Vampire-Das RPG IV

Oh Gott. Das Lächeln. Jesaiah schloss kurz die Augen und versuchte, sich nicht auszumalen, was für ein Massaker Damion anrichten würde. Eigentlich hatte sie mit etwas anderem gerechnet, wobei sie im Nachhinein auch darauf hätte kommen können. Gerade weil sie wusste, wie oft ihr Erschaffer in der Vergangenheit sich Ärger eingehandelt hatte, besonders mit ganz großen Fischen. Da kam ihm die Sache mit Tian vermutlich nur recht – er musste sich für nichts entschuldigen. Nur war es fraglich, ob er es alleine packen würde. Eher nicht. Nicht gegen Tian, seinen Handlangern und den Jägern. Das glich schon fast einer kleinen Privatarmee.
„Damion… Unterschätze ihn nicht. Und das sage ich nicht, weil ich dich unterschätze. Ich weiß nur, dass einfach sehr viele Leute auf Tians Seite stehen. Und mit den Jägern ist auch nicht zu spaßen“, sagte sie und warf ihm einen eindringlichen wie warnenden Blick zu. Sie würde ihm den Arsch aufreißen, egal wie dankbar sie ihm für seine Hilfe war! Sie hatte ihm in der Vergangenheit nicht geholfen, damit er sich jetzt blindlings in ein Selbstmordkommando warf!
„Ich weiß nicht. Ich muss mit ihr sprechen. Und mit Matthew. Ganz besonders mit Matthew… Ihm habe ich Leticia schließlich irgendwie überlassen… Sie ist inzwischen viel mehr seine Lebensversicherung. Und die der anderen Vampire hier…“ Jess raufte sich ihr blondes Haar und zermarterte sich ihren Kopf darüber, wie sie dieses Problem am besten anging.
„Wir sollten auf jeden Fall Ben und Rubina Bescheid sagen… sie vielleicht her bitten, damit wir ihnen erklären können, wie die Lage ist. Sie sind schließlich potentielle Ziele“

"Du musst jetzt erstmal zu Kräften kommen und dann Duschen. Matthew sieht vielleicht nichts, aber wenn er dich so riecht, schmeißt er dich hochkant raus, weil du seine Seidenbezüge versaust", bremste Damion den Tatendrang seiner Tochter. Er hatte nicht vor Tian zu unterschätzen oder ihn unvorbereitet zu konfrontieren. Allerdings konnte der Kerl sich warm anziehen, wenn er ihm mal begegnen sollte. Und Tian konnte seine Eier darauf verwetten, dass Damion dafür sorgen würde, dass der Tag kam. "Du gehst duschen und dich umziehen, ich bring deswegen unseren Gast aus dem Haus", entschied er schließlich und sah Jess mit einem Blick an, der keinen Widerspruch duldete. Jedenfalls nicht, wenn sie daran hing Damion nicht zu drastischeren Maßnahmen zu treiben. Was er mit der Frau machen wollte, wusste er noch nicht, aber ihm fiel sicher etwas ein.

Dusche. Seltsamerweise war ihr der Gedanken noch nicht gekommen, nicht, bevor Damion davon angefangen hatte. Dabei hatte er Recht. Ihre Kleidung war durchlöchert, blutverschmiert und wahrscheinlich roch sie, wie sie aussah. Aus diesem Grund kam die Einsicht schnell und an Widerworte war gar nicht zu denken.
„In Ordnung“, stimmte Jess ihm also ohne weiteres zu und ging hinüber zur Badezimmertür. Als sie diese erreichte, eine Hand am Türrahmen, drehte sie sich allerdings noch einmal zu ihm um.
„Pass auf, ja? Ich will nicht, dass dir Matt dafür den Kopf abreißt. Lieber sagst du ihm die Wahrheit, solltest du auf ihn stoßen. Und…“ Jess schloss den Mund, machte eine wegwerfende Bewegung und öffnete die Tür. Die Frau lag in der Badewanne, aus der sie ihr wiederhalf, um sie anschließend an Damion übergeben zu können.

"Ja, Mutter", schnaubte Damion unbeeindruckt und nahm Jess die Frau ab. Selbst wenn er kein Vampir gewesen wäre, hätte er sie mit Leichtigkeit tragen können. Einen Moment überlegte er die Frau in irgendetwas einzuhüllen, damit es nicht auffiel, was er trug. Allerdings brauchten Vampire keine Augen um das mitzubekommen. Sollte Matthew ihn doch erwischen, was konnte er denn machen? "Mach dir keine Sorgen und geh dich endlich Waschen", befahl er seiner Tochter. Ehe er sie allerdings im Bad alleine ließ, lehnte er sich kurz vor und gab ihr eine leichte Kopfnuss. "Nichts als ärger mit euch", murmelte er noch, ehe er die Tür mit dem Fuß hinter sich schloss.
Durch das Haus kam er ziemlich ungesehen, jedenfalls zeigte sich niemand oder hielt ihn auf, obwohl er ganz genau wusste, dass sich einige hinter den Türen aufhielten und sicherlich zum Teil mitbekamen was da gerade draußen vorbei lief. Ein altes Problem holte ihn ein, als er auf der Straße stand. Wohin mit dem Opfer? Einfach liegen lassen, direkt vor dem Oberhaus der Vampire war keine gute Idee, da konnte er auch gleich eine Neonreklame aufbauen. Allzu lange wollte er Jess aber auch nicht alleine lassen. Trotzdem sie sich gerade genährt hatte, hatte sie nicht sonderlich viel besser ausgesehen, als er sie alleine gelassen hatte. Nein, die Frau in irgendeine entlegene Seitengasse bringen schied auch aus. Just in dem Moment bog ein Taxi um die Ecke und wurde, angesichts des roten Verkehrslichts an der Kreuzung, vorsorglich langsamer. Damion nutzte die Chance und winkte das Gefährt heran. "Mr., die sieht aber nicht gut aus", waren die ersten Worte, die der Fahrer vorsichtig vernehmen ließ, als Damion die Frau auf seine Rückbank setzte. "Nein, tut sie wirklich nicht. Sie hat zu viel getrunken und braucht ne Fahrt. Am Besten ins Krankenhaus, nur zur Sicherheit", entschied er sich, wo sie wohnte, wusste er ja nicht.
"Dafür bin ich aber nicht zuständig", wollte der Fahrer schon abwehren, schloss aber schnell den Mund, als Damion ihm eine 100 Dollar Note unter die Nase hielt. Der Mann verstand schnell. Er stellte keine weiteren Fragen mehr und keine zwei Minuten später war Damion wieder im Zimmer und wartete darauf, dass Jess fertig wurde.

Jesaiah hatte ihre Hand an die Stirn gelegt, nachdem Damion ihr eine leichte Kopfnuss verpasst hatte. Daraufhin hatte sie sich umgedreht und war ins Bad gegangen. Dort stand sie einen Moment lang wie erstarrt. Erst das Geräusch der Wohnungstür, die Damion ins Schloss gezogen hatte, ließ sie wieder auf der Erstarrung erwachen. Sie hatte mächtig Ärger an der Backe. Jess blickte kurz in den Spiegel und begann sich anschließend zu entkleiden. Wenig später stand sie bereits unter der Dusche und ließ das Wasser auf sie hinabprasseln. Ihre Gedanken kreisten dabei immer wieder um ihr Problem, um Tians Forderung sowie um Leticia und Charles.
Als Jess fertig war, suchte sie sich ein Handtuch, wickelte es sich um und verließ das Bad. Zu diesem Zeitpunkt war Damion noch nicht zurück, sodass sie sich ein Hemd aus seinem Schrank suchte und anschließend wieder im Bad verschwand.
Jesaiah zog sich um und stand daraufhin vor dem Waschbecken, auf das sie sich mit ihren Händen stützte. Sie sah in den Spiegel und rief sich in Erinnerung, dass sie bisher noch aus jeder kniffligen Situation gekommen war. Und sogar Damion hatte sie das eine oder andere Mal unter die Arme gegriffen und vor einer Katastrophe bewahrt.
Nachdem Damion hörbar wieder die Wohnung betreten hatte, kam Jess schließlich aus dem Bad.
„Und? Hat alles geklappt?“, fragte sie und zupfte sich das Hemd zurecht. „Ich war so frei und habe mir eines deiner Hemden geborgt. Meine Sachen werde ich wohl wegwerfen…“

Auch Jael hatte sich geduscht, auf Caseys Anraten hin. 'Du kannst dir ausmalen wie Damion reagiert, wenn er dich so riecht', hatte er mit einer hochgezogenen Augenbraue gesagt und nur stumm auf die Badezimmertür gezeigt. Jael hatte sich dem Klügeren gebeugt, wenn auch nur ungern. Wieder frisch bekleidet trat er aus dem Bad und wurde von einer Sprühwolke intensiv riechenden Au de Cologne empfangen. Husten taumelte er einen Schritt zurück und funkelte Casey wütend an. "Jetzt riechst du nicht mehr wie sie", sagte dieser mit einem selbstzufriedenen Lächeln und warf die Flasche auf Jaels Bett. Seufzend zog dieser sich eine Kravatte aus dem Schrank und band sie sich blind, wobei er das Thema Geruch als auch Rubina unberührt ließ. "Hast du eine Ahnung, was Damion da gerade macht?", fragte er über die Schulter und konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie Casey mit den Schultern zuckte. "Nichts gutes fürchte ich. Er hatte einen Menschen dabei und der hat nicht auf eigenen Füßen das Zimmer verlassen", sagte er und spielte mit den Bändern seines Sweatshirts. In dem Aufzug sah er tatsächlich aus wie ein Teenager, der kein Wässerchen trüben konnte. Die arme Welt. Unangenehmerweise erinnerte Jael sich an Matthews Drohung Damion gegenüber und auch an sein Versprechen Damion unter Kontrolle zu halten. Casey hatte keine Ahnung, aber das Damion einen Menschen bei sich gehabt hatte konnte durchaus ein Problem werden. "Meinst du er hat sich von dem Menschen genährt?", fragte er vorsichtig ausweichend und schlug den Knoten sorgfältiger und langsamer, als es nötig war. Aufmerksam ohne es sich anmerken zu lassen ließ Casey die Bänder los und sagte vollkommen unberührt: "Keine Ahnung, es war noch ein weiterer Vampir bei ihm, diese Jess. Besser, ist immer noch bei ihm. Nur Damion und der Mensch haben das Zimmer verlassen und nur Damion ist wieder zurück gekommen." Dass Jess den Geruch von Silber an sich gehabt hatte erwähnte er erstmal nicht, Jaels Haltung sagtem ihm, dass da noch eine Geschichte verborgen war, die ihm niemand mitgeteilt hatte.

Mit einer Hand machte Damion eine wegwerfende Handbewegung, als Zustimmung, dass es ihm nichts ausmachte, wenn Jess seine Hemden trug. "ist wahrscheinlich besser", stimmt er ihr zu, etwas knartschig weil er einen Menschen in seinen Armen gehabt und keinen Schluck bekommen hatte. Alberne Regel, als hätte er sich nicht unter Kontrolle. Das eine Mal war eine Außnahmesituation gewesen! Er zwang seine Gedanken wieder auf die wesentlichen Dinge und drehte sich mit ernstem Gesicht seiner Nachkommin zu, wobei er ihr gleichzeitig zu verstehen gab, dass sie sich gefälligst hinsetzen und benehmen sollte. "Also. Du hast dich mit Tian angelegt, er hat deinen Abkömmling, du hast seinen, jetzt droht er meine umzubringen um dir zu schaden und ich darf ihm nicht die Kehle aufreißen. Welche Möglichkeiten bleiben uns noch?", fragte er und klang dabei absichtlich nicht nur ein wenig sarkastisch.

Schnaubend ließ sich Jess auf dem Sessel nieder und schlug die Beine übereinander, da das Hemd dann doch nicht ganz so lang war. Mit ernstem Gesicht wischte sie sich die feuchten, blonden Strähnen zurück und zuckte mit den Schultern.
„Nicht viele…“, seufzte sie, wobei ihr anzusehen war, dass sie sich selbst dafür die größte Schuld gab, die bereits kräftig an ihr nagte. Mit einer Hand kratzte sie sich an der Stirn und atmete tief ein.
„Angenommen Matthew und Leticia willigen ein… heißt das vielleicht noch nicht, dass alles gut ausgehen wird. Er könnte uns in einen Hinterhalt locken und aus dem Weg räumen. Das Beste wäre eigentlich, Tian zu töten. Nur die Vampirjäger sind ein weiteres Problem… Es sind so viele… Man könnte mit ihnen vielleicht einen Handel ausmachen… ein besseren, als den, den sie mit Tian haben…“, sagte Jess und ließ sich nach hinten gegen die Rückenlehne sinken.
Und sie könnte ein paar Gefallen einfordern… das Problem war, viel Zeit hatte sie dafür nicht… womöglich würde die Hilfe nicht zeitig da sein.

"Handel? Mit Vampirjägern?", fauchte Damion und sah Jess angewidert an. Er konnte ja verstehen, dass sie in Sorge war und versuchte einen möglichst einfachen Ausweg zu suchen, aber mit diesen Bastarden eine Abmachung zu schließen, das ging einfach über sein Verständnis hinaus. Ohne es zu merken hatte er angefangen wütend durch den Raum zu tigern und seiner Tochter wütende Blicke zuzuwerfen. "Nein", entschied er schließlich, als wäre es seine Entscheidung, und schüttelte vehement den Kopf. "Tian muss weg. Das ist die einzige Lösung."

Jael hatte sich nicht dazu provozieren lassen mehr über Damions Probleme zu sagen, was Casey nicht erfreute und doch verwunderte. So sehr Jael Damion auch als Störenfried empfand, so wenig brach er trotzdem seine Überzeugungen nicht und wahrte Damions Privatsphäre. Was nicht Caseys überzeugung war. Außerdem wollte er wirklich wissen, was denn da im Nebenzimmer abging.
"Was tust du da?", fragte Jael verwundert, als Casey die Tür zum Balkon öffnete. Mit einem Grinsen sah dieser über die Schulter. "Ich geh mal ein bisschen spionieren", erklärte er freimütig und war schon verschwunden, ehe Jael das Blut vor Schreck aus dem Kopf weichen konnte. Das wollte er doch nicht wirklich...
Während Jaels ich das noch fragte, stand Casey schon vor dem Fenster zu Damions Zimmer und spähte an Wand und Gardine vorbei. Durch das Glas konnte er gerade noch höhren, wie Damion etwas darüber sagte, dass Tian weg musste. "Oh, ein Komplott", freute er sich halblaut und drehte sich um, um Jael zu sich zu winken, der seiner Befürchtung nachgegeben hatte und um die Ecke sah.

„Das ist vielleicht eine Lösung, aber auch nur für eines der Probleme! Auch ohne Tian werden die Vampirjäger jagt auf uns machen! Es sind unter seinem Schutz einfach zu viele hier in Los Angeles unterwegs und sie zu dezimieren wird sicherlich dauern…“ Jesaiah verstummte, als ihr der Gedanke kam, dass das eigentlich nicht ihr Problem sein müsste. Nicht das mit den Jägern. Dies war schließlich nicht ihre Stadt, ihr Zuhause ist woanders, abgesehen davon, dass sie ohnehin die meiste Zeit auf Achse war.
Sobald Tian tot und Charles in Sicherheit wäre, würde sie gehen können… Theoretisch. Jess presst die Lippen aufeinander und sah Damion an. Ob er auch gehen würde? Wahrscheinlich nicht, ein bisschen Rambazamba käme ihm wahrscheinlich ganz gelegen, da konnte er mitmischen.
Jesaiah rutschte nach vorne auf ihrem Sessel und wollte Damion am Arm fassen, damit dieser aufhörte, hin und her zu tigern. Wenigstens für einen Augenblick. Damit sie etwas sagen konnte, dass ihm die Wut aus dem Gesicht wischte.
„Hör zu, ich- wer ist das?“ Jess Hand blieb kurz vor seiner stehen, während ihr Blick auf etwas an ihm vorbei gerichtet war.

Grinsend schüttelte Damion den Kopf und sah Jess herausfordernd an. "Ich weiß ja nicht, was du so vor hast, aber ich hab eine Ewigkeit Zeit um Vampirjäger kalt zu machen", sagte er und drehte sich verwundert um, als sie an ihm vorbei sah.
Casey war unvorsichtigerweise (wenn auch nicht ganz unbeabsichtigt) einen Schritt weiter vor getreten um besser sehen zu können. Natürlich wurde er da gleich ertappt. Grinsend winkte er der etwas schockiert guckenden Jess zu, ehe er sich wieder zu Jael umdrehte und rief: "Wir wurden ertappt."
Entrüstet sah Jael seinen Freund an, ersparte sich dann aber den Stress ihm zu erklären, dass hier nur einer ertappt worden war, weil er selbst ja gar nicht gelauscht hatte. Aufgebend fuhr er mit der Hand durch die Luft und begab sich wieder in sein Zimmer. Casey wurde schon alleine mit Damion fertig.
Eben dieser knirschte in seinem Zimmer jetzt leise mit den Zähnen und antwortete Jess: "Casey. Ein - Freund." Er klang nicht halb so wütend, wie er es bei jedem anderen Vampir gewesen wäre. Er ging sogar rüber und öffnete die Tür. "Was willst du?", fragte er unhöflich, aber nicht so, als würde er Casey gleich den Kopf abreißen. Ganz doof war Damion ja auch nicht.

out; hey, ich werde heute Abend nicht da sein, lasse dir aber den Post da -
bin leider noch immer nicht wieder gesund - probiere gerade eine Tablette, die schmeckt, wie Pferdescheiße riecht...widerlich...

„Ewigkeit hin oder her, ich kann mir besseres vorstellen, als Jahrzehnte Vampire niederzumetzeln“
Und Jesaiah war sich sicher, dass Damion davon auch irgendwann die Nase voll haben würde. Vor allem wenn die Jäger nur langsam weniger werden würden, weil immerzu auch neue dazu kämen.
Doch dieses Thema hatte sich wohl fürs erste erledigt.
Neugierig betrachtete Jess den anderen Vampir, der sie scheinbar vom Balkon aus beobachtet und belauscht hatte. Sie kannte sein Gesicht nicht, dass sehr jugendlich wirkte – doch das musste bei Vampiren ja bekanntlich nichts heißen. Wichtig war, dass er nicht zu Tian gehörte, wovon sie ausging, da Damion ihn, wenn auch zögernd, als ‚Freund‘ bezeichnete. Wobei ‚Freunde‘ von Damion immer ein wenig argwöhnisch von Jess beäugt wurden. Jael war schließlich auch so einer gewesen. Interessante Freunde.
„Damion? Willst du uns nicht miteinander bekannt machen?“, fragte Jess mit einem Lächeln und trat zu ihm an die Balkontür, wobei sie Casey aufmerksam beobachtete.

Out: Für denn Fall, dass du doch da sein solltest. Wir haben heute Grabungsfeier, wäre also erst ab elf, halb zwölf hier. Ich glaub man sieht sich dann eher morgen.
Und natürlich: Gute Besserung!

Casey schnaltze leise, als Jael verschwand, konnte es ihm aber auch nicht wirklich übel nehmen. Das Verhältnis zwischen ihm und Damion war gerade etwas angespannt. Als wandte er sich alleine den beiden anderen Vampiren zu und lächelte vor allem Jess äußerst freudig an. "Scheint ich bin im Vorteil", lachte er und reichte Jess, ganz wie es heute üblich war, die Hand. "Damion ist manchmal echt geizig mit seinen Informationen, hm? Ich bin Casey. Damion und ich kennen uns gut aus London. Im Grunde hab ich ihn groß gezogen", fuhr er freudig-fröhlich fort und zwinkerte Jess vertrauensvoll zu.
"Hast du gar nicht", widersprach Damion ruppig und verschränkte die Arme vor der Brust. "Hätte ich wohl aber tun sollen", hielt Casey immer noch gefährlich freundlich dagegen. Was Damion dazu veranlasste über die Schulter des kleineren Vampirs zum anderen Zimmer zu sehen. "Was ist mit dem Langweiler? Will er sich da ewig verstecken und lauschen?", fragte er um das Thema zu wechseln.
"Oh, lasst mich aus euren Machkämpfen raus!", rief Jael halblaut und verließ mit einigen Dokumenten unter dem Arm das Zimmer. Besser er suchte sich ein ruhiges Plätzchen um ein bisschen zu arbeiten.

„Was Sie nicht sagen! Dem muss ich zustimmen“, antwortete Jess, die mit einem charmanten Lächeln die Hand des anderen Vampirs nahm. Casey. Aus London. Jess versuchte die Informationen irgendwie einzusortieren und suchte gleichzeitig wie fieberhaft nach einer Verbindung. Doch in ihrem Kopf klingelte nichts. Casey. Damit war offiziell ihr Interesse geweckt. Wenn auch nicht gerade zu einem günstigen Zeitpunkt – ihr sollte lieber ganz anderes durch den Kopf gehen und anderes interessieren.
„Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen. Ich bin Jessaiah Whitfield. Damion ist mein Erschaffer“, stellte sie sich vor und ließ Caseys Hand los, nachdem sie sie kurz gedrückt hatte.
„Sie… entschuldigen hoffentlich seine Laune“, wandte sich Jess leiser an Casey, als Damion begann von Jael zu reden. „Sie erwischen ihn gerade nicht in der besten Situation… Woran ich nicht ganz unschuldig bin. Leider… Aber das haben sie sicherlich bereits. Als sie draußen waren. Auf dem Balkon“, sagte sie und nickte zu selbigen hinüber.

"Ich beweifle, dass Damion jemals gute Laune hat. Es wäre sicher ein schlechter Tag für die Welt", erwiederte Casey mit einem verschwörerischen Lächeln. Mit einem abwägenden Blick zur Seite auf den ungehobelten Klotz, nahm er Jess Arm und führte sie zurück ins Zimmer. Damion fand schon alleine zurück. Der war eh gerade eher damit beschäftigt, zu überlegen ob er Jael hinterher sollte, nur so zum Spaß, und ihm mal ein wenig die Federn gegen den Strich zu bürsten. Arroganter Kerl.
"Bleiben wir doch beim Du. Ist hier ja eh eine große Familie, wie es aussieht", sagte Casey, als er Jess zu einem Stuhl geführt hatte, damit sie sich setzen konnte. Sie roch immer noch ganz schwach nach Silber und sah so aus, als könnte ein Wind sie umpusten. Jedenfalls ein sehr kräftiger. "Ehrlich gesagt hab ich da draußen nicht viel mitbekommen. Aber ich bin furchtbar neugierig. Wenn du also ein Ohr brauchst, dass dir zuhört und hilfreiche Worte finden kann, dann tu dir keinen Zwang an", fuhr er ganz unverschämt offen fort und ließ sich neben sie auf den Boden sinken, wobei er sie auffordernd ansah. Er wusste ganz genau, dass er jetzt aussah wie ein äußerst einnehmender Schuljunge, der kein Wässerchen trüben konnte.

Dieser Junge – so sah er einfach aus, wenngleich er ganz sicher wesentlich älter war als sie – war ein weitaus besserer Gentleman als Damion. Was allerdings auch nicht schwer war. Andererseits… vorhin war ihr Erschaffer durchaus einer gewesen. Zuvorkommend und fürsorglich – weiß Gott nicht die Worte, die sie sonst verwendete, wenn sie von ihm sprach.
Jess ließ sich von Casey zum Stuhl führen und nahm darauf Platz. Eine große Familie… ja, irgendwie war das wohl zutreffend. Wenngleich Jess bisher doch viel dafür getan hatte, dass man sie mit dieser Familie nicht in Verbindung brachte. Zumindest war das so, bevor sie Los Angeles einen Besuch abgestattet hatte.
Sobald Casey Anstalten machte, sich auf den Boden zu setzen, drehte sich Jess ein wenig auf dem Stuhel, wobei sie ihre Beine einander presste, um dem Jungen (älteren Herren) nicht die beste Aussicht des Tages zu bieten. Ob das Absicht von ihm war? In dieser Familie wäre es ja nicht verwunderlich, wenn sie da an Damion dachte…
„Nun… Es kann sicher nicht schaden, noch jemand anderen einzuweihen… Gerade da unsere Optionen erschreckend klein sind“, fing Jess an und sah kurz zu ihrem Erschaffer hinüber.
„Es ist so-“ Folglich erzählte sie Casey von ihrer misslichen Lagen, angefangen mit ihrem Kontakt zu Tian, dass sie ihm einen Gefallen getan hatte und er ihr etwas schuldig war. Doch dann erfuhr sie von seinen Machenschaften hier in der Stadt, seinem Deal mit den Vampirjägern. Woraufhin Jess Leticia als ‚Absicherung‘ ins Spiel gebracht hatte, ganz zum Missfallen Tian. Der nun ihren Schützling hatte und damit drohte, diesen umzubringen, sollte sie nicht Tians einzige Tochter, Leticia, aushändigen. Bis morgen, Mitternacht.
„Tja. Und wenn ich mich weiter weigern sollte, sie zu übergeben, würde er weitere aus meiner Familie schnappen und diese ebenfalls töten…“, schloss sie und verzog das Gesicht.

Okay, ja, Caseys Position war mit bedacht gewählt gewesen. Allerdings hätte er sich auch denken können, dass es bei einer von Damions Töchtern nicht so einfach sein würde. Immerhin waren die schlimmeres gewohnt. Was auch immer er sich dabei wohl gedacht hätte, es wurde ganz schnell unwichtig. Was Jess da erzählte war äußerst beunruhigend. Beunruhigender, als er es bisher gehört hatte und er war sich ziemlich sicher, dass auch Jael nichts von der Situation wusste. Und wenn der nichts wusste, hatte Matthew wohl auch keine Ahnung. Damion trat ein und schloss leise die Balkontür hinter sich, ungefähr so erfreut über Caseys Platzierung wie Jess. Der kleinere Vampir warf ihm einen nachdenklichen Blick zu und wandte sich dann demonstrativ wieder Jess zu, was Damion fast zum Ausrasten brachte. Er hasste es, wenn Casey das tat, dann kam er sich immer so vor wie ein Schuljunge, der gemaßregelt wurde.
"Weiß Matthew bescheid?", fragte Casey, nur um ganz sicher zu gehen. "Hast du einen Plan, wie du reagieren willst? Viel Zeit bleibt nicht um zu handeln."

„Nein. Noch nicht“, antwortete Jess und schnaubte. „Ich bin seit vielleicht erst einer Stunde hier. Davor lag ich noch blutend in einer der vielen Seitenstraßen dieser Stadt. Nein, ich… Ich brauchte erst einmal Blut, um heilen zu können, wobei mir Damion geholfen hat“, sagte sie, schaute zu ihrem Erschaffer auf und warf ihm einen dankbaren Blick zu. Allein für dieses Tat würde sie ihm im Gegenzug noch einmal das Leben retten. Eigentlich hatte sie darin ja irgendwie auch schon Übung.
„Wir waren gerade dabei zu überlegen, was wir tun können. Welche Möglichkeiten es gibt… und das sind leider nicht viele. Tian hat einige auf seiner Seite, treue Gefolgsleute und ein paar, die ihm entweder aus Geldgründen oder aus Angst folgen. Und dann sind da noch die Vampirjäger. Eine erschreckend hohe Anzahl, so viel ich weiß. Es muss irgendetwas unternommen werden, keine Frage… aber ob das bis morgen um Mitternacht klappt… Also nein, einen Plan haben wir leider noch nicht...“ Jess hatte sich wieder an Casey gewandt und dachte nun an Charles. So wie sie ihn einschätzte, würde er ihr sogar verzeihen, sollte sie ihn nicht retten können – nur dass das für sie keine Option war. Sie musste ihn retten. Sie musste einfach…

Hätte Casey Damion nicht besser gekannt, hätte er gesagt, dass der Blick, mit dem er Jess antwortete, warm ja schon fast zärtlich war. Wobei in dessen Miene davon wirklich nichts zu sehen war, es waren wirklich nur die Augen, die für einen Bruchteil einer Sekunde anders waren. Überrascht drehte Casey sich wieder Jess zu und ließ Damion unkommentiert.
"Den Masterplan werden wir so schnell auch kaum finden. Das dringenste ist jetzt erstmal diesen Charles wieder zu bekommen ohne das Druckmittel gegen Tian zu verlieren. Darauf sollten wir uns konzentrieren, was zugegeben schon schwer genug wird. Ich kenn mich hier auch zu wenig aus, um zu sagen welche Ressourcen und Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Das schlaueste ist es wohl sofort Matthew reinen Wein einzuschenken, wenn du dich stark genug fühlst um das Zimmer zu verlassen", stellte er überlegt klar und zwinkerte Jess keck zu. Demonstrativ drehte er sich dann Grinsend zu Damion um und sagte: "Und wir sollten Jael mitnehmen, wenn jemand in diesem Raum Matthews Vertrauen hat, dann ja wohl er."
Gebleckte Zähne waren die einzige Antwort, die Casey darauf bekam.

Einerseits war Jesaiah für die zusätzliche Hilfe dankbar, dass sich Casey des Problems scheinbar annehmen wollte. Andererseits war sie hin und her gerissen, da sie ihn ja nicht mal kannte. Sie wusste nichts über ihn und das machte sie doch ziemlich fuchsig. Dass Damion mit Informationen auch immer so geizte! Irgendetwas sagte ihr, dass er mal noch ihr Tod sein würde – was ja eigentlich auch schon der Fall gewesen war, damals, als er sie verwandelt hatte – entweder das, oder sie würde sich selbst zu Grunde richten.
Nichtsdestoweniger hatte Casey Recht. Sie mussten mir Matthew sprechen, umgehend. Und Jess war auch noch nach wie vor der Meinung, dass sie Ben und Rubina über das ganze noch informieren sollten. Sie waren genauso davon betroffen.
„Das bin ich wohl… Und Jael als Beistand ist sicherlich nicht verkehrt“, stimmte sie Casey zu und wandte sich dann an Damion. „Könntest du Ben herbitten? Ich werde Rubina schreiben. Sie sollte davon auch erfahren… Ansonsten… sollten wir jetzt wirklich am besten zu Matthew“, sagte Jess und zückte ihr Handy für die Nachricht an Rubina.

Out: Sprung um ungefähr eine Stunde

"Benjamin Prior! Du gehst jetzt sofort oder sagst mir, was in dieser SMS gestanden hat!", fauchte Josephin langsam echt genervt von ihrem neuen Schatten. Egal wohin sie ging, egal wo sie war, irgendwie fand der Kerl sie immer. Und langsam erwartete sie auch, dass er auftauchte, sehr zu ihrem ärger. Und jetzt sah er sie auch noch schmollend an, auf eine Weise, die ihr die Knie weich werden ließ. Sie hasste es. Hart, als würde sein Verhalten nichts in ihr auslöste, wies sie zur Tür. "Geh. Komm wieder, wenn du älter als 6 geworden bist", sagte sie und drehte sich weg, damit er ihr Lächeln nicht sah. Unter großem Gestöhne, um seinen Unmut kund zu tun, raffte Ben sich aus Josephins Bett. Leider konnte er ihr nicht sagen, worum es ging, dass hieß nicht, dass er sich für seinen Vater irgendwie anstrengen wollte. Würde es nicht um Jess gehen, würde er wahrscheinlich nicht mal aus dem Bett steigen. "Ich bin wieder da, bevor du überhaupt merkst, dass ich weg war", versprach er Josephin und biss ihr spielerisch in den Nacken. Dem folgenden Schlag wich er ohne Probleme aus und genoss den Blick auf Josephins rotes Gesicht und vor Wut funkelnden Augen. "Je länger du wegbleibst, desto besser!", fauchte sie und schlug Ben die Tür vor der Nase vor. Sie liebte ihn, darauf hätte er den Rest seiner Ewigkeit verwettet. Kurz legte er die Fingerspitzen gegen ihre Haustür, dann war er weg. Als Josephin durch den Türspion sah, war er schon fast am Haus der Superiors angekommen.

"Ich finde, das ist eine extrem dumme Idee", sagte Jael in das angespannte Schweigen hinein. Nach der Besprechung mit Matthew waren sie alle zurück auf das Zimmer gegangen, dass Jael bewohnte, was diesem nicht ganz einleuchtete, aber er kommentierte es nicht weiter, weil eigentlich alle eher nachdenklich schweigsam waren. Im Grunde stimmte Casey ihm sogar zu, allerdings sah er auch keine andere Möglichkeit, immerhin hatten sie gerade fast eine Stunde über ihre Möglichkeiten diskutiert. "Dumm vielleicht. Aber dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Tian es nicht kommen sieht", warf Damion Jael gut gelaunt an den Kopf. Wenn irgendwer davon überzeugt war, dass dieser Plan funktionieren konnte, dann er. Es ging ja auch ziemlich direkt um ihn, wo Tian seiner Brut drohte. Wahrscheinlich war er gerade auch mehr als normal auf Kravall gebürstet, weil er noch nichts hatte trinken können, seit er Jess wieder aufgepäppelt hatte. "Wenn ich eines über Tian weiß, dann dass ihn nichts mehr überrascht. Nicht in der Position in der er sitzt", wies Ben seinen Schöpfer zurecht und ließ sich demonstrativ locker auf Jaels Bett fallen. Seufzend sagte Jael nichts.

Jesaiah überhörte mehr oder weniger die anderen. Sie tigerte ein paar Schritte hin und her und blieb anschließend unvermittelt stehen. Auch ohne genau darauf geachtet zu haben, was Jael und Co. sagten, ging ihr ganz ähnliches durch den Kopf. Der Plan war irrwitzig, äußerst riskant und das Leben ihres Sohnes hing an einem seidenen Faden. Sie hoffte, dass alles klappen würde, sie Charles retten und bei der Gelegenheit gleich Tian aus dem Weg schaffen konnten.
Jess ging zur Tür, noch bevor Rubina dagegen klopfen konnte.
„Entschuldigt, ich konnte nicht eher von der Arbeit los-“, raunte Rubina und verstummte, als sie an Jess vorbei in den Raum blickte. Da war Jael, Damion – allein diese Tatsache verwirrte sie schon, da beide zusammen in einem Raum waren und sich nicht an die Gurgel gingen, dann Jess, Ben und dazwischen Casey. Rubina kam sich wie in einem schlechten Film vor.
„Gut, dass du da bist!“ Jess hatte ihr vorhin eine SMS geschrieben, zur selben Zeit wie Damion Ben benachrichtig hatte. Außerdem hatte sie ihre kleine Schwester um eine Kleinigkeit gebeten. Rubina hielt in ihren Händen ein paar aufgewärmte Blutbeutel, die Jesaiah ihr dankend abnahm. „Du hast daran gedacht, danke dir! Komm herein!“
Jess warf Damion einen der Beutel zu. „Ich war so frei“, sagte sie mit einem schiefen Lächeln. Immerhin hatte er, seitdem sie bei ihm war, noch nichts getrunken – sicherlich brannte ihm die Kehle. "Keine Sorge, der zweite ist auch für dich, sollte keiner der anderen danach verlangen"
Rubina trat derweil etwas unsicher ein und schloss die Tür hinter sich. „Okay… was genau habe ich verpasst?“, fragte sie und sah dabei zu Jael hinüber.

Vorsichtig warf Jael einen Blick zu Damion, der damit beschäftigt war Jess überrascht anzusehen.
"Sag bloß du entdeckst deine zuvorkommende Ader mir gegenüber", neckte er sie, war aber unendlcih dankbar etwas zu trinken bekommen zu haben. Und dann auch noch warm, das war bei Ruby ja immer ein Glücksspiel. Ohne auf gesellschaftliche Konventionen zu achten, riss er den Beutel mit dem Eckzahn auf und hatte ihn in Rekordzeit geleert. Wie gut das tat, konnte er gar nicht sagen.
Da Damion gerade anderweitig beschäftigt war trat Jael zu Rubina und brachte sie auf den Neuesten Stand, weswegen sie gerufen worden war.

„Als ob das heute das erste Mal wäre“, entgegnete Jesaiah ihrem Erschaffer gegenüber und dachte dabei an den Abend nachdem Rubina mit Damion Schluss gemacht hatte. Damals hatte Jess ihn in einer Gruft gefunden, wo er über den Tag hinweg Schutz vor dem Sonnenlicht gesucht hatte. Und was hatte sie da für ihn dabei gehabt? Blut in Starbucksbechern. Die halten wirklich gut warm.
„Hier“ Jess reichte Damion den nächsten Beutel, als er den ersten geleert hatte.
Derweil lauschte Rubina den Worten ihres Freundes und hob erstaunt die Braue. Was hatte sie nur verpasst!? Und wie konnte das zum Teufel nur passieren!? Weil Jesaiah ihre Nase in alles reinstecken muss, hatte sie nun eine Morddrohung an der Backe? Sichtlich angepisst sah Rubina zu ihr hinüber. „Super. Und was sollen wir jetzt machen? Uns verstecken? Oder erwartest du, dass wir dir helfen?“, fragte sie ein wenig pampig.
„Ich erwarte gar nichts von euch. Ich wollte dich und Ben warnen. Dass ihr aufpassen müsst. Wir versuchen es ja zu klären-“, antwortete Jess, die sich von Damion abwandte und Rubina ernst ansah.

Beruhigend legte Jael Rubina die Hand auf die Schulter, auch um sie im Notfall zurückhalten zu können. "Deswegen sitzen wir hier ja zusammen. Du und Ben, ihr werdet euch raushalten", find Jael an zu erklären, woraufhin Benn von seinem Bett aus nur leise Schnaubte und: "Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen", hören ließ, dass Jael unkommentiert überging. "Jess und ich werden zu Tians Treffpunkt gehen, als würden wir den Austausch vollziehen, während Casey und Damion im Hinterhalt liegen und versuchen Charles zu befreien."
"Super Idee", flötete Ben gut gelaunt. "Zwei gegen wer weiß wie viele. Und dann müssen sie auch noch einen Vampir da rausholen, vorzugsweise in einem Stück, von dem wir gar nicht wissen in welchem Zustand er sich befindet. Nicht für Ungut Jess." Ungehalten warf Jael Ben einen wütenden Blick zu. Wenn er jetzt anfing und meinte er müsste mitgehen und helfen, dann würde Rubina auch mitmachen wollen. Sie war so ein Mädchen. Außerdem hielt er es wirklich für keine gute Idee Tian seine Ziele auch noch direkt vor die Nase zu setzen, es wusste doch niemand, wie es ausgehen würde.

„Ben, es ist doch nur zu eurem Schutz! Willst du wirklich dein Leben riskieren? Ich dachte, du hängst an dein zweites Leben“, entgegnete Jesaiah, hob eine Braue und sah ihren Bruder an. Einmal mehr erinnerte er sie an Damion – so ein Raufbold! Sie sahen nur die Action, weniger die Gefahr und das Risiko.
„Moment! Was!?“ Rubina sah sichtlich fassungslos drein, starrte Ben und dann wieder Jael an, kopfschüttelnd. „Wieso begleitest du Jess? Kann das nicht jemand anderes machen? Jemand der mehr in das Ganze involviert ist? Ich meine, wieso sollst du dein Leben riskieren? Das kann Damion doch genauso gut“, fügte sie hinzu und deutete mürrisch zu ihrem Erschaffer hinüber.
Sie hatte eigentlich kein Problem damit, bei der ganzen Aktion außen vor zu sein. Sollen Damion und Jess das schon irgendwie schaukeln. Aber Jael!? Wenn er in das ganze involviert ist… dann… dann musste sie auch dabei sein!