Wie gute Poesie schreiben

Hallo ihr.

Ich wende mich heute mal mit einer sehr komplexen Frage an euch, die ich in ihrer Tragweite selber noch nicht so ganz erfassen kann, weil mir die Möglichkeit fehlt, entsprechende Texte zu schreiben. Und zwar würde ich gerne wissen, wie bin ich in der Lage gute poetische Texte zu schreiben?

So und nun will ich versuchen zu erklären, was ich unter einem "poetischen Text" verstehe. Poesie ist für mich Ausdruck und Emotion und das ist es, was ich in einem Text gerne ausgedrückt hätte. Und da fängt mein erstes Manko schon an - Worte sind für mich nur Worte und ihre Bedeutung ist für mich vollkommen losgelöst von einer emotionalen Reaktion. Oder mit anderen Worten: Ich finde Texte lesen langweilig, weil sie mich nicht mehr berühren.
Um deshalb nun einen Ausdruck zu vermitteln, würde ich mich einem anderen Medium bedienen (Bilder, Musik usw.). Doch auch diese kann man mit Worten füllen, so wäre es zum Beispiel einmal einer meiner Wünsche, ein gutes, qualitativ hochwertiges und zugleich ausdrucksstarkes Lied zu schreiben. Und nun habe ich ein Problem. Denn um ein Wort mit Bedeutung zu füllen, würde ich es dann mit Musik füllen, aber meine Musik könnte ich nur schreiben, wenn ich bereits die richtigen Worte hätte. Ich brauche also zu erst mal einen fertigen Text, was hinfällig ist, weil ich nicht weiß, wie ich einen solchen schreiben könnte.
Alles, was ich zur Zeit an Worten aneinanderreihe ist leer und eben emotionslos, trocken und langweilig - so, wie ich auch fast jeden geschriebenen Text wahrnehme. Ich schaffe es nicht mehr, mit bloßen Worten auszudrücken, was ich auf einer emotionalen Ebene wahrnehmen müsste. Ich schaff es nicht mehr, meinen Texten und Geschichten Leben zu geben. Darum will ich mich nun erst mal an Poesie versuchen, da alle poetischen Texte, seien es nun Gedichte, Liedtexte, Ferse, Sprüche, was weiß ich - weil all diese Texte ein maximales Maß an Emotionalität mit Ausdruck und Bedeutung in Verbindung bringen.

Wie also schaffe ich es nun, einen Eindruck den ich vermitteln will in Worte zu packen?

Drogen!

Nein, deine Frage ist natürlich nicht so einfach in einem Wort zu beantworten und sie ist auch alles andere als eindeutig zu beantworten. Ich erinnere mich z.B. an eine Aussage von eigenfrequenz, die an irgendeiner Stelle mal sowas meinte wie, Lyrik müsste/sollte den Leser zum Nachdenken anregen und entsprechend mit Symbolik, Metaphorik und Ähnlichem daher kommen. Diese Meinung teile ich z.B. nicht, da ich mir auch einer Geschichte in Reimform darbieten lasse.
Und da sind wir bei der Form. Ich bevorzuge eine klare Form, die ein flüssiges Lesen begünstigt. Das bedeutet für mich, eine gleiche oder zumindest annähernd gleiche, manchmal kann man da schummeln, Silbenzahl für die zusammengehörenden Zeilen. Reime finde ich schön, sollte dann aber nicht so simpel sein wie tot und rot, sondern schon ein paar Silben mehr bieten.
Viele andere sind da komplett andrer Meinung. Wobei ich mich Frage, wo da noch die Kunst liegt, wenn man wahllos Wörter aneinander reiht, und es dann am Ende Gedicht nennt. Aber es gibt ja auch Freunde von Haikus.

Also wenn du mich fragst, Sammel Stichwörter, Formulierungen, all das was das ausdrückt, was du ausdrücken magst. Bringe das in eine ansprechende Form, suche passende Reime. Versuche dich schließlich daran das Ganze in ein Versmaß zu bringen, Formuliere um, zähl Silben, wiederhole das Ganze gefühlte 100 mal und dann bist du auf dem richtigen Weg.
Und der nächste Post wird mir wohl widersprechen und dir sagen, dass du einfach nur dein Gefühlgedöns frei runterschreiben sollst, wobei ich da nie so ganz unterscheiden kann, ob der Zeilenumbruch nun Zufall oder Absicht war.