Vampire-Das RPG III

"Tuen Sie sich keinen Zwang an.", nickte Liane, nachdem sie die Bedienung einmal stirnrunzelnd gemustert und sich wieder an Mr Fontana gewandt hatte. In ihrer Hand hielt sie noch immer das Glas, das ihr beim Eintreten gereicht wurde, und schwenkte es leicht hin und her.

"Ich glaube, die letzten vier Punkte sind keine gute Idee, jedenfalls sind das keine Sachen, die ich dich jetzt machen lasse. Um einer Oma den Platz zu klauen musst du wohl noch mindestens 80 Jahre warten und um in einen Club wie die Stars rein zu kommen bist du nicht bekannt genug", zählte Jael ein wenig belustigt aus dem Gedächtnis auf.
"Deine List wird also recht kurz. Ich füchte übrigens, dass ich dich enttäuschen muss. Fallschirmspringen in der Nacht is garantiert auch ein Ding der Unmöglichkeit, solange du nicht einen privaten Jet hast. Und da es nicht regnet, fürchte ich, musst du dir doch noch etwas anderes ausdenken.
Wie wäre es, wenn du mal zur Abwechslung deine Nase in ein lehrreiches Buch stecken würdest?", fragte er im Scherz und kniff Amanda in eben diese.

Amanda schnaubte pikiert und schnappte mit dem Mund nach Jaels Hand, jedoch ohne zu treffen. Unleidig verschränkte sie die Arme und wippte mit den Beinen.
"Aber ich hab noch sooooo viel Energie!", rief sie und breitete die Arme energisch aus, um Jael zu beweisen WIE viel Energie sie noch hatte. Sie schwankte leicht, bekam jedoch schnell wieder Halt. "Was machst du wenn du so viel Energie hast? Wir können immernoch auf dem Küchentisch tanzen und ganz laut Musik hören, aber am besten nur so laut, dass wir Maryam nicht stören!"
Sie wurde leicht rosa beim Gedanken an die letzte Begegnung mit der strengen Frau.

Nines beugte sich mit einem verschwörerischen Grinsen vor.
"Miss van Dalkess", sagte er so förmlich wie nur möglich, "wie kommt es, dass ich so viele Jahre in dieser Stadt leben konnte, ohne Ihr zartes Gesicht auch nur einmal gesehen zu haben?"

Es war garantiert eine sehr blöde Idee und schicklich war es garantiert auch nicht. Aber immerhin hatte Amanda sich ja doch wieder gut unter Kontrolle. Und es war immer besser, wenn sie sich nicht alleine auf die Socken machte um etwas anzustellen.
"Wir können ja noch mal gucken, ob in der Stadt was los ist", meinte er ausweichend und sah auf seine Armbanduhr.
Eigentlich tat er das Maryams zu liebe, damit sie nicht so viel Stress hatte, Amanda Dackelblick hatte damit überhaupt nichts zu tun.

"Du. Bist. Der. BESTE!!"
Amanda brach in Jubel aus und stolperte ungestüm auf Jael zu, um ihn auf den Rücken zu springen.
"BIS ZUR UNENDLICHKEEEEIT!!!", rief sie übermütig und schlang die Arme kurzerhand unbedacht um seinen Hals, als sich die Welt wieder ein wenig drehte.

Liane runzelte die Stirn und musterte Herrn Fontana einen Moment kritisch, bevor sie antwortete.
"Nun, Mr Fontana, das liegt wohl daran, dass ich bis vor 28 Stunden noch nie in dieser Stadt gewesen bin.", antwortete sie schließlich.

"Das erklärt vieles!", erwiderte Nines und nickte der Bedienung, die in just diesem Moment seinen Drink brachte, dankbar zu, "danke Shelley, du kannst jetzt gehen."
Nachdem die Bedienung verschwunden war, wandte sich Nines wieder Liane und Javen zu. "Der Gerechtigkeit halber sollte ich Ihnen nun die Möglichkeit geben, mir eine Frage zu stellen."
Er nippte an seinem Drink und lehnte sich dann auf dem Sofa zurück. "Also, was möchten Sie wissen?"

Überrascht hielt Jael Amanda an der Talie fest und sah zu ihr runter.
"Bist du sicher, dass du schon wieder alleine laufen kannst?", fragte er dann schmunzelnd und hob sie einige Zentimeter in die Luft, bevor er sie wieder auf ihre eigenen Füße stellte.

Liane lehnte sich ein wenig an Javen und musterte Nines Fontana mit freundlichen Augen.
"Nun, Mr Fontana.", begann sie ein wenig zögerlich. "Mich würde interessieren, wie sie zu ihrem Metier gekommen sind. Es scheint mir doch ein recht... ungewöhnlicher Beruf für einen Vampir."

Nines lachte kurz auf und strich sich dann die ins Gesicht gefallenen Haare zurück. "Der Club war ein Geschenk von meinem Erschaffer!", erwiderte er wahrheitsgemäß und machte eine ausladende Geste, "sozusagen als Entschuldigung dafür, dass er mich getötet hat. Und dass ich meine Geliebte wegen meiner Verwandlung verlassen musste."
Er zuckte mit den Schultern und nippte erneut an seinem Drink. "Damals war ich ihn wirklich wütend, aber mittlerweile ist es mir egal. Ich habe diesen Club und bin jeden Tag nur von dutzenden wunderschönen Frauen umgeben!"
Mit einem Grinsen lehnte er sich nach vorne. "Nun bin ich wieder dran. Wie kommt es, dass sie mit ihrem charmanten Begleiter durch die Lande ziehen und ihn dennoch nicht verwandeln?"

"Klar!", sagte Amanda sofort, mit dem ganzen Stolz eines betrunkenen Teenagers. Sicherheitshalber hakte sie sich trotzdem bei Jael ein, falls der Boden sich vielleicht doch noch drehen würde. "Wo gehen wir hin? Gehen wir tanzen? Oder schwimmen? Können wir in eine Bar für Erwachsene? Komme ich da überhaupt rein?"
Plötzlich sah sie ein bisschen bekümmert aus.
"Was wenn ich NIEMALS in Bars reinkomme weil ich wie 17 aussehe?!", rief sie plötzlich schockiert, während sie Jael durch den Gang folgte.

Nachdem Thomas sich versichert hatte allein zu sein hatte er doch zu einer Konserve gegriffen - wie konnte etwas so Verwerfliches auch so gut (und so erreichbar!) sein?! Er hatte sie sogar in ein Glas gefüllt und aufgewärmt, um sich ein wenig civilisierter zu fühlen. Als er jedoch Amandas Stimme näher kommen hörte, wurde er plötzlich hektisch und hatte es eilig das Glas abzuspülen.

"Mit der richtigen Überredungskunst kommt du schon rein. Und welche 17-Jährige sieht heute noch aus wie 17?", lachte Jael beruhigend.
"Was hälst du davon, wenn wir Thomas mitnehmen. Ich kenn mich in der Stadt auch noch nicht wirklich aus, vor allem nicht was Bars angeht. Da werdet ihr mir wohl weiter helfen müssen."

Liane zögerte einen Moment. Das war ein Thema, das sich nicht unbedingt gern ansprach.
"Nun...", fing sie zögernd an. "Mit persönlich ist es eine unangenehme Erfahrung gewesen, verwandelt zu werden. Ich könnte ihn nicht verwandeln, selbst wenn ich müsste." Ihr Blick huschte ein wenig nervös durch den Raum und sie nahm noch einen schnellen Schluck aus ihrem Glas. Sie bemerkte Javens Unmut bei ihren Worten, was ihre Nervosität nicht verminderte.

Nines sagte nicht dazu, zog aber seine Augenbrauen leicht nach oben, während er sein Glas leerte. "Sind Sie deswegen nach LA gekommen?", fragte er schließlich, "um jemanden zu finden, der Ihren Gefährten verwandelt?"
Doch bevor Liane antworten konnte, hob Nines die Hand um sie vom Antworten abzuhalten. "Entschuldigen Sie, ich bin ja gar nicht an der Reihe, eine Frage zu stellen. Also, gibt es noch etwas, dass Sie über mich oder diesen Ort wissen möchten?"

Liane machte eine wegwerfende Handbewegung und murmelte: "Ach was." Dann sah sie auf und Nines fest in die Augen. "Um ihre Frage zu beantworten: Nein, deswegen bin ich nicht hierher gekommen. Ich habe nicht vor, ihn zu verwandeln. Jedoch habe ich von einer Bibliothek gehört, die mir helfen könnte, ein paar meiner Fragen zu beantworten."
Ihr Blick huschte erneut durch den Raum, bevor sie wieder die Stimme erhob. "Jetzt habe ich also zwei Fragen.", stellte sie langsam fest. "Wissen sie, weshalb so viele Vampire sich in einer einzigen Stadt versammeln? Und was hat es mit diesen "Clans" auf sich?"

"Eine gute Frage!", erwiderte Nines schmunzelnd und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
"Nun ja, fangen wir mal ganz hinten an. Vampire sind Raubtiere. Menschen ihre Beute. Die Frage, warum man eine pulsierende Stadt dem Ödland vorzieht, hat sich hiermit beantwortet. Natürlich ist es ungleich schwerer, in der Stadt jemanden ins Nirgendwo zu locken und ihn zu töten, aber glauben Sie mir, irgendwann kennt man die wichtigsten Orte. Nun zu den Clans:
Die Clans sind Zusammenschlüsse von Vampiren. Manchmal aufgrund einer bestimmten Rasse, manchmal aufgrund politischer Ansichten und manche sind nur reine Zweckgemeinschaften. Die Clanoberhäupter sind die Chefs, sie arrangieren sich mit anderen Clanoberhäupter, schließen Verträge aus und früher erklärten sie sich mitunter auch den Krieg. Bürokraten eben..."
Er machte eine wegwerfende Bewegung und grinste Liane dann zu. "Ich hasse sowas, aber wenn sie sich gegenseitig ein Ohr abschwatzen wollen, sollen sie es tun. Ich bezahle eine gewissen Summe an das Clanoberhaupt dieses Bezirks und hab damit meine Ruhe. Vor den Clanmitgliedern sowie von vorlauten Rüpeln."

Liane wiegte den Kopf nachdenklich hin und her. Eine Weile ließ sie die Informationen auf sich wirken, dann runzelte sie die Stirn und sah auf. "Ich weiß nicht, was manche unserer Art an Clans finden. Ich für meinen Teil teile da schon eher ihre Ansicht.", sie grinste. Allerdings war es eher ein grinsendes Zähnefletschen, jedoch nicht unfreundlich oder dergleichen. "Sie haben noch eine Frage frei.", erinnerte sie ihn.

"Stimmt!", sagte Nines lächelnd und runzelte kurz darauf die Stirn.
Nach einem Moment des nachdenklichen Schweigens hellte sich seine Miene erneut auf und er wandte sich an Liane.
"Wie lange wollen Sie noch in Los Angeles verweilen? Ich habe eine große Wohnung und es wäre mir eine Freude, Sie beide als meine privaten Gäste begrüßen zu dürfen!"
Er fand den Vampir in der Gestalt eines jungen Mädchens äußerst faszinierend und wollte gerne mehr über sie und ihre Geschichte erfahren. Doch dafür war die Nacht wohl zu kurz...

"Wir haben vor schon eine gewisse Weile hier zu bleiben. Diese Stadt bietet viel Wissen, nicht nur über unsere Rasse.", antwortete Liane langsam. "Momentan haben wir uns eine Suite im Baker-Hotel in der Innenstadt genommen und ich möchte nicht unh-..."

Javen mischte sich ein, indem er sich zu Liane runterbeugte. "Lia, du wolltest doch wissen, ob alle so sind wie... er. Dies wäre eine gute Gelegenheit. Außerdem wurdest du eingeladen." Er grinste zu Nines hoch und wartete auf Lianes Antwort.

"Ich bin niemand, der Leute nur auf Höflichkeit einlädt, glauben Sie mir!", grinste Nines und hob die Hände. Das war sogar die Wahrheit, nicht einmal Damenbesuch nahm er mit in seine Wohnung. Dazu hatte er ein Zimmer in einem besseren Motel dauergemietet.
"Wenn Sie nicht wollen, kann ich das natülich verstehen, immerhin kennen Sie mich gerade einmal etwas über eine Stunde, aber ich versichere Ihnen, dass ich keinerlei unangebrachte Hintergedanken hege!"

Liane nickte langsam, wärend sie gedanklich Pro und Contra der Aktion gegenüber stellte. "Also gut.", stimmte sie schließlich zu. "Wir nehmen Ihr großzügiges Angebot dankend an." Sie wusste noch nicht, zu was dies führen würde und zugegeben, sie hatte große Angst, doch sie versuchte sich innerlich zu beruhigen. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt., sagte sie sich und sag flüchtig zu Javen hinauf.

Dieser lächelte zufrieden und nickte ihr aufmunternd zu. Er hoffte immernoch, dass sie irgendwann ihre Angst verlor und endlich einem männlichen Vampir ohne Angst entgegentreten konnte.

Nines lächelte Liane freundlich zu und nickte dann. "Was halten Sie davon, wenn wir uns jetzt noch eine angenehme Restnacht machen und erst dann zu meiner Wohnung fahren?"
Er breitete die Arme aus. "Seien Sie meine Gäste! Trinken Sie soviel Sie wollen, tanzen Sie und wenn Ihnen eine Tänzerin oder ein Tänzer gefallen sollte, steht sie oder er zu ihrer freien Verfügung!"

Liane nickte erneut und sah sich wieder um. Die Tanzfläche fiel ihr auf und ihre Augen begannen zu glitzern. Ihr Blick huschte ein wenig nervös hin und her, doch so sehr sie auch mit sich rang, sie konnte sich nicht durchringen aufzustehen und hinzugehen. Stattdessen nahm sie noch einen Schluck aus ihrem Glas und musste bedauernd feststellen, das es schon leer war. Womit sollte sie sich jetzt ablenken?

Javen hingegen nickte einer der Bedienungen freundlich zu und streckte ihr sein geleertes Glas hin. "Wenn es nicht zu unhöflich ist, hätte ich gerne noch solch einen Drink.", sagte er mit einem charmanten Lächeln.

"Natürlich nicht!", erwiderte die Bedienung und schenkte Javen ein strahlenden Lächeln, bevor sie sich Liana zuwandte, "was darf ich der Lady bringen?"

Nines hatte bemerkt, wie Liane die Tanzfläche eine Etage tiefer sehnsüchtig betrachtete und er konnte nicht umhin, ein wenig zu schmunzeln.
"Sie dürfen gerne tanzen, wenn sie das möchten", sagte er freundlich.