lieber nicht wissen möchte“, raunte sie, wobei Matt seinen Kumpel ebenfalls ansah und lachte.
„Ich glaube, dass ist bei ihm normal“

Nachträglich wurde Yelinna jetzt doch ein wenig nervös. Ihre Nerven flatterten leicht und es stieg ihr die Verlegenheitsröte ins Gesicht, während sie etwas herum druckste. "Das.. Ach. Es ist nur. Rodrigo..", sagte sie und wurde dann, zu ihrer Erleichterung, von selbigen unterbrochen. Mit einem sehr dankbaren Lächeln nahm sie ihm die Tasse ab. "Danke schön. Ja, ist er", antwortete sie und stellte die Tasse schnell auf den Tisch, weil sie sich fast die Finger verbrannt hatte. Man fasste eine Tasse ja auch am Henkel an und nicht am Körper. Die Lippen schmerzhaft, und von sich selbst genervt, verzogen wedelte sie mit der einen Hand durch die Luft, um die Finger zu kühlen.

"Hey, die verarschen mich", beschwerte Zach sich lachend bei Riley und tat es Paige gleich, nur dass er sich zu Riley rüber lehnte und mit einem schmollenden Gesicht seinen Arm umfasste. "Ja und? Hast du doch auch verdient", antwortete der, schüttelte Zach aber nicht ab, obwohl er das erst vorgehabt hatte. "Das musst du abkönnen." Ein etwas hinterlistiges Grinsen zierte Rileys Gesicht, als er Zach ansah, der erschrocken an seine Brust griff. "Ihr brecht mir mein Herz", jammerte er und sank auf dem Tisch zusammen.

Ava musste grinsen. Irgendwie war es süß, Rodrigo beim Flirten zuzusehen, vielleicht weil es so lange her war, dass sie ihn das letzte Mal dabei gesehen hatte. Sie erinnerte sich noch an die ersten Wochen, in denen sie in der Zukunft fest gesessen hatten, an die vorsichtigen Avancen, die er ihr gemacht hatte. Damals hatte sie aber schon mit Danny angebändelt und im Laufe der Zeit hatte sich heraus gestellt, dass sie besser daran taten, Freunde zu sein. Ja, er war ihr bester Freund, ein Mensch auf den sie sich bedingungslos verlassen konnte. Hoffentlich würde er Yelinna bald für sich gewinnen können, sie würde es ihm wirklich gönnen.
Lächelnd stellte sie ihr Tablett auf dem Tisch ab und setzte sich dann wieder. Der Kaffee duftete köstlich und so griff sie zuerst nach der Tasse.

"Meinetwegen?", erwiderte Sofia schulterzuckend und folgte Nick dann zum Tisch. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie auch an einem anderen Tisch sitzen können aber sie war sich ziemlich sicher, dass Nick hier sitzen wollte. Garantiert war er auf Emmas Party eingeladen, so gut wie er aussah. Blondie schien ja eh mehr oder weniger Anspruch auf sämtliche Kerle an der Schule hier erheben zu wollen. Beziehungsweise fielen sämtliche Kerle auf ihre "Guckt mich an, ich bin so süß und unschuldig"-Masche herein. Bwarg. Allein beim Gedanken, sich so aufzuführen, kriegte Sofia Brechreiz.

"Wahrscheinlich, vielleicht liegts ja daran, dass wir es hier erfunden haben?", erwiderte Felipe grinsend und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, "die Halloweenpartys hier sind aber auch echt nicht übel. Okay, trinken darf man natürlich nichts weil die meisten von uns keine 21 sind, aber mal davon abgesehen sind die Feiern hier nicht übel!"

Das 'Häh!? Wie jetzt?' stand Emma förmlich ins Gesicht, als sie ihre Freundin ansah, die scheinbar davon absah, ihren angefangenen Satz zu Ende zu sprechen. Was war mit Rodrigo? Verwirrt blinzelte sie, schüttelte den Kopf und widmete sich dann wieder ihrem Frühstück.
Würde sie Yelinna eben später fragen, wie genau sie das gemeint hatte.

Rodrigo lächelte Yelinna entschuldigend an, er hätte sie wohl warnen sollen – obwohl er selbst nicht wirklich mitbekommen hatte, dass die Tasse so heiß gewesen war. Könnte auch daran liegen, dass er etwas angespannt war. Wegen Morgen. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, nahm erst einmal seine Tasse, pustete über den Kaffee und nahm dann ein, zwei Schlucke davon. Nur noch ein paar Stunden... spätestens auf der Party würde er ihr sagen, dass er sie gern hatte. Ja, das nahm er sich fest vor.

„Ou, das kann ich mir gut vorstellen. Ich brauch auch nicht unbedingt Alkohol um mich zu amüsieren. Ich habe da ganz andere Mittel und Wege, die alle legitim sind“, raunte Noemi und lächelte verführerisch. Luke zweifelte kein bisschen an ihren Worten, wollte aber auch nichts darauf sagen, stattdessen sah er auf, als Sofia und Nick sich dem Tisch nährten und nickte beiden mit einem schiefen Lächeln zu. „Guten Morgen“
„Ah! Sofia?“ Emma drehte sich auf ihrem Stuhl herum und sah zu ihrer Mitschülerin hoch.
„Tut mir Leid, ich weiß nicht, ob Nick es dir ausgerichtet hat,-“ „Upps“ Nick schluckte, stellte sein Tablett ab und lächelte Sofia entschuldigend an.
„Ich wollte dich zur Party morgen einladen. Also, wenn du Lust hast...?“

„Warte... du hast ein Herz?“, fragte Paige verblüfft, zog die Brauen hoch und sah erstaunt in die Runde, ehe sie lachte und aufstand. Kurzerhand trat sie hinter Zach und umarmte ihn, wobei sie ihre Arme um ihn schlang und ihm einen Kuss auf die Wange drückte.
„Ach, du armer Kerl! Nimm es nicht zu persönlich, ein paar Neckereien kannst du doch bestimmt ab – und hast du auch bestimmt verdient“ Lächelnd zwinkerte sie ihm zu und ging dann wieder zurück, wobei sie sich spontan dazu entschloss, auf Matts Schoß Platz zu nehmen, der zwar erstaunt aber auch erfreut war. Lächelnd schlang er seine Arme um sie und hauchte ihr einen Kuss in den Nacken.

"Danke, aber nein danke", erwiderte Sofia mit einem zuckersüßen und ebenso falschen Lächeln, "ich kann auf deine Mitleidseinladung verzichten. Mal ganz abgesehen davon dass ich unter Spaß noch eher verstehen würde, mir sämtliche Haare am Körper einzeln auszupfen zu lassen als mir einen kompletten Abend die geheuchelten Freundlichkeiten anzutun, die ihr untereinander austauscht." Sie nickte Emma mit einem liebreizenden Lächeln zu, erhob sich dann samt Tablett und steuerte einen Tisch an, der möglichst weit weg von dem stand, an dem sie bis eben noch gesessen hatte.

Felipe erwiderte Noemis Grinsen nicht minder charmant und beugte sich dann vor um seiner schon fast verboten heißen Mitschülerin etwas zuzuraunen: "Ich persönlich finde ja, dass wir unsere Kostüme aufeinander abstimmen sollten. Wir könnten uns ja irgendwann demnächst mal...unter 4 Augen sprechen und Ideen austauschen." Er zwinkerte Noemi schelmisch zu und setzte sich dann wieder gerade hin.

Und irgendwie entstand jetzt dieses peinliche Schweigen. Emma guckte in ihren Kaffe, Rodrigo guckte sie an und trank seinen Kaffe und Ava war auch mit anderem beschäftigt. Wieso machte sie das so nervös? Grübelnd legte sie die Hände um ihre Tasse, ließ sie gleich wieder los und fuhr dann mit dem Finger über den Rand. "Und.. wer.. hat seine Hausaufgaben gemacht?", fragte sie und sah in die Runde. Scheiß Thema, aber noch weiteres Schweigen würde sie so einfach nicht ertragen. Vor allem nicht, wenn Rodrigo sie so ansah, mit diesem fast nicht zu erkennendem Lächeln.

Zach grinste, beneidete Matt aber auch ziemlich in diesem Moment. Aber, er hatte immerhin einen Kuss bekommen, das war doch was. Und Riley hatte ihn nicht gebissen, großer Fortschritt. "Sofia!", rief er und hob die Hand, aber bevor er noch was sagen konnte war sie auch schon wieder weg. Ja, die Gute könnte auch mal etwas mehr auftauen.

Nun war es Noemi, die sich erst das blonde Haar zurück strich und anschließend soweit zu Felipe hinüber lehnte, dass er einen reizvollen Ausblick auf ihr Dekoltee hatte. Dabei stützte sie sich leicht auf ihre Arme auf, die sie neben ihren Teller positionierte.
„Ich bin dabei. Vielleicht... finden wir eine ruhige Ecke auf Emmas Party, wo wir unsere... Köpfe zusammen stecken können. Um uns geeignete Kostüme zu überlegen“, hauchte sie und hatte dabei einen Blick drauf, als würde sie Felipe gleich auffordern, hier auf dem Tisch Sex mit ihr zu haben.
Was blieb Luke da anderes übrig, als sich mit einem dezenten Räuspern nach hinten zu lehnen und zu hoffen, nichts abzubekommen.
„Da fällt mir ein, ich weiß leider nicht, wo dieser Club ist, wo die Party stattfindet.. Du kannst mir das nicht zufällig erklären, oder?“

Uff. Das war... direkt. Den Kaffee ließ sie links liegen und Yelinnas Frage bekam sie nur indirekt mit, während Emmas Augen Sofia folgten. Anschließend wandte sie ihren Blick ab und seufzte leise. Dabei hatte sie das doch gar nicht so gemeint. Aus Mitleid? War sie sauer, dass Emma nicht früher dran gedacht hatte? Dabei hatte sie ohnehin ein schlechtes Gewissen, weil sie erst so spät die Leute eingeladen und dann auch ziemlich schnell den Überblick verloren hatte, wer es nun wusste und wer nicht. „Hey, mach dir keinen Kopf“ Matt knuffte sie leicht in die Seite und auch Paige schenkte ihr ein Lächeln. „Denk dran, dein Dad ist da, das ist doch Grund genug heute zu strahlen“, sagte sie und schaffte es damit, dass Emma wenigstens matt das Lächeln erwiderte und nickte. „Ja, ich hoffe nur, Mr. Mendoza entführt ihn mir nicht“

Auch Rodrigo hatte das eine oder andere eben mitbekommen und musterte Sofia kurz von hinten, ehe er Schulter zuckend einen weiteren Schluck von seinem Kaffee nahm. Nick hatte ihr ebenfalls hinterher gesehen, ziemlich sprachlos und fuhr sich dann fahrig durch das Haar. Mensch, die wirkte ziemlich angepisst.

"Erklären? Ich würde mich vielleicht sogar bereit erklären, dich dorthin zu begleiten", erwiderte Felipe mit einem vielsagenden Grinsen während seine Augen für einen kurzen Augenblick den satten Bernsteinton annahmen, für die der Wolf in ihm berühmt war, "natürlich müsstest du nett fragen." Das Grinsen wurde noch eine Spur breiten und seine spitzen Reißzähne kamen unwillkürlich zur Geltung. "Gutes Benehmen muss schließlich sein", fügte er ihn einem leicht provozierenden Tonfall hinzu.

Auch Ava sah Sofia hinterher, zuckte aber nur einen Moment später schon mit den Schultern. So war sie schon gewesen, solange Ava sie kannte. Sofia konnte nicht wirklich gut mit diesen "Typisch-Mädchen-Sachen" und wurde meistens schnell giftig wenn sie unsicher war. Wobei sich Ava hüten würde, ihr das jemals so ins Gesicht zu sagen, schließlich konnte das Mädchen ziemlich fiese Kieselbomben werfen und hatte ein cholerisches Temperament...

Sofia hatte inzwischen an ihrem neuen Tisch Platz genommen und stellte zufrieden fest, dass Emma ihr nicht hinterher gedackelt war. Allerdings stellte sie ebenso fest, dass Nick an seinem Tisch sitzen geblieben war und war darüber ein klein wenig enttäuscht. Wahrscheinlich passte er einfach zu gut in die Gruppe der "Coolen" um sich mit jemandem wie Sofia dauerhaft abzugeben. Wäre das hier eine normale Highschool wäre die Truppe um Emma und Felipe die Footballer und Cheerleader, sie hingegen war mehr in Richtung Einzelgänger.

"Wir könnten einen Entführungsplan schmieden, falls er das wirklich vor hat", schlug Yelinna vor. Wenigstens heute hätte Sofia sich doch ein wenig zurück halten können. Dabei war das Angebot doch nett gewesen, war ja nicht so, als hätte Emma sie angepfiffen. Aber Sofia war da schon immer speziell gewesen. Lag in der Familie, sagte jedenfalls ihr Bruder.

Zach sah Sofia eher ein wenig enttäuscht hinterher. Er fand es schade, dass sie sich immer so abkapselte, dabei konnte man mit ihr so viel Spaß haben. Wenn sie es denn erlaubte.

„Natürlich“ Noemis Blick bekam etwas zunehmend lauerndes und auch ihre Augen nahmen für einen kurzen Augenblick einen Bernstein farbenen Farbton an. Dann warf sie ihre blonden Haare wieder zurück und der Ton verschwand. Stattdessen fasste sie sich mit einer Hand an den Hals, strich von dort zu ihrem Schlüsselbein hinunter und fuhr anschließend an dem Kragen ihres Shirts entlang.
„Also: Könntest du mich zu der Party begleiten? Bitte? Ich würde mich... unheimlich darüber freuen“, sagte sie und lächelte, während Luke es eiskalt den Rücken hinunter lief.
Nick sah das etwas anders – er hatte zwar etwas gebraucht, bis er in dem Gespräch drin war, aber jetzt sah er die beiden grinsend an. Wenn die nicht in den nächsten Wochen in der Kiste landeten, dann wusste er auch nicht.

„Hey“ Klappernd stellte Spike sein Tablett auf die Ecke des Tisches und ließ sich dann auf einem Stuhl gegenüber von Sofia auf einen Stuhl fallen. Die Ärmel hatte er bis zu seinen Ellenbögen hochgekrempelt, sodass man Teile seines Tattoos sehen konnte, während er sich zurück lehnte und seine Hände in die Hosentaschen stopfte, den Blick dabei nüchtern auf Sofia gerichtet.
„Hast die Nase voll von den anderen, hm? Oder hast du nur deine Tage?“, fragte er und zog eine Braue hoch.

„Klingt gut...“, murmelte Emma, die erneut zu Sofia hinüber gesehen hatte und nun auch noch Spike erkannte, der sich zu ihr setzte. Mit einem Mal sank sie etwas in ihrem Stuhl zusammen, schnaubte verärgert und trank ihren Kaffee mit einem Zug leer. Soll doch ein anderer aus den beiden schlaue werden!
Matthew musterte Emma derweil etwas besorgt von der Seite und hoffte, dass sie das mit Sofia sich nicht so zu Herzen nahm.

"Ich denke, das wird sich einrichten lassen", erwiderte Felipe charmant, während seine Augen ungeniert der Wanderung von Noemis Fingern folgten. Kurz heftete sein Blick sich auf ihr einladendes Dekollete, ehe er ihr wieder hob um Noemis Gesicht zu betrachten. Seine Erfahrung sagte ihm, dass Noemi es ihm wahrscheinlich schwer machen würde, sie war sich viel zu bewusst, wie sie ihn locken könnte um ihn dann nicht hinzuhalten...aber er hatte schon immer die Herausforderung geliebt!

"Bist du immer so charmant?", erwiderte Sofia sarkastisch und warf einen kurzen interessierten Blick auf Spikes Tattoo. "Mal ehrlich, länger als ein paar Minuten kann man das ekelhafte Süßholzgeraspel da drüben wohl kaum ertragen", fügte sie schließlich nach einigen Sekunden des trotzigen Schweigens hinzu, "Oh mein Gott, herzlichen Glückwunsch, Süße! Wir lieben dich! Wow, genau das habe ich mir gewünscht! Bla bla bla..."
Sie hatte die Ausrufe in hoher Stimme nachgeäfft und sich dabei um einen möglichst zuckersüßen Tonfall bemüht. "Alter Schwede, das hasse ich echt an Amerika. Dass alle immer so tun müssen als wären sie 'allerbeste Freunde'! Ekelhaft." Sie schüttelte den Kopf und sah nun wiederum Spike mit hochgezogener Augenbraue an. "Wieso bist du eigentlich nicht drüber und verkündest Emma, dass du ihr alles nur denkbar Gutes wünschst? Die wird doch garantiert enttäuscht sein, dass du ihr nicht wie alle anderen Honig ums Maul schmierst."

„Schön!“ Damit lehnte sich Noemi auch schon wieder lächelnd zurück, ließ ihre Hand sinken und hob ihre Tasse an. „Dann auf den morgigen Abend! Der klingt jetzt schon vielversprechend!“, raunte sie, prostete Felipe und Luke zu und nahm dann zwei Schlucke von ihrem Kaffee. Sie freute sich wirklich auf Morgen, auf ein wenig Tanzen, Auszeit vom Lernen und eine Menge Spaß. Und Halloween würde dann die Steigerung von alldem werden... vielleicht würde sie sich da auch ein wenig gehen lassen...
„Wird es eigentlich wieder ein Motto geben? Bei der Halloween-Party?“, fragte Luke und sah zu seinem Kumpel hinüber. „Wurde das schon abgestimmt?“

Spike hatte die Arme vor der Brust verschränkt und hatte seinen Blick zu der Tischgruppe zugewandt, wo sich die Leute befanden, über die sich Sofia gerade so aufregte. Mit einer nichtssagenden Miene wandte er seine Augen wieder ab und nippte an seinem Kaffee. Als er seine Tasse zurück gestellt hatte, sah er zu Sofia aus und winkte ab. „Och, ich habe ihr heute Morgen schon gratuliert. Wir haben uns im Gang getroffen, ich habe sie umarmt, beglückwünscht und habe ihr einen Schmatzer auf beide Wangen gegeben. Natürlich in Verbindung mit ihrem riesig beeindruckenden Geschenk... einen Barbie Spielzeugauto in rosa“, raunte er nüchtern und stützte seinen Unterarme auf dem Tisch ab. Daraufhin rümpfte er kurz die Nase und biss von seinem Brötchen ab.
Ja, dem musste er Sofia zustimmen, die Amis waren da wirklich... manchmal echt anstrengend übertrieben. Aber zu seiner Verteidigung konnte er wenigstens sagen, dass er nicht von hier war.
„Hat man dich eigentlich als Kleinkind auf den Kopf fallen lassen, oder wie kommt es, das du nicht zu sowas mutiert bist?“, fragte er und deutete dabei über seine Schulter zu den anderen.

"Kein Plan, ich hab jedenfalls noch nichts gehört", erwiderte Felipe schulterzuckend, "aber ich hab mich da jetzt auch nicht wirklich dahinter geklemmt. Wir können ja nachher mal am schwarzen Brett nachsehen, vielleicht hat unser tolles Schulkomitee ja inzwischen was beschlossen. Ja, das Schulkomitee, der Club, dem keiner beitreten wollte aber über den man sich beschwerte, wenn nichts passierte...

"Wow, du scheinst echt keine Ahnung zu haben wer meine Eltern sind, sonst würdest du die Frage nicht stellen." Sofia schüttelte den Kopf, ein amüsiertes Grinsen auf den Lippen und nippte kurz an ihrem O-Saft. "Mein Dad war früher mal sowas wie der Schulrowdy", setzte sie erklärend hinzu, "und meine Mom das Mädchen, an dem man sich die Zähne ausbeißt. Tja, und im Grunde sind die das immer noch, nur eben mit ein paar Falten mehr. Da kann kein zuckersüßes Cheerleaderprinzesschen bei rauskommen." Sei setzte sich etwas bequemer auf den Stuhl und grinste Spike kurz an. "Ich hoffe, du bist jetzt nicht enttäuscht..."

„Stimmt, das wäre eine Idee. Schauen wir später mal nach“ Luke drehte seine Tasse in seinen Händen und nickte in Gedanken. „Dann gibt es bei euch also Mottos? Ist das...nicht irgendwie, doof? Das ist doch ziemlich einschränkend“, wandte Noemi ein und kniff ein Auge zusammen, als würde sie dem ganzen nicht trauen.
„Och, nein, so spezifisch sind die eigentlich nicht... Zumindest fällt normalerweise jedem etwas ein“, raunte Luke, den die Frage aus den Gedanken geholt hatte.

„Wieso sollte ich? Kann mir egal sein, wer deine Eltern sind und was die für einen Ruf haben. Ich habe ja nichts mit ihnen zu tun“ Spike zuckte desinteressiert mit seinen Schultern und nippte an seinem Kaffee, den Blick dabei den Fenstern zu gewandt. „Übrigens“, murrte er, als er sie wieder ansah und stellte seine Tasse ab. „Du hast hoffentlich nicht vergessen, dass du mir noch Kippen schuldig bist“, sagte er und verschränkte seine Arme vor der Brust.

out: wir könnten dann ja langsam auf den Abend springen...?

"Ich hab praktischerweise immer ein Kostüm dabei, wenn mir nichts Besseres einfällt", grinste Felipe und deutete auf sich selbst, "zum Glück ist ein Wolf zu Halloween immer gut, da kann man nichts falsch machen. Mal abgesehen von den Neulingen, die dann immer das Kreischen kriegen wenn sie mich sehen." Er verdrehte die Augen kurz, doch sein Grinsen verriet, dass er eher amüsiert als genervt war.

"Keine Sorge, ist hier drinne gespeichert", erwiderte Sofia und tippte sich kurz an die Schläfe, "ich mags nicht, Leuten war zu schulden also kannst du dir sicher sein, dass du sie bald wiederkriegst."
Vielleicht konnte sie ihrem Dad eine Packung entwenden. Mal ehrlich, er beschwerte sich zwar, wenn er sie mit Kippe sah, aber er sagte nichts wenn ihm mal wieder auffiel, dass in seinem Vorrat eine Packung Zigaretten fehlte...aber so war ihr Dad. Das war seine Art ihr zu sagen, dass es sich damit abfand.
"Hältst du es noch ein, zwei Tage aus?", fragte sie amüsiert und sah Spike mit hochgezogener Augenbraue an. Gerade in diesem Moment sah sie ihren Eltern so ähnlich, dass es schon fast unheimlich war.

Freitag Abend - 20 Uhr

Es war dunkel, aber das war ihr total egal. Als würde sie Schnuppern hob Yelinna die Nase in den Wind und ließ sich eine frische Briese um selbige wehen. Einfach weil sie das Gefühl genoss ließ sie den Wind auffrischen, abflauen und die Richtung mehrmals wechseln. Ihre Haare wirbelten ihr ins Gesicht, was sie sehr viel weniger störte, als die Tatsache, dass ihr durch den Wind kalt wurde. Windspielchen hatten eben einen Nachteil, wenn man vorher durch die Gegend gerannt und deswegen verschwitzt war. Seufzend schauderte sie und schlang die Arme um ihren Körper. Normal hätte ein wenig frieren ihr nichts ausgemacht, aber heute würde das wohl bedeuten, dass sie morgen krank sein würde, was sehr unangenehm wäre, wo Rodrigo sie doch gefragt hatte ob sie mit ihm zur Party ging. Kaum hatte sie das gedacht, blinzelte sie auch schon überrascht. Wieso wurde sie so nervös, wenn sie an Rodrigo dachte? Und vor allem so merkwürdig nervös, als würde sie nicht still stehen können? Bevor sie noch weiter über das Kribbeln in ihrem Körper nachdenken musste, drehte sie sich um und ging wieder zurück zur Schule. Besser nicht krank werden, das war der viel einfacherer Gedanke.

Summend winkte Zach Harold freundlich zum Abschied zu und überlegte sich, direkt vor der Tür zur Mensa, wohin er jetzt wollte. Freitag Abend, acht Uhr. Das war noch keine Uhrzeit um ins Bett zu gehen. Um Feiern zu gehen wars nur langsam zu spät. Alleine war eh nicht so der Knaller. Und morgen wäre ja auch noch Emmas Party. Einen Moment spielte er mit dem Gedanken Emma zu suchen, aber dann zuckte er die Schultern und ging doch zu seinem Zimmer. Emma hatte ihren Vater zu besuch, der würde ihn einen Kopf kürzer machen. Und außerdem war sie in letzter Zeit eh nicht mehr so interessiert. Also blieb wohl nur das Hausaufgaben machen. Seine Eltern wären stolz auf ihn. Seufzend schloss er die Tür zu seinem Zimmer auf, wobei er feststellte, dass er wohl vergessen hatte wirklich abzuschließen. Oder Matt hatte das vergessen, war ja auch egal. Bevor er anfing ließ er sich auf sein Bett fallen, weil er erst noch ein bisschen entspannen wollte.

"Das ist.. Ehrlich, der macht sich doch sicherlich an alles ran! Wie haltet ihr das nur aus? Wieso hat der noch nie eins auf die Nase gekriegt?", beschwerte Riley sich mittlerweile doch recht laut bei Luke. Die beiden hatten sich eher zufällig im Aufenthaltsraum getroffen und waren ins Gespräch gekommen, was irgendwann dahin ausartete, dass sie sich über ihre Lebensaspekte beschwerte. Was bei Riley bedeutete, dass er seinen Frust über Zach los wurde. Der Kerl war ihm wirklich unheimlich.

Rodrigo saß auf der Bank, den Kopf weit in den Nacken gelegt, während er mit seinem Rücken an der Rückenlehne war. Es war ziemlich frisch, allerdings noch in einem Maß, das man gut aushalten konnte, ohne dicke Winterjacke. Sein Blick hing an dem Himmel über ihm, den er stumm seit ein paar Minuten betrachtete. Als er jedoch Schritte hörte, ließ er den Kopf wieder nach vorne sinken und bemerkte schließlich Yelinna, die auf dem Weg entlang lief in Richtung des Hauptgebäudes.
Sofort rutschte er ein Stück hoch und hob einen Arm, mit dem er ihr winkte.
„Hey!“

„Irgendwann begreift er, bei wem er landen kann und bei wem nicht. Und wenn seine Chancen bei jemandem schlecht stehen, gibt er das auch auf. Gib ihm...noch ein paar Tage, oder so. Und am besten regst du dich nicht darüber auf, das spornt ihn nur um so mehr an“, riet Luke ihm und nippte an der Colaflasche. Er hing ziemlich schlapp auf dem Sofa vor dem Fernseher, eine Armesbreite neben Riley, mit dem er über ein paar Ecken auch verwandt war.
„Mit der Zeit wird er es für ihn dann auch langweilig und er sucht sich ein neues Opfer“, fügte er hinzu und drehte den Deckel wieder auf die Flasche.
„Und doch... ich meine, dass er schon mal was auf die Mütze bekommen hat, deswegen. Aber... naja, das hält ihn nicht auf. Er ist ein Stehaufmännchen“

„Urgh!“, kam es unter der Decke hervor, sowie zwei Hände und Füße, die hervor schossen, als sich Zach gesetzt hatte. Nick ächzte und lugte unter dem Stoff hervor, nachdem das Gewicht verschwunden war. Vermutlich war Zach aufgesprungen, weil ein redendes Bett mit Gliedmaßen doch etwas ungewöhnlich... abschreckend war.
„Alter... ein Fliegengewicht bist du aber nicht“, raunte er, fuhr sich mit der Hand durch das zerzauste Haar und rutschte ein Stück hoch, sodass er sich aufsetzen konnte.
„Bevor du fragst-“, setzte er schnell hinzu und hob eine Hand, um ihm zu bedeuten, abzuwarten. „Ich habe mich versteckt. Vor Hillary. Und ich dachte, der letzte Ort, an dem sie mich suchen würde, wäre hier. In deinem Bett“, raunte Nick und grinste Zach entschuldigend an. „Außerdem dachte ich mir, du hättest bestimmt nichts dagegen, wenn ich hier ein wenig in deinem Bett abhänge“

„Wow... die meinten es wohl verdammt gut mit dir“ Ziemlich beeindruckt lehnte sich Jared zurück und Emma lachte und klappte ihren Laptop wieder zu. „Ja, das glaube ich auch... Ehrlich gesagt, hatte ich damit wirklich nicht gerechnet... Ich tippe ja mal, dass sie das vor allem aus schlechtem Gewissen gemacht haben“, sagte sie, lächelte matt und zuckte mit den Schultern.
„Ich glaube, dass es deine Ma wirklich Leid tut, dass sie...nicht so für dich da sein konnte, wie sie es eigentlich gewollt hatte. Weißt du, damals, sie hätte dich wirklich viel lieber bei sich in Europa gehabt. Aber als du dann anfingst, dich stellenweise unsichtbar zu machen, da hatte sie einfach Angst, es könnte etwas passieren. Und sie wusste auch nicht, wie sie dir helfen konnte, das in den Griff zu bekommen... Wir haben lange darüber geredet, bis wir beide zu dem Entschluss kamen, dass ich du bei mir in der Mutant High wohnst. Bei den anderen kleinen Krümeln“, setzte Jared schmunzelnd hinzu und verwuschelte ihr das blonde Haar.
Sie beide saßen in einem kleinen Café in Salem City, nachdem sie heute schon einiges unternommen hatten.

Erschrocken machte Yelinna einen kleinen Hüpfer. Um diese Uhrzeit erwartete sie niemanden draußen im Park. Jedenfalls niemanden der nicht irgendwelche bösen Hintergedanken hatte. Dunkle Ecken und Büsche und so, davor hatte ihr Vater sie oft genug gewarnt. Aber es war nur Rodrigo, zum Glück. Und wieder diese merkwürdige Reaktion. Ihr Schreck ließ nach, dafür aber diese kribbelnde Nervosität nicht. "Hey, was machst du denn so spät noch draußen", rief sie mit einem fröhlichen Lächeln und ließ sich neben ihm auf die Bank fallen. "Ist dir nicht kalt?" Vorsorglich setzte sie sich nicht so furchtbar dicht neben ihn, wie sie es normal getan hätte, sie hatte schließlich noch nicht geduscht.

Riley grummelte nich wirklich überzeugt vor sich hin und nippte an seiner Cola. "Stehaufmännchen passt auf jedenfall wie Faust aufs Auge für den Kerl. Bei dem steht doch sicherlich dauern etwas", grummelte er leise und seufzte dann. "Hoffentlich passiert bald was neues um ihn abzulenken. Oder jemand neues. Sonst garantiere ich für nichts."

Zach war tatsächlich einen Moment zu erstaunt um etwas zu antworten. Mit offneem Mund sah er Nick an und setzte sich dann lachend auf seinen Stuhl. "Kluge Versteckwahl. Hier sucht sie wirklich nicht", antwortete er schließlich und zwinkerte Nick aufmunternd zu. "Allerdings bin ich noch nie auf diese Weise in meinem Bett überrascht worden. Sag mir nächstes Mal bescheid."

OUT: Der Rest kommt später dazu

Ava lag ausgestreckt auf ihrem Bett, völlig in ihr Buch vertieft. Es war eine Sammlung von Gedichten des Lyrikers William Blake, ihr Großvater hatte es ihr zum 12. Geburtstag geschenkt. Dank ihm hatte sie mittlerweile eine recht ansehnliche Sammlung an klassischen Werken, ob Euripides, Platon oder auch Shakespeare, irgendwie fand sie zu diesen Texten einen leichteren Zugang an zu den Werken, die man als Teenager in dieser Zeit typischerweise las.
Leise seufzend fuhr sich Ava mit der Hand über den Nacken und suchte sich dann eine neue Sitzposition, ließ die verkrampften Schultern einige Male kreisen.
Paige war wahrscheinlich mit Matt unterwegs, jedenfalls war sie nicht im Zimmer und Ava genoss die Ruhe. Sie mochte Paige, wirklich, aber manchmal war das Mädchen doch arg aufgekratzt.

Felipe hatte einen Abstecher in den Trainingsraum gemacht und kehrte nun, ein Handtuch um die Schultern und die Tasche unter den Arm geklemmt, zurück in sein Zimmer. Luke war nicht da und so machte Felipe sich nicht die Mühe, mit dem Ausziehen bis zum Bad zu warten sondern hinterließ eine Spur aus Kleidungsstücken, die vor der Badezimmertür endeten.
Er wusste nicht warum, aber sobald es draußen kälter wurde hatte er das Gefühl, mehr Energie als sonst zu haben und da ihm ein zweiter Partner für Matratzensport fehlte begnügte er sich mit Laufband und Hanteltraining.
Während er in die Duschkabine stieg und das Wasser aufdrehte dachte er darüber nach, dass es eigentlich mal wieder Zeit für eine Freundin wurde. Oder zumindest jemanden für etwas unverbindlichen Spaß. Aber wer kam da in Frage?

„Mir? Nein. Ich friere nicht so schnell, da müssen die Temperaturen schon unter 10 Grad fallen“, antwortete Rodrigo mit einem schiefen Lächeln, zupfte an seinem weißen Shirt, das er unter seiner Lederjacke trug. „Ich war ein bisschen frische Luft schnappen. Ähnlich wie du, schätze ich...“ Er musterte sie von der Seite und zog seine Brauen dann etwas zusammen. „Gegenfrage, frierst du denn nicht? Wenn du willst, kann ich dir meine Jacke leihen. Oder wir gehen rein- Nicht, dass du dich am Ende noch erkältest“, sagte er und machte bereits Anstalten, sich aus seiner Lederjacke zu schälen, wofür er sich leicht vor lehnte.

„Hm. Naja, die Chancen stehen jetzt nicht unbedingt so gut. Wir haben Oktober und die Wahrscheinlichkeit, dass jetzt noch neue Schüler kommen, die ihn interessieren könnten, sind eher... klein. Aber vielleicht sucht er sich schon insgeheim wen anderen... Mit dem er seinen Spaß treiben kann“, meinte Luke und zuckte mit den Schultern. „Wenn du mich fragst... bleibt dir nur zu hoffen, beten und Tee zu trinken. Alternativ Cola“

„Bescheid sagen?“ Nick gluckste und schob die Decke nach unten, während er sich gegen die Wand lehnte und Zach angrinste. „Was denn, stehst du etwa nicht auf Überraschungen? Dabei vermutet man bei deinem Ruf was ganz anderes“ Sein Grinsen wurde noch ein Stück breiter. „Aber hey, wenn ich dich störe, oder wenn du hier irgendetwas in Ruhe erledigen willst, Hausaufgaben, Techtelmechtel, dann schmeiß mich ruhig raus... Vielleicht finde ich bei einem Mädchen Unterschlupf... Oder bei Spike... bei dem würde sie mich vermutlich auch nicht suchen... Aber der macht aus mir vermutlich Schweizerkäse“

Und weg war. Schon seit zwei, drei Stunden. Gefühlten tausend. Seufzend rührte Paige lustlos in ihrer heißen Schokolade herum. Sie hatte sich von Matthew vorhin verabschiedet, der mit einer gepackten Reisetasche ins Taxi gestiegen war, das ihn zum Flughafen brachte. Vermutlich war er schon in Kalifornien, bei seinen Eltern und seiner Schwester. Was Jeremy wohl gerade zu Hause machte?
Sie nippte an ihrer Tasse und trank sie schließlich aus. Sie konnte ja mal nach ihrem anderen Bruder schauen, was der so machte.
Während sie die Tasse wegbrachte, hatte sie ihr Handy bereits gezückt und tippte ihrem Bruder eine kurze Nachricht. 'Hey, wo bist du gerade? P'

In einem Bademantel gewickelt, rubbelte sich Alessia mit einem Handtuch über die Haare und ging durch den Flur. Sie kam gerade aus dem Schwimmbad, wo sie ein paar Bahnen geschwommen war. Hin und wieder machte auch sie gerne Sport. Allein, außerhalb eines Bettes. Sie strich sich das nasse, strähnige Haar über eine Schulter und das Handtuch über die andere, ehe sie sich ein wenig streckte. Jetzt eine heiße Dusche...

„Ich habe dich vermisst“
Der eine Satz reichte aus, dass Jareds Mund trocken wurde und er schwer zu schlucken hatte. Er nickte langsam und warf ihr einen schuldbewussten Blick zu. „Tut mir Leid... Ich wäre gerne dabei gewesen, als du zu diesem Menschen geworden bist. So... bezaubernd, groß und hübsch wie deine Mutter. Wenn du mich fragst“ Jared lehnte sich zu seiner Tochter hinüber. „Bist du sogar noch hübscher, aber sag das Beth nicht“
Emma lachte und strich sich etwas verlegen die blonden Locken hinters Ohr. „Danke... Ich werds Mom nicht sagen“, sagte sie und nippte an ihrer heißen Schokolade.