Vampire-Das RPG III

"Die beiden Lexika sind ziemlich dick und schwer, beim Rest geht es!", erwiderte Emlyn mit einem verlegenen Lächeln, "die anderen sind nicht mehr als 300 bis 400 Seiten stark!"
Sie knetete nervös ihre Handflächen. "Du musst aber aufpassen", sagte sie nach einem kurzen Schweigen, "manchmal riechen die Menschen einfach nur unglaublich...verführerisch. Ich weiß, wovon ich rede!"
Sie wirkte ein wenig unglücklich. "Als du da in der Gosse lagst und geblutet hast, musste ich mich wahnsinnig zusammenreißen, um nicht nicht noch komplett auszubluten. Dieser....Drang ist schwer zu kontrollieren!"

"Ou... okay. Ich... werde mich einfach mit übertrieben mit irgendeinem stinkendem Parfum einsprühen. Dann kann ich gar nichts anderes mehr riechen - und rieche selbst so schlimm, dass mir auch niemand mehr zu nahe kommen möchte", meinte Damon lachend und winkte dann ab.
"Ich kann das schon. Bestimmt... irgendwie"

"Bestimmt!", erwiderte Emlyn mit einem schiefen Lächeln, "Micha....ein Freund meinte, dass es mit der Zeit leichter werden wird. Tja, und irgendwann sind wir dann 500 Jahre alt und brauchen gar nichts mehr. Oder so...keine Ahnung."
Sie zuckte mit den Schultern und brachte sogar ein kurzes Lachen zustande.

Amanda klappte der Unterkiefer herunter und sie verlor völlig die Fassung.
"Äh, ich... äh...", stammelte sie und sah hilfesuchend zu Thomas herüber, doch er schien ihr nicht helfen zu wollen. Schwer schluckend ließ Amanda die Hand sinken. "Was bist du? Ein Werwolf oder so? Willst du mich jetzt umbringen?!"
Obwohl sie sich bemühte selbstsicher zu klingen, zitterte ihre Stimme ein wenig und auch das trotzige hervorrecken des Kinns wirkte nicht so stark, wie sie es sich vorgestellt hatte.
Gut, sie glaubte nicht an Werwölfe, aber... sie hatte auch nicht an Vampire geglaubt!

"Das sollten Sie auch nie. Glauben Sie mir, es bringt nichts, wenn wir alle vergessen, wie wir einmal gewesen sind, dadurch wird man nur starrsinnig und engstirnig und das sind Eigenschaften, die wir ein einer so schnellen Welt, wie diese es jetzt ist, nicht gebrauchen können", schmunzelte Jael.
"Und außerdem, wo würde denn der Spaß bleiben, wenn wir alle nach 100 Jahren vertrocknet durch die Gegend rennen. Ich stelle ich mir so eine Ewigkeit ziemlich schrecklich vor."

Javen lachte leise auf. Diese Frau war zu köstlich. Werwolf... so hatte ihn auch noch niemand genannt.
"Da muss ich Sie leider enttäuschen.", antwortete er schmunzelnd. "Ich bin ein einfacher Mensch."
Unwillkürlich musste er an Liane denken und unterdrückte den Drang, zum Himmel zu sehen. Er musste sie dringend finden.

Das Mädchen lief derweil wieder weiter und sah auffordernd zu Jael. "Es kommt ganz darauf an, wie Sie eine Ewigkeit definieren.", erwiderte sie lächelnd. "Aber dieses kindliche, naive Denken ist von Zeit zu Zeit doch etwas lästig..."

Amanda beäugte den jungen Mann kritisch und verschränkte die Arme.
"Warum hast du keine Angst vor mir, wenn du wirklich kein Werwolf bist? Ich kann dich jederzeit umbringen! Und glaub nicht, dass ich das nicht tue, nur weil du gut aussiehst!", blaffte sie aus lauter Verzweiflung darüber, nicht die Kontrolle in diesem Gespräch zu haben. "Eigentlich hast du keine Chance!"

Thomas war sich derweil sicher, dass er gleich hyperventilieren würde und überlegte einfach wegzulaufen. Immerhin hatte Amanda sich das alleine eingebrockt, wieso sollte er sich wieder reinziehen lassen?

Javen lächelte nur verschmitzt. "Sicher könnten Sie das, da haben sie Recht. Aber glauben sie mir, das wollen sie gar nicht.", sagte er mit sanfter Stimme, so als wolle er sie nur warnen. Was konnte er auch schon tun? Sie war wirklich bedeutend stärker als er. Und schneller. "Aber... Danke für de Blumen.", fügte er schelmisch grinsend hinzu.

"Hm... 500 Jahre... Wer weiß, vielleicht fliegen die Autos dann und wir haben alle so spacy Anzüge oder so", überlegte Damon, der sich das vorstelle und dann lachen musste. "Hoffentlich nicht... ich würde mich dem nur ungern anpassen müssen"

"Solange ich nicht noch einmal eine Führerscheinprüfung machen muss, bin ich glücklich!", erwiderte Emlyn lachend, "aber irgendwie finde ich es toll, dass wir die Zukunft erleben werden. Vielleicht sind wir dabei, wenn der erste Mensch geklont wird. Oder noch besser, wenn man endlich ein Heilmittel gegen Krankheiten wie MS oder AIDS findet."

Amanda wurde unweigerlich rot und fühlte sich immer unsicherer. Als hätte sie die Drohung nicht verstanden! Trotzig verschränkte sie die Arme und widerstand knapp dem Drang wütend mit dem Fuß aufzustampfen. Sie wusste wirklich nicht weiter. Sie konnte ihn nicht mehr töten, wollte aber auch nicht wie ein Schwächling wirken. Der Typ machte sie wirklich wütend, gleichzeitig war sie aber auch neugierig.
"Wenn du mir erzählst wer du bist, dann bringe ich dich vielleicht nicht um, ich hab eh keinen Hunger!", murmelte sie schließlich hochmütig und grinste gönnerhaft. "Und glaub nicht, dass ich nicht sehe, dass du dich immer umguckst! Wartest du auf jemanden?"

"Und wer weiß, vielleicht bist an dem einen oder dem anderen sogar beteiligt. Möglich ist es doch... ich denke, es gibt bestimmt insgeheim viele Vampire in der Forschung. Die profitieren davon bestimmt, können jahrelang ihren Projekten und Sudien nachgehen und so... in ihren Kellern und Särgen", meinte Damon nachdenklich. "Wie schlafen wir eigentlich? Gibt es hier echt Särge?"

Er tat einen Moment lang so, als müsste er darüber nachdenken, dann jedoch antwortete er, nun ein wenig ernster. Er verlor Zeit...
"Nicht direkt. Ich bin auf der Suche nach jemandem. Und wenn ich sie nicht vor Sonnenaufgang finde...", er atmete leicht genervt aus, wandte sich jedoch dann wieder mit einem leichten Lächeln an die Fremde. "Mein Name ist Javen Bercell. Und mit wem habe ich das Vergnügen?", fragte er freundlich.

"Amanda", stellte sich Amanda vor und machte sich gar nicht erst die Mühe ihren Nachnamen zu sagen, da wo sie herkam machten das eh nur alte Opas. Oder Thomas. "Und ich kann dir helfen wenn du willst! Ich verspreche auch nicht zu schnell zu laufen. Wenn du willst tue ich sogar so, als wäre ich aus der Puste."
Ihre Augen blitzen aufgeregt auf und sie lächelte erwartungsvoll zu Javen hinauf. Endlich etwas Spannendes!

"Nein!", erwiderte Emlyn und musste sogar ein bisschen kichern, "die meisten Vampire schlafen in Kühltruhen, aber es gibt auch welche, die in ganz normalen Betten schlafen. Ich schlafe zum Beispiel in einem normalen Bett, aber wenn ich ehrlich sein soll, ist es irgendwie..zu weich. Ich glaube, ich probier mal so ne Kühltruhe aus!"

Javen sah sie überrascht an. "Wirklich?", fragte er hoffnungsvoll. "Das wäre mir eine große Hilfe!" Er lächelte erleichtert. "Sie müssten sie eigentlich sogar riechen können. Sie ist ein Vampir, wie Sie. Klein, zierlich, hellblond und mit einer hellblauen Winterjacke.", beschrieb er Liane kurz.

Damon musterte Emlyn zweifelnd, rutschte etwas weiter zurück mit seinem Stuhl und musterte Emlyn dann noch skeptischer.
"Kühltruhen? Richtige Kühltruhen? Das ist ein Scherz... sind die auch angeschlossen? Lasst ihr euch da... schockfrosten? So wie in Forever young, oder wie war das?

"Ein Vampir?", staunte Amanda und musterte Javen mit ganzen neuen Augen. "Bist du ihr Spielzeug?"
Und sie meinte es tatsächlich nicht zweideutig, sondern genau so, wie sie es sagte. Gleichzeitig schnüffelte sie leicht in der Luft, versuchte dies aber so unauffällig wie möglich zu machen, immerhin wollte sie nicht wie ein Anfänger dastehen! Wie rochen Vampire? Mhm...
Amanda versuchte sich auf den süßlich herben Geruch zu konzentrieren, der immer von Jael ausging. Auch Thomas roch immer recht süßlich... mhm...
"Da lang... glaub ich!", platzte es schließlich aus ihr raus und sie deutete in die Richtung, in die der Fluß verlief.

Jael musste ein wenig lachen.
"Die Ewigkeit deffinieren. Nun, ich muss zugeben, das geht ein wenig über meinen Verstand hinaus. Eine so lange Zeit oder große Zahl kann ich mir einfach nicht konkret vorstellen. Aber einigen wir uns doch dadrauf, dass eine gesunde Mischung zwischen der kindlichen Naivität und der all zu erwachsenen Ignoranz das gesündeste wäre um diese unüberschaubare Zeitspanne zu überstehen."

"Also sie sind auf jeden Fall angeschlossen!", erwiderte Emlyn, "aber keine Ahnung, wie es sich anfühlt, darin zu schlafen. Aber unsere Körpertemperatur ist ja auch deutlich niedriger, deswegen macht uns Kälte wohl nichtmehr so viel aus, wie es scheint!"
Sie zuckte mit den Schultern.

Liane lächelte nickend und spitzte die Lippen. "Sagen Sie... Darf ich Sie fragen, wo sie herkommen?", fragte sie nach einer Weile interessiert und sah seitlich zu Jael hoch. Ein kleiner - nein, winziger Teil in ihr ärgerte sich ein wenig darüber, dass andere sie immer um mindestens einen Kopf überragten und sie ständig hochschauen musste.

Javen lächelte ein wenig nachdenklich. "Nicht direkt. Sie hat mir vor fünf Jahren das Leben gerettet und seither begleite ich sie. Teilweise auch als Imbissbude.", grinste er nach kurzem Überlegen.
Als sie jedoch in Richtung Flusslauf deutete, nickte er wieder ernst. "Dachte ich mir...", murmelte er zu sich und lief los.

"Aha... hm... ich werde dennoch wohl erst einmal ein Bett bevorzugen... wobei... ist das hier so eine Art... Vampir Hotel? Herberge?", fragte Damon, wobei er eine ausschweifende Bewegung machte.

Amanda folgte Javen ohne große Mühe und war so konzentriert keine zu hastige Bewegung zu machen, damit Javen die Lust verlor mit ihr zu suchen oder sogar kaputt ging, dass sie gar nicht bemerkte, dass Thomas sie im Stillen verfolgte, um sicher zu gehen, dass sie nichts anstellte.
"Du lässt sie echt von dir trinken? Tut das nicht weh?", hakte sie erstaunt nach. "So was will ich auch! Wie ist sie denn so?"
Zwischendurch schnüffelte sie in der Luft, war sich jedoch immernoch nicht ganz sicher, ob sie tatsächlich einen Vampir oder doch einfach nur eine Katze roch.

"Natürlich düfren Sie. Ich komme aus London und machen im Moment.. eine Art Ferien", erklärte Jael und stockte nur kurz. Es war schwer zu erklären, wieso er hier gewesen war und er war sich nicht ganz sicher, wie Matthew dazu stand allen dahergelaufenen Vampiren sofort in alles einzuweihen, also blieb er bei der Halbwahrheit. Nicht zu viel sagen, aber auch nicht lügen. Ein wunderbarer Mittelweg.

Leicht amüsiert über ihre Neugier und ihr Interesse musste er wieder leicht lächeln. "Sicher. Ich habe ihr mein Leben zu verdanken, also lege ich es in ihre Hände.", antwortete er dennoch ernst. "Und nein, richtig weh tut es nicht. Es ist nur... seltsam. Wenn man spürt, wie das Blut und somit das Leben langsam aus einem heraus gesogen wird, schleichend eine lähmende Kälte über einen kommt und man denkt, man würde sterben. Aber sonst tut es bis auf das ziehen an der Wunde nicht weiter weh.", sagte er und zeigte ihr seinen Arm, der mittlerweile schon mit unzähligen kleinen, schmalen Narben verziert war.

"Aha. London also.", murmelte Liane zu sich selbst und legte nachdenklich einen Finger an ihr schmales Kinn. Ihr war es, als war dies noch nicht alles, doch sie beließ es dabei und schwieg. Still genoss sie die Nacht und dachte über das eben gehörte nach.