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Vampire-Das RPG IV

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Beitrag von Robyn Do 2 Sep 2021 - 8:02

„Hm… Wäre wohl besser. Auch wenn ich fast versucht bin, ihm die Darbietung zu liefern, mit der er rechnet“, antwortete Victoria mit einem schiefen Lächeln. „Nur wäre das wohl nicht sehr… nett. Und wir wollen unseren neusten Mitarbeiter besser nicht verschrecken. Oder verärgern“, setzte sie schmunzelnd hinzu und sah ihren Mann mit einem warmen sowie dankbaren Blick an. Sie war froh, dass Galon nach all den Jahren endlich darüber Bescheid wusste. Dass sie es ihm gesagt hatte, auch wenn sie es schon viel früher hätte tun sollen. „Am besten du gehst nach ihm suchen“ Victoria lehnte sich auf ihrer Sitzbank zurück. „Ich warte hier.“
 
Sie waren eine Weile im Midnights geblieben, ehe sie sich wieder auf dem Weg nach Hause gemacht hatten. Unterwegs unterhielten sie sich über unverfänglichere Dinge, über die sie lachen konnte. So kamen sie schließlich leise lachend wieder daheim an und hatte definitiv eine bessere Laune als zuvor. Zumindest was Jess anbelangte. Schmunzelnd folgte sie Casey die Stufen hoch zur Wohnungstür und hatte ihren Streit mit Phyllis und Caseys waghalsige Aktion beinahe schon vergessen. Sie betraten die Wohnung, schlossen die Tür und Jess entledigte sich ihrer Schuhe und ihres Mantels, den sie sorgsam an die Garderobe hängte. Dabei warf sich Casey einen Seitenblick zu und fragte sich, ob er gleich ins Bett gehen wollte, oder ob… er vielleicht doch noch nicht so müde war.

Nachdem Phyllis von ihm getrunken hatte, war sein Kopf so frei und die Lust so groß gewesen, dass er über sie hergefallen war. Stunden hatten sie sich in den Laken gewälzt, bis Hector sich irgendwann in die Kissen hatte zurücksinken lassen und eingeschlafen war. Er wusste nicht, wann er sich zuletzt so hat gehen lassen… Er hat sich über Monate zurückgehalten, ein ganzes Jahr, dass er es gar nicht mehr gewohnt gewesen war, jede Sorge abzuschalten.
 Vermutlich war das letzte Mal mit Esdras gewesen, irgendwann kurz bevor er und Jack zusammengekommen waren. Als Hector irgendwann wieder aufwachte, galt sein erster Gedanke auch seinem Freund. Aus irgendeinem Grund erwartete er den Jüngeren neben ihm im Bett und nicht Phyllis. Vielleicht weil er hier nur mit Jack gewesen war. Hector war kurz irritiert, dann kamen die Erinnerungen zurück und er fuhr sich blinzelnd mit der Hand übers Gesicht.
So gut und nötig er es auch gehabt hatte… er spürte dieses Zwicken in der Brust, sein schlechtes Gewissen. Er war Phyllis einen kurzen, prüfenden Blick zu, doch sie schien noch zu schlafen, also stand er lautlos auf und ging in die Küche, um sich etwas warm zu machen. Er hatte ziemlich Appetit, so viel, wie schon lange nicht mehr. Er wünschte nur… die Person in seinem Bett wäre Jack… Sie teilten sich im Clansgebäude zwar ein Bett und schliefen also seit ein paar Wochen jede Nacht nebeneinander… aber Hector hatte zuletzt das Gefühl gehabt, dass er Jack lästig war und hatte sich sogar über ein, zwei Tage aufs Sofa gelegt, damit Jack mehr… mehr für sich hatte. Mehr Platz, Ruhe, was auch immer er brauchte. Vielleicht war es ganz gut, dass Jack noch immer kein Handy hatte, andernfalls hätte er ihm jetzt vermutlich geschrieben…oder ihn angerufen.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 2 Sep 2021 - 8:38

"Wenn du das meinst", antwortete Galon mit einem Lächeln und stand auf. Bevor er das Separé verließ gab er Victoria einen Kuss, dann machte er sich auf die Suche nach Asa. Es dauerte zum Glück auch nicht lange, ehe er seinen alten Freund fand. "Deine zuvorkommendes Verhalten in allen Ehren. Aber du hättest wirklich nicht gehen müssen", sagte Galon als er neben den älteren trat und lachelte ihn leicht an. "Immerhin haben wir dich hier eingeladen, da hätten wir schon kein Streit vom Zaun gebrochen."

"Was?", fragte Casey mit einem Lachen, als er die Jacke aufhängte und dabei Jess Blick bemerkte. "Ich hab doch hoffentlich nichts komisches im Gesicht." Vermutlich war es eigentlich so spät, dass er ins Bett sollte, aber er fühlte sich ziemlich gut und eigentlich nicht müde. Wenn sie noch ein wenig mehr Zeit mit ihm verbringen wollte, hätte er da absolut nichts gegen. Und sie wäre wohl schon längst gegangen, wenn sie was vorgehabt hätte. Also ging er mit einem verschmitzten Lächeln auf sie zu und zog sie an den Schlaufen ihrer Hose zu ihm rum. "Wenn ich da Dreck habe und du mir das die ganze Zeit nicht gesagt hast, dann werde ich dich bestrafen müssen", sagte er, während er seine Hände über ihre Hüften gleiten ließ und in ihrem Rücken verschränkte.
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Beitrag von Robyn Do 2 Sep 2021 - 9:16

Asa wandte sich mit verschränkten Armen zu seinem Freund um und musterte diesen kurz prüfend. Zunächst war er erleichtert, dass aus keinem Teil von Galons Körper eine Gabel herausragte. Und davon abgesehen deutete auch nichts in seiner Gestik oder Mimik daraufhin, dass etwas Furchtbares vorgefallen war. Dann hatte sie sich also tatsächlich nicht gestritten – ein Glück! Lächelnd zuckte Asa mit den Schultern und ließ seine Arme wieder sinken.
„Das vielleicht nicht, aber wenn ihr euch meinetwegen nicht ausgesprochen hättet, wäre die Stimmung vielleicht für den Rest der Nacht komisch gewesen. Außerdem ist es ja nicht schlimm, wenn ich mir kurz die Beine vertrete“, raunte er schmunzelnd, wurde aber dann doch wieder etwas ernster. „Ich habe das Gefühl, die Gefahr auf unangenehme Themen zu stoßen, bei euch ziemlich hoch ist… Tut mir leid, wegen der Frage. Oder eher Fragen.“ Er fuhr sich mit der Hand über den Nacken. „Wer hätte schon gedacht, dass Victoria Éloise den Gar ausgemacht hat…“ Asa kniff die Augen leicht zusammen und wog den Kopf dann hin und her. „Gut, soo unwahrscheinlich war es dann wohl doch nicht… Hm. Geht das… für dich in Ordnung?“
 
„Als ob ich meinen Freund so herumlaufen lassen würde“, entgegnete Jesaiah mit einem schiefen Lächeln, die sich ohne Gegenwehr von Casey herumdrehen ließ. Schmunzelnd hob sie ihre Hand und wanderte mit ihrem Fingern über seinen Oberkörper nach oben. „Das einzig Schmutzige an dir sind vermutlich deine Gedanken, Mister Young. Vielleicht muss ich ja viel eher dich bestrafen“, raunte sie, wobei ihr Blick unmerklich anzüglicher wurde. „Wir sollten vielleicht unter die Dusche, das könnte helfen…“ Jess zog ihre Hand zurück und zupfte nun den Saum ihres Oberteils hoch. Im nächsten Augenblick hatte sie es sich über den Kopf gezogen und ließ es im Flur auf den Boden fallen. „Es sei denn, du hast eine bessere Idee…“, räumte sie ein, biss sich dabei leicht auf die Unterlippe, während ihr Blick lüstern an ihm hinab- und wieder hinaufwanderte.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 2 Sep 2021 - 20:51

Mit einem hatte Asa definitiv recht: die Chance unangehme Themen anzusprechen war tatsächlich sehr hoch. Allerdings galt das für den Älteren wohl genauso. Galon verzichtete aber darauf seinen Freund daruf hinzuweisen und zuckte nur die Schultern. "Gib den Menschen Zeit über eine gewisse Länge an Zeit zu leben und jeder hat dunkle Abschnitte die besser nicht angesprochen werden", sagte er und klopfte Asa dann leicht auf die Schulter. Sein Gesichtsausdruck wurde finsterer, als Asa fragte ob Éloise Ermordung durch Victoria für ihn in Ordnung war. "Sie war schon lange vorher für mich gestorben. Wir hatten nie ein einfaches Verhältnis, aber nachdem ich das gesamte Ausmaß ihrer Niederträchtigkeit erfahren habe.. Es gab Zeiten, da war ich wütend darüber ihr nur gedroht zu haben. Ich muss zugeben, dass es Tage gab, an denen ich drauf und dran war ihr hinterherzulaufen um den Job selbst zu erledigen." Galon zwang sich dazu durchzuatmen. Wie konnte es sein, dass diese Frau ihn nach all den Jahrhunderten immer noch wütend machte? Mit einem gepressten Lächeln sah er wieder Asa an. "Ob es für mich in Ordnung ist? Victoria hatte jedes Recht dazu und ich bin froh darüber, dass es eine intrigante Person weniger auf der Welt gibt." In letzter Zeit waren auch viel zu viele von dieser Art Person auf seiner Türschwelle aufgetaucht. Wenn Éloise sich noch eingereiht hätte, das hätte ihm gerade noch gefehlt!

"Schmutzig klingt so negativ", erwiderte Casey, widersprach seiner Freundin aber nicht, schließlich hatte sie recht. Was er dachte war definitiv nicht Jugendfrei, da passte es doch aber ganz gut, dass ihre Gedanken ähnliche Bahnen einschlugen. "Deine Bestrafungen unter der Dusche sind mir die liebsten", gab er schamlos zu, während ihr Blick alleine sein Blut in Wallung brachte. Sie hatte ein einzigartiges Talent dafür, sein Gehirn in die Hose rutschen zu lassen und Casey konnte nicht einmal behaupten, dass es ihn störte. Es gefiel ihm sogar sehr gut. Seine Finger glitten ihren Rücken hinauf, bis er den Verschluss des BHs öffnen konnte. Als dieser sich zum Shirt auf den Boden gesellte, lehnte er sich näher an Jess heran um ihren Hals küssen zu können. "Die einzige bessere Idee, die ich habe ist, dass wir gar nicht so lange warten, bis wir im Bad wären", hauchte er dabei gegen ihre Haut.
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Beitrag von Robyn Fr 3 Sep 2021 - 1:12

Schweigend hörte Asa seinem alten Freund zu und nickte knapp. Er konnte gut nachvollziehen, dass Éloise schon lange für ihn gestorben war, da spielte es wohl keine sonderlich große Rolle, ob sie tatsächlich dahingeschieden war oder durch wen. Und Victoria hatte mit Sicherheit genug Gründe, es zu tun. Asa lächelte aufmunternd und klopfte Galon auf die Schultern. „Das auf jeden Fall. Sie war eine grässliche Person. Gleiches gilt für Marten. Es ist besser, beide unter der Erde zu wissen… dieses Zeitalter ist schon verrückt und anstrengend genug“, raunte er, lächelte matt und ließ seine Hand wieder sinken. Danach schüttelte er leicht den Kopf und schnaubte.
„Weißt du… jetzt, wo ich darüber nachdenke mit dem Wissen… Erinnerst du dich, als ich dir damals erzählt habe, wie Mabel und ich in Paris waren und Victoria getroffen hatten? Sie hatte damals so glücklich und ausgeglichen gewirkt… Ich vermute, das lag vielleicht auch zu einem kleinen Teil daran, dass sie Éloise beseitigt hat… Mann…“ Asa schüttelte erneut den Kopf, zog eine Braue hoch und sah Galon ein wenig argwöhnisch von der Seite an.
„Ich hielt dich ja anfangs für komplett von Sinnen. Ich meine, man muss schon einen sehr, sehr, speziellen Geschmack haben, um sich in Victoria zu verlieben. Sicher, sie ist hübsch, damals wie heute, aber insbesondere war sie damals sehr temperamentvoll, widerspenstig und eigensinnig. Und sie hatte eine beunruhigende Vorliebe für spitze Gegenstände, die am Ende sonst wo landen konnten. Wie das attraktiv auf dich wirken konnte, ist mir schleierhaft. Aber in Paris… in Paris habe ich es verstanden. Victoria war schon fast eine andere Person, kaum wiederzuerkennen. Und auch hier und jetzt – so oft hat sie früher nicht gelächelt…“
 
Als Caseys Lippen auf ihre Haut trafen, lief ihr ein angenehmer Schauer über den Rücken. Mit einem leisen Seufzen schloss sie ihre Augen und ließ ihren Kopf leicht gegen Caseys Schulter sinken. Fast schon zaghaft schob sie ihre Finger unter den Saum seines Oberteils, während er vorschlug, erst gar nicht so lange zu warten. Was ein wirklich guter Vorschlag war. „Hmm“, machte Jess, was jedoch fast auch wie ein Seufzen klang. Sie drehte leicht ihren Kopf und atmete ein, roch ihn und sein Blut und spürte das Brennen ihrer Kehle. Jess lehnte sich wieder zurück, fasste nach Caseys Oberteil und zog ihm dieses über den Kopf. Gut, es beunruhigte sie, dass Casey sich bislang nicht von ihr hatte verwandeln wollen… aber sie musste sich dennoch eingestehen, ihr gefiel, was dieses Menschenleben aus ihm gemacht hatte, wie er aussah… und die Sache mit dem Blut.
Jess schob einen Finger in seinen Hosenbund und zog ihn mit sich zur Kommode, die gegenüber an der Wand stand. Auf dieser ließ sie sich nieder und zog Casey daraufhin küssend an sich.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 3 Sep 2021 - 8:47

Sprung auf Sonntag, 29. August 2032

Er brauchte ein Handy. Er brauchte sowas von ein Handy! Gestern war hart gewesen, nicht wissen ob Hector zurück kam und immer noch das schlechte Gewissen verdauen, dass er durch seine Taten hatte. Immerhin hielt es ihn davon ab etwas wirklich dummes zu tun. Obwohl er trotzdem das eine oder andere Mal in der Halle stand und die Eingangstür anstarrte. Es war nur dünnes Holz, dass ihn von der Außenwelt trennte. Und Hectors verbot. Was ihn aber heute, am zweiten Tag am meisten störte war, dass er nicht einmal eine Nachricht an Hector schicken konnte. Er hing buchstäblich auf dem Trockenen was irgendwelche Informationen anging. Und er wollte weder Charles noch Jael um einen Anruf bitten. Wo er auch nicht mal wusste was er Hector sagen sollte. Also hockte er in ihrem gemeinsamen Zimmer am Fenster und überlegte, wie er Hector überzeugen konnte ihm ein Handy zu besorgen. Seines war bei dem Attentat zerstört worden. Um die Daten, die sich darauf befunden hatten, würde er wohl noch lange trauern. Aber wenigstens um Hector anzurufen... Wenn Hector es denn überhaupt noch wollte.

Casey gähnte und rieb sich müde den Nacken. Es war spät, aber weil so viel los gewesen war hatte er seine Aufgaben für die nächste Woche nicht gemacht. Also musste er sie heute noch fertig kriegen. Er überlegte, ob er sich Kaffee kochen sollte, war aber unentschlossen. Wenn er wach wäre, würde er die Aufgaben vielleicht schneller fertig kriegen, aber wegen des Koffeins nicht schlafen zu können würde ihm morgen in der Uni nicht helfen. Seufzend legte Casey seinen Kopf kurz auf den Block und überlegte doch jetzt ins Bett zu gehen und einfach früher aufzustehen, dann würde er auch noch Zeit mit Jess haben.
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Beitrag von Robyn Sa 4 Sep 2021 - 7:39

Victoria klopfte und wartete kurz, ehe der Junge ihr aufmachte. So wie er sie erblickte, sah er jedoch auf einmal sehr, sehr enttäuscht drein, was sie schmunzeln liest. „Normalerweise ernte ich beunruhigte oder leicht ängstliche Blicke. Einen so enttäuschten Blick bekomme ich selten“, sagte sie mit einem kleinen Lächeln, wurde dann jedoch wieder ernster. „Kann ich reinkommen?“, fragte sie sie höflich und trat schließlich an dem Jungen vorbei, als er ihr die Tür aufhielt. Sie machte ein paar Schritte in den Raum hinein, ehe sie sich zu ihm umdrehte und ihn mit einem milden Blick musterte. „Du magst es lieber, ‚Jack‘ genannt zu werden, richtig? Und nicht Yash.“ Victoria sah sich kurz um und war dann so frei, sich hinzusetzen. „Wie geht es dir, Jack?“, fragte sie mit erstaunlich einfühlsamen Ton und Blick.  
 
„Hey“, sagte Jess leise, klopfte gegen den Türrahmen und trat dann ins Zimmer. „Ich bin mir gerade nicht sicher, was ich dir zuerst bringen soll – eine Decke? Einen Kaffee? Oder besser keines von beidem?“, fragte sie, ging zu ihm hinüber und setzte sich zu ihm an den Tisch. „Vielleicht ist es besser, wenn du es für heute sein lässt“, sagte sie, streckte ihre Hand aus und strich ihm sanft übers Gesicht. „Ehrlich gesagt, gibt es da etwas… worüber ich mit dir sprechen möchte. Ich… Nach der Sache mit dem Anschlag. Und der von vor zwei Tagen… Casey, wenn du dazu bereit wärst… würde ich dich verwandeln“, sagte sie und sah ihn erwartungsvoll an. Nach allem was passiert war, musste er schließlich selbst der Meinung sein, dass es mittlerweile an der Zeit war…

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 4 Sep 2021 - 8:07

Als es klopfte sprang Jack auf und starrte die Tür an. Hector? Ob er wieder kam? Als die Tür aber nicht aufging, wunderte er sich doch ein wenig. Würde er nicht reinkommen? Oder vielleicht wartete er lieber ob Jack überhaupt da war? Der Gedanke brachte ihn an die Tür, wo er sie mit einem Lächeln aufriss. Nur um dann enttäuscht einen Schritt zurück zu machen. Victoria... Mrs. Cynwrig. Nicht Hector. Und sie bemerkte seinen Sinneswandel, was ihm dann doch etwas peinlich war. Er wollte ihr nicht vor den Kopf stoßen, vor allem weil er eine gehörige Portion Respekt vor der Frau hatte. "Das.. Nein. Ich.. Ja, kommen Sie rein", wehrte er erst ab und ließ es dann etwas aufgebend sein, während er noch einen Schritt zurück tat, damit Victoria auch wirklich hinein kommen konnte. Hinter ihr schloss er die Tür und fragte sich, was die Frau hier wohl wollte. Hatte sie vielleicht von Hector gehört? Der Blick, mit dem sie ihn ansah war etwas erschreckend. So freundlich hatte er sie noch nie gucken sehen. Und das machte ihm wesentlich mehr Angst. Hatte sie so schlechte Nachrichten? Ihre Frage überraschte ihn da ein wenig. Er nickte stumm und fügte dann ein: "Ja, Ma'am", hinzu. als sie sich setzte, erinnerte ihn das ganze an eine Unterhaltung, die er mal mit seiner sehr strengen Englischlehrerin gehabt hatte. Sie hatte auch gesessen, allerdings hatte sie ihn über ihre kleine Brille hinweg sehr streng angesehen. Das tat Victoria zwar nicht, aber trotzdem nahm Jack Haltung an. Der besorgte Tonfall warf ihn dann ein wenig aus der Bahn. Verwundert sah er die Frau vor sich an, ehe er sich dran erinnerte, wen er da vor sich hatte. "Oh.. Gut, Ma'am. Ich werde nichts anstellen, wenn Sie das meinen", beeilte er sich zu versichern und hoffte er hatte sie jetzt nicht irgendwie beleidigt.

Casey schmunzelte und drehte den Kopf, als Jess sich zu ihm setzte. "Die Frage hab ich mir auch gestellt", gab er zu und schloss die Augen wieder, als sie ihm über die Wange strich. Auch wenn ihre Berührung kühl war, gab es einfach nichts wunderbareres für ihn. Als Jess dann ihre Frage ausgesprochen hatte, setzte er sich überrascht auf. "Was..?", brachte er einen Moment später überrascht heraus. Sicher, das war, was er sich ständig von ihr gewünscht hatte, aber jetzt in diesem Moment? Das würde zu dem Chaos doch nur beitragen, das im Moment herrschte. Außerdem.. Sie hatte sich doch auch so lange geweigert, in der Angst, dass er sich wieder nicht würde beherrschen können. Allerdings musste er zugeben, dass es nicht das erste Angebot war. Nur wieso kam sie immer dann damit um die Ecke, wenn die Zeit so denkbar unpassen dafür war? Von der Müdigkeit, die er gerade noch gespürt hatte, war plötzlich nicht mehr viel nach.
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Beitrag von Robyn Sa 4 Sep 2021 - 20:31

Ma'am. Victorias Augen zuckten leicht, ihr Lächeln blieb aber weiterhin freundlich. Es war nicht zu übersehen, dass er gehörig Respekt (oder Furcht) vor ihr hatte. Sie faltete ihre Hände in ihrem Schoß und seufzte leise. „Jack, ich befürchte, solltest du mich noch einmal Ma'am nennen, sehe ich mich gezwungen, dich aus dem Fenster zu werfen“, sagte sie, wobei ihr Lächeln vielleicht noch eine Spur freundlicher aussah, wobei ihr Blick jedoch deutlich machte, dass sie es ernst meinte. Ma'am war vielleicht vor ein paar Jahrzehnten in Ordnung gewesen, aber heute ganz sicher nicht mehr.
„Victoria reicht. Außerdem musst du mich nicht siezen“, sagte sie und wurde dann wieder eine Spur ernster. „Und nein, das meinte ich nicht. Was nicht bedeutet, dass wir das nicht von dir erwarten. Es wäre besser für dich und Hector, wenn du tatsächlich nicht anstellst. Aber das ist nicht das, was ich gemeint habe. Ich wollte wissen, wir es dir geht. Hier. Und als Vampir. Ich hatte den Eindruck neulich… dass du dich nicht wirklich leicht damit tust“, sagte sie und sah ihn mit einem verständnisvollen Blick an. „Ich kann mir gut vorstellen, wie dir zumute sein muss. Mir ging es damals auch so. Ich hatte… Familie. Einen Mann und einen Sohn. Meinem Erschaffer, Marten, war das jedoch egal. Er verwandelte mich gegen meinen Willen und nahm mich mit sich. Er verbot mir, meine Familie zu sehen… oder mich generell zu weit von ihm zu entfernen… Die ersten Monate waren die schlimmsten für mich. Ich vermisste meinen Sohn so sehr und hasste alles andere, meinen Erschaffer, dieses Leben…“
 
Jesaiah zog ihre Hand zurück und sah Casey ein wenig angespannt an. Hatte er sie nicht verstanden? Nein, es war viel mehr so, dass ihr Angebot ihn überrascht hatte. Aber war es tatsächlich so überraschend? Er wollte die Verwandlung doch so sehr und sie hatte ihm ihr Wort gegeben, dass sie es dieses Jahr tun würde. Und es war schließlich nicht so, als hätte sie es ihm dieses Jahr nicht schon ein, zweimal angeboten. „Ich würde dich verwandeln, wenn du es willst“, wiederholte sie ihr Angebot mit entschlossener, ernster Miene. „Es muss nicht heute Abend noch sein. Ich kann es auch morgen tun. Oder übermorgen“, setzte sie hinzu, da sein Blick ihr sagte, dass er ‚heute‘ für keine gute Idee hielt… Mit jeder Sekunde wuchs jedoch in ihr die Befürchtung, dass er es generell für keine gute Idee hielt… Was, wenn er sich tatsächlich nun so sehr an sein Menschenleben gewohnt hatte, dass er… kein Vampir mehr werden wollte? Und wer wusste schon, wie lange das Heilmittel wirkte. Es war konzentrierter gewesen, wahrscheinlich wirkte es dadurch wesentlich länger…
„Willst du… überhaupt wieder ein Vampir werden?“, fragte sie leise und womöglich auch etwas vorwurfsvoll.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 4 Sep 2021 - 22:19

Jack konnte nicht mehr blaß werden, aber den Blick, den Victoria ihm da zuwarf... Ein Tiger kurz vorm finalen Sprung schaute vermutlich freundlicher drein. Er schluckte und nickte, auch wenn ihm gar nicht wohl dabei war die Frau bei ihrem Namen und so persönlich anzusprechen. Immerhin war sie so viel älter und die Frau vom Chef, der auch nicht gerade der warmherzigste Charakter hier war. Wegen ihrer weiteren Frage blieb ihm aber wenig Zeit darüber nachzudenken oder das Angebot anzuwehren. Seine Schultern sackten ein wenig nach unten, als sie das Offensichtliche aussprach. Gut, bei dem Radau, den er in den letzten Tagen gemacht hatte, wäre es wohl nicht verwunderlich, wenn alle hier wussten, dass er sich nicht so gut einfügte. Wieder seine Schuld. Er öffnete den Mund um zu antworten, es fiel ihm allerdings nichts ein was er sagen sollte und so schloss er ihn wieder und stand etwas verloren vor der Frau. Als sie dann anfing ihm ihre Geschichte zu erzählen, hob er überrascht den Kopf und bekam großes Mitleid mit der Frau. Er konnte sehr gut verstehen, wie es ihr gegangen sein musste. "Wie haben Si.. Was hat sich geändert?", fragte er nach einem Moment vorsichtig. Es musste den Satz umformulieren, gleich zwei Mal, weil er sich einfach nicht dazu durchringen konnte sie nicht zu siezen. Und dann war er sich natürlich auch nicht sicher, ob er es überhaupt fragen durfte. Aber vielleicht konnte sie ihm ja einen Tipp geben, wie es besser klar kam. Auch wenn ihre Situationen unterschiedlich waren; zum Glück hasste er Hector nicht.

Also hatte er sich doch nicht verhört. Sie wollte ihn verwandeln und - verdammt - sie hatte es ziemlich eilig damit! Vermutlich war ihm sein Unbehagen anzusehen, am Ende fragte sie ihn nämlich ziemlich verletzt, ob er sich überhaupt verwandeln lassen wollte. Den Vorwurf hatte er wohl verdient, musste er zugeben. Wo er doch vorher so gedrängt hatte und sie jetzt immer wieder vertröstete. Er war ihr mehr schuldig aus Ausflüchte, weswegen er auch erst einmal nach ihrer Hand griff, ehe er überhaupt etwas sagte. "Jess, natürlich will ich das. Glaub bitte nicht, dass ich dich so einfach alleine lassen würde. Wirklich nicht", sagte er und hielt dann wieder überlegend inne. Es war wirklich nicht einfach, selbst für ihn, in Worte zu fassen, was ihm gerade durch den Kopf ging. "Im Moment wäre es nicht wirklich ein guter Zeitpunkt. So schnell nach Jack zu verschwinden.. Das würde nur zu Fragen führen. Fragen, die wir nicht beantworten wollten", stellte er klar. Das war natürlich nur der logische Grund, der auch nicht viel damit zu tun hatte noch sehr viel Länger zu warten. Auch wenn es ein sehr guter Grund dafür war es nicht in den nächsten Tagen zu tun. "Aber du hast Recht. Das ist es nicht alles." Nachdenklich hatte er ihren Handrücken gestreichelt und sah jetzt fast ein wenig gequält auf. "Wäre es für dich ganz unmöglich mir noch ein oder zwei Jahre Zeit zu geben? Falls ich überhaupt so viel Zeit bekomme", fragte er vorsichtig.
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Beitrag von Robyn So 5 Sep 2021 - 7:59

Victoria sah zu ihm auf und bedeutete ihm mit einer Handbewegung ebenfalls Platz zu nehmen. Der Junge musste schließlich nicht so verloren im Raum herumstehen. Sie wartete, bis er ihrer Aufforderung nachkam und fuhr dann erst fort. „Mein Erschaffer war Teil einer Gruppe von Vampiren. Wir reisten zusammen durchs Land. Mit mir war noch ein weiterer Vampir in der Gruppe, dessen Verwandlung noch nicht allzu lange her war. Das, was sich also änderte war… dass ich nicht mehr das Gefühl hatte, allein zu sein. Dieser andere Vampir versuchte mit mir in Kontakt zu treten, was nicht so einfach war, denn er hatte eine…recht besitzergreifende Erschafferin“, erzählte sie und rümpfte kurz die Nase. „Aber hin und wieder konnten wir ungestört miteinander reden. Und diese Gespräche… waren tröstlich. Er war zum Glück nicht wie der Rest der Gruppe. Wir verstanden uns gut… und irgendwann war mehr zwischen uns. Das gab mir Halt und Hoffnung in dieser Gruppe, an die ich gebunden war, solange mein Erschaffer Einfluss auf mich hatte.“
Victoria lehnte sich leicht zurück und sah Jack mit einem mitfühlenden Blick an.
„Ich hoffe, dass du weißt, dass du hier nicht allein bist, Jack. Viele waren in der gleichen oder in einer ähnlichen Situation wie du. Auch wenn es mittlerweile üblich ist, den Menschen die Wahl zu lassen, passiert es dennoch immer wieder, dass ihnen die Wahl verwehrt blieb.“
 
Als er ihre Hand nahm, war sie sich nicht sicher, ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Dementsprechend unsicher erwiderte sie den Druck, während sie ihm zuhörte. Er wollte die Verwandlung also noch. Seine Worte hätten vermutlich beruhigender klingen können, wenn nicht ein deutliches ‚Aber‘ zwischen den Zeilen mitgeschwungen hätte. Und das kam dann schließlich auch nach einer kurzen Pause. Nicht der richtige Zeitpunkt. Gut, den Punkt mit Jack verstand sie, aber was war es dann bei den anderen Malen gewesen? Gab es denn überhaupt den richtigen Zeitpunkt? Würde es nicht immer irgendetwas geben, was dagegen sprechen würde? Für einen Sekundenbruchteil saß da nicht Casey am Küchentisch und hielt ihre Hand, sondern John. John, wie er ihr zärtlich über die Hand fuhr und ihr sagte, dass er nicht in einen Vampir verwandelt werden wollte. Jess schluckte, blinzelte und blickte Casey an, als dieser sie fragte, ob sie nicht noch ein, zwei Jahre warten könnte. Mit einem Ruck hatte Jess ihre Hand zurückgezogen, während sie Casey mit einer Mischung aus Enttäuschung, Ärger und Unverständnis ansah.
„Ein, zwei Jahre? Und wenn die um sie, vielleicht noch zwei, drei mehr, wenn es das Heilmittel erlaubt?“, fragte sie leicht bissig und hatte sich auf ihrem Stuhl weit zurückgelehnt. Dabei… sie konnte es ihm ja nicht einmal übelnehmen. Ihr hatte das Menschenleben auch gefallen… Nur hatte Jupiter ihr die Wahl abgenommen, noch etwas länger Menschsein zu können.
„Nimm dir so viel Zeit, wie du möchtest. Ich werde dich nicht mehr danach fragen.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 5 Sep 2021 - 8:47

Für einen Moment stand Jack noch unschlüssig rum, ehe er sich auf einen Stuhl sinken ließ, wobei er dabei eher auf der Kante, als wirklich auf dem Sitz saß. Interessiert hörte er Victorias Geschichte zu und wunderte sich fast die Hälfte der Zeit, ob sie wirklich gerade davon sprach, dass sie sich verliebt hatte und deswegen alles anders wurde. Das war.. Ja fast niedlich, auch wenn er viel zu schlau war ihr das zu sagen. Wer dieser Mann wohl gewesen war? Das Thema war aber nicht das, worüber sie sich im Moment unterhielten. Auf ihre Versicherung konnte er nur leise Seufzen und nicken. "Ja, ich weiß. Es ist ja auch nicht so sehr, dass ich Hectors Entscheidung nicht verstehe. Nur.. Ich muss immer daran denken wie es meiner Familie im Moment geht. Dass sie denken ich wäre gestorben und eigentlich sitzte ich hier. Mit der U-Bahn wäre ich in nicht einmal fünfzehn Minuten da und sie müssten sich keine Sorgen mehr machen. Aber.. Ich verstehe auch, dass es nicht geht." Durch seine Erklärung war er immer munterer geworden, vor allem als er davon sprach, wie nahe seine Familie war. Danach sackte er allerdings in sich zusammen und erinnerte sich daran, dass er es nicht durfte.

Dass Jess ihre Hand wegzog kam gar nicht so überraschend. Casey hatte im Grunde genommen nicht damit gerechnet, dass sie froh über den Aufschub sein würde. Aber mit so viel Ablehnung hatte er auch wieder nicht gerechnet. Verwundert blinzelte er und sah seine Freundin ungläubig an. "Was..? Jess! Jetzt dreh mir doch nicht die Worte im Mund um!", rief er etwas verärgert. Danach biss er sich auf die Lippe und atmete tief durch. Es half nicht, wenn sie sich jetzt stritten und er verlangte da eine ziemlich Menge von ihr. "Nein. Ich will mir nicht immer mehr und mehr Zeit erschleichen. Ich will nur.. Jess. Ich habe etwas gefunden, was mir Spaß macht, was ich gerne mache. Etwas, was ich gerne für mich tun möchte. Ist es wirklich so schlimm mir die zwei Jahre zu geben um den Abschluss zu machen? Und bitte, Jess, ich möchte eine ehrliche Antwort von dir", sagte er wieder ruhiger und versuchte sachlich zu bleiben. Schließlich wollte er hier eine wirkliche Lösung finden, mit dem sie beide leben konnten.
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Vampire-Das RPG IV Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Mo 6 Sep 2021 - 2:05

Victoria hörte dem Jungen aufmerksam zu und musste doch schwer an sich halten, um ihn am Ende nicht in den Arm zu nehmen. Vielleicht lag es an seinem jungen Alter, oder daran, dass er noch nicht lange ein Vampir war… aber sie dachte an ihren Jungen, ihren kleinen Reginald. Aber auch an Clément und Louis. „Nun… es ist schon mal eine gute Sache, wenn du Hector verstehst und ihm seine Entscheidung nicht übelnimmst“, sagte sie mit einem matten Lächeln. „Was deine Familie anbetrifft… Es ist zwar kein festgeschriebenes Gesetz, aber es hat sich bewiesen, über viele, viele Jahrhunderte, dass es besser ist, wenn die Familien nicht eingeweiht werden. Und das müsstest du tun, denn anders könnte man ihnen wohl nicht erklären, warum du noch am Leben bist… aber kein Essen mehr zu dir nimmst, tagsüber schläfst und empfindlich bei Sonnenlicht bist. Ich verstehe dich… Ich wollte damals nichts lieber, als zu meinem Sohn zurückzukehren. Aber… es gibt kein zurück. Wenn es dir helfen würde, gebe ich dir mein Wort, nach deiner Familie zu sehen. Sicherzustellen, soweit es in meiner Macht liegt, dass es ihnen gut geht“, bot sie mit einem mitfühlenden Blick an.
 
Er hatte etwas gefunden, dass ihm Spaß machte. Jess Schultern sanken nach unten. Schlagartig fühlte sie sich entwaffnet. Wie könnte sie jetzt, nach so einem Satz, noch von ihm verlangen, dass sie ihn dieses Jahr noch verwandeln möchte. Nur damit… was? Sie beruhigt ist? Sie die Gewissheit hat, dass er wieder ein Vampir werden wollte? Sie sich bei ihm im Bett nicht mehr zurückhalten und mit anderen Männern schlafen muss, um ihre Libido zu befriedigen? Sie kam sich ziemlich egoistisch vor. Casey war nicht John. Casey wollte die Verwandlung, nur eben nicht jetzt. Zwei Jahren. Obwohl sie versuchte, sich in ihren Gedanken zu beruhigen, genügte dieser Gedanke an diese Zeitspanne aus, um ihr die Kehle zuzuschnüren. Zwei Jahre. Das war für einen Vampir im Grunde nichts, aber wenn sie auf die letzten zwei Jahre zurückblickte…
Jess presste die Lippen kurz aufeinander, dann schüttelte sie langsam den Kopf und brachte ein leises: „Nein. Nein, ist nicht schlimm“ heraus. Sie räusperte sich leise und sah mit bleischwerem Herz zu Casey auf. „Wirklich. Ich… ich kann es verstehen. Nimm dir die Zeit“, sagte sie, brachte ihre Mundwinkel maximal zwei Millimeter nach oben, mehr war nicht drin.
„Ich… mache mir mal was warm. Du solltest dir überlegen, ob du nicht lieber ins Bett willst“, sagte sie, stand vom Stuhl auf und ging zur Tür.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 6 Sep 2021 - 3:02

Immer noch niedergeschlagen nickte Jack auf Victorias Worte hin. Es machte es nicht leichter zu ertragen, dass er es logisch betrachtet alles wusste. Immerhin hatte er letztes Jahr ja auch verhandelt um seine Familie aus dem Vertrag raus zu halten und trotzdem noch mit Hector zusammen sein zu können. Es gab kein Zurück. Da hatte sie so recht mit, dass es ihm körperlich weh tat. Er wollte so gerne, dass es ein Zurück gab, dass er irgendwann aufwachen würde und alles wäre wieder wie vorher. Er hatte sogar mit Casey darüber gesprochen, beziehungsweise über das Heilmittel gesprochen. Er hatte nicht gewusst, dass es nur eine temporäre Lösung war. Das war wohl der Moment gewesen, in dem er fest gestellt hatte, dass es wirklich nichts gab, was seine Situation verändern würde. Er würde nie wieder ein Mensch sein. Trotzdem tat es weh es immer wieder gesagt zu bekommen, weil er sich doch noch nicht wirklich damit abgefunden hatte. Als Victoria ihm anbot auf seine Familie zu achte, zuckte sein Kopf abrupt hoch und er sah sie erst mit unglauben, dann wachsender Hoffnung an. "Das würden Si... Du. Würdest du tun?", fragte er, unschlüssig ob er sie richtig verstanden hatte oder auf so viel Glück hoffen durfte. Sicher hatte auch Hector versprochen ihm zu sagen, was mit seiner Familie passierte, aber man musste schon sehr blind sein um nicht mitzukriegen, dass Hector das selbst belastete. Sein Freund fühlte sich schon schuldig genug, da wollte Jack ihm das eigentlich nicht auch noch aufbürden. Aber bisher war er der einzige gewesen, der wirklich in der Position gewesen war. Wenn jetzt Victoria für ihn ein Auge offen hielt, dann konnte er seiner Familie vielleicht irgendwann doch einmal helfen. Auch wenn Jack keinerlei Ahnung hatte wie, aber irgendwann würde sich bestimmt eine Möglichkeit ergeben. So wurde er immer hoffnungsvoller und aufgeregter und konnte sich kaum davon abhalten der Frau ihm gegenüber um den Hals zu fallen.

Casey streckte die Hand aus, als Jess sich erhob und ballte sie dann nur nutzlos zur Faust. Egal was sie gesagt hatte, es war deutlich zu sehen gewesen, dass der Aufschub sie belasten würde. Eine ehrliche Antwort hatte er nicht bekommen. Mit beiden Händen fuhr er sich über das Gesicht und führte die Bewegung weiter, bis seine Hände durch die Haare in seinem Nacken ankamen. So verharrte er einen Moment und schlug dann den Kopf ein paar mal auf die Tischplatte. "Verdammt, Jess", knurrte er verzweifelt und sehr leise, während er sich fragte, was er tun sollte. Ja, er wollte dieses Studium beenden. Es machte ihm Spaß, gab ihm etwas zu tun, etwas dass er von sich aus und für sich machen konnte und wollte, etwas dass ihn sogar positiv an seine Vergangenheit erinnerte und manchmal recht nostalgisch werden ließ. Aber es war ein kleines Fach, mit viel praktischen Bezug. Ein Fernstudium kam nicht in frage. Als Vampir würde er es nicht beenden können. Der Gedanke machte ihn wehmütig, aber die größere Frage war, ob er überhaupt das Recht dazu hatte. In den letzten Jahren hatte er Jess in so vielen Dingen versetzt, enttäuscht oder zu Kompromissen gezwungen, da war es eigentlich seine Reihe auf einen egoistischen Wunsch zu verzichten. Zwei Jahre waren eine lange Zeit um in Unfälle verwickelt zu werden, wie die letzten Jahre gezeigt hatten. Und nicht alle würden so glimpflich ausgehen, wie bisher. Natürlich wollte sie sicher gehen, dass ihm nichts geschah. Sicherlich wollte sie auch nicht weiterhin darauf angewiesen sein die Befriedigung ihrer Bedürfnisse andernorts, mit anderen Männern zu suchen. Ein Punkt bei dem auch Casey uneingschränkt zustimmen würde. Und dann hatte sie wohl auch ein Recht auf einige Zugeständnisse, wo er ihre Wünsche kannte und sich immer noch nicht wohl bei dem Gedanken fühlte ihr einen Heiratsantrag zu machen. Es war nicht schwer zu sehen, dass er sie über kurz oder lang verlieren würde, wenn er so weiter machte. Charles hatte ihm die Zeichen verbunden und Bels in den Mittelpunkt des Bildes gestellt, dass sich daraus ergab. Er würde sie verlieren, wenn er ihre Gefühle nicht respektierte. Und was er am allerwenigsten ertragen würde, wäre sein Leben ohne sie zu führen. Langsam setzte Casey sich auf und atmete tief durch. Dann kam er auf die Beine und folgte Jess in die Küche. Es war offensichtlich, wie sehr sie mit ihrem Zugeständnis zu kämpfen hatte. Casey zeriss es fast das Herz, als er sah, wie sehr sie sich zusammenriss um nicht zu weinen. Etwas, was die Entscheidung einfacher machte. Eigentlich gab es keine Entscheidung hier, er konnte nur ein Unrecht korrigieren. Sie bemerkte ihn nicht sofort, als er in die Küche kam, was ihm die Gelegenheit gab nach ihrer Hand zu greifen, ehe sie alle Spuren ihres Kampfes wegwischen konnte. Mit einem traurigen Lächeln sah er sie an und drückte sanft ihre Hand. "Es tut mir Leid, Jess. Ich habe nicht nachgedacht. Es tut mir Leid, dass ich so ein alter, dickköpiger Idiot bin. Du bist das beste, was mir in fast neunhundert Jahren passiert ist und daran sollte ich mich viel häufiger erinnern. Daher-" Er musste tief Luft holen, ehe er den letzten Teil angemessen ungerührt herausbringen konnte und wenn sich seine Finger für einen kurzen Moment etwas fester um ihre schlossen, hoffte er dass sie es nicht merkte. "Du bestimmts den Tag. Es ist deine Entscheidung. Wenn du es sofort machen möchtest, dann habe ich keine Einwände. Es gibt keinen wirklichen Grund zu warten, keine Probleme, die wir nicht irgendwie aus der Welt schaffen können."
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Beitrag von Robyn Mo 6 Sep 2021 - 7:53

„Ich hätte mir früher gewünscht, dass das jemand für mich getan hätte. Dass jemand für mich nach meinem Sohn gesehen hätte… Daher… Ja. Ja, das mache ich gerne. Ich werde nach ihnen sehen und ein Auge auf sie haben. Ich gebe dir mein Wort“, versicherte Victoria dem Jüngeren und ließ sich sogar soweit mitreißen, dass sie sich vorlehnte und seine Hand drückte, um ihre Worte zu unterstreichen. Sie würde zu ihrem Wort stehen und nach seiner Familie schauen.
„Im Gegenzug hoffe ich sehr, dass du nichts anstellst. Und versuch dein Bestes. Gib deinem neuen Leben eine Chance. In meinem Fall… bin ich sehr froh, diese zweite Chance bekommen zu haben. Und ich hoffe sehr, dass du dieses Punkt auch irgendwann erreichst“ Sie drückte seine Hand ein letztes Mal, zog ihre Hand wieder zurück und stand auf. „Und jetzt sollte ich wohl wieder zurück an meine Arbeit“ Victoria lächelte aufmunternd und ging dann auf die Tür zu.
„Ich sollte dir übrigens etwas ausrichten. Hector hat sich vorhin gemeldet und hat darum gebeten, dass wir dir Bescheid geben, dass er sich gleich auf dem Weg zurückmacht. Ich nehme an, er sollte jeden Augenblick hier eintreffen“, sagte sie an Jack gewandt, der ihr zur Tür gefolgt war. „Ich melde mich wegen deiner Familie“, versicherte sie ihm zum Schluss noch einmal, öffnete dann die Tür und trat nach draußen auf den Gang. Lächelnd nickte sie ihm zu, wandte sich um und entdeckte einen etwas überraschten Hector am Ende des Ganges, der nun zügig auf sie zukam.
„Ich habe deine Nachricht soeben ausgerichtet“, sagte sie ihm, nickte Hector zu und schritt dann an ihm vorbei. „Danke“ Hector sah ihr blinzelnd nach, ehe er sich der offenen Tür zu wandte.
Und da stand er. „Hallo Jack“ Im Vergleich zu vor drei Tagen sah Hector sichtlich erholter aus, während er seinen Freund nun mit einem warmen, leicht verzeihungsheischenden Blick ansah.
Der One-night-stand hatte tatsächlich nur bedingt geholfen. Die zweite Nacht hatte er daher auch lieber allein verbracht und hatte mehr als einmal in seinem Bett reflexartig nach Jack getastet, der nie da gewesen war.
Hector trat in das Zimmer und schloss seinen Freund in seine Arme. Er drückte ihn fest an sich und verharrte so einige Sekunden, ehe er ihn wieder freigab. „Ich habe dich vermisst… Tut mir leid, dass ich die zwei Tage nicht für dich da war. Aber ich habe wirklich einfach etwas Zeit für mich gebraucht, um… mich zu ordnen“, sagte er mit einem schiefen Lächeln, streckte seine Hand aus und legte an Jacks Halsansatzes. Die Wochen zuvor war er immer zaghafter und vorsichtiger gewesen, wenn es um Berührungen gegangen war. Jetzt war davon jedoch nichts mehr zu spüren, er ging mit Jack wie vor der Verwandlung um.
 
Nachdem sie die Küche erreicht hatte, musste sie schwer an sich halten, um nicht in Tränen auszubrechen. Sie schniefte leise, versuchte sich mit Atmung zu beruhigen, aber das fiel eher mäßigerfolgreich aus. Blinzelnd trat sie an den Kühlschrank holte einen Blutbeutel heraus, auch wenn sie gar keinen Appetit hatte und beförderte diesen in die Mikrowelle. Routiniert liefen die Handgriffe ab, bis der Blutbeutel seine Runden in der Mikrowelle drehte und sie an der Spüle stand und nichts tun konnte, als zu warten. Fast augenblicklich füllten sich ihre Augen mit Tränen, die sie mühsam mit ihren Fingern am Hinunterlaufen hinderte. So mit sich und ihren dunklen Gedanken beschäftigt, bemerkte sie Casey tatsächlich erst, als er nach ihr fasste. Zuerst zuckte sie zusammen, zog ihre Hand jedoch nicht zurück. Mit einem leicht ertappten Lächeln sah sie ihn an, dass dann zunehmend schuldbewusster wurde. Sie wollte es ihm erklären, aber noch bevor sie den Mund öffnen konnte, fing er an sich zu entschuldigen. Blinzelnd runzelte sie leicht die Stirn, schüttelte dann den Kopf und stoppte, als er ihr sagte, sie sei das Beste, was ihm in den letzten fast 900 Jahren passiert war. Wem ging so etwas schon nicht runter wie warmes Öl? Nur wusste sie eben auch, was ihn ihre Beziehung schon alles gekostet hatte… was sie sich geleistet hatte, was ihm weh getan hatte… Es war weniger ein Kompliment an sie, als eine Feststellung dessen, wie furchtbar die Jahrhunderte zuvor für ihn gewesen sein mussten. Schweigend lauschte Jess bis zum Schluss und fing dann wieder vehement an, ihren Kopf zu schütteln. „Nein. Nein, es ist dein Leben, Casey. Ich habe kein Recht, das zu bestimmen und ich möchte es auch nicht. Ich… ich habe nur immer wieder gefragt, weil ich mein Wort halten wollte. Es war dir die Jahre zuvor so wichtig, so schnell wie möglich wieder ein Vampir zu werden und ich wollte zu meinem Wort stehen und dir die Verwandlung ermöglichen. Aber wenn du noch zwei Jahre, oder meinetwegen auch noch länger lieber ein Mensch bleiben möchtest, dann… dann ist das in Ordnung. Wirklich“, beteuerte sie, während ihr nun die ersten Tränen runterkullerten. „Ich… Ich verstehe es. Ich hätte an deiner Stelle sicher auch den Wunsch… Es ist nur… Ich habe einfach Angst“, gestand sie und wischte sich mit der freien Hand übers Gesicht. „Angst, dass du es dir in zwei Jahren anders überlegen könntest. Dass du, soweit es dir möglich ist, lieber ein Mensch bleiben möchtest… Wie… wie John“, fügte sie leise hinzu und sah dabei aus, wie ein Häufchen Elend.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 6 Sep 2021 - 8:34

Irgendwie zog Victoria ihn mit, als sie aufstand und zur Tür ging folgte er ihr und stand dann etwas unschlüssig an der Tür. Er versprach auch ihr, dass er nichts anstellen und sich benehmen würde. Was ihn allerdings wirklich den Tag (oder die Nacht) rettete, war ihre Nachricht danach. Hector würde wieder kommen. Spontan lächelte er und hielt sich dann doch lieber zurück, er wusste ja gar nicht was passieren würde, wenn Hector wieder da war. "Danke", sagte er am Ende nur, weil er auch nicht wirklich wusste, was er ihr für die Überbringung der Nachricht eigentlich sagen sollte. Als Victoria sich dann umwandte und mit jemanden Sprach, rutschte ihm fast das Herz in die Hose. Es konnte nur Hector sein nach dem was sie sagte. Und tatsächlich, wenig später stand Hector in der Tür. Er sah gut aus, besser als noch vor zwei Tagen, was sogar Jack auffiel. Das Lächeln nahm Jack aber ein großen Teil seiner Nervosität. Er erwiderte das Lächeln freudig. "Hey", antwortete er und hielt sich dann doch davon ab auf seinen Freund zuzulaufen. Er brauchte es dann auch nicht, weil Hector von sich aus auf ihn zukam und in eine Umarmung schloss, die sich einfach nur wunderbar anfühlte. Ehe Jack sich versah hatte er einen Kloß im Hals und wusste erst gar nicht warum. Bis ihm einfiel, dass es es schon eine ganze Weile her war, dass sie sich einfach nur umarmt hatten. Dadurch war er aber auch zu spät um seine Arme um den Älteren zu legen und die Umarmung zu erwidern. Aber er konnte immerhin etwas feucht lächeln und antworten: "Ich dich auch. Ist schon okay, es hat uns glaub ich beiden gut getan mal Abstand zu haben." Als Hectors Hand dann an seinem Hals zu liegen kam, lief ihn ein Schauer durch den Körper. Kurz schloss er die Augen und genoss das Gefühl. Zu lange her, stellte er fest. Es war einfach schon viel zu lange her, dass sie entspannt miteinander umgegangen waren. Plötzlich mit mit trockener Kehle schluckte er und räusperte sich dann. "Ich hoffe du hast Spaß gehabt. Hast du was lustiges gemacht in der Zeit?", fragte er dann und versuchte wieder ein bisschen mehr im Hier und Jetzt anzukommen.

Casey atmete schon erleichtert auf, als sie ablehnte und erklärte, dass es nicht das war, was sie beunruhigt hatte. Vielleicht hatten sie doch wieder an einander vorbei geredet. Was ihr so viel Sorgen bereitete legte sie dann auch schnell dar. Als ihre Tränen anfingen zu laufen, zog er sie zu sich und legte die Arme tröstent um seine Freundin. "Ich weiß, dass ich da auch nicht ganz konsequent war. Es tut mir Leid, dass ich da vorher so drauf gepocht habe, das war auch dir gegenüber nicht fair. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen. Ich bin absolut nicht wie John. Mensch sein ist ganz nett, wie ein Hobby haben, aber glaub mir, das wird mir bald wieder zum Hals raushängen. Und sollte ich tatsächlich krank werden, dann kannst du gar nicht so schnell gucken, wie ich vor dir stehe. Keine Angst Jess, ich kann dir hoch und heilig versprechen, dass du mich so schnell und so leicht nicht loswerden willst", erklärte er ihr und hatte ein leichtes Lachen in der Stimme. Es freute ihn wirklich, dass sie da ganz offensichtlich doch eine Ebene finden konnte um miteinander zu reden und das Problem zu klären.
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Beitrag von Robyn Mo 6 Sep 2021 - 19:07

Es war gut zu hören, dass Jack ihn vermisst hatte. Es hätte schließlich auch sein können, dass er ganz froh darüber gewesen sein könnte, seinen Erschaffer endlich für ein paar Stunden loszuwerden. Dass dem nicht so war (Hector hoffte, dass es nicht nur eine höfliche Floskel war), freute ihn. Vielleicht waren diese zwei Tage Abstand wirklich das, was sie beide gebraucht hatten, um sich über ein paar Dinge klarzuwerden. Mit einem warmen Blick sah er seinen Freund an und strich mit seinem Daumen leicht über Jacks Hals, ehe er schließlich seine Hand zurückziehen musste, um seine Reisetasche abzulegen, die er von der Wohnung mitgenommen hatte. Ein paar Klamotten und andere Sachen, die noch dort gewesen waren. Als er sich abwandte, um die Tasche beiseite zu stellen, lachte er kurz, ehe er wieder zurück zu Jack sah. „Oh, ja, sehr viel Spaß. Ich habe mir alle drei Herr der Ringe-Teile reingezogen und nebenher die Wohnung die geputzt. Die hatte es verdammt nötig… Naja und ich habe noch ein paar Sachen zusammengesucht… Ein paar Bücher, Filme und das eine oder andere Videospiel…“, antwortete Hector und wies auf seine Tasche. „Wie war es bei dir?“, fragte er.
 
Es war gut, diese Worte aus seinem Mund zu hören und nicht nur in ihrem Kopf, um sich zu beruhigen. Er war wirklich nicht wie John. Sie unterschieden sich in Vielem. Also… vielleicht würde Casey tatsächlich nicht seine Meinung ändern. Sie hoffte es, insgeheim, sehr. Aber möglich war es noch immer, auch wenn er nun etwas anderes beteuerte. Meinung konnten sich ändern, so einfach war das. Fürs erste wollte sie ihm jedoch glauben, mehr als alles anderen. Jess ließ ihren Kopf seufzend gegen Caseys Schulter sinken, während sie den Stoff seines Oberteils zwischen ihre Finger nahm. „In Ordnung… Entschuldige. Das Thema… hat mir einfach zugesetzt“, sagte sie in seine Halsbeuge und schloss ihre Augen. „Und mir wäre es lieber, wenn du nicht krank wirst… bei deinem Glück wird aus einem Schnupfen eine Lungenentzündung und wenn es etwas gibt, dass ich nicht mehr sehen will, dann sind das Krankenhäuser von Innen.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 7 Sep 2021 - 3:33

Unwillkürlich seufze Jack, als Hector ihn wieder los ließ. Dabei war es völlig verständlich, er wollte auch nicht so mitten in der Tür stehen bleiben und am Ende von irgendwem überrascht werden, der zufällig vorbei kam. Ein wenig verlegen, trat er einen Schritt zurück um Hector wirklich eintreten zu lassen. Seine Verlegenheit blieb aber nicht lange, als Hector ihm antwortete. "Bitte was?", fragte er verwundert und lachte dann. "Da dachte ich, dass du alt genug bist um dir etwas aufregendes auszudenken. Und dann fährst du nach Hause, schaust Filme und putzt. Für so häuslich habe ich dich gar nicht gehalten." Wobei er es schon nett fand, dass Hector neue Medien mitgenommen hatte um die Zeit zu vertreiben. Das war etwas, von dem Mann nie genug haben konnte. Auf seine Frage verzog Jack leicht die Nase und sah kurzzum Fenster. "Das interessanteste war Victorias Besuch", gab er dann diplomatisch zu. Vielleicht wäre es schlauer gewesen es wie Hector zu machen und Filme zu schauen. Einen Moment sah er Hector an und entschloss sich dann offen zu sein. "Ich hatte eine Menge Zeit und Material zum nachdenken. Und den größten Teil der Zeit hatte ich Sorge und Angst, ob du überhaupt zurück kommst oder ob ich es endgültig geschafft hatte dich zu vertreiben."

Caseys Umarmung wurde etwas fester, als Jess ihren Kopf auf seiner Schulter ablegte. Er war so froh, dass sie das aufgeklärt hatten und er sie beruhigen konnte. Sanft strich er ihr über den Rücken um sie weiter zu beruhigen. Am Ende ihrer Entschuldigung musste er etwas trocken lachen. "Glaub mir, mir wäre es auch viel lieber nicht mehr krank zu werden. Das ist so viel lästiger, als ich es in Erinnerung hatte. Wie halten die Menschen es überhaupt aus damit zu leben?", fragte er retorisch und hätte sich auch noch geschüttelt, wenn er Jess nicht noch in den Armen gehabt hätte. Klar war die medizinische Versorgung heute wesentlich besser als zu seiner Zeit, den Vorgang des Krank-seins hatte das allerdings nicht angenehmer gemacht.
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Beitrag von Robyn Di 7 Sep 2021 - 4:32

Indigniert verzog Hector das Gesicht. „Ich weiß nicht, was mich daran mehr entrüsten sollte, dass du dachtest, ich würde mich nicht um die Sauberkeit meiner Wohnung kümmern, oder dass du mich für ‚häuslich‘ hältst… Was sich furchtbar anhört…“ Da fühlte man sich doch glatt noch ein paar 100 Jahre älter. Aber, dass Jack wirklich dachte, er würde etwas ‚aufgregendes‘ machen… Der One-Night-Stand mit Phyllis würde wohl unter dieser Kategorie irgendwie fallen, aber das würde er sicher nicht Jack erzählen. Nein, das würde ein Geheimnis bleiben, das er mit ins Grab nehmen würde. Hector schloss die Tür und sah blinzelnd zu Jack hinüber, als dieser auf seine Frage antwortete. Victorias Besuch war das interessanteste gewesen? Hoffentlich…war Vic nett zu ihm gewesen. Und dann fuhr Jack fort und sprach über seine Befürchtung. Hectors Brauen wanderten nach oben. Dabei hatte er einen ganz anderen Eindruck gehabt, als er gegangen war… Er ging auf seinen Freund zu und fasste nach dessen Hände. „Jack, schon allein weil ich dich verwandelt habe, wird uns das immer miteinander verbinden. Solange du es zulässt, werde ich für dich da sein… Nicht nur wegen der Verwandlung“, räumte er ein, löste eine Hand und fuhr sich ein wenig verlegen über den Nacken. „Nachdem du letztes Jahr bei mir so hartnäckig warst, ist es an der Zeit, es dir gleichzutun. So schnell werde ich mich also nicht von dir vertreiben lassen. Dafür… bist du mir viel zu wichtig“, raunte er, führte Jacks eine Hand, die er noch festhielt, an seine Lippen und hauchte ihm mit einem schiefen, charmanten Lächeln einen Kuss auf seine Fingerknöchel.
 
Die Mikrowelle meldete sich, weswegen Jess notgedrungen wieder ihren Kopf von Caseys Schulter nahm, auch wenn sie gerne noch so eine Weile in seinen Armen verweilt wäre… Es fühlte sich anders an, als früher. Jetzt, da Casey größer war, war es viel gemütlicher. Jess fuhr sich ein letztes Mal mit der Hand über das Gesicht, beseitigte die letzten Spuren ihrer Tränen und wandte sich dann der Mikrowelle zu. Sie holte den Blutbeutel heraus und füllte dessen Inhalt in ein Glas ab.
„Ich vermute, es gibt genug Menschen, die ein besseres Immunsystem haben als du“, antwortete sie nach einer Weile auf seine Aussage und wandte sich mit ihrem Glas wieder ihm zu. Sie lächelte matt und nippte an ihrem Glas. „Was vermutlich daran liegt, dass sie einfach… in diese Zeit hineingeboren werden“, fügte sich nachdenklich hinzu und zuckte mit den Schultern.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 7 Sep 2021 - 6:57

Hector sah tatsächlich ziemlich überrascht aus, als er seine Sorgen gestand, was Jack dazu brachte sich ein bisschen dumm zu fühlen. Da hatte er wohl etwas völlig falsch verstanden. Er ließ es zu, als Hector an ihn heran trat und seine Hände nahm. Ihm lief es wohlig durch alles Glieder, dabei sagte Hector nicht mal sonderlich bewegende Dinge. Vielleicht war es nur die Versicherung, dass er Jack nicht einfach sitzen lassen würde, auch wenn Jack wirklich, wirklich hoffte, dass es nicht nur an der Sache mit dem Verwandeln liegen würde. Zumindest wurde es nichts bewegendes, bis Hector seine Hand an die Lippen hob und ihn küsste. Seine Hand. Jack hielt die Luft an und war für einen Augenblick wie eingefroren. Es waren nicht die Worte. Naja, nicht nur. Es war schön zu wissen, dass er Hector wichtig war, immer noch, und er es weiterhin mit ihm aushalten wollte. Aber.. Dieser Kuss auf die Hand??! Jack schnappte leise nach Luft, während sein Kopf noch immer versuchte einen Satz zu formulieren. "Wir sind doch nicht in einem Jane Austen Roman", brachte er am Ende etwas schwach heraus. Es gab doch einen großen Vorteil am Vampirsein: Er konnte nicht mehr rot werden. Allerdings wandte er sich auch so schon genug vor Verlegenheit. Die Hand ließ er aber in Hectors.

"Gib den Viren ein paar Jahrhunderte und schon meinen sie die Menschheit besiegen zu können", murmelte Casey düster und guckte ein wenig verschnupft. Was konnte er denn dafür, wenn sein Immunsystem an die Krankheiten dieses Jahrhunderts nicht gewohnt war. Dafür hatte er Dinge gehabt und ausgehalten, daran würden die Kinder in diesem Jahrtausend schneller eingehen, als sie niesen konnten. "Außerdem ist meine letzte Erkältung schon fast ein halbes Jahr her, also übertreibst du Maßlos. Musst du heute noch los? Oder willst du los, wäre wohl die passendere Frage", wechselte er dann das Thema um nicht bei deprimierenden Krankheiten zu bleiben.
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Beitrag von Robyn Di 7 Sep 2021 - 7:37

War er nun mit dieser Geste zu weitgegangen, oder nicht? Es war schwer einzuschätzen. Früher konnte Hector sich an Jacks Atmung, seinem Herzschlag und an der Farbe seines Gesichts orientieren. Die Verwandlung seines Freundes in einen Vampir hatte all das leider zunichte gemacht. Nun musste er die feinen Unterschiede in der Mimik und Gestik richtig lesen, was doch noch recht schwer war. Zu sehr hat er sich bisher auf die menschlichen Hinweise verlassen und konzentriert. Jack schnappte nach Luft und stieß dann seinen Jane Austen-Kommentar aus, den Hector verwundert blinzeln ließ. „Waaarte… Du hast Jane-Austen-Romane gelesen?“, fragte er amüsiert und lachte auch kurz leise auf, während er Jacks Hand wieder sinken (aber nicht los-)ließ.
„Ich dachte nicht, dass du so etwas liest… Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich uns natürlich die vierstündige Stolz und Vorurteil-Verfilmung besorgt“, raunte Hector und drückte Jacks Hand versöhnlich, damit der andere wusste, dass er ihn nur ein wenig aufzog. Ein wenig ernster sah er dann auf ihre beiden Hände hinab und strich mit seinem Daumen über Jacks Hand.
„Ist das in Ordnung für dich?“, fragte er ein wenig ernster und hob kurz ihre beiden Hände an.
„Ich will dich nicht bedrängen… Deswegen habe ich mich die letzten Wochen auch zurückgehalten. Und ich tu es auch weiterhin, wenn dir das lieber ist“.  Auch wenn er Jacks Nähe wirklich vermisste… Und die Küsse…
 
„Ich sehe schon, dein Immunsystem ist dein wunder Punkt“ Jess schmunzelte und nippte weiter an ihrem Glas, bis Casey seine Frage stellte. Sie nickte langsam, das Glas noch an ihren Lippen, ließ es dann langsam sinken und schluckte das Blut hinunter. „Ich sollte wohl. Da Hector schließlich komplett ausgefallen ist… Und ich auch ein paar Mal nicht gearbeitet habe, sollte ich mich heute besser mal wieder blicken lassen. Außerdem glaube ich, tut es mir vielleicht auch ganz gut. Ein bisschen Routine und Arbeit. Was ist mit dir? Solltest du dich nicht besser hinlegen? Es ist schon ziemlich spät“, sagte sie und trank ihr Glas dann aus.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 7 Sep 2021 - 8:08

"Das mussten wir in der Schule", murmelte Jack ein wenig verlegen. Immerhin war das wirklich nichts, was ihn eigentlich interessierte. Daher war er auch ziemlich froh, dass Hector lächelte auf eine Art, die ihm klar machte, dass er nur Scherzte. Einen Roman von Jane Austen lesen war eines, aber vier Stunden Film (!) gucken?! Da hörte sein interesse dann doch auf. Auf Hectors Frage hin sah er kurz ein wenig unschlüssig auf ihre Hände, die er hob. Was genau sollte da für ihn okay sein? Hector führte es dann klarer aus, ehe Jack nachfragen konnte. "Was.. Deswegen..", rief er erstaunt und überlegte dann. So wie er sich aufgeführt hatte, war er sicherlich auch nicht unbedingt nahbar gewesen. Dabei hatte es ihm so viel geholfen, dass Hector tatsächlich bei ihm war. Und manchmal hatte er auch die Nähe zu Hector gesucht. Aber eben nicht so unbedingt auf liebevolle Weise, was Hector hier wohl meinte. "Du bedrängst mich nicht. Hast du nie. Seit dem.. Seit ich das bin.. Ich weiß nicht, ich musste mich einfach noch sortieren. Aber es fehlt mir auch. Die Nähe", antwortete er und verstärkte den Druck auf Hectors Hand. Er wollte nicht, dass sein Freund das Gefühl hatte, dass er ihm nicht nahe kommen durfte. Nicht, wo er dch eigentlich die Nähe auch so nötig hatte.

"Ja", antwortete Casey langgezogen und sah zur Uhr. Es war spät, ziemlich spät. "Ich hab morgen eine Deadline. Und leider noch nicht so viel geschafft, wie es sein sollte. Eigentlich sollte ich wohl die Nacht nutzen um den Text fertig zu kriegen. Aber eigentlich hast du recht. Es ist ziemlich spät und ich bin ziemlich müde", sagte er und lächelte ihr müde zu. "Vielleicht lege ich mich für ein paar Stunden hin und setz mich dann wieder an den Rechner. Dann wäre ich auch wach, wenn du wieder kommst. Wer weiß, vielleicht bin ich dann auch fertig und kann mit dir ins Bett gehen. Wäre doch auch mal nett, dass du mir kein Frühstück machst."
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Beitrag von Robyn Di 7 Sep 2021 - 18:38

Erleichtert stieß Hector die Luft aus. „Da bin ich froh“ Und wie er das war! Er hatte zwischendurch wirklich das Gefühl gehabt, dass Jack eigentlich genug von ihm hatte. Besonders dann, wenn er ihm etwas verbieten musste (wie den Besuch der Beerdigung). Wenn sie dann morgens oder mittags im Bett lagen, kam er sich manchmal ziemlich unerwünscht vor… Da hatte er es dann auch nicht gewagt, irgendwelche Annäherungsversuche zu starten. Jetzt zu hören, dass Jack die Nähe auch fehlte, war sehr erleichternd. Besonders in Kombination dessen, dass er seine Hand drückte.
„Dann sollten wir beide zukünftig darauf achten, dass wir sie nicht mehr vermissen müssen“, sagte er mit einem warmen Lächeln, legte seine freie Hand sacht an Jacks Gesicht und strich mit seinem Daumen über dessen Haut. Wenigstens konnte seine kalte Körpertemperatur Jack nicht mehr erschrecken oder frösteln lassen – eine der sehr wenigen guten Dinge an der Verwandlung seines Freundes. Lächelnd ließ er seine Hand von Jacks Gesicht an seinem Hals hinabwandern und für einen Augenblick überlegte er, ob es für den anderen in Ordnung wäre, wenn er ihn küssen würde… Sie hatten sich schon so lange nicht mehr geküsst. Hectors Blick war automatisch zu Jacks Lippen gewandert.
 
„Dann machen wir es so. Du legst dich hin, schläfst ein paar Stunden und solltest du noch nicht wieder wach sein, wenn ich komme, wecke ich dich gerne. Ich kann von unterwegs auch einen Kaffee oder so mitbringen, vielleicht hilft der dir ja dann auch dabei, deinen Text zügig fertigzukriegen“, antwortete Jess mit einem aufmunternden Lächeln. Ihr Glas hatte sie inzwischen geleert, spülte es mit Wasser aus und stellte es anschließend in die Spüle. Danach putzte sie ihre Zähne (sie küsste Casey so ungern mit dem Blutgeschmack im Mund), zog dann ihre Schuhe und ihren Mantel an und verabschiedete sich von ihrem Freund mit einem Kuss.
Als sie draußen ein paar Schritte gegangen war, stieß sie die Luft aus und ließ ihre Schultern sinken. Ihr Gespräch über die Verwandlung spukte ihr noch durch den Kopf… Vermutlich würde es etwas dauern, bis sich das alles gesetzt hatte… Und sie sich irgendwie damit arrangiert hatte, einfach zu hoffen und Casey zu vertrauen, dass er seine Meinung wirklich nicht änderte.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 7 Sep 2021 - 20:55

Plötzlich war es wie früher zwischen ihnen. Zumindest für den Moment schien alles gut und jegliche Probleme nebensächlich zu sein. Hector strich ihm über die Wange und Jack lachte leise. "Dann müssen wir wohl beide drauf achten, dass wir uns nicht mehr wie Vollidioten benehmen", erwiderte er und sah Hector verzeihungsheischend an. Dass er hier der einzige Vollidiot gewesen war, war ihm schon klar. Es grenzte schon an ein Wunder, dass sie es scheinbar gerade noch rechtzeitig geschafft hatten ihre Beziehung zu retten. Zumindest hoffte Jack, dass sie es von hier aus wieder intelligenter angehen würden. Oder er. Mehr denken und weniger reagieren wäre wohl gesund. Hectors Hand glitt wieder tiefer und wieder lief eine Gänsehaut über Jacks gesamten Körper. Die Reaktionen seine Körpers insgesamt fehlten ihn, aber es war nicht schwer zu verstehen, was ihn so zittrig werden lies. Er liebte Hector ganz einfach und es war schon so verdammt lange her, dass sie sich das auch gezeigt hatten. Wie weit Hector wohl bereit war zu gehen, jetzt wo sie dabei waren sich wieder zusammen zu finden? Anders als sein Freund hatte Jack keine Probleme Hectors Mimik zu lesen, war das doch das einzige, was er je gehabt hatte um zu verstehen, was sein Freund wollte. Und was er wollte, war ziemlich eindeutig. Ziemlich weit, war wohl die Antwort, die Jack suchte. Seine Lippen verzogen sich zu einem freudigen lächeln, während er seine Hand über Hectors legte. "Ich finde ja, dass wir mit gutem Beispiel voran gehen sollten und gar nicht lange warten, unsere guten Vorsätze umzusetzen", sagte er und lehnte sich vor um seinen Freund zu küssen. Was sich nach so viel Zeit und Stress einfach nur himmlisch anfühlte.
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Beitrag von Robyn Mi 8 Sep 2021 - 5:25

Der Kuss war beinahe elektrisierend und machte Hector von Kopf bis Fuß ganz kribbelig. Viel zu lange waren sie sich beide nicht mehr so nah gewesen und – Himmel noch eins! – er hatte es schmerzlich vermisst, mit ihm intim zu werden. Anfangs erwiderte er den Kuss noch fast vorsichtig, wurde dann aber doch stetig sinnlicher und irgendwie führte das eine dann zum anderen. Sie stolperten zum Bett und wurden auf dem Weg dorthin ein Kleidungsstück nach dem anderen los. Kaum waren sie beim Bett schließlich angekommen fielen sie endgültig übereinander her.
Als sich Hector nach einer ganzen Weile Hector in die Kissen zurücksinken ließ und zur Decke starrte, hatte er keine Ahnung, wie lange sie eigentlich zugange gewesen waren. Eine… vielleicht sogar zwei Stunden? Er konnte es nicht so recht sagen.
Sein Körper kribbelte noch immer von oben bis unten und er fühlte sich so gut wie schon seit Wochen nicht mehr. Selbst nach der Sache mit Phyllis hatte er sich bei Weitem nicht so gut gefühlt.
„Das war… fantastisch“, raunte der Ältere, hatte eine Hand am Hals, wo von Jacks ihn ein, zweimal gebissen hatte. Von dem Biss war zwar nichts mehr zu sehen, aber er spüren konnte er ihn noch, ganz leicht. Mit einem schwerverliebten Blick sah er zu seinem Freund hinüber, löste seine Hand von seinem Hals und verschränkte sie daraufhin mit der des Jüngeren. „Ich hoffe, für dich war es… auch gut?“

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