Vampire-Das RPG IV

"Vielen Dank."
Langsam nahm Javen den Arm wieder herunter und versuchte sich mit einem entschuldigendem Lächeln. Es sah eher aus wie ein peinlich berührtes, sodass er sich rasch aufsetzte - was er bitter bereute. In seinem Kopf drehte sich alles und er schwankte ein wenig, bis er sich wieder gefasst hatte.
Als er jedoch das Wort "Frühstück" hörte, sah er auf und in Richtung Küche.

Liane summte zufrieden, als sie das nagelneue Tablett vollstellte, dass sie im Hängeschrank gefunden hatte. Bevor sie jedoch alles zu Javen trug, räumte sie noch auf. Wie ein kleiner Wirbelwind rauschte sie durch die Küche, so dass der Rüschensaum ihres Kleides nur so aufflog.
Endlich war sie fertig und trug das Tablett in den Nebenraum.

Elias nickte nachdenklich. Das war allerdings richtig. Eine Schande, jedoch kaum vermeidbar.
Rasch setzte er sich in den ihm angebotenen Stuhl und faltete die Hände im Schoß. Er war immer noch ein wenig nervös, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

"Es gibt keine Grund, nervös zu sein, Mr. Dubois!", sagte Maryam und bedachte den jungen Mann mit einem freundlichen Kopfnicken, "Sie sind ja nun nicht zum ersten Mal hier."
Sie umrundete den Tisch, öffnete eine Schublade und holte ein dickes, ledergebundenes Buch heraus. Der Umschlag war bereits an einigen Stellen abgegriffen und als Maryam es aufschlug, schlug ihr der unverkennbare, leicht modrige Geruch von alten Büchern entgegen.
Sie ergriff einen Tintenfüller, der auf dem Tisch lag, nahm dem Deckel ab und schrieb in ihrer geschwungenen Handschrift einen kurzen Eintrag.
"Geben Sie mir bitte das Geld!", bat sie höflich aber bestimmt und deutete auf eine Stelle auf dem Tisch, "legen sie es einfach hier hin."

Nines war unterdessen dabei, die Überreste der Infusion zu entsorgen. Kanüle, Schlauch und Infusionsbeutel landeten in einer blickdichten Plastiktüte und diese widerum im Müllschacht.
Zu seinem Glück hatte er bei seinem Einzug mit einem großzügigen "Trinkgeld" klar gemacht, dass sein Müll nicht kontrolliert werden musste. das Sicherheitspersonal ging davon aus, dass er ein kleines Drogenproblem hatte und deswegen keine Schnüffler in seinem Müll wünschte. Vielleicht nicht gerade die beste Ausrede, aber sie war effektiv.

"Oh, Guten Morgen.", flötete Liane und tänzelte elegant zur Couch. "Gut geschlafen?"
"Traumlos.", lächelte Javen schwach.
"Och schade...", mit einem gespielten Schmollmund stellte sie das Tablett auf den kleinen Wohnzimmertisch. "Lass es dir schmecken!"
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren fing der junge Mann an zu essen. Es war ein wenig ungewöhnlich, da Liane sonst meist frisches Gemüse für seine Mahlzeiten verwendete und keine Dosenkost wie jetzt, doch es schmeckte vorzüglich.
Währenddessen wandte sich das Mädchen an Nines.
"Nun, Nines, was haben Sie heute vor?", fragte sie interessiert und schwebte zu ihm hinüber.

Mit einem Nicken holte Elias einen Umschlag aus der Innentasche seines Jacketts und legte ihn auf den Tisch. Seine Nervosität verschwand zwar nicht, jedoch konnte er sie bis auf weiteres ignorieren, was es ihm ermöglichte, Maryam anzusehen.

Jillian rollte kurz übers Bett, schlug ihre Decke schließlich zurück und setzte sich auf. Gähnend streckte sie ihre müden Glieder, strich sich ihr Haar zurück und stand schließlich auf. Den Träger ihres Nachthemdes zurecht rückend tappste sie durch das Zimmer, auf den Schrank zu. Einige Fächer in diesem waren erstaunlich leer, da der Inhalt sich inzwischen in ihrem Koffer befand. Flitterwochen. Ein freudiges Strahlen breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie entschloss sich ihre Sachen für heute nachher heraus zu suchen und gesellte sich stattdessen zu Matthew an das Bett von Natasha und schlang dabei einen Arm um ihn, während sie sich leicht an ihn lehnte.
„Ich bin so glücklich...“

Verwirrt sah Damon ihr nach, zuckte dann mit den Schultern und schloss wieder die Türe. Dann angelte er sich seine Klamotten von einem Stuhl und verschwand für die nächsten zehn Minuten im Bad. Es dauerte nicht lange, da ertönte das Platschen und Rauschen des Wassers in der Dusche.
Als Damon schließlich aus dem Bad kam, trug er immerhin eine Jeans und hatte sich ein schwarzes T-Shirt übergezogen. Die Haare waren noch ein wenig nass und standen ihm zerzaust vom Kopf, als er sein Zimmer verließ und hinunter in die Küche ging.

"Wie immer verlangt mein Club nach meiner harten Hand!", seufzte Nines filmreif, "aber ich denke es reicht, wenn ich erst gegen 23 Uhr dort erscheine. Bis dahin sollten meine Leute den Club am laufen halten."
Er lächelte Liane freundlich zu. "Was möchten Sie denn heute unternehmen?"

Maryam sah kurz auf, zog dann den Umschlag zu sich herüber und warf einen prüfenden Blick hinein.
"Die richtige Summe", stellte sie trocken fest, nahm das Geld aus dem Umschlag und verstaute es in einer Kassette in der Schublade. Sie würde das Geld später in den Tresor packen.
"Vielen Dank, Mr. Dubois, Sie sind eine äußerst zuverlässige Person. Darf ich Ihnen noch etwas anbieten, bevor Sie wieder aufbrechen?"
Sie sah auf und ihre Augenbrauen bewegten sich kaum merklich nach oben.

"Ich auch", murmelte Matthew kaum hörbar bevor er sich zu Jilian drehte und ihr einen Kuss auf die Wange hauchte, "aber ich befürchte, ich muss unsere Tochter füttern, bevor sie sich wieder an meinen Fingern vergreift!"
Und tatsächlich angelte die Kleine schon wieder gefährlich nach Matthews Hand.

Emlyn stand am Küchenthresen und war gerade dabei, mit zittrigen Fingern das Blut aus dem Plastikbeutel in ein großes Glas zu füllen. Gott, warum musste sie sich eigentlich immer wie ein Vollidiot aufführen?!
Als die Küchentür aufging erschrak Emlyn so sehr, dass sie herumwirbelte und das restliche Blut der Konserve auf ihrem Shirt verteilte.
"Ach mist!", fluchte sie, ließ den Plastikbeutel fallen und wischte sich über das Hemd

Auch Javen sah nun interessiert auf und legte das Besteck zur Seite.
"Hm.", überlegte Liane und legte einen Finger ans Kinn. "Ich denke, ich werde wohl in diese Bibliothek gehen, von der ich gelesen habe.", stellte sie fest. "Javen, wenn es dir nichts ausmacht, hätte ich gerne, dass du hier bleibst. Gegen Mitternacht kannst du spazieren gehen, da müssten die meisten satt sein."
Resigniert seufzend nickte Javen und lehnte sich zurück, während Lia sich das Tablett nahm und in die Küche brachte.

Mit einer fließenden Bewegung stand Elias auf und verbeugte sich respektvoll. "Ich danke ihnen, doch ich tue nur meine Pflicht.", sagte er mit ernstem Gesichtsausdruck. "Das wäre dann von meiner Seite alles. Kann ich ihnen sonst irgendwie behilflich sein?"

"Entschuldigung", sagte Jael schnell, der sich selber erschrocken hatte, als Emlyn plötzlich zu ihm herumwirbelte. Während sie dabei war ihr T-Shirt zu retten hob er den Beutel vom Boden auf und wischte das bisschen Blut auf, das daneben gegangen war.
"Entschuldigung. Es lag nicht in meiner Absicht sie zu erschrecken", sagte er nochmal und sah Emlyn verzeihungsheischend an.

Nines setzte sich auf das gegenüberstehende Sofa und sah schweigend dabei zu, wie Javen aß und Liane schließlich das Tablett wieder wegstellte. Die Beziehung dieser beiden war irgendwie seltsam.
"Wenn Sie wollen, kann ich Sie zur Bibliothek fahren?", bot er Liane an, nachdem diese zurückgekehrt war, "ich habe in der Gegend soweiso geschäftlich zu tun, Sie müssten also nicht befürchten, dass Sie mir zur Last fallen!"
Er grinste schelmisch und erhob sich dann in einer schnellen Beweung.

"Ich denke nicht!", erwiderte Maryam höflich und erhob sich dann ebenfalls, "dann wünsche ich Ihnen noch einen angenehmen Abend, Mr. Dubois. Soll ich Sie noch zur Tür begleiten?"
Sie umrundete den wuchtigen Schreibtisch und sah legte den Kopf kaum merklich schief.

"Schon...schon gut!", erwiderte Emlyn und betrachtete mit einem aufgebenden Seufzen die Blutflecken auf ihrem Shirt, "ich bin eine schreckhafte Person, war ich schon immer."
Sie lächelte entschuldigend. "Schon als Kind bin ich wegen jedem knackenden Zweig zusammengezuckt."

Mit einem Strahlen sah Liane aus der Küchentür. "Ich wäre ihnen sehr dankbar. Die Taxis sind heutzutage sowas von überteuert.", sie kicherte und verschwand wieder in der Küche. "Ich spüle nur schnell noch!"
Javen seufzte währenddessen leise und sah Nines entschuldigend an. "Ich hoffe, Sie behalten Recht. Lia kann einem ganz schön viel Nerven kosten, wenn sie will.", grinste er schief.

"Vielen Dank, ich werde allein hinausfinden.", nickte Elias und verbeugte sich erneut. "Einen schönen Abend, wünsche ich noch."
Dann drehte er sich um und verließ den Raum.
Nach wenigen Metern kam er an der Küche vorbei und sah wie zufällig hinein.
"Guten Abend.", grüßte er mit einem Nicken im Vorbeigehen.

Jael schmunzelte.
"Es kann auch sehr beängstigend sein im dunkeln nicht zu wissen, was auf einen lauert. Und spätestens seit kurzem wissen Sie ja, dass im dunkeln mehr lauert, als allgemein bekannt ist", sagte er und ging dann zum Kühlschrank um sich selber Frühstück zu holen.

"Ich habe in den letzte Jahren gelernt, mit sehr vielen Formen von Stress fertig zu werden, Javen!", schmunzelte Nines und zwinkerte dem Jungen zu, "ich denke, ich werde es gut überstehen."

Emlyn musste über Jaels Kommentar lachen und entspannte sich augenblick etwas. Als jedoch der unbekannte Mann an der Küchevorbeiging und grüßte, zuckte sie erneut zusammen und bekam gerade noch so ein "Hhhhhi!", gestottert, bevor sie mit rosanen Wangen den Blick senkte.
Hoffentlich würde die jemand herausfinden dass sie ein Vampir war, die betreffende Person würde sie garantiert auslachen...

Javen lachte leise auf und schloss die Augen. "Da mögen Sie allerdings Recht haben.", murmelte er leise und lehnte sich gegen die Sofalehne.
Schon im nächsten Augenblick stoppte das Geräusch klappernder Teller und Liane hüpfte aus der Küche. Einen Bruchteil einer Sekunde verschwand sie, dann kam sie zurück - bewaffnet mit Spitzenschirmchen und Strickjacke.
"So, ich wäre dann soweit.", stellte sie freudig fest.

Mit schnellen Schritten verließ Elias das Gebäude und stieg in sein Auto. Als er das Gelände des Superior-Hauses verlassen hatte, fuhr er langsam eine beinahe verlassene Straße entlang. Was sollte er diese Nacht tun? Grübelnd sah er aus dem Fenster und dachte nach.
Vielleicht sollte er wieder einmal irgendwo hingehen. Er war seid Jahren nicht mehr unter... Menschen. Vielleicht lohnte es sich ja...
Mit einem Seufzen fuhr er weiter auf der Suche nach einem geeigneten Ort um Leute zu treffen.

"Natürlich Miss va....Liane!"
Nines wandte sich um und lächelte der kleinen Gestalt freundlich zu, bevor er sich wieder an Javen wandte. "Bitte richten Sie sich häuslich ein, sämtliche Unterhaltungselektronik kann von Ihnen genutzt werden wie es Ihnen beliebt!"
Er erhob sich und war mit wenigen Schritten bei Liane angelangt. "Folgen Sie mir bitte", sagte er und öffnete dann die Tür für sie, hinter der gerade der Fahrstuhl ankam.

Emlyn sah dem seltsamen Mann noch einige Sekunden nach und schüttelte dann den Kopf.
"Sagen Sie, Mr...", wandte sie sich an Jael und musste erschrocken feststellen, dass sie seinen Namen vergessen hatte, "ähm..Mister, Sie haben nicht zufällig einige Ratschläge wie ich mir ein dickeres Fell zulegen kann, oder?"
Sie lächelte verlegen.

Mit einem leisen Kichern tänzelte Liane voran und stoppte erst, als sie im Fahrstuhl stand. Der Weg nach unten war kurz und so stiegen sie schon nach wenigen Augenblicken wieder aus - glücklicherweise. Im Fahrstuhl war das Mädchen plötzlich ganz still geworden und hatte sich nicht vom Fleck bewegt. Fast ein wenig zu hastig sprang sie im Erdgeschoss aus dem Aufzug.

"Einfach nur Jael", lächelte Jael freundlich. Immerhin lernte er auch dazu und sein Name war den amerikanischen Zungen zu hoch, soviel hatte er festgestellt. Man musste es ja auch nicht förmlich machen als unbedingt nötig, schon gar nicht, bei so einer unsicheren Person wie Emlyn.
"Ein dickeres Fell?", sagte er dann nachdenklich. Ihm fiel Damion ein. Eine Woche mit ihm und Emlyn würde garantiert ein dickeres Fell bekommen, aber das wollte er niemandem antun.
"Das werden Sie von ganz alleine bekommen, sobald Sie sich an die Situation gewöhnt haben. Gedulden Sie sich, geben Sie sich Zeit", sagte er ihr und lächelte Aufmunternd.

"Geduld ist leider nicht meine Stärke!", gestand Emlyn mit einem verlegenen Lächeln, "aber danke, ich werde Ihren Rat beherzigen!"
Sie zupfte ihr blutbespritztes Shirt zurecht und druckste etwas verlegen herum. Sollte sie Jael fragen oder nicht? War das nicht eine ziemlich unpersönliche Frage? Andererseits hätte sie gerne eine Antwort...
"Jael", sagte sie schließlich und machte einen halbherzigen Schritt auf den Vampir zu, "war es für Sie am Anfang sehr schwer? Also das...jagen?"

Nines war aufgefallen, dass Liane still geworden war, er ging jedoch nicht darauf ein. Wenn sie es ihm erzählen wollte, würde sie es schon tun.
"Gut, dann lassen Sie uns los!", sagte er, während sie durch die Tiefgarage schritten. Er zog den Autoschlüssel aus seiner Jackett-Tasche, drückte einen Knopf und die Zentralverriegelung öffnete sich mit einem leisen Piepen.
"Bitte einsteigen", sagte er und hielt Liane, ganz Gentleman, die Autotür auf.

Jaels Lächeln erstarb und er sah einen Moment schweigend in sein Glas.
"Ja, war es. Ist es auf eine Art und Weise immer noch", sagte er und schwieg wieder. Schließlich stellte er das gefüllte Glas neben sich und sah Emlyn direkt an. "Ich rede mich wohl damit raus, dass ich nur im Notfall wirklich jage und dann nur.. böse Menschen", sagte er und lächelte ein wenig ironisch.

„Nun, wo ist er dann?“, fragte sie nach einer Weile liebenswürdig, als Damion nicht reagierte, und zwang sich zu einem Lächeln.
„In den Staaten“, kam die prompte Antwort von Damion, zusammen mit einem schadenfrohen Lächeln. „Aber weißt du, du hast Glück. Ich fliege Morgen zurück in die Staaten. Wenn du lieb fragst nehm‘ ich dich vielleicht mit.“
Cassandre überlegte nur kurz. Mit einem verführerischen Lächeln stand sie auf und schwebte elegant zu Damion hinüber. Ihre weiten Röcke waren schneller gerafft als Damion gucken konnte und schon saß sie rittlings auf seinem Schoß.
„Damion“, raunte sie ihm heißer, mit dem ausgeprägtesten französischem Akzent ins Ohr, den sie beherrschte. „Wie könntest du mir eine Bitte abschlagen?“, fügte sie genauso leise hinzu und lächelte ein wissendes Lächeln, bevor sie Damion sinnlich küsste.

"Böse Menschen...", murmelte Emlyn nachdenklich und zog die Stirn kraus, "entschuldigen Sie wenn ich frage, aber wie finden Sie heraus, ob ein Mensch böse ist?"
Sie war sich ziemlich sicher, dass diese Frage in die Privatspäre ging, aber da sie nun schon einmal die Möglichkeit hatte, zu fragen, wollte sie es auch voll ausschöpfen.

"So ein Gierschlund aber auch... aber das beweist nur, dass sie meinen Geschmack geerbt hat. Also, wenn man das denn erben kann", meinte Jillian lächelnd, die sich von ihm löste und die Flasche holte.

Damon ging auf die Küchentüre zu und hörte bereits im Flur, dass Emlyn nicht allein war. Er klopfte zuerst an und schob dann die Türe auf, während er sich leise räusperte. "Guten Morgen", raunte er gut gelaunt und entdeckte auch schon Jael, dem er freundlich zu nickte.
"Scheinbar quält nicht nur mich das Verlangen nach Frühstück", meinte er grinsend.

Jael zuckte mit den Schultern.
"Mit den Jahren bekommt man ein Gespür dafür", antwortete er, bevor Damon die Küche betrat.
"Ihnen auch einen guten Morgen", wünschte er ihm, griff nach seinem Glas und nickte Emlyn freundlich zu. "Ich hoffe ich konnte Ihnen helfen", sagte er an sie gewandt, bevor er (mit einem weiteren freundlichen Nicken) die Küche wieder verließ.

"Ja, sehr!", rief Emlyn Jael etwas unsicher hinterher, "vielen Dank!"
Erst dann wandte sie sich mit einem verlegegen Grinsen an Damon, während sie versuchte, die Blutflecken auf ihrem Shirt unauffällig mit den Händen zu bedecken.
"Hey, du siehst, ähm, wach aus!", sagte sie mit einehm schiefen Lächeln, während ihre innere Stimme dies nur mit einem spöttischen "wirklich geistreich" kommentierte.

"Bestimmt!", lachte Matthew und drehte den Kopf in die Richtung, in die Jilian gegangen war. Gott, was würde er dafür geben, in einem Moment wie diesem Augen zu besitzen und zu sehen, was vor sich ging...

"Ja, im Gegensatz zu vorhin fühl ich mich jetzt auch so. Eine Dusche ist wirklich was feines", gab Damon zurück, ging auf den Kühlschrank zu und machte diesen auf. Eine der Schubladen aufziehend trat er näher und nahm dann eine Blutkonserve heraus. "Was hast du eigentlich gemacht?", fragte er und deutete auf ihr Oberteil, während er mit der Hüfte der Kühlschranktüre einen Schubs gab.
"Dich hat niemand angefallen, oder?"

Jillian füllte frisches Blut, soweit man eben dieses frisch bezeichnen konnte, in die Flasche und trat mit dieser dann zu Matthew zurück.
"Ich hab die Flasch, wenn du willst, kannst du mit der unsere Tochter jetzt bestechen - deinen Finger gegen Blut, klingt doch gut, oder?"

"Nein!", sagte Emlyn schnell und sah betreten an sich herunter, "nein, niemand hat mich angefallen. Ich habe beim Essen gekleckert..."
Sie lächelte verlegen.
Hmm, sollte sie einfah mit der Tür ins Haus fallen? Wobei, eben hatte es ja auch funktioniert.
"Damon, was gestern passiert ist, tut mir leid!", platzte es schließlich aus ihr heraus, "ich habe mich total bescheuert benommen, hab dagesessen wie ein Ölgötze während dieser Typ dich angeblafft hat..."

"Klingt exzellent!", lachte Matthew, nahm Jilian die Flasche behutsam ab und führte sie zu Natashas Mund.
Das kleine Mädchen schnupperte kurz und nur einen Wimpernschlag später saugte sie gierig an der Flasche.
"Ich glaube, sie hat den Tausch akzeptiert!"

Erstaunt ließ sich Damon auf einen der Stühle fallen, nachdem er noch ein Glas geholt hatte. "Darüber machst du dir noch Gedanken? Mensch... Emlyn... das hab ich ehrlich schon vergessen. Das macht echt nichts, wirklich, mach dir keinen Kopf deswegen" Grinsend zwinkerte ihr zu und machte dann vorsichtig die Blutkonserve auf. "Außerdem bin ich auch nicht nachtragend, es sei denn du isst mir mein Essen weg... das ist hart!"

"Perfekt! Unsere Erziehung trägt also schon erste Früchte. Sie muss schließlich wissen, wer hier wirklich das Sagen hat", sagte Jillian schmunzelnd und sah Natasha beim Trinken zu.

Emlyn musste lachen. "Das könnte passieren, aber ich glaube, dass ich dich besiegen könnte!", scherzte sie in einem plötzliche Anfall von Übermut, "schließlich bin ich schon eine Woche länger Vampir als du!"

Maryam ging gerade die Treppen zum Keller hinab, als sie Jael auf der Treppe begegnete.
"Guten Abend, Mr. O’Coileáin!", begrüßte sie ihn höflich und bedacht ihn mit einem leichten Kopfnicken, "hatten Sie eine angenehme Nachtruhe?"