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Vampire-Das RPG IV

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Vampire-Das RPG IV - Seite 25 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Mi 3 Apr 2024 - 8:23

Wir sind auf uns gestellt. Neha sah den Älteren schweigend an, stieß den angehaltenen Atem leise aus und nickte langsam. Derweil hatte er sich schon wieder weggedreht. Besser so. Sie konnte die Enttäuschung nur schwer verbergen. Andererseits… sie hatte das Gefühl, dass es nicht so gut lief, mit seiner Familie. Sie erinnerte sich dunkel an das, was er ihr über seinen Vater erzählt hat. Darüber, dass er sie wohl kaum freikaufen würde. Und seine Kinder? Sie hatte es eigentlich für normal gehalten, dass keines seiner Kinder mehr bei ihm lebte. Immerhin war er… richtig alt, gut möglich, dass seine Kinder auch alt waren. Aber so, wie er auch ihren Blick gemieden hatte… und es jetzt wieder tat… Familie war schwierig. Das galt wohl auch für Vampirfamilien, dachte Neha und starrte auf den Boden.
„Meine Eltern werden auch nicht nach mir suchen… Wir hatten kaum noch Kontakt. Was… an mir lag. Ich habe mich geschämt, weil ich nicht die Tochter war, die mein Vater sich erhofft hat. Und irgendwann hörten die Anrufe auf“, sagte sie leise und kaute auf ihrer Unterlippe herum. „Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es auf der Arbeit jemanden kümmern wird, wenn ich nicht mehr da bin… Mein Vermieter wird wahrscheinlich genervt sein…“ Sie schnaubte und lächelte bitter.
„Du bist in bester Gesellschaft, wie es aussieht“, sagte sie, drehte ihren Kopf zu ihm und stieß ihn leicht mit ihrer Schulter an. „Ich… ich versuchs besser zu machen. Dieses Mal. Wenn wir- wenn wir hier raus sind“.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 4 Apr 2024 - 6:26

Das er Neha verwandelt hatte, war eine sehr spontane Entscheidung gewesen. In der kurzen Zeit hatte er die junge Frau gar nicht richtig kennenlernen können. Sie hatte ihm hauptsächlich Leid getan, dass sie unfreiwillig in seine Probleme hineingeraten war. Während sie jetzt über ihre Familie sprach, fand er eine Gemeinsamkeit, mit der er nicht gerechnet hatte. Väter, denen man nichts recht machen konnte. Im Gegensatz zu ihr hatte er einige Jahrhunderte Erfahrung damit. "Glaub mir, es liegt nicht an dir. Wenn deine Eltern Enttäuscht von dir sind, dann hat das nichts damit zu tun, dass du zu schlecht bist. Ich rate jetzt mal wild drauf los", sagte er und fasste Neha kurz fest ins Auge. "Du arbeitest zu viel und kriegst trotzdem keine Anerkennung. Egal wie viel Zeit und Arbeit du investierst und wie gut das Ergebnis ist, es ist nie genug." Er grinste kurz bissig und schüttelte dann den Kopf. "Wenn du das so versuchst, dann kannst du deinen Vater nie überzeugen, weil er für sich entschieden hat, dass du nicht ausreichend bist. Ich würde dir jetzt raten es gar nicht erst zu versuchen, aber ich weiß aus Erfahrung, dass es einfacher gesagt als getan ist. Falls es ein Trost ist: sollten wir hier irgendwann rauskommen, hast du genug Zeit selbst herauszufinden, dass dein Vater das Arschloch ist und nicht du die Fehler machst." Auf ihren Stubs mit der Schulter reagiert er mit einem Schnauben. "Bei der Familie, die du wohl hast; keine Panik, egal was du anstellst, ich kann dich unterbieten und werde garantiert nicht enttäuscht sein."
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Beitrag von Robyn Di 9 Apr 2024 - 8:42

Ein wenig verblüfft sah Neha ihn an. Damit hatte sie nicht gerechnet… Und doch, auch wenn sie sich von Damion irgendwie merkwürdig verstanden fühlte, zwickten seine Worte sie. Sie fühlte sich dabei schlecht… Sie war so erzogen worden, dass man nicht schlecht über seine Familie sprach. Und das steckte tief in ihr drinnen.
„Das- Du kannst das nicht so über einen Kamm scheren. Dort, wo ich herkomme, da… Das ist eine andere Kultur. Andere Ansichten. Daher, bitte, nenn meinen Vater nicht Arschloch. Er ist ein guter Mann. Er ist… Er ist eben auch nur der Mann geworden, zu dem sein Vater ihn machen wollte. Fleiß und Ehrgeiz… Bei uns muss man sich eben anstrengen. Und gut sein… Sehr gut“, sagte Neha mit gesenktem Blick. „Aber danke. Es ist nett, dass du das sagst. Ich weiß das zu schätzen.“ Mit einem matten Lächeln sah sie wieder zu dem Älteren auf. „Für einen … fast 300jährigen bist du gar nicht so übel.“ Sie lehnte sich etwas zu ihm, atmete tief ein und lehnte sich dann wieder zurück. „Riechst auch überraschend gut für dein Alter“, bemerkte sie und lehnte sich kurz darauf wieder an ihn. „Ist das okay? Wenn ich dir zu lästig werde… sag es. In Ordnung?“, fragte sie leise. „Ich will keine Last sein… Und wer weiß was… was hier noch passiert“, fügte sie wispernd hinzu, den Blick dabei starr auf die Tür.

„Was hältst du davon?“ Jimena strich sich mit der freien Hand die Haare aus dem Gesicht. Hier unten am Strand ging ein ordentlicher Wind, der im Nu ihre Haare zerzaust hatte. Mit ihrer anderen Hand hielt sie die von Aglef fest. „Von der Wohnung, in Spanien. Ist das… Kannst du dir das denn vorstellen?“, fragte sie und musterte ihn von der Seite. Sie mussten so oder so darüber reden, was sie nun tun wollten. Sie konnten nicht ewig hier bleiben, auch wenn Casey und Jess Haus genug Platz bot… Und so lange Mathjis noch irgendwo da draußen war… Sie könnten wieder umherreisen, wie früher. Nur, dass sie dieses Mal nie zu lange an einem Ort bleiben durften. Bis… bis hoffentlich Mathjis bald geschnappt war… Jimena würde ihn am liebsten selbst suchen und ihn töten… Aber sie musste bei Aglef bleiben. Er war wichtiger. Jimena drückte sanft die Hand ihres Freundes.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 10 Apr 2024 - 7:48

Damion schnaubte und schüttelte den Kopf, als Neha allen ernstes versuchte ihren Vater zu verteidigen. "Du vergisst aus welcher Zeit ich komme. Denkst du nicht, dass ich die Kultur kenne, in der der Mann des Hauses gottgleich ist? In dem man die Erwartungen der Familie nicht gerecht werden kann? Deine Kultur steckt vielleicht immer noch in der Ansicht fest, aber das heißt nicht, dass ich die nicht kenne", antwortete er ihr und war über ihr Kompliment dann etwas erstaunt. Zumindest nahm er an, dass es ein Kompliment sein sollte. In anbetracht ihres Zustandes wunderte es ihn allerdings, dass sie fand er würde gut riechen. Er sah kurz an sich herunter und antwortete dann trocken: "Das liegt am Blut. Und du bist keine Last. Was hier passiert oder passieren wird, liegt nicht in deiner Verantwortung. Es tut mir nur Leid, dass ich dich in das hier mit reingezogen habe. Was auch immer das hier eigentlich ist.."

Aglef hatte sich auf die Geräusche seiner Umgebung konzentriert: das Rauschen des Meeres, der Wind, der um sie herum fegte und an Jimenas und seinen Kleidern zog, ihre Schritte im Sand.. und dann brach Jimena das Schweigen, was das schönste Geräusch war, was er hören konnte. Auch wenn die Frage schwierig war. Er zuckte leicht die Schultern und sah einen Moment auf das Wasser, ehe er sich wieder Jimena zuwandte. "Was genau vorstellen? Die Wohnung? Da zu wohnen? Mit dir dort zu wohnen?", fragte er ehrlich, wartete aber nicht ab was genau sie gefragt hatte. "Ja. Kann ich." Mit einem kleinen Lächeln drückte er ihre Hand, sah sie dann aber ernst und niedergeschlagen an. "Willst du das? Wäre es wirklich gut? Für dich?"
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Beitrag von Robyn So 14 Apr 2024 - 7:18

Am Blut. Neha runzelte leicht die Stirn. War es das? Sie konnte es nicht genau benennen und bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, ließen Damions Worte sie wieder aufhorchen. Es tat ihm leid. Dabei hatte er doch keine Schuld. Er konnte nicht ahnen, dass sie in dem Kühlraum war, so wie sie nicht hatte ahnen können, in was sie hineinstolpern würde. Wenn hier jemand die Schuld trug, dann diese Leute hier, die sie hier Gefangen hielten. Und nur sie wussten wohl, wie es in den nächsten Stunden weitergehen würde. Stunden. Tage. Vielleicht auch… vielleicht auch Wochen. Neha biss sich leicht auf die Unterlippe und versuchte sich so von ihren Gedanken abzulenken. Stattdessen konzentrierte sie sich auf ihre Erschöpfung. Müdigkeit steckte in ihren Gliedern… Müdigkeit und Hunger. Die Jüngere hatte ihren Kopf wieder gegen Damion gelehnt und ihre Augen geschlossen. „Hast du nicht“, murmelte sie leise als Antwort. Bald darauf war sie eingeschlafen.

Jimena öffnete schon ihren Mund, um zu antworten, doch da fuhr Aglef schon fort. Ja. Kann ich. In diesem Moment waren das die schönsten und besten drei Worte, die sie sich hatte vorstellen können. Ja, er konnte es sich vorstellen! Dazu drückte er ihre Hand und sah sie mit diesem kleinen Lächeln an. Jimena erwiderte das Lächeln, nur vielleicht etwas breiter als er. Und dann änderte sich sein Blick mit einem Mal wieder. Kam nun ein ‚Aber‘? Sie wartete und kurz darauf kam sein Aber in Form von Fragen. Jimena war stehen geblieben und drehte sich ihm zu. „Ja. Das ist es, was ich will. Irgendwann. Irgendwann möchte ich dort mit dir wohnen.“ Sie legte den Kopf ein wenig zur Seite und lächelte etwas matter. „Ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Dass es mir in deiner Nähe wieder schlecht gehen könnte… Ich weiß nicht, ob es irgendwann wieder so weit sein könnte. Aber ich weiß, dass ich bei dir sein will. Ohne dich zu sein, tut mir auch nicht gut“, antwortete sie und drückte seine Hand erneut, dieses Mal mit mehr Nachdruck.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 30 Apr 2024 - 8:51

Sprung auf Sonntag 02.01.33, kurz vor Mitternacht

Casey streckte sich und schüttelte verspannte Muskeln aus. Der Rückweg war erschreckend schnell gewesen, obwohl sie Jimena und Aglef am Flughafen abgesetzt hatten. Er hasste es immernoch seinen Bruder so aus den Augen zu lassen, aber der hatte seine Meinung vehement nicht geändert. Und er konnte nicht leugnen, dass er in Spanien in Begleitung von Jimena sicherlich sicherer war, als alles was er in England bieten konnte. Inklusive Jess Fahrstil. Sie hatte die Fahrt zurück hinter dem Steuer verbracht mit der einfachen Ausrede, dass Casey schon den Tag über wach gewesen und deswegen natürlich müde war und ihre Reflexe sowieso besser. Casey hatte bereut nachgegeben zu haben, noch bevor sie die Autobahn erreicht hatten. Jetzt waren sie zurück in London an ihrer Wohnung. "Der Urlaub war ein bisschen kurz und trübe. Das sollten wir beizeiten wiederholen, irgendwo wo es nicht so viel regnet", sagte er mit einem müden Lächeln und sah über das Autodach hinweg seine Verlobte an.

Nachdem sie Jess und Casey endlich verabschiedet hatten (wobei Casey eher den klammernde und besorgte Part gegeben hatte), wandten Jimena und Aglef sich dem Flughafen zu. Die Tickets waren gebucht und Gepäck hatten sie nicht großartig, aber durch das Check-In mussten sie trotzdem durch. Obwohl es spät war und der Flughafen recht leer war, zuckte Aglef vor den Leuten zurück. Es war zu viel. Zu viele Menschen und Gerüche, hinter denen ER sich verstecken konnte. Jimenas Hand, die seine griff, ließen ihn nicht völlig durchdrehen. Sie schafften es durch das Gate und in den Flieger, ohne dass etwas schreckliches passierte. Als sie endlich auf ihren Plätzen saßen und darauf warteten, ließ Aglef seinen Kopf auf Jimenas Schulter sinken und atmete tief ihren Duft ein.

Galon klopfte nachdenklich mit dem Stift auf die Papiere vor sich, die Stirn in Falten gelegt. Nichts. Seit über einer Woche. Damion hatte den Ball mit einer Frau verlassen und sich scheinbar in Luft aufgelöst. Nicht einmal die Frau war wieder aufgetaucht. Wer auch immer sie war, Galon hatte langsam das Gefühl, sie hätte gar nicht auf dem Ball sein sollen. Er seufzte und schob die Papiere von sich. Was auch immer sein misratener Sohn wieder angestellt hatte, er würde garantiert auf seinen Füßen landen. Ob die anderen in seiner Nähe ebensoviel Glück haben würden, bezweifelte Galon. Weniger gut gelaunt nahm er sich die nächste Akte und seufzte noch tiefer. Mabels Verhandlung war auch kein besseres Thema. Er schulg die Akte direkt wieder zu, stand auf und verließ sein Büro um zu Vic zu gehen. Schwungvoll trat er in den Raum um sie zu fragen, ob sie eine Pause machen sollten und blieb etwas überrascht stehen, als Victoria nicht alleine war. Natürlich, sie hatte jetzt ja auch eine neue Hilfe. Was es nicht privater machte. Er stand einen Moment unschlüssig in der Tür und gab dann ein unentschlossenes Geräusch von sich.
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Beitrag von Robyn Sa 4 Mai 2024 - 9:33

„Ich denke, das lässt sich einrichten. Wann fangen nochmal deine Semesterferien an? Februar? März? Wir können uns da etwas Schönes aussuchen“, antwortete Jess, die sich ein Schmunzeln verkniff und zum Kofferraum ging. Casey sah müde aus. Ihr Fahrstil hatte nicht gerade dazu beigetragen, dass ihr Freund im Auto schlafen konnte, zugegeben. Dafür waren sie allerdings früher wieder in London – und hier konnte er sich immerhin in sein Bett legen. Sie öffnete den Kofferraum, holte das Gepäck heraus und reichte Casey seine Tasche. „Legst du dich gleich hin? Oder meinst du, du hältst noch ein paar Stunden durch?“, fragte sie mit einem schiefen Lächeln, bedachte ihn aber zusätzlich mit einem sanften Blick. „Ich würde vielleicht kurz in den Clan fahren, nach dem Rechten sehen, mich mit Galon austauschen. Aber das kann auch noch ein paar Stunden warten.“ Den Wagen hatten sie abgeschlossen und gingen nun mit dem Gepäck ins Haus und die Stufen hinauf zur Wohnung.

Knapp drei Stunden würden sie in der Luft sein. So lange brauchte es von England bis nach Spanien, bis Córdoba. Zu ihrer neuen Wohnung. Jimena war gespannt. Jess hatte ihr erzählt, dass ein paar Möbel bereits vorhanden waren, aber sie mussten diese nicht behalten. Es war ihre Wohnung. Sie konnten damit machen, was sie wollten. Vielleicht streichen, andere Möbel suchen… Ein Neuanfang. So fühlte sich das gerade alles irgendwie an. Aglef ließ seinen Kopf gegen ihre Schulter sinken. Sie drückte sanft seine Hand und sparte sich die Frage, ob es ihm gut ginge. Es war offensichtlich, dass dem nicht so war. Schon vorhin war er sehr angespannt gewesen.
Ganz leicht lehnte sie ihren Kopf nun gegen den seinen und schloss ihre Augen. Vielleicht würde etwas von ihrer Ruhe auf ihn übergehen… Sie hoffte es für ihn.
„Es gibt zwar keine Filme auf diesen Kurzstreckenflüge, aber wenn du magst, kann ich meinen Laptop aus dem Rucksack nehmen und wir schauen uns einen Film an?“

„Ich glaube, dafür kann ich eine Lösung finden“, sagte Sun Lee, die sich etwas vorlehnte und über Victorias Seite auf den Bildschirm blickte. Mit einem Nicken machte sie sich daraufhin eine kleine Notiz in ihr Heft. Zu all den anderen Dingen, die sie bislang aufgeschrieben hatte. Es gab so vieles, was sie wissen musste, dass sie das Gefühl hatte, ihr Kopf war langsam voll. In etwa so voll, wie die Aktenschränke hier im Raum. Aber das Gute war: Es würde besser werden. Die ersten Tage waren immer die anstrengendsten. Außerdem war Mrs. Cynwrig wirklich nett. Victoria. Die Ältere hatte ihr das Du angeboten, aber Sun Lee tat sich damit noch ab und an etwas schwer.
Aus dem Augenwinkel bemerkte die Jüngere, dass sich Victorias Haltung veränderte. Sie folgte dem Blick der anderen und entdeckte Galon. „Mr. Cynwrig“ Sun Lee nahm automatisch etwas Haltung an und ließ ihr Notizheft sinken.
„Was können wir für dich tun?“, fragte Victoria schmunzelnd und sah zu ihrem Ehemann hinüber. „Ist es schon so weit für eine Pause?“ Ihr Blick wanderte zur Uhr. „Was ist mit dir? Möchtest du auch eine Pause machen?“, wandte sie sich an die Jüngere. „Nein, alles gut. Ich würde schon einmal versuchen, ob ich für das Programm eine Lösung finde“, antwortete Sun Lee, während Victoria aufstand.

Drei Tage hatte man sie in dem kleinen Raum festgehalten und gefoltert. Versuche gemacht. Nachforschungen. Sie hatten viele Synonyme für ihre Quälerei. Sie waren nicht zimperlich gewesen. Neha hatte sich dabei ertappt, wie sie den Tod herbeigesehnt hatte. Ein Ende für diese Schmerzen und diesen Alptraum. Sie wusste, dass das die Strafe für ihren Fehltritt war. Dabei hatte sie es nicht gewollt… Ihr Hunger war einfach so groß geworden, dass ihre Gedanken plötzlich ganz verdreht gewesen waren. Dabei hatte sie sich die Tage zuvor noch unter Kontrolle gehabt. Nur nicht, als vor drei Tagen zwei Männer zu ihnen in die Zelle kamen. Einen von ihnen konnte sie überlisten und anfallen. Sie hatte ihm die Kehle aufgerissen und der andere Kerl hatte Alarm geschlagen. Dann war alles ganz schnell gegangen und Neha erinnerte sich kaum daran, was passiert war. Nur an den Geschmack… daran konnte sie sich sehr genau erinnern. Der Geschmack von warmen Blut. Damion hatte Recht gehabt. Der Geschmack war unvergleichlich. Aber der Preis war hoch gewesen.
Als nun wieder die Tür zur Zelle geöffnet wurde, in der sich Damion befand, kamen zwei Männer herein, die Neha unter den Armen gepackt hielten. Sie selbst war bewusstlos und übel zugerichtet. Ihr Körper würde wohl wegen der Silberlösung noch ein paar Stunden brauchen, bis die Blutergüsse, Prellungen, Schnitte und das blaue Augen verheilt sein würden. Mit einem Ruck warf man sie in den Raum hinein, während zwei weitere Personen die Zelle betraten.
„Sie sollte ihre Lektion gelernt haben. Was dich betrifft… legen wir dir nahe, ihr zu befehlen, uns zu folgen. Es würde dadurch deutlich leichter werden. Weniger schmerzvoll. Ist das nicht in deinem Sinne?“, fragte der Mann und lächelte falsch. Hinter ihm stand eine Frau, die ihre Brille geraderückte und Damion musterte.

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 5 Mai 2024 - 7:07

"Eher März. Die ersten Wochen im Februar sind noch Prüfungsphase und dieses Mal hab ich tatsächlich noch Klausuren", antwortete Casey ein wenig abgelenkt. Was nicht daran lag, dass er schon überlegte wohin sie fahren könnten oder wie sehr das Studium ablenken würde. Er war einfach wirklich Müde mittlerweile, was Jess Einwand bezüglich des Fahrens bestätigte. Wenn er gefahren wäre, wären sie sicherlich immer noch auf der Autobahn und er definitiv zu müde um zu fahren. So erwidere er müde ihr Lächeln und zuckte leicht mit den Schultern. "Kommt drauf an, was in den nächsten Stunden noch passiert. Ich denke mal, auspacken schaff ich noch, dann kannst du auch schneller los. Wenn du willst. Galon wird sich sicherlich freuen ein paar Schultern mehr zurück zu haben, auf die er Arbeit verteilen kann", antwortete er und versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. Während Jess die Tür aufschloss und hinein ging, gab er nach und Gähnte so herzhaft, dass ihm die Tränen in die Augen traten.

Jimenas Nähe tat ihm gut und ihr Geruch überdeckte auch all die anderen, die ihn sonst nur immer nervöser gemacht hätte. Als sie fragte, ob sie den Laptop rausholen sollte, schüttelte er den Kopf ohne ihn allerdings von ihrer Schulter zu heben. "Ich könnte mich eh nicht konzentrieren", antwortete er ihr leise und streckte seine Hand fragend nach ihrer aus. "Gib mir einen Moment, dann wird es hoffentlich besser", fügte er hinzu und hoffte, dass er sich sicherer fühlen würde, wenn sie in der Luft waren. Wenn es wirklich keine Möglichkeit mehr geben konnte, dass ER hier auftauchen und ihn zurück bringen konnte. Zumindest für die nächsten drei Stunden.

Galon musste sich sehr beherrschen um nicht zu schmunzeln, als Sun Lee plötzlich Haltung annahm und ihn begrüßte. Er nickte ihr leicht zu und lächelte seine Frau dann wärmer an. Er nickte leicht, als sie fragte ob es Zeit für eine Pause war und war doch recht erleichtert, dass Victorias neue Hilfe sich nicht anschließen wollte. "Wir sollten vielleicht überlegen, ob wir Betriebsferien einführen", sagte er, nachdem die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte und sie auf dem Weg zur Küche befanden. Auf ihren fragenden Blick lächelte er etwas freudlos. "Zu dieser Zeit des Jahres ist einfach wenig los und es liegen nur Probleme auf meinem Schreibtisch. Wenn es nichts anderes gibt, dass mich von den schlechten Nachrichten ablenken kann, könnten die sich doch auch ein oder zwei Wochen gedulden."

Damion fühlte sich wie durchgekaut und ausgespuckt und began langsam daran zu zweifeln wie lange er das ganze noch durchhalten würde, bis er den Forderungen nachgeben würde. Es hatte ihn ungemein gefreut, als die Männer Neha wirklich unterschätzt hatten und einer von ihnen das Zeitliche gesegnet hatte. Sein Lachen hatte er mit Schmerzen bezahlt, aber das war es wert gewesen. Seitdem hatte er allerdings viel Zeit gehabt sich um Neha sorgen zu machen. Vorher waren sie immer mal wieder Stundenweise zusammengeführt worden; seit dem Angriff nicht mehr. Er befürchtete das schlimmste, hatte allerdings nicht mit dem gerechnet, was ihm am Ende vor die Füße geworfen wurde. Besser sie hätten sie umgebracht, dachte er kurz, während er den Schaden betrachtete, den die Männer angerichtet hatten. Wütend sah er auf und taxierte die beiden Menschen vor ihm, die ihm auch noch hochmütig vorwarfen, dass es nicht so weit hätte kommen müssen. Als ob es hier irgendwelche 'Lektionen', die sie lernen konnten. "In meinem Sinne?", fragte Damion und lachte trocken. Wenn Neha nicht vor ihm gelegen hätte, hätte er versucht dem Mann ins Gesicht zu spucken, aber so hätte er vermutlich nur sie getroffen. "Was soll es bringen? Egal wie ich entscheide, ihr werdet weitermachen und mir die Schuld in die Schuhe schieben. Warum also sollte ich sie euch noch weiter ausliefern? Damit sie still hält, wenn ihr eure kranken Versuche ausführt? Damit sie willig mitmacht? Für wie blöd haltet ihr mich?", knurrte er.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 25 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Gestern um 9:08

„Ja, und wie er sich freuen wird“, bemerkte Jess und schnaubte. Sie konnte es Galon allerdings auch nicht verübeln. Die Arbeit ging ihm im Clan sicher nie aus. Kurz dachte sie an Victoria und an die Gespräche mit ihr in Spanien. Sie hoffte, dass es der Älteren gut ging und dass sie hoffentlich Gelegenheit hatte, mit Galon zu reden. Jess warf ihrem Freund einen Seitenblick zu, während sie die Wohnung aufschloss und er herzhaft neben ihr gähnte. „Bist du dir sicher, dass du noch Auspacken kannst? Ich finde ja, dass kannst du auch noch später. Die Sachen laufen uns nicht weg“, raunte sie, während sie mit ihm in die Wohnung trat. Sie stellte das Gepäck in den Flur und drehte sich anschließend wieder Casey zu. Mit einem kleinen Schmunzeln betrachtete sie ihn. Wie müde er aussah… niedlich. „Was meinst du?“, hakte sie nach, trat auf ihn zu und verschränkte leicht ihre Arme hinter seinem Nacken. „Ich werde so oder so noch ein bisschen bleiben, schon allein, um mir etwas zu Essen warm zu machen. Ich kann Galon schon mal eine kurze Nachricht schreiben, damit er weiß, das wir gut wieder in London angekommen sind.“

„Alles gut. Ich habe nicht vor, in den nächsten Stunden abzuhauen“, antwortete Jimena mit einem warmen Lächeln, strich mit ihren Fingern leicht über seine Hand und drückte diesen danach noch einmal sanft. „Wir können auch einfach ein bisschen so nebeneinandersitzen. Hm… Was ist mit Musik? Wir könnten uns die Kopfhörer teilen. Oder… ich schildere dir, in welchen Farben ich die Wohnung streichen würde“, sagte sie. Auf dem Gang nahmen die Flugbegleiter nun ihre Positionen ein, um den Leuten zu zeigen, worauf sie beim Flug achten mussten. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern, bis sie abhoben. Vielleicht würde es Aglef in der Luft etwas besser gehen.

Victoria hob eine Braue und sah Galon fragend an, als dieser von Betriebsferien sprach. Als er ihr dann seinen Gedankengang erläuterte, schnaubte sie und warf ihm einen tadelnden Blick zu. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, bemerkte sie. „Am Ende hast du in zwei Wochen ganz andere Probleme. Die lenken dich dann zwar von den anderen ab, lassen sie aber nicht verschwinden.“ Sie sah ihn noch einmal ermahnend an, lächelte dann jedoch kurz darauf etwas milder und seufzte. „Ich gebe allerdings zu, der Gedanke an ein paar gemeinsame freie Tage hätte etwas. Vielleicht… drei, vier Tage? Meinst du, das würde gehen?“, fragte sie etwas zweifelnd. Immerhin war da noch Mabels-Prozess der bevorstand, Mr. DeJaeger, der noch immer unauffindbar war, ebenso wie Damion, der sich seit dem Ball nicht mehr hatte blicken lassen. Und der nicht auf Anrufe oder Textnachrichten reagierte. Eigentlich war gerade kein guter Zeitpunkt. „Weißt du was? Vergiss, was ich gesagt habe. Wir holen das besser wann anders nach“, sagte sie und winkte ab.

Der Mann lächelte, die Arme hinter seinem Rücken verschränkt und schwieg. Nach einem Moment trat er auf die bewusstlose Neha zu, kniete sich neben sie, drehte ihr Gesicht so, dass Damion es sehen konnte. Das braune Haar fiel zu seine, sodass man nun mehr als deutlich das Veilchen erkennen konnte. „Es gibt viele Wege zum Ziel. Wir können durchaus noch das eine oder andere auffahren. Es… unangenehmer für euch machen, unangenehmer, als es bislang ist. Du hast die Wahl. Du und deine Brut.“ Der Mann sah Damion ins Gesicht, ließ dann Nehas Gesicht wieder los und wischte sich die Hände an der Hose ab. „Wir könnten dafür sorgen, dass sie mehr zu Essen bekommt. Dass… sie nicht angefasst wird, an Stellen, an denen sie womöglich nicht angefasst werden möchte-“, begann er und zählte noch zwei, drei weitere Gründe auf, die für eine ‚Zusammenarbeit‘ sprachen.

Asa fuhr sich mit der Hand zuerst übers Gesicht und dann durch die Haare. Er hoffte, dass er nicht ganz so müde aussah, wie er sich fühlte. In den Spiegel hatte er vorhin nur flüchtig geschaut. Hätte er sich mal mehr Zeit gelassen – jetzt war es zu spät. Er blieb vor der Tür stehen, klopfte nur kurz, dann ging er hinein. „Vic-“, fing er an, brach dann jedoch verblüfft ab, als er die fremde Frau an dem Schreibtisch entdeckte, an dem sonst seine alte Freundin saß. „Du bist nicht Victoria“, stellte er das Offensichtliche fest und kniff die Augen ein wenig zusammen. Ihr Gesicht kam ihm vage bekannt vor. „Was du nicht sagst“, bemerkte Sun Lee, eine Braue angehoben und musterte ihn kurz, ehe sie wieder auf den Bildschirm blickte. „Mrs. und Mr. Cynwrig machen gerade Pause.“
„Oh.“ Asa stand etwas unschlüssig im Raum, sah zuerst zur Tür, die zu Galons Büro führte, dann zur Tür, die nach draußen auf den Flur führte. „Dann gehen sie vermutlich zur Küche-“, überlegte er laut, drehte sich um und wollte gerade wieder gehen. „Warte!“ Sun Lee war aufgestanden und warf ihm einen strengen Blick zu. „Geht es um einen Notfall? Denn, wenn nicht, dann kann das auch bis nachher warten. Du solltest ihnen die Pause lassen.“
Asa hob erstaunt die Brauen, überlege und nickte schließlich. „Na gut, dann warte ich“, sagte er, ging auf sie zu und nahm vor ihrem Tisch Platz. „Ich bin Asa“, stellte er sich vor.
„Ich weiß“, antwortete sie und setzte sich ebenfalls wieder.
„Ja?“ Asa legte den Kopf ein wenig schief. Hatte er es doch gewusst! Sie kam ihm bekannt vor.
„Wir haben an Weihnachten miteinander geredet“, sagte sie und warf ihm einen kurzen Blick zu.
„Richtig! Uhm…“ Er und sein verdammtes Namensgedächtnis… „Du bist… Su… si?“

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Vampire-Das RPG IV - Seite 25 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Heute um 0:01

Cassey rieb sich die brennenden Augen, als sie in die Wohnung gingen und fuhr sich danach gleich mit der Hand weiter durch die Haare. Ein wenig verwirrt sah er dann seine Verlobte an. Wenn sie nicht wollte, dass er beim Auspacken half, was war es dann für das er noch ein paar Stunden durchhalten sollte. Wobei sie vielleicht wirklich recht hatte. So wie er sich gerade fühlte war Auspacken ganz eindeutig nicht spannend genug um ihn wach zu halten. Und es würde ja auch nicht wegrennen. Leider. "Ich meine, ich hätte gestern früher ins Bett gehen und nicht so lange an dem verdammten Aufsatz sitzen sollen", antwortete er ihr, während er gleichzeitig seine Hände über ihre Hüften gleiten ließ, bis er sie in ihrem Rücken verschränken konnte. "Ansonsten fürchte ich, du hast recht. Wenn ich mich jetzt hinsetze werde ich garantiert einschlafen. Wenn du wert auf Gesellschaft beim Essen legst, müssen wir also entweder interessanteres tun als reden oder du musst doch zum Clan fahren und dein Glück da versuchen." Mit einem entschuldigenden Lächeln sah er sie an. So wie er jetzt war, reichte er definitiv nicht an Jess' Bedürfnisse heran, dass sie ihn trotzdem ertrug und ihn seinen Weg gehen ließ, das könnte er kaum jemals wieder gut machen.

"Du weißt noch nicht mal, wie die Wohnung aussieht", gab Aglef leise zu bedenken. Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, wieso Jimena jetzt schon über Farben nachdachte (überhaupt: Warum machte sie sich Gedanken über Wände?!), aber es lenkte ihn besser von seinen Sorgen ab, als Musik es jetzt tun würde. Also ging er auf ihren Konversationsvorschlag ein und ignorierte alles andere um ihn herum.

Victoria war einfach viel zu vernünftig um auf seine dummen Vorschläge auch nur spaßeshalber einzugehen. Als sie ihm die Nachteile so deutlich vor Augen führte, musste er allerdings feststellen, dass hinter dem Vorschlag gar nicht so viel Spaß gesteckt hatte wie er dachte. Er verzog leicht den Mund und seufzte. "Ich dachte auch nicht so sehr an dieses Jahr. Da ist eindeutig zu viel Problematik im Gange, ja. Eher, generel. Nächstes Jahr." Oder das danach. In letzter Zeit hatte er immer wieder feststellen müssen, dass die Probleme sich von selbst vermehrten, wenn man nicht ein gutes Auge auf sie hatte. "Vielleicht wird es ja auch ruhiger, wenn die neuen ordentlich eingearbeitet sind und mehr Aufgaben selbstständig übernehmen können", fügte er hinzu und sandte ein kleines Stoßgebet an alle Götter, die gerade zuhören mochten, dass keiner von ihren so sorgfältig ausgewählten neuen Mitarbeitern doch ein Schwarzes Schaf war.

Als der Mann Nehas Haare fasste, ruckte Damion in seinen Fesseln. Er wollte dem Kerl das Grinsen aus dem Gesicht wischen und ihn in kleinste Teile im Raum verteilen. Mehr als ein paar Millimeter kam er nicht. Sie hatten ihn wirklich gut festgebunden, nachdem Neha sich hatte losreißen können, gingen sie wirklich keine Risiken mehr ein. Dabei wäre die Silberlösung schon genug gewesen um ihn daran zu Hindern wirklich Schaden anzurichten. Die Drohungen des anderen wären fast in Damions Mordlust (und Hunger. Gott, er hatte SO Hunger!) untergegangen, aber der Kern kam an. Wenn er sich weigerte würde es ihnen noch viel schlechter gehen. Es würde vor allem Neha viel schlechter gehen. Er sah auf die bewusstlose Frau hinab und fragte sich, ob sie das was der Kerl so ungeschickt andeutete nicht schon längst mit ihr gemacht hatten. Berühren, wo sie nicht berührt werden wollte, dass er nicht lachte. Als ob sie sich hier mit Berührungen abgeben würden. Aber wenn er ihr wenigstens das ersparen konnte? War sein Schweigen wirklich die Qualen wert, die sie hier erlitt? Und sie würde Blut brauchen. So wie sie schon wieder zugerichet worden war, brauchte sie es dringend. Auch um überhaupt bei Verstand zu bleiben. Seine Schultern entspannten sich in der Niederlage, als er schon überlegte, wie er einen Befehl formulieren konnte, der ihr die Möglichkeit geben würde nicht wirklich alles tun zu müssen, was diese Verrückten von ihr verlangten. "Dein oder das Wort aller anderen Verrückten hier ist nicht viel wert. Woher soll ich wissen, dass ihr euch wirklich daran haltet, wenn ich es tue?", fragte er deutlich weniger wütend als noch für zwei Minuten. Er sah hier einfach keinen Weg, den er gehen konnte, der irgendwem nutzen würde. Egal was er tat, sie würden in jedem Fall verlieren, also konnte er nur versuchen dass Neha möglichst wenig darunter litt.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 25 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Heute um 8:58

„Der Aufsatz war wichtig“, argumentierte Jess dagegen und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. Derweil fuhren Caseys Hände über ihre Hüften und verschränkten sich schließlich hinter ihrem Rücken. Sie hätte noch deutlich länger so verharren können, aber ihr Verlobter wohl nicht. Jess hob wieder ihren Kopf und sah sein entschuldigendes Lächeln. „Schon gut. Ich werde trotzdem hier noch etwas Essen. Hier habe ich zumindest wesentlich mehr Ruhe. Also… du gehst ins Bett und ich in die Küche. Und Auspacken machen wir später zusammen“, sagte sie, lächelte ihn warm an und gab ihm einen kurzen, aber liebevollen Kuss. Danach löste sie sich von ihm, wünschte ihm schöne Träume und ging in die Küche. Während sie eine Blutkonserve aus dem Kühlschrank holte, zückte sie ihr Handy und wählte Galons Nummer. Die Wahrheit war, dass sie nicht nur wegen dem ungestörten Essen noch etwas hier bleiben wollte. Sie würde erst gehen, wenn zwei von Galons Gorillas hier wären. Sie würde Casey nicht einfach allein lassen, solange da draußen noch ein durchgeknallter Typ herumlief, der es auf ihn und Aglef abgesehen hatte. Da konnte ihre Wohnungstür noch so sicher sein…

„Hoffentlich, ja“, stimmte Victoria zu und dachte kurz an Sun Lee. Es würde etwas dauern, bis sie die Jüngere ebenfalls in alles eingearbeitet hatte. Zum Glück war die Jüngere aufgeweckt und hatte Köpfchen. Victoria mochte sie, so weit sie das beurteilen konnte. Jess hatte ein Händchen für ihre Kinder, so, wie Catrell wohl ein Händchen dafür hatte, dass all seine Verwandlungen gelangen. Eine wirklich beachtliche Quote… Dennoch hoffte sie, dass der Jüngere nicht plötzlich mit einem weiteren Kind hier auftauchte. Am Ende war das der Grund, warum er sich nicht blicken ließ… Galon und Victoria erwärmten sich in der Küche etwas zu Essen und nahmen sich das Blut dann in Bechern mit, um woanders in Ruhe zu essen. Gerade als sie sich einen Platz gesucht hatten, klingelte Galons Handy.

Auf dem Ball hatte Sun Lee noch einen positiven Eindruck von Asa gehabt. Immerhin hatte er ihr Gesellschaft geleistet, ohne sie dabei anzuflirten oder ihr mit Belanglosigkeiten das Ohr abzukauen. Und er hatte andere Kerle abgeschreckt, die mit ihr hatten tanzen wollen. Doch jetzt… ließ Asas Auftreten ein wenig zu wünschen übrig. Vielleicht verlangte sie auch einfach zu viel… Sie wusste schließlich nur allzu gut, dass sich Europäer mit koreanischen Namen schwertaten. Oder generell mit nicht ‚weißen‘ Namen. Die Jüngere unterdrückte ein Seufzen und lächelte matt.
„Nicht ganz. Sun Lee. Ich heiße Sun Lee Park.“
Nein, es wunderte Asa nicht wirklich, dass er den Namen vergessen hatte. Asiatische Namen… Bislang hatte er einfach zu selten mit Asiaten zu tun gehabt, als dass er mit deren Namen vertraut wäre. Sie klangen einfach… komisch. „Entschuldige. Mein Namensgedächtnis ist einfach echt mies. Frag Galon, er kann dir das bestätigen“, sagte Asa und lächelte entschuldigend. „Wie wäre es, wenn ich dich… Sunny nenne? Passt doch gut zu deinem strahlenden Gemüt“, sagte er, lächelte schief und sah dann zur Tür, in Erwartung, dass Galon jeden Augenblick wieder zurückkäme.
Sun Lee musterte ihn schweigend. Gerade war er noch so munter und ausgelassen gewesen, aber jetzt… er sah ganz schön ernst drein. Und irgendwie erschöpft. Ihr Blick wanderte an ihm hinab und blieb an seinem Arm hängen. Sein Ärmel war ein kleines Stück hochgerutscht und gab Blick auf eine blasse Narbe frei. Asa bemerkte ihren Blick und zog hastig den Ärmel wieder zurück, wobei er das Gesicht kurz verzog. „Ich werde es vielleicht doch besser später versuchen. Außerdem störe ich dich vermutlich nur“, sagte er nach einem kurzen Räuspern und stand auf. „Man sieht sich, Sunny“.

Die Frau hinter dem Kerl rückte ihre Brille wieder zurecht und sah Damion an. Von ihm schaute sie hinab zur bewusstlosen Neha und schürzte leicht die Lippen. Der Mann vor ihr lächelte noch immer und zuckte leicht mit den Schultern. „Ich schätze, das kannst du nicht. Es gibt für dich keine Gewissheit, dass ich mich an mein Wort halte. Du kannst es sein lassen. Oder du gibst dem Ganzen eine Chance. Was hast du schon zu verlieren?“, fragte der Mann und sah auf Damion hinab. „Es besteht eine reelle Chance, dass ich die Wahrheit sage und zu meinem Wort stehen werde. Lohnt sich da der Versuch nicht?“ Sein Blick wanderte am Ende wieder zur bewusstlosen Frau vor ihm und von ihr langsam wieder zu Catrell. „Du kannst es dir bis morgen überlegen.“ Damit gab er den zwei anderen Männern ein Zeichen und sie packten Neha an, um sie, ähnlich wie Damion, festzuketten.

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Six billion souls.
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Robyn
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