Vampire-Das RPG III

Amanda runzelte die Stirn, als weder Jael noch Thomas sich meldeten, sondern noch immer in ein Gespräch vertieft zu sein schienen. Mhm, hoffentlich bekam Thomas einen ordentlichen Tritt in den Hintern! Ha, aber sie war sicherlich besser beim Jagen gewesen als er...!
Sie sah sich noch einmal kritisch um, summte dann wieder ein Lied und wankte leicht zu Larry zurück, um ihn mit dem Stock in ihrer Hand anzustubsen.
"Wehe du kommst als Geist zurück!"

Jael dachte einen Moment über Thomas Worte nach. Nicht über den Sinn, den er vermitteln wollte, sondern über das, was sie über Thomas ausagten.
"Für die meisten von uns ist das hier ein nicht ganz frei gewähltes Schicksal. Natürlich kannst du deiner Existens jederzeit ein Ende setzte, aber ich finde, du solltest das Beste aus der Situation machen. Wir alle haben zu anfang die selben Skrupel gehabt. Nunja, jedenfalls die meisten von uns", berichtigte Jael sich und dachte ein wenig verstimmt an Damion. Es würde ihn nicht wundern, wenn er vom ersten Tag an hingerissen gewesen war.
"Was euch passiert ist, hätte nich passiern dürfen, das stimmt schon, aber denk an Amanda. Egal wie begeistert sie sich gibt, ich glaube nicht, dass sie die Situation verstanden hat. Ich habe das Gefühl, für sie ist das immer noch mehr ein Traum aus dem sie irgendwann aufwacht. Ich kenne sie nicht so gut wie du, aber ich bin mir sicher, dass sie als Mensch nicht so blutrünstig war, wie sie sich jetzt gibt. Wenn sie merkt, dass das hier kein Traum ist, dann wird sie jemanden brauchen der ihr hilft. Sie wird dich brauchen. Also hör um ihret Willen auf dich zu bemitleiden und fang an dir ein Leben aufzubauen."

Javen schlenderte durch die Straßen und besah sich die Straßen, Häuser und was es sonst noch zu sehen gab. Als er an einen Park kam, holte er sich an der Ecke der Straße eine Currywurst mit Pommes und ging zu dem See in der Mitte des Grünstücks. Mit einem zufriedenen Seufzen ließ es sich auf eine Bank plumpsen und fing an zu essen. Die Nacht war schön, doch irgendwie vermisste er die Sonne. Ob er heute ein wenig länger auf bleiben sollte? Nur, um den Sonnenaufgang zu sehen. Dann würde er zu Liane zurück laufen, sagte er sich. Mit einem Lächeln auf den Lippen nickte er, wie um sich selbst zu bestätigen, und aß weiter.

Thomas schwieg und starrte den Boden vor sich an, als würde er darin etwas lesen können, was sonst kein anderer sah. Obwohl alles in ihm sich dagegen wehrte, wusste er, dass Jael Recht hatte. Er würde sein Leben nicht zurück bekommen, aber deswegen sterben? Mhm...
"Aber ich weiß nicht wo ich anfangen soll, das ist alles so kompliziert und Am... Guck sie dir an, was macht sie da überhaupt? REDET sie mit der Leiche?! Mann ich fühl mich, als würde ich nur noch Fehler machen!"
Aufgebracht runzelte er die Stirn. Es war deutlich heraus zu hören, dass er nicht daran gewohnt war viele Fehler zu machen. Jetzt hatte er sich in die größte Scheiße seines Lebens geritten und log den einzigen, der die Geduld hatte sich um ihn und Amanda zu kümmern, von vorne bis hinten an. Er hatte sein ganzes Leben damit verbracht Noah und Am aus ihren Schlamasseln zu befreien, dass er keine Ahnung hatte, wie man selbst aus einem heraus kam.

"Das gibt sich mit der Zeit", sagte Jael leicht abwesend und sah zu Amanda hinüber, die tatsächlich mit der Leiche redete.
"Hm, nicht nur du machst Fehler. Wir sind schon viel zu lange hier. Amanda!", rief er dann lauter und winkte sie zu sich. Mit der anderen Hand griff er in seine Jackentasche und förderte sein Handy zu Tage. Gut, dass er sich die Nummer von der Spurenbeseitigung gespeichert hatte.

Als einer der Vampire die Stimme erhob und nach seiner Begleiterin rief, zuckte Elias merklich zusammen. Dennoch - ob es an dem Alkohol lag, den er mit dem Blut zu sich genommen hatte, oder ob es reine Neugier war - folgte er ihnen. Er wollte wissen, wie andere Vampire hier lebten, wo sie lebten und was sie taten. Er selbst lebte nun schon an die 25 Jahre in dieser Stadt und hatte sie immer wieder gerochen, doch noch nie hatte er sie gesehen.

Höflich hatte sich Jane von Thomas verabschiedet, hatte daraufhin die Küche betreten, wo sie etwas roch. Es war ein flüchtiger Duft, so dünn, so geringfügig, als wäre er gar nicht wirklich da.
Doch ihre Nase trog sie nicht, er war da. Behutsam stellte sie ihre Tasse in die Spüle und nahm dann die Fährte auf. Lautlos glitt sie aus der Küche und folgte dem Duft, der ihr schmerzlich bekannt vorkam.
Schließlich blieb Jane vor einer geschlossenen Türe stehen, die wie so viele anderen auch zu einem Gästezimmer führte, mit Bad.
Sie zögerte nicht lange und genierte sich auch nicht, zog die Türe kurzerhand auf und trat in das Zimmer. Ein Junge lag mitsamt seiner Decke auf dem Boden, schnarchte leise und schien Jane nicht zu bemerken – was sich allerdings kurzerhand änderte.

Es vergingen zwei Minuten der Stille, dann hörte man wie etwas mit einem Knall splitterte.
Jane hatte mit erstaunlichen Kräften Damon durch eine Glastüre geworfen, welcher selbst bis zu diesem Augenblick noch geschlafen hatte.
Verdattert und fluchend kam Damon nun allerdings unsanft zu sich, lag in einem Meer aus Glassplittern und schaute sie um. Diverse Scherben hatte ihm ins Fleisch geschnitten, er hatte Kratzwunden im Gesicht und an den Armen, die leicht bluteten.
„Was suchst du hier!?“, zischte Jane, die im nächsten Augenblick hinter ihm stand und ihn unsanft an der Schulter zu sich drehte.
„Bist du sein Spion? Ist es das? Wenn ja, dann wird dein zweites Leben ein ziemlich kurzes sein“, sagte sie mit eiskalter Stimme, so dass Damon nicht umhin konnte sie einfach nur sprachlos und eingeschüchtert anzuschauen. Die Frau vor ihm glich zum einem einer Furie, doch ebenso auch einer Eiskönigin, kalt und tödlich. Eine Bestie im Kostüm eines Engels.

Emlyn zuckte erschrocken zusammen, als sie plötzlich das laute Splittern von Glas hörte. Sie stand so schnell auf, dass sie um ein Haar das Gleichgewicht verlor und lief dann rasch dem Geräusch entgegen.
Schließlich stand die in einem ihn unbekannten Zimmer, vor ihr lag Damon in einem Scherbenhaufen. Erschrocken ließ Emlyn einen kurzen, spitzen Schrei hören und rannte auf Damon zu, wobei sie nicht einmal bemerkte, wie die Glasscherben ihr in die Füß schnitten.
"Damon!", rief sie erschrocken aus, "was ist passiert?!"
Als sie seinem starren Blick folgte, entdeckte sie schließlich diese schöne, blonde Frau, mit der sie neulich erst gesprochen hatte. Doch ihre Miene war wütend, irgendwie verzerrt. "Was zur Hölle machen Sie denn da?", schrie Emlyn die Frau erschrocken an.

„Was ich mache? Das einzig richtige!“, gab Jane zurück, während sie Damon aus hasserfüllten Augen anstarrte. „Du... bist der Günstling von Garret, gib es schon zu. Sein Duft klebt an deinem, ganz unverkennbar. Er hat dich zu dem gemacht, was du bist“
„Ich... ich kenne den Mann nicht, der mich verwandelt hat“, gab Damon atemlos zurück und wechselte einen kurzen Blick mit Emlyn, während er schwer schluckte.
„Das brauchst du auch gar nicht. Er wird dich früher oder später aufsuchen... er lässt nie einen Frischling lange unbeaufsichtigt. Und ehe wir uns versehen, wirst du wie eine Nachtigall anfangen zu singen“ Jane trat auf ihn zu und Damon rutschte aus dem Reflex heraus zurück.
„Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden!“
„Das wird auch nicht nötig sein...“, flüsterte sie leise mit schneidener Stimme und ihre Augen glänzten gefährlich.

"Hören Sie auf!", schrie Emlyn panisch, während sie nach Damons Hand griff, "ich hab ihn persönlich gefunden! Er lag ganz alleine in der Gasse! Da war niemand, das schwöre ich bei meinem Leben!"
Sie hob die andere Hand in einen sinnlosen Abwehr-Geste. "Wirklich, ich schwöre auf alles, was mir heilig ist! Er war alleine. Da war NIEMAND!"

Jane machte noch einen weiteren bedrohlichen Schritt auf die beiden zu, dann schien sie kurz zu straucheln und blieb anschließend wie versteinert stehen.
Ihre Miene nahm wieder die üblichen, sanften Züge an und sie fasste sich kurz an den Kopf.
"Das... hat nichts zu heißen", sagte sie lahm, blinzelte und musterte den Scherbenhaufen in dem sie alle standen.
"Er sollte nicht hier sein... Garrets Kinder haben bisher noch immer für Unruhre gestiftet... seinetwegen hängt unser aller Leben am Ende am seidenen Faden"

"Oh! Das bin ich! Ich bin Amanda!!", rief Amanda enthusiastisch und sprang auf. Sie war schon die ersten Paar Meter gegangen, da drehte sie nochmal um und schüttelte Larrys leblose Hand. "Wir sehen uns in der Hölle, alter Mann!"
Lachend rannte sie los, wobei sie ein wenig unkoordiniert gegen einen der Container stieß, und sprang schließlich kichernd auf Jaels Rücken, um ihre Zähne an seinen Hals zu setzen.
"Erwischt, jetzt bist du tot!", kicherte sie, wobei sie immernoch lallte.

"Amanda!!", zischte Thomas, der sich augenblicklich versteift hatte. "Komm runter da! Jael versucht zu telefonieren!"
Gott sie war noch schlimmer als sonst!

Emlyn, die mittlerweile neben Damon auf dem Boden saß, zog ihre blutigen Füße zu siche, während sie Jane mit einer Mischung aus Furcht und Misstrauen ansah. Doch schließlich reckte sie in einem Anfall von Trotz das Kinn.
"Dann geben Sie mir die Schuld!", sagte sie mit so viel Selbstbewusstsein, wie sie zusammenkratzen konnte, "ich habe ihn hierher gebracht."
Sie wollte gerade noch etwas hinzufügen, als plötzlich leise Schritte erklangen. Als sie ihren Kopf zur Tür drehte, stand dort dieser Mr. Murdoch, der trotz Sonnenbrille verwundert dreinzublicken schien.
"Darf ich fragen, was genau hier passiert?", fragte er betont ruhig und wandte sich direkt an Jane, "Jane, würdest du mich bitte aufklären?"

Der Coronor wusste bescheid und war auf den Weg. Jael war gerade dabei das Gespräch zu Beenden, als Amanda plötzlich an ihm klebte. Verwundert hielt er inner und drehte den Kopf um Amanda anzusehen, was in der Position gar nicht einfach war. Und dann ging ihm ein Lichtlein auf.
"Ach du je. Daran hatte ich nicht gedacht", seufzte er leise und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.
"Amanda, ich bin sowieso schon tot", sagte er sanft und versuchte sie von seinem Rücken runter zu kriegen. Ein Mal von ihr gebissen zu werden reichte ihm eigentlich. Er hätte sich eigentlich auch gleich denken können, dass Amanda keinerlei Erfahrung mit Alkohol hatte, oder jedenfalls nicht hätte haben dürfen, und dass es keine gute Idee war ihr ausgrechnet ein sturzbetrunkenes Opfer zu suchen.

Es waren kurze Bruchstücke, Bildfetzen aus einer Zeit, die weit von dieser entfernt war.
Ein Lächeln, ein Kuss... Jane erinnerte sich an das 19. Jahrhundert. Damals, als sie sich nach langer Zeit wieder verliebt hatte. Es war ein Sterblicher, der ihr Herz sanft für sich gewonnen hatte und schließlich machte sie den beschwerlichen Schritt und beschloss ihm, ihre Liebe zu gestehen... mit dem unwiderruflichen, stummen Versprechen ihm noch mehr zu beichten...
Doch zunächst erwiderte er ihr Liebesgeständnis, versprach sie zu lieben, ganz gleich was passiert.
Sie verabredeten sich gemeinsam an einem Abend, an dem Jane ihm auch von ihrem Vampir-dasein erzählen wollte. Er kam allerdings nicht.
Sie wartete in der Eiseskältet, die sich jedoch nicht einmal annähernd so kalt anfühlte, wie ihr Inneres.
Sie suchte ihn in seiner Wohnung auf und fand ihn dort tot vor. Ausgesaugt. Von einer Frau, einem Biest, das Garret erschaffen hatte.

„Verzeih... ich fuhr versehentlich aus meiner Haut und habe dabei einer deiner Glastüren beschädigt“, entschuldigte sich Jane und senkte dabei ihren Blick, wobei sie sich langsam zu Matthew umdrehte. Ihm gewährte sie einen Moment einen Einblick, in ihre Beweggründen, in dem sie ihn aus traurigen, verletzten und wütenden Augen anblickte.
„Ich kenne den Erschaffer dieses Jungen... und er bedeutet eine Menge Ärger. Ich ließ mich davon... mitreißen. Doch... wir sollten den Jungen von hier weg schicken. Seine Nähe wird bedeuten, dass sein Erschaffer früher oder später zu uns kommen wird“

Matthew nickte verständnisvoll und streckte dann leicht den Arm aus. "Ich verstehe", sagte er leise, "Jane, darf ich dich bitten, mit mir zu kommen und mir etwas mehr über den Erschaffer dieses Vampires zu erzählen?"
Er deutete kurz auf Damon und bot Jane dann mit einem freundlichen Lächeln den Arm an. Er kannte Jane sehr gut, dass sie ausrastete, kam wirklich selten vor.

Emlyn saß währenddessen wie erstarrt da und drückte Damons Hand. Würde ihr Herz noch schlagen, hätten alle Umstehenden es wahrscheinlich gehört, doch so wirkte sie viel mehr wie eine Statue.
In ihrem Fußsohlen steckten noch immer zahlreiche kleine Glasscherben, doch die Wunden bluteten nicht mehr. Auch der stechende Schmerz war fast vollständig abgeklungen.

Skeptisch musterte Damon die blonde Frau, die auf einmal wie verwandelt schien. Er fand sie defintiv unheimlich... ziemlich atraktiv, aber unheimlich... mit einem Hauch von tödlich.
Blinzelnd ließ er seinen Blick über seinen Arm gleiten, in die eine oder andere Glasscherbe steckte - dann musterte er Emlyn und stellte erschrocken fest, dass sie ebenfalls nicht von den Scherben verschont geblieben war.
"Emlyn...", sagte er leise und fasste sie sacht an der Schulter.
"Sollen wir uns verarzten gehen?", fragte er mit einem matten Lächeln.

"Es... tut mir Leid...", sagte Jane an die beiden gewandt, wobei sie es mehr zu Emlyn sagte, als zu dem Burschen neben ihr.
Dann wandte sie sich zu Matthew um und schaute mit schlechten Gewissen erneut zu Boden. Sie schämte sich für ihre überstürzte Reaktion.
"Ich... gerne", murmelte sie leise als Antwort auf seine Bitte.

"Verarzten?", fragte Emlyn etwas verwirrt und sah Damon fragend an, bevor ihr Blick auf die Glasscherben in seinem Arm fielen. "Oh nein!", rief sie erschrocken aus und schlug die Hände vor den Mund, "Gott, wir brauchen einen Arzt oder so etwas!"

"Brachen Sie nicht!", erwiderte Matthew ruhig, aber bestimmt, "entfernen Sie lediglich die Glasscherben, dann schließen sich die Wunden von ganz alleine. Wenn Sie beiden mich jetzt entschuldigen würden?"
Er nickte ihnen mit einem höflichen Lächeln zu, bevor er nach Janes Hand griff und sie sanft, aber bestimmt aus dem Zimmer geleitete.
Erst nachdem sie einige Meter auf dem Flur gegangen waren, wandte er sich an sie. "Also, was hat es nun mit diesem Gerret auf sich?", fragte er freundlich, "ich kenne dich, Jane. Ich weiß, dass du normalerweise nicht derart...cholerisch bist."
Er strich ihr beruhigend über den Arm.

„Garret ist ein hohes Tier im Mithras-Kult... einer... abscheulichen Sekte von Blutsaugern, die nicht gerade zimperlich sind mit ihren Menschenopfern. Sie... tun alles, um ihre Feinde zu eliminieren, um das zu bekommen, was sie sich in ihrem kranken Bewusstsein zum Ziel gesetzt haben“, antwortete Jane mit gesenkter Stimme und schlang dabei ihre Arme um ihren Oberkörper, ganz so, als würde sie frieren. „Ich habe bereits Bekanntschaft mit ihm gemacht... und musste mir etwas sehr wichtig einbüßen... dieser. Verlust. Es war das schlimmste, seit dem Tod von Henry und meines Sohnes, musst du wissen... bei seinem Geruch scheint mir eine Sicherung durchgebrannt zu sein...“

„Mich verarzten“, meinte Damon, nachdem die beiden anderen den Raum verlassen hatte und schüttelte den Kopf. „Du bist mir vielleicht eine – fass dir doch mal selbst an die Nase und schau dich an!“, sagte er und deutete dabei auf ihre Füße.
„Wir sollten mal anfangen uns die Scherben rauszuziehen... ich habe keine Lust, dass die noch länger drin bleiben... anwachsen, oder so“

"Huh, was meinst...", sagte Emlyn, verstummte aber, als sie ihre Fußsohlen sah. "Ah, da hab ich gar nicht drauf geachtet!", sagte sie reichlich baff, streckte dann jedoch langsam die Hand aus und zog vorsichtig eine der kleineren Scherben hinaus.
"Autsch!", sagte sie und zuckte leicht zusammen, während die Haut innerhalb von wenigen Sekunden an der Stelle zusammenwuchs. "Gute Güte..."

Matthew war überrascht. Jane wirkte plötzlich zu zerbrechlich. So kannte er sie kaum. "Jane", sagte er also leise und legte seine Hände sanft auf ihre Schultern, "ich weiß, was du meinst. Es wäre wohl dasselbe, wenn ich plötzlich wieder den Geruch jener Menschen in der Nase hätten, die damals Natasha verbrannten..."
Ein bitterer Zug legte sich um seinen Mund. "Ich muss ehrlich sein, ich kenne mich mit diesem...Mithraskult nicht im Geringsten aus. Aber sollte es so schlimm sein, wie du es beschreibst, werden wir den Jungen des Hauses verweisen."
Er lächelte ihr sanft zu.

Nach einer Weile empfand Elias nur noch Langeweile. Vorsichtig richtete er sich auf und huschte über die Container, nur um auf deren anderen Seite hinunter zu springen. Mit den Händen in den Hosentaschen schlenderte er los, immer darauf bedacht die dunkelsten und verlassensten Gassen zu nehmen, bis er an sein Ziel kam. Der Park. Sein Park. Der Ort, an dem er verwandelt wurde und an dem sein neues, untotes Leben begonnen hatte.
Gerade, als er auf seine Lieblingsbank zuging, bemerkte er eine Gestallt, die auf eben dieser saß und anscheinend etwas aß. Ein Mensch, wie er nach einem Schnuppern feststellen konnte. Doch etwas irritierte ihn. Er schnupperte erneut. Da war etwas an dem jungen Mann, ein Geruch. Wie der, eines Vampirs. Doch so sehr er auch suchte mit den Augen, den Ohren und der Nase, er fand keinen. Einzig allein der Geruch an dem Menschen erinnerte an einen Vampir.
Vorsichtig ging er auf die Bank zu.
"Darf ich mich setzen?", fragte er nach einer Weile.

Javen fuhr erschrocken herum, so dass ein paar der restlichen Pommes auf den Boden fielen. "Aber...sicher doch", stammelte er ein wenig verwirrt und rückte ein wenig zur Seite. Er hatte nicht mit anderen Personen gerechnet.

„Uh... das sieht... schmerzhaft aus... vielleicht lass ich da die Scherben doch lieber drinenn“, meinte Damon scherzend, auch wenn ihm gar nicht danach war. Er schüttelte sich leicht, wovon allein ein paar Glasscherben aus seinem Haar rieselte.
„Hier gibt es nicht zufällig wirklich so etwas wie einen Krankenflügel?“

„Glaube mir, es wäre besser. Am Ende werden sie nur auf das Superior Haus aufmerksam und dann... Gott, wenn er noch über uns wachen sollte, sei gnädig, was dann passieren würde. Sie... sind gefährlich. Ich weiß von dieser Sekte seit 300 Jahren... doch sie besteht schon seit längerer Zeit und dieser Garret... er ist hier in dieser Stadt, weswegen wir uns ohnehin bedeckter halten sollten... und dieser Junger...“, sie schüttelte den Kopf und fuhr sich fahrig durch das blonde Haar.
Blinzelnd biss sie sich auf die Lippe, zittere leicht und lehnte sich dann an Matthew.
„Es tut mir Leid, weiß ich da getan habe... ich hätte den Jungen nie so schroff behandelt... wenn da nicht dieser Duft an ihm gehaftet hätte... du musst mir glauben“

"Ich hab keine Ahnung!", erwiderte Emlyn mit einem entschuldigenden Lächeln, bevor sie die nächste Scherbe mit einem leisen "Au!" aus ihrer Ferse zog. "Ich befürchte aber, wir müssen uns selbst verarzten!"
Fasziniert beobachtete sie, wie die Wunde am Fuß sich schloss. "Es ist unglaublich, der Heilungprozess ist dermaßen beschleunigt!"

"Schon gut!", erwiderte Matthew mit einem sanften Lächeln und strich Jane beruhigend über den Rücken, "Jane, ich kenne dich gut. Besser als viele andere, das wissen wir. Ich weiß, dass du onst nicht zu derartigen Gefülsausbrüchen neigst."
Er runzelte kaum merklich die Stirn. "Allerdings wirst du mit noch mit Maryam sprechen müssen. Da ich bald abreisen werde, ist sie temporär das Oberhaupt der Superiors."

"Du bist langweilig! Aber du bist ja auch ein alter Opa!", beschwerte sich Amanda und klang dabei so munter, als würde sie über das Wetter reden. "Habt ihr gesehen wie ich das gemacht habe? Das war gut, oder? Ich war doch gut? Ich finde ich war echt gut!"

Thomas trat an Jael heran, um ihm zu helfen Amanda los zu werden, doch bevor er sie packen konnte, sprang sie mit einer hastigen Bewegung zur Seite und grinste ihn breit an.
"Das kommt weil du soooo langsam bist!", neckte sie und hielt kurz inne, um den Boden anzustarren. "Wow, dreht sich bei euch auch alles?"
Thomas starrte Amanda derweil entgeistert an. Sie erinnerte ihn daran, wie er sich verhalten hatte, nachdem Noah ihn das erste mal zu einer Party mitgeschleppt und mit Tequila abgefüllt hatte.

"Ja, das war gut. Und das drehen gibt sich bald wieder", sagte Jael ruhig und ging gelassen auf Amanda zu, so als hätte er gar nichts bestimmtes vor. Trotzdem hielt er sie aufmerksam im Auge, jede ihrer Bewegungen. Das schlimmste wäre, wenn sie jetzt abhauen und in der Stadt verschwinden würde. Als musste er sie zu fassen kriegen um das zu verhindern. Wie sie allerdings schon gezeigt hatte, war sie nicht willens sich festhalten zu lassen. Und gute Reflexe hatte sie leider Gottes auch.