Mutant High II - Das RPG 3

Lachend wehrte Riley mit einem: "Schön wär's", ab. Sie war aber verdammt müde, wenn sie mit so einem Quatsch anfing. Als ob sie das könnte, so eben mal einen Flug nach Italien buchen. Das war ne verdammt teure Angelegenheit, das wusste er sehr gut. Obwohl es sicherlich wirklich schön wäre. Das Mittelmeer. Jetzt träumte er auch schon. "Vielleicht solltest du lieber schlafen", schlug er leise vor und legte ihr die Hand auf die Stirn. Nur um sicher zu gehen, ob sie auch kein Fieber hatte. Nein, das hatte sie nicht. Ihre Haut war angenehm Kühl unter seiner Hand. Es dauerte einen Moment bevor er die Hand wieder hob. Und da war sie eingeschlafen, einfach so. Seufzend ließ er den Hinterkopf gegen die Wand fallen. "Du bist ein Held", murmelte er, machte aber auch keine Anstalten zu gehen. Wo es doch so gemütlich war. Noch die eine oder andere Minute würde ihn nicht umbringen und sie nicht stören.

SPRUNG AUF DEN NÄCHSTEN MORGEN, 1. NOVEMBER

Felipe hatte nicht viel von dem gepanschten Punch getrunken und wachte dementsprechend auch nicht mit einem Kater auf. Doch selbst ein ausgeprägter Kater hätte die Umstände, unter denen er aufwachte, nicht seltsamer machen können. Müde blinzelnd sah sich Felipe um und stellte fest, dass er in der Badewanne lag. Sein rechtes Knie samt Unterschenkel hing über den Rand und er hatte es irgendwie geschafft, mit dem Kopf so auf der Kante zu liegen, dass sein Nacken völlig verspannt war. Einen Moment lang frage sich Felipe, was er hier machte, doch die Antwort lag buchstäblich vor, besser gesagt, auf ihm: Noemi lag bäuchlings auf ihm, wodurch er nicht nur einen phänomenalen Blick auf ihren wohlgeformten nackten Po werfen, sondern auch die Bisspuren an ihrer linken Schulter erkennen konnte, sie die da ganz eindeutig nicht selbst hingemacht hatte. Felipe konnte nichts anders, als zufrieden grinsen. Verdammt nochmal, das war ein mehr als gelungener Abend gewesen!

Gemessen an Felipes Standards war Tys Abend wohl nicht ganz so fantastisch gewesen, trotzdem hatte er einen schönen Abend gehabt. Das leicht pelzige Gefühl auf seiner Zunge ließ ihn kurz darüber grübeln, ob in dem Punch nicht doch Alkohol gewesen war, doch er beschäftigte sich nur kurz mit dem Gedanken und schmiss sich dann in Sportkleidung. Da sie heute frei hatten, wollten Mizuki und er erst eine Joggingrunde hinlegen und danach ein wenig trainieren. Ty kannte einige Krav Maga, Griff, die Mizuki unbekannt war, sie wollte ihm den Messerkampf beibringen. Sie beide waren von Natur aus eigentlich keine aggressiven oder kampflustigen Menschen, beide aber ehrgeizige Sportler und wissbegierig.
Ty traf Mizuki unten in der Eingangshalle und gemeinsam verließen sie das Hauptgebäude. Die Luft war frisch und klirrend kalt als sie los joggten, in Richtung Wald.

Ava wurde von der Sonne geweckt, die ihr mehr oder weniger ins Gesicht schien. Anfangs hatte sie die Decke instinktiv über den Kopf gezogen, doch es war zu spät, sie war wach. Seufzend schlug sie die Decke beiseite und fasste sich beim Aufwachen an den Kopf. Darin pochte es dumpf, ein ziemlich sicheres Zeichen dafür dass ihre Leber die Nacht damit verbracht hatte, Alkohol abzubauen. "...warn doch überhaupt nichts drin?", murmelte sie, mehr an sich als an Paige gewandt (sie wusste nicht einmal, ob ihre Mitbewohnerin schon wach war), erhob sich vom Bett und steuerte mit schweren Schritten das Bad an.

Während viele ihrer Mitschüler bereits wach waren, schliefen sowohl Jamila als auch Dorian noch tief und fest. Jamila hatte den Abend noch mit Casper und ein paar anderen Leuten getanzt, war aber schon kurz nach Mitternacht wieder ins Bett gegangen. Dorian hingegen war einer der letzten auf der Party gewesen und hatte erst kurz nach 3 Uhr in seinem Bett gelegen. Auch Sofia hatte, obwohl sie ja zeitig im Bett gewesen, erst seeehr spät tatsächlich auch geschlafen und befand sich ebenfalls noch im Traumland.

Etwas dösig aber mit einem Brummschädel, wie sie ihn schon lange nicht mehr gehabt hatte, wache Noemi auf und schüttelte nach und nach den Schlaf ab. Zuerst wusste sie gar nicht wo sie war, denn ihr Bett, das normalerweise unter ihr war, fühlte sich deutlich anders an. Ein wenig fester und ein bisschen unförmiger.
Sobald sie allerdings ihre Augen öffnete, dämmerte ihr, worauf sie lag.
Mit der einen Hand tastete sie nach dem Rand der Badewanne und setzte sich dann irgendwie auf, ohne Felipe dabei weh zu tun. Zumindest war das nicht ihre Absicht.
„Morgen“, murmelte sie, fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht und zuckte zusammen, als sie sich dem Schmerz in ihrer Schulter bewusst wurde. Und nicht nur da.
Zuerst drehte sie ihren Kopf und bemerkte den Biss, den Felipe zuvor entdeckt hatte.
„Alter...!?“, raunte sie, wollte sich schon beschweren, doch dann sah sie Felipe an, dessen Oberkörper allein schon diverse Kratzer aufwies, woraufhin sie grinsen musste.
„Felipe Sandrelli. Nicht übel“ Sie tätschelte seine Brust und stieg dann aus der Badewanne.
„Eine Eins mit Sternchen“, setzte sie amüsiert hinzu und zwinkerte, woraufhin sie sich im Bad umsah, konnte aber ihre Klamotten nicht entdecken. Die hatte sie wohl woanders ausgezogen...

„Huch“ Luke war gerade im Begriff gewesen, die Badetür zu öffnen, da kam ihm Ava auch schon entgegen. Er trug seine Boxershort und sein schwarzes Haar stand ihm in alle Richtungen ab – aber er war, anders als am Vorabend, nicht mehr blau. Die Schminke hatte er sich noch abgewaschen, bevor er bei seiner Freundin übernachtet hatte, da sein Zimmer blockiert gewesen war.
„Morgen“, begrüßte er sie und gab Ava einen Kuss.
„Ich dachte mir, ich mach mich schon mal fertig und schau bei meinem Zimmer vorbei... Ich hoffe, mein Schrank steht noch“, sagte er zwinkern.
Von dem Alkohol gestern hatte er nicht so viel getrunken, zumindest nicht so viel, dass er es nicht gewohnt wäre, weshalb er auch ziemlich munter aussah.

Nick war schlecht. Sein Kopf war zur Baustelle erklärt worden, wo es schon zu unchristlichen Zeiten angefangen hatte, zu brummen und zu pochen. Und sein Magen hatte diverse Achterbahnfahrten hinter sich. Auf und ab. Mindestens fünf Stunden am Stück. So fühlte er sich zumindest an. Den Grund für all das kannte er, er hatte schließlich auf dem Zimmer noch einiges mit Sofia und Zach gebechert.
An dieser Stelle fiel ihm auf, dass er auch nicht allein im Bett lag. Es war auch gar nicht sein Bett, sondern das seines Mitbewohners. Blinzelnd öffnete er die Augen und entdeckte Sofia neben sich. Ihr Bein lag auf seinem, da war er sich sicher, auch ohne es sehen zu können, da die Decke zumindest diesen Teil verbarg.
Er lag definitiv nackt im Bett und sein Arm reichte unter Sofias Kopf bis zu Zach hinüber, den er mit seinen Fingern berührte.
Ein Wunder, dass er das noch merkte, da sein Arm doch ziemlich kribbelte und eingeschlafen war.

Noch selig im Land der Träume lag Alessia in ihrem Bett. Ihrem warmen, herrlichen Bett. Nur ein schmaler Streifen Sonnenlicht kam durch die Vorhänge hindurch und beleuchtete eine Ecke des Chaos. Die unordentlichen Klamotten, die überall herum fuhren.
Alessia lag auf der Seite, die Decke war ein wenig verrutscht und ein paar Strähnen hingen ihr ins Gesicht, das friedlich aussah. Ihren Arm hatte sie, nicht, wie sie glaubte, um ihre Decke geschlungen, sondern um Riley, an den sie sich in der Nacht geschmiegt hatte.

Langsam und vorsichtig setzte sich Rodrigo auf, kletterte über Yelinna und ging ins Bad. Auf dem Weg hatte er kurz zu Rileys Bett hinüber gesehen. Im ersten Moment wunderte er sich, dass sein Cousin nicht da war, dann fiel ihm ein, dass er die Tür ja abgeschlossen hatte.
Aus gutem Grund. Mit einem Lächeln verschwand er im Bad, fuhr sich fahrig durch das zerzauste dunkle Haar und suchte schon mal Handtücher heraus, die Yelinna benutzen konnte, sollte sie hier duschen wollen.

Paige drehte sich derweil in ihrem Bett herum und genoss es, nicht zum Unterricht zu müssen. Sie und Matthew hatten noch oft getanzt und lange miteinander geredet, weswegen sie erst am frühen Morgen auf ihr Zimmer gekommen war. Sie hatten nicht gemeinsam die Nacht verbracht, da sie es beide besser fanden, ihre Beziehung langsam wieder aufzunehmen. Nach allem was passiert war, war das gar keine schlechte Idee.
Matthew stand derweil bereits unter der Dusche und ließ das warme Wasser auf sein Gesicht und seine Schulter prasseln, während er lächelnd an den gestrigen Abend dachte.

Müde gähnte Emma ihr Spiegelbild an und drückte das letzte bisschen Zahnpaste aus der Tube raus, das noch da war und putzte sie daraufhin die Zähne. Sie war gestern Abend mit Spike nach der Feier noch draußen, hatten eine Parkrunde gedreht und waren dann beide auf ihr Zimmer gegangen. Sie fand es gut, dass sie es ruhig angingen. Sie mochten sich gerne und sie war zweifellos, wenn auch überraschend, in ihn verliebt. Aber ob mehr daraus wurde, war noch nicht so ganz klar.
Nachdem sie ihren Mund ausgespült hatte, kehrte sie zurück ins Zimmer und zog sich um. Yelinnas Bett war noch immer leer, scheinbar hatte sie ihre Nacht bei ihrem Freund verbracht, zumindest lag die Vermutung nahe.

"Danke, du hast dir auch ein oder zwei Fleißbildchen verdient", erwiderte Felipe grinsend und deutete auf den Schrank unter der Spüle, "da liegt Lukes Bademantel. Ich wette, er hat nichts dagegen, wenn du ihn dir ausleihst. Magst du mir dann auch gleich meinen geben?" Er setzte sich ein wenig auf, zuckte aber merklich zusammen als ein Schmerzimpuls durch seine rechte Pobacke zuckte. "Was zum?", murmelte er, hielt sich am Rand fest und stand dann auf. Leise stöhnend bewegte er den steifen Nacken, drehte den Kopf zur Seite und staunte nicht schlecht, war er da sah. "Wie zur HÖLLE hast du das gemacht?!", fragte er Noemi mit einer Mischung aus Überraschung und Bewunderung und drehte ihr seine Kehrseite zu auf der, gut erkennbar, mehrere tiefe Bissspuren zu sehen waren, die sich rot von der Haut abhoben.

"Wenn nicht, solltest du dir von Felipe versichern lassen, dass er dir den Schrank ersetzt", erwiderte Ava mit einem halbherzigen Lächeln und ging an Luke vorbei zum Waschbecken. Nachdem sie sich ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht gespitzt und den Mund ausgespült hatte fühlte sie sich schon nicht mehr ganz so durch die Mangel gedreht und sah zu Luke hinüber. "Sag mal, kann es sein, dass in den Bowlen doch Alkohol drin war?", fragte sie Luke und wischte sich einige nass gewordenen Strähnen aus dem Gesicht, "mein Kopf fühlt sich an, als würde die Truppe von Riverdance da drinnen proben."

Irgendwie war Sofias Kopfkissen wahnsinnig unbequem. Anfangs hatte sie das ignorieren können, doch als es auch noch anfing, sich zu bewegen, war Schicht im Schacht. Sofia öffnete also die tonnenschweren Lider und blinzelt einige Sekunden lang gegen das einfallende Sonnenlicht an, das sich wie ein glühendes Laserschwert in ihren Kopf zu bohren schien. "Nick?", murmelte sie schließlich, als ihre Augen sich einigermaßen an das Licht gewöhnt hatten, "scheiße, warum ist das so hell hier?!"

Anders als Alessia war Riley hell wach. Und das schon seit einer geraumen Weile. Eigentlich merkwürdig, weil er sich hundemüde fühlte und irgendwie wie in Watte gepackt. Aber wer konnte schon noch schlafen, wenn Alessia sich so an ihn schmiegte. Und er hatte den vollen Ausblick auf sie. Eigentlich hatte er in sein Zimmer gehen wollen, war dann aber wohl doch eingeschlafen. Jetzt rang er mit sich, ob er aufstehen konnte ohne sie zu wecken oder ob er sie wecken sollte. Aber eigentlich sah sie dafür viel zu entspannt aus. Sie wirkte glatt jünger und liebenswerte, so im Schlaf. Was ein weiteres Problem mit sich brachte. Er hätte ihr gerne die Strähnen aus dem Gesicht gestrichen um sie besser sehen zu können, aber dann würde sie sicherlich aufwachen. Womit der Moment vorbei wäre und schlimmer, sie könnte ihn dann rausschmeißen. Besser er bewegte sich nicht und weckte sie nicht. Also blieb ihm nur das Anschauen, womit er für den Moment auch vollkommen zufrieden war.

Yelinna bekam unterdessen nicht mit, dass Rodrigo das Bett verließ. Halb zusammengerollt, die Haare wirr in alle Richtungen verteilt, lag sie selig schlafend in seinem Bett, was zum Teil an der unchristlichen Zeit lag, in der sie erst zum Schlafen gekommen war, und ein bisschen am Alkohol.

Zach erging es ähnlich. Während Nick und Sofia langsam munter wurden, schlief er noch tief und traumlos weiter. Die Arme hatte er irgendwann um Sofia gelegt, sodass zumindest der Arm unter ihr keinerlei Gefühl mehr hatte. Was ihn im Schlaf nicht störte. Der andere Arm lag locker über Sofia und verfehlte mit den Fingern um Millimeter Nick. Das Gesicht hatte er im Kissen vergraben und ignorierte so gekonnt das Sonnenlicht.

out; sry, mehr schaff ich heute nicht, hoffentlich morgen mehr >.<

Etwas erstaunt betrachtete Noemi die Bissspuren in Felipes Hintern und sah diese wirklich zum ersten Mal. Zumindest waren ihre Erinnerungen an den gestrigen Abend noch nicht so ganz gegenwärtig. „Warte, du glaubst, ich war-.... Okay... werde ich wohl gewesen sein“, lenkte sie verständnisvoll ein und hatte dabei den Kopf schief gelegt.
Nebenbei hatte sich bereits den Morgenmantel von Luke übergestreift und surrte vorne das Band zusammen. Als sie erneut hoch sah, wanderte ihr Blick weiter über den Körper ihres Mitschülers und sie schluckte. „Oh-“ Sie fasste sich schuldbewusst an die Lippen und unterdrückte dann ein Prusten.
„Ohje. Deinen Rücken hab ich wohl ein wenig zerkratzt... Sieht irgendwie aus wie ein... Oh“ Sie lachte noch lauter und ging kopfschüttelnd aus dem Bad. Allzu weit ging sie aber nicht, nach nur einem Schritt blieb sie wieder stehen. „Ach du...Scheiße!“

„Oh. Ja, ich hab auch leichte Kopfschmerzen“, sagte Luke, fuhr sich durch das Haar und zuckte mit den Schulter. „Ja, da muss wohl irgendetwas drin gewesen sein. Naja. War bei mir nicht das erste Mal. Eine kalte Dusche hilft bei dir vielleicht auch. Sonst einfach viel trinken“, riet er ihr und zwinkerte. „Wir sehen uns später?“, fragte er, nachdem er all seine Sachen aufgehoben und an sich genommen hatte – er würde keine Probleme damit haben, nur in Boxershorts durch den Gang auf sein Zimmer zu gehen. Vermutlich war ohnehin noch kaum eine Seele auf den Beinen. Auch Avas Mitbewohnerin, seine Cousine, schien selig zu schlafen.

„'s Tag“, antwortete Nick knapp und schmatzte ein paar Mal. Auf seiner Zunge lag ein merkwürdiger Geschmack und ziemlich schnell merkte er, dass er verdammt durstig war. Wasser. Wasser würde vielleicht auch gegen seine Kopfschmerzen helfen. Nur wie sich befreien? Er hob kaum merklich seinen Kopf und blickte über den Körperdschungel auf dem Bett. „Maann... Zach!“, raunte er und stuppste seinen Mitbewohner mit seinen tauben Fingern an. „He, Mann. Ist da irgendwo eine Wasserflasche?“, fragte er und sah als nächstes Sofia an.
„Kann ich meinen Arm zurück ziehen?“

Langsam, ganz langsam wachte Alessia auf und wurde sich immer mehr der Kopfschmerzen bewusst, die sie da erwarteten. Es war ein stetiges, schmerzhaftes Pochen in ihren Schläfen und sie musste nicht einmal raten, woran es lag, dass sie die hatte. Alkohol. Irgendwo war etwas drin gewesen. Und in Anbetracht ihres riesen Konsums der Bowle, schloss die darauf.
Irgendwann verzog sie das Gesicht und schob ihr Bein dabei über das von Riley, noch immer im Glauben, sie schmiege sich da an die Decke. Aber spätestens als ihre Haut über seine fuhr, merkte sie doch, dass ihre Decke sich normalerweise anders anfühlte. Nicht so warm war.
Blinzelnd öffnete sie die Augen und brauchte einen Moment, dann strich sie sich die Strähnen beiseite und sah Riley an.
„Oh“ Alessia blinzelte noch einmal und blieb ansonsten regungslos liegen. „Riley. Du bist ja noch da!“ Ein kurzer, prüfender Blick wanderte unter die Decke, mit dem sie sich davon vergewisserte, das sie noch was anhatte. Hatte sie. Aber beruhigte sie das jetzt?
„Hast du auch so Kopfschmerzen?“, fragte sie, zog dabei erst ihr Bein wieder zurück und dann auch ihre Arm, aber sonst blieb sie liegen, wo sie war.

"Was ist?", fragte Felipe lachend, während er aus der Wanne stieg, nach seinem Bademantel griff und das gute Stück über zog,"haben wir deine Klamotten zerrissen?" Grinsend knotete er den Gürtel des Bademantels zu und trat neben Noemi, doch das Grinsen gefror ihm auf den Lippen als er das Zimmer sah. Zu behaupten, es wäre unordentlich wäre wohl die Unterteibung des Jahrhunderts gewesen: Sein Bettzeug lag in Fetzen über den Boden verteilt, und auch die Möbel sahen ziemlich mitgenommen aus. Kopf- und Seitenteil seines Bettes waren gebrochen, an seinem Schreibtischstuhl fehlten zwei Beine und der Schreibtisch wies, ebenso wie die Tapete, einige tiefe Kratzspuren auf. "Scheint, als hätten wir uns vielleicht etwas zu sehr mitreißen lassen...", stellte Felipe fest als er die Sprache wieder gefunden hatte, "scheiße, ich hoffe, Lukes Sachen sind wenigstens halbwegs heile geblieben..."

"Wir sehen uns später", bestätigte Ava lächelnd und beugte sich vor um Luke einen Abschiedskuss auf die Lippen zu hauchen, "falls dein Zimmer zerstört sein sollte, kannst du gerne wieder zurück kommen. Bis dahin hab ich dann auch kalt geduscht und bin wieder halbwegs ansprechbar." Sie gab Luke einen kurzen Klaps auf den Po als sie ihn zur Tür raus schob und zwinkerte ihm kurz zu, ehe sie mit einem leisen Seufzen die Tür schloss und sich an den schmerzenden Kopf griff.

"Hm?" Sofia brauchte einen Moment um zu verstehen, worauf Nick hinauswollte, nickte dann aber. "Moment", nuschelte sie, schob Zachs Arm, der noch immer auf ihrem Oberkörper lag, sanft beiseite und setzte sich schließlich auf. Sie hatte noch nie Probleme damit gehabt, sich vor anderen nackt zu zeigen und nach den Dingen, die sie gestern mit Nick und Zach angestellt hatte, brauchte sie erst recht keine falsche Scham vorzutäuschen. "Besser?"

Klang das jetzt enttäuscht? Es klang irgendwie enttäuscht, oder nicht? Vielleicht war es ja auch nur Überraschung? Es war jedenfalls nicht gerade das was Riley erwartet hatte. "Morgen", sagte er erst mal mit einem Lächeln, dass ein ganz klein bisschen mutlos ausfiel. "Nein, hab ich nicht. Wieso? Hast du?" Besorgt sah er sie an, vielleicht war er ja schuld daran, zu zweit in einem ein Personen Bett, da konnte man schon mal schlecht liegen und Kopfschmerzen oder sonstige von bekommen.

Das Anstupsen ignorierte Zach noch gekonnt, auch das Gerede konnte er ausblenden, aber als die beiden anfingen sich zu bewegen und ihn dabei mit schubsten, da war aus. Seufzend drehte er blinzelnd seine Kopf aus den Kissen. Eigentlich hatte er vor gehabt vorwurfsvoll zu gucken, weil die beiden nicht einfach noch ne Weile liegen geblieben waren. Der strategisch gute Blick auf Sofia ließ ihn seine Meinung allerdings ändern. Charmant lächelte er zu ihr hoch. "Für den Anblick jeden Morgen würde ich glatt morden", sagte er noch etwas verschlafen und drehte sich schließlich ganz auf den Rücken. Was keine gute Idee war, weil sein Arm sich in dem Moment damit meldete, dass das Blut zurück in die geschundenen Gliedmaßen lief. Schmerzhaft verzog er den Mund, als das Kribbeln und Brennen nicht aufhören wollte.

„Wieso? Ist das sein Schrank?“, fragte Noemi neben ihm und wies dabei hinter sich zu der Wand, wo die Schränke standen. Bei einem von ihnen hatte sich die Tür aus der Halterung gelöst und die Tür stand etwas schief davor. Sie trat darauf zu, lupfte die Tür vorsichtig und roch kurz.
„Deiner. Nochmal Glück gehabt... naja... wie mans nimmt“, sagte sie und blickte auf ihre nackten Füßen hinunter, die von ein paar weißen Feder umsäumt wurden. Scheinbar hatte es ein Kissen nicht überlebt. Wie so vieles andere nicht.
An das mit dem Schrank konnte sie sich sogar noch wage erinnern. Und an die Kratzer in der Wand. Die gingen wohl hauptsächlich auf ihr Konto.
„Ich vermute... ein vorübergehender Zimmerwechsel wäre bei euch angebracht...“

„Da sag ich nicht Nein“ Lachend wartete Luke draußen auf dem Gang, bis die Tür zu war und machte sich dann auf die Socken. Allzu weit hatte er es zum Glück nicht. Ob sein Freund wohl schon auf den Beinen war?

„Ouh, ja“ Nick seufzt erleichtert auf, als Sofia sich aufsetzte und so endlich wieder mehr Blut in seinen Arm strömen konnte. Und prompt fing auch bei ihm das Kribbeln an, eine Mischung aus Ameisenbisse und einer Umarmung mit einem Igel. Er rümpfte die Nase und schüttelte sich.
„Ich hasse dieses Gefühl“ Er schüttelte seinen Arm etwas und sah dann zu Zach hinüber.
„Ich vermute, du meinst den Anblick von Sofia. Mich siehst du ja schon jeden Morgen. Und bisher sind mir keine Leichen unter deinem Bett oder im Bad aufgefallen“, raunte er mit einem Zwinkern und wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder Sofia zu, von der hauptsächlich ihren Rücken sah. Aber ein hübscher Rücken konnte ja bekanntlich auch entzücken.
„Aber jaaa... ich verstehe was du meinst. Ich hoffe, dir hat der Abend gefallen“, raunte Nick und zwinkerte ihr zu. Dann rutschte er ohne weiteres an das Ende des Bettes und stand auf. Suchend sah er sich nach einer Flasche Wasser um und beschloss dann einfach aus dem Wasserhahn zu trinken. „Habt ihr auch so Kopfschmerzen? Maan... bin echt nichts mehr gewohnt“

„Ja“, antwortete Alessia knapp, verzog kurz den Mund und tippte sich gegen die Stirn. „Ich kenne die Sorte Kopfschmerzen. Ich nenne sie Kater. Die Bowle war wohl nur halb so unschuldig, wie sie uns hat glauben machen. Oder lassen?“ Sie pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht, die drohte, wieder nach vorne zu fallen.
„Aber es geht... Ein Glück haben wir heute ja frei. Und mit der Nachhilfe fangen wir ja hoffentlich erst später an“, sagte sie und musste schmunzeln.
Da lag sie mit ihrem Nachhilfelehrer im Bett. Angezogen. Sowas war ihr auch noch nicht passiert. Mit einem Jungen angezogen im Bett zu liegen, ohne das etwas passiert war. Und obendrein ließ sie ihn sogar noch drinnen liegen.
Normalerweise wachte Alessia immer vor den Kerlen auf, weswegen sie die ja dann auch genug Zeit hatte, um ihre Kleider zu verstecken. Oder aus dem Fenster zu werfen. Oder, oder, oder. Aber da lag Riley. Und das war eigentlich ganz gemütlich so.
„Ich bin froh, dass du noch geblieben bist. Ich hoffe, du hast wenigstens halbwegs gut geschlafen“

"Scheiße, Luke bringt mich um", murmelte Felipe und schüttelte den Kopf. Zwar waren sie gestern, trotz Hormonrausch, in der Lage gewesen, Lukes Möbel einigermaßen heile zu lassen, am Gesamtbild des Zimmer änderte das aber wenig. Wenn er ehrlich sein sollte war er überrascht, dass sich niemand beschwert hatte, sie hatten doch garantiert einen Höllenlärm gemacht...
Glück im Unglück mochte man da sagen, doch Felipes Gedanken kreisten um die Schimpftirade seines Kumpels, die er sich ohne Zweifel heute noch würde anhören können. "Tja, ich werd mir wohl beim Hausmeister nen Staubsauger leihen müssen", stellte er schließlich trocken fest und zuckte aufgebend mit den Schultern.

Ava hatte die Zimmertür hinter Luke geschlossen und war dann zurück ins Bad geschlichen. Auch wenn Paige augenscheinlich einen tiefen Schlaf hatte, musste sie ja nicht unnötig Lärm machen. Also verschwand sie auf leisen Sohlen in der Dusche und ließ erst einmal lauwarmes Wasser auf ihren Körper prasseln, ehe sie dann auf kalt stellte. Eigentlich war Ava kein kälteempfindlicher Mensch, doch jetzt sog sie scharf die Luft ein als das kalte Wasser ihren Rücken hinunter rann.

"Es geht", erwiderte Sofia schulterzuckend und strich sich mit der flachen Hand das Haar glatt, "ich hatte schon schlimmere Kater, mir gings aber auch schon besser nach durchzechten Nächten." Sie warf über ihre Schulter einen Blick zurück auf Nicks und Zachs nackte Oberkörper und ein wissendes Grinsen legte sich auf ihre Lippen. "Ich muss euch aber gratulieren", bemerkte sie und zwinkerte den Jungs verschwörerisch zu, "ich würde sagen, diese Halloween-Party hat es ohne Mühe unter meine persönlichen Top 3 geschafft."

Grinsend wandte Zach sich an Nick, sagte aber nichts, sondern streckte sich lieber ausgiebig. Ein bisschen ungelenk, weil sein linker Arm noch nicht ganz so wollte wie er. "Mir geht's super. So ein bisschen Alkohol haut mich nicht um", sagte er und setzte sich dann auch auf. "Und welchen Platz belegt die Aktion nach der Party?", fragte er gleich im Anschluss ziemlich anzüglich Sofia.

Riley versuchte gar nicht sich daran zu hindern ihr die Strähne sicher hinter das Ohr zu streichen. Meine Güte, sie lagen zusammen in einem Bett, konnte es irgendwie schlimmer werden? Erleichtert und ziemlich fröhlich Schmunzelte er und zuckte ganz leicht die Schultern. "Ich beklag mich nicht. Die Kopfschmerzen hast ja du", antwortete er auf ihre Frage, was nicht mal ne Lüge war, immerhin fragte sie nur halbwegs gut geschlafen hatte und er hatte nicht eindeutig darauf geantwortet. Außerdem würde er die Nacht sowieso immer wieder gegen eine alleine in seinem Bett eintauschen. Ob er wohl ein wenig Verrückt war? Vermutlich, aber das störte ihn gerade wenig. "Wenn es dir nicht gut geht, können wir die Nachhilfe doch auch verschieben und ... etwas anderes machen."

„Einen Staubsauger?“ Noemi riss sich zusammen, um nicht zu prusten. Das war schließlich nicht gerade nett, wenn man bedachte, in welcher Lage sich Felipe befand. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Luke sauer werden würde. Das Zimmer war das reinste Schlachtfeld. Nicht umsonst war sie lieber auf Felipes Zimmer gegangen – so war ihr Zimmer verschont geblieben. Ein Glück!
„Ich glaube, mit dem Staubsauger kannst du nicht viel retten.... Mit Lukes Vater allerdings, der braucht nur mit den Finger zu schnippsen und das Zimmer ist wieder in seinem Urzustand, oder wie funktioniert das noch mal genau?“, warf sie mit einem schiefen Lächeln ein und stieß ihn mit ihrer Hüfte an.
„Ich helfe dir. Ich weiß nur ehrlich nicht genau, wo man anfangen könnte... Sieht alles...ähm...gleich schlimm aus“

„Ja, das würde mich auch mal interessieren. Oder welche zwei Halloween-Party waren denn noch so gut, dass unsere dagegen abstinkt?“, fragte Nick neugierig, nachdem er im Bad ein paar Schlucke genommen hatte und trat nun, im Adams Kostüm, wieder ins Zimmer und ließ sich ungeniert auf eine Ecke des Bettes sinken.

„Ohh. Nein. Wie kannst du sowas sagen!?“ Alessia knuffte ihn und plusterte ihre Backen auf.
„Als ob ich mich gerne mit englischer Grammatik abplage! Natürlich nicht! Aber das ändert leider nichts an der Tatsache, dass ich darin eher mäßig bin. Da kannst du mir doch nicht anbieten, es heute einfach sausen zu lassen. Das nenne ich mal ein unmoralisches Angebot am frühen Morgen“, raunte sie, wesentlicher milder und mit einem Zwinkern. Sie würde nur zu gerne nachgeben, aber ausnahmsweise wollte sie standhaft bleiben. Um jeden Preis. Sie wollte besser werden, in der Hoffnung, dass ihre Eltern sie mal wieder in den Ferien zu sich einluden... Vielleicht war ihr Vater ja dann doch ein bisschen stolz auf sie...
„Nein. Nachhilfe muss schon sein. Es sei denn du magst heute wirklich nicht. Aber... vielleicht können wir es ja irgendwie aufteilen. Eineinhalb Stunden Nachhilfe, dann eine Stunde Pause und dann vielleicht noch einmal eineinhalb Stunden?“, fragte sie vorsichtig, in der Hoffnung damit nicht zu weit zu gehen. Immerhin war das für ihn vermutlich schon lästig. Und nervig. Er konnte es ja und mit ihr ackerte er das ganze nochmal durch. Und das ohne Bezahlung!
„Wir könnten es ja spielerisch angehen. Du fragst mich Grammatikfragen, wenn ich richtig liege, ziehst du ein Kleidungsstück aus und wenn ich falsch liege, ziehe ich eines aus“, sagte sie, wobei sie die Decke lupfte, weit genug, dass er auch darunter sehen konnte. Sie trug lediglich drei Kleidungsstücke, ihre Unterwäsche und ihr Nachthemd. Sie hatte nicht einmal ihren BH ausgezogen. Vermutlich weil sie vorher eingeschlafen war.
Dann ließ Alessia die Decke wieder sinken und zwinkerte ihm zu. „Scherz“

"Ich glaub nicht, dass die Mutation mit ganzen Zimmer funktioniert", erwiderte Felipe seufzend und schob mit dem Fuß einige Fetzen seiner Bettwäsche zu einem kleinen Haufen zusammen, "hier werd ich wohl nicht drumrum kommen, aufzuräumen und den Hausmeister anzuflehen, dass er die Möbel nochmal repariert. Naja, den Schranktür würde ich wahrscheinlich noch alleine wieder eingehängt bekommen..." Er spitzte die Ohren und verzog den Mund. "Da ist jemand auf dem Flur, "stellte er fest, "und ich bin mir fast sicher, dass es Luke ist."

"Wer sagt, dass das hier gegen irgendetwas abgestunken hat?", erwiderte Sofia grinsend und setzte eine Unschuldsmiene auf, "vielleicht wollte ich ja auch einfach nicht zugeben, dass das hier ziemlich klasse wird. Aus Rücksicht auf eure enormen Egos, die ja schon jetzt kaum durch die Tür passen. Ich bin eben von Natur aus ein netter Mensch." Sie lachte leise und forderte Nick und Zach mit einer Geste auf, ihre Arme aus dem Weg zu schaffen, ehe sie sich wieder zurück in die Kissen fallen ließ.

Natürlich hatte Riley gewusst, dass sie nicht im Ernst sprach. Trotzdem gestand er sich einen Moment zu, in dem er das ganze als ernstgemeintes Angebot betrachtete. Erschreckenderweise fiel ihm als erstes ein, dass sie dann diejenige wäre, die schnell ohne Klamotten dasitzen würde, nicht er. Und ihm gefiel der Gedanke. Vorsorglich rückte er etwas zurück um mehr Abstand zwischen sich und Alessia zu bringen. Er musste ja keine Reaktion provozieren. "Wenn es dir so wichtig ist, dann stehe ich dir selbstverständlich voll zur Verfügung", antworte er in ähnlicher Manier, wie Alessia gerade. Ein kurzes Schmunzeln legte sich über seine Lippen, als er: "Es gibt auch ein Leben nach der Grammatik", hinzufügte.

Dass seine Aufmerksamkeit sich etwas einseitig auf Nick gerichtet hatte, bemerkte Zach erst, als er hektisch seinen Arm zur Seite zog, weil er Sofias Warnung nicht gesehen hatte. Merkwürdig, normalerweise favorisierte er seine Bettgeschichten nicht. Gut, jetzt war seine Erfahrung mit mehreren auch eher begrenzt. Er hatte mal mit einem Zwillingspärchen die Nacht verbracht, allerdings besaß er an den Abend kaum noch Erinnerungen und war sich auch nicht sicher, ob es wirklich zwei gewesen waren oder ob das am Alkohol gelegen hatte. Dementsprechend zählte er das Mal nicht. Was aber nichts daran änderte, dass es ihm normalerweise vollkommen egal war, ob männlich oder weiblich. Nur heute war es irgendwie schwer nicht die ganze Zeit Nick anzusehen. Es lag sicherlich nicht an der fehlenden Kleidung, die fehlte bei ihnen allen. Sofia lag sogar viel präsentabler direkt neben ihm. Immer wieder diese Fragen in Verbindung mit Nick, das war doch nervig! Lieber sah er grinsend zu Sofia. "Lobenswert, dass du so auf uns aufpasst. Aber du weißt doch, dass ich mein Ego sorgfältig pflege. Es kommt einfach nicht gut, wenn man damit gegen die Türrahmen stößt. Also, sprich es ruhig aus: Wir waren einfach der Wahnsinn. Alle Beteiligten eingeschlossen natürlich", sagte er und blinzelte Nick (schon wieder!) zu.

Noemi atmete tief ein und lauschte selbst. Er hatte recht, da waren Schritte im Gang zu hören und es könnte höchstwahrscheinlich wirklich Luke sein. Blöd. „Hm“, machte sie, verschränkte die Arme vor Lukes Bademantel und sah sich um. „Okay... Was schlagst du vor? Willst du dich übers Fenster verkrümeln, oder wie ein Mann zu deinen Taten stehen? Ich meine... es ist nichts von ihm zu Bruch gegangen, oder? Und den Rest... also spätestens in drei Tagen kann man das alles wieder reparieren oder zumindest austauschen. Halb so wild“, sagte sie und zuckte mit den Schultern, als die Schritte auch schon vor der Tür draußen stehen blieben.

„Natürlich“, ereiferte sich Nick, klopfte sich gegen die nackte Brust und lachte, wobei sich seine Grübchen abzeichneten. Er wandte sich daraufhin seinem Schrank zu und fischte eine Boxershorts heraus, die er sich überstreifte. „Ich fand uns drei gestern ziemlich gut. Der beste Dreier meines Lebens, ehrlich“, beteuerte er mit einem Grinsen.
„Wie sieht es aus? Wollt ihr noch eine Weile liegen bleiben? Ich würde eben duschen und dann könnte ich uns was zum Frühstücken holen. Frühstück am Bett?“, fragte er mit einem verführerischen Lächeln, mit dem er erst Sofia und dann Zach ansah.

„Ohoo... Voll zur Verfügung, ja? Entweder liegt es an mir und an meinen Flausen im Kopf. Oder aber das war eben ein weiteres, sehhr, sehhr unmoralisches Angebot“, bemerkte Alessia mit einem charmanten Lächeln und zwinkerte. Sie wusste nicht so recht, ob Riley das nun bewusst so gesagt hatte, oder nicht. So, wie sie ihn einschätzte, hatte er nur aus Versehen diese Worte gewählt. Und war sich der Doppeldeutigkeit gar nicht bewusst.
„Ich kann dich ziemlich gut leiden“, fuhr sie etwas ernster fort, streckte ihre Hand aus und wuschelte ihm durch das blondgefärbte Haar. Anschließend drückte sie sich von ihrem einen Arm hoch und setzte sich auf, wobei sie sich kurz an die Stirn fasste. Sie hasste es, Kater zu haben. Es kam deswegen auch nicht so oft vor.
„Siehst du neben dir irgendwo eine Wasserflasche?“

Verdammt, hatte er das so gesagt? Wieso musste er immer in diese Näpfchen treten. Er konnte doch sicherlich auch Worte finden, die nicht doppeldeutig waren. Hoffte er jedenfalls. Erst mal kämpfte er darum nicht gleich aus dem Bett zu springen vor lauter Panik. Vor allem als sie ihm dann auch noch die Haar wuschelte.. Sah er denn so jung aus? Gut er war jünger, aber doch nicht so viel. Dafür ergriff er ihren Strohhalm freudig. Er drehte sich um und griff nach der Flasche. Die leer war. "Moment. Ich hol dir was", sagte er und war schon aufgestanden und im Bad verschwunden.

Jetzt holte er ihr sogar noch was zu trinken. Nein, ihm würde sie bestimmt keinen Streich spielen. Dafür war er wirklich einfach viel zu gut. Fast zu gut, um wahr zu sein. Alessia sah ihrem Mitschüler hinterher, ein wenig enttäuscht, da er ihr keine Chance auf einen heißen Anblick bot. So in Hose und T-Shirt. Da hätte er auch gleich in einem Anzug neben ihr schlafen können, das wäre auch nicht weniger bequem gewesen.
Alessia fuhr sich mit den Fingern durch das braune Haar und zupfte anschließend die Träger ihres Nachthemdes und ihres Bhs zurecht.
„Ich hätte mir auch selbst was geholt, weißt du. Trotz Kater habe ich zwei gesunde Füße. Mit Blasen“, setzte sie etwas leiser hinzu und sah dann zur Badetür auf.

"Mhhmm", brummte Felipe und zog einen Moment tatsächlich in Erwägung, einfach aus dem Fenster zu klettern. Allerdings stünde er dann vor der Aufgabe, sich zwei Stockwerke hinab zu hangeln und das auch noch nur mit einem Bademantel bekleidet. Mal abgesehen davon würde ihm das wohl kaum mehr als eine Galgenfrist bringen, früher oder später würde er schließlich wieder ins Zimmer zurück kehren müssen. "Okay, ich brings einfach hinter mich", stöhnte er schließlich und verzog missmutig den Mund, "nur als Warnung: Könnte sein, dass Luke dich auch ein bisschen anschnauzt. Sorry im Voraus."

"Wenn Speck und ein starker, schwarzer Kaffee Teil des Frühstücks sind, bin ich absolut dafür!", grinste Sofia, die die Decke inzwischen wieder hoch gezogen hatte. Primär weil ihr langsam kalt wurde. "Kann einer von euch mir eine Boxershorts leihen?", fragte sie die Jungs geradeheraus und sah sie fragen an, "nur jetzt erstmal übergangsweise. Ich hab nämlich nicht vor, nackt das Zimmer nach meinem Höschen zu durchsuchen!"

"Als ob eine Boxershorts viel verdecken würde", grinste Zach kopfschüttelnd. Ihm gefiel der Gedanke Sofia ohne was suchen zu sehen nämlich eigentlich ganz gut. Frühstück allerdings auch, beides würde er wohl nicht bekommen. "Geh du ruhig duschen, damit wir was zu essen kriegen, bevor wir verhungern", wandte er sich an Nick und stand dann auf um Sofia eine Hose zu holen. Ganz der Gentleman legte er sogar ein T-Shirt oben drauf.

"Eben, mit Kopf- und Fußschmerzen. Hab ich beides nicht", erwiderte Riley, nachdem er aus dem Bad zurück war und reichte Alessia lächelnd die Flasche. Er setzte sich nicht wieder auf das Bett, sondern blieb stehen und sammelte seine Schuhe schon mal zusammen. Nicht dass er die groß suchen musste, wo sie so einfach neben dem Bett standen.

„Schon gut-“, entgegnete Noemi und kam gar nicht weiter, da öffnete sich schon die Tür. Erwartungsvoll sah sie hin und hielt angespannt die Luft an. Luke schob die Tür auf und blieb stehen. Er starrte in den Raum, sah von einer in die andere Ecke und schien immer entsetzter. Am Ende, nachdem er sich halbwegs gefasst hatte, sah er zu Felipe und Noemi.
„Sagt mir, dass ich im falschen Zimmer bin“, sagte er, sah zu dem Bett hinüber, das seins sein müsste und stöhnte auf, als er die Bettwäsche erkannte.
Er verdeckte seine Augen mit einer Hand und legte den Kopf in den Nacken.
„Das kann doch nicht wahr sein- Was zum Geier habt ihr gemacht!? Normalerweise reicht für das Vorhaben ein Bett! EIN Bett! Und nicht ein ganzes Zimmer!“, raunte er und gestikulierte um sich herum. Er hatte ja mit viel gerechnet, aber nicht damit.

„Nur eine Boxershorts?“, fragte Nick, der eine frische, blaue aus seinem Schrank fischte und zog dann auch noch ein T-Shirt heraus und bemerkte erst da, dass Zach ihm zuvor gekommen war. „Na hoffentlich passen dir seine Sachen“, sagte er und nahm seine heraus gesuchten Sachen dann selbst, mit denen er anschließend ins Bad ging. Er legte alles neben dem Waschbecken ab und sprang dann unter die Dusche. Zuerst drehte er das kalte Wasser auf, begann zu schlottern, wusste aber, dass das bei ihm am besten gegen einen Kater half.
Nach knapp zwei Minuten stellte er jedoch das warme Wasser ein, nahm sich etwas von seinem Duschgel und trat nach fünf Minuten aus der Dusche heraus.
Rasch trocknete er sich ab, schlüpfte in Boxershorts und T-Shirt und trat dann mit feuchtem Haar aus dem Bad.
„So, dann einmal eine Portion Speck und einen starken, schwarzen Kaffee. Was willst du?“, wandte er sich an Zach.

„Danke!“ Alessia streckte ihre Hand nach der Flasche aus, lächelte Riley dabei an und trank dann erst einmal die Hälfte von dem, was er ihr hinein gefüllt hatte. Sie hatte einen riesen Durst und gegen ihren Kater würde es sicherlich auch helfen. Als sie die Flasche wieder absetzte, fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen und seufzte.
„Viel besser... Du bist mein Held. Oder sollte ich besser sagen, mein Prinz Charming“, sagte sie mit einem Zwinkern und schraubte die Flasche vorerst wieder zu.
„Und jetzt...? Wie wäre es... wenn wir zusammen frühstücken? Hättest du Lust?“

"Was zum Spielen, was Spannendes und was zum Naschen", erwiderte Zach grinsend und dachte dabei nicht an etwas zu essen. Der Anblick gerade vor ihm reichte eigentlich schon. Nur wollte er das nicht so laut sagen, also fügte er noch: "Such mir was nettes aus", hinzu.

Blinzelnd sah Riley sie an und fragte sich einen kurzen Moment, ob sie so wohl in die Mensa wollte. Sicherlich nicht! Sie würde sich vorher umziehen, was er auch tun sollte. "Ja, klar. Gerne. Sollen wir uns in der Mensa treffen?", fragte er, klang aber ein ganz klein wenig unsicher.

„Ich verstehe schon“ Nick grinste, nickte und verschwand dann aus dem Zimmer. Gemütlich ging er den leeren Korridor entlang und stellte fest, dass es gespenstisch ruhig war. Bis auf das eine. Aus einem Zimmer drang eine Stimme. Hörte sich wie Luke an.
Nick zuckte mit den Schultern und sprang pfeifend die Stufen hinunter und war wenig später bereits in der Mensa die – wie durch Zauberhand – wieder aufgeräumt war. Das war mal wirklich eine Leistung von den Lehrern!
„Guten Morgen Harold! Dein Essen war gestern der Oberhammer!“, raunte er, legte die Fingerspitzen der rechten Hände aneinander und küsste sie. „Ein wahrer Freudenschmaus!“
Er unterhielt sich knapp fünf Minuten mit Harold, während er die Menüs zusammen stellte und borgte sich dafür einen Korb, in den er und ein Haroldklon das Essen hinein legte.

„Ja. Klingt gut. Wie wäre es so mit...“ Alessia lehnte sich zu ihrem Nachttisch hinüber, um einen Blick auf ihren Wecker zu werfen. Es war kurz nach zehn. Wahnsinn. So lange hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen. „Ähm... In einer halben Stunde?“, schlug sie vor, wischte ein paar Strähnen hinter ihr Ohr und sah wieder lächelnd zu ihm auf.
„Wobei ich dich jetzt natürlich nicht aus meinem Zimmer werfen möchte. Ich bezweifle nur, dass ich hier Klamotten habe, die du anstelle deines Kostüms anziehen könntest“, sagte sie schmunzelnd.

"Nein, schon gut, das glaube ich auch nicht", antwortete Riley lachend und schlüpfte schon in seine Schuhe. Wenn er in einer halben Stunde wieder in der Mensa sein wollte, musste er sich jetzt beeilen. "Bis gleich dann." Mit einem schiefen Lächeln trat er aus der Tür und machte sich dann auf den Weg zu seinem Zimmer. Vielleicht hatte er ja Glück und Rodrigo war woanders, dann hatte er die Dusche ganz für sich.

"Sorry, erwiderte Felipe mit betretener Miene und grinste seinen Kumpel dann schief an, "wir haben uns....mitreißen lassen." Sein Blick streifte den Boden und er schob mit dem Fuß rasch Lukes Jeans, die wohl offensichtlich gestern auf seinem Bett gelegen und etwas unter Noemi und Felipe gelitten hatte, unter das Bett seines Kumpels. Die würde er ihm bei Gelegenheit unauffällig ersetzen...
Da Lukes Miene nicht gerade versöhnlicher wurde, seufzte Felipe schließlich aufgebend und fuhr sich durchs Haar. "Okay, es tut mir ehrlich leid", entschuldigte er sein, "ich werde das Zimmer sauber machen und dafür sorgen, dass die ganzen Schäden möglichst schnell beseitigt werden. Ich versprechs."

Während die Jungs geplaudert und Nick schließlich das Zimmer verlassen hatte, hatte Sofia erst das Shirt und dann die Boxershorts angezogen. Da sie ja nicht mehr nackt war, schlug sie nun die Decke beiseite und machte sich einfach schon mal daran, ihre Kleidung von gestern zusammen zu suchen. "Ist das eigentlich was, das ihr euch öfter vornehmt?", fragte sie Zach amüsiert, während sie ihr Kleid vom Boden auflas und notdürftig zusammen legte, "einfach mal ne Mitschülerin zu nem Dreier mitzunehmen? Habt ihr noch mehr solche Sachen auf eurer kleinen Freaky-Stuff-Liste im Kopf stehen?" Sie tippte sich mit einem amüsierten Grinsen an die Schläfe.

Zach prustete und hob in vollkommender Unschuld die Arme. "Nicht meine Idee", sagte er und zog ein Handtuch aus dem Schrank, dass er Sofia entgegen reichte. Als Angebot, dass sie duschen konnte, wenn sie wollte. "Die Liste hat wohl eindeutig Nick im Kopf. Also nein, ich mach sowas sicherlich nicht öfter. Obwohl ich sagen muss, dass es keine schlechte Idee war. Vielleicht lass ich mich mal öfter dazu hinreißen." Mit einem verschmitzten Zwinkerns sah er Sofia an. Auch eine Einladung, nur für ein nächstes Mal.