Mutant High II - Das RPG 6

"Habe ich tatsächlich", grinste Milo, "heißt das, ich krieg eine zweite Stunde im Feuerspucken? Ich will nämlich immer noch versuchen, diesen Drachen hinzukriegen, auch wenn ich mir zu 99% sicher bin, dass ich das eh nicht packe. Aber probieren würd ich es trotzdem gestern." Inzwischen hatte er aufgegessen und knüllte die benutzte Serviette zusammen, ehe sie zusammen mit dem Besteck auf dem Teller landete. "Hättest du heute vielleicht Zeit und Bock? Ich würd dir im Gegenzug auch ein paar meiner Tricks zeigen?" Mal ganz abgesehen davon hatte er von gestern noch genug Energie in sich, das machte das leichte Kribbeln seiner Lippen deutlich.

"Du hast keine Vorstellung", griff Ty dankbar nach dem Strohhalm, den Noemi ihm reicht und grinste schief, "ihm geht derart die Muffe. Aber ich kanns auch verstehen..." Ihm war es ja eben genauso gegangen, und auch wenn er das Gefühl hatte, dass zwischen ihm und Noemi noch längst nicht alles gesagt war, war es ein gutes Gefühl zu wissen, dass er sie nicht verloren hatte. "Ist Mina sehr sauer auf ihn?", fragte er sie also, während sie beide den Rückweg zur Mensa einschlugen, "Cas wollte schon vorher mit ihr sprechen, aber ich glaube er hatte Angst vor ihrer Reaktion."

Kaum hatte er es gesagt, da hatte er schon das ungute Gefühl zu weit gegangen zu sein. Dass sie ihm keine langte, war wohl auch schon alles und wenn er gekonnt hätte, hätte er sich selbst eine verpasst.
Matt stieß leise die Luft aus und nickte knapp. „Klar... Tut mir Leid. Ich... Ich brauche vermutlich etwas frische Luft“ Und jemanden, der ihm vielleicht den Kopf wusch. Nur nicht unbedingt Zach... Lieber wer... etwas vernünftigeres... Er lächelte matt und machte bereits Anstalten zu gehen. Oder besser gesagt, zu fliehen.
Bevor er noch etwas raushaute und er es endgültig ruinierte. Wenn er das nicht eben schon erledigt hatte.

„Klar! Ich habe Zeit! Wenn nicht heute, wann dann? Ab morgen geht ja leider der Unterricht weiter“, antwortete Mailin enthusiastisch und wirkte, als würde sie jeden Augenblick vom Stuhl aufspringen. Ehrlich gesagt, würde sie sogar am liebsten gleich jetzt raus, sich etwas bewegen, frische Luft schnappen.
„Oh und Bock habe ich auch. Schlag was vor, wann es dir passt“, raunte sie und bemerkte erstmals aus dem Augenwinkel, dass Blake etwas abwesend schien. Ob er wohl gelangweilt von ihrem Gespräch war?

„Ihr Männer habt manchmal eine seltsame Logik. Als ob sie besser darauf reagieren wird, wenn er noch ein paar Tage wartet. Oder Wochen“, raunte Noemi, die sich selbst zu dem gelungenen Themenwechsel gratulierte. Das war doch wesentlich angenehmer, als das eben. Und lenkte darüber hinaus auch noch wunderbar ab.
„Sie nimmt es ihm schon übel. Ich meine... zu recht! Mit Jamila in die Ferien zu düsen... Auch wenn ich sagen muss, dass er echt fertig aussah, als er wieder gekommen war. War der Urlaub so schrecklich? Oder war er einfach erschlagen vom Jetlag?“, fragte sie neugierig. Auch wenn Noemi es sich gut vorstellen konnte, dass Jamila ihm ziemlich auf die Nerven gegangen war – man hatte die zwei nämlich seit dem nur noch selten bis gar nicht mehr zusammen gesehen.

"Also von mir aus könnten wir auch gleich raus gehen", erwiderte Milo grinsend und sah Mailin mit hochgezogener Augenbraue fragend an, "ich meine, an sich habe ich heute nichts vor, ich hab also quasi den ganzen Tag frei. Wie es dir passt, ich richte mich ganz nach der Lady." Er zwinkerte ihr frech zu, wobei sein Blick Blake streifte. "Hey, welchen Gedanken hängst du nach?", fragte er seinen Kumpel und legte den Kopf schief, "Erde an Blake, bist du da?"

Minas Blick huschte unterdessen zur Mensatür hinüber während sie sich fragte, wie das Gespräch zwischen Noemi und Ty gerade lief. Natürlich wünschte sie ihrer Mitbewohnerin, dass alles optimal lief, aber dass das geschah, war wohl leider eher unwahrscheinlich...
Mit einem leisen Seufzen ließ Mina den Blick sinken und begann, mit den Fingern auf der Tischplatte zu trommeln. Vielleicht sollte sie sich lieber Sorgen um ihr eigenes Gespräch machen, schließlich stand das ja auch gleich an...

"Nach dem was Casper erzählt hat, war es die komplette Katastrophe", seufzte Ty und schob die Hände in die Taschen seiner Sweatjacke, "offensichtlich hat Jamila von ihm verlangt, den Alleinunterhalter zu spielen, und sie hat ihn quasi gezwungen sie einzuladen, wann immer sie in einem Café oder Restaurant gegessen haben. Von den Spielchen, die sie offensichtlich während des gesamten Urlaubs gespielt hatte, erzählte er nichtmal, doch er war selbst schockiert gewesen, als Cas ihm davon berichtete. Dass Jamila schwierig war und das Drama liebte, davon konnte er ein Lied singen, aber dass sie dermaßen...manipulativ war, damit hatte er nicht gerechnet.

Wenn sich nicht schnell etwas tat, dann würde das hier furchtbar in die Hose gehen und Kara Matt auch noch als Freund verlieren. Dann würde sie nie wieder mit ihm reden oder lachen können. Da die Chance ihn als festen Freund haben zu können eh schon nie hoch gestanden hatte, wollte sie ihn wenigstens nicht als einen Freund verlieren. Die Pause zwischen ihnen zog sich in die Länge und so gerne Kara auch in seiner Nähe war, es war wirklich Zeit sich zu trennen und die Möglichkeit zu haben die Gedanken wieder zu Ordnen. "Dann. Sehen wir uns später", verabschiedete sie sich mit einem kleinen Lächeln und teleportierte sich ohne zu warten in ihr Zimmer. Sie hatte es absichtlich nicht als Frage gestellt und eben nicht gewartet, weil sie doch Angst vor der möglichen Antwort gehabt hatte. Das war definitiv nicht das Gespräch gewesen, auf das sie gehofft hatte. Mit einem leisen Schniefen wischte sie sich eine Träne von der Wange und verschluckte sich dann erschrocken, als sie ihre Freundin bemerkte. "Kaya. Du bist hier? Also, klar. Aber wieso?", stammelte sie hastig und verschränkte die Arme vor der Brust. Erst dann viel ihr auf, dass Kaya Musik hörte und sicher nichts von ihrem Auftauche mitbekommen hatte, was sie sehr erleichterte.

„Hm?“ Blake blinzelte und sah Milo an. „Was? Ja. Ja...natürlich bin ich da. Ich... wünsche euch viel Spaß!“
„Danke“, antwortete Mailin und wurde das Gefühl nicht los, dass Blake nichts dagegen hatte, wenn sie verschwanden – vermutlich hatte er noch irgendetwas zu tun?
„Also von mir aus können wir gerne gleich los legen. Ich vermute, du brauchst wieder vorher eine Jacke?“, fragte sie schmunzelnd und musterte Milo, wobei sie kurz an sein Zimmer dachte. In dem sie heute Morgen noch gewesen war. In Milos Bett...

„Oh, verdammt“ Noemi wollte es nicht, aber sie musste lachen. Einerseits dachte sie, dass ihm das zurecht geschehen war, andererseits wünschte sie niemandem so einen Horrorulraub mit Jamila.
„Tut mir Leid! Aber... wieso zum Donner hat er sie überhaupt gefragt? Und sag mir nicht, er war wirklich der Überzeugung davon, sie würde sich benehmen und hinreißend zu ihm sein“, sagte sie und hätte fast noch gefragt, ob Casper wohl was von ihr gewollt hatte. Aber die ließ sie dann doch lieber unter den Tisch fallen.
„Okay...ich räume ein, das klingt wirklich hart! Und ich würde es mir auch wünschen, wenn er das mit Mina wieder hinkriegt. Wenigstens auf freundschaftliche Basis... Aber ich glaube... mehr sollte er sich nicht erhoffen“

Nachdem Kaya abgerauscht war, war sie auf ihr Zimmer gegangen und hatte ihre Kopfhörer und ihrer MP3.3Player gezückt. Das Fenster hatte sie weit aufgerissen, war auf das Fensterbrett geklettert und ließ ihre Beine nach drauße baumeln, während sie laut Musik hörte. Genau so fand ihre Freundin sie fast eine Stunde später noch. Dass Kara sich ins Zimmer teleportiert hatte, hatte sie tatsächlich nicht mitbekommen, dafür bekam sie ein paar Worte mit, als das Lied, das sie gerade hörte, etwas leiser wurde.
Neugierig sah sie über ihre Schulter und bemerkte Kara. Mit einem Lächeln nickte sie ihr zu und wollte sich schon wieder herum drehen, als sie doch bemerkte, das etwas nicht stimmte.
Kaya zog sich die Kopfhörer von den Ohren und drehte ihren Oberkörper, sodass sie einen Fuß zurück auf das Fensterbrett nahm. „Alles in Ordnung? Ist was passiert?“

"Besser wärs", schmunzelte Milo, "wollen wir es so machen wie beim letzten Mal? Treffen in der Eingangshalle?" Während er auf Mailins Antwort wartete, machte er sich schon einmal daran, sein Geschirr zurück aufs Tablett zu räumen und schnappte sich gleich auch Blakes Kram. Sein Kumpel schien sowieso zu abgelenkt um Einspruch einzulegen. "Geh zu ihr", raunte er ihm unauffällig zu, als er aufstand und sein Tablett hochhob, "Mina wartet bestimmt darauf." Er bedachte Blake mit einem vielsagenden Blick, ehe er ihm zuzwinkerte und dann den Geschirrwagen ansteuerte.

"Wirklich?" Ty runzelte die Stirn und war stellvertretend für seinen Kumpel enttäuscht. Wobei, irgendwie war es ja abzusehen gewesen, leider...
"Oh, und wegen Jamila", griff er das vorherige Thema noch einmal auf, "ich glaube, er wollte ihr eine Freude machen. Ich mein, du kennst ja sicherlich ihre Familiengeschichte, oder? Sie hatte Cas erzählt, dass sie das erste Mal mit 5 oder 6 Jahren überhaupt Schnee gesehen hat und noch nie Skilaufen war. Und nach dem ganzen Chaos mit ihr und mir wollte er ihr, glaube ich, einfach einen Gefallen tun. Sicherlich hat sie da auch ein bisschen auf die Tränendrüse gedrückt. Casper ist da einfach echt weichherzig..."

Vielleicht hätte sie sich doch erst die Zeit nehmen sollen ihre Gedanken zu ordnen, ehe sie ihrer Freundin gegenüber trat. Aber wenn sie ganz ehrlich war, dann wollte sie eigentlich sehr gerne mit jemanden darüber reden, was passiert war. Kummer oder Ärger oder sonst irgendetwas, was sie beschäftigte, in sich hinein zu fressen war einfach nicht ihre Art. Wenn sie sich darüber ausgelassen hatte, würde es ihr gleich besser gehen, davon war sie überzeugt. Mit einem Schulterzucken ging sie zu ihrem Bett und ließ sich drauf fallen. "Matt findet mich nett und all das, aber es reicht eben nicht, um wirklich was zu wollen, außer ein bisschen Spaß. Wieso sind die Männer eigentlich immer alle gleich?", fragte sie niedergeschlagen. Das war ungerecht, weswegen sie auch gleich den Kopf schüttelte und ihre Worte widerrief. "Ach gar nicht. Matt ist einfach. Ich weiß nicht, zu gut wahrscheinlich. Und ich sollte mir darüber gar keine Gedanken machen, wir können ja eh nicht hier bleiben."

„Geht klar! Ich werde mir vielleicht auch noch was holen... Also bis gleich!“, verabschiedete sich Mailin vorübergehend, sah die beiden Jungs lächelnd an und brachte dann ihr Tablett weg. Blake sah ihr nach und wartete, bis sie außer Hörweite war, um Milo einen schiefen Blick zu zu werfen.
„Ja, mal schauen, sieh du lieber zu, dass du pünktlich bei der Eingangshalle bist. Und fackel nichts ab! Und für den Fall, dass ihr danach wieder auf unseremZimmer beschäftigt seid, dann häng was hin!“, raunte er ihm leise zu, bevor Milo sich rar machte.

„Miststück“, entführ es Noemi und ergänzte es um ein paar passende Adjektive, allerdings nur in ihrem Kopf. „Entschuldige... Aber... Das war wirklich mies von ihr. Und von ihm wirklich zu...gutherzig. Und gutgläubig“, seufzte sie, schnaubte und schüttelte verständnislos den Kopf. Sie war froh, nicht so viel mit Jamila zu tun zu haben – schon nach der Sache mit Ty, hatte Noemi es lieber vorgezogen, ihre Mitschülerin zu meiden, wenn es sich einrichten ließ.
„Trotzdem... Ich denke nicht, dass das was ändert. Aber warten wir es ab“, raunte sie und schob schließlich wieder die Tür zur Mensa auf.
Mit einem Lächeln winkte sie Mina zu, drehte sich jedoch nochmal zu Ty, bevor sie zu ihr hinüber ging. „Ich würde vorschlagen, wir reden den beiden jetzt ganz viel Mut zu und lassen sie endlich miteinander reden“

Kaya sog scharf die Luft ein, verdrehte ihre Augen und sprang von der Fensterbank.
„Ja. Genau richtig: Wir können hier eh nicht bleiben. Also spielt das alles keine Rolle!“, raunte sie, beinahe streng, machte aber gleich darauf ein versöhnlicheres Gesicht.
„Es ist doch besser so, oder? Außerdem... was verlangst du von ihm, ihr kennt euch doch gerade Mal eine Woche. Nicht einmal ganz. So schnell kann das doch gar nicht gehen! Und meintest du nicht, er hat sich erst vor kurzem getrennt? Ich finde es da mehr als nachvollziehbar, wenn er noch nicht zu etwas festem bereit ist“, sagte sie und schloss nebenher das Fenster.
„Vielleicht... würde er es sich anderes überlegen. Wenn wir länger hier wären. Und wenn er dich besser kennen würde. Ich meine, mal im ernst... er weiß kaum etwas von dir. Wie auch? In fünf Tagen-“

Kara verzog das Gesicht. Als ob sie sich das nicht selbst alles in den Kopf gerufen hatte. Wenn es geholfen hätte, dann säße sie sicher jetzt nicht so hier. "Natürlich ist es besser. Sag das nicht mir. Und ja, er wäre ein Dreckkerl, wenn er sich so kurz nach der Trennung der Nächsten an den Hals werfen würde", stimmte sie seufzend zu. Was sie nicht aussprach waren ihre Gefühl dabei. Dass die Chemie zwischen ihnen eben einfach stimmte, was die Zeit, in der sie sich kannten quasi zur Nebensache werden ließ. "Das ist es ja auch nicht. Wie er mir das gesagt hat.. Das hätte er von meinem Vater gelernt haben können. Entweder das oder alle Männer sind Elefanten im Porzellanladen."

„Was erwartest du, sie teilen sich ja auch ein Zimmer. Vermutlich hat Matthew das geradewegs von deinem Vater gelernt“, antwortete Kaya salopp und legte ihre Kopfhörer ab. Diese zusammen mit ihrem MP3.3Player verstaute sie sicherheitshalber wieder in ihrem Nachttisch, den sie abschloss. Nicht wegen Kara, sondern für alle anderen, die ihn sehen könnten – Denn er war wohl doch etwas zu modern, für diese Zeit.
„Davon abgesehen... Ist er nicht so alt, wie mein Dad? Also 16? Vermutlich fehlt ihm einfach die Erfahrung... Und wenn nicht, dann eindeutig das Feingefühl. Oder beides“, raunte sie und schenkte ihrer Freundin einen aufmunternden Blick.
„Wieso... ist es so schlimm, wenn er nur etwas lockeres will? Sollte er durcblicken lassen, dass er daran interessiert wäre, dann... mag er dich bestimmt. Das ist doch schon mal etwas... und dir würde etwas ernstes erspart bleiben. Was am Ende sicher nur kompliziert geworden wäre“

Milo sparte sich einen Antwort auf Blakes Bitte und grinste seinem Kumpel nur kurz zu, ehe er die Mensa endgültig verließ. Pff, dass Blake auch immer gleich übertreiben musste, als ob er und Mailin noch auf dem Zimmer landen würden. Lächerlich! Oder? Ja, natürlich!
Um sie nicht warten zu lassen, legte Milo den Weg zu seinem Zimmer und danach zur Eingangshalle in Rekordzeit zurück. Allerdings war er dann auch reichlich ausser Atem und brauchte erst einmal einen Moment, ehe er ohne großes Gejapse sprechen konnte. "Da bin ich", verkündete er, "wo wollen wir hin? Wieder raus?"

"Klingt nach einem Plan", stimmte Ty Noemi zu und drückte die Tür der Eingangshalle auf. Mailin und der eine neue, Milo, standen drinnen und Ty nickte ihnen beiden kurz zu, ehe er die Mensa ansteuerte. Nach dem, was Noemi erzählt hatte, standen die Datingchancen für Casper und Mina wohl eher schlecht. Wirklich schade, wenn Ty es jemandem gönnte, dann Casper. Er war wirklich ein anständiger Kerl.

Die Erfahrung, hoffentlich fehlte Matt nur die Erfahrung. Kara wünschte es ihm jedenfalls aus ganzem Herzen. Sollte das tatsächlich ein Verhalten sein, dass von ihrem Vater auf ihn abgefärbt hatte, dann konnte sie den Rest der Frauenwelt nur bemitleiden. Da warteten nämlich sicher noch einige Exemplare, die eine Abfuhr von ihm bekommen würden. Kayas Vorschlag widersprach Karas Persönlichkeit so sehr, dass sie kur angewiedert zusammenzuckte, ehe sie den Kopf schüttelte. "Nein. Ehrlich, ich kann das nicht, wie du, einfach mit irgendwem in die Kiste steigen. Das ist einfach -" Sie fand kein Wort für das, was sie empfand und schüttelte sich einfach stumm. Zum Leidwesen ihres Vaters stimmte es tatsächlich, wäre sie auch nur etwas lockerer in der Beziehung, würde es seine Nerven ziemlich beruhigen.

„Wohin denn sonst? Ich bezweifle, dass Harold und die Harolds begeistert wären, wenn wir unsere Feuertricks in der Mensa abziehen würden“, antwortete Mailin lachend, schüttelte anschließend den Kopf und öffnete die Tür nach draußen, die zu letzt von Ty aufgezogen worden war.
„Nein, nein, wir müssen uns nicht schon vor Unterrichtsbeginn unbeliebt bei den Lehrern machen“, setzte sie schmunzelnd hinzu und hielt Milo die Tür nach draußen auf. Ihnen wehte ein kräftiger Wind entgegen, der aber gleich darauf wieder drehte und ein paar Bäume zum rascheln brachte.
„Da sollten wir aufpassen, wohin wir spucken... Nicht, dass wir den halben Park abbrennen“

Sobald sie beide die Mensa erreicht hatte, nickte Noemi Ty mit einem Lächeln zu und ging daraufhin zu Mina zurück. „Hey! Entschuldige, hat vermutlich doch länger als fünf Minuten gedauert... Was ist mit dir? Aufgegessen hast du inzwischen“, stellte sie fest und musterte Minas Tablett. Sie wollte ihre Freundin eigentlich nicht drängen, aber sie befürchtete, sie könnte dennoch einen kleinen Schubs gebrauchen. Jetzt wusste sie ja auch, dass Casper sich wohl nichts von Jamila erhofft hatte- also würde das Gespräch hoffentlich gut ausgehen. Denn sie sah schon fast von ihrem Platz aus, dass Casper es bereute, nichts gesagt zu haben.

„Widerlich? Abstoßend? Unmoralisch?“, half Kaya trocken aus und sah ihre Freundin fragend an. „Weißt du, ich habe zwar mit Felipe geschlafen, aber dafür quäle ich mich jetzt wenigstens nicht mit Liebeskummer oder dergleichen herum. Nein, der bleibt mir gänzlich erspart. Ich zerbreche mir auch nicht den Kopf darüber, was er über mich denken könnte“, raunte sie und sah ein wenig eingeschnappt aus. Auch wenn Kara kein Wort gefunden hatte, kam ihr Versuch, einen passenden Begriff zu finden, schon beleidigend herüber. Vielleicht ja sogar mit Recht, aber Kaya wollte ihr Leben nutzen, so lange sie es konnte! Und sie wollte sich nicht am Ende noch Herzschmerz einhandeln – den Luxus würde sie sich dann doch lieber für wann anders aufheben.

Das war durchaus nicht das, was Kara hatte ausdrücken wollten. Sie gönnte ihrer Freundin ja ihren Spaß, auch wenn sie nicht wusste, wieso mit Felipe, nur war das für sie keine Lösung. Sehr fest biss sie sich auf die Unterlippe, was war sie doch für eine riesige Idiotin! Wieder ein paar Gene, für die sie ihrem Vater danken konnte. "Kaya. Ich.. Tut mir Leid. So hab ich das nicht gemeint. Ich bin einfach etwas durcheinander gerade. Es tut mir wirklich Leid!", entschuldigte sie sich zerknirscht bei ihrer Freundin und streckte die Hand nach ihr aus, als wollte sie sie festhalten. Ein kleines, fast verzweifelte Friedensangebot. Sie war echt eine grausame Freundin, ein Wunder, dass Kaya das so lange schon mit ihr aushielt.

Milo ließ den Blick über die größtenteils noch schneebedeckte Landschaft gleiten und fragte sich, ob Mailin einen Scherz gemacht hatte. Er sah jedenfalls auf den ersten Blick nichts, das sie aus Versehen in Brand stecken konnte. Da Mai jedoch noch immer die Tür aufhielt, ging er rasch an ihr vorbei und wartete am Fuß der kleinen Treppe auf sie. "Wie wäre es, wenn wir wieder auf die Wiese da gehen?", schlug er vor und deutete auf die große freie Fläche, auf der sie schon das letzte Mal ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt hatten, "da haben wir zumindest letztes Mal nichts abgefackelt."

Während Noemi zu Mina hinüber gegangen war, hatte sich Ty zu seinem Kumpel und Mizuki gesellt. "Wir haben uns ausgesprochen", beantwortete er die unausgesprochene Frage, die in der Luft lag, knapp und nickte, "es ist bestimmt noch nicht alles gesagt, aber im Moment wissen wir, wo wir beim anderen stehen. Mal sehen." Er zuckte mit den Schultern und sah zu Mizuki hinüber, die, anscheinend zufrieden mit der Antwort, kurz nickte und ihn dann mit einer Handbewegung aufforderte, sich zu ihnen zu setzen. Was Ty auch tat, während er mit dem Gedanken spielte, Casper zu sagen, was Noemi ihm anvertraut hatte. Dass er seine Chancen bei Mina höchstwahrscheinlich verspielt hatte. Doch nach ausgiebigem Grübeln entschied sich dagegen. Wer weiß, vielleicht irrte sich Noemi ja?
"Du solltest mit Mina sprechen", raunte er seinem Kumpel also zu und nickte energisch, "ich habs gepackt, dann packst du das auch. Locker!"

Kaya war eigentlich nicht danach, so schnell nachzugeben. Sie spürte auch schon wieder ihren Ärger, der sie vorhin schon überkommen war. Zusätzlich hat sie auch noch Hunger, weil sie vorhin nur so wenig gegessen hatte. Alles in allem also keine gute Mischung. Dennoch schaffte sie es, seufzend sogar Kara in den Arm zu nehmen. „Mir tuts auch Leid. Ich hasse es, warten zu müssen...es gibt so viel zu tun und sie müssen warten, bis die Ergebnisse von den Bluttests da sind!“, sagte sie, drückte Kara sanft und entließ sie dann wieder aus ihrem Griff. „Und mir ist klar, dass...einfach nur mit Matt zu knutschen und so weiter... nicht das ist, was du möchtest... Aus gutem Grund...“

Mailin hatte dem Vorschlag zugestimmt und gemeinsam schlugen sie wieder denselben Weg wie beim letzten Mal an. Es dauerte nur wenige Minuten, dann standen sie auf der große Wiese. Dieses Mal hatte Mai sogar eine Jacke an – allerdings keine Winterjacke und zugemacht hatte sie auch nicht. Brauchte sie auch nicht.
„Also... wer fängt dieses Mal an?“, fragte sie neugierig und steckte ihre Finger in die Gesäßtasche, wobei ihr Blick aufmerksam auf Milo lag. „Oder soll ich den Trick nochmal vormachen? Wir könnten aber auch mit deinen Tricks anfangen, die du mir beibringen willst“

Okay, das war nichts ganzes und nichts halbes, was Ty da erzählte. Vielleicht würde sein Mitbewohner ja später noch genauer erklären, wie das Gespräch verlaufen war. Aber jetzt fürs erste, würde er sich wohl wirklich seinem eigenen stellen.
Casper sog die Luft scharf ein, nickte und rutschte mit dem Stuhl zurück. Er hatte das Gefühl, als wäre er auf dem Weg zum Schafott. Schlimm, gerade wenn man bedachte, dass er sich sonst immer gefreut hatte, Mina zu treffen und mit ihr zu reden. „Wünscht mir Glück“, murmelte er und stand sogleich auf.
Mit einem rasenden Herzen ging er zu Minas und Noemis Tisch hinüber und blieb mit einem lockeren ein 1-Meter-Abstand davor stehen.
„Hey... uhm... bist du. Soweit?“, fragte er und lächelte matt.

Unendlich erleichter erwiderte sie Kayas Umarmung und nahm auch den Themenwechsel begeistert in Empfang. Über Matt und ihre merkwürdige Beziehung nachdenken, das würde sie erst wieder später, am Besten morgen, wobei ihr das sicher nicht gelingen würde. "Warten ist echt die Hölle. Was Miss Quadir wohl unseren Eltern erzählt hat um an die Gegenproben zu kommen? Hoffentlich stellt dann nachher keiner blöde Fragen im Labor", überlegte sie laut vor sich hin und lächelte ihre Freundin leicht an. Das Lächeln verging ihr allerdings, als ihr ein ganz anderer Gedanke kam. "Was machen wir, wenn Circe uns vorher durchschaut. Oder sie von unserem Plan Wind bekommt und ihre Leute warnt?"

"Ne ne, Ladies first", grinste Milo und bedeutete Mailin mit einer Geste, dass er ihr den Vortritt ließ, "ich bin vielleicht nicht der perfekte Gentleman, aber ich weiß zumindest, was sich gehört. Meistens." Da hier draußen doch ein recht frischer Wind wehte, zog Milo die Kapuze der Jacke über seine wild abstehenden Locken. "Hast du denn schonmal was abgefackelt, dass der Koch so streng ist?", hakte er interessiert nach, während er darauf wartete, dass sie sich vorbereitet hatte, "du meintest doch vorhin, dass er da überhaupt keinen Spaß versteht."

Erst in dem Moment, in dem Casper sie ansprach, fiel Mina ein, dass sie ja eigentlich zu ihm hatte hinüber gehen sollen. Das schlechte Gewissen sah man ihr dann auch deutlich an, als sie sich mit einem angespannten Lächeln zu Casper umdrehte und nickte. "Bin soweit", murmelte sie und warf einen letzten, fast hilfesuchenden Blick zu Noemi, ehe sie aufstand und zu Casper hinüber ging. "Willst du...hier mit mir sprechen?", fragte sie und strich sich nervös eine Strähne hinter das Ohr, "oder gehen wir raus? Mir ist beides recht."

„Angenommen, es dauert zwei Tage, oder drei, bis die Ergebnisse da sind, so lange sollten wir Circe doch sicher etwas vorspielen können. Wir müssen uns einfach normal verhalten. Oder wenigstens so, wie jeder andere auch“, antwortete Kaya und ließ sich auf ihr Bett fallen.
„Vielleicht sollten wir uns noch etwas ahnungsloser anstellen, die Räume verwechseln und etwas im Unterricht nicht wissen. Wird zwar für Blake wirklich hart, aber ich bin mir sicher, er kriegt das hin. Genau so wie wir. Drei Tage, maximal. Und das erste, was wir dann tun, ist sie festzunehmen. Am besten mit Hilfe von Mr. Maywood... Er könnte sie in einen Tiefschlaf versetzen, bevor sie misstrauisch wird und ihre Kräfte einsetzt...“, sagte sie mit gesenkter Stimme, als würde sie befürchten, jemand könnte sie hören.

„Jaa... Das tut er aus gutem Grund. Ich habe schon mehrmals etwas aus Versehen abgefackelt. Aber das letzte Mal ist schon locker zwei Jahre her, er könnte sich also streng genommen mal entspannen“, raunte Mailin, zwinkerte Milo zu und lachte. Harold hatte sie damals bestimmt oft zum Teufel gewünscht. Als sie noch kleiner war, war sie ein kleiner Satansbraten gewesen. Aber bei den meisten Fällen hatte sie wirklich nichts aus Absicht in Brand gesteckt – oft war es einfach passiert, weil sie hatte niesen müssen. Und zack – stand irgendetwas in Brand. Und lieber brannte der Tisch, als ihr Arm.
„Waren aber nur Kleinigkeiten und verletzt habe ich auch niemanden“, stellte sie sogleich richtig.
„Also... soll ich den Drachentrick nochmal zeigen? Oder soll es etwas anderes sein?“

„Uhm. Lieber raus. Das wäre besser“, antwortete Casper, lächelte schief und nickte Noemi kurz zu. Die erwiderte die Geste und schenkte Mina ein aufmunterndes Lächeln. Jetzt, da die beiden miteinander reden würden, konnte sie auch wieder gehen – sie wollte ja ohnehin noch zu Ms. Quadir. Und vielleicht auch noch zu Felipe... Inzwischen war es spät genug, dass er wach sein müsste. Und wieder allein.
„Wir sehen uns später. Ich werde dann jetzt auch noch etwas erledigen...“, sagte Noemi und verabschiedete sich von den beiden.

Schnaubend streckte Kara ihrer Freundin die Zunge raus, als Revanche für die nette Unterstellung mit ihrer Unwissenheit im Unterricht. Dann war sie eben nicht so schlau wie ihr Bruder und lange nicht so motiviert, wie 90% der Schüler, was dem Folgen des Unterrichts anbelangte. Das würde ihr hier dann ja wohl helfen. Solange sie in Geschichte den Mund hielt, sonst würde sie noch irgendwelche Daten durcheinander bringen und etwas vordatieren, was noch gar nicht passiert war. "Ich wünschte ja fast, wir würden die Chance kriegen ihr ordentlich eins Auszuwischen. Nicht mit dem Überraschen und lahm legen. So richtig, dass es ihr weh tut. Sie ist schuld an so vielen Toden, da kommt es mir zu gut für sie vor, sie einfach nur irgendwo einzusperren", antwortete sie mit einem Anflug von Rachsucht in der Stimme.

"Wenn die anderen Tricks, die du im Angebot hast, genauso cool sind wie die Drachennummer, kannst du mir auch gerne die vorführen", antwortete Milo mit einem Zwinkern und trat vorsichtshalber ein, zwei Schritte zurück. Schließlich war nur sein Mund feuerfest, der Rest von ihm war definitiv brennbar. Und die Kleidung sowieso. "Kennst du Rauchringe?", fragte er sie aus einer Laune heraus während der Wind an seiner Kapuze zerrte, "bestimmt, oder? Kannst du sowas vielleicht auch mit Feuer machen? Quasi Feuerringe?"

Am liebsten hätte Mina Noemi "Lass mich nicht allein!" zugerufen, aber angesichts der Sitaution wäre das wohl doch sehr dramatisch gewesen. Also erwiderte sie Caspers Lächeln, wenn auch etwas halbherzig, und ließ sich von ihm nach draußen führen. Da es draußen ziemlich pustete und auch insgesamt ungemütlich aussah, war Mina froh, als Casper sie in einer der nahe gelegenen Klassenzimmer führte. "Also gut", murmelte sie und lehnte sich gegen einen der Tische. Obwohl sie nach aussen hin ruhig wirkte, schlug ihr das Herz in Wirklichkeit bis zum Hals. "Worüber wolltest du mit mir sprechen?"

„Ich weiß, was du meinst... Ich würde sie ach nur zu gerne für alles, was sie noch anrichten wird, büßen lassen... Aber wir bekommen unsere Chance noch. Spätestens im Februar...“ Der 19. Februar, um genau zu sein. Dieses Datum hatte sich so in ihr Bewusstsein gebrannt, als wäre es ein Feiertag. Naja. Wohl viel eher ein Trauertag.
„Wir brauchen sie als Geißel. Und möglichst unversehrt. Leider. Sonst sind sie vielleicht nicht dazu bereit, sich auf den Handel einzulassen. Ein Grund mehr, warum wir Mr. Maywood hier brauchen...“ Er war Teil des Handels. Die Bruderschaft wollte ihn und wenn sie ihn nicht zum Teil des Handels machten, würden sie ihn früher oder später mit seiner Frau erpressen, die sie sich schnappen würden. Also kamen sie ihnen lieber zuvor und bekamen dafür Liane Amedori und Noah Andersson. Und damit vielleicht auch Aiden Amedori.

„Feuerringe? Uff. Hättest du nicht etwas einfaches vorschlagen können?“, fragte Mailin grinsend und machte dann ein nachdenkliches Gesicht. „Ich habe es noch nicht ausprobiert... Rauchringe sind machbar. Aber Rauch ist auch nicht gerade mit Feuer zu vergleichen... Moment! Ich versuche es!“ Sie überlegte, wie sie es in etwa anstellen konnte – wie sie das Feuer ausstoßen musste, die Zunge halten. Doch als sie schließlich Feuer spie, war es noch immer mehr eine Kugel. Der nächste Versuch glich schon mehr einer runden Scheibe. Also praktisch wie ein Feuerring. Nur ohne Loch. „Ugh... Ich würde sagen, ich übe es und beim nächsten Mal habe ich es drauf!“

„Über... alles?“ Casper unterdrückte ein Seufzen und hatte die Tür hinter ihnen geschlossen. Etwas verloren sah er sich um, nur um sich dann wenig später gegenüber von Mina gegen einen Tisch zu lehnen und sie anzuschauen. „Es tut mir Leid. Ich hätte dir erzählen sollen, dass ich mit Jamila wegfahre. Ich...weiß auch nicht, warum ich es nicht einfach getan habe. Vielleicht, weil ich dachte, du würdest denken, dass etwas läuft – aber das tut es nicht. Ich hatte sie schon im November oder so gefragt, als sie ziemlich fertig war... Ich dachte, das würde sie aufmuntern“, erzählte er und zuckte mit den Schultern. Er hatte sie berühren dürfen und er hatte so einiges gesehen – nicht nur diese halbe Beziehung zu Ty.

Frustriert seufzte Kara. Das war ihr viel zu viel Denken und zu wenig Handlung. Jedenfalls bis jetzt. "Ich wünschte trotzdem wir könnten sie einfach aus dem Weg räumen, eine Variable weniger, um die wir uns dann kümmern müssten. Die anderen würden wir doch sicher auch auf eine andere Weise da raus kriegen", maulte sie leise. Das ganze hatten sie schon vor ihrem Sprung in die Vergangenheit durchgekaut, trotzdem passte Kara der Plan nicht. Auch ein Grund, wieso Blake sie nicht hatte dabei haben wollen. Egal wie sehr sie sich beschwerte, sie würde sich trotzdem an das Geplante halten. Immerhin ging es hier um mehr, als nur um ihre persönliche Einstellung.

"Wir könnten auch zusammen üben?", schlug Milo vor und stellte sich neben Mailin, während er die Grundhaltung einnahm, die sie ihm beigebracht hatte, "derjenige, der es als erstes rauskriegt, zeigt dem anderen dann, wie es geht, abgemacht?" Er wartete Mailins Antwort allerdings nicht ab, sondern legte den Kopf in den Nacken und stieß einen leicht abgeflachten, insgesamt aber noch recht runden Feuerball aus. "Für einen ersten Versuch gar nicht mal so schlecht!", dachte er und grinste Mai breit an, ehe er einen zweiten Versuch startete. Sogar mit Forschritt, der nächste Feuerball war eher oval und schon deutlich flacher.

Mina merkt sofort dass Casper ernst meinte, was er da sagte. Dass es ihm leid tue. Und dass er es bereute, nicht mit ihr darüber gesprochen zu haben. Doch das änderte nichts daran, dass seine Taten sie trotzdem verletzt hatten, und zwar sehr. "Du hättest mit mir darüber sprechen können", waren daher die ersten Worte, die über ihre Lippen kamen, "das ist dir klar, oder? Hast du eine Ahnung, wie ich mich gefühlt habe, als ich hierher zurück kam und erfuhr, dass du mit Jamila im Skiurlaub warst? Das war wie ein Tritt...in die Magengrube." Inzwischen hatte sie sich in Rage geredet, und die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. "Ich kam mir...verarscht vor. Das war nicht in Ordnung, Casper!"

„Zu viele unbekannte Variablen. Zu riskant. Sie muss an dem Tag da sein. Im besten Fall... stirbt sie anstelle eines Freundes“ Und von denen hatten sie viele. Zu viele, die sie tatsächlich in den nächsten Wochen und Monaten verlieren würden. Oder besser gesagt, ihre Familien. „Aber das weißt du“ Sie hatten das wirklich oft besprochen. Kaya fuhr sich seufzend über das Gesicht und legte sich rücklings auf ihr Bett.
Sie hoffte, dass das alles ein gutes Ende haben wird, dass sie zurückkommen und in einer Zukunft landen werden, in der alles besser war. Und dann würden sie alle zusammen sitzen und wissen, dass die Mühe es wert gewesen war und dass sie alle gerettet hatten. Oder wenigstens doch die meisten.
„Stell dir vor... wenn wir zurück sind, bestehen unsere größten Sorgen aus... Schulaufgaben, Abgabefristen, Noten und vielleicht noch Liebeskummer... Klingt das nicht toll?

„Deal!“, raunte Mailin, da probierte sich Milo bereits an der Herausforderung. Nach dem zweiten klatschte sie in die Hände und jubelte. „Nicht schlecht! Okay, ich nehme alles zurück, vielleicht ist es doch gar nicht so unwahrscheinlich, dass du das mit dem Drachen hinbekommst!“, raunte sie grinsend und klopfte ihm auf die Schultern.
„Aber kleine Frage, wie hast du das jetzt gemacht? Ich meine, du hast dein Feuerzeug doch noch gar nicht benutzt... oder?“, fragte sie und sah ihn neugierig an. Höchstens als sie in der Eingangshalle auf ihn gewartet hatte, aber nicht danach.

Casper sah sieh an und bemühte sich, nicht wie ein getretener Hund auszusehen. Langsam nickte er, sah sie schuldbewusst an und senkte seinen Blick. „Es tut mir Leid, Mina. Ich wollte dir nie weh tun, dich verletzen! Ich... habe nicht gründlich genug darüber nachgedacht“, sagte er und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, die wie so oft in einem Handschuh steckte.
„Ich weiß, ich hätte dir etwas sagen sollen. Und ich hätte Jamila lieber nicht gefragt... Dann hätte ich meinen Urlaub vielleicht genießen können. Aber noch wichtiger... ich hätte es mir mit dir nicht so vermasselt... Und das ist wahrscheinlich noch nett ausgedrückt...“

Bevor Noemi die Mensa verließ hatte sie Nick noch zu gewunken und ihm mit der Hand klar gemacht, dass sie ihn später noch gebühren begrüßen würde. Doch fürs erste wollte sie erst einmal raus aus der Mensa. Auf dem Weg zur Krankenstation, wo sie hoffentlich Ms. Quadir fand, starrte sie stur auf den Boden und dachte über das Gespräch mit Ty nach.
Sie presste die Lippen aufeinander und atmete tief ein und aus und hoffte, man sah ihr nicht gerade an, wie sehr sie gerade litt. Dabei war das Gespräch gar nicht schlecht gewesen. Er hatte nicht gesagt, dass er nicht etwas für sie empfand. Er hatte aber auch nicht direkt das Gegenteil angedeutet. Jemanden anziehend zu finden, konnte verschieden ausgelegt werden. Felipe war für oftmals auch anziehen und dennoch würde er für eine Beziehung nicht gerade in Frage kommen.
Und Nick war auch witzig, klug und nett – und auch er käme für sie nicht in Frage.