Mutant High II - Das RPG 2

"Das wird sich einrichten lassen!", erwiderte Felipe und nun kehrte das altbekannte Grinsen auf seine Lippen zurück, "ist schließlich lange her, seit wir das letzte Mal im Rabbithole waren. Mr. Goodale hat schon gefragt, ob ich neuerdings zum Mönch mutiert bin, ich meinte, ich hätte einfach an der Schule viel zu tun gehabt." Er zuckte mit den Schultern und lachte dann. Das stimmte, allerdings war er ja nicht grade mit Schulaufgaben beschäftigt gewesen, das, was man bei so einer Aussage eigentlich vermuten würde...
"Auf jeden Fall finden wir eine gute Ablenkung, falls das Gespräch mit Emma...suboptimal verläuft", kam er wieder auf das eigentlich Thema zurück und nickte Luke aufmunternd zu.

Luke hob seinen Kopf an und bedachte Felipe mit einem zweifelndem, obwohl er nicht wirklich an den Worten seines Kumpels zweifelte. Ganz im Gegenteil, er war sogar davon überzeugt, dass er diverse Mittel und Wege finden würde, wie er seinen Mitbewohner aufmuntern konnte, sollte das mit Emma nichts werden. Vermutlich fiel ihm da so viel ein, dass er es sich nicht mal mit zwei Händen abzählen ließ.
Seufzend ließ er sich zu seinem schiefen Grinsen hinreißen, ehe Luke sich wieder zurück in die Kissen sinken ließ. „Ja... kann ich mir gut vorstellen... Auch wenn ich etwas anderes hoffe, aber gleichzeitig glaube ich fast, dass es auf diverse Besuche im Rabbithole hinaus laufen könnte...“, setzte er leiser hinzu, was Felipe allerdings noch gut hören konnte.

out; ich bin dann mal so frei zu springen


Nächster Morgen

Matthew konnte sein Glück nicht fassen, hier lag er, zusammen mit Paige in einem Bett. Ihr Kopf lehnte auf seiner Brust, auf der auch ihr Arm lag. Ihre Finger lagen auf seinem nackten Oberkörper – er hatte es nicht gewagt, gestern noch einmal in sein Zimmer zu gehen, um sich seine Schlafsachen zu holen. Nach der Ankündigung von Zach... die war mehr als abschreckend, er wollte ihn und Emma auf keinen Fall bei irgendetwas erwischen.
Matt strich mit seinen Fingern behutsam durch Paiges braunes Haar, zu dem er sich leicht mit dem Kopf hin lehnte, um den Duft ihres Shampoos einatmen zu können.
Wenn es nach ihm gehen würde, dann könnten sie beiden ruhig noch so eine Weile liegen bleiben... wäre da nicht der Wecker und der Unterricht.
Seine blauen Augen ruhten auf dem Display, das ihm sagte, dass er noch zwei Minuten hatte, ehe der Alarm losgehen würde.

Leise atmend lag Emma in Zachs Bett, das blonde Haar auf einem seiner Kissen ausgebreitet und in ihrem Gesicht einen recht friedlichen Ausdruck. Die gestrige Nacht war... lang geworden, aber auch mehr als interessant und...hitzig. Auf eine gewisse Art und Weise.

Luke wusste nicht genau, wie er unter die Dusche gekommen war und wie er es überhaupt aus dem Bett geschafft hatte. Er fühlte sich ein wenig, als hätte er gestern zu viel getrunken, dabei war das ganz eindeutig nicht der Fall. Geschlafen hatte er dennoch nicht gut, es war ziemlich unruhig und immer wieder hatte er Emma in seinen Träumen gesehen, die mit Zach vor seiner Nase herum gemacht hatte. Urks. Es konnte definitiv nichts schlimmer sein. Wobei... Felipe und Emma zusammen zusehen, wäre bestimmt ähnlich hart...
Luke drehte das Wasser ab, trat aus der Dusche und schnappte sich eines der Handtücher, mit dem er sich halbswegs abtrocknete. „Felipe?“ Er schlang sich das Handtuch um seine Hüfte und trat aus dem Bad.

„Hey Süßer-“ Alessia ließ sich mit ihrem Tablett an dem Tisch fallen, an dem bereits ein Junge saß. Er gehörte ganz offensichtlich zu den Neuen und sogar zu den Neuen, die auch noch echt niedlich aussahen. Nur bemerkte er sie irgendwie nicht. Alessia nippte an ihrem schwarzen Kaffee, setzte sie Tasse dann laut auf dem Tisch ab, sodass Nick erschrocken zusammen zuckte und auf seinem Stuhl wieder hochfuhr. „Was-!?“ Blinzelnd sah er sich um und entdeckte das Mädchen an seinem Tisch.
„Morgen“, murmelte er, fuhr sich fahrig durch die Haare und zog seine Mundwinkel hoch.
„Guten Morgen“, raunte Alessia, die mit den Wimpern klimperte und ihn herzallerliebst anlächelte.
Träumte er? Die hatte ja einen echt krassen Blick...und wie blau die Augen waren!

Zur selben Zeit stand Spike unter der Dusche und ließ das heiße Wasser auf seinen Rücken prasseln, während er sich mit seinen Händen über das Gesicht fuhr. Er war vor knapp fünf Minuten aufgestanden, nachdem er sich mehrere Male hin und her gewälzt hatte. Ohne hinzuschauen, streckte er eine Hand nach dem Wasserhahn aus und drehte diesen ab, sodass kurz darauf die letzten Tropfen Wasser auf ihn hinab tropfte, ehe er den Duschvorhang zurück zog und sich eines der bereitgelegten Handtücher holte.

Langsam öffnete Rodrigo seine Augen und brauchte einen Moment, bis ihm wieder einfiel, wo er sich befand. Blinzelnd huschte sein Blick durch das Zimmer, das ihm fremd war, zumindest war es ihm auch nicht sonderlich vertraut, doch fiel ihm wenigstens wieder ein, wo er sich befand: In der Schule. Er war tatsächlich wieder hier und hing nicht in der fernen Zukunft fest. Und er war nicht allein. Leise hörte er Lizs Atem, die neben ihm lag und- Rodrigo räusperte sich leise und zog dann seinen Arm zurück, den er wohl im Schlaf um sie gelegt hatte.
Im selben Augenblick hörte er auch das Wasser der Dusche anspringen, unter der ganz offensichtlich wohl Danny stehen musste, da sein Bett leer war. Rodrigo verzog seufzend sein Gesicht. Wunderbar, dann hatte Danny sie beide so wohl gesehen... wenn er da nicht nachher eine Standpauke hören würde...

"Ichbinwach!", nuschelte Felipe, der eigentlich noch im Halbschlaf war, aber bereits aufrecht im Bett saß. Seine Haare standen wild in sämtliche Richtungen ab und wer genau hinsah erkannte, dass einer seiner Augen bernsteinfarben und nicht, wie normalerweise, blau war. Das passierte in den ersten Tagen nach Vollmond häufiger, er verwandelte sich im Schlaf teilweise und wachte dann auf mit spitzeren Zähnen, gelben Augen oder ungewöhnlich dichter Körperbehaarung. "Verdammte Wolfsgene", knurrte er verschlafen und kratzte sich hinter dem deutliche spitzen Ohr, ehe er sich aus seiner Decke wühlte und auf Luke und die Badezimmertür zutappte. "Wie gehts dir?", fragte er und musterte mit den verschiedenfarbigen Augen seinen Kumpel aufmerksam, "wenn ich ehrlich sein soll: Du siehst beschissen aus!"

"Hmmn?" Ava öffnete erst zögerlich ein Auge, ehe sie hochfuhr und sich ängstlich umsah. "Wo...sind wir?!", fragte sie mit einem Anflug von Panik in der Stimme, ehe mit der verschwindenen Müdigkeit das Wissen um das wiederkehrte, was passiert war. "Die Schule", nuschelte sie und fuhr sich mit der Hand müde über die Augen, ehe sie zu Rodrigo aufsah, "für einen Moment hatte ich es vergessen..."
Sie bemerkte die Sorgenfalten auf Rodrigos Stirn und imitierte instinktiv seine Mimik. "Was ist?", hakte sie leise nach und legte den Kopf schief, während sie Rodrigo aufmerksam musterte.

"Ouh, Guten Morgen!" Ty sah Nick kurz fragend an, ehe er sich mit einem freundlichen Lächeln und einem Kopfnicken an das unbekannte Mädchen wandte. Er hatte sie gestern im Unterricht gesehen, konnte sich aber beim besten Willen nicht an ihren Namen erinnern. "Hallo, mein Name ist Ty", stellte er sich also vor und stellte sein Tablett dann ab, ehe er Nick den Kaffee reichte, um den dieser gebeten hatte, "es tut mir wirklich leid, aber ich kann mich leider nicht mehr an deinen Namen erinnern. Entschuldige, das ist mir wirklich sehr unangenehm." Er lächelte das Mädchen verzeihungsheischend an.

„Danke und genau so fühle ich mich auch“, knurrte Luke seinerseits zurück und steuerte auf seinen Schrank zu, während von seinen Haarspitzen Wasserperlen tropften und über seine Schulter rannen.
Mürrisch riss er die Türe zu seinem Schrank auf und zog kurzerhand eine dunkle Jeans und ein weißes T-Shirt heraus, sowie frische Unterwäsche.
„Ich werde mich vor ihrem Zimmer positionieren und versuchen sie abzupassen... ich will das noch vor dem Unterricht klären, sonst werde ich noch verrückt“, murrte er und streifte sich seine Klamotten über.

„Uhm...“ Rodrigo überlegte kurz, ob er einfach lügen sollte, entschloss sich aber dann doch ziemlich schnell für die Wahrheit. Seine Hand glitt durch seine schwarzen Haaren, während er seufzend mit seinen Schultern zuckte. „Naja, ich glaube, Danny hat uns beide gesehen. Hier, im Bett. Und ich hatte wohl... versehentlich meinen Arm um dich gelegt. Ich kann mir vorstellen, dass er deswegen nachher noch einen Terz machen wird... Aber ich rede mit ihm, muss ja nicht sein, dass er am Ende wegen einer Kleinigkeit seinen Ärger wieder an dir auslässt, in dem er dich mit diesen... Blicken straft“, sagte er und lächelte Ava aufmunternd an.

„Muss es nicht, war ja schließlich dein erster Tag gestern, da verlangt keiner von dir, bereits alle Namen zu kennen. Wir... haben uns gestern in der Umkleidekabine gesehen“, sagte Alessia lächelnd, die sich ihre braunen Haare zurück strich. Nick blinzelte etwas verwirrt und griff nach seiner Taste, die etwas abseits stand und nippte an seinem Kaffee, der inzwischen nicht mehr ganz so heiß war.
„Ich heiße Alessia“, stellte sie sich dann vor, lächelte kokett und deutete auf einen freien Stuhl.
„Willst du dich nicht setzen?“, fragte sie, wobei ihr Blick kurz zu Nick hinüber fuhr, der zustimmend nickte. „Ich heiße übrigens Nick“, sagte er an sie gewandt und nahm dann einen weiteren, großen Schluck von seinem Kaffee, woraufhin er leicht den Kopf schüttelte. Himmel, irgendwie musste er doch wach werden.

"Meinst du echt, dass das so eine gute Idee ist?", fragte Felipe und verzog den Mund, "ich meine, du hast mir selbst gesagt, dass Emma im Moment....komisch drauf ist. Naja, den Teufel will ich ja nicht an die Wand malen, aber wenn sie genauso komisch drauf ist wie gestern, wirds wahrscheinlich nicht unbedingt besser laufen als beim letzten Mal." Er räsuperte sich und steuerte dann das Badezimmer an, um noch einmal im Türrahmen stehen zu bleiben. "Hals- und Beinbruch, Kumpel", wünschte er Luke, ehe er im Bad verschwand und die Tür hinter sich zuzog.

Ava blieb mit nachdenklichem Blick auf dem Bett sitzen, doch schließlich schüttelte sie den Kopf. "Schon gut, du musst diesen Kampf nicht für mich austragen", verkündete sie und strich sich fahrig eine Strähne aus dem Gesicht, ehe sie sich vom Bett erhob, "ich werde mit Danny reden." Sie nickte entschlossen, ehe sie sich vorbeugte und Rodrigo einen flüchtigen Kuss auf die Wange hauchte. "Danke dass du mich in deinem Bett hast schlafen lassen", raunte sie ihm mit einem dankbaren Lächeln zu, ehe sie sich abwandte und die Badezimmertür ansteuerte. "Danny!", rief sie und klopfte gegen die Tür, "Danny, ich komme jetzt rein." Als aus dem Badezimmer weder ein Wort der Zustimmung noch der Ablehnung kam, ließ Ava das Metallschloss mit einer fahrigen Handbewegung aufschnappen und zog dann die Badezimmertür auf, um sie hinter sich wieder zu schließen.

"Alessia." Mit dem Namen kehrte auch die Erinnerung an die Warnungen zurück, die ihm einige seiner männlichen Mitschüler bezüglich des Mädchens gegeben hatte. Augenblicklich wurde Tys Lächeln etwas zögerlicher, doch er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und sich stattdessen auf sein Frühstück zu konzentrieren. Dementsprechend hielt er sich auch aus Nicks und Alessias Gespräch raus, nahm sich aber fest vor, die Ratschläge, die man ihm bezüglich Alessia gegeben hatte, an seinen Mitbewohner weiter zu leiten.

„Danke. Bis später...“ Wunderbar, jetzt fühlte er sich ja so richtig ermutigt. Luke verzog das Gesicht, zupfte an seinem Shirt, schlüpfte in seine Schuhe und schnappte sich dann noch zu guter Letzt seinen Rucksack, mit dem er dann das Zimmer verließ. Er schob sich einen Tragegurt über eine Schulter und lief dann den Gang in Richtung der Mädchenschlafsälen.

Und weg war sie, dachte Rodrigo, der noch einen Augenblick lang die geschlossenen Badetür anstarrte. Hoffentlich bekamen sich die beiden nicht wieder so in die Wolle, nicht an dem Tag, da sie alle drei hier 'wieder' anfingen. Zumindest konnte er sich einen besseren Start in ein neues Schülerlerben vorstellen. Seufzend setzte er sich an den Rand des Bettes und fuhr sich mit den Fingern erneut durch das dunkle Haar.

Nick fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, schmeckte den schwarzen Kaffee darauf und überlegte müde, wo er Alessias Name schon einmal gehört hatte, kam allerdings nicht darauf.
Hier waren einfach zu viele Schüler und Schülerinnen!
„Und, woher kommt ihr beiden eigentlich?“, fragte Alessia neugierig, die mit einem atemberaubenden Augenaufschlag von ihrem Essen aufsah und die beiden abwechselnd ins Auge fasste.

Der Appetit war Spike ein wenig vergangen, als er Alessia bei zwei Opfer hat sitzen sehen, also sie er sich von Harold einen Kaffee und ein Sandwich geben und verschwand damit wieder aus der Mensa. Er zog es vor, an der frischen Luft zu essen und setzte sich dafür wieder raus in den Park auf die Bank. Das Sandwich und die Tasse stellte er neben sich ab, nachdem er von seinem Kaffee ein paar Schlucke genommen hatte und zückte dann eine Zigarette aus der Schachtel in seiner Jackentasche.

"Danny, kannst du bitte aufhören, die Wand anzustarren?" Ava hatte sich auf den runtergeklappte Klodeckel gesetzt und sah zu Danny herüber, der mit einem Handtuch um die Hüften dastand und sich nicht rührte.
"Du hast in seinem Bett geschlafen", knurrte dieser schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit und drehte sich mit einem hasserfüllten Blick zu Ava um, doch diesmal ließ sie sich davon nicht einschüchtern.
"Ja, aber das heißt nicht, dass ich MIT ihm geschlafen habe!", erwiderte sie gereizt und verschränkte die Arme vor der Brust, "ich konnte nicht schlafen, und deswegen..."
"Deswegen hast du dir gedacht "Krieche ich zum erstbesten Kerl ins Bett" oder was?!", blaffte Danny ungehalten und ballte die Hände zu Fäusten.
"Er ist nicht irgendein erstbester Kerl, und das weißt du genau!", erwiderte Ava mit vor Wut zitternder Stimme, während die metallenen Amaturen von Dusche und Waschbecken bereits leicht zu vibrieren begannen, "Rodrigo ist einer meiner ältesten Freunde, er war da drei Jahre mit uns zusammen gefangen. Also hör gefälligst auf, dich so anzustellen! Im Gegensatz zu DIR hat er uns dort nicht fast für immer versauern lassen!"
Sie machte eine ausholende Armbewegung, woraufhin die Tür aufschwang und laut krachend gegen die Wand schepperte. "Werd endlich erwachsen, Danny!", blaffte sie zum Abschied und verließ das Bad, verfolgt durch einen zornigen "Du Miststück"-Ausruf, der jedoch von der ins Schloß fallenden Tür größtenteils übertönt wurde.

"Ouh, ich komme aus Windhoek", erwiderte Ty mit einem höflichen Lächeln, während er zeitgleich seinen Frühstücksspeck in mundgerechte Happen zerschnitt, "das ist die Hauptstadt von Namibia." Da er aber eigentlich nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig von Alessia bekommen wollte, lenkte er die Aufmerksamkeit fast augenblicklich auf Nick, indem er ihn interessiert ansah. "Woher kamst du nochmal? Ich glaube, du hattest das noch nicht erwähnt?"

"Hey!" Sofia schlenderte lässig zur Parkbank hinüber und ließ sich dann ungefragt neben Spike fallen. "Hier, ich schulde dir ja noch sowas ähnliches", verkündete sie und zog aus ihrer Jackentasche dann eine leicht zerdrückte Zigarettenpackung, die immerhin noch halb voll war. "Klar, ich weiß, ist nicht deine Marke", fuhr sie schulterzuckend fort, "aber das sind nunmal die Kippen, die mein Dad raucht." Sie hielt Spike die Packung mit einer halb fragenden, halb auffordernden Miene hin.

Rodrigo verzog das Gesicht, als die Tür ins Schloss krachte und sah dann Ava mit einem zurück gehaltenem Seufzen an. Eigentlich waren er und Danny mal wirklich gut befreundet gewesen, aber in den letzten Wochen hatte sich das leider ein wenig verändert. Gerade seit er und Ava nicht mehr zusammen waren.
„Sollen wir... das Nebenzimmer knacken, um uns dort fertig zu machen?“, fragte er sie mit einem halbherzigen Lächeln, während er seine Tasche auf seinem Bett abstellte. Unordentlich sah man darin ein paar Hemden und Hosen, die er gestern hinein geworfen hatte, ganz zum Missfallen seiner Ma.

Gerade als Alessia nachfragen wollte, wo genau dieses 'Windhoek' liegt, räusperte sich Nick und brachte ein 'Italien' heraus, ehe er erneut von seinem Kaffee nippte. Da machte Alessias Kopf ein Ruck und sie sah den Jungen mit einem schiefen, nahezu entkleideten Blick zu.
„Oho, bella Italia. Quale zona sei?“, fragte sie und lehnte sich mit ihrer Tasse in den Fingern leicht vor. Nick hob die Brauen und pfiff leicht, während sich sogar auf seinem Gesicht ein Lächeln ausbreitete. „Non dirmi che vieni in Italia? Il tuo accento, deve essere così davvero.”, raunte er und setzte sich etwas aufrechter hin. “Ich komme aus der wunderbaren Toskana”, fuhr er dann auf englisch fort, sodass Ty auch etwas von dem Gespräch hatte.
“Sì, esattamente. Ich komme übrigens aus Neapel“
„Oho, ein Großstadtprinzesschen“ Nick grinste breit und wandte sich dann Ty zu.
„Pass auf, bestimmt ist sie die Tochter von irgendeinem Mafiaboss, in Neapel wäre das zumindest nichts ungewöhnliches“

„Lass mich raten, dein Vater weiß nichts davon, dass du ihn gerade um... eine halbe Packung gebracht hast, oder? Bestimmt würde er mich dafür umbringen“, raunte Spike mit einem schiefen Grinsen, schob seine Zigarette zurück in die Schachtel und nahm stattdessen eine aus der Packung, die Sofia ihm hin gehalten hatte. „Reizenden Dank“, raunte er, lehnte sich zurück und brannte sich die Fluppe an. „Na, gestern noch einen Plausch mit deinen Eltern gehabt?“, fragte er und zog an seiner Zigarette.

"Klar, wieso nicht?", seufzte Ava und schnappte sich dann die kleine Sporttasche, in der sich ihre wenigen Habseligkeiten sowie die Kleidung von ihrer Mom befanden, "ich regel das mit dem Schloß schon." Zielstrebig steuerte sie die Tür an, die zum benachbarten Gästezimmer führte und legte die Hand an das Schloss. Einen Moment lang stand sie schweigend und mit geschlossenen Augen da, dann begann sie, die Finger zaghaft zu bewegen, wobei jedes mal ein leises Klicken zu hören war, wenn sie die Finger in eine andere Richtung bewegte. Schließlich ertönte ein etwas lauteres Klicken und die Tür schwang leise quietschend auf. "Ich verschwinde eben im Bad", verkündete Ava mit einem lustlosen Lächeln, ehe sie die Sporttasche schulterte und im Bad des angrenzenden Gästezimmers verschwand.

"Dann hoffen wir wohl besser, dass du dich irrst?", stimmte Ty versuchsweise in das Scherzen mit ein, während er Alessia zeitgleich entschuldigend anlächelte. Er wollte sie auf keinen Fall verletzen und wusste nicht, ob sie Scherze auf ihre Kosten ertragen konnte.

"Wenn du das Plausch nennen willst", erwiderte Sofia schulterzuckend und nahm sich ebenfalls eine Zigarette aus der Packung, ehe sie sie kurzerhand in Spikes Jackentasche schob, "sie haben meinen Hausarrest zwar nicht verlängert, dafür muss ich den ganzen Rest der Woche nach der Schule zu meinem Dad und ihm in der Werkstatt helfen. Juhuuu..." Das letzte Worte troff nur so vor Sarkasmus, während sie in einer übertriebig freudigen Geste die Hände gen Himmel streckte. "Aber damit kann ich leben, Autos sind okay", fuhr sie fort und zuckte mit den Schultern, "auf jeden Fall weniger kompliziert als Menschen."

Es roch anders im Bett. Und es war auch wärmer und enger als sonst. Nicht ganz ungewohnt, aber hier irgendwie falsch. Ob Matt sich doch mal entschlossen hatte... Nach kurzem Blinzeln waren Zachs Augen offen und er wusste wieder was los war. Nicht Matt, dafür aber doppelt so angenehm. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er Emma ansah. Keine halbe Stunde mehr, bis sie aufstehen mussten.. Schmunzelnd lehnte er sich dichter zu Emma und pustete ihr leicht ins Ohr.

Falsch, dachte Riley, als er die Augen öffnete und war noch im Halbschlaf in Panik. Nur um sich dann gleich selbst schlagen zu wollen. Natürlich falsch, es war ja auch nicht sein Zimmer. Er war in der Schule, also konnte er keine normalen Geräusche hören. Kein Hamlet, der mit einem lauten Poltern die Klinke runterdrückte und ihn dann mit feuchten Hundeküssen zu wecken. Urplötzlich fühlte er sich vollkommen frei und mit einem breiten Grinsen wanderte er in das Bad um erstmal warm zu duschen.

„In Ordnung“ Rodrigo nickte und schloss die Tür hinter sich, während Ava bereits im Bad verschwunden war. Seufzend sah er sich um und ging dann schließlich zum Fenster hinüber. Seufzend sah er hinaus und hoffte, dass der Tag sich noch steigern konnte. Auf jeden Fall war er gespannt, seine Mitschüler und Mitschülerinnen wieder zu sehen... auch wenn sie sich bestimmt nicht groß verändert hatten... er fragte sich, ob er sie jetzt aus anderen Augen sehen würde, da für ihn ja drei Jahre dazwischen waren, seit dem er sie zu letzt gesehen hatte.

„Och... Mafia..“ Alessia winkte gelassen ab und lächelte. „Die ist nicht so schlimm, wie es in den Nachrichten immer klingt“, setzte sie hinzu und biss von ihrem Brot ab, während Nick einen skeptischen Blick aufsetzte.
„Sowas sagt die Mafia aber auch nur selbst... ha! Oder deine Familie ist mit ihr befreundet, eines von beiden wird es wohl sein“
„Vielleicht?“, gab diese in einem gefährlichen Tonfall zurück, lachte aber dann.
„Keine Sorge, ich lasse euch schon nicht mit einem Betonblock an den Füßen im nächsten Fluß ertrinken... Ich habe da andere Methoden, um mich zu amüsieren“
Okay... Nick machte sich Gedanken, ob er vor dem Mädchen nicht lieber etwas...Angst haben sollte. Gesunde, natürliche Angst und einen gewissen Abstand.

„Davon bin ich überzeugt“, raunte Spike mit einem knappen Nicken, schob seine Hand in die Jackentasche und holte sein Feuerzeug hervor. Mit einer minimalen Bewegung ließ er die Flamme erscheinen und hielt sie Sofia hin, damit sie ihre Zigarette daran anbrennen können, wobei er wortlos geradeaus blickte und an seiner eigenen zog.
Um diese Zeit war es draußen bereits ziemlich frisch, was sich erst im Laufe des Tages ändern würden, doch Spike hatte generell nicht wirklich etwas gegen Kälte, so kam er wenigstens an die 'gute, gesunde, frische' Luft, die er dann immer mit seinem Zigarettenqualm verpestete.

„Yelinna, lass das“, nuschelte Emma mit einem schiefen Lächeln, die Augen noch zu und hob mühselig ihre Hand, mit der sie Zachs Gesicht erwischte. Mit ihren Fingern fuhr sich über seine Nase und seine Lippen, was ausreichte, um festzustellen, dass das nicht ihre Mitbewohnerin war – und wenn doch, dann hatte sie irgendetwas mit ihrem Gesicht gemacht! Blinzelnd schlug Emma nun doch ihre blauen Augen auf und sah verdutzt in Zachs Gesicht, nachdem sie ihre Hand wieder herunter genommen hatte.
„Oh, tut mir Leid“, raunte sie mit einem schiefen Lächeln, lachte leise und strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht. „Hatte vergessen... wo ich gestern gelandet bin“

"Das ist aber nicht nett", sagte Zach und schob die Unterlippe leicht schmollend vor. "Einfach vergessen was wir gestern gemacht haben. Soo schlecht war ich doch gar nicht." Zwinkernd strich er ihr mit den Fingerspitzen über die Stirn und von dort über die Wange hinunter zum Schlüsselbein. Er jedenfalls hatte nicht vergessen, wo er gestern mit wem gelandet war.

"Sei. Doch. Endlich. Still. Du verdammtes DING!", rief Yelinna und schlug bei jedem Wort wehement nach ihrem Wecker, der munter vor sich hin klingelte, bis der vom Tisch fiel. "Mist verdammter", knurrte sie, endgültig wach. Dann konnte sie auch aufstehen, anders kam sie eh nicht an ihn heran. Das leise Fluchen behielt sie bei, auch lange nachdem der Wecker aus war und sie geduscht hatte. Immerhin konnte sie sich auf dem Weg in die Mensa darüber auffregen, dass ihre Haare trotz föhnen einfach nicht sitzen wollten.

Ava hatte ja bereits gestern Abend geduscht und so beschränkte sich ihre Zeit im Bad darauf, sich anzuziehen, das Gesicht mit kaltem Wasser abzuspülen und zu hoffen, dass Rodrigo ihre geröteten Augen nicht bemerken würde. Sie hasste es, schwach zu wirken, aber Dannys Worte hatten sie trotzallem verletzt. Leise fluchend rieb sie sich mit dem Handtuch das Gesicht ab, warf einen kurzen Blick in den Spiegel und stellte ärgerlich fest, dass ihre Augen noch immer ziemlich rot waren. Naja, vielleicht könnte sie ja behaupten, dass sie es einfach nicht mehr gewohnt war, Mascara zu tragen? Ja, das klang plausibel.
Nachdem sie sich die Haare gebürstet und geflochten hatte, verließ sie schließlich das Bad und vermied es, Rodrigo anzusehen während sie "Das Bad ist jetzt frei", murmelte.

"Das ist...beruhigend?", bemerkte Ty mit einem etwas aufgesetzten Lächeln während er sich zeitgleich sicher war, dass man sich wohl besser von dem Mädchen fernhalten sollte. Nun, er würde es sich in Zukunft merken.
Da ihm nicht Sinnvolles mehr einfiel, das er zur Konversation beitragen konnte, widmete sich Ty jetzt ganz seinem Frühstück und begann damit, die ersten Happen des Frühstücksspecks in seinem Mund verschwinden zu lassen.

Sofia nahm einen langen Zug von der Zigarette, verzog aber den Mund ehe sie den Mund öffnete und den Rauch wieder in die Freiheit entließ. "Ich kann Dads Fluppen nicht leiden", verkündete sie und warf einen missbilligenden Blick auf die glimmende Zigaretten zwischen ihren FIngern, "die schmecken mir zu sehr nach Teer. Als würde er sie abends darin einweichen." Sie schnalzte mit der Zunge um ihren Ekel auszudrücken, setzte den Glimmstängel dann aber doch wieder an die Lippen und zog erneut daran.

„Danke sehr“, raunte Rodrigo, der sich seine Sachen schnappte und mit einem freundlichen Nicken an ihr vorbei zum Bad lief. Seine Tasche warf er bereits ins Innere, während er noch einmal im Türrahmen verharrte und sich zu Ava umdrehte. Er biss sich angespannt auf die Lippen und legte seine Hand auf die kühle Klinke.
„Du weißt, wenn wann ist, kannst du jederzeit mit mir reden, oder?“, fragte er leiser nach, wobei er ihr den Gefallen tat, und ihr nicht direkt ins Gesicht sah, da er das Gefühl hatte, dass sie das nichtw wollte.

„Mein Geschmack ist es auch nicht wirklich... aber... es ist wie mit dem Hunger. Er treibt alles reich und in der Not isst man auch Fliegen“, raunte Spike, der das Feuerzeug wieder ausgehen ließ und es anschließend wieder wegpackte, ehe er den Rauch zwischen seine Zähnen hinaus bließ.
Zwischendurch hielt er kurz inne, nahm seine Tasse, die noch leicht dampfte und nippte an seinem Kaffee. Die Mischung war wirklich nicht atemberaubend und wenn, dann eher im negativen Sinne, doch wenigstens wurde er davon wirklich wach.

„Nicht vergessen... Das ist nicht das richtige Wort...“ Emma spürte, wie ihr ein Schauer über den Rücken lief, während Zachs Finger von ihrem Gesicht hinunter zu ihrem Schlüsselbein strich. Wie hätte sie bitteschön den gestrigen Abend vergessen können? Da hätte ihr schon jemand kräftig mit einer Bratpfanne eins über geben müssen, entweder das, oder K.O.Tropfen.
Da aber beides nicht zum Einsatz gekommen war, konnte sie sich noch gut erinnern.
„Ich habe lediglich, nicht gleich daran gedacht... Passiert, wenn man mich weckt und mir dabei ins Ohr pustet“, sagte sie und schmunzelte. „Das bringt meine Gedanken durcheinander“, wisperte sie leiser, zwinkerte ihm etwas anzüglich zu und setzte sich dann langsam auf. Suchend sah sich Emma um und entdeckte dann ihren BH neben Zach, lehnte sich unverfroren über ihn – er hatte ja ohnehin bereits alles an ihr gesehen – und nahm sich das gute Stück, um ihn wieder anzuziehen.

Luke lief gerade in den richtigen Korridor, als er Yelinna entdeckte. „Hey!“, raunte er, hob seine Hand und winkte ihr damit zu, um somit auf sich aufmerksam zu machen, während er einen Zahn zu legte und auf sie zu ging.
„Morgen! Hast du... Ist Emma auf dem Zimmer?“, fragte er, wobei er nicht umhin konnte, etwas mit den Zähnen zu knirschen, die er beim Sprechen auch kaum auseinander bekam.

"Ja, das weiß ich, danke", erwiderte Ava heiser und nickte, wobei sie versuchte, ein Lächeln aufzusetzen. Es misslang. Stattdessen seufzte sie leise und wischte sich mit der Hand verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel, während sie sich rasch abwandte und mit wenigen Schritten das Zimmer durchquerte. "Ich brauch nur...grade einen Moment für mich", verkündete sie und ging dann zum Fenster, um es im nächsten Moment weit aufzustoßen und die frische Morgenluft hinein zu lassen.

Sofia saß dem Rauch dabei zu, wie er von einer leichten Brise fortgeweht wurde. Als sie ein leises Klappern hörte, drehte sie den Kopf und sah, wie Spike einen Schluck Kaffee nahm. "Hey, gibts du was ab?", erkundigte sie sich, streckte zeitgleich aber bereits fordernd die Hand nach der Kaffeetasse aus.

Felipe hatte inzwischen geduscht, sich frische Klamotten angezogen und war nun auf dem Weg zur Mensa. Für Luke hoffte er, dass sich die Sache zwischen ihm und Emma einrenken würde, jedoch war er zeitgleich noch immer leicht eingepisst. Wenn irgendwie irgendwo irgendwas mit irgendwelchen Mädels schief ging wurde er immer als Erstes beschuldigt und so langsam aber sicher kotzte ihn das an. Klar, er war kein Undschuldengel, wahrlich nicht, aber er war auch nicht das Arschloch vom Dienst!

Verwundert lehnte Zach sich ein Stückchen zurück, als Emma ihm so auf die Pelle rückte und warf einen schnellen Blick hinter sich. 'Anziehen, wie langweilig', dachte er und ließ ganz dreist seine Hände ihren Rücken entlang wandern, wo sie schon so schön in Position über ihm war, und zog sie dann sanft an sich. "Dann sollte ich dir viel öffter ins Ohr pusten", raunte er leise und gab ihr einen Kuss auf den Hals.

"Guten Morgen", antwortete Yelinna, nachdem sie ihre gute Erziehung unter der Müdigkeit gefunden hatte, und legte nachdenklich die Stirn in Falten. Nicht, weil sie sich nicht erinnern konnte, ob Emma da gewesen war, sondern weil sie sich wunderte, dass es ihr gerade erst aufgefallen war. Aufstehen war definitiv keine gute Idee gewesen.
"Nein, war sie nicht. Ist was passiert?", setzte sie dan verspätet hinzu und warf Luke einen etwas besorgten Blick zu. Hoffentlich hatte Emma vor lauter Liebeskummer nicht irgendwas sehr leichtsinniges gemacht.

„Oh, warte, warte!“, raunte Emma mit einem schiefen Lächeln und schlug halbherzig gegen seine Brust. „Das wird jetzt hier keine Fortsetzung, mein Lieber! Ich will in den Unterricht, im Gegensatz zu dir, mache ich dieses Jahr hier meinen Abschluss und der sollte gut aussehen, schwarz auf weiß“ Mit etwas Mühe befreite sie sich aus seinen Armen, stützte sich wieder auf und rutschte schmunzelnd von ihm herunter.
„Wenn du morgens und abends Sex haben willst, solltest du entweder eine feste Freundin in Betracht ziehen – oder du solltest dir ein Mädchen mit einer... weniger ausgeprägten moralischen Einstellung suchen“, sagte sie, zwinkerte ihm zu und streifte sich ein Kleidungsstück nach dem anderen an.
„Außerdem... hast du keinen Hunger?“

„Hm...nichts schlimmes. Nicht direkt“, antwortete Luke ausweichend und verzog das Gesicht. Also war sie vermutlich noch bei Zach. Oder hatte sie vielleicht noch jemand anderen abends aufgesucht? Nein, nein, das lieber erst gar nicht in Betracht ziehen, dachte er, rümpfte die Nase und schüttelte seinen Kopf, um sich seiner Gedanken zu entledigen.
„Ich wollte nur wissen, wo ich nach ihr suchen... kann. Uhm... weißt du, ob sie gestern Abend da war? Als du schlafen gegangen bist? Vielleicht... ist sie ja einfach vor gegangen, in die Mensa“, raunte er und sah Yelinna fragend und auch ein wenig hoffnungsvoll an.

„In Ordnung... ich...bin dann mal duschen. Sollte nicht so lange dauern“, sagte Rodrigo, lächelte aufmunternd und wandte sich dann um. Mit zwei Schritten war er im Bad und schloss die Tür hinter sich. Hoffentlich würden die beiden sich bald einkriegen. Es wäre gut, wenn sie irgendwann wie ganz normale Freunde miteinander umgehen könnten...
Rodrigo entledigte sich seiner Klamotten und verschwand dann unter der Dusche.
Es war ein herrliches Gefühl unter dem heißen Wasserstrahl zu stehen, weswegen er auch ausnahmsweise etwas länger unter der Dusche stand, als früher. Nachdem er das Wasser dann wieder abgedreht hatte, nahm er sich ein Handtuch, trocknete sich ab und trat aus der Dusche, um sich anzuziehen.

„Nein“, entschieden hielt Spike seinen Kaffee außerhalb von Sofias Reichweite, nachdem er selbst noch einen großen Schluck genommen hatte. „Mädchen, du solltest mal lernen, dass du nicht alles haben kannst. Schon gar nicht, ohne ein gewisses Wort mit zwei 't' und 'jetzt aber flott', zählt nicht“, raunte er und stellte die Tasse wieder auf der anderen Seite ab.

"Feste Freundin", wiederholte Zach langsam und klang dabei, als würde er drüber nachdenken sich mit der Grippe anzustecken. Feste Freundinnen machten nur Arbeit, da musste man sich wirklich und ausschließlich um dieses eine Mädchen kümmern. Willentlich würde Zach sich ja nie in ein schlechtes Licht rücken, aber das traute er sich nicht zu. Oder anders, er glaubte nicht, dass er seine Finger von anderen lassen konnte, egal ob Junge oder Mädchen. Dafür wars doch viel zu schön. Er zog eine Flunsch, aber scherzhaft, wirklich enttäuscht war er nicht von Emmas Rückzug. "Moralische Grundsätze sind langweilig, aber Hunger hab ich tatsächlich. Deine moralischen Grundsätze haben mich gestern ziemlich herausgefordert", sagte er und zwinkerte ihr verschmitzt zu.

Yelinna überlegte, obwohl es da gar nicht viel zu überlegen gab. "Ehrlich, ich kanns nicht sagen. Selbst wenn ich sie gehört hätte, sie hätte sich nur unsichtbar machen müssen und dann wär ich wieder eingeschlafen ohne weiter drüber nachzudenken", sagte sie und zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Wo ist sie denn gewesen?" Da Felipe so bestimmt nachfragte, dann musste er mehr wissen als sie und scheinbar hatte es dann wohl nichts mit Felipe zu tun, das hätten entweder sie oder Luke gemerkt.

Ava hatte während der Zeit am Fenster gestanden und versucht, ihre zittrigen Nerven zu beruhigen. Sie hasste es dass Danny nur wenige Worte bracuhte um sie so fertig zu machen, sie sah sich selbst als starke Frau und da passte das nicht wirklich ins Konzept.
Als sie die Badezimmertür hörte, drehte sie sich um, nur um sich dann rasch wieder zum Fenster zu drehen als ihr auffiel, dass Rodrigo lediglich ein Handtuch um die Hüften hatte. Nicht dass sie sich so sehr vor ihm genierte, es ging hier mehr um Höflichkeit. "Soll ich, nach nebenan gehen?", fragte sie und warf über ihre Schulter einen kurzen fragenden Blick zu Rodrigo, während sie zeitgleich Anstalten macht, die Zimmertür anzusteuern.

"Du verlangst ernsthaft ein "Bitte" für einen Schluck Kaffee?", fragte Sofia und schnaubte abschätzig. Gleichzeitig wanderten ihre Augen jedoch zur Kaffeetasse, wie sie verführerisch dastand...
"Also gut, kann ich BITTE einen Schluck Kaffee haben?", spie sie die Worte regelrecht aus und sah Spike an, als hätte er eben von ihr verlangt, sich zu prostituieren.

"Es ist nur ein Kratzer, könntest du bitte nicht gleich ausrasten?" Jamila legte den Kopf in den Nacken und stieß ein frustriertes Seufzen aus, das nahtlos in ein schmerzhaftes Zischen überging als ihre Schwester Jodtinktur auf ihr Schienbein tupfte.
"Der Kratzer geht über das halbe Schienbein", erwiderte ihre Schwester in dem missbilligenden Ton, den Jamila so hasste, "es sieht aus, als hättest du dich stundenlang durchs Unterholt geschlagen!"
"Ich bin am Rosengarten vorbei laufen und hab mich an einer vorstehenden Dornenranke aufgeratscht", wiederholte Jamila nun schon zum dritten Mal die Begebenheiten, "das kann jedem mal passieren!"
"Jedem der die Augen überall, nur nicht auf dem Weg hat, wenn er joggt", seufzte Soraya und schüttelte den Kopf, während sie die Tinktur wegbrachte, "du hast Glück, der Schnitt ist nicht tief. Aber pass bitte in Zukunft besser auf, wo du hinläufst, ja?" Sie klang aufgebend, und wenn sie ehrlich sein wollte, manchmal trieb ihre Schwester sie in den Wahnsinn. Als würde sie jedes Mal "HIER!" rufen wenn es die Gelegenheit gab, sich zu verletzen...
"Werd ich!", versprach Jamila schmunzelnd und sprang dann kurzerhand vom Behandlungstisch, "bis später, Schwesterherz!" Sie drückte ihrer älteren Schwester einen Kuss auf die Wange, ehe sie durch die geschlossene Tür der Krankenstation verschwand.

„Das heißt, meine moralischen Grundsätze sind dann vielleicht nicht so langweilig, wie die der anderen?“, fragte Emma mit einem schiefen Lächeln, strich sich das blond gelockte Haar zurück und zupfte sich ihre Klamotten zurecht, die sie eben wieder über gestreift hatte.
„Ich werde aber wohl vorher in mein Zimmer gehen müssen, bevor ich meinem Bauch den Gefallen tue und frühstücke. Eine Dusche und frische Klamotten müssen einfach vorher sein... Ähm...“ Emma war bereits zur Tür gelaufen und verharrte dort nun, drehte den Kopf zu Zach um.
„Das... mit dem Geheimhalten... Luke hat irgendwie was mitbekommen, glaube ich. Also, was in der Bibliothek gelaufen ist. Und ich habe das dumme Gefühl, als würden das inzwischen auch noch ein paar andere wissen. Also... hat sich das irgendwie erledigt“

„Hm“, machte Luke und bekam gar nicht mit, wie er schon anfing leise zu knurren, während er sich noch die Mühe gab, wenigstens nicht so finster drein zu schauen. „Bein Zach. Schätze ich. Scheinbar verstehen die sich seit gestern blendend“, raunte er und hatte dabei einen gewissen Unterton, der nicht daran zweifeln ließ, was genau er damit meinte.
„Wie auch immer... Du kannst sie ja selbst fragen, wegen diverser Details. Ich... warte bei eurem Zimmer auf sie. Ich muss da... noch etwas kläre“, seufzte er und fuhr sich durch das dunkle Haar.

„Hm? Ach, Quatsch“ Rodrigo lächelte schief und winkte locker ab. Diese gelassene Mentalität, die er bei gewissen Dingen zeigte, hatte er eindeutig eher von seinem Vater, als von seiner Mutter. Er trat an seine Reisetasche, zog den Reißverschluss auf und kramte seine frischen Klamotten heraus. Zuerst zog er sich die Boxershorts über, als die saß, löste er das Handtuch und ließ es zu Boden fallen, während er bereits nach seiner dunklen Jeans griff.
„Geht es dir ein bisschen besser? Meinst du, Harolds heiße Schokolade könnte deine Stimmung ein bisschen heben?“

„Das geht ja beinahe so gut herunter, wie warmes Öl“, bemerkte Spike mit einem fast schon hämischen Grinsen, zögerte aber noch, was ihre Bitte anbelangte. „Weißt du... an dem Tonfall solltest du aber noch ein wenig arbeiten, es schwang da irgendwie... so ein Unterton mit, weißt du? So einer, der nach 'Du kannst mich mal, du Scheißkerl' klang. Aber heute sehe ich mal großzügiger Weise darüber hinweg“ Er nippte noch einmal an seiner Tasse, die inzwischen halb leer war und reichte sie Sofia.

An dem: 'Du kannst auch hier duschen', verschluckte er sich ungesagt. Wobei nicht die Tatsache schuld war, dass ihr kleines Tête-à-Tête nicht so geheim war, wie sie es hatte haben wollen. Was hatte Luke denn so spät Abends in Emmas Nähe getrieben? Immerhin war sie unsichtbar gewesen, als sie hier ankam, was wohl heißen musste, dass Luke gezielt nach ihr gesucht hatte. Ob Emma die geheimnisvolle Mitschülerin war, in die er verliebt war? Grinsend schüttelte Zach den Kopf. So masochistisch war Luke nicht und er wusste genau wie alle anderen, die ein bisschen aufpassten, dass Emma was von Felipe wollte. Trotzdem, vorsichtshalber würde er Lukes Reaktionen erstmal abwarten. "Na, wenn es eh alle wissen, dann müssen wir uns ja auch nicht verstecken. Was hälst du von gemeinsamen Frühstück?", fragte er freundlich, fast ohne Hintergedanken und stand auf. Wobei er sich nicht die Mühe machte irgendetwas seiner Blöße zu bedecken, gab ja niemanden, der ihm was abgucken konnte. Und selbst wenn, hätte es ihn vermutlich nicht gestört.

"Zach?", wiederholte Yelinna etwas ungläubig und musste dann gegen ihren Willen laut lachen. Na, wenn sie Felipe damit eifersüchtig machen wollte, dann wünschte sie Emma alles Gute, aber viel bringen würde das wohl nichts. "Sorry", brachte sie immer noch Kichernd raus, als sie Lukes aufgebrachten Blick bemerkte und zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Nur Emma und Zach... Sogar du musst zugeben, dass das Lustig ist." Oder verzweifelt, aber egal. Mit einer Hand wischte sie sich einige Lachtränen aus den Augen und war einen Moment lang versucht mit Luke mitzugehen. Die Begegnung wollte sie gerne sehen, allerdings sah ihr Luke dann doch zu grimmig aus, besser sie ließ die beiden erstmal alleine. "Willst du meinen Zimmerschlüssel haben? Dann musst du nicht vor der Tür warten wie bestellt und nicht abgeholt", sagte sie stattdessen und holte das kleine Bund aus der Tasche.

Felipe hatte inzwischen die Mensa erreicht und die Essensausgabe angesteuert. Er hatte sich nur einmal kurz umsehen müssen um sich zu vergewissern, dass weder Emma noch Luke noch Zach irgendwo in der Nähe waren. Das bedeutete entweder, dass der Konflikt noch ausstand, oder aber, dass er woanders...naja, gelöst wurde. Luke war sein bester Freund, aber diese Geschichte musste er alleine ausstehen, Felipe hatte nicht vor, sich da einzumischen. Dennoch drifteten seine Gedanken immer wieder dorthin zurück, sodass er fast 10 Minuten brauchte, ehe er sich etwas zu Essen ausgesucht und damit an einem der Tische Platz genommen hatte.

"Wie nett von dir!", bemerkte Sofia spitz, ehe sie Spike die Kaffeetasse regelrecht aus der Hand riss und in einem langen Zug leertrank. "Vielen Dank!", setzte sie zuckersüß hinzu und drückte Spike die Tasse dann wieder in die Hand, ehe sie einen Blick auf ihre Armbanduhr warf und dann von der Bank sprang. "Kommst du mit?", wandte sie sich an Spike und nickte in Richtung der Eingangshalle, "meine Eltern haben gestern nen Anruf von Mr. Abidemi bekommen, er will heute Morgen irgendwas in der Mensa verkünden. Hat er euch etwas nix gesagt?" Sie sah Spike mit hochgezogener Augenbraue an. "Was ist, kommst du?"

"Hmm, heiße Schokolade." Ein kleines Grinsen schlich sich auf Avas Lippen als sie zu Rodrigo umdrehte. "Ja, ich denke, Harolds heiße Schokolade könnte helfen", lächelte sie und zupfte gedankenverloren an der Spitze ihres Zopfes, "ich hoffe wirklich, dass Mr. Abidemi uns bald abholt. Ich freue mich schon darauf, unsere Mitschüler wieder zu sehen!" Sie ging neben der Reisetasche in die Hocke und zog statt dem T-Shirt, dass sich Rodrigo bereits bereit gelegt hatte, ein schwarzes Shirt aus der Reisetasche. "Dead Roses" las sie den verwaschenen und teilweise schon abgeblätterten Aufdruck laut vor und runzelte die Stirn. "Soll das eine Band sein? Hab ich ja noch nie von gehört!"

Das sie über das ganze lachen konnte, verstand Luke nicht wirklich, aber vermutlich weil er einfach in einer etwas anderen Situation steckte, als sie und es ihm viel mehr ausmachte, ob Emma mit wem was hat, oder nicht. Schnaubend sah er sie an, als sie kicherte, war aber dann doch dankbar, als sie ihm den Schlüssel anbot. „Ja... das wäre nicht schlecht, danke“, raunte er und schaffte es sogar, zu lächeln, als sie ihm den Schlüssel reichte.
„Man sieht sich dann später in der Mensa“, sagte er, nickte ihr zu und joggte dann locker zum Zimmer.

„Klar, sicher“, antwortete Emma, zuckte mit ihren Schultern und nickte lächelnd. Dann setzte sie ihre Mutation ein, erst verschwanden ihre Füße, anschließend ihre Beine, bis nach und nach jedes weitere Körperteil unsichtbar wurde. „Ich hoffe nur, du wirst nicht schwach, sollte ich mich wieder für einen Jogurt entscheiden...oder für eine Banane. Obst ist ja so wichtig...“, sagte sie und man hörte ihrer Stimme geradezu das schalkhafte Lächeln an, das man nicht mehr sehen konnte.
„Ich beeile mich mal, wir sehen uns ja dann gleich in der Mensa. Bis dann!“ Damit öffnete sich die Tür wie aus Geisterhand, wobei Emma die Tür nicht zu weit aufmachte und schob sich daher um einen recht schmalen Spalt. Sobald sie draußen auf dem Korridor war, schloss sie die Tür, lächelte stumm in sich hinein und machte sich zügig auf den Weg auf ihr Zimmer.

Nur wenig später, klapperte eine Schlüssel vor der Tür, dann klopfte es und schließlich trat Matthew in das Zimmer. „Hey! Ich hoffe...ich störe nicht, oder so“, raunte er mit einem breiten Grinsen und sah sich so unauffällig wie möglich um. Von Emma war allerdings nichts zu sehen... aber das musste nichts heißen, wenn sich jemand in Luft auflösen konnte, dann Emma!
Matthew fuhr sich durch das zerzauste, blonde Haar und schloss dann mit seinen zerknitterten und zerkrumpelten Klamotten die Tür hinter sich.

Emma schlich sich förmlich in ihr Zimmer und machte sich auch nicht gleich sichtbar, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Yelinna?“, fragte sie und wandte sich um, wobei sie erschrocken zusammen zuckte. Luke saß auf ihrem Bett und sah finster in ihre Richtung.
„Luke! Verdammt, was machst du denn hier!?“, fragte sie und spürte, wie ihre Wangen anfingen zu brennen, als ihr der Kuss einfiel.
„Ich möchte mit dir reden... Lass mich... das gestern erklären“, bat er sie, atmete tief durch und klang dabei sogar erstaunlich ruhig, wenngleich er sich bei weitem nicht so fühlte.
„Jetzt!?“, fragte Emma entgeistert und trat langsam -und noch immer unsichtbar- an ihren Schrank. Warum zierte sie sich so? Gestern hatte er sie ja auch schon in dem Fummel gesehen...
„Ja, jetzt.... Bitte, Emma. Ich w-“
„Moment!“, raunte sie, nachdem sie sich rasch einen Bademantel übergezogen und wieder sichtbar gemacht hatte. „Ich! Ich möchte jetzt nicht reden, ich möchte duschen! Und danach frühstücke ich und ich will Zach nicht zu lange warten lassen“
Zach. Luke biss die Zähne aufeinander und starrte sie an.
„Meinetwegen. Ich mach es kurz und geh gleich wieder“, sagte er, stand vom Bett auf und ging zur Tür.
„Ich liebe dich, Emma. Und es macht mich wahnsinnig, zu wissen, dass du dich auf Zach einlässt...Nachdem es mit Felipe nicht klappte...“
Rumms. Da war die Tür auch schon hinter Luke ins Schloss gefallen und ließ eine ziemlich fassungslose Emma zurück im Zimmer.
„Was?“, murmelte sie und starrte die Tür dabei an, als könnte sie ihr die Antwort geben. „Was!?“
Emma schnappte nach Luft und schüttelte entgeistert den Kopf, auf den Schreck erst einmal eine heiße Dusche und vielleicht konnte ein gutes Frühstück danach ja auch irgendwie helfen...

Argwöhnisch sah Spike von der leeren Tasse zu Sofia auf. Gut, er hatte nicht erwartet, dass sie ihm was übrig ließ, dafür hatte er sie ganz eindeutig zu sehr gereizt. Aber das war es wert gewesen, allein für das 'Bitte'. „Ne, der D-Rex hat nichts von sich verlauten lassen“, sagte er und nahm noch einen kräftigen Zug von seiner Zigarette, bevor er sie ins Kies fallen ließ und austrat, soweit es möglich war. Während er aufstand, schnappte er sich sein Brötchen, das er bisher noch nicht angerührt hatte und stieß den Rauch dabei aus.
„Meinetwegen komme ich mit nur bevorzuge ich dann doch lieber einen Tisch für mich allein, damit Madame sich nicht wieder verschluckt und hinter her mir dir Schuld dafür gibt. Das kannst du gerne mit deinen Weichspülerfreunden machen, aber nicht mir mir“

„Die ist auch schon älter... Das T-Shirt ist von meinem Dad, meine Ma hat ihm das geschenkt, nachdem sein altes kaputt gegangen ist“, sagte Rodrigo lächelnd, der sich an die Geschichte gut erinnern konnte. Mit einer Hand lupfte er das T-Shirt hoch und zog es sich anschließend über.
„Und Mr Abidemi kommt bestimmt bald, bloß nicht zu ungeduldig sein“, raunte er, zwinkerte Ava zu und zog sich als letztes seine Schuhe an.

"Natürlich, ich will ja nicht, dass du wegen mir deinen Ruf als Schulrowdy verlierst", erwiderte Sofia zuckersüß, doch der Blick, mit dem sie Spike bedachte, strafte ihre Worte Lügen, "wir sehen uns, Tiger!" Sie drehte sich um und hob noch die Hand zum Gruß, ehe sie Richtung Haupthaus davonmarschierte.

Im selben Moment erklang ein leises Knacken in sämtlichen Lautsprechern der Schule und nur einen Moment später erklang die Stimme von Mr. Mendoza: "Liebe Schüler der Oberstufe, bitte findet euch augenblicklich in der Mensa ein. An alle Schüler der Oberstufe: Ab in die Mensa, sofort bitte. Mr Abidemi möchte euch etwas Wichtiges sagen!"

Was das wohl sein mochte? Felipe hatte von seinem (fleischreichen) Frühstück aufgesehen und den Blick irrsinnigerweise auf den Lautsprecher gerichtet, während sein Onkel die Durchsage gemacht hatte, doch nun wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Frühstück zu. Hoffentlich ging es nicht schon wieder um diese "Geschlechtertrennung"-Sache, wegen denen ihnen die Lehrer regelmäßig in den Ohren lagen. Aus zuverlässiger Quelle (Will Goodale) wusste Felipe nämlich, dass der größte Teil des Lehrerstabs es noch viel schlimmer getrieben hatte, als sie in ihrem Alter gewesen waren. Und noch war ja kein Mädchen schwanger geworden, er persönlich sah also keinen Grund zu Panik...
"Morgen!" riss ihn Jamila aus den Gedanken und Felipe brauchte einen Moment, ehe er es hinbekam, sie freundlich anzulächeln.
"Morgen Jamila", begrüßte er das Mädchen und nickte in Richtung ihres Beines, das er sehen konnte, wenn er an der Tischplatte vorbeilinste, "was hast du denn gemacht?"
"Bin nem Rosenstrauch in den Weg gesprungen", erwiderte Jamila lapidar und zog das Bein ihrer Hose dann so weit herunter, dass der Kratzer nicht mehr zu sehen war, "nix Großartiges."

Nur einen Moment später stolperte Dorian in die Mensa, völlig ausser Atem. Die Durchsage hatte ihn überrascht, er hatte eigentlich noch einen Abstecher zur Bibliothek machen wollen um eines der Schulbücher umzutauschen, weil gut 10 Seiten fehlten, doch nun war er direkt in die Mensa gehastet. Unsicher, wo er sich hinsetzen sollte, blieb er nun erst einmal stehen und sah sich dezent ratlos um.

"Das sagt sich so leicht!", jammerte Ava und knetete nervös die Hände, woraufhin der silberne Anhänger ihrer Halskette zu schweben begann, "du weißt genauso gut wie ich, dass Geduld nie meine große Stärke war!"
Sie horchte auf als sie Schritte auf dem Gang hörte und befahl Rodrigo mit einer eiligen Handbewegung, ihr zurück ins ursprüngliche Gästezimmer zu folgen. Eigentlich hätten sie ja gar nicht hier drin sein dürfen.
Keine Sekunde zu früh schloss sie die Tür hinter ihnen beiden und sorgte mit einer Handbewegung dafür, dass das Schloß wieder einrastete, denn nur Moment später klopfte jemand gegen die Tür des Gästezimmer. "Seid ihr bereit?", erklang Mr. Abidemis Stimme und nur Moment später öffnete er die Tür und warf einen fragenden Blick in den Raum.

Da Luke so schnell weg war blieb Yelinna nur hinter ihm herzuwinken."Oh ja, das werden wir", murmelte sie sich belustigt selbst zu und lief dann mit einem Grinsen im Gesicht in die Mensa. Wie schade, dass sie die Begegnung nicht miterleben konnte. Dafür konnte Emma sich aber auf was gefasst machen, wenn sie sich trafen. Einfach mit Zach abhauen! Als sie gerade die Tür zur Mesa öffnete erschreckte die Lautspercherdurchsage sie. "Jaja, bin ja schon da", knurrte sie leise.

Nachdem Zach sich ausgiebig gestreckt hatte und sicher war, dass Emma nicht wieder kommen würde, ging er ins Bad. Nur um Sekunden später zu hören wie Matt zurück kam. "Emma ist schon weg", antwortete Zach auf Matts Blick durch das Zimmer und lehnte sich grinsend, immernoch so unbekleidet, wie vorher, gegen den Türrahmen. "Du siehst auch so aus als hättest du eine.. interessante Nacht gehabt. Wiedersehensfreude?" Das Grinsen wurde leicht versaut, als er das sagte und klugerweise hielt er sich dafür bereit aus dem Weg zu springen und die Tür zuzuschlagen, falls Matt das nicht lustig fand. Verwunder sah er gleich darauf Matt an und vergaß wieder alles über Racheaktionen. "Meinst du ich darf mir vorher noch was anziehen oder muss ich gleich so loslaufen?", fragte er und zeigte an sich herunter.