Scriptorium Kunst- und Schreibforum
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Vampire-Das RPG IV

2 verfasser

Seite 20 von 25 Zurück  1 ... 11 ... 19, 20, 21 ... 25  Weiter

Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 14 Apr 2023 - 3:59

Soweit Mathijs es verstanden hatte, sollte die Frau eine Handlangerin sein, die im Auftrag der Organisation schmutzige Arbeiten übernahm. Zumindest war das sein Eindruck gewesen, aus dem Gespräch. Es hatte nicht geklungen, als wäre sie tatsächlich ein Teil der Organisation oder hochgeschätzt, mit ausnahme der Fähigkeiten, die sie darstellte. Nach ihren Worten überlegte er, ob er die Einschätzung revidieren musste. Aber ihre Haltung sagte eigentlich etwas anderes. Nach einem Moment erwiderte er ihr Lächeln deutlich überheblich. "Miss Hameln, Piesacken war das letzte, was ich im Kopf hatte, als ich hierher gekommen bin. Ja, unser Weg hat sich in den Laboren gekreuzt, aber sein Sie sicher, dass ich ihn dort nicht gepiesackt habe. Ich habe Aglef aufgesucht um mich seiner Talente zu bedienen und bin leider auf unerwarteten Widerstand gestoßen, das ist wahr. Aber lassen Sie mich eines klar stellen. Ihre scharfe Zunge ist fehl am Platze. Sie unterscheiden sich kein Bisschen von mir, oder ziehen Sie etwa nicht durch die Lande und liefern Ihre eigenen Leute ans Messer um persönlichen Vorteil darauß zu ziehen?", fragte er selbst schneidend und machte eine kleine Pause, ehe er die Schultern zuckte und hinzufügte: "Ich bin wenigstens ehrlich bei meinen Motiven."

"Ein bisschen", musste Jack mit einem angedeuteten Lächeln zugeben. Dabei war er dieses Mal auch nervös, nur wusste er, dass es nicht so schlimm war, wie er es sich vorgestellt hatte. Den Vorteil hatte Hector wohl nicht. Sein Freund sprach weiter und sah alles andere als überzeugt aus. Er wollte die Therapie, soweit glaubte Jack ihm auch, nur sah es nicht so aus, als würde er sie so wollen. Und Jack war in keiner Position um zu Urteilen. Immerhin hatte er seinen Freund beim letzten Mal aus heiterem Himmel ausgeschlossen. Die Option stand Hector ja wohl auch zu. "Wenn es dir lieber ist, dann kann ich dieses Mal draußen warten. Ich weiß, wie es ist schiss vor dem Reden zu haben", sagte er mit einem verschämten Lächeln, gerade als sie aufgerufen wurden. Er war schon bereit sitzen zu bleiben, als Hector ihn vom Stuhl zog und ihm sagte, dass er sich garantiert nicht drücken konnte. Jack hatte die Nase immer noch kraus gezogen, als die Tür sich hinter ihnen schloss. "Ich wollte mich gar nicht drücken", murrte er leise, was Nereza hörte und freundlich lachte. "Kalte Füße schon vor der Tür? Hallo Jack, freut mich dich wieder zu sehen. Und du musst Hector sein, freut mich dich kennen zu lernen", begrüßte sie die beiden mit einem Augenzwinkern und reichte die Hand von Jack an Hector weiter.
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Fr 14 Apr 2023 - 9:26

Schau dir nur an, was aus mir geworden ist, Asa, dachte Mabel im Stillen. Wenn er nur wüsste, wie sehr Angst, (Selbst-)Hass und Zweifel sie in den letzten hundert Jahren verändert haben. Am Ende würde er sie nicht einmal wiedererkennen. Undenkbar, dass sie früher einem Mann so giftig die Meinung gesagt hätte. Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, genügte ein Blick in das Gesicht dieses Kerls vor ihr und sie wusste, sie war zu weit gegangen. Und das ließ er sie auch spüren.
Schweigend sah Mabel zu Mathijs auf und zeigte keine Regung, während sie im Stillen das Wort Lügner immer wieder dachte. Sie hatte viele Männer durch die Labore kennengelernt… Talente. Ha. Und dann kam seine Spitze, die wie eine Guillotine auf sie herabstürzte. Er hatte recht. Sie war nicht besser. Selbst wenn sie andere Beweggründe hatte, so war das Ergebnis doch das gleiche.
Mabel blickte auf ihre ineinander verschränkten Hände und fragte sie abermals, was Asa sagen würde. Oder tun würde. Asa… Was war überhaupt noch von dem Mann übrig, den sie über alles liebte? Vielleicht haben die Labore ihn längst geistig zugrunde gerichtet…
„Mister De Jaeger“, fing Mabel an und blickte aus hellen Augen wieder zu dem Jüngeren auf.
„Verzeihen Sie. Ich habe einen acht Stunden Flug hinter mir. Nachdem ich hier in London angekommen bin, habe ich mein Gepäck ins Hotel bringen lassen und bin selbst sofort hierher gekommen. Zu Ihnen. Meine letzte Mahlzeit ist entsprechend lange her und es… schlägt mir offensichtlich aufs Gemüt. Entschuldigen Sie. Wäre es möglich, dass ich mir hier kurz etwas aufwärmen könnte? Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich danach wesentlich konzentrierter und gewissenhafter bei der Sache bin.“

Ein wenig überrumpelt blinzelte Hector. Nerezas sehr direkte Art erstaunte ihn, wie sie ihn so duzte. Dabei kannte sie doch nur aus Jacks Erzählungen. Und selbst ihn kannte sie erst seit einer Sitzung und wenigen Tagen! Oder war er einfach nur zu… altmodisch? Förmlich? Hectors Lächeln wackelte ein wenig, als er Nerezas Hand ergriff und leicht drückte. „Richtig. Hector. Es freut mich auch sehr“, antwortete er, straffte ein wenig seine Schultern und dann saß das Lächeln auch schon.

_________________
"At this moment,
there are
6 470 818 671
people in the world.
Six billion souls.
And sometimes...
All you need is one"
Robyn
Robyn
Bibliothek

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14786
Punkte : 3862
Anmeldedatum : 06.06.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 15 Apr 2023 - 7:10

Die Reaktion der Frau ließ auf sich warten, aber als sie wieder zu ihm hoch sah und antwortete, war er zufrieden. Mit einem herablassenden Lächeln nickte er gönnerhaft. "Natürlich. Ich verstehe, dass Ihre Nerven strapazierter sind als gewöhnlich, nach einer so langen Reise. In der Küche sind einige Konserven, an denen Sie sich bedienen können. Es nützt uns nichts, wenn Sie kaum in der Lage sind zu denken. Das ist bei Frauen ja häufig sowieso schon ein Problem", sagte er und machte eine fast scheuchende Bewegung hinaus aus dem Zimmer. Er wandte sich direkt von ihr ab, in der Überzeugung, dass sie ihren Platz erkannt hatte. Während Mabel in der Küche beschäftigt war, ordnete er einige Dokumente und Notizen, die er sich gemacht hatte. Als sein Gast wieder zurück kam, war er schon wieder tief in Gedanken, wie sie am Besten vorgehen konnten. Er hatte viel Zeit gehabt sich Pläne zu machen, aber ohne zu wissen, wer ihm als Hilfe geschickt wurde, war es schwer gewesen etwas konkretes zu formulieren. Und jetzt hatte er diese emotionale Frau an den Hacken. Sie würde das Unternehmen hoffentlich nicht gefährden, aber in dem Fall wäre sie ihm wohl nicht geschickt worden. Den Laboren war die Ergreifung von Aglef zu wichtig um sie durch schlechte Hilfe aufs Spiel zu setzen. Wie häufig bekam man schon ein Testsubjekt, dass man so gut kannte und auch noch einen - jetzt menschlichen - Zwillingsbruder hatte? Mathijs war schon sehr lange aus der Wissenschaft ausgeschieden aber selbst ihn juckte es in den Fingern, wenn er an die unendlichen Möglichkeiten dachte, die man erforschen konnte mit den beiden. "Wunderbar, da sind Sie wieder", sagte er, als Mabel in das Zimmer zurück kam und er reichte ihr etwas ungeduldig die Papiere, auf denen er die wichtigsten Punkte zusammengefasst hatte. "Aglef ist ein ziemlich alter Vampir. Ich denke nicht, dass er uns Schwierigkeiten bereiten würde, wenn wir ihn erst einmal haben. Er lässt sich einfach lenken, wenn man weiß, wie man mit ihm umgehen muss. Aber ihn kriegen könnte jetzt schwierig werden, ich fürchte ich habe ihn aufgeschreckt mit meinem Versuch Kontakt aufzunehmen. Zum Glück habe ich zufällig entdeckt, wo sein Bruder wohnt und der ist zur Zeit ein Mensch. Ich weiß noch nicht, wie das sein kann, aber das lässt sich sicher herausfinden, wenn wir sie erst einmal haben." Mit einem zufriedenen Lächeln schlug er die Hände zusammen.

Nerezas Lächeln wurde ein wenig breiter, als Hector kurz zögerte. Sie brachte ihre Patienten gerne ein bisschen aus der Fassung, wenn sie es vertrugen. Und Hector hatte ausgesehen, als wäre er auf dem Weg zum Schafott, keine gute Grundlage dafür in ein Gespräch zu gehen. "Setzt euch, setzt euch", rief sie fröhlich und wies auf die bequeme Couchlandschaft, den den größten Teil ihres Behandlungszimmers einnahm. "Möchtet ihr etwas trinken?", setzte sie hinzu, als sie sich alle einen Platz suchten. Die Jungs lehnten ab - Männer, korrigierte Nereza sich - und sie gab ihnen noch ein paar Momente eine bequeme Position zu finden, ehe sie ihren Block zu sich zog. "Wie ist es die letzte Woche gelaufen? Ich hoffe du hast dir die Gedanken und Notizen gemacht, die ich angeregt hatte", wandte sie sich erst an Jack, der mit einem kurzen Grinsen nickte. "Gut. Darauf kommen wir später zurück, vergiss sie nicht", lobte Nereza mit einem Blinzeln und wandte sich dann Hector zu. "Wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich aber lieber mit deiner Seite der Geschichte anfangen. Wie es dir damit geht und welche Sorgen dich drücken."
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Mi 19 Apr 2023 - 8:40

Was für ein widerlicher Kerl. Asa hätte ihn ohne zu zögern verprügelt und mit ihm den Boden aufgewischt. Und ausnahmsweise hätte Mabel ihn an einem solchen Vorhaben nicht gehindert. Aber Asa war nicht hier. Und sie war allein diesem Widerling ausgesetzt, für den sie gute Miene zum bösen Spiel machen musste, um Asas Leben nicht zu gefährden.
Mabel lächelte, nickte und ging in die Küche. Mit leerem Blick und mechanischen Bewegungen öffnete sie den Kühlschrank, zog einen Blutbeutel heraus, legte ihn in die Mikrowelle und stellte das Gerät an. Während sich der Blutbeutel drehte, strich sie mit den Fingern über die Küchentheke und blieben schließlich an dem Knauf einer Schublade hängen. Lautlos zog sie die Schublade auf und betrachtete das Geschirr, das darin lag. Nicht zuletzt blieb ihr Blick vor allem an den Messern hängen. Mabel stellte sich vor, wie sie dem Mann im Nebenzimmer nebenan den Kopf abschnitt.
Ihr Griff um den Schubladenknauf wurde fester, dann schob die Frau ihn schließlich wieder zu.
Mit aufeinander gebissenen Zähnen zog sie ein Glas aus einem der Schränke, stellte es sich hin und füllte es kurz darauf mit dem aufgewärmten Blut. Mabel nahm einen großen Schluck und machte sich erst dann wieder auf den Weg zurück in das Wohnzimmer, wo Mr. De Jaeger schon ungeduldig auf sie wartete. Mabel stellte das Glas ab, nahm die Papiere entgegen, die er ihr reichte und nahm Platz. Während der Jüngere sprach, überflog sie die Papiere und versuchte die Informationen in ihrem Kopf zu einem großen Bild zusammen zu puzzeln.
Bei dem Punkt mit dem Bruder, zuckten ihre Brauen unmerklich zusammen. „Einen Bruder? Sie meinen, sie haben den gleichen Erschaffer?“ Mathijs setzte sie auch hier ins Bild und nun wanderten Mabels Brauen nach oben. „Einen biologischen Bruder? Wie ungewöhnlich. Und dann ist er auch noch menschlich… Aber das macht es uns natürlich wesentlich leichter.“ Sie kniff die Augen grübelnd zusammen und tippte nachdenklich mit dem Finger aufs Papier.
„Wie sieht es dem sozialen Umfeld des Bruders aus? Hier steht nichts dazu, ob er eine Partnerin oder einen Partner hat. Wohnt er allein?“, fragte sie und sah von den Papieren auf.

„Wer ist Gil?“ Jess lehnte sich leicht zu Bels hinüber und sprach mit gesenkter Stimme.
„Gil arbeitet wie Esdras und ich für Sofía. Er gehört zu ihren engsten Vertrauten. Und er ist ihr Schützling, was heißt, dass er irgendwann den Clan übernehmen wird“, antwortete der Ältere und sah auf, als Sofía eintrat. Sie hatte sich umgezogen und frisch gemacht. Mit einem freundlichen Lächeln trat sie an den Tisch und begrüßte jeden ihrer Gäste einzeln. Bei Victoria erkundigte sie sich nach Galon und der Lage nach London, bei Jimena verneigte sie den Kopf und ließ sie wissen, dass ihr (Sofías) Vater, einst nur gute, respektvolle Worte für Jimena übriggehabt hatte. „Und ich habe beschlossen, es ihm gleich zu tun“. Sofía lächelte die Ältere an und wandte sich als nächste an die Jüngste im Raum. „Jesaiah Whitfield. Sie gehört zu Galons Familie und arbeitet für ihn“, stellte Bels sie vor. „Es freut mich sehr, Ms. Whitfield. Ich habe bereits das eine oder andere über sie gehört“, antwortete Sofía, die, nachdem sie alle begrüßt hatte, sich nun ebenfalls an den Tisch setzte. „Ich hörte gerade, dass die Sprache von Gil war? Nun, er wird sicher einmal ein guter Anführer des Clans sein. Ich bereite ihn zumindest nach bestem Gewissen darauf vor. Es lässt sich für heute übrigens entschuldigen- ich befürchte, Jaume hat ihn jeden letzten Nerv gekostet“, raunte sie amüsiert.

_________________
"At this moment,
there are
6 470 818 671
people in the world.
Six billion souls.
And sometimes...
All you need is one"
Robyn
Robyn
Bibliothek

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14786
Punkte : 3862
Anmeldedatum : 06.06.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 22 Apr 2023 - 7:32

"Der selbe Erschaffer, ja. Aber auch ein biologischer Bruder. Sie sind Zwillinge", antwortete Mathijs auf Mables nachfrage. Er konnte ihre Verwunderung gut verstehen, sowas kam äußerst selten vor. Und die beiden Brüder wären wohl die seltenste Kombination überhaupt. Die nächste - zugegeben intelligente - Frage war schwieriger zu beantworten. "Ich habe nichts genaues herausfinden können. Es scheint, dass dieser Casey zu einem Staatsgeheimnis erklärt wurde. Eine Menge Gerüchte sind über ihn geflüstert im Umlauf, eines unwahrscheinlicher als das andere. Ich denke aber, es ist tatsächlich wahr, dass er mit einer Jesaiah Whitfield liiert ist. Die, zu unserem Glück, gerade nicht in der Stadt ist. Was mir allerdings in den letzten Tagen aufgefallen ist, sind die Schatten, die dem Jungen folgen, wenn er unterwegs ist. Egal wo er hingeht nachts, ihm folgen zwei Gorillas, ganz sicher von Galon Cynwrig abgestellt", erklärte er und war nach der Hälfte seiner Erklärung aufgestanden. Ungeduldig schritt er im Zimmer hin und her, während er vorfreudig die Hände knetete und lächelte.
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Di 25 Apr 2023 - 8:37

Sprung auf den Montag, den 7. Dezember

Sie war erstaunlich entspannt dafür, dass sie im Begriff war, jeden Augenblick einen Mann zu entführen. Mabel wartete in der dunklen Wohnung darauf, dass Aglefs Bruder nach Hause kam. Es hatte nicht viel gebraucht, um einzubrechen. Sie war mittlerweile geübt darin. Ebenso in Entführungen. Und diese würde besonders leicht werden, da es sich bei Aglefs Bruder tatsächlich aktuell um einen Menschen handelte. Sie würde ihn becircen, ein paar Bilder machen und anschließend Aglef eine Nachricht zukommen lassen, um ihn aufzuscheuchen.
Sie schloss die Augen und ging in Gedanken noch einmal alles durch. Sie hatte sich nach Freitag noch einmal mit Mathijs getroffen, gestern, um final ihren Plan durchzugehen, den sich freitags in groben Zügen erarbeitet hatten. Dabei war sie mehr als einmal versucht gewesen, den Kerl einfach umzubringen. Letztendlich hatte sie es dann doch nicht getan. Aber sie hatte seinen Namen auf ihre schwarze Liste gesetzt, eine Liste, auf der sie sämtliche Namen diverser Forscher und (ehemaligen) Laboranhängern festhielt, die sie später einmal ans Messer liefern würde, sobald… sobald Asa frei wäre. Mabel schluckte schwer und öffnete die Augen, als sie die Schritte im Treppenhaus hörte. Sie machte sich bereit und kurz darauf, war der Schlüssel im Türschloss zu hören. Die Tür ging auf und hereinkam ein (äußerlich) junger Mann, jener, den sie am Wochenende bereits beobachtet hatte. Casey Young.

„Du kannst mit einer Email in den nächsten Tagen rechnen. Sie wird dir, so vermute ich, eine beachtliche Auswahl an möglichen Hochzeitskandidatinnen für Cawley zukommen lassen. Sie wirkte da… sehr bestimmt“, Victoria schmunzelte leicht. In den letzten Tagen hatte es mit dem Telefonat nie geklappt, weswegen sie erst jetzt Galon in voller Gänze von dem Treffen mit Sofia Vicario, dem Madrider Oberhaupt, erzählen konnte. „Mir ist auch zu Ohren bekommen, dass sie dir früher auch Avancen gemacht hat… Sie meinte, du wärst jedoch nicht darauf angesprungen. Ich weiß nicht, ob das wahr ist, oder sie einfach nur höflich sein wollte“, fügte sie mit einem kleinen Lächeln hinzu.

Jess ließ sich ein wenig zurückfallen und beobachtete Jimena, die gemeinsam mit Carmen durch die Straße schlenderte. Sie hatten sich mit der anderen verabredet, die ihnen ein paar Orte in der Stadt zeigen wollte, die unter den Vampiren gerade angesagt waren. Unterwegs erzählten die beiden Frauen von den vergangenen Jahrzehnten, wobei Jimena das Kapitel Benoît aussparte. Dafür erzählte sie gerade mit einem warmen Lächeln von Aglef. Davon, wie sie sich langsam nähergekommen waren, dass er unglaublich gut mit Technik konnte, Gitarre spielte, manchmal aber auch ziemlich stur sein konnte. Manchmal, ha!, dachte Jess, hielt sich aber aus der Beschreibung heraus. Es war schön, Jimena so zu sehen. Allerdings hatte Jess auch schon mitbekommen, dass sie oft auf ihr Handy schaute, in der Hoffnung, eine Nachricht von Aglef zu entdecken. Caseys Bruder meldete sich allerdings immer seltener und immer wortkarger. Jess ahnte schon, was das werden sollte… Der kleine Mistkerl wollte sich insgeheim davonstehlen. Und sie konnte es irgendwie verstehen. Sie war schließlich in einer ähnlichen Situation gewesen – als sie damals davon überzeugt gewesen war, Casey nicht gut zu tun. Wenn Aglef könnte, hätte er vielleicht auch Jimenas Erinnerungen manipuliert, so wie sie es damals mit Casey gemacht hatte…

_________________
"At this moment,
there are
6 470 818 671
people in the world.
Six billion souls.
And sometimes...
All you need is one"
Robyn
Robyn
Bibliothek

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14786
Punkte : 3862
Anmeldedatum : 06.06.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 26 Apr 2023 - 7:58

Den Heimweg hatte Casey kaum mitbekommen, so in Gedanken war er. Dabei war es ein Problem, dass ihn schon einige Tage beschäftigte. Das Manuskript, dass er gerade laß (und vorgab mühsam zu übersetzen) log schlechthin. Casey wusste, dass sich die Dinge anders abgespielt hatten und er wusste sogar wer die Lüge da zu Papier gebracht hatte und warum. Was er noch nicht wusste war, wie er damit umgehen sollte. Beweise hatte er schließlich keine, außer sein Wissen und das nütze ihm nichts. Zumindest nicht in einem wissenschaftlichen Diskurs. Im Grunde war es seine Eitelkeit, die ihn dazu trieb einen Weg zu finden die Geschichte zu berichtigen. Er hatte den Kerl einfach nicht leiden können, er war immer schon ein kleinlicher Neider gewesen und Casey würde es selbst jetzt noch eine unbändige Freude bereiten ihn in Verruf zu bringen. Nur auf welcher Grundlage? Und stand es ihm überhaupt zu die Geschichtsschreibung zu ändern.. Wobei sich über ein Mauskript wohl nichts wirklich ändern würde. Mit einem seufzen winkte er Clark und Hugh zu, die ihren Posten vor seiner Haustür bezogen. Galon könnte die armen Teufel auch endlich mal abziehen, nichts war passiert seit Mathijs DeJaeger diesen Tumult angestellt hatte. Sein Bruder weigerte sich darüber zu sprechen und war nervös, aber ansonsten war absolut nichts passiert. Nicht einmal den Kerl hatten sie gefunden. Vermutlich hatte er den Schwanz eingeklemmt und war verschwunden. Sie mussten nur noch Aglef davon überzeugen, dass nichts passieren würde. Er warf die Tür hinter sich zu und trat sich die Schuhe von den Füßen, während er rief: "Ich bin.." Er biss sich fest auf die Lippen und murmelte den Rest des Satzes: "Zu Hause." Jess war jetzt schon so lange weg und wenn er nicht darüber nachdachte, kündigte er sich ihr trotzdem an. Dabei war sie ja auch vorher nicht immer hier gewesen, sie hatte ja auch gearbeitet. Es sollte ihn nicht so stören, dass sie nicht da war. Und doch vermisste er sie ständig mehr. Nur noch ein paar Wochen, dann wäre sie wieder da. Er wandte sich um, um seine Jacke aufzuhängen und erschrak. Da war jemand in der Wohnung, ein zweiter Blick ließ ihn eine Frau erkennen und Hoffnung blühte in ihm auf. "Jess", rief er mit einem strahlenden Lächeln und blieb wie angewurzelt stehen, als er das Licht anschaltete und erkannte, dass es nicht Jess war. "Wer sind Sie? Was tun Sie hier?", fragte er misstrauisch und griff langsam in seine Hosentasche. Wo sein Handy nicht war. Sein Blick glitt zu seiner Tasche, die neben ihm am Boden lag, dann sah er wieder zu der Frau. Keine Chance, dass er die Möglichkeit kriegen würde sein Handy rauszuholen, wenn sie ihm nicht freundlich gesinnt war. Alles an ihr schrie förmlich Vampir.

"Beachtliche Anzahl?", fragte Galon amüsiert und schüttelte leicht den Kopf. "Ihr ist aber schon klar, dass Cawley nur eine heiraten kann?" Sofia hatte sich wohl nicht sonderlich geändert, seit er sie das letzte Mal tatsächlich gesehen hatte. Aber anders hätte sie die Führung in Madrid wohl auch nicht übernehmen können. Auf Vics beiläufige Bemerkung lachte er und fühlte sich ein wenig nostalgisch. "Das ist schon lange her. Aber ja, sie hat tatsächlich versucht die Verbindung.. Direkter zu knüpfen. Was soll ich sagen? Ich fand einen Clan leiten war Arbeit genug, ich brauchte keinen zweiten dazu.

Ständig wollten sie, dass er raus kam und sich nicht einfach im Schrank versteckte. Aglef ertrug es langsam nicht mehr, auch wenn er wusste, dass sie es alle zusammen gut meinten. Und es half ja sogar kurzfristig, wenn er raus kam und nichts passierte. Dafür machte ihn diese Ruhe dazwischen verrückt. Mathijs war nicht einfach verschwunden, wie die anderen sagten. Das würde er nie glauben und deswegen drehte er sich bei jedem Schatten nervös um. Asa wollte, dass er raus kam, gut. Aber zu Ruby würde er heute nicht gehen, er ertrug nur so viele Fragen dazu, warum er seine Gitarre noch nicht repariert hatte. Und nebenbei wäre er kein guter Umgang für ein Kleinkind. Egal ob sie immer noch dachte er wäre ein prima Patenonkel. Sollte sie doch seinen Bruder fragen.. Aglef hielt inne und ließ den Gedanken nochmal durch den Kopf gehen. Okay. Dann heute zu seinem Bruder. Vielleicht konnte er mit ihm noch einmal über Jimena reden. Sie brauchte Freunde, falls sie jemals zurück kommen sollte.
Asa hatte keine Einwände, daher machten sie sich gemeinsam auf den Weg, wobei sie die meiste Zeit schwiegen. Aglef überlegte wieder, wie lange Asa wohl noch seinen Schatten spielen wollte, da er aber weniger nervös war, wenn der Jüngere bei ihm war, sagte er nichts. Dabei wusste er, dass er sich nur versteckte.
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn So 30 Apr 2023 - 9:00

Mit dem Besuch bei Casey war Asa mehr als einverstanden. Es war besser, als in der Wohnung zu hocken und in den Gedanken zu versumpfen. Sie drehten sich ohnehin nur im Kreis. Von Mathijs fehlte noch immer jede Spur. Für Asa war das primär frustrierend, für Aglef hingegen musste es auf eine andere Weise furchtbar sein. Bedrohlich. Nervenaufreibend. Asa glaubte auch nicht, dass der Kerl die Beine in die Hand genommen und einfach verschwunden war. Nein, er glaubte, dass Mathijs noch irgendwo in der Stadt war und absichtlich die Beine still hielt, damit die anderen unvorsichtig wurden. Das und andere Gedanken gingen Asa durch den Kopf, als sie die Wohnung von Casey ansteuerten. Sie beide waren nicht sonderlich gesprächig, was in Ordnung war. Asa kam damit klar. Eigentlich war es sogar ganz erholsam. In Aglefs Nähe musste er nicht auf fröhlich(er) tun als er war, nur, damit man sich keine Sorgen machte… Die sich Galon vermutlich ohnehin längst machte.

Mabel presste die Lippen aufeinander, als Casey zu sprechen anfing. War ihm jemand gefolgt? Kam er mit Begleitung? Nein. Der Kerl brach ab und fuhr dann wesentlich leiser, murmelnd weiter. Wahrscheinlich ein Automatismus, eine Gewohnheit, die sich eingebrannt hatte. Was dafür sprach, dass er diese Wohnung hier normalerweise mit jemandem teilte. Mabel hielt sich in der Dunkelheit, wartete den richtigen Moment ab. Casey machte Anstalten seine Jacke aufzuhängen – bis er sie entdeckte. Das Licht, dass er dann anschaltete, gab ihm die Gewissheit, dass sie nicht seine Jess war. Im nächsten Augenblick stand sie vor ihm und raunte ihm unter Blickkontakt becircende Worte zu. Worte, die es ihm unmöglich machten, sich zu bewegen oder etwas zu sagen.
„Und nun, höre mir gut zu. Ich will, dass du dir meine Worte gut einprägst. Mein Name ist Mabel. Mabel Kent. Ich habe die Hoffnung, dass du früher oder später mit Galon Cynwrig sprechen wirst“, sie zögerte, schluckte und sprach dann ernst fort. Dabei hatte sie eine Hand an seinem Kinn. „Ich will dir nichts Schlechtes. Und auch nicht deinem Bruder. Aber ich bin gezwungen, das hier zu tun. Und besser ich tu es, als dieser Dreckskerl De Jaeger“, fügte sie leise hinzu.
„Sie haben jemanden… Meinen Partner. Deswegen… deswegen muss ich das hier tun. Dich mitnehmen. Ich werde versuchen, ein Auge auf dich zu haben, in den Laboren… Und hoffen, dass Galon nach dir suchen wird. Und so vielleicht auch ihn findet. Und mich.“
Mabel ließ das Kinn des äußerlich jungen Mannes los. Schweigend sah sie ihn einen Augenblick an, dann wanderte ihr Blick zur Tasche am Boden. Casey hatte sie angeschaut, nachdem er sie entdeckt hatte. Sie hob sie auf, durchsuchte sie und fand dann das Handy. Dieses hielt sie ihm schließlich hin. „Entsperr es“, befahl sie ihm in becircenden Ton und nahm es an sich, nachdem er ihrem Befehl Folge geleistet hatte. Nun kam der erste, eigentliche Teil des Plan, den sie verabscheute. Mabel trat hinter Casey, hielt das Handy mit einer Hand ausgestreckt, bereit, um von sich und Casey Bilder zu machen. Sie machte ein, zwei Testbilder – und versengte dann ihre Zähne in den Hals des Menschen. Davon machte sie ein paar Bilder, dann zog sie sich wieder zurück, ohne von Casey getrunken zu haben. Zumindest nicht mehr als das, was sie beim Hineinbeißen zu Schmecken bekommen hat. Mit hellen Augen sah sie aufs Handy und widerstand dem Drang, sich doch einen oder zwei Schlucke zu genehmigen. Er war nicht der Feind. Er. War. Nicht. Der. Feind. Mabel stieß die Luft aus, suchte ein geeignetes Bild heraus und schickte es Aglef.
Ab jetzt mussten sie sich beeilen. Mabel legte das Handy auf die Kommode im Gang, nahm dann die Jacke des Typen und zog sie ihm wieder an, ehe sie ihn zur Tür manövrierte. „Du kommst jetzt mit mir mit. Vor dem Haus ist ein Wagen und dann werden wir ein bisschen fahren-“, fing sie an, warf dabei einen Blick hinter sich, überprüfte alles und nahm dabei nur unterbewusst die Schritte im Treppenhaus war. Mabel zog Casey neben sich und öffnete die Haustür – und blickte in ein Gesicht, das dem von Casey verblüffend ähnlich sah. Nur jünger. Fuck. Mabel reagierte schnell, schubste Casey in die Arme ihres Bruders und sprang an ihm vorbei, das Treppenhaus hinunter und zwängte sich an einem zweiten Mann vorbei, der Aglef gefolgt war.

„Ist das so? Es gibt Länder, in denen es möglich ist, mehr als nur eine Frau zu ehelichen. Wer weiß, ich halte es für möglich, dass das in ein paar Jahrhunderten womöglich auch hier Standard werden könnte“, gab Victoria schmunzelnd zurück. „Aber um auf den Kern deiner Aussage zurückzukommen, ich bezweifle, dass Cawley der Typ für eine Vielehe ist. Er wäre sicher schon mit einer Ehefrau leicht überfordert“ Besonders einer, die man ihm aufdrückt. Wenigstens kann er wählen, dachte sie und verdrehte leicht die Augen.
Ihre Gedanken wandten sich dem nächsten Thema zu. Für einen Sekundenbruchteil versuchte sie sich Galon an der Seite von Sofía vorzustellen. Victoria bezweifelte nicht, dass sie sich verstehen würden – sie hatten einige Gemeinsamkeiten. Besonders teilten sie ihre Loyalität und Liebe für ihren Clan. Victoria ließ den Blick ein wenig sinken. „War das alles, was dich von dieser Liaison abgehalten hat?“, fragte sie ruhig.

_________________
"At this moment,
there are
6 470 818 671
people in the world.
Six billion souls.
And sometimes...
All you need is one"
Robyn
Robyn
Bibliothek

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14786
Punkte : 3862
Anmeldedatum : 06.06.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 3 Mai 2023 - 9:09

Miss Hameln war in der Wohnung und er stand in der Straße, darauf wartend dass ihr Ziel endlich nach Hause kam. Und da kam er auch schon die Straße entlang. Er winkte dem unauffälligen Kleinwagen zu, in dem die beiden Bodyguards sich darauf einstellten die Nacht zu verbringen um alles im Blick zu haben. Mathijs wartete noch eine Minuten, um dem jungen Mann die Zeit zu geben in seine Wohnung zu kommen, dann schickte er die Nachricht an seine gekauften Handlanger, die die Aufpasser ablenken sollten. Er zog sich tiefer in den Schatten zurück und beobachtete, dass Schauspiel, das sich vor ihm entfaltete. Wie es aussah war er keinen Moment zu früh aus dem Blickfeld verschwunden, weil sein eigentliches Ziel in der Straße auftauchte. Aglef.

Casey begin den Fehler schon wieder. Er wusste, die Frau ihm gegenüber war ein Vampir und wollte sicher nicht nur hallo sagen. Und trotzdem sah er ihr in die Augen und wurde natürlich promt becirct, noch ehe er einen Schritt zurück machen konnte. Selbst die Panik blieb dumpf, als die Frau ihm befahl sich nicht zu rühren und gut zuzuhören. Ihm blieb nichts anderes übrig, auch wenn er nicht wirklich reagieren konnte. Der Name, den sie ihm nannte, kam ihm bekannt vor aber er hatte keine Zeit dem Gedanken nachzugehen, der Befehl ließ nicht zu, dass seine Gedanken abschwiffen. Nicht mal richtig Angst konnte er bekommen, als sie von den Laboren sprach. Vielleicht war es auch ein Segen, dass er nicht in Panik verfallen konnte und sich ausmalen, was Aglef alles angetan worden war.
Folgsam entsperrte er sein Handy und wehrte sich auch nicht, als sie hinter ihn trat. Jess würde ihn umbringen, war der Gedanke, der ihm durch den Kopf schoss, als Mabel zubiss. Wider erwarten trank sie nicht, was aber auch nur ein kleiner Trost war, wo sie ihn in die Labore schicken wollte. Danach wurde auch nicht mehr viel gesprochen, er hatte keine andere Wahl als sich in die Jacke helfen zu lassen und der Frau zu folgen. Soweit er es mitbekommen hatte, hatte sie sein Handy liegen lassen; keine Chance es später irgendwie in die Hände zu bekommen. Da war seine einzige Chance, dass sie nichts von seinen Aufpassern wusste. So weit kamen sie am Ende gar nicht. Innerlich schrie Casey, als Mabel die Tür öffnete und sein Bruder mit Asa davor stand. Aglef sah gerade auf sein Handy, schaute aber auf, als die Tür sich öffnete. Ehe der etwas tun konnte, wurde er gestoßen.

Wärend sie auf das Haus seines Bruders zugingen, fiel Aglef ein kleiner Tumult auf der anderen Straßenseite auf. Ein paar Menschen waren dabei sich zu streiten und zogen eine kleine Traube an Zuschauern auf sich. Nichts was mit ihnen zu tun hatte. Aglef zog den Schlüssel aus der Tasche und ließ Asa eintreten, ehe er an ihm vorbei die Treppe hinauf ging. Bevor er an der Wohnungstür ankam, vibrierte sein Handy und er zog es aus der Tasche. Eine Bilddatei von seinem Bruder. Er rief das Bild auf und wurde abgelenkt, als die Tür vor ihm aufging. Daher registrierte er das Bild erst, als er die Frau mit seinem Bruder sah. "Was zum..", raunte er, als die Frau seinen Bruder schon schubste. Direkt auf ihn, womit er nicht gerechnet hatte. Sie gingen beide zu Boden und Aglef wurde unter seinem größeren Bruder begraben. Zum Glück reagierte Asa und jagte der Frau hinterher. Die blöden Vorschläge hätte er sich allerdings auch schenken können. Vor sich hin grummelnd schob er seinen Bruder mehr oder weniger sanft von sich und fragte sich, was er jetzt mit ihm anstellen sollte. Von alleine würde er wohl erstmal nichts machen.

"Wir sollten den armen Jungen nicht gleich so überfordern", lachte Galon und stimmte seiner Frau voll zu. Wobei er nicht so sehr daran dachte, dass Cawley überfordert sein könnte. Vermutlich eher planlos, was er mit ihr anstellen sollte. Ehe er das Thema aber weiter verfolgen konnte, stellte Vic ihre nächste Frage und Galon hatte den Verdacht in einem Minenfeld zu stehen. Dabei gab es einen weiteren sehr guten, sehr vorteilhaften Grund warum er diese Liason nicht gewollt hatte. Die Frage war nur, ob Vic diesen Grund auch wirklich vorteilhaft für ihn war. "Natürlich gab es da auch einen anderen Grund", sagte er abwägend und dachte noch einen Moment nach. "Ich hatte eine andere Frau endlich wieder in meinem Leben. Sie hat mir viel bedeutet und ich hatte es lange mit ihr verscherzt. Als Sofía ihr Angebot unterbreitet hat, war ich natürlich geschmeichelt. Aber keine Geschäftsverbindung kann mir jemals so wichtig sein, wie diese Frau."
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Fr 5 Mai 2023 - 21:14

Asa sprang die Stufen hinunter und rief Aglef zu, er solle mit Casey in der Wohnung bleiben und Galon anrufen. Und wo waren zum Teufel Galons Gorillas, die auf Casey aufpassen sollten? An den Tumult, den Aglef und er vor wenigen Minuten noch draußen gesehen hatten, dachte er in diesem Augenblick nicht. Es war ohnehin alles viel zu schnell passiert. Nur vage hatte Asa gesehen, wir jemand die Wohnungstür von Casey und Jess geöffnet hatte, eine Frau mit Casey vor sich, den sie dann in Aglefs Arme geschubst hatte. Als nächstes war sie an ihm, Asa, vorbeigestürmt und er hatte nicht lange gezögert und war ihr hinterher. War es das nun, worauf sie gewartet hatten? Steckte sie mit Mathijs unter einer Decke? Hoffentlich rief Aglef Galon an. Verstärkung konnte jetzt nicht schaden. Asa sprang aus dem Haus auf den Gehweg und brauchte einen Wimpernschlag, bis er die Frau entdeckte. Sie war ihm ein Stück voraus, beging jedoch den Fehler, kurz anzuhalten, und sich umzusehen. Vielleicht wollte sie sichergehen, dass er ihr noch folgte? Asa ließ die Gelegenheit nicht verstreichen und setzte ihr sofort nach.

Dieses Aas. Wo war Mathijs? Gott verdammt, er hätte aufpassen sollen! Er hätte sie warnen können! Hätte. Wahrscheinlich kam ihm diese Wendung sehr recht. Er konnte nach Aglef und seinem Bruder sehen, während sie für die nötige Ablenkung sorgte. Unfreiwillig. Verdammt nochmal! Nachdem Mabel aus dem Haus gestürmt und auf der gegenüberliegenden Straßenseite angelangt war, hielt sie kurz an, um nach Mathijs zu sehen. Von dem fehlte jedoch jede Spur. Sie kniff die Augen leicht zusammen, streckte sich, um an den Menschen vorbeizusehen – und entdeckte dann statt Mathijs ihren Verfolger. Verdammt! Sofort setzte sie sich wieder in Bewegung. Wenn er sie schnappen sollte… Mabel schluckte. Das durfte nicht passierte. Sein Leben stand auf dem Spiel. Und ihres gleich mit.
Sie bog scharf in eine Seitenstraße ab, rief sich in Gedanken den Straßenplan vor Augen, den sie übers Wochenende zu verinnerlichen versucht hatte. Von der Seitenstraße bog sie ebenfalls ab, dann noch einmal. Sie glaubte, hoffte, ihren Verfolger abgeschüttelt zu haben, sah sich nach hinten um – und lief in seine Arme. Er war plötzlich vor ihr, packte sie und schlug sie so hart ins Gesicht, dass sie nicht nur zu Boden ging, sondern auch mit einem Schwindel zu kämpfen hatte. Sie schmeckte Blute und spürte, wie ihr Gesicht dabei war zu heilen. Etwas benommen blinzelte Mabel, spürte, wie er sie am Kragen packte und streckte die Arme aus, um ihn von sich zu drücken. Aber er war stärker. Er legte eine Hand an ihren Hals und sie spürte die Panik.
Sie musste entkommen. Für „Asa“. Der Name kam nur gemurmelt über ihre Lippen. Doch kaum hatte sie ihn ausgesprochen, wich die Hand von ihrem Hals.

„Asa“ Es war nur ein leises Murmeln, aber er verstanden den Namen, den sie da aussprach sofort. Seinen Namen. Sie kannte ihn. Vermutlich, weil sie ihn ausspioniert hatte, genauso wie Aglef und Casey, so nahm er es an. Asa ließ ihren Hals los, nur um dann grob ihren Kiefer zu packen. Er wollte kein Wort mehr aus ihrem Mund hören – wer wusste schon, was sie noch sagen würde! Besser, er brach ihr das Genick und lieferte sie an Galon aus. Asa kniff die Augen zusammen, sah abschätzig auf die Frau hinab und… sah. Er erwiderte ihren Blick und hatte das Gefühl, diese Augen zu kennen. Sie kamen ihm vertraut vor… Dann setzte sich ihr Gesicht aus immer mehr Details zusammen. Ihre Nase, der Mund, ihr rotes Haar. Asa ließ sie los und taumelte zurück. „Mabel“, stieß er atemlos hervor und wusste nicht, ob nicht sein Verstand ihm einen grausamen Streich spielte. Die Frau blieb noch ein paar Sekunden auf dem Boden liegen, ehe sie sich mit einer Hand hochdrückte. Sie sah wie sie aus, dachte Asa. War das ein Trick? Ein grausamer Schachfeldzug der Forscher? Die wussten, dass er hier war? Die von ihr wussten? In seinem Kopf herrschte heilloses Durcheinander.
„Wie lautet dein Name?“, fragte er leise. Ein Test. Wenn sie ihn nicht bestand, wird er ihr den Kopf abreißen. Ganz einfach. Galon würde auf diese Gefangene verzichten müssen…
„Mabel“, sagte sie, zögerlich. „Mabel Kent“.
Asa knirschte mit den Zähnen. Betrug. Das hier konnte nur ein grausames Spiel sein.
„Mabel Kent ist tot“, gab er knapp und unwirsch zurück.
„Die Labore wollten das so, ja. Damit niemand nach mir sucht. Und ich… ungestört für sie arbeiten kann-“ „Mabel hätte das nie getan. Für sie zu arbeiten. Nie“, entgegnete Asa und kam nun wieder auf sie zu. Die Frau sah zu ihm auf, verwirrt, blinzelnd. „Ich musste. Es ist ein Deal. Sie lassen meinen Partner am Leben, solange ich tu, was sie wollen“, antwortete sie.
„Partner?“, Asa sah sie lauernd an.
„Asa. Asa Ramsey. Er ist mein Partner“, sagte sie und schaute zu ihm auf.
Ihm lief ein Schauer über den Rücken. Er war drauf und dran, auf sie zu zuspringen und ihr den Kopf abzureißen, nur um all das zu beenden. Diese Lügen. Es konnte sie nicht mehr hören…
„Wenn du wirklich Mabel wärst… dann nenne mir ihren vollständigen Namen.“

Ihren vollständigen Namen? Verwirrt sah Mabel den Mann vor sich an. Woher…? War er vielleicht ein Freund von Galon? Woher sonst würde er ihren Namen kennen? Oder war es ein Bluff?
„Mein Name lautet Amabel Vi-“ „-ctoria Kent“ Sie sprachen den letzten Teil beide unisono aus und sahen sich nun mit den verschiedensten Gefühlen an. Der Mann schüttelte den Kopf, ungläubig und hauchte schließlich ein. „Ich dachte… Sie sagten alle, ich solle dich aufgeben. Dass du tot seist.“
Mabel brauchte etwas länger, zog die Brauen zusammen und starrte den Mann an. Mit wesentlich weicheren Zügen ging er vor ihr in die Knie, wollte nach ihr fassen, doch sie zuckte zurück.
„Ich bin es. Asa“, sagte er, machte aber keinen weiteren Versuch mehr, sie zu berühren.
„Nein“ Mabel schüttelte entschieden den Kopf. „Du bist nicht Asa. Er wird in den Laboren festgehalten!“ Der Mann sah sie ernst an und nickte. „Ich bin es. Und ich war dort. Ich war in den Laboren, ja, aber ich kam frei. Ich bin frei, Mabel. Amabel“. Und wie er sie so ansah, mit diesem brüchigen Lächeln und diesem Blick, da erkannte auch sie ihn. Sah Asa in ihm.
Sie presste eine Hand auf ihren Mund, schüttelte leicht den Kopf und konnte es noch immer nicht glauben. Asa. Sie musste verrückt geworden sein. Sie hatte den Verstand verloren…
„Mabel“ Der Mann hob seine Hand, ließ sie dann jedoch wieder sinken. „Mabel… Was hattest du mit Casey vor? Weißt du, wo Mathijs ist?“, fragte er ruhig.
Mathijs. Entweder, sie hatte den Verstand verloren und damit wäre auch Asa in den Laboren verloren… Oder das hier passierte wirklich. Asa war frei. Und Mathijs… Mathijs war im Begriff, den Menschen und seinen Bruder zu entführen. „Wir müssen zurück“, raunte sie, eine Hand an der Wand, und stand auf.

Ah. Also hatte das Oberhaupt des Madrider Clans ihm zu jener Zeit ihre Avancen gemacht. Victoria lächelte leicht und dachte an jene Zeit zurück. Als sie sich vorsichtig wieder angenähert hatte. Sie hatte lange gebraucht, um ihm zu verzeihen… Doch die Gefühle für ihn waren zu keiner Zeit jemals ganz verschwunden gewesen. Und als sie die Wahrheit erfahren hatte… Und Clément verloren…
Victoria räusperte sich leise. „Vielleicht hättest du dann besser sie geheiratet“, gab sie zurück und lächelte leicht. „Ich bin froh, dass du ihr nicht den Vorzug gegeben hast. Also Sofía, meine ich. Ich…“ Hatte sie ihn warten lassen? Hatte er es jemals so gesehen? Dabei hatte sie die Zeit gebraucht… Sie schüttelte den Kopf und vertrieb diese Gedanken. Victoria atmete tief ein und aus, ehe sie fortfuhr. „Ich hätte es verstanden. Wenn du dich anders entschieden hättest. Aber ich bin sehr, sehr erleichtert, dass du mich wolltest. Willst. Noch immer. Nach allem… Ugh. Ich wäre jetzt gerne bei dir“, sagte sie und stöhnte leise, aber hörbar frustriert.

_________________
"At this moment,
there are
6 470 818 671
people in the world.
Six billion souls.
And sometimes...
All you need is one"
Robyn
Robyn
Bibliothek

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14786
Punkte : 3862
Anmeldedatum : 06.06.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi So 7 Mai 2023 - 8:00

Aglef und Asa Ramsay betraten das Haus. Das selbe, dass Miss Hameln noch nicht verlassen hatte. Mathijs warf einen Blick auf die Straße, wo die Bodyguards gerade damit beschäftigt waren nicht völlig in den Streit verzettelt zu werden, den er in Auftag gegeben hatte. Kein günstiger Zeitpunkt für ihn, um selbst in das Haus zu kommen. Und wenn ihre Aktion jetzt schief ging, wollte er dann zugegen sein? Zaudernd beobachtete er die Haustür, hin und her gerissen zwischen seiner Gier Aglef in die Finger zu kriegen und der Angst erwischt zu werden. Vielleicht war es seine Chance Aglef alleine zu bekommen, ohne sich der Labororganisation auszuliefern. Ehe er sich entscheiden konnte, stürmten zwei Gestalten über den Platz. Miss Hameln hatte wohl die Flucht ergriffen und ihr Ziel nicht mitgenommen. Seine Chance. Wenn... Gerade als er denBlick wieder auf die Bodyguards lenkte, stieß einer von denen den anderen an und zeigte den Fliehenden hinterher. Es dauert nicht lange, dann war der Streit vor ihnen beendet und die beiden nahmen die Verfolgung auf. Wirklich: seine Chance! Hastig überquerte er die Straße und betrat das Haus.

Nachdem er seinen Bruder von sich befördert hatte, überlegte Aglef einen Moment Asa zu folgen. Die Frau hatte sich an seinem Bruder vergriffen, wer auch immer sie war. Der Moment war allerdings lang genug, um einzusehen, dass es ziemlich verantwortungslos wäre seinen Bruder alleine zu lassen. Wer wusste schon, was die Frau ihm gesagt hatte und er anstellen würde, sobald er alleine war. Grummelnd stellte er seinen Bruder auf die Füße und bugsierte ihn zurück in die Wohnung. Nachdem er ihn auf das Sofa gesetzt hatte, ging er zurück zur Tür und hörte die Wohnungstür zufallen. Ob Asa zurück war? Die Verfolgung war aber kurz gewesen. Er hielt die Tür noch offen, als der Luftzug ihm verriet wer da kam. In Panik schlug er die Tür zu und schob die Riegel vor. Es war Fluch und Segen zugleich, dass er kein schlagendes Herz hatte, dass die Geräusche von draußen übertönen konnte. Er hörte, wie Mathijs die Treppe hinauf kam, sich der Tür näherte und die Klinke hinab drückte. Obwohl Aglef wusste, dass die Tür verschlossen war, wich er zurück, überzeugt davon, dass sie im nächsten Moment aufschwingen würde. Mit zitternden Fingern starrte er die Tür an, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen oder irgendetwas zu tun.

Galon lachte leise und stimmte ihr zu: "Ja, hätte ich. Schon viel früher." Die nächsten Sätze waren untypisch unsicher für Vic. Eine Seite, die sie nicht vielen zeigte und er liebte sie noch mehr dafür, dass sie ihm genug vertaute. "Ich auch. Ich bin unsäglich froh und kann mich glücklich schätzen, dass eine Frau wie du mich nach all meinen Fehlern überhaupt noch in Erwägung gezogen hast. Es gab nie jemanden neben dir, das kann ich dir gar nicht häufig genug sagen. Und was das andere angeht: Ja, ich hätte dich auch lieber jetzt hier bei mir. Leider fürchte ich, haben wir beide Verpflichtungen, die uns gerade daran hindern zu tun, was wir am liebsten täten."
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Di 9 Mai 2023 - 8:46

Victoria schloss die Augen und fasste sich mit der freien Hand an die Stirn, während sie verkniffen lächelte. 'Es gab nie jemanden neben dir.' Über all die Jahrzehnte und Jahrhunderte. Ein Teil von ihr konnte es sich kaum vorstellen. Ein so beeindruckender Mann wie Galon. Nein, eigentlich stimmte das nicht. Sie konnte es sich durchaus vorstellen. Sie wusste, was für ein Mann er war, kannte seine Prinzipien, seine Gefühle… Nur gab es da in ihr auch noch ein klitzekleiner Teil, der sich erinnerte, wie sie das erste Mal nur das Beste in ihm gesehen hatte. Wie sie ihm vertraut und zu ihm aufgesehen hatte, ihm alles geglaubt hatte… und wie sie dann furchtbar enttäuscht worden war. Fehler, hatte er es genannt. Das war lange her. Victoria kniff ihre Augen noch etwas fester zusammen, ehe sie diese wieder öffnete. „Verpflichtungen. Ja“, antwortete sie mit leicht belegter Stimme. „Galon… wenn ich wieder zurück bin- Kannst du dir nach Weihnachten ein paar Tage mehr freinehmen? Ich denke, es gibt da einiges, was wir besprechen sollten.“

„Warte“ Mabel hatte sich zur Asa umgedreht und stoppte ihn, in dem sie ihm eine Hand gegen den Oberkörper legte. „Lass mich da allein hineingehen. Sollte Mathijs dort sein, ist es besser, wenn er zunächst denkt, dass ich komme, um ihm zu helfen. Komm in fünf Minuten nach, sollte ich dich nicht eher holen“, raunte sie und zog ihre Hand wieder zurück. Asa verzog vielsagend das Gesicht.
Seine Einwände und vor allem sein Missfallen schob er wie ein zähes Bonbon im Mund hin und her, eher er knapp nickte. „Gut. Aber… Pass auf dich auf“, brachte er unter zusammengebissenen Zähnen hervor und bedachte sie mit einem kummervollen Blick. Er wollte sie nicht noch einmal verlieren. Nie wieder. Asa bohrte seine Fingernägel in seinen Handballen und trat dann einen Schritt zurück. Sie beide standen an einer Häuserecke, von wo aus man jenes Gebäude sah, in dem sich Caseys Wohnung befand. „Ich warte hier.“
„Gut“ Mabel nickte und lächelte schmal. Fast hätte sie ihm gesagt, dass sie die letzten 200 Jahre auf sich allein hatte aufpassen müssen… brachte es dann aber nicht über die Lippen. Sie wandte sich um und ging rasch auf das Haus zu.
Im Treppenhaus angekommen, nahm sie Mathijs Geruch wahr. „De Jaeger?“, raunte sie, leise genug für einen Menschen, laut genug für einen Vampiren. Sie lauschte und stieg ein paar der Stufen hinauf. Nichts. Sie ging noch ein paar Stufen weiter und fand die Tür zur Caseys Wohnung verschlossen vor. Vermutlich war De Jaeger nicht hineingekommen… Mabel ging die Treppe wieder hinunter, sah aus der Haustür heraus und gab dann ein Handzeichen, sodass Asa Bescheid wusste.
Es dauerte nicht lange und er kam zurück – er war jedoch nicht mehr allein.

Noch bevor Mabel das Gebäude betreten hatte, hatte Asa sein Handy gezückt und Galons Nummer gewählt. Besetzt. Scheiße. Aber zum Glück besaß er auch noch die zweite Nummer und versuchte es auf dieser. Es klingelte und klingelte, sodass Asa mit einem wütenden Schnauben auflegte. Gott verdammt, was machte Galon denn gerade!? Telefonsex mit Vic, oder was war so wichtig? Bevor er es jedoch noch einmal versuchen konnte, kamen die beiden Männer auf ihn zu, die Galon als Caseys Bodyguards abbestellt hatte. In knappen Sätzen erzählte er ihnen, wie die Lage war – dann sah er Mabel, die sie zu sich winkte. Auf dem Weg zu dem Gebäude hielt Asa wieder sein Handy ans Ohr und versuchte es erneut bei Galon.
Beim zweiten Versuch hob Galon ab und Asa konnte nicht anders, als ein gereiztes „Na endlich!“ von sich zu geben. „Ma-Mathijs hat versucht Casey zu entführen. Ich war gerade mit Aglef auf dem Weg zu ihm, als wir- als wir gerade rechtzeitig ankamen. Warte kurz-“ Asa sah zu Mabel auf, bei der sie mittlerweile angelangt waren. „Er war hier, es kann noch nicht so lange her sein“, raunte sie.
„Weißt du, wo er jetzt sein könnte? Wo er hingehen könnte?“, hakte Asa nach und Mabel nannte ihm die Adresse des Hauses, in dem sie sich mit ihm getroffen hatte.
Asa gab die Adresse sofort an Galon weiter. „Schick so schnell wie möglich Leute dort hin. Und komm hierher, Galon. Du musst zu Caseys Wohnung… es gibt… es gibt viel zu besprechen“, raunte Asa, mit Blick auf Mabel.
Während die Bodyguards an der Haustür Stellung bezogen hatten, gingen Asa und Mabel die Stufen wieder hinauf zu Caseys Wohnung. Asa klingelte ein paar Mal und rief, dass er es sei und Aglef ihm aufmachen sollte, doch sie erhielten keine Antwort. Mabel, die sich neben den Türrahmen lehnte, schloss die Augen und spürte Casey nach. Sie rief ihn zu sich, um die Tür zu öffnen. Es dauerte nicht lang und er öffnete ihnen tatsächlich die Tür. Kurz sah Asa Mabel verwundert an, dann ging er an Casey (der intakt aussah) vorbei in die Wohnung. „Aglef?“
Asa fand den Älteren im Wohnzimmer vor, apathisch vor sich hinstarrend.
„Hey, Aglef“, sagte er ruhig und trat auf ihn langsam zu. „Aglef, alles gut, wir sind da. Mathijs ist fort. Aber die Chancen stehen gut, dass wir ihn heute noch schnappen. Hörst du? Aglef?“
Indessen hatte Mabel die Tür hinter ihnen wieder geschlossen und hatte sich Casey zugewandt. Sie lehnte sich zu ihm vor, legte eine Hand sacht an sein Kinn und hielt dieses so, dass sie sich ansehen konnten. „Ich gebe dich wieder frei. Komm zu dir“, hauchte sie und zog sich daraufhin zurück.

_________________
"At this moment,
there are
6 470 818 671
people in the world.
Six billion souls.
And sometimes...
All you need is one"
Robyn
Robyn
Bibliothek

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14786
Punkte : 3862
Anmeldedatum : 06.06.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 12 Mai 2023 - 8:17

Mathijs hatte nicht lange Zeit sich zu entscheiden. Er hatte die Tür zuschlagen hören und war die Treppe hinauf gerannt. Zu spät. Er hörte gerade noch, wie die Riegel vorgeschoben wurden. Als ob ihn das aufhalten würde, dachte er überheblich und drückte gegen die Tür. Aber selbst, als er mehr Kraft aufwandte, sprang die Zunge nicht aus der Zarge. Wütend sah er die Tür an. So nah. Er konnte Aglef hinter der Tür förmlich hören! Aber wenn er nicht schnell machte, würde Asa Ramsay sicher zurück sein. Oder die Bodyguards. Fluchend trat er den Rückzug an. Besser er suchte Miss Hameln und machte einen neuen Plan. Wenn sie denn eine weitere Chance bekommen sollten. Draußen war er sich nicht sicher, wohin er sollte, weswegen er sich erstmal einen erhöten Punkt suchte, vielleicht fand er dann ja auch seine Komplizin. Tatsächlich tat er das, auf unerwartete Weise. Wenn er das richtig interpretierte, hatte seine sichere Kontaktperson die Seiten gewechselt. Es sah zumindest nicht so aus, als würde sie Mr. Ramsay ausschalten wollen oder umgekehrt. Da hätte er dem Labor ja einiges mitzuteilen. Allerdings sollte er dann jetzt wohl schnell die Stadt verlassen. Sein Versteck war damit wohl aufgeflogen. Das Handy schon am Ohr, sprank er in die dunkle Seitengasse hinab und verschwand.

Aglef war so weit in seiner Angst verfangen, dass er Asa Stimme nicht einmal hörte. Egal was er gewollt hatte, er konnte gar nicht mehr reagieren, weder Flucht noch Kampf waren möglich. Am Rande nahm er wahr, wie sein Bruder an ihm vorbei zur Tür ging. Seine Hand zuckte, als er ihn aufhalten wollte, da war er aber auch schon außerhalb seiner Reichweite. Schicksalsergeben schloss Aglef die Augen und sah so nicht, wen sein Bruder in die Wohnung gelassen hatte.

Casey stand etwas verloren im Gang, als Asa an ihm vorbei in das Wohnzimmer lief. Ohne Widerstand ließ er zu, dass Mabel sein Gesicht anhob. Erst, als sie ihn frei gab, kam wieder Leben in sein Gesicht. Mit einem Schnappen nach Luft, stolperte er ein paar Schritte zurück. Abstand würde ihm bei Vampiren nicht helfen, das wusste er, aber er fühlte sich trotzdem sicherer. Und er sah ihr nicht in die Augen. Jemand war an ihm vorbei, daran konnte er sich erinnern.. Das alles machte keinen Sinn, vor allem, weil die Frau jetzt nur stand und scheinbar darauf wartete, dass er sich wieder sammelte. Mit einem letzten Blick in ihre Richtung, folgte er Asa ins Wohnzimmer. Sein Bruder, er erinnert sich vage daran, dass Aglef ihn in das Wohnzimmer gebracht hatte. Scheinbar war Aglef aber nicht wirklich bei ihnen. Er reagierte zumindest nicht auf Asa. Den Casey auch jetzt erst erkannte. Er steckte wohl hoffentlich nicht mit der Frau unter einer Decke. Mabel Kent, ergänzte seine Erinnerung. Den Namen hatte er sich merken sollen. Casey war verwirrt und hatte keine Ahnung, was er von dem ganzen halten sollte, aber den Ausdruck kannte er von Aglef. Den hatte er nach seiner Befreiung eigentlich nur auf dem Gesicht gehabt. Sorge um seinen Bruder, ließ ihn alles andere erst einmal vergessen. "Aglef!", rief er halblaut und hatte, anders als Asa, keine Bedenken dabei seinen Bruder an den Schultern zu packen und leicht zu schütteln. Und als das nichts brachte ihm eine Ohrfeige zu verpassen. "Aglef! Es ist nichts hier. Du bist bei mir. Erinnerst du dich? London. Wir sind in London", sprach er eindringlich auf ihn ein, während Aglef langsam die Augen öffnete und ihn unfokussiert ansah. Erst nach ein paar Blinzeln wurde Aglefs Blick etwas fokussierter und Casey atmete erleichtert auf. "So ist es richtig", murmelte er und trat einen Schritt zurück.

Die Wortwahl und der Tonfall überraschten Galon und ließen ihn etwas ängstlich überlegen, was er angestellt hatte. Oder eher, ob Vic nun endgültig festgestellt hatte, dass ihr das Leben an seiner Seite nicht zusagte. "Sicher", antwortete er vorsichtig und wurde durch das Vibrieren seines Diensttelefons abgelenkt. Es war der zweite Anruf innerhalb von wenigen Sekunden, der erste war an sein Handy gegangen, an dem er gerade mit Vic telefonierte, daher hatte er es ignoriert. Jetzt sah er Asa Namen auf dem Display und fragte sich, was so dringend war. Aglef. Alle Gedanken an das vielleicht bevorstehende Ende seiner Ehe waren vergessen. "Vic. Asa ruft an, ich glaube es ist dringend. Kann ich dich zurück rufen?", fragte er und streckte die Hand schon nach dem zweiten Telefon aus. Ein Glück hatte Vic zugestimmt, denn was Asa ihm erzählte dultete wirklich keinen Aufschub. Da verzieh er seinem alten Freund auch den Tonfall. "Ich schicke ein paar Leute. Und setzte Jael darauf an", antwortete er und hatte schon aufgelegt, ehe er die letzten Worte richtig verstanden hatte. Er sollte vorbei kommen? Einen Moment sah er auf das Handy und überlegte, ob er zurückrufen sollte. Dann rief er nach Jael und ließ einen Suchtrupp organisieren. Keine halbe Stunde nach dem Anruf, saß er in seinem Wagen und fuhr zu Caseys und Jess Wohnung.
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Di 16 Mai 2023 - 8:41

Wenn sie nur etwas früher hier gewesen wären, dachte Asa, während Casey auf Aglef einredete. Sie hätten Mathijs gleich ein Ende bereiten können. Stattdessen mussten sie jetzt warten und hoffen, dass Galons Leute ihn ausfindig machten… Asa kniff die Augen leicht zusammen und bemerkte kurz darauf, dass Aglef langsam wieder zu sich kam.
„Ich habe Galon Bescheid gegeben. Er ist auf dem Weg hierher. Und er hat ein paar Leute losgeschickt. Mabel hatte eine Idee, wohin Mathijs gegangen sein könnte-“, raunte Asa, wobei er sich vornehmlich an Casey wandte. Zum Schluss drehte er sich leicht und sah zur Tür hinüber, wo Mabel stand. „Mabel“, sagte er, lächelte matt und bedeutete ihr näher zu kommen.
Sie zögerte und kam dann nur zaghaft wenige Schritte auf sie zu.
„Es tut mir leid. Was vorgefallen ist“, sagte die Jüngere an Aglef gewandt und sah daraufhin Casey an. „Und was ich getan habe.“ Sie neigte ihren Kopf. „Ich werde alles erklären. Sobald Galon da ist… Und ich werde euch natürlich helfen, wo ich kann. Mit den Informationen, die ich habe. -Wenn ich gewusst hätte…“ Mabel sah wieder auf und blickte zu Asa hinüber. Es war noch immer so unwirklich… Es würde sie nicht einmal wundern, wenn er im nächsten Augenblick verpuffen würde, wie eine geplatzte Seifenblase. Asa lächelte sie noch immer an und nickte nun.
„Mabel ist meine Partnerin. Ich habe jahrelang geglaubt, sie sei in einem Feuer der Labore umgekommen“, fügte Asa noch zur Erklärung für Aglef und Casey hinzu.
„Und ich dachte, sie hätten dich noch immer in ihren Fängen… Wenn ich gewusst hätte, dass du entkommen konntest-“, wisperte Mabel und sah bekümmert drein. „War es Galon? Bist du deswegen hier?“, fragte sie und beobachtete, wie Asa die Stirn leicht krauszog. „Galon?“
„Der dich befreit hat?“ „Nein. Nein, Galon war das nicht. Das war damals, in L.A., vor… 20…“ Asas Lippen bewegten sich leicht, während er rechnete. „Ich meine…das war 2009“.
Mabel wurde bleich und schwankte kurz. „2009?“, fragte sie heiser, eine Hand auf einer Kommode abgestützt. „Du bist seit 23 Jahren frei?“ Das war es. Der Beweis dafür, dass sie sich das alles einbildete. Es machte schließlich keinen Sinn! Sie hatte doch erst vor Kurzem wieder ein Beweisfoto von den Forschern bekommen, dass es Asa noch gut ging…

_________________
"At this moment,
there are
6 470 818 671
people in the world.
Six billion souls.
And sometimes...
All you need is one"
Robyn
Robyn
Bibliothek

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14786
Punkte : 3862
Anmeldedatum : 06.06.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 17 Mai 2023 - 8:19

Aglef hatte Probleme sich wirklich zurecht zu finden. Die Worte seines Bruders waren zu ihm durchgedrungen, aber ein Teil von ihm hing in der Vergangenheit fest. Als Mathijs Name fiel, zuckte er zusammen und fiel nur nicht, weil das Sofa hinter ihm stand. Es fiel wohl keinem auf, weil Asa mit seinem Bruder sprach und sie sich dann der Frau zuwandten. Dieses Mal war es Casey, der zusammenzuckte, als der Name fiel und einen vorsichtigen Schritt zurück machte, als könnte mehr Abstand ihm helfen sicher zu bleiben. Verspätet erinnerte er sich auch wieder daran der Frau nicht in die Augen zu sehen. Unwillkürlich griff er sich an den Hals, als Mabel sich entschuldigte. Und ließ die Hand gleich wieder fallen, als er merkte was er tat. Sein Ärger über sich selbst für die Reaktion verflog in der Verwirrung, die Asas und Mabels Wortwechsel folgte. Die Erkenntnis, dass irgendwie alles mit der Befreiung Aglefs zu tun hatte kam da etwas spät, erst nachdem Mabel so erschüttert aussah. Und gegen seinen Willen fühlte Casey Mitleid mit der Vampirin. Die Labore hatten eine Menge Leben (im weitesten Sinne) zerstört. In der Zeit, in der er nach Aglef gesucht hatte, hatte er auch einige Dinge getan, die er später bereut hatte. Wenn die Labore ihn damit erpresst hätten seinen Bruder zu haben... Er hätte wohl schlimmeres gemacht, als Mabel mit ihm.

Galon hatte kurz mit seinen Schergen gesprochen und sie zu Jaels Untersützung weg geschickt. Mit Asa und ihm selbst hier, waren Casey und Aglef wohl sicher genug. Er hielt einer älteren Frau die Tür auf und lächelte freundlich und betrat dann selbst das Haus. Er hatte einen Schlüssel, weswegen er sich nicht damit aufhielt an der Tür zu klingeln. So bekam er einen interessanten Blick auf die Gruppe im Wohnzimmer. "Habe ich etwas verpasst?", fragte er trocken, während er den Blick über die verschiedenen Anwesenden gleiten ließ. Aglef sah am schlimmsten aus, da er aber nur ruhig herum stand, schien noch kein Weltuntergang bevor zu stehen. Als letztes traf sein Blick auf die Person, die ihm am nächsten und unbekannt war. Dachte er zumindest. Nach einem Moment blinzelte er und sagte überrascht: "Mabel?"
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Di 23 Mai 2023 - 8:39

23 Jahren. Mabels Mund war ganz trocken. 23 Jahren. In ihrem Kopf tauchten Bilder jener Vampire auf, die sich in diesem Zeitraum an die Labore ausgeliefert hatte… Es waren viele gewesen. Und jeden einzelnen davon hatte sie vollkommen umsonst ans Messer geliefert. Mabel presste die Lippen aufeinander und starrte auf ihre Hände. Sie hatte schon vorher gewusst, dass sie Blut an den Händen hatte… aber jetzt fühlte sie es noch viel deutlich. „Mabel“
Asa machte einen Schritt auf sie, doch sie machte automatisch einen zurück. „Vielleicht solltest du-“, fing er an, brach jedoch ab, als plötzlich Galon im Türrahmen erschien und fragte, was er verpasst hatte. Asa sah von seinem alten Freund zu Mabel und wieder zu Galon zurück. Der andere hatte indessen ebenfalls Mabel bemerkt.
Sie sah langsam auf. Die fremde Stimme, die ihren Namen sagte, ließ sie zumindest ein Stückweit aus ihrem Gedankenstrudel herauskommen. Mabel sah Galon an, brauchte jedoch etwas, bis sie ihn erkannte. Er sah so anders aus… Dem heutigen Zeitalter angepasst, natürlich.
Sie zog die Stirn leicht kraus, dann lächelte sie matt. „Hallo Galon“.
„Mabel… war diejenige, die Casey hatte entführen wollen. Zusammen mit Mathijs“, erklärte Asa an Galon gewandt, wobei er bemerkt, wie Mabels Mundwinkel wieder nach unten sackten. Er wollte schon hinzufügen, dass er ihr hinterhergejagt war, überlegte es sich dann aber anders. Die Tatsache, dass sie einander nicht erkannt hatten… Asa verzog leicht das Gesicht.
„Ich erkläre alles“, sagte sie, fasste nach ihrer anderen Hand und drückte diese. „Ich arbeite für die Labore… Seit… seit meinem Versuch, Asa da herauszuholen“, fing sie an und erzählte in groben Zügen ihre Geschichte.

Hector lag auf dem Sofa und starrte mit verkniffener Miene auf sein Handy. Er schaute sich ein Gruppenfoto an, das ihm Esdras neulich geschickt hatte. ‚Schau, mit wem ich den Abend verbracht habe. Schade, dass du nicht dabei warst, E‘ waren die Worte, die zu dem Bild gehörten. Esdras war der Handykamera am nächsten. Dahinter konnte Hector Bels, Jess, Victoria, eine ihm fremde Frau, sowie Jimena erkennen. Jimena. Ihm waren die Worte wieder eingefallen, die Galon zu ihm gesagt hatte. Dass Victoria mit ein paar Vampirinnen mit Problemen außerhalb von London war. Die gezieltere Hilfe brauche, das hatte der Ältere gesagt.
Hector hatte daraufhin Jimena angeschrieben, hatte sich nach Aglef erkundigt und wie die Lage aktuell in London wäre. Es hatte etwas gedauert, aber dann hatte sie ihm geantwortet, dass es schon irgendwie ginge und sie unverändert in ihrer Wohnung in London wären.
Sie hatte ihn angelogen. Hector biss sich auf die Innenseite seiner Unterlippe. Er war enttäuscht und verletzt, dass seine Erschafferin ihn anlog. Und, dass sie sich ihm nicht anvertraute, obwohl es ihr so schlecht ging. Hector nahm zumindest an, dass sie zu jenen gehörte, die Victorias Hilfe benötigten. War es, weil Jimena und er zu lange kein gutes Verhältnis zueinander gehabt hatten? Seufzend schloss er das Bild und legte das Handy zerknirscht beiseite.

_________________
"At this moment,
there are
6 470 818 671
people in the world.
Six billion souls.
And sometimes...
All you need is one"
Robyn
Robyn
Bibliothek

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14786
Punkte : 3862
Anmeldedatum : 06.06.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Do 25 Mai 2023 - 8:09

Galons Gesichtsausdruck änderte sich von überrascht zu finster und wurde dann geradezu mörderisch. Hätte er nicht schon selbst so viel von den Laboren zu tun gehabt hätte, hätte er Mabels Geschichte für reichlich weit hergeholt empfunden. Aber das wäre genau so ein verdrehtes Spiel, dass sie drehen würden. Diese Organisation schien gefallen daran zu finden, Leute mit dem schlimmsten zu quälen, dass ihnen wiederfahren konnte. Und dann kam sein Verstand hinter dem her, was Mabel ihm erzählt hatte. "Moment. Du bist geschickt worden um Casey für die Labore zu fangen?", hakte er nach, obwohl sie ihnen ja gerade exakt das erzählt hatte. "Verdammte ..!" Nur mit Mühe verkniff er es sich zu fluchen. Wenn er nicht gerade in Mabels Richtung geschaut hätte, hätte er es sich wohl nicht verkneifen können. Auf Casey überraschten Blick, erklärte er seinen Ausbruch: "Wir dachten wir hätten sie damals Ausgeräuchert. Wenn die selbe Organisation dahinter steckt, dann haben sie sehr gute und unauffällige Kontakte. Ich hätte nicht gedacht, dass Aglefs selbsständige Aufräumaktion irgendwas entkommen ist." Er warf einen Blick auf den Älteren, musste aber kurz suchen. Da wo Aglef vorher noch gewesen war (am Sofa), war er nicht mehr. Galon fand ihn an die Wand gedrückt und ziemlich durch den Wind aussehen, was ihn dazu brachte ein paar mal zu blinzeln, als würde das Bild sich dadurch ändern. Was es nicht tat, trotzdem konnte Galon das Bild vor sich nicht mit dem Aglef, den er erlebt hatte in Einklang bringen. Selbst Casey hatte nie so jung, verletzlich und hilflos ausgesehen, wie Aglef es gerade tat.

Casey folgte Galons Blick und unterdrückte ein Seufzen. Wenn Aglef nicht einmal mehr die Kraft hatte wütend zu werden.. Vielleicht sollte er Jimena anrufen. Nein, ihr ging es auch nicht gut. Besser er sprach erst mit Jess und hörte, wie es Jimena ging. Sie alle beide über die Klippe zu schubsen würde keinen von ihnen helfen.
"Was ich nicht verstehe", sagte er um die Aufmerksamkeit von seinem Bruder abzulenken. "Ist, warum mich und Aglef?" Er konnte sich sehr gut vorstellen, warum ein Labor, das Vampire untersuchte, daran interessiert wäre ihn in die Finger zu bekommen. Ein Vampir, der menschlich geworden war. Das war sicher ein Rätsel, dem sie nur zu gerne auf den Grund gehen würden. Aber sein Bruder? Sie hatten ihn 800 Jahre in den Fingern. Es gab sicher nichts mehr, was sie nicht über ihn wussten.

Er sollte sich eine alternative Möglichkeit suchen seine Bedürfnisse zu befriedigen, hatte Juan gesagt. "Am Arsch", murmelte Jack, während er durch die Gänge zum Zimmer lief. Wie sollte man sich eine Alternative für etwas suchen, dass man nicht mal bewusst tat? Juan war nett und kompetent, das war gar keine Frage. Aber er war auch höflich und korrekt. Nereza war ihm lieber gewesen. Aber er sollte wohl lieber froh und dankbar sein, dass es überhaupt einen Therapeuten in Ravenna gab, der ihm helfen konnte. Jack zog die Nase kraus und stieß die Tür zum Zimmer auf. "Bin da", rief er, mehr aus Gewohnheit. Hector hätte ihn auch gehört, wenn er geflüstert hätte. Allerdings sah er seinen Freund nicht, zumindest nicht, bis eine Hand über der Lehne erschien und Hector sagte, wo er war. Mit einem Stirnrunzeln ging Jack hinüber und lehnte sich mit den Unterarmen auf das Polster um auf seinen Freund runter zu schauen. Das erste was ihm auffiel, war die Trauermiene, die Hector auf dem Gesicht hatte. "Wer ist gestorben?", fragte er in einem etwas lahmen Versuch zu scherzen.
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Do 25 Mai 2023 - 9:21

Mabels Griff um ihre eigene Hand wurde besser und ihr Blick huschte verstohlen zu Aglef hinüber. In diesem jungenhaften Körper hatte der Ältere wirklich etwas von einem Kind. Von einem sehr verängstigten Kind. Eine ihrer Finger gab bereits ein leises Knacken von sich, als ihr Griff enger wurde. „Er hat-“, fing Mabel an und atmete tief ein. „Er hat einige erwischt, ja. Aber bei Weitem nicht alle.“ Sie wandte den Blick von Aglef wieder ab. Sie wünschte, er hätte alle erwischt. Aber dafür gab es zu viele Labore, zu viele Forscher, die nicht davor scheuten, an ihnen zu experimentieren. Die in ihnen nichts menschliches mehr sahen.
Mabel sah zu Aglefs Bruder hinüber, als er seine Frage stellte. „Sie wissen, dass ihr beide Zwillinge seid. Was, nun ja… eine Seltenheit unter Vampiren ist. Und dass du menschlich bist, obwohl du es nicht sein solltest, ist ihnen auch bekannt. Aus den beiden Gründen versprechen sie sich viel davon, euch beide gemeinsam zu fangen und an… an euch zu experimentieren.“ Kaum hatte sie ihren Satz beendet, ließ sie den Blick wieder sinken, sah keinen von ihnen mehr an. Sie wollte die Abscheu in ihren Augen nicht sehen, weil sie wusste, sie würde nicht sagen können, ob sie nicht auch ihr galt…
Asa fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und schüttelte leicht den Kopf. Sein Blick lag auf Mabel. Es war so seltsam, sie diese Dinge sagen zu hören... und sie so zu sehen. Vielleicht hatte er sie deswegen nicht erkannt? Weil sie so anders wirkte. Was hatten diese Labore nur mit ihr gemacht... Asa ballte die Hand zur Faust.

„Hier. Ich bin hier“, raunte Hector, als er Jack hörte und hob eine Hand, um auf sich aufmerksam zu machen. Er sah zu seinem Freund auf, der kurz darauf über ihm auftauchte und sich auf der Lehne abstützte. Offensichtlich war dem Älteren anzusehen, dass er in einer miserablen Laune war, sonst hätte Jack ihm nicht eine solche Frage gestellt. Hectors Mund verzog sich zu einer dünnen, geraden Linie. „Niemand. Es ist nichts“, antwortete er, fuhr sich mit der Hand durchs dunkle Haar, dass daraufhin nur noch zerzauster abstand. „Es ist wegen dem Bild“, erklärte der Ältere und schnaubte. Er hatte Jack das Bild gezeigt, als er es bekommen hatte. Er hatte da keine Geheimnisse vor ihm. Auch nicht was Esdras anbetraf. „Ich habe Jimena geschrieben und sie… Sie behauptet einfach, noch in London zu sein, mit Aglef. Das alles gut sei, blabla- von wegen!“, murrte er und setzte sich langsam auf. „Warum lügt sie mich an?“ Für einen Augenblick sah Hector zornig aus, doch das hielt nur wenige Sekunden, dann wirkte er nur noch traurig und enttäuscht.

_________________
"At this moment,
there are
6 470 818 671
people in the world.
Six billion souls.
And sometimes...
All you need is one"
Robyn
Robyn
Bibliothek

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14786
Punkte : 3862
Anmeldedatum : 06.06.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi So 28 Mai 2023 - 7:57

Galon ging so einiges durch den Kopf, während Mabel Caseys Frage beantwortete. Das würde ein politisches Desaster werden.. Nie im Leben konnten sie Mabels Verbindung zu den Laboren verstecken und es gab sicherlich genug Vampire da draußen, die ihren Kopf nur dafür rollen sehen wollten, dass sie überhaupt die Kontakte gehabt hatte.
Casey nickte unterdessen und seufzte leise. So krank es auch war, er konnte die Logik dahinter sogar verstehen. Ein Glück, dass Asa heute dabei gewesen war und Mabel von ihrem Vorhaben hatte abbringen können. Als Versuchskaninchen in den Laboren zu landen war so ziemlich das erschreckenste, was er sich vorstellen konnte. Anders als Aglef würde er sicher nicht lange durchhalten.
"Lass mich raten", seufzte Galon in dem Moment. "Mathijs hat einiges an Imformationen, die er eigentlich nicht haben sollte im Austausch für seine Sicherheit angeboten." Das Timing war zu gut, als dass er nicht die Quelle des Übels war. Hätten die Labore vorher von Aglef und Casey gewusst, wären sie sicher früher hier gewesen. Und er wusste, dass Mathijs seine Nase sehr penetrant in Aglefs und Caseys Richtung geschoben hatte.
Als Galon den bösen Namen nannte, wandte Casey seine Augen wieder seinem Bruder zu, und konnte sehen, wie dieser immer kleiner wurde. Er war vielleicht nicht ganz anwesend, aber er hörte ganz genau was hier vor sich ging, sah es aus. Sein Bruder zitterte sichtbar am ganzen Körper und legte sehr langsam seine Arme um seinen Oberkörper, als könnte ihm das irgendwie helfen.

Alles an Hectors Gestik und Mimik schrie, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war, egal was er sagte. Und tatsächlich musste Jack auch nicht lange warten, bis sein Freund zugab, was ihn störte. Das Bild. Jack nickte mit einem lautlosen Seufzen. Manchmal fragte er sich, wieso sein Freund so dumm sein konnte, wo er so alt war. "Vielleicht", fing er an und Hector sanft mit den Knöcheln auf den Kopf. "Weil sie meint, dass du schon genug Probleme hat. Und sie glaubt alleine damit klar zu kommen." Er schwang sich über die Rückenlehne des Sofas und ließ sich neben Hector auf das Polster gleiten. "Du hast sie auch erst angerufen, als ich dich schon fast umgebracht hatte. Das scheint genetisch bei euch zu sein, auch wenn ihr euch immer weigert zuzugeben, dass das bei Vampiren so funktioniert."
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn So 28 Mai 2023 - 8:51

Mabel wandte sich von Casey zu Galon, als dieser nun an der Reihe war, eine Frage zu stellen. Sie war sich allerdings sicher, dass dem anderen noch weit aus mehr durch den Kopf ging. Aus den Augenwinkeln hatte sie seine nachdenkliche Miene gesehen… Hm. Mabel rief sich in Erinnerung, dass er inzwischen das Londoner Oberhaupt war. Wobei, was hieß ‚inzwischen‘? Wenn sie es richtig mitbekommen hatte, hatte Galon dieses Amt schon sehr lange inne. Hm.
„So ist es“, antwortete Mabel und wollte noch etwas hinzufügen, als eine Bewegung sie unterbrechen ließ. Asa war vorgetreten, auf Casey zu und nickte kurz darauf in Aglefs Richtung.
„Vielleicht sollten wir-“, fing er an und tauschte dann einen Blick mit Casey. „Ins Schlafzimmer?“, fügte er leiser hinzu, aber der Ältere hatte ihn längst verstanden und machte sich daran, seinen Bruder in einen anderen Raum zu bugsieren. Asa sah ihnen nach, hätte sie einerseits gerne begleitet, aber andererseits- Sein Blick wanderte zu Mabel hinüber, die mit einem verkniffenen Mund und schuldbewusstem Blick den beiden Brüdern nachsah.
„Vielleicht sollten wir das alles nicht hier besprechen…?“, warf Asa in den Raum und sah fragend zu Galon hinüber. Mabel zerquetschte ihre linke Hand und räusperte sich leicht. „Egal wo, ich werde euch jede Frage beantworten, wenn es in meiner Macht steht… Mir ist aber auch bewusst“, sagte sie und sah Galon mit festem Blick an. „Dass das alles Konsequenzen für mich hat. Und ich…werde jede Strafe annehmen“, sagte sie und lächelte matt. Es war wohl an der Zeit, dass sie selbst endlich in eine Zelle gesperrt wurde… Asas Augen wurden indessen großen, als er ein scharfes „Was!?“ von sich gab und im nächsten Augenblick zu Galon sah.

„Das ist lächerlich. Bei ihrem Alter sollte sie es doch besser wissen…“, raunte Hector und verstummte dann. Das gleiche konnte man wohl auch über ihn sagen. Mit einem leisen Stöhnen lehnte er sich vor, die Arme auf seinen Beinen aufgestützt und verbarg kurz sein Gesicht in seinen Händen. „Ich weiß“, brummte er hinter seinen Händen und wand sich innerlich. „Ich wollte das allein in den Griff kriegen. Weil du meine Verantwortung bist. Ich hatte das Gefühl, wenn ich um Hilfe bitte, ist das… ich weiß nicht… Ein Eingeständnis, es nicht zu können… das alles. Aber im Nachhinein weiß ich, dass es eigentlich ein Zeichen dafür ist, dass man bereit ist zu kämpfen. Dass man nicht aufgibt.“ Er löste die Hand von seinem Gesicht und sah Jack von der Seite an. „Wie hätte ich auch aufgeben können? Wenn der beste Grund, um weiterzumachen, bei mir ist“, sagte er lächelnd und mit einem warmen Blick. „Was nicht heißen soll, dass ich nicht verstehen würde, wenn du, sobald du alles im Griff hast, dich auf und davon machst und mich zurücklässt. Bei der Familie“, fügte er mit einem leisen Lachen hinzu, stutzte aber kurz darauf und sah etwas befangen drein. „Ist das… für dich eigentlich in Ordnung? Wenn ich von Familie spreche… Wie geht es dir inzwischen damit?“, fragte er behutsam.

_________________
"At this moment,
there are
6 470 818 671
people in the world.
Six billion souls.
And sometimes...
All you need is one"
Robyn
Robyn
Bibliothek

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14786
Punkte : 3862
Anmeldedatum : 06.06.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi So 4 Jun 2023 - 8:42


Mabel hatte sich scheinbar schon Gedanken gemacht. Aber sie lief ja auch schon eine ganze Weile mit dieser Bürde herum. Anders als Asa, ganz offensichtlich. Er konnte die Reaktion seines Freundes nachvollziehen, aber Galon waren hier trotzdem die Hände gebunden. Egal welche Position er in London inne hatte, er musste sich auch einer höheren Instanz gegenüber Verantworten. Seine Position war noch nicht wieder sicher genug, dass er den Rat einfach übergehen konnte, und auch Jaels Einfluss auf den Rat war noch nicht groß genug, dass sie einen Ausgang einfach durchdrücken konnten. Mabel aus allen raushalten und sie straffrei davonkommen zu lassen, könnte ihnen allen den Hals brechen. Das Lächeln, dass er sowohl Asa als auch Mabel zukommen ließ, drückte sein ehrliches Bedauern aus. "Was hast du erwartet?", antwortete er auf Asas fassungslose Frage, stimmte aber Mabel zu. Mit einem Nicken in ihre Richtung antwortete er: "Wir sollten das weitere in meinem Büro besprechen." Er holte sein Handy heraus und laß die Nachrichten, die eingetrudelt waren. Jael hatte nichts finden können. Mathijs war nicht anwesend gewesen und das bisschen an Material, was in der Wohnung gewesen war, sah nicht vielversprechend aus. Er hatte Hank und John mit ein paar weiteren zurück geschickt um Caseys Wohung zu beobachten. Aglef und Casey wären also sicher, auch wenn er jetzt mit Asa und Mabel gehen würde. Und ersterer schien Ruhe zu brauchen um die Nacht zu verarbeiten. "Lass uns das nicht hier darüber reden", wandte er sich daher an beschwichtigend an Asa.

Aglef musste hier raus, das war Casey klar, aber er war sich nicht sicher, wie er es anstellen sollte. Schon gar nicht ohne Aufmerksamkeit auf ihn zu lenken. Fast hätte er sich selbst geschlagen. Als wäre es noch schlimm, wenn einer der Anwesenden mitbekam wie schlecht es Aglef ging. Alle wussten es schon. Bevor Casey zu seinem Bruder gehen konnte, trat Asa vor und schlug ihm vor Aglef weg zu bringen. Nickend warf Casey Galon einen Blick zu und war erleichtert, dass dieser nickte. Egal was von hier aus passierte, er würde bescheid bekommen. Vorsichtig näherte er sich seinem Bruder und fasste mit Daumen und Zeigefinger den Saum seines Pullovers. "Komm", sagte er ruhig und zog leicht. Dabei hoffte er, dass sein Bruder folgen würde, schließlich konnte Casey gar nicht mehr fest genug ziehen, dass Aglef sich bewegen würde. Ein erleichtertes Aufatmen entschlüpfte Casey, als Aglef mitkam und sich in das Schlafzimmer führen ließ, wo Casey die Tür schloss. Konnte Aglef die anderen trotzdem noch hören? Er war mittlerweile so lange Mensch, dass er sich nicht mehr sicher war, was Vampire konnten oder nicht. Im Grunde war es wohl auch egal. Aglef schien sich immer mehr in sich zurück zu ziehen. Bisher war Casey besorgt gewesen über all diese Wut, die Aglef mit sich rumschleppte, aber ihn wieder in diesem katatonische Zustand zu sehen, den er nach seiner Befreiung gehabt hatte... Wut war vorzuziehen. Besorgt ging er vor seinem Bruder in die Hocke, der sich auf die Bettkante sinken lassen hatte. "Du musst mit uns reden, Aglef", sagte er leise, provozierte damit aber keine Reaktion. Nicht einmal, als er seine Finger leicht auf das Knie seines Bruders legte. "Es macht dich kaputt. Du kannst das nicht alleine durchstehen. Wenn nicht mit uns, dann mit Jimena", fügte er langsam hinzu, immer einen Satz nach dem anderen. Bei Jimenas Namen schlossen sich Aglefs Finger schmerzhaft um sein Handgelenk. Casey verzog das Gesicht, sagte aber nichts, wobei er sein Herz nicht so gut unter Kontrolle hatte. Ein Blick in Aglef Gesicht jagte ihm einen ziemlichen Schrecken ein, für eine Sekunde überlegte er, ob er nach Hilfe rufen sollte. Aber es war sein Bruder. "Wir werden sie nicht anrufen, wenn du nicht willst. Aber du solltest es. Oder mit sonst jemanden reden", versuchte er seinen Bruder zu beruhigen, aber dessen Griff wurde nur fester. Fast konnte Casey seine Knochen knirschen hören und griff instinktiv nach Aglefs Hand um ihn.. Naja, hindern konnte er ihn nicht, aber irgendwas musste er tun, ehe sein Bruder ihm das Handelenk brach. Tatsächlich war die Hand so schnell weg, dass Casey überrascht scharf einatmete, als neuer Schmerz durch seine Hand fuhr. Der verging aber so schnell, dass es wohl nur zurückfließendes Blut war und kein wirklicher Schaden. "Bitte Aglef", fügte Casey um die Schmerzen herum hinzu. "Uns liegt an dir. Ich kann dich nicht verlieren." Und Jimena auch nicht, aber das sagte er nicht laut.

Bei ihrem Alter sollte sie es wissen? Jacks Brauen wanderten nach oben und er sah seinen Freund herausfordernd an. Der schien auch gleich seinen eigenen Fehler zu bemerken. Kluger Junge. Mann... Methusalem? Aber deswegen liebte er ihn ja auch. Hector war vieles und hatte Köpfchen. Heimlich lächelte Jack, während er Hector weiter zuhörte. Was das Lächeln gleich wieder wegwischte. Er hasste es, wenn Hector ihn als Verantwortung bezeichnete (was er war). Und dann schaffte Hector es wieder, dass er sich vorkam, wie in einer Achterbahn. Wenn sein Herz noch schlagen würde, währe es ihm direkt aus der Brust gesprungen. "Als würde ich dich zurück lassen", murmelte Jack verwirrt von den schnellen Wechseln und räusperte sich ein wenig. Ehe er weiter auf Jimena oder Hector eingehen konnte, ließ der auch gleich das nächste Thema fallen, wenn auch unabsichtlich. Ein wenig zog er das Gesicht zusammen, als Hector fragte, ob es okay war von Familie zu sprechen. "Ich hab nichts dagegen, dich als Familie zu sehen", sagte er und griff nach Hectors Hand um seine Finger zwischen die seines Freundes zu schieben. "Im ganz klassischen Sinne, von wir zusammen als neue Familie. Ich kann auch noch damit leben, dass Jimena irgendwie dazu gehört. Aber wenn ich anfangen muss dich Daddy zu nennen oder sie Granny, dann hört es auf. Das ... Sorry, da haben meine Eltern zu strickte Moralvorstellungen gehabt. Mit seinen Eltern geht man nicht ins Bett", sagte er und schüttelte sich.
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Sa 10 Jun 2023 - 22:06

Was er erwartet hatte? Asa blinzelte und sah seinen alten Freund ein wenig wütend, aber vor allem überfahren an. Was er erwartet hatte? Er hatte nichts erwartet. Bis vor einer oder zwei Stunden hatte er noch geglaubt, dass seine Partnerin tot war. Er hatte also praktisch gar nichts erwartet. Am allerwenigsten, dass sie noch am Leben war, hier plötzlich in der Stadt auftauchte und bereit war, sich von ihrem alten, gemeinsamen Freund Galon in irgendein Verließ stecken zu lassen. Aber all das sagte er nicht, sondern presste die Lippen aufeinander.
„Natürlich“, antwortete indessen Mabel und sah Galon mit einem verständnisvollen Nicken an. Sie beobachtete den anderen dabei, wie er sein Handy hervorzog. Ob er wohl Neuigkeiten erfahren hat? Bevor Mabel ihn jedoch fragen konnte, ob sie Mathijs vielleicht schon geschnappt hatten, wiederholte Galon noch einmal, dass sie besser woanders weiterreden sollten.
„Gut. Dann also im Clansgebäude“, raunte Asa, nickte und sah dann von Galon zu Mabel.
„Hast du hier eine Wohnung? Musst du irgendetwas holen?“, wandte er sich an sie.
„Keine Wohnung. Nur ein Hotelzimmer. Aber es wäre vermutlich wirklich besser, dort noch vorbeizugehen. Ich habe dort ein paar Unterlagen, die euch vielleicht helfen könnten“, antwortete sie und sah zuletzt Galon an. Das meiste hatte sie zwar ohnehin in ihrem Kopf, doch nützlich wären die Unterlagen dennoch. Mabels Blick wanderte zur Tür. „Was ist… mit den anderen beiden? Können wir sie hier denn allein zurücklassen? Oder nehmen wir sie mit?“, fragte sie.

Hector zweifelte nicht an der Aufrichtigkeit seines Freundes, doch ein kleiner Teil voj ihm war überzeugt, dass Jack ihn dennoch irgendwann zurücklassen würde. Er war jung und als Vampir lag vor ihm eine Ewigkeit. Und irgendwie wünschte Hector es ihm auch, dass er irgendwann allein losziehen würde. Erfahrungen sammeln, Dinge erleben… ohne Hector. Irgendwann. Bis dahin hatte Hector hoffentlich noch genug Zeit, die er mit Jack verbringen konnte. Er lächelte schief und nickte verständnisvoll. „Ja, dem kann ich auch nur beipflichten und zustimmen“, sagte er, nickte erneut und fügte ernst hinzu. „Und mit Kindern auch nicht“. Sein Nicken brach ab und sein Blick wurde zunehmend gestresster. Andere würden Jack als Kind bezeichnen. Immerhin war er weit unter 100. Und unter 50. Sogar unter 30. Und viele würden auch Jack als Hectors ‚Kind‘ bezeichnen. Was aber alles in allem Hector nicht davon abgehalten hatte, mit Jack ins Bett zu gehen. Mehrmals.
„Uhm. Also… Mit biologischen. Kindern“, fügte er mit einem leisen Räuspern hinzu. Er dachte eindeutig zu viel. Es war egal, was die anderen sagten. Für ihn war Jack nicht sein ‚Sohn‘, sondern sein Partner. Zugegeben, ein junger Partner, für den er eine gewisse Verantwortung als Erschaffer hat… aber das war es. „Daddy musst du mich ganz bestimmt nicht nennen. Aber… du kannst mich stattdessen gerne Liebling, Gott oder Licht-meines-Lebens nennen“, raunte der Ältere und grinste schief.

_________________
"At this moment,
there are
6 470 818 671
people in the world.
Six billion souls.
And sometimes...
All you need is one"
Robyn
Robyn
Bibliothek

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14786
Punkte : 3862
Anmeldedatum : 06.06.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi So 11 Jun 2023 - 4:25

Galon hätte sich auf die Zunge beißen können, als er Asas Gesichtsausdruck sah. Feingefühl war nicht immer unbedingt seine Stärke und jetzt gerade hatte er ganz offensichtlich gewaltig daneben gegriffen. Er entschuldigte sich trotzdem nicht, schließlich hatte er Recht. Und er hielt nichts davon Leuten falsche Hoffnungen zu machen. Je früher Asa sich klar machte, dass nicht alles Rosarot war, desto weniger schmerzhaft würde das Erwachen werden. Wobei Galon hoffte, dass Mabel möglichst glimpflich davon kam. Das hier wäre die Lösung für Asa, wie er gesucht hatte. Nur hing der Ausgang stark von Mabels Geschichte ab. Und davon, ob sie wirklich benutzt und erpresst worden war, oder das nur eine Geschichte war um sie alle in Sicherheit zu wiegen. Während Asa und Mabel klärten was als nächstes geschehen sollte, antwortete er Jael und schickte ihm ein paar weitere Aufgaben, um die er sich kümmern musste. Als er das Handy wieder wegsteckte, fragte Mabel, ob sie die beiden mitnehmen sollten. Galon brauchte einen Moment, bis ihm klar wurde, wen sie meinte, dann schüttelte er den Kopf. "Mathijs scheint auf und davon, ich habe ein paar Leute drangesetzt die wahrscheinlichsten Fluchtrouten zu beobachten und vor der Tür ist wieder Unterstützung positioniert. Sie sollten so sicher sein, wie es unter den Umständen geht. Und vermutlich würde es keinem der beiden helfen jetzt ins Clanshaus zu kommen", sagte er und zuckte leicht mit den Schultern. Casey war generell nicht wirklich sicher, als Mensch unter Vampiren, und so wie Galon Aglef einschätzte, wäre sich unter Vampire mischen jetzt das letzte was er wollte. "Sollten sie etwas brauchen, werden sie sich melden", fügte er hinzu, ehe er zum Schlafzimmer ging und Casey bescheid gab, dass sie gehen würden.

Aglef hatte nicht weiter auf seine Bitte reagiert, außer den Kopf zur Seite zu drehen und den Boden anzustarren. Was Casey ziemlich hilflos machte. Wenn es ihm egal war, was er, Casey, dachte und nicht wollte, dass Jimena hineingezogen wurde, dann war Aglef gerade dabei alle seine Brücken abzubrechen, nicht? Dann gab es bald nichts mehr, was ihn irgendwie dazu antrieb zu Leben. Ein leises Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken und Galon schaute kurz in den Raum um ihnen mitzuteilen, dass sie gehen würden. Wenn sie Hilfe bräuchten, sollten sie sich melden. Casey nickte und hätte fast etwas gesagt. Aber das war keine Sache, bei der Galon helfen konnte. Als er die Wohnungstür sich schließen hörte, stand Casey immer noch mit verschränkten Armen vor seinem Bruder und hatte eine Idee. "Ruby", sagte er und Aglef wandte seinen Kopf ganz leicht in seine Richtung. "Soll ich sie anrufen? Könntest du mit ihr reden?"

Hector wirkte irgendwie gepresst, während er hinzufügte, dass man auch nicht mit Kindern schlief. Was Jack auch für ihn gehofft haben wollte. Aber so sie sein Freund ins Stottern kam, ließ ihn die Augen immer weiter zusammenkneifen. Nicht mit biologischen Kindern. Hieß das, dass Hector ihn doch irgendwie als Kind betrachtete? Rein vom Altersunterschied kam das vielleicht nicht völlig überraschend, aber wenn Hector ihn als Kind empfand oder betrachtete, dann würde Jack seinem Freund aber etwas husten. Er war ganz und gar kein Kind mehr, auch wenn da nicht noch eine Hundert vor seinem Alter stand. Und dann die Vorschläge, wie er ihn sonst nennen konnte. "Wie wäre es mit Meister? Das sagen die willenlosen Opfer von Vampiren doch sonst immer. Ja, Meister", schlug Jack trocken vor und fragte sich leicht, wie Hector von Jimena und ihrem Schweigen zu Kosenamen gekommen war. Und dann auch noch auf solche! Er schnaubte, ehe Hector sich tiefer in die Scheiße reiten konnte. "Rufst du Jimena jetzt an oder lässt du ihr noch etwas Zeit?"
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn So 11 Jun 2023 - 8:26

Mabel zerquetschte ihre Hand. „Auf und davon? Er konnte entkommen!?“, brachte sie gepresst hervor. Daraufhin ließ sie erst die Schultern, dann auch ihren Kopf ein wenig sinken und schüttelte diesen leicht. Auch wenn Galon sagte, dass er Leute darauf angesetzt hatte, ihn aufzuspüren… sie hatte da so ein ungutes Gefühl. Mathijs war ein Widerling, aber leider auch ein Wiesel, ein Wiesel, das bewiesen hatte, dass es überleben konnte. Und auch entkommen konnte.
Mabel biss sich auf die Unterlippe und blickte erneut in Richtung der Tür. Sie hatte noch vor Augen, wie der ältere Vampir ausgesehen hatte… Sein Blick… Sie fühlte sich verantwortlich dafür, dass es ihm so schlecht ging. Irgendwie… mussten sie Mathijs finden. Vielleicht würden ihre Unterlagen und ihre Informationen helfen.
Eine Berührung ließ sie zusammenzucken und zurückfahren. Asa war an sie herangetreten und hatte sie sacht an der Schulter berührt. Als sie so vor ihm zurückfuhr, konnte sie kurz sehen, wie sehr es ihn verletzte. „Es ist nicht deine Schuld. Wir werden ihn schon noch finden“, sagte er räuspernd, sobald er ihre Reaktion überwunden hatte. Mabel nickte knapp, die Arme eng an ihren Körper verschränkt.

Am Ende waren Asa und Mabel allein in ihrem Hotelzimmer gewesen, während Galon sich schon einmal zum Clansgebäude aufgemacht hatte. Unterwegs hatte Asa überlegt, ob sie nicht einfach alles packen und abhauen sollten. Sie könnten fliehen und untertauchen, um der Strafe zu entgehen, die hier unweigerlich auf Mabel zukommen würde. Asa stand nahe der Tür und beobachtete, wie seine Freundin ihre Tasche packte. Viel war es nicht, was sie besaß, oder zumindest hierher mitgenommen hatte. Daher war ihre Tasche auch schnell gepackt. Als sie herum fuhr, begegnete sie seinem Blick, runzelte kurz die Stirn und verharrte. „Was hast du?“, fragte sie.
„Was, wenn wir einfach abhauen?“, sprach er seinen Gedanken von eben aus und machte einen Schritt auf sie zu. „Wir könnten abtauchen. Dann müsstest du dich keinem Urteil stellen und wärst frei.“ Mabel blinzelte, dann wurde ihr Blick etwas weicher und sogar ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben. „Manches ändert sich wohl nicht. Du nimmst noch immer lieber die Beine in die Hand, anstatt dich Unangenehmen zu stellen.“ Asa presste leicht die Lippen aufeinander. „Ja. Wenn es bedeutet, dass ich dich nicht verliere, ja. Dann nehme ich nicht nur meine Beine, sondern auch gerne deine in die Hand, um abzuhauen“, sagte er ernst.
Mabel schwieg einen Moment, ehe sie den Kopf schüttelte und zur Tür trat. „Ich werde die Verantwortung für das, was ich angerichtet habe, tragen. Es ist das Richtige. Ich…“ Sie legte die Hand auf die Klinke und drehte sich zu ihm um. „Ich werde in meinem Leben nie wieder glücklich werden, wenn ich mich dem jetzt entziehe, Asa“, sagte sie mit einem freudlosen Lächeln.
„Also… kommst du? Das Taxi sollte unten noch auf uns warten. Und Galon wartet sicher auch.“
„Da wäre ich mir nicht so sicher“, murmelte er leise und folgte Mabel nach draußen.

„Meister? Hm, j-“, weiter kam Hector nicht, denn Jacks anschließender Satz machte deutlich, dass er diese Anrede nicht als Spaß meinte. Sein Tonfall tat auch sein Übriges. Die Brauen des Älteren wanderten nach oben und sein Mund klappte zu. Gerade, als er etwas erwidern wollte, schoss Jack mit seiner Frage bezüglich Jimena zurück. Leise auf Spanisch grummelnd fuhr sich Hector durch das dunkle, wirre Haar. „Nein, nicht heute. Ich rufe sie morgen an. Jetzt muss ich mich erst einmal bei meinem Freund entschuldigen“, raunte er und machte ein schuldbewusstes Gesicht. „Verzeih mir. Das eben war nicht so gemeint. Wie wäre es… wenn du mich stattdessen Dummkopf, oder dummer alter Mann nennst?“, fragte er mit einem verzeihungsheischenden Blick.

_________________
"At this moment,
there are
6 470 818 671
people in the world.
Six billion souls.
And sometimes...
All you need is one"
Robyn
Robyn
Bibliothek

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14786
Punkte : 3862
Anmeldedatum : 06.06.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Do 15 Jun 2023 - 7:40

Galon hatte noch kurz mit seinen Mitarbeitern draußen gesprochen, ehe er sich auf den Weg zurück zu seinem Büro machte. Eher abgelenkt fädelte er sich durch den nächtlichen Verkehr, während ihm vieles durch den Kopf ging. Vor allem aber, wie groß die Chance wohl war, dass Asa einfach Mabel schnappte und verschwand. Galon könnte es ihm nicht verdenken, ein Teil von ihm hoffte sogar, dass die beiden einfach abtauchten und sich nie wieder blicken lassen würden. Müde rieb er sich die Augen, als er den Wagen in der Garage abstellte. Immer wenn er meinte, dass die Situation sich entspannte, kam der nächste Tritt in die Kniekehlen. Und so langsam hatte Galon keine Ahnung, wie er reagieren sollte. Er hatte gedacht, die Labore wären Geschichte und jetzt hatte er nicht nur einen alten Forscher, der die Seiten gewechselt hatte auf einer persönlichen Vendetta (oder was auch immer er wollte) gegen Aglef in der Stadt, sondern auch noch das Problem, dass dieser jetzt eine viel hinterlistigere Organisation losließ um Casey gleich mit einzukassieren. Und Mabel.
Noch während er im Wagen saß, wählte er Vics Nummer. Es war früher, als sie sonst telefonierten, aber er musste jetzt einfach mit ihr reden. Vielleicht hatte sie ja eine Lösung. Aber vor allem wollte er ihre Stimme hören.

Casey hatte Aglef im Schlafzimmer gelassen und war in die Küche gegangen. Vielleicht konnte er seinen Bruder ja dazu überreden etwas zu essen. Mit einer Hand holte er ein paar Konserven aus dem Kühlschrank um sie in die Mikrowelle zu geben, während er mit der anderen sein Handy aus der Hosentasche holte. Ruby und er waren nicht wirklich auf dem freundlichsten Fuß miteinander, wobei er ganz genau wusste, dass er Schuld daran war. Das würde jetzt vermutlich unangenehm werden, aber wenn sie Aglef helfen konnte... Er wählte ihre Nummer, die immer noch in seinem Handy gespeichert war und wartete. Erst dann fiel sein Blick auf die Uhr und er fragte sich, ob er gerade Rubys Wut auf sich lud. Ihre Tochter war sicher schon im Bett.

Na, immerhin schien Hector zu bemerken, dass er sich in die Nesseln gesetzt hatte. "Ignorantes Arschloch?", fügte Jack grummelig auf Hectors neue Vorschläge hinzu. Nach einem Moment lächelte er aber, damit Hector wusste, dass er es nicht so meinte. Immerhin war er immer noch sein Freund und er liebte ihn. "Du bist mein dummer, alter Mann, das vergisst du hoffentlich. Das heißt auch, dass du mit mir über deine Probleme reden kannst. Wo ich dir schon genug Probleme mache. Also. Mein Rat: rede mit deiner Familie, solange du kannst. Auch wenn sie nicht blutsverwandt ist." Einen Moment überlegte er und zog dann die Stirn kraus. "Eigentlich ist sie das, oder? Nicht streng biologisch, aber ihr habt Blut getauscht. Und ich dann wohl auch. Okay, weißt du was? Dieser ganze Familienkram macht mich fertig. Können wir versuchen die nächsten hundert Jahre nicht mehr darüber reden, dass wir Blutsverwandt sind?"
Schreibsel-Chi
Schreibsel-Chi
Ehrenmitglied

Weiblich Anzahl der Beiträge : 14674
Punkte : 4379
Anmeldedatum : 28.05.09

Nach oben Nach unten

Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 20 von 25 Zurück  1 ... 11 ... 19, 20, 21 ... 25  Weiter

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten