Mutant High II - Das RPG 5

Riley gab sich nicht einmal die Mühe die Gänsehaut und den angenehmen Schauer zu verbergen, die ihn nach ihren Worten befielen. Lächelnd drückte er ihre Hand und schüttelte leicht den Kopf. "Mach dir mal keine Gedanken über meinen Vater. Wer im Glashaus sitzt draf nicht mit Steinen schmeißen, dass hat er mir immer gesagt. Er wird sicher nichts sagen. Nur meine Mutter. Naja, sie wird sich tierisch freuen und deswegen bestimmt versuchen uns bei irgendwas zu beobachten. Sprich, sie wird uns keinen Moment aus den Augen lassen und trotzdem immer in merkwürdige Situationen bringen", sagte er und ließ es sich dann nicht nehmen ihre Worte noch einmal zu bestätigen: "Und ja. Wir gehen miteinander!"

"Okay, auf gehts." Ava atmete einmal tief ein, langsam aus und drückte schließlich die Klinke hinunter. Da das Kleid für das Tragen von hohen Schuhen ausgelegt war, war es im Moment ein bisschen lang, weswegen Ava es vorne raffte, ehe sie ins Zimmer trat. Ihre Wangen glühten noch immer und sie konnte nicht anders, sie strahlte Luke an wie ein Kind an Weihnachten. "Und?", fragte sie schließlich zögerlich und vollführte eine halbe Drehung, wobei das Kleid sich zeitverzögert mitbewegte, was den Eindruck von Wellen erzeugte, "was sagst du?"

"Moment!" Ty hob die Hände zum Mund und schob beide kleine Finger seiner Hände in die Mundwinkel. Einen Augenblick später produzierte er eine Abfolge von lauten Tönen, die vom Wind über das Gelände getragen wurde.
Einige Sekunden lang passierte nicht, doch dann entdeckte Felipe eine geduckte Gestalt, die aus dem Wald kam und über die Wiese rannte. "Was zum...?", murmelte er, woraufhin Ty grinsend erklärte: "Es ist ein Vogelruf. Auch über größere Distanzen gut zu hören und für das ungeschulte Ohr klingt es wie ein schief singender Vogel. So oder so deutlich unauffälliger als lautes Rufen." Er zwinkerte Felipe verschwörerisch zu, während man die herannahende Gestalt inzwischen eindeutig als Mizuki erkennen konnte.
Mit wenigen Worten hatte Felipe Mizuki seine Pläne erläutert und auch wenn diese ihn mit hochgezogener Augenbraue fragend ansah, verkniff sie sich jeden weiteren Kommentar und bezog schließlich am Ende der Laufbahn Stellung. Vor Noemi und Ty lagen nun knappe 200 Meter gerade Strecke die es hinter sich zu bringen galt und während Felipe den Start überwachte, würde Mizuki am Ziel stehen. Ty schwebte bereits und sah nun zur Wölfin, die neben ihm stand. "Bereit?"

Alessia atmete tief ein, nickte und atmete wieder auf, bevor sie sich mit einem Lächeln auf ihrem Stuhl zurück lehnte. Sie ging mit Riley. Sie waren zusammen. So richtig. Erneut flatterte ihr Herz und für einen Augenblick hatte sie das Gefühl, dass es ihr gleich aus der Brust sprang.
„Oh Gott“, wisperte sie und hielt ihre Arme leicht hoch, auf denen sich eine Gänsehaut ausgebreitet hatte. „Das ist toll. Einen besseren Freund könnte ich mir auch nicht vorstellen“, raunte sie und lehnte sich dann noch einmal zu ihm vor, um ihm einen zweiten Kuss zu geben, der dieses Mal sehr sinnlich ausfiel, bei dem sie es sich erlaubte auch die Augen für einen Moment aufzumachen und das Kribbeln zu genießen.
Hoffentlich wachte sie nicht morgen auf und hatte das alles nur geträumt...

Luke starrte sie mit leicht geöffnetem Mund an, während sein Blick an seiner Freundin hinab wanderte. Das Kleid stand ihr unglaublich gut, es schmeichelte ihrem Körper und dazu dieses Strahlen in ihrem Gesicht. Er vergaß sich kurz, trat auf sie zu, umfasste mit einer Hand ihr Gesicht und küsste.
„Du siehst aus, wie eine Prinzessin. Du bist wunderschön. Das Kleid steht dir fantastisch“, antwortete er ihr danach und sah sie mit einem warmen Lächeln an.
„Ich hoffe, es kommt die Gelegenheit, bei der ich dich in diesem Kleid ausführen kann“, raunte Luke und strich ihr eine Strähne hinters Ohr.

Es kribbelte in ihren Pfoten, so sehr freute sich Noemi auf das Rennen. Sie wartete geduldig ab, bis die anderen alles geklärt hatten, danach sah sie zu Ty hinauf und nickte auf seine Frage hin.
Sie spannte ihre Muskeln an und wartete auf den Startschuss in Form von Felipe, der von drei hinunter zählte.
Noemi schoss los, als es soweit war und rannte die Laufbahn entlang, wobei sie nicht auf ihren Mitschüler in der Luft achtete, sondern visitierte allein das Ende der Bahn an, während sie so schnell rannte, wie es ihr möglich war.

Rileys Augen blieben fest verschlossen. Was auch damit zusammen hing, dass er seine gante Aufmerksamkeit brauchte um nicht hier und jetzt, auf der Stelle über sie herzufallen. Er war sechzehn, himmel Herrgott! Da machten die Hormone was sie wollten. Vor allem mit so einer tollen Frau direkt vor ihm, die jetzt seine Freundin war. Oh, er hoffte so sehr, dass sie es sich morgen nicht anders überlegt hatte. Immerhin war er - Nunja, nicht das was sie sonst an Kerlen hatte. So mal absolut gar nicht. Vielleicht war das ja sein Glück. Er hatte jedenfalls vor genau darauf zu bauen. Seine Finger krallten sich fest um ihre Oberarme, damit sie nicht irgendwo anders hin wanderten.

"Notfalls stürmen wir in Abendkleidung den nächsten Burgerladen?", schlug Ava schmunzelnd vor, ehe sie zu Luke aufsah. Seine dunklen Augen schienen regelrecht zu sprühen und Ava spürte, wie ihr Herzschlag sich unwillkürlih beschleunigte. "Ich glaube, ich habe mich in meinem Leben noch nie so schön gefühlt", gestand sie mit einem schiefen Lächeln und lehnte ihr Gesicht an Lukes warme Hand, "die Art wie du mich ansiehst..." Ihr fielen keine Worte ein, die ihre Gefühle klar hätten ausdrücken können, weswegen sie sich einfach vorbeugte und Luke einen zärtlichen Kuss auf die Lippen drückte.

In dem Moment als Felipe "Los!" rief beschleunigte Ty so schnell er konnte. Torpedogleich schoss er los, wobei der Gegenwind ihm Tränen in die Augen trieb und dafür sorgte, dass er kaum sah, wohin er flog. Als er schließlich erkannte, dass er das Ziel erreicht hatte, war er gute 10 Meter zu weit geflogen und musste erst einmal wieder umkehren. "Und?", fragte er, während er sich die Tränen mit einer Ecke des Ärmels aus den Augenwinkeln wischte, "wer hat gewonnen"?"
Mizuki ließ die beiden ein bisschen zappeln, erklärte dann aber Ty zum Sieger. "Es war knapp", war ihre detaillierte Beschreibung des Rennens und wer genau hinsah, konnte ein amüsiertes Schmunzeln entdecken, als Felipe sich der kleinen Gruppe näherte und vorsorglich seinen Schritt mit den Händen bedeckte.

Alessia löste sich, zwecks Luft schnappen, von ihm und lächelte ihn atemlos an. Während er sie an den Oberarmen festgehalten hatte, hatten sich ihre Finger, ohne das sie es bemerkt hatte, um sein Oberteil gekrallt, an dem sie ihn noch immer festhielt.
„Ganz egal, wie lange deine Mutter uns an Weihnachten stalken wird, ich bin mir sicher, es werden die besten Feiertage seit einer... sehr langen Zeit“, sagte sie und schluckte kurz.
Ihre Eltern interessierten sich sicherlich nicht dafür, ob sie nun einen Freund hatte, oder nicht. Aber sie wünschte sich, sie hätte welche, denen sie es erzählen konnte und die sich darüber freuen würden. Stattdessen würde sie es vermutlich erstmal nur Noemi und Nick erzählen.
„Können wir...das erst einmal für uns behalten? Also, bis auf deine Familie, denen kannst du das ja gerne erzählen... deine Schwester macht bestimmt Freudensprünge“, bemerkte sie schmunzelnd.

Zärtlich erwiderte Luke den Kuss und schlang einen Arm um sie, woraufhin er sie sanft enger an sich zog. Dabei schaffte er es, soweit klar zu denken, dass er auf ihr Kleid aufpasste. Er wollte weder darauf steigen, noch es zerreißen. Man wusste ja nie, wie stabil diese Kleider waren – aber teuer sah es auf jeden Fall aus.
Als er sich von ihr löste, lächelte er sie wieder mit diesem Lächeln an und strich ihr übers Gesicht.
„Du siehst immer so schön aus. Du brauchst dafür kein Kleid wie dieses, für mich wärst du auch in einem Kartoffelsack noch genau so schön“

Noemi war fertig, die Schnauze leicht geöffnet, gierte sie nach der Luft und war ein wenig enttäuscht, dass sie nicht schneller gewesen war. Andererseits gönnte sie es Ty auch. Er musste ja unheimlich schnell gewesen sein, irgendwann hatte sie ihn über sich hinweg fliegen sehen.
Schnaufend sah sie zu ihm, wartete darauf, dass er Blickkontakt zu ihr hielt und neigte ihren Kopf, sodass es so wirkte, als würde sie sich vor ihm verneigen. Ihre Art in dieser Gestalt ihm Respekt zu zollen und zu gratulieren. Die andere Möglichkeit wäre gewesen, über ihn her zu fallen und ihm das Gesicht abzulecken. Aber das machte sie normalerweise nur um ihren Bruder zu ärgern.
Anschließend streckte sie sich ein wenig und sah zu Felipe hinüber, dessen Geruch sie momentan einfach am stärksten wahrnahm.

Schmunzelnd zwang Riley sich dazu seine Finger zu lösen und Alessia loszulassen. Wenn er noch ein paar denkende Hirnzellen behalten wollte, dann sollte er Abstand zwischen sie bringen. "Ich sogr dafür, dass das die besten Weihnachtstage deines Lebens werden", versprach er ihr leise. Und dann wurde sein Grinsen gleich noch breiter. "Sie wird es lieben", lachte er. Oh ja, das würde Paige gefallen. Er konnte schon sehen, wei sie mti dem Fuß aufstampfte und die Arme vor der Brust verschränkte. "Ich muss es niemandem erzählen, wenn du willst, dann bleibt das ganze geheim. Heimliche geliebte", meinte er, wobei er den Gedanken, dass sie sich vielleicht schämte standhaft unterdrückte.

"Auw." Ava griff sich unbewusst ans Herz und spürte, wie ihr erneut das Blut in die Wangen schoss. Früher hatte sie es immer ein bisschen albern gefunden wenn Pärchen sich gegenseitig Komplimente machten, die hart am Kitsch vorbeischrammten, aber jetzt verstand sie den Reiz, den es haben konnte. Lukes Worte gingen ihr runter wie Öl und am liebsten hätte sie blumig und mit vielen Worten ihre Gefühle für ihn ausgedrückt, doch erneut wusste sie nicht, WIE sie es sagen sollte. Also tat sie, was shon vorher gut funktioniert hatte: Sie küsste Luke. "Ich liebe dich", fügte sie flüsternd und mit einem warmen Lächeln hinzu, ehe ihre Lippen erneut seine suchten.

Ty hatte einen Moment gebraucht, doch schließlich verstanden, was Noemi mit ihrer Bewegung hatte ausdrücken wollen. "Vielen Dank, du warst ein mehr als würdiger Gegner", war seine Antwort darauf, begleitet von einer angedeuteten Verbeugung.
"Ich will ja nicht die Siegerehrung stören, aber ich glaube, wir sollten langsam wieder rein", klinkte sich Felipe in dem Moment in das Gespräch ein und nickte in Richtung des Haupthauses. Tatsächlich dämmerte es bereits und in spätestens einer Stunde würde der Mond am Himmel stehen.

Das Versprechen war wie heiße Schokolade, die sie von innen wärmte und ihr ein dankbares Lächeln aufs Gesicht zauberte. Selbst wenn es nicht so werden sollte, zählte der Gedanke, den sie zu schätzen wusste. Ihr letztes richtiges schönes Weihnachten hatte sie mit vier Jahren erlebt. Ihre Erinnerung daran waren sehr dunkel und vage, eigentlich waren es mehr Gefühle, an die sie sich erinnern konnte. Und ein paar wenige Fotos von dem Fest.
Im Grunde genommen einfach zu toppen, es sei denn natürlich, dass Rileys Familie sich bis Weihnachten in eine Alptraumfamilie verwandeln würde.
„Sicher? Dass das für dich in Ordnung ist?“, hakte sie nach. „Für vielleicht ein paar wenige Wochen?“

Es freute ihn, seine Freundin so zu sehen, die sichtlich Gefallen an dem Kompliment hatte. Luke wusste von seiner Schwester und anderen Mädchen, dass diese sich meistens viel zu sehr Gedanken ums Äußere machten und oft gar nicht sehen, was an ihnen so einzigartig und schön war. Da waren Männer wesentlich einfacher gestrickt.
Sanft drückte er Ava, während des Kusses, den er beide Male erwiderte.
„Ich dich auch“ Luke lächelte sie an, als sich ihre Lippen wieder von einander getrennt hatten und nahm ihre Hand.
„Ich hätte eine Kamera hier. Blöd, dass es mir erst jetzt einfällt, da dich schon aus der Uniform wieder heraus gequält hast. Aber ich könnte dich in dem Kleid fotografieren. Falls du deinen Eltern das Bild schicken willst, oder so“, schlug er vor.

Das Stichwort. Noemi trottete zu Felipe hinüber, sah mit ihren Bernsteinaugen zu ihm auf und stubbste ihn leicht mit der Schnauze an. Sie wollte nach dem Wettrennen noch einmal kurz in ihr Zimmer und würde dann so langsam auch mit ihrem Mitschüler hinunter in die Zelle verschwinden. Kurz sah sich die Wölfin um und fand dann die Stelle, wo Ty ihre Klamotten zurück gelassen hatte, auf die sie nun zu ging.
Bei dem Kleiderhaufen angekommen, zierte sie sich nicht sonderlich – immerhin wussten beide Jungs sehr genau, wie sie nackt aussah und bei Mizuki störte es sie nicht sonderlich, außerdem drehte sie ihnen ja eh den Rücken zu, weswegen sie sich kurzerhand zurück verwandelte.
Noemi streckte sich kurz und schlüpfte dann ihre ihre Klamotten. Sobald der Reißverschluss ihrer Jeans zu war und sie obenrum auch ihren BH trug, pfiff sie kurz und winkte Felipe zu sich.
Sie hatte da vorhin noch eine Idee gehabt.

"Klar, nein, kein Problem", beeilte Riley sich zu versichern. Und verzog gleich drauf den Mund. Das hieß auch heute nichts zu Rodrigo sagen. Und der war so gut dadrin geworden ihm alles an der Nasenspitze abzulesen. "Also. Ich werds jedenfalls versuchen", relativierte er sofort sein Versprechen. Er wollte ihr ja auch nicht gleich unangenehm deswegen auffallen.

„Wie gesagt, ich verstehe, solltest du es doch jemanden sagen. So lange du es keiner Plaudertasche erzählst, wie Zach oder so“, sagte Alessia und stieß ihn leicht mit ihrem Bein an, wobei sie ihn lächelnd ansah. Sie hätte auf jeden Fall nichts dagegen, wenn er es seinem Cousin sagen würde. Rodrigo war immerhin auch sein Mitbewohner und davon abgesehen wirklich schwer in Ordnung. Paige machte ihr da schon wesentlich mehr Sorgen... Da sie sich ja bestimmt nicht freuen würde, würde sie es vermutlich an die große Glocke hängen und im Nu wüssten es dann alle.
Nur was machten sie jetzt? Den Film vorverlegen? Riskieren, dass das Kuss am Ende doch in etwas ausartete? Nachdenklich sah Alessia zum Fenster hinüber und hatte eine Idee.
„Was hältst du davon, wenn wir, anstatt hier drinnen zu lernen, was wir ja jetzt eh aufgegeben haben, nach draußen gehen?“

Ob er was dagegen hatte raus zu gehen, wenn es Schneite. Ein kleines Hibbeln lief durch Riley, aber er bezwang seinen Eifer. Mit Alessia zusammen draußen im ersten Schnee. Gott, heute war echt sein Glückstag!
"Ich finde das ist eine ganz tolle Idee! Drinne sitzen ist doch auch langweilig", stimmte er begeistert zu und war schon aufgesprungen. Lächelnd griff er nach ihrer Hand. "Und es es dunkel draußen, dann müssen wir uns nicht mal zwischen den Bäumen verstecken um Händchen zu halten."

Alessia lachte über die Euphorie und sein Argument bezüglich der Dunkelheit, auch wenn ihr der Gedanke ein bisschen Angst machte. Händchen halten. Früher hatte sie sich darüber lustig gemacht. Und jetzt fand sie Gefallen daran, die Vorstellung Riley Hand zu halten.
„Lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis es dunkel ist... Willst du dir vorher noch eine Jacke holen? Draußen ist es bestimmt ziemlich kalt“, sagte sie und löste ihre Finger notgedrungen aus seiner Hand, um ihre Jacke zu holen. Gleich darauf fiel ihr wieder ein, dass er ja nicht in sein Zimmer gehen konnte...
„Hm...nein, dein Cousin ist nicht beschäftigt. Und meine Jacken stehen dir sicherlich nicht“, murmelte sie nachdenklich und musterte ihn.

"Das ist eine tolle Idee!" Ava hatte überhaupt nicht daran gedacht, ihren Eltern ein Bild zu schicken, aber jetzt wo Luke es erwähnte, schämte sie sich fast ein bisschen, nicht daran gedacht zu haben. Sowieso hatte sie das Gefühl, das ihre Eltern in ihrer Gegenwart irgendwie seltsam waren. Vielleicht kamen sie noch immer nicht so ganz mit der Tatsache klar, dass ihr Mädchen nun 18 und nicht 15 war. Ava konnte es ihnen nicht verdenken. Doch in diesem Moment wollte sie nur daran denken, wie schön sie in dem Kleid aussah und wie gut es ihr tat, dass Luke ihr all seine Aufmerksamkeit zuteil werden ließ.
"Okay, wo soll ich mich hinstellen?", fragte sie ihren Freund lächelnd, während sie das Kleid vorne ein wenig raffte um nicht darauf zu treten.

"Sie haben gerufen, Ma'am?" Grinsend lief Felipe zu Noemi und konnte nicht anders, er schielte kurz auf ihre Brust, ehe er seine Aufmerksamkeit brav auf ihr Gesicht richtete. Es war ein wenig gerötet, wahrscheinlich noch von der Anstrengung des Sprints.
Während Felipe zu Noemi eilte, hatte sich Ty zu Mizuki gesellt und sich von ihr die Ereignisse in der Mensa schildern lassen. "Keine Sorge, ich hab ihm nicht in den Schwanz geboxt", beruhigte Mizuki ihren Kumpel mit dem Anflug eines Grinsens, "aber es gab einen Warnschuss in die unmittelbare Umgebung."
"Du bist echt gefährlich", stellte Ty amüsiert fest und schüttelte leise lachend den Kopf, ehe er seinen Arm um Mizukis schmale Schultern legte, "erinnere mich daran, dass ich dich nie verärgere."
"Brauch ich nicht, das weißt du schon längst."

Ob sie ihm standen oder nicht war Riley im Moment herzlich egal. Er wollte seine eigene jedenfalls nicht holen. Ein Blick nach Draußen, dann zuckte er mit den Schultern und grinste. "Wir können ja dicht beeinander laufen. Der Schnee schmilzt noch, so kalt kann es also gar nicht sein. Mit reicht der Pullover", sagte er und zupfte bestätigend an seinem Saum. "Also, wollen wir?" Vielleicht klang er dabei ein Bisschen wie ein begeisterter aber ungeduldiger Fünfjähriger.

Luke sah sich im Raum um und stellte fest, dass sein und Felipes Bett ähnlich unordentlich aussahen. Sie waren einfach keine Fans vom Bett machen. Die wurden abends ja eh wieder benutzt. Die Schreibtische sahen allerdings aktuell auch nicht viel besser aus.
„Ich glaube, am besten vor dem Fenster. Sonst fragen deine Eltern noch, warum du neuerdings so schludrig mit deinem Zimmer umgehst. Wie Felipe und ich“, raunte er schmunzelnd und ging zu seinem Schreibtisch, wo er in einer der Schubladen die Digicam aufbewahrte.
„Da es draußen eh langsam dunkel wird, sollte das mit dem Licht auch gut klappen“, fügte er nachdenklich hinzu und machte im Zimmer das Licht an, damit er nicht unbedingt den Blitz anmachen musste.

„Es wäre irgendwie netter, wenn du mir beim nächsten Mal zuerst ins Gesicht schaust. Und dann auf die Brüste“ Noemi boxte ihm leicht gegen die Schulter und deutete dann hinter sich auf die Schule, ehe sie sich ihren Pulli überzog. „Wenn wir wieder drinnen sind, ziehst du dich aus“
Sie zupfte ihr Oberteil zurecht, wobei ihr blonden Haare unordentlich über ihre Schultern fielen.
„Dann zieh ich sie an. Also deine Klamotten. Vielleicht schaffe ich es dann noch, dass ich nachher in der Zelle genug nach dir rieche, damit du friedlich bist. Also der Wolf. Aber wehe ihm, er kommt auf den Gedanken, ich bin sein Weibchen, dann werde ich beißen“, raunte sie ernst, tippte ihm gegen die Brust und lächelte dann gleich wieder charmant. „Gehen wir rein?“

„Warte“ Alessia nahm aus ihrem Schrank ihren Mantel, zog ihn sich an und zog aus einem Fach noch einen dunkelblauen Schal, den sie kurzerhand Riley umlegte. „Nimm wenigstens den. Der steht dir gut... bei deinen blauen Augen“, sagte sie, lächelte etwas verlegen und schlüpfte dann noch in ihre Schuhe, ehe sie sich wieder zu Riley herum drehte.
Sie ging noch einmal auf ihn zu, fasste nach dem Schal und zog ihn daran leicht zu sich, woraufhin sie ihm einen langen Kuss gab.
„Jetzt bin ich fertig“, wisperte sie, als sich ihre Lippen wieder trennten und nickte lächelnd in Richtung der Tür.

Ava nickte und stellte sich dann so vors Fenster, das ausser diesem und der Wand nichts zu sehen war. "Ach, so unordentlich ist es gar nicht", bemerkte sie schmunzelnd, "du solltest mal Jareds und Junos Zimmer sehen. Die beiden sind die schlimmsten Chaoten, da liegt ALLES, aber auch wirklich alles auf dem Boden! Es gibt nur einen schmalen Trampelpfad von den Betten zur Tür."
Sie drehte sich so, dass sie frontal zur Kamera stand, war aber unschlüssig, was sie als nächstes tun sollte. Posen war nie wirklich ihr Ding gewesen, sie hatte es immer albern gefunden.

"Wir gehen rein", seufzte Felipe aufgebend und ließ den Kopf hängen. Wer genau hinsah, konnte aber bereits das typische Grinsen erkennen, dass sich auf seine Lippen gelegt hatte. Er warf über die Schulter einen kurzen Blick zurück und sah, dass Ty und Mizuki ein Stück hinter ihnen zurück blieben, was ihm ganz gelegen kam. "Übrigens nochmal danke", raunte er Noemi also ihm Gehen unauffällig zu, "dass du den ganzen Scheiß mit dem Käfig mitmachst. Hätts dir nichtmal verdenken können wenn du Nein gesagt hättest."

Dankbar lächelte Riley und zog den Schal etwas fester. Ein Ende hob er zum Gesicht und atmete tief ein. "Riecht toll. Nach dir", sagte er dann, wobei sein Lächelns ich vertiefte. "Vielleicht sollte ich mir öffter was von dir leihen. Wenn es mir so steht und so gut riecht." Das meinte er natürlich nicht ernst. Spätestens wenn er einen Pullover von ihr leihen würde, würde es a) auffallen und b) sicherlich sehr befremdlich aussehen.

„Deine beiden Geschwister sind aber auch wesentlich jünger, da ist Unordnung noch obligatorisch. Das gehört einfach dazu, kein Kind sorgt allein für ein ordentliches Zimmer“, raunte Luke schmunzelnd, der seine Kamera angemacht hatte und diese nun vor seine Augen hielt.
Er machte zwei Fotos, ehe er sie wieder sinken ließ. „Einen Moment“ Er trat auf sie zu, strich ihr auf einer Seite das Haar über die Schulter, drehte sie leicht zur Seite und ihr Gesicht wieder in seine Richtung. „Perfekt“ Lächelnd trat er wieder zurück und machte zwei weitere Bilder, ehe er ihr die Kamera hinhielt. „Möchtest du nachsehen?“

„Man sieht sich morgen! Euch zwei noch einen schönen Abend!“, wünschte Noemi den anderen beiden, bevor sie sich mit Felipe in Richtung Haupthaus absetzte. Sie massierte sich ein wenig mit ihren Händen den Nacken, als ihr Mitschüler ihr etwas zu raunte.
Verständnislos sah sie ihn an, seufzte dann und verdrehte lächelnd die Augen.
„Wie oft muss ich es dir eigentlich noch sagen. Du bist hier mein Rudel und ein Rudel ist Familie, natürlich helfe ich dir dabei! Außerdem hatte ich es dir doch versprochen, dass ich dir helfe. Wir kriegen das hin!“, sagte sie zuversichtlich und schlug ihm lächelnd gegen die Schulter.
„Und morgen früh lade ich dich in meine Dusche ein“

„So lange es bei Schals bleibt“ Alessia lachte und ging zur Tür. „Ich will nicht sagen, dass du nicht die Figur für meine T-Shirts und Pullovers hast... aber ich glaube, es würde dir einfach nicht so gut stehen, wie der Schal“, raunte sie schmunzelnd, atmete tief ein und zog die Tür auf.
Ob man es ihr ansehen würde? Oder ihm? Vielleicht war da ja so ein Glühen in ihren Augen.
„Okay... Dann... gehen wir mal. Und auf dem Rückweg könnten wir das Popcorn bei Harold abholen“, schlug sie lächelnd vor und wartete, bis Riley ihr nach draußen gefolgt war, um ihre Tür daraufhin abzuschließen.

Ava nickte lächelnd und war mit wenigen Schritten bei Luke, um einen Blick auf das Display der Kamera zu werfen. "Wow, bin das ich?", fragte sie mit ungläubiger Miene und drückte die Taste, die das vorherige Bild auf dem Display erscheinen ließ. Auch auf diesem Foto sah sie toll aus, überhaupt nicht wie sie selbst, eher wie die Prinzessin eines alten Königreiches. "Die Fotos sind toll, danke!" Sie drückte Luke einen Dankeskuss auf die Wange, ehe sie sich lächend an seine Schulter lehnte. "Du bist ein wirklich guter Fotograf."

"Ist das ein Versprechen oder eine Drohung?", erwiderte Felipe schmunzelnd, ehe er die Tür des Hauptgebäudes aufdrückte. Drinnen war es so warm dass er für einen kurzen Moment das Gefühl hatte, keine Luft zu kriegen, während sich die Hitze wie eine dicke Decke um ihn legte. "Heiliger Bimbam, bin ich das, oder ist es hier drinnen kochend heiß?", stöhnte Felipe leise und öffnete dann in einer fließenden Bewegung den Reißverschluss seiner Sweatjacke.

Nickend stimmte Riley zu. Ihre Klamotten würden ihm einfach nicht so gut stehen, wie ihr. Da konnte er nur vollkommen zustimmen. "Was hab ich doch für eine kluge Freundin", murmelte er stolz und gab Alessia dann einen schnellen Kuss auf die Wange. Als Belohnung. Und weil er es durfte. So viel was er jetzt durfte. Oder dürfte, sobald es offiziell werden würde. "Wohin wollen wir denn? Einfach in den Park?"

„Ich würde ja eher sagen, dass das einfach eine gute Kamera ist und du ein gutes Model, aber danke, ich freue, wenns dir gefällt. Und wenn du denkst, als würde an mir liegen“, gab Luke amüsiert zurück und gab ihr einen Kuss. „Soll ich dir einfach das Kabel mitgeben, mit dem du die Fotos auf deinen Laptop herunterladen kannst? Oder soll ich das machen und ich schick sie dir einfach per Mail? Und...hättest du was dagegen, wenn ich mir auch eines von denen entwickle?“, fragte er und lächelte sie hoffnungsvoll an. So könnte er seinen Adoptiveltern wenigstens ein Bild von Ava zeigen, wenn sie es schon leider nicht zu Weihnachten zum Feiern bei ihnen schaffte.

„Du hast dich vermutlich zu sehr an die Kälte draußen gewöhnt. Plus dein heißes Blut und deine warmen Klamotten... Die Sweatjacke kannst du gleich mir geben, dann zieh ich sie an“, raunte Noemi schmunzelnd und zog sie ihm kurzerhand aus, woraufhin sie sich die erst einmal nur umlegte. Ein wenig zu warm war ihr auch.
„Also, ich müsste nochmal kurz in mein Zimmer. Was meinst du? Willst du mit oder schon mal vorgehen?“, fragte sie und warf sich einen der Ärmel um ihren Hals.

Das kam plötzlich. Und es kam mitten auf dem Flur! Ein wenig rutschte Alessias das Herz in südlichere Gefilde, weswegen sie sich kurz etwas verlegen auf dem Gang umsah. Seine Definition von 'es ruhig angehen' kreuzte sich scheinbar nicht allzu sehr mit ihrer. Allerdings musste sie zugeben, dass es ihr auch ein wenig gefallen hatte. Auch wenn es nur ein Kuss auf die Wange war. „Park ist gut“, sagte sie und nickte lächelnd.

"Warum sollte ich etwas dagegen haben?", fragte Ava überrascht und sah Luke einen Moment lang verwirrt an. Doch schließlich ging ihr auf, dass die Frage eher rhetorisch gewesen war und sie lächelte wieder. "Du kannst dir mein Foto auch gerne auf eine riesige Leinwand ziehen und damit deine Wand plakatieren", scherzte sie und drückte Luke einen weiteren Dankeskuss auf die Wange, "am besten du schickst mir die Bilder per Mail, das ist am einfachsten. Mein Laptop ist ein bisschen altersschwach und ich bin nicht sicher, ob überhaupt noch einer der USB-Anschlüsse funktioniert."

"Ich denke, ich geh schonmal vor", antwortete Felipe auf Noemis Frage und erklärte ihr für alle Fälle noch einmal knapp, wie sie in die untere Ebene kam. Mit einem etwas angespannten Lächeln verabschiedete es sich von Noemi und steuerte dann den versteckten Fahrstuhl an.
Als er den Raum mit dem Käfig betrat, wartete sein Onkel bereits auf ihn, wobei Felipe ein wenig enttäuscht feststellte, dass er Marisol nicht dabei hatte. "Wo ist die kleine Prinzessin?", erkundigte er sich also bei Javier, dem sofort die Enttäuschung in der Stimme seines Neffen auffiel. "Sie ist bei ihrer Mutter", erwiderte er wahrheitsgemäß, "sie hatte vorhin Bauchweh, da wollte ich sie nicht mitnehmen." Javier nickte kurz in Richtung des Käfig. "Wie fühlst du dich?"
"Aufgeregt." Felipe begann, seine Hände zu kneten. "Ich vertraue Noemi, aber ich vertraue mir selbst nicht wirklich. Was, wenns schief geht und ich sie angreife?"
"Keine Sorge", erwiderte Javier und klopfte seinem Neffen aufmunternd auf die Schulter, "ich bin sicher, dass du das schaffst!"
"Dein Wort in Gottes Ohr", murmelte Felipe, ehe er die Käfigtür öffnete und einen kurzen Blick auf das Halsband mit der Kette warf. Auf gehts...

Das war wohl einen Schritt zu weit gewesen. Lächelnd stopfte Riley seine Hände in die Hosentasche, damit er nicht noch etwas noch dümmeres machen konnte. Und ganz nebenbei sollte er sich zusammen reißen und sich etwas erwachsener benehmen. „Schade eigentlich, dass wir noch keinen Schneemann bauen können. Was meinst du, ob wir das in den nächsten Wochen machen könnten?“, fragte er, als sie durch die Gänge gingen. Natürlich in unverfänglichen Abstand zueinander.

„Hm“ Luke betrachtete seine Wände, als könnte er sich das wirklich gut vorstellen – das konnte er sich wirklich – nur behagte ihm der Gedanke nicht ganz dabei, dass Felipe die Plakate dann auch ständig vor der Nase hätte. Er und die Mädchen, die er mit aufs Zimmer nahm und vernaschte.
„Du bringst mich auf Ideen“, raunte er schmunzelnd und zwinkerte. „Das werde ich mir durch den Kopf gehen lassen. Gleich nachdem ich dir später die Bilder per Mail geschickt habe“
Er machte die Kamera aus und stellte sie beiseite, ehe er zu Ava zurückkehrte und seine Arme um sie legte.
„Wie wäre es, wenn ich dir aus dem Kleid helfe? Oder möchtest du es noch ein wenig tragen?“

Noemi duschte sich kurz, schlüpfte dann Unterwäsche, eine Hotpants und Felipes Sweatjacke, ehe sie ihre Tasche schnappte, eine gewöhnliche Jutetasche, die sie bereits für den Abend gerichtet hatte. Mit dieser machte sie sich anschließend auf dem Weg, folgte der Beschreibung ihres Mitschülers und stand kurz darauf bereits im dem gut verborgenen Fahrstuhl.
Als dieser aufging, warf sie sich die Tasche über die Schulter und lief barfuß den Gang entlang, bis sie vor dem Raum stand, in dem sich Felipe und sein Onkel befanden.
„Ich hab gehört, hier steigt eine Party?“ Noemi klopfte gegen den Türrahmen und lächelte matt, wobei sie Mr. Mendoza kurz zunickte.

„Wenn es heute schon ein wenig geschneit hat, dann wird es bestimmt noch einmal schneien. Ich habe zumindest nicht gehört, dass es in den nächsten Tagen wärmer werden sollte... Wer weiß, vielleicht können wir ja an Weihnachten einen Schneemann bei dir daheim bauen. Habt ihr einen Garten?“, fragte Alessia, die sich nicht mehr erinnern konnte, ob Riley schon einmal darüber etwas gesagt hatte. Gleichzeitig gingen sie inzwischen die Stufen hinunter, die in die Eingangshalle führten.
Bei dem Gedanken an Weihnachten wurden ihre Schritte seltsam leicht und sie fühlte sich ein bisschen so, als würde sie auf Wolken hinunter in die Eingangshalle schweben.