Mutant High II - Das RPG 3

"Nein, was wohl einer der Gründe ist, warum ich überhaupt nichts vertrage", erwiderte Ava im Versuch, einen Scherz zu machen, doch ihr Lachen war nur halbherzig. Als der Kellner die Drinks brachte, bedachte sie den jungen Mann mit einem knappen Lächeln und betrachtete dann mit nachdenklicher Miene ihren Drink. "In der Zukunft waren Dinge wie Alkohol und Süßigkeiten Luxusgüter, die man nur in Ausnahmefällen zu sehen bekam. Und Bars gab es auch nicht, höchstens noch die ausgebrannten Ruinen..." Sie räusperte sich leise und zog dann ihren Drink näher zu sich, um durch den schwarzen Strohhalm die Flüssigkeit zu saugen.

Felipe ließ ein genießerisches Seufzen hören, während er sich, dank Emmas Hilfe, innerhalb kurzer Zeit sowohl seiner Hose und seinen Boxershorts entledigt hatte. Einen Moment hatte er die Befürchtung, jemand könne sie stören, erinnerte sich dann aber daran, dass er die Tür ja abgeschlossen hatten. Weswegen er die letzten Zweifel auch einfach fortwischte und stattdessen Emma an sich zog , sinnlich küsste und mit den Händen über ihren warmen Rücken fuhr, um schließlich den Verschluss ihres BHs zu öffnen.

Ganz glücklich ließ Yelinna sich mitziehen. "An der Bar gibts leckere Getränke", stellte sie fröhlich fest und schlang dabei beide Arme um seinen. Vertrauensseelig lehnte sie sich gegen ihn, den Kopf gegen seine Schulter gelehnt. So lief sie doch viel sicherer und hatte auch nicht mehr das Gefühl, dass sich alles drehte.

„Jahh... aber ich habe das ungute Gefühl, dass du von denen schon ein paar hattest. Wasser tut es vielleicht auch. Oder Saft“ Irgendetwas nicht alkoholisches oder koffeinhaltiges, dachte Rodrigo und lächelte sie schief an. Sanft strich er mit seinen Finger über ihre Hände, mit denen sie sich an ihm festhielt, kurz bevor sie bei der Theke ankamen. Dort standen auch noch ein paar Tabletts mit Snacks, Käse-Traubespieße, kleine Häppchen in Form von Broten und noch einiges mehr. „Also... kann ich dich zu einem Glas... Wasser und etwas zu Essen überreden?“, fragte er und sah sie bittend an, in der Hoffnung, dass dies half.

„Oh... Krass...“, murmelte Luke und verzog dabei sein Gesicht zu einer ernsten Miene. Nein, so hatte er sich die Zukunft wirklich nicht vorgestellt. Sonderlich rosig klang das ja nicht... Hoffentlich lag sie in sehhhr fern. „Dann bist du vermutlich mehr als froh, wieder hier zu sein“, sagte er und lächelte sie aufmunternd an. „Das muss dort ziemlich hart gewesen sein“ Er zog seinen Cocktail zu sich und hob ihn dann an. „Wie wäre es, wenn wir anstoßen? Darauf, dass du und die anderen beiden wieder da seid, dass ihr gesund seid... und auf eine bessere Zukunft? Mit leichten Prüfungen und mehr Abenden wie diese?!“, raunte er und hielt ihr sein Glas zum Anstoßen hin.

„Bist du eifersüchtig?“ Mit unverhohlenem Interesse sah Nick seine Mitschülerin von der Seite an, die gerade ihren vierten Kurzen exxte. Noemi stellte das Glas beiseite, direkt neben ihren Cocktail und zog kritisch eine Braue nach oben. „Auf das Geburtstagskind? Weil sie sich mit Felipe amüsiert? Nein. Ich hab schon mitgekriegt, wie Wölfe ticken. Männliche vor allem. Sie... müssen sich austoben. Dadurch glänzen wir Frauen durch unsere Selbstbeherrschung“

"Klingt gut." Ava nickte lächelnd und ließ ihr Glas dann leise klirrend gegen Lukes stoßen. "Auf eine bessere Zukunft mit mehr Abenden wie diesen!", verkündete sie und nahm dann einige Schluck ihres süßen Cocktails. Ja, warum sollte sich der Wunsch nicht erfüllen? Die Zeiten waren nicht einfach und doch einfacher als das, was hinter ihr lag. Hier musste man nicht jeden Tag um sein Leben fürchten, was sprach also dagegen, einfach mal abzuschalten und etwas Spaß zu haben. Nichts, oder?
"Soll ich dir was gestehen?", raunte sie Luke lachend zu und rutschte etwas näher zu ihm herüber, "du und Felipe, ihr ward früher für mich die coolsten Jungs der Schule! Ich meine, ihr ward so viel älter, aber wenn wir manchmal bei euch am Tisch sitzen durften, da fühlte ich mich so wichtig!" Sie kicherte leise und das leicht schwirrende Gefühl in ihrem Kopf machte ihr klar, dass sie nach den beiden Kurzen und dem Cocktail hier ihren Alkoholkunsum etwas hinunterschrauben sollte.

„Ehrlich?“, fragte Luke und sah sie amüsiert, als auch erstaunt an. „Früher gab es aber doch einige, die älter waren – waren die dann alle cool?“, fuhr er neugierig fort und konnte nicht anders, als ein wenig darüber zu lächeln. Ein geschmeicheltes Lächeln. Denn wer hörte sowas schon nicht gerne? Dabei hatte er sich darüber vorher nie einen Kopf gemacht, was die Mädchen in den Klassen unter ihm über ihn dachten. „Danke. Ich nehme das auf jeden Fall mal als Kompliment. Auch wenn ich es ein bisschen schade finde, dass Felipe und ich es 'waren' und scheinbar nicht mehr sind“, setzte er schmunzelnd hinzu, ehe sich sein Mund zu einem aufrichtigen, dankbaren Lächeln verzog. „Dann muss ich dir jetzt auch etwas gestehen, oder? Ich fand dich früher schon sehr nett. Und niedlich. Ich dachte, du kämst irgendwann mal mit Rodrigo zusammen...“, gestand er, lächelte entschuldigend und fuhr sich durch das dunkle Haar.
„Und jetzt nach den drei Jahren... Du bist süß. Und das Wort verwende ich eigentlich nicht so oft. Und du bist hübsch. Sehr“

Nach einer Viertelstunde hatte Rodrigo nicht mehr das Gefühl, dass sich sein Kopf drehte, was vermutlich daran lag, dass er etwas gegessen hatte. Die Aufschnitte und restlichen Snacks waren wirklich verdammt lecker und irgendwie hatte er das Gefühl, als wäre Harold daran 'schuld'. Er saß neben Yelinna an der Bar und schluckte seinen letzten Bissen von dem kleinen Baguette mit Pute und Gurke. „Und? Wie geht es deinem Kopf? Meinst du, wir können nachher noch ein wenig Tanzen, ohne dass ich befürchten muss, dich zu schnell zu drehen?“, fragte er mit einem warmherzigen Lächeln, das ganz leicht seinen Weg in seine Augen fand.

Während Paige friedlich und ziemlich geschafft, eingeschlafen war, lehnte sich Emma vor und hob ihr Kleid auf, dass auf den Boden gefallen war. Ihr blondes Haar war etwas zerzaust und sie allein konnte es auch nach dem zweiten Versuch nicht wieder richten, nicht ohne Spiegel oder Hilfe. „Das war“, fing sie an, ein amüsiertes Lächeln ließ ihre Mundwinkel verräterisch zucken. Meine Güte, das war -wow-. Kein Wunder, dass die Frauen nur so in sein Bett sprangen. Aber er hatte auch vermutlich ausreichend Übung. „mehr als akzeptabel“, vollendete sie schließlich den Satz und lächelte. Da hatten sie wohl beide die letzten Jahre zu Nutzen gewusst.
Sorgsam schob sie ihren BH zurecht, den sie eben erst wieder angezogen hatte und schlüpfte anschließend wieder in ihr rotes Kleid.

Nick tanzte derweil mit dem nächsten Mädchen, dass er bisher nur flüchtig in der Schule bemerkt hatte. Derweil saß Noemi noch immer an der Bar und stellte ihr Glas klirrend auf der Bar ab, nachdem sie es mit einem Zug leer getrunken hatte. Locker strich sie sich eine Strähne hinter das Ohr und bemerkte aus den Augenwinkel einen Mitschüler, der vielleicht nur zwei Meter neben ihr saß. „Hey. Du bist Riley, oder?“, raunte sie, um nicht in der Musik unterzugehen und trat zu ihm hinüber.

„Okay, Leute, Endspurt! Noch eine halbe Stunde, dann könnt ihr zwei Feierabend machen! Aber vergesst nicht, eure Arbeitskleidung mitzunehmen und zu waschen!“ Mit den Worten verschwand der Chef auch schon wieder aus der Küche und Spike legte sich den nächsten Teller auf den Arm, den er problemlos auszubalancieren wusste. „Hey, stark, dann krieg ich noch den früheren Bus!“, jubelte unterdessen Jimmy und machte sich ebenfalls munter daran, sich ein paar Teller zu schnappen, die nach draußen mussten. Summend überprüfte er kurz, ob alles saß und steuerte dann die Tür an, die in den Speisesaal führte. Spike war bereits vorausgegangen und servierte mit einem höflichen Lächeln die bestellten Gerichte.

"Wow, danke..." Ava senkte mit einem verlegenen Lächeln den Blick und versuchte vergeblich, ihre geröteten Wangen hinter ihren Haaren zu verstecken. "Also, was Rodrigo angeht...ich glaube, es gab eine Zeit, in der er glaubte, mehr für mich zu empfinden. Es war einige Monate nachdem wir in die Zukunft gekommen waren, ich war schon mit Danny zusammen, was das Ganze kompliziert gemacht hat. Er hat es mir nie gesagt, aber ich wusste es trotzdem..." Sie griff nach dem Strohhalm und begann, gedankenverloren ihren Drink umzurühren. "Es tat mir leid für ihn, aber ich habe ihm unmissverständlich klar gemacht, dass da nicht mehr ist. Das Gute ist, seitdem stehen wir uns näher als jemals zuvor." Sie blickte auf und lächelte Luke an. "Er ist der große Bruder, den ich mir immer gewünscht habe." Noch immer kribbelte ihre Haut beim Gedanken an das Kompliment, das Luke ihr gemacht hatte. Normalerweise war sie kein Mädchen, dass sich schnell aufs Flirten einließ, aber das hier war einfach nicht das plumpe Angraben, das viele ihrer Altersgenossen unter "Flirten" verstanden....

"Danke, ich hatte aus deinem "Oh mein Gott!" schon geschlossen, dass es dir recht gut gefallen hat", raunte Felipe, der eben hinter Emma getreten war, dieser ins Ohr, "lass dir sagen, dass du auch...mehr als akzeptabel warst." Seine Hände strichen sanft über Emmas Schultern, ihre Arme und glitten von dort weiter über ihren Rücken. Doch anstatt die Hände noch weiter südlich wandern zu lassen, zog er mit einem leisen Geräusch Emmas Reißverschluss zu und küsste kurz ihren Nacken, ehe er grinsend zurück trat. "Ich glaube, das solltest du schließen, sonst weiß jeder noch, was wir getrieben haben", schmunzelte er und fuhr sich mit der Hand dann durch das, zugegeben, etwas wirre Haar.

Yelinna hatte nicht viel gegessen, obwohl es wirklich lecker war. Trotzdem hatte sie die Zeit gehabt ihren zu schnellen Rausch jedenfalls halbwegs los zu werden. Auch dank des Wassers. Dafür schämte sie sich jetzt allerdings ein wenig, was aber sofort wieder verschwand, als sie Rodrigos Blick begegnete. Gott, was sah er gut aus. "Ich werd dir auch nicht auf die Schuhe kotzen", bestätigte sie etwas unromantisch, wobei sie zurück lächelte und nickte. "Ich fürchte ich hab dich noch nicht vorgewarnt. Ich bin nämlich nicht wirklich gut im Tanzen."

Hin und her gerissen saß Zach müde neben seinem Fenster, eine Zigarette zwischen den Fingern, den Arm über die Stuhllehne gelehnt. Nachdenklich starrte er zum Fenster raus, wobei er hin und wieder einen tiefen Zug der Zigarette nahm. Er hatte mist gebaut, das hatte er im Grunde schon gewusst, nachdem sie angefangen hatten, nur hatte er da noch geglaubt, dass es sicherlich nicht so schlimm werden würde. Nur hatte er jetzt das Gefühl, dass es noch böser enden würde, als er es eigentlich verdiente. Mit einem Seufzen warf er die Zigarette aus dem Fenster, schloss es und legte sich dann neben Paige wieder ins Bett. Die Arme legte er um ihren warmen Körper. Schlimmer konnte er es sicherlich nicht machen und wenn er ärger kriegen sollte, dann wollte er es auch wirklich verdient haben.

Etwas erschrocken sah Riley auf und staunte dann, wer ihn da angesprochen hatte. "Ähm. Ja. Und du bist Noemi, nicht?", antwortete er mit einer Winzigkeit von Unsicherheit in der Stimme, die sich aber nicht in seinem Lächeln zeigte.

Niedlich. Wie sie rot wird, dachte Luke, der dann jedoch den Blick senkte, damit sie sich nicht so beobachtet vorkam. Mädchen mochten es irgendwie nicht, wenn man sie ansah, wenn sie rot wurden. Zumindest manche. Und einige wollen auch gar nicht hören, dass das einem gefällt. Dass es süß war.
Stattdessen nahm Luke sein Glas und nippte erneut daran. „Man kann es Rodrigo nicht verübeln“, sagte er und stellte sein Glas nach zwei Schlucken wieder ab. „Nur um eines klarzustellen“, sagte er dann ernst, rutschte näher und sah ihr tief in die Augen. „Ich konnte Danny nie leiden“, sagte er und legte sich eine Hand auf die Brust, als wolle er zu einem aufrichtigen Schwur ansetzen.
„Ehrlich! Und als er dann auch noch in der Mensa mit Alessia... das war echt scheiße von ihm. Tut mir Leid, dass das... so zwischen euch endete“, sagte er und lächelte matt, aber mitfühlend.

„Und du solltest in den Spiegel schauen“, gab Emma zurück, die sich zu ihm herum gedreht hatte und schmunzelte. „Deine Haare sind mindestens so zerzaust, wie meine. Da könnten wir es uns auch gleich mit Edding auf die Stirn schreiben“, seufzte sie und versuchte erneut ihr blondes Haar zu sortieren. Hoffentlich war es Luke nicht aufgefallen, dass sie mit Felipe verschwunden war. Denn es würde wohl auf der Hand liegen, weswegen. Bestimmt nicht wegen einer 'Führung' durch den Club.
„Geht das so?“, fragte sie nach einer Weile und ließ seufzend ihre Arme sinken und sah Felipe an.
Immerhin hatte sie wieder alles an und es saß auch genau so, wie vorhin, da war sie sich sicher.

Rodrigo lachte und versuchte das gleich zu unterbinden und presste die Lippen aufeinander. „Tut mir Leid. Aber ich weiß es zu schätzen, dass du nicht auf meine Schuhe kotzen wirst“, sagte er mit einem schiefen Lächeln und konnte sich einfach nicht zurückhalten, er musste ihr die eine Strähne einfach aus dem Gesicht streichen. Sie war so hübsch. Selbst wenn sie blau war.
„Das ist nicht so schlimm. Ich bring es dir bei... oder du lässt dich einfach von mir führen. Notfalls stellst du dich auf meine Füße“, schlug er vor und grinste schief. „Bei dem Getummel fällt das vermutlich keinem auf“

„Exakt! Was ist, hast du Lust zu tanzen?“, fragte Noemi ihn locker und deutete dabei über ihre Schulter in Richtung zur Tanzfläche. „Oder ist das nichts für dich?“, setzte sie hinzu, hoffte, dass er noch nicht zu viel getrunken hatte. Sie konnte darauf verzichten, dass er ihr nachher noch über das Kleid kotzte. Auch wenn er eigentlich ganz nett aussah. Bisher hatten sie kaum ein Wort miteinander gewechselt.

Ablehnend verzog Yelinna das Gesicht und schüttelte den Kopf. "Nein, nein. Dann kann ich dir beim Tanzen ja auch genausogut die ganze Zeit auf die Füße treten. Ich glaub ich versuchs mal mit dem Führen lassen. Da soll ja angeblich auch sehr gut gehen", sagte sie und grinste ihm dann gewinnend an. Dadurch konnte sie auch gut das Herzrasen und die Gänsehaut unterdrücken, die seine Berührung auslöste. Da sie die Schritte immerhin theoretisch kannte, war es sicherlich kein Problem, mit etwas Hilfe, das ganze auch in die Praxis umzusetzen. Immerhin hatte sie ja auch schon mit ihm getanzt. Wobei das eher ein festhalten gewesen war.

"Doch, klar", antwortete Riley ebenso erstaunt wie hastig und stand dann auf um ihr die Hand zu reichen. Es durfte ihn gar nicht überraschen, dass Noemi fragte, ob er tanzen wollte, immerhin war das eine Party. Es überraschte ihn allerdings, dass ihre Wahl auf ihn gefallen war. Vielleicht hatte sie ja aber auch schon alle anderen durch. Oder die anderen waren belegt. Innerlich scholt er sich wegen der bösen Gedanken und strahlte Noemi dafür noch freundlicher an. "Ist das Lied okay oder sollen wir die Playlist ein bisschen manipulieren?"

"Wie sagt man so schön: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende." Ava schenkte Luke ein schiefes Lächeln und nippte dann an ihrem inzwischen fast leeren Drink. "Es war schon länger nicht mehr okay zwischen uns, aber wenn ich ehrlich sein soll, will ich heute nicht über Danny reden."
Ihr Blick traf Lukes und erst jetzt fiel ihr auf, wie nah sie einander eigentlich waren. Aber es war nicht unangenehm, im Gegenteil, Ava spürte, wie sich ein kribbliges Gefühl der Wärme in ihrem Körper ausbreitete. "Ich....", setzte sie an, schaffte es dann aber irgendwie nicht, den Rest des Satzes über die Lippen zu bringen.

Felipe trat zu Emma herüber und strich ihr über das nicht immer leicht zerzauste Haar. "Das geht auf jeden Fall so", bemerkte er, auf den Lippen ein warmes und vor allem ehrliches Lächeln, "du siehst einfach wunderschön aus." Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Und deine Party ist der Hammer", fügte er mit einem Zwinkern hinzu und nickte dann in Richtung der Tür, "willst du vorgehen und ich geh dann zehn Minuten später?"

Rodrigo lächelte und kam im ersten Moment nicht darauf, irgendetwas zu erwidern. Dafür war ihr Lächeln viel zu ablenkend. Doch dann nach ungefähr einer halben Sekunde blinzelte er kurz und sein Verstand meldete sich wieder zu Worte. „In Ordnung. Dann eben diese Option. Sollen wir?“, fragte er und deutete mit einem Lächeln zur Tanzfläche hinüber. Inzwischen war die Tanzfläche auch nicht mehr ganz so gerappelt voll, was ihm ganz gelegen kam, denn auf diese Weise blieb ihnen mehr Platz.

„Manipulieren?“ Noemi schmunzelte und nahm seine dargebotene Hand. „Inwiefern denn? Soll ich den DJ ablenken und du machst dich derweil über die Anlage her?“, fragte sie neugierig und sah sie ihn aus leicht zusammen gekniffenen Augen an. „Also mir ist es egal, ich kann auch gut zu diesem Lied tanzen“, antwortete sie dann und zuckte locker mit ihren Schultern. „Wo ist eigentlich deine Schwester? Ich dachte, sie war auch eingeladen. Oder ist es wegen heute Morgen?“, fragte sie und konnte sich nur allzu gut an Paiges Laune erinnern – sie hat auch davon gehört, was passiert war, nachdem sie und Felipe die Mensa verlassen hatten.

„Oh. Klar. Tut mir Leid“, sagte Luke und sah ehrlich schuldbewusst drein. Vermutlich mochte Ava genau so wenig über Danny reden, wie er über Emma. Nur dass er mit ihr nicht einmal zusammen gewesen war. Innerlich seufzend nahm er noch einen Schluck. Irgendwie... ziemlich jämmerlich.
Mit zwei großen Zügen, die auch seine letzten waren, trank er sein Glas aus und stellte es anschließend wieder zurück auf den Tisch, wovon er neugierig zu Ava aufsah. „Ja?“, hakte er nach, als sie zu etwas ansetzte. „Du?“

„Danke. Ich hoffe, du bist nicht nur dieser Meinung, wegen... der Extra-Einlage“, sagte Emma mit einem schiefen Lächeln und zupfte kurz an seinem Hemd, damit es richtig und vor allem unscheinbar saß. „Du siehst auch gut aus. Und ich bin froh, dass du heute mit Luke hier bist. Ohne euch wäre es nicht dasselbe“, sagte sie und schenkte ihm ein ehrliches Lächeln. Dann erinnerte sie sich an seine letzte Frage und nickte schließlich. „Klingt gut, dein Vorschlag. Wenn du nichts dagegen hast, geh ich vor“

"Ich....hoffe, du bist mir nicht böse, aber das muss ich einfach tun", schaffte Ava es schließlich, den Satz zu Ende zu bringen, wenn auch anders als ursprünglich beabsichtigt. Doch noch ehe Luke etwas erwidern konnte, hatte sie sich vorgebeugt und seine Lippen mit einem fragenden, aber zugleich sanften Kuss verschlossen. Auf seinen Lippen schmeckte sie noch die Spuren seines Drinks und streckte zögerlich die Hand aus, die sie schließlich an seine Wange legte.

"Ladies first", erwiderte Felipe grinsend und deutete eine Verbeugung an, ehe er zur Tür hinüber ging und dieser wieder aufschloss. "Tust du mir bitte einen Gefallen und bestellst unten am Thresen einen Mojito für mich? Dann ist er auf jeden Fall fertig, wenn ich nach unten komme."

"Gerne", strahlte Yelinna und stand auf, nur nicht so elastisch wie sonst. Trotzdem milderte das ihre gute Laune nicht. Die Party war gut, Rodrigo war hier und sie hatte ihr Leben doch nicht so verpfuscht, wie sie erst gedacht hatte. Später würde sie Emma noch einen Kuss geben, dafür dass sie ihr geholfen hatte. Etwas verwundert sah sie sich auf der Tanzfläche um, es war so viel Platz da. "Wo sind die anderen den alle hin? Die können doch nicht alle plötzlich hunger haben", fragte sie fröhlich, gar nicht traurig darüber, dass sie Platz hatten.

"Ja, ihr gehts nicht gut. Sie wollte sich lieber hinlegen", antwortete Riley und lächelte Noemi halb entschuldigend zu, als hätte er schuld daran, wie seine Schwester reagiert hatte. "Ich hoffe du nimmst ihr das von heute morgen nicht übel. Normal ist sie wirklich nett."

Was muss sie tun?- fragte sich Luke, als Ava ihn auch schon küsste. Ähnlich sah er sie auch verblüfft an, konnte aber nicht anders, als den Kuss zu erwidern. Himmel, als hätte er nicht selbst daran gedacht! Aber sie war Ava. Die Freundin seines Cousins. Die kleine Ava mit blondgefärbten Haare... und jetzt küsste sie ihn. Und er war nicht abgeneigt. Ganz und gar nicht. Schließlich war sie nicht mehr die gleiche, wie vor den Ferien.
Seine Finger strichen über ihr Gesicht, während er langsam die Lider senkte, doch bevor er seine Augen schloss, löste er sich von ihren Lippen und lehnte sich zurück.
„Du... forderst meine Selbstbeherrschung damit ziemlich heraus“, sagte er mit einem entschuldigenden Lächeln und schluckte. „Du bist ein tolles Mädchen, Ava, ich mag dich und gerade deswegen... will ich dir nicht weh tun“ Noch immer lagen seine Finger an ihrem Gesicht, strichen sanft über ihre Wange und an ihrer Kinnlinie hinab, ehe er seine Hand zurück zog.
„Daher... überleg dir das gut. Sonst...kannst du mich gerne so oft küssen, wie du willst“ Er verzog seinen Mund zu einem schiefen, leicht bitteren Lächeln.

Emma hob eine Braue und lachte. „Ist bestimmt auch unheimlich unauffällig, wenn ich jetzt da raus gehe und dir einen Drink bestelle. Als ob ich mich für etwas revanchieren wolle“, raunte sie, winkte aber dann schmunzelnd weg. „Ich schau, was sich machen lässt“, sicherte sie ihm seinen Gefallen dann doch zu und zog die Tür so weit auf, dass sie hindurch schlüpfen konnte. „Bis dann“
Mit diesen Worten und einem Zwinkern verschwand sie und die Tür wurde ins Schloss gezogen.
Draußen vor der Tür atmete sie erst einmal tief ein und suchte sich dann ihren Weg hinunter zu den anderen. Innerlich wusste sie nicht so genau, wo sie ihre kleine sündhafte Tat einordnen sollte.
Seufzend trat sie an den Tresen, sah sich kurz nach Luke um, aber der war nirgends zu sehen – stattdessen entdeckte sie wieder Yelinna und Rodrigo auf der Tanzfläche und drehte sich lächelnd um, um Felipe seinen Mojito zu bestellen.

„Hm. Toilette?“, entgegnete Rodrigo mit einem kleinen Lächeln und zuckte mit den Schultern. Sein erster Gedanke war allerdings ein anderer. So verwinkelt dieser Club war, konnte er sich gut vorstellen, dass diverse Nischen besetzt waren. „Oder den Mädchen tun die Füße weh. Bei euren Schuhen mehr als nachvollziehbar“, fügte er noch hinzu und hielt Yelinna dann seine Hand hin. „Darf ich bitten?“, fragte er förmlich und mit einem charmanten Lächeln, um sie zurück auf die Tanzfläche zu führen.

„Ach, ich nehme es ihr nicht krumm“, gab Noemi aufrichtig zurück und zuckte knapp mit den Schultern. „Ich bin wie sie eine Frau, die sich in ein Raubtier verwandeln kann – ich weiß, wie schwierig das sein kann und dass es manchmal eben nicht so leicht ist, die Kontrolle zu behalten“, sagte sie und hielt ihm daraufhin lächelnd ihre Hand hin. „Aber kommen wir lieber zu dir – und unserem Tanz“

Auch wenn Luke Emmas Namen nicht aussprach, Ava wusste, dass sie wie ein geist über ihm schwebte. Genauso wie Danny über ihr. "Lass mich dir etwas vorschlagen", raunte sie Luke also zu und griff nach seiner Hand um sie kurz zu drücken, "wir hatten beide gerade ne recht schwere Phase hinter uns und sollten nichts überstürzen. Wie wäre es also, wenn wir einfach einen Gang zurückschalten. Ganz klassisch ein paar Mal ausgehen und sehen, wie es sich zwischen uns entwickelt?"
Ava war selbst überrascht davon, wie erwachsen und sachlich sie mit der Situation umging, vielleicht gerade weil sie wollte, dass es zwischen ihnen nicht nur bei einem überhasteten Kuss unter Alkoholeinfluss blieb.

Felipe wartete brav die zehn Minuten, ehe er die VIP-Lounge verließ und zur Bar zurück kehrte. Dort wartete sein Mojito bereits auf ihn und Felipe nahm es sich vor, Emma irgendwann später noch dafür zu danken. Während er an dem Drink nippte, ließ er den Blick durch den Club schweifen und suchte nach bekannten Gesichtern in der Nähe, denen er ein wenig auf die Nerven gehen konnte.

Yelinna lachte über seinen Vorschlag, deutete einen kleinen Knicks an, bevor sie Rodrigos Hand nahm und sich richtig positionierte. "Ich komm auf den Schuhe sehr gut klar, wenns sein muss auch die ganze Nacht. Also bloß keine falsche Scheu", grinste sie ihm offen ins Gesicht. Mit ihren Finger strich sie sanft über seine Schulter, ein bisschen enttäuscht, dass da noch Stoff drüber war.

Da Noemi gerade noch drüber geredet hatte, dass sie sich selbst auch hin und wieder nicht unter Kontrolle hatte, war er sich nicht so ganz sicher, wie er ihre Worte auffassen sollte. Trotzdem lächelte er selbstsicher und führte Noemi nickend zur Tanzfläche. "Ich hab dir vorhin zugesehen. Du tanz verdammt gut. Ich werde mir Mühe geben dir nicht auf die Zehen zu treten."

„Auf deine Verantwortung“ Rodrigo lächelte charmant und drehte sie einmal im Kreis, wobei er darauf achtete, sie nicht zu schnell zu drehen, dass sie ihr Gleichgewicht verlor. Davon abgesehen verstand er sich auch darin, sie wieder geschickt einzudrehen und ihr mit seiner zweiten Hand Halt zu geben, sollte sie doch das Gleichgewicht verloren zu haben. Als sich ihre Blicke nun wieder begegnete, lächelte er sie warm an und tanzte, ohne wirklich daran zu denken.

„Oh, wie zuvorkommend“ Noemi lachte, allerdings auf eine Weise, die ihm nicht das Gefühl gab, sie würde sich über ihn lustig machen. Denn das tat sie nicht, sie war schlichtweg amüsiert. Sie wusste nicht so recht, wie sie den Jungen einschätzen sollte. Er sah eigentlich ganz gut aus, aber trotzdem war er eher unauffällig. Wieso nur? Seine Schwester fiel auf. Wie ein bunter Hund. Oder besser gesagt, wie eine bunte Katze.
„Tanzt du denn gerne? Ich nehme einfach mal an, dass du schon mal getanzt hast... Oder nicht?“

Luke blinzelte, sah erst auf ihre Hand, mit der sie seine drückte, dann wieder in ihr Gesicht. Ausgehen. Also ein paar Dates. Nur sie beide. Er grübelte kurz und wog Pro und Contra gegeneinander ab. Sprach dann etwas dagegen? Eigentlich. Nicht. Seine Mundwinkel waren das erste, was sich bewegte und zuckten nach oben zu einem Lächeln. „Gerne. Klingt gut“, antwortete er und nickte zustimmend. Es war schon lange her, dass er jemanden öfters gedatet hatte. Mit einer ernsthaften Absicht.
„Sollen ich uns noch etwas zu trinken holen? Oder hoffen wir darauf, dass gleich jemand kommt, bei dem wir welche bestellen können, um auf diesen Vorschlag anzustoßen?“, fragte er mit einem schiefen Lächeln.

Nachdem der Mojito bestellt worden war, beschloss Emma, sich kurz hinaus zu stehlen, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Hier in dem Club war es inzwischen gut warm und die Gäste haben sich teilweise in die Nischen zurück gezogen, um was zu trinken, zu essen – oder etwas intimeres zu machen.
Emma ließ sich ihren Mantel aus der Garderobe reichen, überprüfte kurz, ob ihre Stempel auf ihrem Handgelenk noch zu sehen war und schlümpfte dann nach draußen in die kühle Nachtluft.
Ihre Hände steckte sie in die Manteltaschen, ging ein paar Schritte und atmete tief ein. Zwischen draußen und drinnen lagen Welten, was sie Luft angeht, weswegen sich ihr Kopf ein wenig drehte. In der Nähe befand sich eine Treppe von einem Nachbarhaus, auf die sich Emma setzte und zog ihr Handy heraus. 23:42.
„Sag bloß, sie haben dich rausgeworfen. Die eigene Gastgeberin“, kam hinter ihr eine amüsierte Stimme. Emma drehte sich um und entdeckte Spike, der auf die Treppe zu steuerte. Bei seinem Anblick gingen ihr fast die Augen über. „Ich dachte, du hast keine Zeit. Und sag mir nicht, du bist reinzufällig hier vorbei gekommen“, raunte sie und sah ihn neugierig an. „Das Restaurant ist dafür viel zu weit von dem Club entfernt“
„Ich konnte eher gehen. Und ich dachte ich schau kurz vorbei, gerade lang genug, um zu sehen, ob der Club noch steht, oder ob er von euch bereits in Brand gesteckt wurde“, antwortete Spike, ein spöttisches Lächeln auf dem Gesicht und ging um die Treppe herum. Ihr gegenüber blieb er fürs erste stehen und musterte sie kurz, wie sie da saß. Sie trug einen schwarzen Mantel, den sie allerdings nicht richtig zu gemacht hatte, sodass er den roten Stoff ihres Kleides sah. Die Beine hatte sie dicht an einander gelegt und beiseite gedreht, sodass ihr niemand unter den Saum schauen konnte.
„Hey. Checkst du mich gerade aus?“, fragte Emma, die Brauen leicht zusammen gezogen und betrachtete ihn nun ihrerseits kritisch.
„Unsinn“, gab Spike nüchtern zurück und sein Blick huschte zu ihren Augen. „Alles Gute. Und so. Nachträglich“ Aus seiner Jacke zog er einen Umschlag heraus, der in der Mitte einmal geknickt war und hielt ihn ihr hin. Ehrlich überrascht starrte Emma diesen im ersten Augenblick nur an.
„Das hier ist nicht wie bei Harry Potter. Der Umschlag entfaltet sich nicht von alleine und liest dir den Inhalt vor“, setzte Spike hinzu und wedelte mit diesem vor ihrer Nase, bis sie nickend danach griff.

Gut, dass Rodrigo ihren Worten tatsächlich keinen Glauben geschenkt hatte und lieber vorsichtig war. Tatsächlich drehte sich ihr Kopf ein wenig, nachdem Rodrigo sie aus der Drehung gestoppt hatte. Trotzdem grinste sie ihn verliebt an und sagte: "Ich liebe es, wenn Männer Verantwortung übernehmen. So nebenbei. Und wenn sie tanzen können sind sie noch viel toller." Sie erzählte Quatsch und es störte sie nicht einmal. Solange Rodrigo nicht die Flucht ergriff.

"Ich hatte gar keine andere Wahl. Meine Mutter tanzt leidenschaftlich und wir mussten da auch durch", lachte Riley und legte einige gekonnte Schritte hin mit anschließender Drehung, um Noemi das ganze glaubwürdig zu bestätigen. Eigentlich tanzte er sogar sehr gerne, auch wenn er sich oft darüber beschwert hatte, dass sie zu den Kursen mussten.

Ava überlegte kurz und nickte schließlich in Richtung der Bar. "Wie wäre es, wenn wir einfach beide hinüber gehen?", schlug sie vor und zupfte ihr Kleid zurecht, ehe sie von dem Stuhl hinunter glitt, "ich weiß sowieso nicht, was ich trinken will, so könnte ich noch schnell einen Blick in die Getränkekarte werfen." Sie zwinkerte Luke zu und gab sich betont locker, am liebsten wäre sie jedoch juchzend im Kreis herum gesprungen. Mit dem Kuss hatte sie sich weit aus dem Fenster gelehnt und schon befürchtet, es versaut zu haben. Aber nein! Luke (der Luke!) würde mit ihr ausgehen!
Normalerweise war Ava nicht der Typ Mädchen, der so viel über Dinge wie Dating nachdachte, aber schließlich war sie auch irgendwo drin ein typisches Teeniemädchen.

„Na, dann habe ich wohl Glück“ Rodrigo lächelte ein wenig verkniffen, was ihm aber ziemlich gut stand, zusammen mit diesem Blick, der Mädchenherzen höher schlagen ließ. Locker tanzte er weiter, stets darauf bedacht, es nicht zu übertreiben und gleichzeitig im Takt zu bleiben. Bei Gelegenheit sollte er seinen Eltern wirklich dafür danken, dass sie ihn das mit dem Tanzkurs eingebläut hatten. Dabei fiel ihm ein, dass er seinen Vater vermutlich spätestens am Montag wieder sehen würde. Ob er ihm das mit Yelinna sagen sollte? Seine Gedanken wurden von dem neuen Lied unterbrochen, dass nur so dazu verlockte, wieder etwas enger zu tanzen, dem er natürlich auch nachkam.
„Weißt du eigentlich, wie lange du hier bleiben willst?“

„In Ordnung. Ich bin überzeugt!“, raunte Noemi, die ihr Erstaunen gut überspielen konnte. Solche Schritte hatte sie ihm nun nicht unbedingt zu getraut. Man sollte wohl immer für eine Überraschung offen sein. „Da du das eben erzählst... Ich weiß kaum etwas von dir. Nur, dass du auch erst seit diesem Schuljahr an der Mutant bist. Hatte das einen bestimmten Grund? Vorher keine Lust gehabt, weil dein Vater da unterrichtet? Oder kam deine Mutation erst später?“, fragte sie neugierig, während sie weiter mit ihm tanzte.

„Sicher. Gehen wir hinüber“ Luke stand auf und nahm die beiden leeren Gläser in einer Hand und bot Ava seinen anderen Arm zum Einhaken an. Er lächelte sie von der Seite charmant an und gemeinsam traten sie aus der Nische heraus und bahnten sich ihren Weg zur Bar, was inzwischen viel leichter ging, als vor einer Stunde noch. In Gedanken konnte er noch nicht ganz glauben, auf was er sich da eben eingelassen hatte. Ob es an dem Alkohol lag? Eher weniger, dafür hatte er noch nicht genug getrunken. Hm. Er würde mit Ava ausgehen. Wer weiß, womöglich war es genau das, was er brauchte. Oder besser gesagt, sie war genau die, die er brauchte.
An der Bar angekommen stellte er ihre leeren Gläser ab und winkte einen der Barkeeper zu sich.

Ob er sie verarschte? Etwas misstrauisch sah Emma zu ihm auf, öffnete dabei behutsam den Umschlag, als könnte darin etwas lebendiges sein. Natürlich war da nichts außer einer Karte. Von außen war sie in einem dunklen Grün gehalten und mit geschwungenen, aufgedruckten Buchstaben stand dort der Name des Restaurants. Gespannt klappte sie die Karte auf und las ungläubig, was dort geschrieben stand.
„Du... lädst mich zu einem Essen ein?“, fragte sie unsicher nach – nicht dass sie irgendetwas falsch verstand. Wieso zum Teufel lud er sie zum Essen ein!? Hatte er vor, sie zu vergiften!?
Spike friemelte aus seiner Jackentasche eine Packung Zigaretten und steckte sich eine davon gerade zwischen die Lippen, als sie ihn fragend ansah.
Er zuckte mit den Schultern, nickte und zog aus der anderen Jackentasche ein Feuerzeug. „Ja“
Emma nickte langsam und schob die Karte wieder zurück in den Umschlag. „Dankeschön“, sagte sie und lächelte ihn freundlich an. Dabei stieg ihr leicht die Röte in die Wangen. Wenn sie daran dachte, wo sie vor einer halben Stunde war... und jetzt stand da Spike und lud sie zum Essen ein.
„Willst du... noch mit rein kommen?“, fragte sie und zog sich ihre Schuhe aus. Sie bewegte ihre Füße ein wenig und betrachtete lieber ihre Zehen, als Spike. Zumindest um vorzubeugen, nicht noch röter anzulaufen. „Nein“ Spike zog an seiner Zigarette und stieß den Rauch zur Seite aus. „Darauf verzichte ich. Ist nicht mein Fall“, fügte er hinzu und ertappte sich dabei, wie er Emma erneut beobachtete.

Ein bisschen langsam verstehend sah Yelinna Rodrigo an und vergaß fast über seinen Blick überhaupt zu antworten. "Auf der Tanzfläche? Den Rest des Abends?", schlug sie vor und lächelte, weil sie so schlau geantwortet hatte. Vertrauensvoll legte sie ihre Arme um Rodrigo, wunderbar, dass jetzt langsamere Musik lief. Wie hatte sie vorher nur die Hände von ihm lassen können, so er doch so gut roch und so schön warm und weich war?

"Entwiklungstechnischer Spätzünder", grinste Riley und zuckte mit den Schultern. "Schuldig im Sinne der Anklage. Wegen meinem Dad wäre ich nicht so lange weggeblieben, aber die Schule hat eben einen verdammt harten Aufnahmetest." Da die Musk langsamer wurde, passte er sich dem Rythmus an, rückte aber nich dichter an Noemi ran, weil er nicht wusste, wie nah sie den Kontakt zulassen wollte.

Felipe sah aus dem Augenwinkel, dass zwei Leute auf die Bar zusteuerten und erkannte schließlich Luke und Ava. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen und so schnappte er sich seinen Drink und schob sich an den anderen Besuchern der Bar vorbei und zu den beiden hinüber.
"Hallo ihr schönen!", begrüßte er die beiden, wobei er gegen die laute Musik an rufen musste, "na, treibt euch der Durst hierher? Wenn ich euch einen Tipp geben darf, bestellt euch einen Mojito, die sind echt nicht schlecht! Willst du probieren?" Er hielt Ava das Glas hin und diese zögerte kurz, eh ihre Lippen sich um den Strohhalm schlossen und er von dem kühlen Drink kostete. In der Zwischenzeit warf Felipe Luke einen fragenden Blick zu, der zugleich seinen Respekt dafür ausdrückte, dass Luke anscheinend recht erfolgreich mit Ava flirtete. Natürlich achtete er dabei sorgsam darauf, dass Ava nichts bemerkte, kaum hob sie den Blick, da hatte er auch schon wieder ein neutral-freundliches Lächeln aufgesetzt.

Erst verstand Rodrigo nicht so recht und wollte die Frage wiederholen, als ihm aufging, wie sie das meinte. Unweigerlich musste er auch lächeln und hauchte ihr einen kurzen Kuss auf die Wange. „Bist du dir denn sicher, dass du so lange tanzen kannst? Bevor die Erschöpfung dich müde werden lässt?“, fragte er nach, laut genug, dass sie ihn gerade so noch verstand. Seine Arme hatte er um sie geschlungen und lehnte seinen Kopf leicht gegen den ihren, soweit das mit dem Größenunterschied möglich war. „Ich nehme ja mal an, wie fahren nachher zusammen zurück?“, fragte er. Denn tatsächlich hatte er sie eigentlich nur gefragt, ob sie gemeinsam hierher fahren – nur in Gedanken hatte er die Rückfahrt hinzugefügt.

„Ouww... Ja, das stimmt. Ohne einen coolen Trick oder dergleichen kommt man einfach nicht hier rein“, stimmte Noemi schmunzelnd zu und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht. Auch sie hatte gemerkt, dass sie Musik langsamer geworden ist, hatte damit aber keine sonderlichen Probleme und rückte Riley dann auch ohne Hintergedanken näher. Die Arme verschränkte sie hinter seinem Nacken, wodurch sie ihm ein gutes Stück näher war. „Was genau war nochmal dein Trick?“, fragte sie und sah ihn neugierig an.

Lukes einzige Reaktion auf die stumme, zuerst recht einseitige Unterhaltung mit Felipe, war ihm mit seinem Blick und der übrigen Mimik zu bedeuten, dass er ihm später mehr erzählen würde. Immerhin hatte er ja jetzt... etwas mit Ava, das wirklich ernster werden könnte. Das sollte er seinem Kumpel auf jeden Fall mitteilen. Nur nicht unbedingt jetzt. „Mojito klingt nach einer guten Idee, ich denke, ich nehme auch einen. Was ist mit dir?“, wandte er sich fragend an Ava. „Schmeckt er dir?“, erkundigte er sich bei ihr, wobei einer der Barkeeper bereits näher getreten war, die leeren Gläser wegräumte und die zwei nun erwartungsvoll ansah.

Langsam nickte Emma, zupfte an ihrem Mantel herum, da sie feststellte, sie hätte ihn wohl doch lieber mal zu machen sollen. In der Nacht waren die Temperaturen ein ganzes Stück weiter unten, als am Tag, sodass nicht mehr viel fehlte, bis ihr Atem in der Luft sichtbar werden würde.
„Was... ist denn dein Fall? Außer in einem Restaurant zu arbeiten? Und in der Schule Mitschüler anzumaulen?“, fragte sie und warf ihm einen vorsichtigen Blick zu, als befürchtete sie, sie könnte ihn womöglich mit ihrer Wortwahl verärgert haben. Aber das schien nicht den Eindruck zu machen, Spike zog noch einmal an seiner Zigarette, blies den Rauch aus und überlegte kurz.
„Ich weiß nicht. Eigentlich hat du schon meine zwei Lieblingsbeschäftigungen aufgezählt“, entgegnete er ernst und Emma zog die Brauen hoch. „Jetzt im ernst?“
„Nein“, antwortete Spike und schmunzelte. „Stell dir vor, es gibt mehr als nur zwei Dinge, die ich gerne mache“, sagte er und ließ seine Hand mit der Zigarette ein Stück sinken. „Davon erzähle ich wann anders mal... Ich werde wieder los gehen, um den Bus zu kriegen“
„Oh, klar. Sicher. Ich auch. Also, ich gehe wieder rein“, sagte Emma, lächelte und stand auf, in der Hand den Umschlag. „Man sieht sich ja dann in der Schule. Und danke noch mal“ Sie nickte ihm knapp zu und ging an ihm vorbei. „Hey, Cinderella“
Unvermittelt drehte sie sich wieder herum und streckte gerade noch rechtzeitig ihre Arme aus, um ihre Schuhe aufzufangen, die er ihr zu geworfen hatte.
„Du kannst doch nicht ohne deine Glasslipper auf den Ball gehen“, raunte Spike und warf einen kurzen Blick auf seine Uhr. „Vor allem, wenn du nur noch fünf Minuten bis Mitternacht hast. Nicht, dass du deine Kutsche nach Hause verpasst“ Er drehte sich um, hob nur kurz einen Arm und war kurz darauf verschwunden. Emma stand noch immer da, starrte ins nichts und machte sich dann langsam daran, ihre Schuhe wieder anzuziehen.

Vertrauensvoll lehnte Yelinna sich und ein Teil ihres Gewichtes an Rodrigo, während sie langsam über die Fläche tanzten. Ihre Hände strichen dabei leicht über seinen Rücken und da es so bequem war, dass sein Kopf an ihrem lehnte, machte sie sich auch nicht die Mühe ihn anzusehen um ihm zu antworten. "Ich werd heute Nacht sicherlich nicht schlafen, dann kann ich auch mit dir tanzen", lachte sie gerade laut genug, damit er sie hören könnte und drückte ihn kurz. "Und ja, es wäre nett, wenn du mich auch wieder mit nachhause nehmen würdest."

Dass sie ihm so nah kommen würde, damit hatte Riley nicht gerechnet, weswegen er einen moment brauchte, bevor er die Worte zusammen hatte um zu antworten. Da sie ihre Arme in seinem Nacken verschränkt hatte, blieb ihm fast nichts anderes übrig, als seine Arme um ihre Tallie zu legen. Wodurch sie einander fast noch näher kamen. Und er erstrecht merkte, was sie für einen tollen Körper hatte. "Denk an was anderes!", rief er sich zur Ordnung und beschäftigte sich mit ihrer Frage, in der Hoffnung, dass ihr sein kurzes Zögern nicht aufgefallen war. "Ich kann meine Haut mit Metal überziehen", antwortete er mit einem Grinsen, das sehr gut überspielte, dass er sich gar nicht so sicher war, ob er es konnte. Immerhin funktionierte es immer dann nicht, wenn er es wirklich wollte.

"Hmm, ich glaube, ich bleibe lieber bei einer Pina Colada", erwiderte Ava und fuhr sich mit der Zunge kurz über den Mundwinkel,um den letzten Tropfen Mojito daran zu hindern, über ihr Kinn zu laufen, "aber trotzdem danke, dass ich probieren durfte." Sie schenkte Felipe ein Lächeln, welches dieser mit einem fast schon gönnerhaften Kopfnicken erwiderte. "Immer doch, mit hübschen Ladys teile ich meine Drinks gerne", grinste er, deutete dann aber eine Verbeugung an, "und wenn ihr mich entschuldigt, aber ich hab da noch eine oder zwei einsame Ladys entdeckt, die etwas Gesellschaft vertragen könnten!" Er zwinkerte Luke und Ava zu und verließ dann die Bar, um sich an der Tanzfläche entlang zu den Tischen zu schieben.
"Ich werde nicht so ganz schlau aus ihm", stellte Ava stirnrunzelnd fest und sah Felipe einen Moment hinterher, ehe sie sich wieder an Luke wandte, "irgendwie kann ich ihn nicht so recht einschätzen."