Vampire-Das RPG III

„In Ordnung... ich denke, für mich wird es das beste sein... bevor ich noch irgendjemanden anfalle... aber hey, ich bezahle das Taxi, ja? Zu irgendetwas will ich heute wirklich nutze sein“, meinte Damon und lächelte sie halbherzig an. Er hatte heute wirklich nur für Ärger gesorgt. Erst das mit dieser blonden Frau, die auf ihn los gegangen war und dann jetzt das in der Bar. Heute war wirklich nicht sein Abend. „Kann ich eigentlich irgendetwas tun? Von dem Taxi abgesehen?“

„Ihr seid so.... abartig! Und da wundert ihr euch noch, warum ich es vorziehe euresgleichen umzubringen?“, knurrte Michael, der versucht sich nach vorne zu lehnen, doch ein kräftiger Mann neben ihn stieß ihn mühelos zurück in den Sitz.
„Euresgleichen?“, fragte der Typ auf dem Beifahrersitz und lachte belustigt.
„Deinesgleichen, mein Lieber. Du solltest akzeptieren, was du bist! Also... wir wissen, dass du Informationen hast... die wir haben wollen. Gib sie uns“
„Nur über meine Leiche“, gibt Michael mit einem hämischen Grinsend zurück und funkelten den Mann finster an.
„Sicher?... Hm... Louis?“ Der Mann schaute kurz zu dem Kerl neben Mc und bedeutete diesem etwas mit einer kurzen Handbewegung. Verwundert und misstrauisch wandte Michael sich zu ihm um, da entriss er ihm auch schon sein Handy, welches sich in seiner Jackentasche befunden hatte.
„Wie ist die Kleine doch gleich noch mal?“

"Warum sollte es mir bitte etwas ausmachen?", erwiderte Nines mit einem charmanten Grinsen, bevor er Liane seinen Arm anbot.
"Ich habe noch einige andere Gäste, die sich bestimmt freuen würden, Ihre Bekanntschaft zu machen. Was sagen Sie dazu?"

"Du brauchst dich nicht schlecht zu fühlen", sagte Emlyn und lächelte Damon tapfer an, "es ist ja nichts allzu Schlimmes passiert. Der Mann hat ein paar Kratzer und im schlimmsten Fall noch eine Gehirnerschütterung, aber er wird wieder gesund werden. Das kann ich von meinem ersten Opfer nicht sagen."
Sie biss sich auf die Unterlippe, als ihre Gedanken unweigerlich zu Michael zurückschweiften. Er hatte ihr das Leben gerettet, naja, ihn neues zumindest, und sie konnte immernoch nicht fassen, wie herzlos er sein konnte...
Als ihr auffiel, dass sie schon wieder schwieg, schüttelte sie rasch den Kopf und setzte ein gequältes Lächeln auf. "Lass uns einfach nach Hause fahren", sagte sie leise, "im schlimmsten Fall holen wir uns einfach eine Flasche Wodka an der nächsten Tankstelle und füllen uns damit ab..."

Als sie seinen Arm vorsichtig ergriff, nickte Liane bestätigend. "Sehr gern.", lächelte sie. "Sie müssen wissen, dort wo ich herkomme, gibt es nicht sehr viele unserer Art. Ich würde mich freuen, die Bekanntschaft Ihrer Gäste zu machen."

"Denkst du, das klappt?", fragte Damon mit etwas skeptischen Blick und holte sein Handy heraus. Er wählte die Nummer des Taxis und wandte sich ab, während er darauf wartete, dass jemand auf der anderen Leitung abnahm.
Es dauerte eine Weile, doch dann dröhnte auf einmal eine dunkle Männerstimme in Damons Ohr, welcher erstaunt das Gesicht verzog. Manche waren wirklich mit einem gewaltigem Stimmorgan gesegnet.
"Ja, hey, ich würd gern 'n Taxi bestellen", fing er an und reckte dann in Emlyns Richtung seinen Daumen in die Höhe.

"Das... würdet ihr euch auf ein solches Niveau hinab lassen? Sie hat mit dem ganzen nichts zu tun... sie weiß davon nichts. Rein gar nichts!", gab Michael zurück, darum bemüht nicht aus der Haut zu fahren.
"Ou, sie hat sich auf dich eingelassen und hat mit dir Kontakt, das reicht uns schon, weißt du?", begann dieser und gab Louis ein weiteres Signal.
Dieser nickte und holte ein Klebeband heraus, während auf einmal die Wand zwischen den beiden Bereichen hinauf fuhr.
Der Franzose lächelte matt, während er dumpf Michaels Beschwerden vernahm und suchte dann die zuletzt angerufene Nummer heraus.

Emlyn lächelte schwach und strich sich dann hastig eine Strähne aus dem Gesicht. Damon sollte nicht sehen, dass sie schon wieder kurz vorm heulen war, das musste nicht sein. Er hatte sich trotzallem wirklich Mühe gegeben, sie aufzuheitern und dass obwohl er auf keine Art und Weise dazu verpflichtet war...

Nines lächelte Liane zu und führte sie dann, unter den misstrauischen Blicken derer, die noch immer darauf warteten, eingelassen zu werden.
Er geleitete sie durch die Bar zur Treppe und dann hinauf.
"Meine Damen, meine Herren, darf ich Ihnen eine Bekannte vorstellen?", sagte er und nickte der Gruppe Vampire mit einem Lächeln zu, "dies ist Miss Liane von Dalkess."

Liane folgte ihm bereitwillig und dachte schon darüber nach, wie diese Vampire wohl aussehen würden, die sie gleich treffen würde. Als sie jedoch vor ihnen stand und die drei Vampire erkannte, die sie an ihrem ersten Abend getroffen hatte und die vierte, die sie am Eingang der Bar angesprochen hatte, wurde ihre Miene ausdruckslos. Nichts verriet, was sie in diesem Moment dachte oder fühlte.
"Eine friedvolle Nacht, wünsche ich.", begrüßte sie die vier Vampire mit hoher, jedoch leiser Stimme.

Nines merkte sofort, wie die zarte Gestalt neben ihm sich verkrampfte. Seltsam, sie hatte doch eben noch gesagt, wie sehr sie sich darauf freute, weitere Vampire kennen zu lernen und nun stand sie dort wie ein Marmorstatue.

Maryam sah auf und bedachte den Vampir, der wie ein junges Mädchen aussah, mit einem höflichen Kopfnicken, bevor sie sich wieder ihren Gedanken zuwandte.
Sie wusste, warum sie nie versucht hatte, Clanoberhaupt der Superior zu werden. Diese ganzen sozialen Angelegenheiten lagen ihr einfach nicht, sie war mehr der Theoretiker und Bürokrat.

Auch Jael versteifte sich unwillkürlich, als er Liane sah und warf Maryam einen schnellen Blick zu. Als die jedoch ganz gelassen reagierte entspannte er sich wieder. Er wusste nicht, ob Maryam Liane kannte, aber sie wusste sicher nichts von Javen.
"Friedvolle Nacht?", fragte er ein wenig überrascht und warf einen Blick runter in die Bar, in der sich immer noch ziemlich viele Menschen absolut nicht friedvoll drängelten.
"Wünsch ich Ihnen auch", sagte er nach einem kurzen Augenblick und lächelte Liane dann zu.

Lianes rechtes Auge zuckte kurz, dann setzte sie ein höfliches Lächeln auf. "Ich bin überrascht Sie hier anzutreffen, Mr O’Coileáin." Mit einem raschen Nicken sah sie zu Amanda und dem anderen Vampir... wie hieß er noch gleich? Ach ja, Thomas Danes. Der letzten, ihr noch nicht namentlich bekannten Vampirin schenkte sie ein dezentes Lächeln, wie ein höfliches Kopfnicken, bevor sie wieder zu Mr O’Coileáin sah.

Peinlich berührt räusperte Jael sich. Er war ja selber überrascht hier zu sein. An so einem Ort.
"Nun, es überrascht mich auch Sie hier anzutreffen. Sind Sie schon lange mit Mr.", er stockte, als ihm einfiel, dass Nines ihn gebeten hatte ihn nicht mit dem Nachnamen anzusprechen. "Nines bekannt?", beendete er den Satz und war froh nochmal um die Frage nach dem 'wieso ausgerechnet hier' herum gekommen zu sein. Immerhin wollte er niemandem auf die Zehen treten. Was für ein Etablisment führte war Nines Sache und Liane hatte, trotz ihres jungen Aussehens, mehr recht als Amanda hier zu sein.

"Nicht sehr lange, nein.", antwortete Liane in höflichem Ton. "Javen machte uns miteinander bekannt." Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, das jedoch weder freundlich noch fröhlich war, noch erreichte es ihre Augen.
Sie musste an Javen denken und sich zwingen, ihren Blick nicht zu der fremden Vampirin gleiten zu lassen.

"Ein amüsanter Zufall", bemerkte Nines grinsend, "heute scheinen alle Schicksalsfäden in meinem Laden zusammenzulaufen, was?"
Er wandte sich mit einem freundlichen Lächeln an Liane"Miss van Dalkess, darf ich Ihnen vielleicht auch etwas zu trinken anbieten? Schließlich soll niemand im Foxxy Boxes durstig bleiben!"
Ohne auf eine Antwort zu warten, winkte er bereits eine Bedienung heran, die auf den hohen Haken etwas unbeholfen die Stufen erklomm. Nun ja, sie war neu, sie würde sich schon dran gewöhnen!

Liane bedachte das junge Ding, das anscheinend ebenfalls eine Bedienung war, mit einem mitfühlendem Lächeln. "Einen Mint Tonic.", nickte sie. Hoffentlich fiel die Arme nicht. Sie wusste noch genau, wie sie selbst einmal in diesen Schuhen angefangen hatte zu laufen. Es war die Hölle gewesen, doch mittlerweile empfand sie es als angenehm. Sie hasste es, immer so weit nach oben sehen zu müssen.

Nines warf der Bedienung einen prüfenden Blick zu, die hastig "Mint Tonic" auf einen kleinen, mitgebrachten Block kritzelte, dem erschreckend jungen Mädchen ein schüchternes Lächeln zuwarf und dann hastig wieder Richtung Treppe verschwand.
Nines nickte zufrieden und wandte sich dann wieder seinen Gästen zu. "Darf ich vielleicht fragen, woher Sie beide sich kennen?", fragte er und sah erst Liane, dann Jael an, "wenn es mich nichts angeht, müssen Sie das einfach sagen!"

Maryam saß unterdessen unbeweglich wie eine Bronzestatue auf dem Ledersofa und starrte die gegenüberliegende Wand an. Sie hätte diese Zeit viel sinnvoller nutzen können, bespielsweise das Register des Clans neu zu verfassen und den reellen Zahlen anzupassen. Sie hätte auch die Reden des letzten großen Clantreffen endlich von Steno in Normalschrift übertragen können, Mr. Burtonwing wartete bereits seit mehreren Monaten darauf...

"Nein, schon in Ordnung, da gibt es nicht zu verheimlichen. Die Geschichte ist so gewöhnlich wie langweilig. Wir sind uns auf der Straße über den Weg gelaufen", antwortete Jael und lächelte ein wenig.

"Wenn ich mich recht erinnere, sind Sie auf mich zugelaufen.", wieder lächelte Liane mehr gefühllos. "Wie dem auch sei, mich überrascht es immernoch, wie viele unserer Art hier zusammen an einem Ort leben."

"Das hier ist Los Angeles!", erwiderte Nines und verkniff sich gerade noch rechtzeitig das "Baby". So sollte man jemanden wie Miss van Dalkess wohl besser nicht nennen...
"In jeder Metropole finden Sie Unmengen an Vampiren. Schon mal in New York gewesen? Da ist die Hölle los! Ich hab mal eine Lady kennengelernt, die noch mit eigenen Augen gesehen hat, als die Freiheitsstatue errichtet wurde!"
Er grinste breit und nahm dann einen Schluck von seinem Drink. "Jael, erzählen Sie mal, Sie sind doch Brite, richtig? Wie ist es in London? Gibt es dort viele wie uns?"

"Nun, ähnlich viele, würde ich sagen", sagte Jael ein überlegte einen Moment. "London ist ein wenig kleiner, aber große Unterschiede ergeben sich daraus wohl nicht. Sollten Sie jemals nach London kommen, dann seien Sie nicht überrascht, wenn ihnen an jeder Ecke ein Vampir entgegen kommt. Oder entgegenkommen würde. Die meisten der älteren halten sich vorzugsweise nicht im wühligen Getreibe auf, wie sie es auszudrücken pflegen."

Als die Bedienung zurückkam nahm sie mit einem freundlichen Nicken ihr Glas entgegen und trank einen kleinen Schluck. Dann betrachtete sie nachdenklich die Flüssigkeit und schwenkte das Glas vorsichtig ein wenig hin und her.
Nach einer Weile seufzte sie leise und holte erneut das kleine Fläschchen aus ihrer Handtasche. Sie öffnete die Phiole und ließ ein paar Tropfen in den Mint Tonic fallen, bevor sie es wieder sorgfältig verkorkte. Ein schwacher Duft Blut umhüllte sie und ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. Im nächsten Moment trank sie auch schon einen großen Schluck des Getränks.

"Ist hier nicht anders!", grinste Nines und nahm einen weiteren Schluck von dem sattroten Getränk, "bis auf einige wenige Stammkunden betreten selten Vampire mit mehr als zweieinhalb hundert Jahren auf dem Buckel mein Lokal. Eigentlich schade, die meisten wissen nicht, was ihnen entgeht..."
Er warf einen Blick hinunter auf seine Tänzerinnen, die sich im warmen rötlich-orangenen Licht an den Stangen räkelten.
"Aber ich mache fWerbung, sooft ich kann. Sie alle werden mich doch weiterempfehlen, oder?"
Er grinste Jael und Liane breit an.

Jael folgte automatisch Nines Blick und sah schnell beschämt wieder weg.
Nines Frage überraschte ihn. Fast hätte er spontan: "Eher nicht", geantwortet, aber das wäre nicht nur unhöflich sondern auch ziemlich undankbar gewesen. Und im Grunde genommen war die Bar garantiert nicht schlechter, als andere auch.
"Natürlich", antwortete er also ohne mit einer Wimper zu zucken.

Als sie bemerkte, dass sie angesprochen wurde, sah sie auf.
"Ich wüsste nicht, an wen. Jedoch werde ich das Foxxy Boxes sicher einmal erwähnen, wenn sich mir die Gelegenheit gibt.", antwortete sie nach kurzem Zögern.

"Vielen Dank!", erwiderte Nines schmunzelnd, bevor er den Rest seiner Bloody Mary austrank und das leere Glas der Bedienung reichte, die auf einen Wink hin rassch auf ihn zugestöckelt kam.
"Danke, Shirley, Sie können jetzt Feierabend machen!", sagte er an das junge Mädchen gewandt, das ihm im Gegenzug ein dankbares Lächeln schenkte, bevor sie etwas ungeschickt davonstakste.
"Nettes Mädchen!", sagte er schüttelte kaum merklich den Kopf, "sie braucht nur noch ein wenig Routine."
Er machte eine wegwerfene Handbewegung. "Aber da plauder ich hier pausenlos aus dem Nähkästchen und lasse Sie links liegen. Erzählen Sie mir doch ein bisschen über sich. Wer möchste anfangen? Miss van Dalkess?"

Liane schenkte ihm einen kritischen Blick.
"Verzeihen Sie bitte, Mr Fontana, doch ich bin nicht der Typ, der freiwillig viel von sich preisgibt.", lächelte sie schließlich entschuldigend und trank noch einen kleinen Schluck, bevor sie interessiert ihren Blick auf Jael richtete.

Anstatt etwas mehr als Unangebrachtes und Unhöfliches über dieses blöde kleine Vampirbaby zu sagen, die Amanda so unrespektvoll behandelt hatte obwohl sie ihr Spielzeug gefunden und zu ihr geführt hatte, hatte Amanda ihren Drink binnen Sekunden geleert und hatte sich sogar den von Thomas geschnappt, der nur wenig Einwand gebracht hatte. Sie mochte diese doofe Pute einfach nicht! Wieso durfte sie in einen Club einfach so rein und sie nicht? Und wieso durfte sie so unhöflich zu ihr sein und wenn sie unhöflich war, dann wurden alle wütend? Und wieso durfte diese Lisalinda Blut in ihren Drink tun? Mhmph!
Mit deutlicher Missachtung wandte sie sich in die andere Richtung und beobachtete anscheinend interessiert die anderen Gäste.