Mutant High 3 - Das RPG

„Mon Dieu! Du schon wieder! Wie oft, muss ich dir noch sagen, dass du dich nicht so nah an die Essensausgabe heran teleportieren sollst!“, gab Serge ungehalten zurück, beruhigte sich dann aber erstaunlich schnell wieder. „Moi, je viens… wenigstens hast du gemerkt, dass ich braun geworden bin – nicht, dass das nicht jedem ins Auge springt“ Er füllte mit einer mürrischen Miene das Glas und reichte es Kara.
„Ach, Serge, ich wusste, irgendetwas ist anders an dir! Steht dir, bringt die weiße Kochuniform so zum strahlen“, raunte Kaya lächelnd und sah dann ihre Freundin an.
„Ich habe schon alles, also mach hinne!“
Derweil hatte sich Liam bereits an einem der Tische niedergelassen. Mit einem Lächeln sah er zu Kara hinüber und nippte an seinem Saft.

Zufrieden lächelte Kara den Koch an, als sie ihm das Glas abnahm, für das sie sich natürlich artig bedankte. Erst dann machte sie sich daran ihr Essen zusammen zu suchen. "Ach, kein Ding, geh doch schon vor. Ich bin doch sowieso vor dir am Tisch", antwortete sie Kaya munter. Sie log dabei nicht mal, immerhin konnte sie sich gleich nach dem Zusammensuchen ihres Frühstücks zu ihrem Sitzplatz teleportieren. Meistens war das tatsächlich schneller als sich durch das Gedränge durchzuwühlen. Heute hatte Kaya allerdings den Vorteil, dass kaum jemand anwesend war, weswegen Kara auch eine beachtliche Schnelligkeit an den Tag legte, um ihre Ankündigung auch wahr zu machen.

„Hmpf“ Kaya nahm ihr Tablett in die eine Hand und öffnete sich mit dem anderen ein Portal, das sich geradewegs am Tisch von Liam öffnete. Der zuckte schon gar nicht mehr zusammen. Mit Kaya als seiner Cousine und Kara als Freundin, konnten ihn weder Teleportationen noch Portale erschrecken.
Kaya reicht ihr Tablett durch das Portal und stellte es auf dem Tisch ab – sie selbst nahm dann in etwas zeitgleich mit Kara auf einem Stuhl Platz.
„Wenn ihr irgendwann kugelrund seid, weil ihr kaum noch eure Füße benutzt, wegen euren Kräften, lache ich“, raunte Liam und schüttelte schmunzelnd den Kopf.
„Und keine Sorge, ich mag dich auch mit mehr auf den Hüften“, fügte er rasch hinzu und sah Kara zwinkernd an.

"Das will ich aber auch schwer hoffen!", beschwerte Kara sich, die gerade noch rechtzeitig am Tisch erschien, um Liams Kommentar über die dicken Bäuche zu hören. "Außerdem laufen wir ausreichend. Wir sparen uns nur die unnötigen Strecken", wies sie ihn weiterhin zurecht, während sie sich auf den Stuhl neben Liam sinken ließ. Das Lächeln, mit dem sie ihn ansah, war aber eher entschuldigend und nahm ihren Worten somit den Stachel, den sie eventuell hätten haben können. "Okay, heute hast du wirklich gewonnen. Deswegen putze ich aber nicht das Bad", wandte sie sich an ihre Freundin, ehe sie sowohl Liam als auch Kaya einen guten Apetit wünschte.

Ezra hatte interessiert aufgehorcht als der Direktor davon sprach, dass sein Mitbewohner ebenfalls ein Gestaltwandler war, als sich das Gesprächsthema auch schon änderte und plötzlich ein weiterer Schüler bei ihnen stand. "Morgen, Coop!", begrüßte Mireia ihren Mitschüler gut gelaunt und nickte ihm zu, "wie war dein Sommer so? Warst du daheim?"
Sie sah zu Ezra hinüber, der etwas unschlüssig dastand und fügte hinzu: "Ezra, das hier ist Cooper. Cooper, das hier ist mein "Cousin" Ezra." Sie malte mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft, während Ezra es Mireia gleich tat und Cooper zunickte, allerdings ohne das breite Grinsen auf den Lippen.

"Ja, da gehen Gwen und ich auch von aus", nickte Felipe und erlaubte sich für einen kurzen Moment, mit Wehmut an die Zeit zurück zu denken als Lupite noch ein kleines Kind war, "aber sag das bloss nicht, wenn Grace dabei ist! Sie will um jeden Preis eine Wölfin sein, so wie ihre Schwestern."

"Oh, okay, danke fürs Briefing!", raunte Milo Rose mit einem Zwinkern zu, ehe er den Koch grinsend begrüßte und ihn fragte, warum er ein Bad in Selbstbräuner genommen hatte. "Ich hab dich auch vermisst, Milo", erwiderte Serge mit einem Augenrollen, konnte sich ein Schmunzeln aber nicht verkneifen, "weißt du, in solchen Momenten merkt man, dass du eindeutig den Humor deines Großvaters geerbt hast. Und, nein, das ist kein Kompliment!"

Liam erwiderte das Lächeln und zwinkerte ihr zu, ehe er sein Frühstück fortsetzte. Kaya sah nicht ganz so munter aus wie ihr Cousin. „Wie meinst du das? Ich finde, du darfst das Badputzen auch mal übernehmen. Ganz besonders, da du unser Zimmer und das Bad meistens für dich alleine hast. Naja. Nicht ganz. Er ist ja dann auch bei dir. Vielleicht solltest du ihr beim Putzen helfen“, wandte sich Kaya von ihrer Freundin zu Liam. Der erstarrte kurz in der Kaubewegung, kniff die Augen leicht zusammen und sah von Kara zu Kaya.
„Uhm… Muss ich? Ich habe selbst ein Bad, um das ich mich kümmern muss. Ich habe es gestern erst geputzt, damit mein neuer Mitbewohner heute nicht sofort wieder aus dem Zimmer flieht“
Liams alter Mitbewohner hat letztes Schuljahr seinen Abschluss gemacht, weswegen bei ihm nun ein Bett frei gewesen war.

„Kann ich ihr nicht verübeln. Es ist hart, anders zu sein“, antwortete Noemi mit einem mitfühlendem Lächeln und dachte dabei auch an Gwen. Sie hatte sich früher auch immer gewünscht, sich wie alle anderen in ihrer Familie in einen Wolf verwandeln zu können. Aber in Noemis Augen war ihre Cousine gerade deshalb etwas ganz besonderes, weil sie etwas anderes konnte.
„Egal was es sein wird, sie wird es schätzen lernen. Selbst für den Fall, dass sie keine Mutation hat, wird sie irgendwie schon damit zurechtkommen“

Rose musste sich sehr zusammenreißen, um nicht zu lachen. Sobald sie sich einigermaßen wieder gefangen hatte, begrüßte sie Serge auch noch einmal.
„Also soweit ich das gehört habe, war sein Großvater ziemlich beliebt. Gerade wegen seines Humors“, bemerkte sie wie beiläufig, wofür der Koch sie kurz kritisch ansah.
„Die eine sagen so, die anderen so“
Schmunzelnd nickte Rose und suchte sich nebenbei ihr Essen zusammen.

Cooper erwiederte das Lächeln seiner Mitschülerin und warf Ezra einen neugierigen Blick zu. Ein "Cousin"? Klang ja interessant. Trotzdem fing er erstmal lieber am Anfang der Fragen an. "Jap, war nett. Meine Mutter hat mich auch dieses Jahr wieder um drei aus den Federn geworfen um ihr mit dem Vieh zu helfen. Charakterbildung nennt sie das", antwortete er also, mit einem Grinsen, das recht deutlich ausdrückte, was er von dieser Idee hielt. "Was sollten die Gänsefüßchen in der Luft?", wandte er sich dann der viel interessanteren Frage zu, auch wenn die gleich wieder viel indiskreter war.

"Dein Bad ist doch immer sauber", erwiderte Kara erstaunt. Tatsächlich hatte sie Liams Bad noch nie betreten, ohne sich darüber zu wundern, wie sauber er es hielt. Vielleicht lag das ja bis jetzt an seinem Mitbewohner? Konnte sie sich gar nicht vorstellen. "Oh, und außerdem! So oft nutze ich das Bad nun auch wieder nicht, wenn Liam bei uns ist." Kaum hatte sie das gesagt, da wurden ihre Wangen auch schon ziemlich warm. Da hätte sie ja auch gleich sagen können, was sie sonst so in dem Zimmer machten, wenn sonst keiner da war.

"Wird sie bestimmt", stimmte auch Ty zu und nickte, "deine Mädchen sind tough. Die haben ja schon von Anfang an gelernt, sich durchzusetzen."
"Tja, sie schlagen halt in den meisten Dingen nach ihrem Dad", grinste Felipe und verschränkte die Arme vor der Brust, "zum Glück nicht in allen. Wobei ich ja jeden Tag befürchte, dass Lupite mich freudestrahlend anruf und verkündet, dass sie sich einen Freund zugelegt hat." Felipes älteste Tochter schlug in dieser Hinsicht noch am ehesten nach ihrem Vater, hatte aber bei weitem nie seinen "Verschleiß" an den Tag gelegt.

"Naja, was soll ich sagen? Ich kann meine Abstammung nicht verleugnen", grinste Milo, der sich inzwischen sein Frühstück (schön britisch mit viel Rührei und mehreren gebratenen Würstchen) genommen hatte und nun darauf wartete, dass Rose ebenfalls fertig wurde. "Wie wärs, wollen wir uns zu den anderen setzen?", schlug er vor und nickte in Richtung des Tisches, an dem Liam, Kara unf Kaya Platz genommen hatten.

Mireia lachte. "Mir war so klar, dass du danach fragen würdest", gluckste sie und sah kurz zu Ezra hinüber, "aber ich befürchte, dass die Antwort dich enttäuschen wird. Ist nämlich eher langweilig. Unsere Eltern sind seit ihrer Schulzeit befreudet, und wir kennen uns quasi seit unserer Geburt. Manchmal waren wir in den Ferien bei ihnen zu Besuch, manchmal sie bei uns. Und für meine kleine Schwester ist er tatsächlich ein Cousin, denn ihre Mom und Ezras sind Cousinen."
"Großcousine", korrigierte Ezra leise und wiederholte es, als Mireia ihn fragend ansah, nochmals, "Grace ist meine Großcousine. Wenn man es ganz genau nimmt."

„Mireia und Cooper, wie wäre es, wenn ihr mit Ezra hinein geht, ihm vielleicht sein Zimmer und dann die Mensa zeigt. Ich will euch nicht drängen, aber später gibt es schließlich noch die Infoveranstaltung, die Ezra nicht verpassen sollte“, wandte sich Matthew an die Schüler und wies dabei hinter sich auf das Hauptgebäude.

„Die Angst eines jeden Vaters, wenn es um seine Tochter geht, hm?“, hakte Noemi schmunzeln nach und legte eine Hand verständnisvoll auf Felipes Schulter.
„Es wird der Tag kommen, an dem sie einen neuen Freund hat. Alt genug ist sie schließlich ja. Und wer weiß, irgendwann wird sie auch heiraten. Ich meine, sogar du hast geheiratet“, fuhr sie zwinkernd fort. Noemi konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie aus allen Wolken gefallen war, als Felipe ihr von der Hochzeit erzählt hatte. Der ersten. Wenn es jemandem gab, dem sie das nie zugetraut hätte, dann Felipe. Und vielleicht Spike. Aber auch der war verheiratet.

Liam schluckte seinen Bissen hinunter und nickte. „Ja, das kann ich nur bezeugen“, versicherte er mit nüchternen Ton und bekam dabei erst gar nicht mit, dass er mit der Aussage seiner Freundin nicht gerade half. Erst nachdem er zu Kaya ansah, bemerkte er diesen gewissen, angeekelten Blick, der gleichzeitig auch so viel bedeutete wie ‚zu viele Informationen‘.
„Uhm… Vergiss das einfach wieder“, raunte er und lächelte sie entschuldigend an.
„Ja, gerne“, antwortete Kaya seufzend und schüttelte den Kopf.

Rose hatte sich für Pancakes, Obstsalat und einer Tasse Tee entschieden. Als alles so auf dem Tablett stand, dass es ihr wenn möglich nicht herunter fiel, sah sie zu Milo auf, nur um gleich darauf zu dem Tisch hinüber zu sehen, von dem er sprach. Sie hatte eigentlich nicht so viel Kontakt zu den anderen – sie verstand sich schon gut mit ihnen, aber sie würde sich nicht unbedingt zu ihren besten Freunden zählen. Vielleicht aus dem Grund, dass Kara, Kaya und Liam so viele Freunde hatten.
„Klar, gerne“, antwortete sie lächelnd und nickte. „Nach dir“
„Guten Morgen, Milo!“ Camille war hinter ihnen aufgetaucht, strahlend und perfekt aussehend und legte eine Hand an Milos Arm. Schmetterlinge flatterten über ihren Kopf und senkten sich gleich darauf wieder, während Camilles Blick kurz zu Rose hinüber wanderte. „Rose“, sagte sie lächelnd, nickte ihr munter zu und sah dann wieder Milo an. „Wie waren deine Ferien?“

Über die Erklärung hatte Cooper gelacht, dass Ezra dabei auch irgendwie wirkte, als würden ihm die Nerven vor Nervosität flattern, fand er auch ziemlich lustig. Dabei hätte er immer gedacht, dass niemand in Mireias Familie schüchtern sein konnte. Ehe er das allerdings ansprechen konnte, schickte Mr. Valentine sie auch schon hinein. "Okay, machen wir", stimmte er halb grinsend zu und machte sich mit seinen beiden Mitschülern auf den Weg hinein in die Schule. "Die Infoveranstalltung. Ob sie heute wohl mal was anderes sagen als sonst?", fragte er locker in den Raum hinein, mehr ein lautes Nachdenken, als eine konkrete Frage an seine Begleiter.

Kara enthielt sich eines Kommentares und stopfte sich lieber ein Stück Croissant in den Mund. Vergessen wollte sie nämlich sicherlich nicht, außer vielleicht, dass Kaya jetzt mit Kopfkino durch die Gegend rannte. Aber selbst daran gewöhnte sie sich langsam. Blieb nicht aus, wenn man selbst eine so schnelle Zunge hatte, dass die Hälfte der Sätze, die man von sich gab, schon zu viele Informationen beinhalteten. "Habt ihr eigentlich schon was vor, so heute, am letzten freien Tag, bevor der Ernst des Lebens wieder weiter geht?", fragte sie, froh darüber ein Thema gefunden zu haben, das wunderbar eindeutig war.

Ezra hatte einen kurzen Blick zu seinen Eltern hinüber geworfen als Mr. Valentine vom Zimmer zeigen sprach, doch die schienen zu sehr in das Gespräch mir Felipe vertieft. Und so zuckte Ezra ausgebend mit den Schultern und folgte dann Cooper und Mireia ins Innere des Gebäudes, das nich minder beeindruckend war. Überall dunkles Holz und teuer aussehende Gemälde. Ezra kam sich ziemlich fehl am Platz vor. Mireia hingegen ließ sich schon lange nicht mehr von der Einrichtung beeindrucken, sondern folgte Cooper, die Hände in die Taschen ihrer Jacke geschoben. "Ich glaube eher nicht", antwortete sie auf dessen Frage und zuckte mit den Achseln, während sie die große Treppe ansteuerte, die zu den Schlafsälen führte, "wird wahrscheinlich der übliche Standardkram." Sie nickte ein, zwei bekannten Gesichtern während sie die Treppen hinauf gingen. "Ist Erik schon wach?", fragte sie Cooper schmunzelnd und sah zu ihrem Mitschüler hinüber, "oder pennt der noch?" Zumindest im letzten Schuljahr hatte Coopers Mitbewohner so einige Mal "den Wecker nicht gehört".

"Beim zweiten Mal sogar erfolgreich!", erwiderte Felipe grinsend, "kann ja nicht jeder gleich nen Volltreffer landen, so wie ihr beide. Manche brauchen halt nen zweiten Anlauf." Der Kontakt zwischen ihm und Carolina war ja schon vor fast 17 Jahren abgebrochen, doch hatte er hin und wieder Lebenszeichen vor ihr erhalten, in den meisten Fällen waren es Bitten um Geld gewesen, einige Male auch Versprechen, sie würde einen Entzug machen und den Kontakt zu ihren gemeinsamen Kindern suchen. Keines der Versprechen hatte sie je gehalten. Seit etwas über 5 Jahren hatte er jedoch überhaupt nichts mehr von ihr gehört, er war sich nicht einmal mehr sicher, ob sie noch lebte.
Ty hatte unterdessen den Arm um Noemi gelegt und ihr einen Kuss auf die Schläfe gehaucht. "Wir haben ja auch etwas gebraucht, bis es bei uns geklappt hat", raunte er mit einem Zwinkern, "manchmal will gut Ding eben Weile haben. Aber ich traue Lupite zu, dass sie sich schon einen vernünftigen Mann anlachen wird."

"Oh, hey Camille!", begrüßte Milo seine Mitschülerin lächelnd und nickte ihr anerkennend zu, "du siehst mal wieder toll aus, aber das weißt du sicherlich, oder?" Er zwinkerte ihr munter zu. Camille war bekannt dafür, nie ungeschminkt oder mit einem falsch sitzenden Haar in der Öffentlichkeit aufzutauchen. "Meine Ferien waren ziemlich klasse", beantwortete er ihre Frage schließlich etwas verspätet, "ein toller Familienurlaub. Wie wars bei dir?"

Lächelnd sah Noemi ihren Mann an und bekam dabei fast das gleiche weiche Gefühl in den Beinen, wie früher. Aber es stimmte schon, sie hatte so ihre eigenen Startschwierigkeiten gehabt. Erst hatte es etwas gedauert, bis sie an der Schule zusammen gekommen waren und nach dem Abschluss waren sie dann getrennte Wege gegangen, bis… Ein Glück war Ty für sie da gewesen, als sie ihn wirklich gebraucht hatte. Und dann hatte es nur noch ihn gegeben.
„Dem stimme ich zu. Deine Töchter sind wesentlich vernünftiger als du damals. Und verantwortungsbewusster“, raunte Noemi und sah Felipe schmunzelnd an. Nur aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie sich Ezra mit den anderen aufgemacht hatte. Gleichzeitig hatte Matthew seinen Kaffee leer getrunken und sich wieder zu ihnen gesellt.
„Wisst ihr, ihr könnt euch auch in der Mensa unterhalten. Eure Kinder finden das zwar vermutlich nicht so cool, aber es haben schon andere Kinder ihren Eltern verziehen“, raunte Matt und nickte hinüber zu dem Bau in dem sich die Mensa befand.

„Danke! Du siehst auch nicht schlecht aus. Man sieht dir regelrecht an, dass seine Ferien klasse waren“, sagte Camille lächelnd und zwinkerte ihm zu. Als er nach ihren Ferien fragte, strahlten ihre Augen und Rose sah sich schon hier an Ort und Stelle verhungern. Camille war dafür bekannt, sehr viel reden zu können. Meistens sogar ohne Luftholen zu müssen – wenn man sie fragte, war das Camilles eigentliche Superkraft.
„Oh, du wirst es nicht glauben, wir haben eine Kreuzfahrt gemacht und es war Un.Glaub.Lich! Wirklich, was wir nicht alles gesehen haben- es war fantastisch! Und- ah, da kommt Blake! Ich begrüße ihn eben mal, wir sehen uns!“ Und Wusch war Camille auch schon weg.
Rose blinzelte, atmete tief ein und sah Milo lächelnd an. „Tisch?“, fragte sie und nickte zu Kara und den anderen hinüber.

„Blake!“ Camille kam strahlend auf ihren Mitschüler zu, der gerade mit Stiles die Mensa betreten hatte. Dieser sah seine Mitschülerin an, lächelte schief und hob die Hand.
„Hey, Camille! Du siehst mal wieder fantastisch aus!“, sagte Stiles, woraufhin Camille ihn ansah, als hätte sie ihn eben erst bemerkt. „Hey Stiles!“, grüßte sie ihn und wandte sich dann sofort wieder an Blake. Der war nur halb so begeistert wie Stiles sie zu sehen. Wenn er ehrlich war, redete Camille ihm zu viel. Und ihre aufgedrehte Art war manchmal wirklich anstrengend.
„Blake, Blake, Blake, mir sind da gewisse Gerüchte zu Ohren gekommen! Also wirklich! Ich hatte gedacht, du hättest ernsthaft Interesse an Jenny gehabt“
„Denken ist nicht wissen, Camille. Aber schön dich zu sehen. Sind es zwei oder drei Tassen Kaffee, die du schon intus hast?“, fragte Blake und lächelte sie matt an.

„Naja, Feiern und die Nacht durchmachen steht nicht gerade auf meiner Liste“, antwortete Kaya, mehr als dankbar für das neue Gesprächsthema. Das lenkte sie wenigstens ausreichend von ihrem Kopfkino ab. „Wieso hast du etwas im Sinn? Stadt unsicher machen? Kino?“
Da Liam gerade mal wieder am Kauen war, enthielt er sich erst einmal einer Antwort, vor allem da er bisher nichts anderes vorgehabt hatte, als den Tag mit Kara zu verbringen. Als er zu seiner Freundin hinüber sah, bemerkte er aus dem Augenwinkel Blake. Mit einem Grinsen nickte er ihm zu und hob kurz die Hand.

Coop bemerkte gar nicht wie geflasht Ezra von der Schule war. Was allerdings auch kein wirkliches Wunder war, immerhin hatte er bei seinem ersten Betreten der Schule nicht mal gemerkt, dass alles holzgetäfelt und mit Antiquitäten vollgestellt war. "Erik? Um ehrlich zu sein: Ich hab keine Ahnung. Als ich das Zimmer verlassen habe war er noch am Schlafen, aber da war die Sonne auch gerade mal so eben über den Horizont rüber. Also steht die Chance doch ganz gut, dass er mittlerweile wach ist. Wieso? Hast du Sehnsucht?", fragte er dann noch recht taktlos. Nur dass er das nie so meinte, sondern einfach mal wieder aussprach was ihm durch den Kopf ging ohne vorher noch einmal darüber nachzudenken.

Schulterzuckend wanderte der nächste Bissen Croissant in Karas Mund, der dann erstmal gekaut werden wollte, ehe sie ihrer Freundin antworten konnte. "Keine Ahnung. Hab mir da noch keine Gedanken gemacht", sagte sie, wobei der Seitenblick zu ihrem Freund ihre Worte Lügen strafte. Jedenfalls etwas. Sie wollte ja schon sehr gerne etwas mit ihrer Freundin unternehmen, aber Liam hatte sie auch sehr lange nicht mehr gesehen. "Läuft denn was im Kino?"

"Ein Kaffee wäre tatsächlich gar nicht schlecht", nickte Felipe und sah zu seinem Wagen hinüber, neben dem noch immer Mireias Gepäck stand, "aber zuerst sollte ich wohl die Taschen meiner lieben Tochter nach drinnen tragen. Unfassbar, sie hat es schon wieder geschafft, die Aufgabe komplett auf mich abzuwälzen."
"Das können Teenager generell ganz gut, glaub mir", schmunzelte Ty, der Ezras Tasche bereits geschultert hatte und nun an der Fassade des Gebäudes hochsah. Das Fenster zu Ezras Zimmer (bezeihungsweise seinem alten) stand auf, und so nutzte Ty den Moment aus und nahm den direkten Weg: Er stieß sich leicht ab und flog dann innerhalb eines Wimpernschlages hoch zum Zimmer. Mit einer schnellen Handbewegung entriegelte er das eingehakte Fenster und schwebte dann ins Innere, wo er Ezras Tasche ablud.

"Tisch" bestätigte Milo nickend und konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen als er bemerkte, wie genervt Blake auf Camille reagierte. Er wusste, dass seine Mitschülerin großes Interesse an ihm hatte, Himmel nochmal, man musste blind sein, um das nicht zu bemerken!
"Es ist, als wäre sie permanent auf irgendwelchen Aufputschmitteln", raunte er Rose zu, während sie den Tisch ansteuerten, "wie kann man 24/7 so gut gelaunt sein?"

"Klar, immer doch. Ich verzehre mich quasi nach ihm", erwiderte Mireia mit kaum zu hörendem Sarkasmus und sah Cooper mit hochgezogener Augenbraue an, "du hast wohl mal wieder deine Phantasie von der Leine gelassen, was?" Nicht dass sie Erik jetzt komplett unattraktiv fand (ein leichter englischer Akzent war immer ein großes Plus), aber als erster würde er Mireia wohl nicht einfallen, würde man sie nach attraktiven Mitschülern fragen. "Wie ist es eigentlich bei dir, Coop?", fragte sie nicht minder taktlos zurück, "hast du dir in der Heimat ein rotwangiges Bauernmädchen mit Zöpfen und Karobluse klar gemacht?"

Mireia hatte noch nicht einmal zuende gesprochen, da teilte sich Coops Gesicht zu einem sehr fröhlichen, sehr gewinnendem Lachen. "Das hört sich fast so an, als hättest du mit meiner Mutter gesprochen. Nur dass sie danach fragt, ob ich mir schon ein Mädchen mit Tentakeln angelacht habe", erwiderte er. Leise vor sich hinlachend legte er den Kopf in den Nacken, ließ ihn aber fast sofort wieder in Mireias Richtung fallen. "Tatsächlich hab ich so ein Mädchen kennengelernt. Meine Mutter hat eine neue Vorarbeiterin auf die die Beschreibung perfekt passen würde. Die Arbeiter haben sehr schnell gelernt, dass sie die Marines verlassen hat, weil sie ihrem Vorgesetzten den Arsch versohlt hat." Zwinkernd warf er Ezra einen Blick zu, der bis jetzt geschwiegen hatte.

„Nichts, was ich nicht schon gesehen hätte. Also wenn du Lust auf Kino hast, nimm am besten Liam mit“, bemerkte Kaya mit einem schiefen Lächeln und nippte an ihrer Tasse. Sie hatte zwar auch nicht viel von ihrer Freundin in den Ferien gehabt, aber sie verstand auch, wenn ihre Freundin ihre Zeit mit Liam verbringen wollte.
„Ich muss ohnehin noch ein paar Sachen auspacken. Kann sein, dass ich vielleicht daheim ein paar Schulbücher vergessen habe“
„Also ich würde mich aufopfern, solltest du ins Kino wollen. Wobei ich keine Ahnung habe, was gerade läuft“, wandte sich Liam mit einem schiefen Lächeln an Kara.

„Manchmal bin ich mir nicht sicher, wer von uns beiden die coolere und nützlichere Mutation hat...“, bemerkte Noemi seufzend, die ihren Mann hinterher gesehen hatte. „Aber dann fällt mir wieder ein, dass ich mich in eine wunderschöne weiße, starke und phänomenale Wölfin verwandeln kann und dann liegt es im Grunde schon auf der Hand, wer die coolere Mutation hat“, setzte sie hinzu und zwinkerte Felipe lachend zu. Sie vergewisserte sich davon, dass sie den Wagen abgeschlossen hatten und steuerte dann mit Felipe und Matthew das Gebäude an.
„Wenn ich dir beim Tragen helfen soll, sag ruhig Bescheid“, bot Matt derweil seine Hilfe Felipe an.

„Wer sagt, dass sich nicht wirklich auf Aufputschmitteln ist?“, entgegnete Rose lächelnd und zuckte mit den Schultern. Sie konnte es sich auch nicht anders erklären, als dass Camille irgendetwas nahm. Es konnte einfach niemanden geben, der ständig so fröhlich war! Und dann auch noch dabei so gut aussah. Wobei, vielleicht machte sie ihr Aussehen so fröhlich?
Rose schüttelte leicht den Kopf, um ihre Gedanken zu verscheuchen und blieb schließlich an dem Tisch von Kara und den anderen zweien stehen. „Morgen!“
„Morgen!“, begrüßte Liam sie, während Kaya schon ein Stück rutschte. „Morgen Rose! Milo! Habt ihr Serge schon auf seine fantastische Bräune angesprochen?“, fragte sie und kicherte leise. „Wahrscheinlich hat er sich die gestern noch schnell aufgesprüht, weil er in den Ferien sicher nur rot oder dunkelweiß geworden ist“

Camille erzählte ausführlich, wie Jenny sich bei ihr die Augen ausgeweint – indirekt, über Whatsapp und einem langen Handygespräch, nebenbei versuchte Blake Stiles mit Blicken anzuflehen, etwas zu tun. Doch Stiley zuckte nur mit den Schultern und starrte mit einem ‚Hey, an deiner Stelle, würde ich ihre Aufmerksamkeit genießen‘-Blick zurück.
Der Kerl, der irgendwann den Aus-Schalter an Camille finden würde, dem war ein Orden sicher.
„Also, du bist ganz offensichtlich nicht interessiert an Jenny, da dachte ich mir… naja, also, wir könnten mal ausgehen“, schlug sie vor und warf ihm einen atemberaubenden Blick zu – wie Stiles fand, doch Blake machte ein Gesicht, als hätte er gerade auf die Zunge gebissen. Was er tatsächlich getan hatte. „Tut mir Leid, Camille, aber…“ „Er ist schwul!“, versuchte Stiles ihm zu helfen, woraufhin Blake ihn verständnislos ansah. „Das hat sich erst so vor kurzem herausgestellt, weißt du!? Nicht, dass ich schwul wäre! Oder Schwule nicht ausstehen könnte! Ich mag Schwule! Sie sind super nett! So wie seine Eltern!“, plapperte Stiles und wies auf seinen Mitschüler.
Camile zog eine Braue hoch und sah zwischen Blake und Stiles hin und her.
„Ist klar. Überlege es dir einfach. Du weißt ja, wo mein Zimmer ist“ Camille zwinkerte Blake zu und begrüßte dann ein paar Freundinnen, die eben die Mensa betreten hatten.
Sobald sie weit genug weg war, schlug Blake Stiles gegen die Schulter. „Was sollte das denn!?“
„Keine Ahnung, Mann!? Ich wollte dir nur helfen und dann ist mir das so rausgerutscht. Aber hey, irgendwie hat es ja funktioniert!“

Nach einer Weile hatte es sogar Erik aus dem Bett und hinein unter die Dusche geschafft. Angezogen und mit noch nassem Haar trat er schließlich gähnend aus dem Zimmer. Normalerweise schlief er länger, aber da morgen wieder der ursprüngliche gemeine Schulrhythmus anfing, sollte er sich langsam wieder ans früher aufstehen gewöhnen.

Ezra ließ sich zu einem halbherzigen Lachen hinreißen, während er sich zeitgleich weit weg wünschte. Nicht dass es Cooper unsympathisch fand, eigentlich wirkte er ganz cool, aber so wie er und Mireia sich gegenseitig die Bälle zuspielten, kam er sich einfach fehl am Platz vor.
Anders als Ezra machte sich Mireia nicht die geringste Sorge um den Eindruck, den sie wohl möglich machen konnte, und lachte herzhaft. "Ich habs quasi vor Augen", griente sie und entblößte dabei die spitzen Eckzähne, die sie eindeutig von ihrem Vater geerbt hatte, "scheint ne sympathische Lady zu sein, du solltest sie heiraten."
Inzwischen hatten sie bereits das Stockwerk der Jungsschlafsäle erreicht und folgten nun dem Gang, der (hoffentlich) zu Ezras Zimmer führen würde.

Eigentlich hatte Ty nur Ezras Koffer abstellen und sich dann gleich wieder aus dem Staub machen wollen, doch er konnte nicht widerstehen, sich kurz ein wenig umzusehen. Im Großen und Ganzen sah das Zimmer noch immer so aus wie damals, als er hier noch Schüler gewesen war. Gut, es waren andere Möbel und sie standen wohl auch etwas anders als damals, aber trotzdem fühlte sich Ty für einen kurzen Moment in seine eigene Schulzeit zurück versetzt. Nicht unbedingt die leichteste Zeit seines Lebens, dennoch erinnerte er sich gerne daran.
Schritte und Stimmen auf dem Gang rissen Ty jedoch aus seinen Tagträumen, und so schob er hastig Ezras Tasche zu dem noch nicht bezogenen Bett, ehe er rasch durch das Fenster verschwand.

"Schon gut, ist glücklicherweise nicht viel", winkte Felipe ab und klopfte auf die Tragetasche, die er geschultert hatte, "glücklicherweise schlägt Mireia in Sachen Packen nach mir: Sie mags spartanisch."
"Hoffentlich nur in Sachen Gepäck und nicht auch in schulischen Dingen?", scherzte Ty, der sich inzwischen wieder zu der kleinen Gruppe gesellt hatte und sah dabei sowohl Felipe als auch Liam mit fragend hochgezogener Augenbraue an.

"Dann hat er nen guten Job geleistet, ich habe keine Tanning lines gesehen", grinste Milo, der sein Tablett abgestellt hatte und nun jedem in der Runde kurz zunickte, ehe er Platz nahm, "aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass er meine Komplimente nicht ernst genommen hat." Er setzte einen gespielt enttäuschten Gesichtsausdruck, den er formvollendet mit einem missbilligenden Zungenschnalzen untermalte.

"Hrm", machte Kara und stützte ihre Wange energisch auf ihre Faust. Das klang ja nicht so, als ob einer von den beiden wirklich Lust hatte, jedenfalls auf das Kino. Wobei sie sich nicht sicher war, ob Kaya nur Unlust vortäuschte um ihr Zeit mit Liam zu lassen. Am Besten wäre es ja, wen sie etwas fanden, bei denen alle mitmachen konnten, bevor sie allerdings weiter darüber nachdenken konnte, kamen auch schon Rose und Milo dazu. "Das liegt wahrscheinlich daran, dass du ihn nach Tanninglines abgesucht hast. In dem Fall hätte ich deine Komplimente auch nicht ernst genommen", warf sie Milo grinsend entgegen.

Schokiert riss Cooper seine Arme hoch und brachte zwei Schritte Abstand zwischen sich und seine Mitschülerin. "Himmel Herrgott bewahre. Weißt du wie ich dann schuften müsste? Ehrlich, der arme Kerl der die mal abbekommt. Eine Kratzbürste fühlt sich dagegen ja echt samtig an", lachte er kopfschüttelnd. "Wohin genau wollt ihr eigentlich?", fragte er, als ihm auffiel, dass sie bei den Zimmern der Jungs waren. Nicht unbedingt der Platz, an dem er Mireia als erstes kurz nach betreten der Schule erwartet hätte.

Erik war ein paar Schritte gegangen, als er fast in eine kleine Gruppe hineinlief. Gerade rechtzeitig stoppte er vor Cooper, als er diesem schon grinsend auf die Schulter schlug.
„Guten Morgen! Oh, du hast Frischfleisch dabei, wie ich sehe“, bemerkte er und sah dabei Ezra an.
„Willkommen hier an der Schule“, fuhr Erik mit einem verschlagenen Lächeln fort, was für seine Verhältnisse ein wirklich freundliches Lächeln war. Als nächstes wanderten seine Augen hinüber zu seiner Mitschülerin. Mireia Mendoza. Sie waren beide in etwa zur selben Zeit an die Schule gekommen und mindestens genau so lange, konnte er sie auch schon leiden.
„Und guten Morgen, Mireia! Kaum fängt das Schuljahr an, stiefelst du auch schon mit jeweils einem Kerl an einem Arm hier durch die Schule – Respekt! Camille wäre sicher eifersüchtig“

„Du Glücklicher. Wenn ich das nur von Kaleigh behaupten könne. Sie schlägt leider sehr nach ihrer Oma“, seufzte Matthew und dachte dabei an seine Tochter, die doch einiges von Paiges Mutter hatte, wenn er den Erzählungen Glauben schenkte.
Noemi drehte bereits ihr Gesicht, noch bevor Ty wieder zu ihnen aufgeholt hatte. Mit einem Lächeln schüttelte sie den Kopf. „Ach, Felipe war doch nicht so schlecht in der Schule. Er hätte sich nur mehr anstrengen müssen, dumm war er ja nicht“

„Moment mal, bin ich die einzige, die es wundert, dass du weißt, was Tanning lines sind?“, fragte Kaya in die Runde und gestikulierte ganz (Halb-)Italienerin mit den Händen.
„Ehrlich…mein Weltbild von euch Jungs… das wird von Tag zu Tag mehr erschüttert. Angefangen mit Serge und mit dir hört es auf!“, raunte sie, nickte Milo zu und lachte.
Rose begann derweil schmunzelnd mit dem Essen und sah kurz auf, als Blake und Stiles auf sie zu kamen.
„Guten Morgen!“, wünschte Stiles, während Liam aufstand und Blake half einen zusätzlichen Tisch heranzuschaffen. So langsam war die übliche Bande wieder an einem Tisch versammelt.

"Ha, du hast meinen teuflischen Plan, Camille eifersüchtig zu machen, sofort durchschaut!", stöhte Mireia theatralisch und griff sich an die Brust, "Erik, du bist einfach zu schlau!"
Ezra war gerade einmal dazu bekommen, Erik zuzunicken, als Mireia schon mit ihrem Theater anfing. Peinlich berührt, ließ er den Blick über die verschiedenen Türen mit den Messingnummern gleiten, als ihm schließlich Nummer 27 auffiel, seine Zimmernummer. Während Mireia also ihr Herumgealbere fortsetzte, zog Ezra seinen Zimmerschlüssel aus der Hosentasche, schloß auf und schlüpfte dann in das Zimmer.
Die Einrichtung war schlicht, aber das störte Ezra nicht. Was ihn allerdings überrascht war, dass seine Reisetasche bereits neben dem noch unbezogenen Bett bereitstand. Das offene Fenster verriet ihm dann aber nur eine Sekunde später, dass sein Vater offensichtlich vor ihm hier "eingefallen" war.

"Dumm nicht, aber mich hat alles andere eben mehr interessiert", lachte Felipe und zwinkerte Noemi zu, "danke fürs Verteidigen, aber seien wir ehrlich: Ich hätte meinen Schulabschluss für so ziemlich jeden kurzen Rock in der Schule aufs Spiel gesetzt."
"Nur in der Schule?", bemerkte Ty mit einem Zwinkern und erntete damit einen tadelnden, aber keineswegs ernst gemeinten Blick von Felipe.

"Kaya, du vergisst, dass ich ein Smartphone besitze", lachte Milo, nachdem er Blake und Stiles jeweils mit einem knappen Nicken begrüßt hatte, "und da gibts diese neue Erfindung, die nennt sich Google. Mit der kann man so ziemlich alles herausfinden. Unter anderem auch, was Tanning Lines sind. Dieses Internet ist schon ne tolle Sache."

Schmunzelnd machte Cooper einige Schritte um an Mireia und Erik vorbei zu kommen. Das konnte ausladend werden, also folgte er lieber Ezra und warf einen neugierigen Blick in dessen Zimmer. "Hey. Du kannst Sachen teleportieren?", fragte er und zeigte auf die Tasche, die auf dem Bett lag. So unaufmerksam war er nun auch wieder nicht, dass ihm nicht aufgefallen wäre, wenn Ezra eine dabei gehabt hätte.

"Uuuh, Milo hat das Internet für sich entdeckt", lachte Kara nachdem sie ihren Bruder und Stiles auch einen guten Morgen gewünscht hatte. Einen Schluck Kakao später zog sie die Augenbrauen zusammen und warf einen zweifelnden Blick auf ihren Mitschüler. "Weißt du was mich am meisten daran schockiert? Dass du es nutzt um Tanning Lines zu googlen. Was zum Teufel hast du vor?"

„Ich weiß! Es ist eine Bürde, so schlau zu sein, wie ich“, seufzte Erik theatralisch und fuhr sich zwinkernd mit der Hand durch das braune Haar. Dass die anderen beiden Jungs sich rar machten, kümmerte ihn nicht so sehr. Er rechnete es ihnen eigentlich genau genommen sogar hoch an, so hatte er Mireia ein wenig für sich.
„Wie kommt es, dass du mit Cooper den Neuling herum führst? Kennt ihr euch?“, fragte er neugierig und sah sich nach dem Kerl um, der allerdings schon in einem der Zimmer verschwunden war.

Noemi lachte und fühlte sich mehr als zuvor an früher erinnert. Felipes Beschreibung traf es eigentlich sehr gut und Tys Kommentar konnte man ihm nun wirklich nicht übel nehmen. Immerhin hatte Felipe auch einige Mädchen im Bett, die nicht auf der Mutant High waren.
Und jetzt stand er da, Vater dreier Töchter, verheiratet mit Grace und schleppte obendrein das Gepäck seiner Tochter aufs Zimmer.
Lächelnd warf Noemi ihm einen Blick zu und war wirklich stolz auf ihren besten Freund.
„Du hast das Beste daraus gemacht und das ist, was zählt“

Kaya lachte los und Liam sah grinsend zu seiner Freundin hinüber. Er wusste ganz genau, warum er dieses Mädchen so sehr liebte! Nur mit Mühe verkniff er es sich, sich zu ihr hinüber zu lehnen und zu küssen. Ihm schräg gegenüber hätte sich Rose fast verschluckt. Auch sie hatte bei Karas Antwort lachen müssen – sie selbst fand es auch ein wenig schräg, wenn Jungs tatsächlich Tanning Lines googelten. Andererseits musste man es ihm auch zu Gute halten, dass er nicht dumm sterben wollte.
„Jetzt bin aber auch mal gespannt. Was googelst du denn noch so in deiner Freizeit? Ich würde ja gerne mal deine Verlaufliste stöbern“, raunte Kaya und grinste Milo mit Augenbrauenwackeln an.

"Hm?" Ezra drehte sich mit fragendem Gesichtsausdruck zu Cooper um, ehe er schließlich verspätet den Kopf schüttelte. "Ne, kann ich nicht", gab er unumwunden zu während er zum Fenster hinüberging und es schloss, "mein Dad dürfte die Sachen hier raus gebracht haben. Er kann fliegen." Ein müdes Lächeln umspielte seine Mundwinkel als er zu Cooper hinüber sah. Er konnte die Reaktion schon vorhersehen, denn sie war jedes Mal dieselbe: "Waas, wirklich?! Das ist so cool! Kann er nur schweben, oder richtig fliegen? Hat er Flügel? Etc..."

"Mach ruhig, ich glaube, du wirst enttäuscht sein", lachte Milo und zwinkerte Kaya schelmisch zu, "und ehe eure Kopfkino nachher komplett aus dem Ruder läuft, und ich weiß, dass es passieren wird, hier die Geschichte zu den Tanning Lines: Ich hab ein Foto von einem Schauspieler gesehen, der für einen Film ne Maske tragen musste, die teilweise sein Gesicht verdeckte. Auf dem Foto hatte er die Maske zwar nicht auf, wohl aber helle Flecken an den Stellen, wo sie normalerweise saß. Und da mir ums verrecken nicht einfallen wollte, wie sich diese hellen Flecken nennen, habe ich solange gegoogelt, bis ich den Begriff gefunden hatte. Glaubt mir oder nicht." Die Geschichte war tatsächlich wahr, naja, zumindest größtenteils. Er hatte das Foto von dem Schauspieler tatsächlich gefunden und sich köstlich darüber amüsiert, doch es war nicht der erste Impuls für die Google-Suche gewesen. Die Rolle hatte das Foto einer Frau in einem ziemlich knappen Bikini eingenommen.

"Ja, wir sind quasi gemeinsam aufgewachsen", antwortete Mireia auf Eriks Frage und zuckte mit den Achseln, "unsere Eltern sind seit ihrer Schulzeit befreundet, von daher ist Ezra quasi Familie." Sie sah nach hinten und war überrascht, dass sowohl Cooper als auch Ezra nicht mehr hinter ihr standen. Völlig überrumpelt hielt sie mitten in der Bewegung inne und sah sich suchend um. "Wo sind sie hin?"

"Naja, wenns schwierig wird, kann man aufgeben, oder man kämpft weiter", erwiderte Felipe mit einem Schulterzucken und einem schiefen Lächeln. Ty warf einen kurzen Blick zu den beiden Wölfen und seine Mundwinkel zuckten kurz nach oben. Zwischen Noemi und Felipe würde es immer eine besondere Verbindung geben, selbst wenn er es wollte, würde er nichts daran ändern können. Was er auch nicht wollte, er war sich seiner Liebe zu Noemi ebenso sicher wie ihrer Liebe zu ihm, und das war, was zählte.

"Was?", fragte Kara fast lautlos. Der Blick ihres Freundes hatte ein bisschen was, als wollte er sie verarschen. Oder sie vernaschen, da war sie sich einfach nicht so sicher. Außerdem lenkte Milo sie gerade mit seiner Geschichte ab. Am Ende schnaubte sie leise und zog sich mit dem Zeigefinger leicht das linke, untere Augenlied runter. "Wer's glaubt", antwortete sie mit einem Grinsen, das schon ziemlich deutlich werden ließ, dass sie eine schlüpfigere Geschichte dahinter vermutete.

"Oh", machte Cooper auf Ezras Erklärung hin und klang eher enttäuscht dabei. "Schade. Wäre cool gewesen, wenn du's gewesen wärst." Mit einem entschuldigendem Lächeln zuckte er die Schultern und stopfte seine Hände in die Hosentaschen. "Gefällt dir das Zimmer? Sie sehen im Grunde alle gleich aus."

„Nichts. Es ist nichts, keine Sorge“, antwortete Liam lächelnd und senkte rasch seinen Blick, bevor er seine Freundin noch länger verliebt anstarrte. Trotzdem bekam er das Grinsen dabei nicht aus dem Gesicht. Er hatte einfach ein verdammtes Glück mit ihr.
„Wetten, dass der Schauspieler in Wahrheit Brüste hatte und so gar nicht männlich aussah?“, bemerkte Kaya etwas leiser und an ihre Freundin gewandt. Lachend zwinkerte sie daraufhin Milo zu und beließ es dabei. Sie griff nach ihrer Tasse und nahm einen großen Schluck, während sie ihren Blick in der Mensa schweifen ließ, die sich allmählich immer mehr füllte.
Stiles und Blake hatten es derweil noch von Camille. Als diese sich mit einem Tablett an einen Tisch nicht allzu weit von ihnen entfernt hinsetzte, duckte sich Blake förmlich.
„Du hättest sie damals nicht küssen dürfen. Damit hast du wirklich die vollkommen falschen Signale gesendet“, bemerkte Stiles und stopfte sich eine große Portion Rührei mit Speck in den Mund.
„Ich weiß… Und ich bereue es, glaube mir! Ich kann nur hoffen, dass dieses Schuljahr ein Kerl unter den Neuen ist, der es ihr sowas von antut“, murrte Blake und verzog das Gesicht.
„Ich dachte eigentlich, dass sie und Erik etwas miteinander hätten“, warf Rose ein und nippte an ihrem Kaffee.
„Hatten. Sie hatten etwas miteinander“, schaltete sich Kaya ein. „Es gibt da so ein paar Gerüchte darüber, woran genau das gelegen hat. Oder wer von beiden die Geschichte beendet hat“

„Ich glaube, deine Familie hat sich rar gemacht“ Erik lachte und wies in die Richtung, in die Ezra und Cooper verschwunden waren. War schon irgendwie süß, dass sie davon gar nichts mitbekommen hatte.
„Wir waren wohl beide nicht interessant genug“, bemerkte er schmunzelnd und ließ seine Hand wieder sinken.
„Ich war übrigens gerade auf dem Weg in die Mensa. Willst du mit, oder schaust du lieber nach – wie war sein Name? Evan? Ethan? Ezra?“

Als sie das Gebäude betreten und bei der Treppe ankamen, blieb Matthew stehen.
„Ich werde mich fürs erste verabschieden müssen. Gibt noch ein paar Dinge, die ich vor der Infoveranstaltung erledigen muss. Aber vielleicht sieht man sich ja später noch, solltet ihr noch etwas Zeit haben“, wandte er sich an die anderen drei und lächelte entschuldigend.
„Da lässt sich mit Sicherheit einrichten“, antwortete Noemi lächelnd, die einen kurzen Blick mit Ty austauschte.