Mutant High II - Das RPG 2

"Oder in Hillarys Fall ein ganzes Dutzend!" Ava hielt die Hand vor den Mund und kicherte leise, wobei sie sich zeitgleich irgendwie schlecht fühlte, so über ihre Mitschülerin her zu ziehen. Sollte Hillary jemals erfahren, was Ava über sie gesagt hatte, wäre die Konsequenz wahrscheinlich nicht besonders lustig. Jedenfalls nicht für sie selbst...
"Also gut", versuchte sie sich an einem Themenwechsel und klatschte kurz in die Hände, wobei sie unfreiwillig zwei nahe stehende Metallständer einige Zentimeter zu sich herüber bewegte, "wo wollen wir als nächstes hin? Wünsche, Anregungen, Bitten?" Sie sah mit einem Lächeln auf den Lippen fragend in die kleine Runde.

"Sagen wir, du kennst die wichtigsten Ort, um dich zurecht zu finden", erwiderte Felipe, "aber deswegen würde ich nicht behaupten, dass die Führung vorbei ist. Es gibt noch Dutzende Räume, die sehenswert sind, aber du bist ja schließlich ein großes Mädchen." Er zwinkerte Noemi schelmisch zu. "Ich traue dir zu, dass du die alleine entdecken kannst. Es sei denn natürlich, du bestehst auf meine Gesellschaft, in dem Fall würde ich mich vielleicht überreden lassen, dich noch ein wenig weiter zu führen."

"Es war mir eine Ehre, an deiner Seite zu kämpfen!" Ty salutierte mit feierlicher Miene vor Nick und verharrte einige Sekunden, ehe seine Mundwinkel verdächtig zu zucken begannen. "Lass dich nicht von ihr fressen", setzte er schließlich mit einem Grinsen hinzu und klopfte Nick leicht auf die Schulter, "ich wünsch dir viel Spaß auf deinem Date! Übrigens hab ich gelernt, dass es einen Weg gibt, sämtliche Frauen der Welt dazu zu bringen, kein Interesse mehr an dir zu haben." Er sah sich gespielt misstrauisch um, ehe er sich mit verschwörerischer Miene zu Nick vorbeugte. "Erzähl ihnen, dass du auf LARPs gehst. Wenn sie nicht auch grade drauf stehen, sind sie schneller weg, als du "Aber" sagen kannst!"

"Ach.. Pff.." stieß Yelinna, nur leicht aus dem Konzept gebracht, die Luft aus und rümpfte dann die Nase. So verstecken meinte sie ja gar nicht. Unsichtbarmachen konnte ja jeder. Naja, nicht jeder, aber der Sinn blieb der Selbe. Wenn Emma sich sichtbar verstecken müsste, dann würde sie sicherlich auffallen wie ein bunter Hund. Vorwurfsvoll sah sie Rodrigo an, der sich zwar nicht einmischte, aber auch nichts hilfreiches beigetragen hatte. Dann sah sie auf ihre Uhr. "Entweder weitershoppen oder wir machen uns auf die Suche nach einer Essgelegenheit. Was sagt unser Versteckgenie dazu?", sagte sie und blinzelte Emma schelmisch an.

"Bescheidenheit ist eine Tugend", grinste Hillary zurück. Wie schade, dass sie nicht mit auf Tour gehen konnte. Noch schader, dass sie den Vodka nicht jetzt vernichten konnten. Es war zwar ein zu gutes Zeug, als dass man ihn in einem Rutsch trinken sollte, aber irgendwie war ihr gerade danach. Nur wenn sie Nick heute noch abschleppen wollte, dann brauchte sie einen klaren Kopf, was mit einer Ladung Alkohol im Bauch nicht der Fall war. Auch beim 'Date' würde sie sich zurückhalten müssen, ihr Instinkt sagte ihr nämlich, dass sie ihre sieben Sinne brauchen würde, damit Nick ihr nicht durch die Lappen ging. Und wenn sie schon nichts anderes haben konnte an diesem Abend, dann würde sie sich Nick nicht durch die Finger gehen lassen! "Ich wünsch dir viel Spaß. Hoffentlich findest du was lohnendes. Wenn du Gregory triffst, dann kannst du ihm ausrichten, dass ich mir meine Schulden später abholen komme."

„Das Versteckgenie sagt, es könnte jetzt eine Kleinigkeit vertragen und anschließend mit dem Shoppen beginnen!“, sagte Emma, legte ihre Fingerspitzen aneinander und sah erwartungsvoll in die Runde. Zwar saß sie vorhin noch in einem Restaurant, aber da war das Essen so teuer gewesen- da fand man hier wirklich viel günstigeres.
„Wie wäre es dann mit einem der Läden, von denen du erzählst hast“, schlug Rodrigo vor und sah Yelinna an. „Du meintest doch, in manchen Läden gebe es so leckeres Essen. Welches, das mit dem von Harold mithalten kann. Das klingt doch mehr als vielversprechend“, raunte er, während sich die Gruppe langsam in Richtung Ausgang begab.
„Ou, ja, stimmt, da gibt es den einen oder anderen“, raunte Emma, wollte eigentlich noch etwas hinzufügen und brach dann doch vorher ab. „He, sind das nicht Matt? Und Paige?“, fragte sie und wies dabei auf einen Laden in der Nähe des Springbrunnens, aus dem eben lachend Matt trat, woraufhin Paige von hinten auf ihn sprang, die Arme um seinen Hals gelegt.

„Überreden lassen? Also, wenn du das nicht freiwillig machen willst, werde ich dich bestimmt nicht dazu nötige, mich weiter herum zu führen“, sagte Noemi, die sich mit einem seltsamen, fast furchteinflößenden Lächeln das blonde Haar zurück strich. „Nein, ich entlasse dich für heute deinem Dienst und bedanke mich für deine Leistung. Ich denke, sie war ganz akzeptabel. Für den Rest abends... werde ich es mir in meiner Badewanne auf meinem Zimmer gemütlich machen“, raunte sie und seufzte genießerisch bei der Vorstellung. „Ich liebe es zu Baden. Hin und wieder, besonders, wenn es draußen kälter wird. Heißes Wasser, viel Schaum und da seine oder andere Badeöl...“

„Meinst du? Echt? Das zieht? Ich weiß ja nicht... Vermutlich klappt das bei normalen Mädchen, aber Hillary ist ja alles andere als normal... Könnte mir gut vorstellen, dass ihr das am Ende noch gefällt und sie auf außergewöhnliche Kerle steht“, sprach Nick seine Vermutung diesbezüglich aus und zuckte gleichzeitig mit seinen Schultern. „Ich trau ihr so langsam wirklich alles zu. Sollte ich also nicht nach Hause kommen... Weißt du, wer der Hauptverdächtige ist, sollte die Polizei sich nach jemanden erkundigen“, sagte er und zwinkerte grinsend Ty zu.

"Worauf hättet ihr denn Lust?", fragte Yelinna unterbrach sich aber auch, als sie aufzählen wollte welche Läden hier gut waren. Mit dem Blick folgte sie Emmas Finger und entdeckte nach ein bisschen suchen die Beiden vor dem nächsten Laden. "Ja, glaub schon. Sollen wir sie ihn ihrem Date stören?" Ein unheilverkündendes Lächeln ließ sie ihre Zähne zeigen, als sie in die Runde guckte.

"Werd ich ausrichten!", versprach Hillary grinsend und deutete amüsiert ein Salutieren an, "dir viel Spaß mit dem Schnuckelchen. Falls er doch prüde sein sollte, lass dir den Abend nicht verderben. Kannst ja immer noch nachkommen wenns der totale Reinfall werden sollte, schreib mir ne Nachricht." Das Grinsen wurde eine Spur anzüglicher. "Falls ich nicht antworte, hab ich schon eine Begleitung gefunden!"

"Lassen wir die beiden doch in Ruhe", erwiderte Ava der der Gedanke missfiel, die beiden zu stören. Nur weil sie jetzt Single war, musste sie den Paaren an der Schule das Leben ja nicht schwer machen. Allerdings spürte sie schon den leichten Stich der Eifersucht als sie sah, wie glücklich und verliebt Matt und Paige wirkten. Rasch wandte sie den Blick ab und tat so, als würde sie sich suchend nach einem Restaurant oder einem Schnellimbiss umsehen. "Gönnen wir uns doch etwas Leckeres zu futtern?", warf sie einen Vorschlag in die Runde und sah ihre Freunde fragend an.

Die Vorstellung von Noemis nacktem Körper in einer Wanne, lediglich etwas Schaum bedeckt die intimsten Stellen...Felipe musste schlucken und hatte große Schwierigkeiten damit, die sexy Bilder, die da vor seinem inneren Auge auftauchten, wieder zu verscheuchen.
"Klingt nach einer heißen...hrm, guten Art, den Abend ausklingen zu lassen", sagte er schließlich, da er das Gefühl hatte, dass Noemi von ihm erwartete, irgendwie auf seine Aussage zu reagieren.

"Ich tu mein Bestes, deinen Tod zu rächen?", erwiderte Ty lachend und klopfte Nick auf die Schulter, "aber ich werd mal lieber grundsätzlich davon ausgehen, dass du lebend wieder zurück kommst. Wenn du ein Date mit Hillary, Alessia UND Alexis haben würdest, dann würde ich dich betrauen, bevor du zur Tür raus wärst! Denn dann wärst du sicherlich dem Tod geweiht!" Er wollte lachen, doch das Lachen blieb ihm im Halse stecken. Wenn seine Eltern gehört hätten, wie er so abwertend über seine Mitschülerinnen sprach, hätten sie ihm garantiert eine Standpauke gehalten. Dementsprechend strahlte Ty von einem Moment auf den anderen das Schuldbewusstsein regelrecht aus.

„Ach, papalapap! Das ist doch kein Date“, sagte Emma entschieden und schüttelte energisch den Kopf. „Um diese Uhrzeiten finden keine Dates statt. Zumindest nicht die Sorte, die man nicht stören darf“, sagte sie und lächelte breit, wobei sie Yelinna zustimmend zu nickte.
„Wir können die beiden ja fragen, ob sie mitkommen wollen?“, schlug Rodrigo unterdessen vor, der zwischen den einzelnen Mädchen hin und her sah und sich an einem Kompromiss versuchte.
„Eine Kleinigkeit könnte ich nämlich auch langsam vertragen, ganz davon zu schweigen, dass mich das Essen interessiert, dass hier genau so gut, wie das von Harold sein soll. Also ich würde da den Laden bevorzugen, den du eben mit aufgezählt hast, Yelinna. Den... wie hieß er doch gleich? Red? Dieser Laden mit der Salatbar, den Wraps, Sandwiches... und so weiter“
„Mhh...ja, der ist gut“, raunte Emma, als in dem Moment Matthew und Paige, die anderen entdeckten. Paige strahlte und winkte energisch mit einer Hand, während Matt etwas zurückhaltender seinen Arm hob. Ganz so stürmisch, wie seine Freundin war er dann doch nicht. Die löste sich nämlich sofort von ihm und ging zu den anderen hinüber.
„Mensch, was macht ihr denn alle hier?“, fragte Paige, als ihr Blick auch schon auf die Tüten fiel.
„Aha! Also Einkaufen! Und scheinbar sogar schon erfolgreich – ward ihr in dem da?“, fragte sie und deutete dabei auf den Xara, aus dem sie eben gekommen waren. Matthew trat derweil an ihre Seite, lächelte freundlich in die Runde und nickte zum Schluss Ava zu.
Es war seltsam für ihn, dass sie auf einmal ein ganzes Stück älter als er war, obwohl sie früher öfters zusammen gespielt hatten. Und wenn er ehrlich war, hat er sich bis jetzt noch nicht ganz dran gewöhnt...

„Jaa... der Meinung bin ich auch. Daher mache ich mich gleich auf dem Weg und du kannst deinen Abend... andersweitig zubringen“, sagte Noemi schmunzelnd, lehnte sich auf dem Stuhl wieder nach vorne, um anschließend zurück zu rutschen aufzustehen. „Also... ich schätze mal, das Geschirr bringt man nach da hinten, richtig?“, fragte sie und deutete dabei auf das Laufband, auf dem man die Tabletts abstellen konnte, die dann den direkten Weg in die Küche nahmen.

„Ja... Ja, da gebe ich dir vollkommen und sowas von recht. Sollte ich irgendwann so... suizidgefährdet sein, dass ich mich auf so etwas einlasse, auf ein Date mit allen drei, dann bitte, tu irgendetwas, egal was, aber bitte, hindere mich daran“, raunte Nick, faltete die Hände flehend und ließ sich vor Ty auf die Knie fallen – den Anzug hatte er ja zum Glück noch nicht an, da ließ sich sowas aus Spaß noch machen.
„Ich flehe dich an! Mein Mitbewohner, Mitschüler, Kumpel Ty! Lasse das nicht zu! Nimmer und nie nicht! Und ich werde dir sooo dankbar sein. Und meine späteren Kinder und Kindeskinder“

Ava erwiderte Matts Kopfnicken und lächelte ihm zu. Für sie war es nicht minder seltsam, dass zwischen ihnen auf einmal ein so großer Altersunterschied bestand, nicht zuletzt weil Matt früher, als sie noch Kinder waren, immer damit geprahlt hatte, dass er ja ganze drei Monate älter als sie war. Nun war sie drei Jahre älter...irgendwie skurril. "Was hat euch denn hierher verschlagen?", riss sie sich selbst aus ihren Gedanken und wandte sich mit einem fragenden Lächeln an Paige, "genießt ihr eure Zeit zu zweit?" Sie machte eine ausladende Handbewegung. "Diese Mall ist wirklich schön, irgendwie seltsam, dass ich völlig vergessen hab, dass sie sie gebaut haben."

Felipe war einen Blick über seine Schulter und nickte dann. "Ganz richtig kombiniert", grinste er und hoffte, damit seine leichte Unsicherheit zu überspielen. Denn noch immer schwebten diese wunderschönen kleinen Wunschtraum in Bilderfetzen durch seinen Kopf. Felipe vertrieb sie mit einer Handbewegung die er sofort als Kratzen an seinem Ohr tarnte. "Dann wünsch ich dir noch einen schönen Abend", grinste er und zwinkerte Noemi zu, "allein mit deiner Badewanne."

"Ich tue mein Bestes?", erwiderte Ty lachend und sah Nick amüsiert und zugleich ein wenig misstrauisch an, "ich meine, ich kann dir anbieten, dich a la "Düsenjet" da raus zu holen und wo anders hinzufliegen, aber ich kann nich garantieren, dass das klappt. Versuch also lieber, dich nicht in Schwierigkeiten zu bringen!"

"Auch die könnte man Teilen", warf Hillary scherzend ein. Wirklich Scherzend, weil es wirklich eine sehr besondere Situation sein musste, in der sie eine neue Eroberung gleich mit jemandem teilen würde. Deswegen erwartete sie es auch nicht von Alexis. "Sollte er wirklich Prüde sein kann ich ja immer noch auf den Alkohol hoffen. Den wird es ja wohl geben, da wo er mich mit hinnimmt."

"Schwer zu übersehen, hm?", antwortete Yelinna grinsend auf Paiges Frage und raschelte vernehmlich mit der Tüte, die sie trug. "Wir wollten grade zum Red. Kommt doch mit. So wie ihr am rumtoben wart, habt ihr sicherlich Hunger." Ganz unschuldig blinzelte sie Paige an und warf dann ein zahnreiches Grinsen auf Matt.

„Ich kann das Grinsen deuten, Yelinna. Auch ganz ohne mentale Fähigkeiten“, gab Matthew zurück, konnte aber nicht allzu ernst dreinblicken und so grinste er schließlich Yelinna an, ehe er wieder zu Ava sah, um ihre Frage zu beantworten. „Wir wollten uns einfach einen schönen Tag hier machen, außerdem wollte Paige in den einen oder anderen Laden schauen. Ihre Tante hat eine neue ...Dingens-“ „Kollektion“, warf Paige schmunzelnd ein. „Genau, sowas hat sie heraus gebracht und angeblich, müsste man sie hier auch kaufen können“, erzählte Matt und zog seine Freundin an sich um ihr einen Kuss auf die Stirn zu drücken.
„Ja, ja, ich helfe dir gerne“, sagte sie lachend. „Und ja, Red klingt nach einer ziemlich guten Idee“, raunte sie, sah Matt prüfend an und der nickte daraufhin. „Ja, wir kommen gerne mit“

„Jaa!“ Noemi strahlte genießerisch, nahm ihr Tablett und ging um den Tisch herum, machte dabei einen Schlenker zu Felipe, sodass sie sich zu ihm hinunter lehnten konnte, bis ihr Mund auf der Höhe seines Ohres war. „Und wer weiß, vielleicht lass ich dich ja irgendwann mal mit hinein und kannst mir...behilflich sein“, hauchte sie ihm ins Ohr und lehnte sich mit einem charmanten Lächeln und einem anzüglichen Zwinkern. „Bis bald, Felipe“, sagte sie und wandte sich um. Mit einem amüsierten Grinsen auf ihrem Gesicht und einem gekonnten Hüftschwung meisterten sie den Weg zu dem Laufband und stellte ihr Tablett darauf ab.

Nun war es Nick, der lachen musste, die Hände wieder sinken ließ und aufstand. „In Ordnung, ich versuchs, aber ich kann nichts versprechen. Hin und wieder neige ich einfach zu...abenteuerlichen, ungesunden Aktionen. Aber diese Düsenjet... das klingt nicht so schlecht. Bis ich mich in richtigen Schwierigkeiten gebracht habe, kannst du ja an dem noch ein wenig feilen“, schlug er grinsend vor und trat an den Schrank, um seinen Anzug herunter zu nehmen.

"Hoffen wirs?", bemerkte Alexis amüsiert und zog eine Augenbraue hoch, "ich wäre ja dafür, dass man das zu einem Pflichtpunkt bei Dates macht: Versorge dein Date mit Alkohol, denn so kann sie sich dich schön saufen wenns nötig ist." Sie malte Anführungszeichen in die Luft und ging dann zu ihrem Schrank hinüber um ihn zu öffnen. Auch wenn sie inzwischen etwas über einen Monat hier lebte, war die Auswahl an Kleidern immer noch sehr spärlich und die Auswahl an Kleidern, mit denen man in eine Bar gehen konnte, noch viel spärlicher. Naja, sie würde schon noch irgendwas finden und notfalls einfach eine Jeans zu Hotpants umschneidern...

Ava lächelte als Matt Paige auf die Stirn küsste. Die beiden waren ein süßes Paar, sie passten wirklich gut zusammen. "Red klingt gut!", stimmte auch sie nickend zu, ehe sie sich mit interessierter Miene an Paige wandte. "Deine Tante designt?", hakte sie mit unverhohlener Neugier nach, "wie heißt denn ihr Label? Vielleicht kenne ich es ja?" Okay, in den letzten drei Jahren hatte sie sich nicht groß mit Mode auseinander gesetzt, aber ihre Mom hatte sich schon immer dafür interessiert und so hatte Zuhause immer Zeitschriften rumgelegen, in denen man über die neuesten Designtalente nachlesen konnte.

Felipe machte sich nicht die Mühe, auf cool zu machen, sondern sah Noemi mit einem zufriedenen Grinsen hinterher, wobei er den Anblick ihres wohlgeformten Hinterteils genoss, das sich in Richtung Ausgang bewegte. Zwar störte ihn noch immer dieser Wolfsgeruch, den sie verströmte und den ausser ihm wohl kaum jemand wahrnahm, aber er war sich sicher, er würde mit der Zeit lernen, damit klar zu kommen. Wer weiß, vielleicht konnte sie ihm helfen, seine Zustand bei Vollmond besser zu kontrollieren, mal ganz davon abgesehen, dass sie ein Goldstück war, das er nur zu gerne in seinen Trophäenschrank stellen würde...

"Glaub mir, das hab ich vor", lachte Ty und nickte, "keine Sorge, bevor ich jemals jemanden auf einen Jetflug mitnehme mache ich sicher, dass derjenige den Flug auch heil übersteht."

Abwehrend hob Yelinna die Hände und ihr Grinsen wurde zu einem freudigem Lächeln. Da die Unterhaltung weiter ging, ließ die Hände wieder sinken. Da sie keine große Ahnung von Mode hatte, sie kaufe, was sie toll fand, wusste sie natürlich nicht, von wem Paige und Ava redeten. Sie fand es in sich merkwürdig jemanden zu kennen, der mit einem Modedesigner bekannt oder verwandt war. Eher zufällig sah sie zu Rodrigo hoch und Lächelte leicht. "Du siehst auch aus, als wüsstest du ganz genau worum es geht."

Eine Weile sah Hillary Alexis bei ihrer Suche zu, dann legte sie die Beine übereinander und verschränkte die frisch Manikürten Finger auf den Knien. "Du kannst dir gerne bei mir etwas leihen, falls du nichts hast. Und du etwas findest, dass dir gefällt und passt", sagte sie in einem Anflug von Selbstaufopferung und sah Alexis an, als wäre sie der Osterhase persönlich.

„Precious, heißt das Label jetzt, glaube ich. Als sie damit angefangen hat, hieß es noch anders, aber das ist auch noch ziemlich lange her. Tante Eileens Sachen gabs aber schon bei den verschiedensten Läden... Nicht alles ist immer mein Geschmack, aber im Großen und Ganzen lässt sich immer was cooles finden und hin und wieder krieg ich auch was geschenkt“, erzählte Paige strahlend. „Sollten wir hier was finden, kannst du mir ja sagen, ob dir was davon gefällt und ich frag meine Tante, ob sie mir was davon schickt für dich“, bot sie Ava an.

„Oh, klar“, raunte Rodrigo, grinste schief und lehnte sich ein Stück zu Yelinna. „Nein, im ernst, ich weiß vage, worum es geht. Paige ist ja meine Cousine und ihre Tante habe ich schon bei Geburtstagen gesehen. Die Schwester meiner Tante...also“, versuchte er zu erklären und malte dabei einen unsichtbaren Stammbaum in die Luft. „Dass sie was mit Mode am Hut hat, habe ich schon mitbekommen. Ich glaube, sie ist auch ziemlich reich... Die ganze Familie ist da nicht ganz ohne“, sagte er und zuckte mit den Schultern. „Wollen wir schon mal vor?“, fragte er, wusste aber nicht, in welcher Richtung dieses Red lag, daher machte er eine Handbewegung, die so viel bedeutete, dass er ihr den Vortritt ließ.

Ohne sich noch einmal herum zu drehen, verließ Noemi die Mensa, sah sich kurz um und machte sich anschließend auf den Weg. Sie konnte sich zum Glück immer ziemlich gut und schnell an fremden Orten orientieren und dank der Führung von Felipe, klappte das jetzt ganz wunderbar. Gut gelaunt, da der Tag mehr als... ansprechend gelaufen war, ging sie lächelnd durch die Gänge der Schule.

„Okay, das klingt doch fair... bin dabei!“, sagte Nick grinsend und legte sich seinen Anzug über den Arm. „Ich werd mich dann ins Bad begeben, wenn es dir nichts ausmacht, und mich langsam fertig machen. Alles Organisatorische habe ich bereits erledigt, daher kann ich mir jetzt etwas Zeit lassen“

Yelinna gab sich Mühe den Familienverhältnissen zu folgen und meinte auch alles verstanden zu haben. "Die Welt ist klein. Und das ganze Leben ist ein Dorf", lachte sie und nickte Rodrigo dann großzügig zu, bevor sie den Weg zum Bistro einschlug. Dass die anderen schon folgen würden, daran zweifelte sie keine Sekunde. "Für die beiden muss es ja richtig merkwürdig sein. Ich mein, ich fand euren Wechsel nach den Ferien ja schon krass." Weil sie keine wirklichen Worte für das fand, was passiert war, drehte sie sich halb zu Rodrigo um und deutete mit beiden Händen an ihm herab. "Aber die beiden? Ihr müsst ungefähr das gleich Alter gehabt haben, oder nicht?"

Alexis schielte neidvoll zu Hillarys Kleiderschrank hinüber und einen Moment lang war sie wirklich versucht, das Angebot anzunehmen. Dann jedoch schüttelte die den Kopf. "Nein Danke", grinste sie und nickte Hillary zu, "ich weiß das Angebot zu schätzen, aber falls ich heute wirklich jemanden abschleppe, und ich bin fest entschlossen, werd ich mich irgendwann auch aus seiner Wohnung schleichen müssen. Nachher lass ich noch eins deiner Kleider da liegen und muss es dir ersetzen. Nee, das Risiko ist mir dann doch zu hoch." Sie zwinkerte ihrer Mitbewohnerin zu und zog dann ein kurzes Kleid aus dunklen Jersey aus dem Schrank das an sich zwar schlicht war, den Männern aber jede Menge Ausblick auf ihre langen Beine geben würde.

"Ich glaube, meine Mom hat ein Kleid von Precious!", erwiderte Ava lächelnd, "mein Dad hat es ihr zum Hochzeitstag geschenkt. Es ist so ein dunkelblaues Kleid, etwa knielang und mit drapierten Falten hier und da." Ava deutete auf Taille und Hüfte während sie überlegte, wie man das Kleid noch besser beschreiben konnte. Gott, warum war es so schwer etwas zu beschreiben, dass sich direkt vor ihrem inneren Auge hatte?!

"Was wünscht man bei sowas? Viel Erfolg?" Ty grinste seinen Mitbewohner an und hob kurz die Hand, ehe er sich seinem Schreibtisch zuwandte. Auf diesem hatte schon vorher brüllendes Chaos geherrscht, doch nachdem er noch seine Bücher und Unterlagen, die er vorhin mitgebracht hatte, darauf abgelegt hatte, sah man kaum noch den Tisch. "Puh, das sollte ich besser aufräumen...", murmelte er und schüttelte den Kopf. Er war doch früher nicht so unordentlich gewesen?

„Ja, so ziemlich. Er ist... war etwas älter als wir, aber nur ein paar Monate. Trotzdem...“ Rodrigo nickte und fuhr sich mit einer Hand über den Nacken. Für ihn war es ähnlich seltsam, auch wenn er mit Matt direkt jetzt so viel zu tun gehabt hatte. Es war mehr das generelle, dass die Schüler, die früher genau so alt wie er waren, jetzt ein ganzes Stück jünger waren.
Für sie hatte die Zeit einen Sprung gemacht, während sie bei den anderen an der Schule still gestanden hatte. „Es ist merkwürdig, aber ich hoffe, dass sich spätestens in einem Jahr alle daran gewöhnt haben. Es lässt sich ja schwer wieder rückgängig machen“, sagte er mit einem schiefen Grinsen und zuckte mit seinen Schultern. „Wie ist das für dich inzwischen? Ich meine, wir hatten ja früher nicht viel miteinander zu tun gehabt, ich hoffe doch mal, es hat dich jetzt nicht geschockt“, sagte er und grinste sie auf eine sympathische Art von der Seite an.

„Uhh, jaa, ich meine so eines bereits in einem der Kataloge gesehen zu haben. Es klingt auf jeden Fall hübsch. Da hat sich deine Mom bestimmt gefreut, oder?“, fragte Paige strahlend und schob ihre Finger ineinander. „Also wie gesagt,d as Angebot steht, ich kann meine Tante gerne fragen, ob sie mir was schickt, wenn dir was gefallen sollte“
„Wie wäre es, wenn die Damen ihr Gespräch im Gehen fortsetzen?“, fragte Matthew mit einem schiefen Lächeln. „Japp, das fände ich auch gut!“, stimmte Emma mit ein, hakte sich auf der einen Seite bei Ava ein und auf der anderen bei Paige. „Also, los geht’s!“

„Ha! Aber dabei wünscht man viel Erfolg und so wie dein Tisch aussieht, kannst du es auch echt gebrauchen“, bemerkte Nick lachend und verschwand im Bad. „Bis dann!“, rief er noch, ehe die Tür ins Schloss fiel und Nick seine Sachen an die Wand hängte. Jetzt war erst einmal eine Dusche angesagt.

"Gutes Argument", erwiderte Hillary nickend. Und vor allem so einleuchtend. Und zuvorkommend. Jetzt konnte sie nicht mal sauer sein, dass ihr Angebot abgelehnt worden war. Nur periphär fragte sie sich, ob sie das denn hatte sein wollen. "Es gibt ja immer noch ein nächstes Mal. Und das kommt bekanntlich schneller als man glaubt." Lachend schüttelte sie ihre Haare zurück über die Schulter. Sie hatte sie offen gelassen, genau aus diesem Grund. Manchmal konnte ein einfaches zurückstreichen der Haare einen Mann ganz schön ins Schwitzen bringen, und bei Nick wollte sie das ganze Register zur Hand haben. "Das ist ein tolles Kleid, wo hast du das her?", fragte sie Alexis und betrachtete das Kleidungsstück dabei näher. Es kam ihr nicht sonderlich bekannt vor, allerdings rechnete sie auch nicht damit, dass ihre Zimmerpartnerin in Designerfummeln rumlief.

Ein kurzes Grinsen flog über Yelinnas Lippen, dann setzte sie eine empörte Miene auf. "Wenn du meinst, dass ich dich nicht erkannt hätte, wenn der Professor nicht gesagt hätte wer da vor uns steht, dann doch. Ich war geschockt. Vor den Ferien warst du noch so ein kleiner Knuddel und jetzt? Schau dich an! Wieso müsst ihr Männer immer so verdammt groß werden?", schimpfte sie spaßhaft und stellte sich auf Zehenspitzen, damit sie mit der Handfläche seine Größe in der Luft festhalten konnte. Was absolut übertrieben war, weil er kaum einen halben Kopf größer war. So klein war sie nämlich auch wieder nicht.

„Ein kleiner Knuddel!?“ Rodrigo lachte und war kein bisschen empört darüber, wie sie ihn nannte, es amüsierte ihn viel mehr. Immerhin ging aus ihren Worten ja auch heraus, dass er das damals war, jetzt nicht mehr. „Danke?“, gab er also zurück, nicht ganz sicher, ob er denn jetzt besser war als ein 'kleiner Knuddel' -vielleicht hatte sie das 'klein' auch einfach durch ein 'groß' ersetzt.
„Also ich bin wirklich dankbar dafür, noch ein wenig gewachsen zu sein“, sagte er mit einem schiefen Lächeln und fuhr sich mit der Hand über den drei-Tage-Bart. „Weißt du, insgeheim war es ja mein Wunsch“, wisperte er und lehnte sich dafür zu ihr. „Nur größer als du und die anderen Mädchen zu werden. Und ich glaube, das habe ich ganz akzeptabel hinbekommen, oder nicht?“ Grinsend richtete er sich wieder auf und streckte sich neben Yelinna, ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen.
Er gehörte ganz eindeutig zu den Jungs, die es, ohne bewusst darauf zu achten, doch eher kleinere Mädchen bevorzugten, anstatt jene, die sie mit ein paar Köpfen überragten.

Schnaubend schlug Yelinna mit der flachen Hand gegen Rodrigos Brust, musste dann aber doch über seine Miene lachen und konnte nicht weiter ernst bleiben. "Hinbekommen hast du das ja, aber ehrlich, dafür einen Zeitsprung? Ich hoffe du hast dir für deine Eltern eine besser Ausrede einfallen lassen." Freundlich blinzelte sie zu ihm hoch und konnte ihm gar nicht dafür böse sein so schnell in die Luft geschossen zu sein. "Das ist bestimmt auch eine Anmache, die zieht", fiel ihr dann ein und sie zog das Kinn leicht an, als sie versuchte Rodrigos Tonfall zu treffen: "Für dich bin ich durch die Zeit gereist, Baby." Und dann bekam sie Schluckauf, weil sie so verzweifelt versucht hatte nicht zu lachen.

Rodrigo lachte, als Yelinna Schluckauf bekam und machte sich nicht ansatzweise die Mühe, das zu unterdrücken. Schmunzelnd schüttelte er leicht den Kopf und winkte ab. „Da gibt es noch viel bessere Sprüche. Sowas wie 'Ich steckte drei Jahre in der falschen Zeit. Drei verdammt harte Jahre, fern von allem, was du oder ich kennen. Und mit jedem Tag, der dort verging, wurde mir klarer... dass ich nur bei dir sein wollte-'“, sagte er und sah ihr dabei mit ernstem Blick und einem kleinem Lächeln ins Gesicht, als würde er das in diesem Moment ganz genau so meinen. Im nächsten Moment lächelte er jedoch wieder breit, zuckte mit den Schultern und fuhr unbeirrt fort.
„Aber es gebe da auch noch ein paar andere, schlichtere. Eine direkte Frage, wie 'Hätten Sie was dagegen, wenn ich mich mit Ihnen betrinke?' oder... man geht das geheimnisvoller an“, raunte er und überlegte kurz. „Wie: Kann ich dir ein Geheimnis anvertrauen? Ich plane einen Ausbruch. Zuerst müssen wir aus dieser Mall, dann aus der Stadt und am Ende müssen wir es noch über die Grenze schaffen. Bist du dabei? Nur wir zwei?“, fragte er, war wenige Schritte voraus gegangen, um sich nun zu Yelinna umzudrehen und ihr lächelnd die Hand hinzuhalten.

Zack, da hatte der Schluckauf sich gegessen. Dass er auch noch so aussah, als würde er genau das meinen was er sagte, jagte ihr einen kleinen Schrecken ein. Das war ein Scherz, nur ein Scherz! Das musste einfach ein Scherz sein. Natürlich war das nur Spaß, sagte sie sich mit jedem Satz von ihm und schaffte es so immerhin wieder auszuatmen, als er sich zu ihr umdrehte. Er war nicht nur größer geworden, stellte sie fest. Jedenfalls hatte sie ihn so gar nicht in Erinnerung. "Du solltest Schauspieler werden", sagte sie und ärgerte sich darüber, dass sie atemlos klang. Sie ließ sich doch nicht ins Boxhorn jagen, sie war immer noch älter als er! "Du bist wirklich gut." Ihre Selbstsicherheit kam langsam wieder zurück und sie konnte ihn sogar angrinsen, als sie zu ihm trat. Trotzdem nahm sie weder seine Hand noch ging sie weiter auf die Sprüche ein, das war ihr doch zu unheimlich.

Rodrigo hatte keine Ahnung, dass er mit den Sprüchen vielleicht etwas direkt war, besonders mit dem letzten, und das das ganze womöglich seltsam herüber gekommen war. Also lächelte er einfach charmant weiter, ohne sich irgendeiner Wirkung bewusst zu sein und fuhr sich mit der Hand, die er eben noch Yelinna hin gestreckt hatte, durch das dunkle, lockige Haar.
„Meinst du?“, sagte er, wobei sein Lächeln fast etwas verlegenes hatte. „Danke dir! Die Schauspielerei wäre bestimmt interessant... Aber das ist so mancher Beruf und Schauspieler zu sein, könnte auch gewaltig nach hinten los gehen. Vorerst wäre ich schon froh, die kommenden Prüfungen und Arbeiten zu schaffen“, sagte er und schob seine Hände in die Hosentaschen, während sie gemeinsam weiter liefen. Bisher hatte er die Sprüche noch nie ausgepackt, zumindest nicht ernsthaft. Früher war er mehr der Typ Junge gewesen, der lieber mit Freunden abgehangen war, als sich 'binden' zu wollen. Mit 15 Jahren dachte man einfach noch anders über Beziehungen.
„Mensch, dass ich aber soo gut bin, dass ich sogar deinen Schluckauf vertreibe - ich muss mit einer zweiten Mutation gesegnet sein“, bemerkte er lächelnd von der Seite, nachdem ihm aufgefallen war, dass Yelinna gar nicht mehr hickste.

Das war Yelinna auch noch nicht aufgefallen. Ihren Mund hatte sie leicht geöffnet und die Hand auf halben Weg an die Lippen gehoben, als sie auch schon wieder mit den Schultern zuckte. "Du hast mich abgelenkt, daran liegst. Mit Mutation hat das wohl nichts zu tun." Grinsend sah sie ihn an und schüttelte dann leicht den Kopf. "Hast du die Sprüche auch in der Zukunft gelernt? Dann kann man ja noch hoffen."

Ava ließ sich von Paige mitziehen und revidierte währenddessen in ihrem Kopf die erste Meinung, die sie von Paige gehabt hatte: Am Anfang war das Mädchen ihr nicht wirklich sympathisch gewesen, sie hatte sie ihre Art als aufmerksamkeitsheißend und aufdringlich gefunden. Nun hatte das Mädchen eindeutig ein paar Sympathiepunkte eingeheimst und Ava ließ sich gerne davon überzeugen, dass Paige im Grunde ein nettes Mädchen war.
Aus dem Augenwinkel verfolgte sie zeitgleich das Gespräch von Rodrigo und Yelinna und musste schmunzeln. Zwischen den beiden knisterte es eindeutig, blieb nur noch die Frage, was für ein Knistern es genau war. So oder so, sie würde es Rodrigo gönnen wenn er jemanden fand, der ihm gut tat. Er war ein lieber Kerl der es verdiente, dass ein nettes Mädchen ihm ihre Aufmerksamkeit schenkte.

Während aus dem Bad das gedämpfte Rauschen der Dusche erklang, machte sich Ty daran, das Chaos auf seinem Schreibtisch nach und nach abzutragen. Dabei fand er nicht nur einige alte Notizen, die ihm im nachhinein bei seiner Referatsvorbereitung hatten helfen können sondern auch einige Sachen, die er beim Auspacken seines Koffers damals einfach hier hingelegt hatte. Darunter auch ein Foto von ihm und seiner Exfreundin bei dem letzten LARP, an dem er vor seinem Umzug in die USA teilgenommen hatte. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen während er sich selbst und Helena betrachtete, wie sie ihn mit ihren selbst genähten Kostümen und schlecht angeklebten Elfenohren anstrahlten. Mehrmals hatte er versucht, mit Helena Kontakt aufzunehmen, doch sie ignorierte die Mails und Nachrichten, die er ihr schrieb.

"Habs in so einer kleinen Botique mitgehen lassen", erwiderte Alexis schulterzuckend und grinste Hillary an, "ich kann dir gerne zeigen, wo die ist, aber drinne blicken lassen sollte ich mich nicht. Obwohl, eigentlich sollte mich die Kassenlady nicht wieder erkennen, ich hab ihr eine ziemliche Dröhnung verpasst, aber man sollte nichts riskieren." Sie zwinkerte ihrer Mitbewohnerin zu ehe sie das Kleid über die Lehne des Schreibtischstuhls legte und sich daran machte, ihr Oberteil auszuziehen.

„Dort? Nein, eher aus den Filmen, die meine Ma noch von früher hat. Auf Videokassetten“, setzte Rodrigo grinsend zu. Es war zwar echt schwer, noch an einen funktionstüchtigen Videorecorder dran zu kommen, aber zum Glück besaßen sie einen, der noch tat und den einen oder anderen alten Film abspielte. Das da der eine oder andere kriselte, störte ihn nicht wirklich, es gehörte einfach dazu.
„Der eine-“ Zwei Kinder kamen auf die beiden zu gerannt, eines davon hatte die Arme ausgestreckt und schien vor dem anderen wegzurennen, dabei stieß er mit viel Schwung gegen Rodrigo.
Während sich der Junge gerade so wieder fing und weiter lief, ohne sich zu entschuldigen, war Rodrigo zur Seite gefallen und riss Yelinna mit sich, die unter ihm landete.
„Boah, Peet!“, brüllte der andere Junge und rannte dem einen nach.
Rodrigo stützte sich mit einem Arm hoch und starrte den Jungs einen Augenblick nach, ehe er Yelinna ansah, der ihr Gesicht gar nicht so weit weg von seinem war.

„Ich nehme das mal als ein Ja auf“, sagte Paige munter, die Avas Blick folgte und zu grinsen begann. Emma sah zwischen den beiden hin und her und tat es ihnen dann gleich, woraufhin auch sie grinsen musste. „Mensch... nach was riecht es hier so?“, fragte sie und atmete tief ein.
„Luft und Liebe“, antwortete Paige und klimperte leise lachend mit ihren Wimpern. „Läuft da was zwischen den beiden?“, fragte sie daraufhin und lehnte sich nach hinten, um an Emma vorbei, Ava fragend ansehen zu können.
„Na, bisher nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden...“, raunte Emma leise und sah zu spät, dass ein Kind direkt auf Rodrigo und Yelinna zu rannte. „Uhh“ Sie kniff ein Auge zusammen, als einer der Jungs direkt in Rodrigo hinein gelaufen war und ihr Mitschüler geradewegs mit Yelinna zu Boden fiel. „Matt!“ Paige pfiff ihren Freund zurück, der den zweien auf dem Boden bereits zu Hilfe kommen wollte, und bedeutete ihm, die zwei für sich zu lassen.
Matthew seufzte und schüttelte den Kopf mit einem kleinen Lächeln.

Hillary nickte. "Klingt spannend. Die Botique würde ich gerne sehen. Vielleicht treffen wir dann auch deine Bekannte, die Kassenlady und können ihr ein paar Komplimente machen", schlug sie mit einem fiesen Grinsen vor. Vielleicht konnte man im gleichen Besuch auch ein bisschen Unheil stiften. Viel davon war hier nicht zu holen.

Nur einen klitzekleinen Moment hatte Yelinna woanders hin gesehen, deswegen hatte sie auch keine Chance darauf vorbereitet zu sein und ging somit wehrlos mit ihm zu Boden. Ein antrainierter Reflexs ließ sie ihr Kinn auf die Brust drücken, wodurch sie immerhin entging ihren Hinterkopf auf den Boden zu schlagen, trotzdem blieb ihr kurz die Luft weg. Der Aufprall und dazu Rodrigos Gewicht trieb ihr den Atem einfach aus den Lungen. Das war auch erstmal ihre größte Sorge, wie sie einatmen konnte. Und erst als sie das schaffte, hatte sie Zeit zu bemerken, dass Rodrigo immer noch auf ihr lag. Ziemlich dicht. Und sie ansah. Sie blinzelte und als er keine Anstalten machte aufzustehen, machte sie sich sorgen, dass vielleicht etwas passiert war. "Hast du dir weh getan?", fragte sie deswegen und legte ihre Hände gegen seine Schultern.