Mutant High II - Das RPG 2

Das vorfreudige Grinsen auf Zachs Gesicht zeigte eigentlich schon alles, weswegen es nicht nötig war auch noch den Mund aufzumachen um etwas zu sagen. Wiederstandslos lies er sich von Emma mitziehen und überlegte dabei, was es wohl sein konnte, dass ihn beschäftigen sollte. So legte sie es ja fast darauf an, dass er nach Beschäftigung verlangte.

Riley hob den Blick um zu sehen wen Paige meinte und zog die Nase leicht kraus, als er Matthew erkannte. Nicht weil er ihn nicht mochte, sondern weil er es nicht mochte neben seine turtelnden Schwester zu sitzen, da glaubte er auch ihren Versprechungen nicht. "Nein, hab ich nicht", antwortete er trotzdem. Alles war besser als dieser merkwürdige Zach, der gleich darauf im Schlepptau zweier Mädchen angerauscht kam.

Yelinna lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und sah zu Sofia, genauso gespannt auf die Antwort wie Luke. Wenn Mr. Abidemi es nicht verboten hätte, dann wäre sie wahrscheinlich mit ihren eigenen Fragen über die Drei hergefallen, so begnügte sie sich mit Informationen aus zweiter Hand und schob ihre Fragen auf eine ruhigere Zeit. Oder darauf, dass Rodrigo sich zu ihnen gesellte, dachte sie und warf einen erwartungsvollen Blick in seine Richtung.
"Meinst du er traut sich deine Aufforderung auszuschlagen?", fragte sie Sofia grinsend.

„Ich schätze mal, das heißt, dass du meinen Vorschlag annimmst“ Emma nahm sich ein Tablett, warf Zach ein vielsagendes Lächeln mit dem dazu passenden Blick zu und begann dann, sich ihr Frühstück heraus zu suchen. Also sie eine Tasse Kaffee, sowie einen Teller mit zwei Brötchen hatte, sah sie zu Ava hinüber und lächelte sie munter an.
„Meinst du denn, du kannst dich entscheiden? Ich meine, drei Jahre ohne Harolds Essen, da muss doch hier alles gleich verführerisch aussehen“

„Natürlich traut der sich das“ Rodrigo stellte mit einem schiefen Grinsen sein Tablett auf dem Tisch ab und rückte einen der freien Stühle zurück. „Da ich aber nichts gegen ihren Vorschlag habe, werde ich ihn auch nicht abschlagen, ganz einfach. Mit Angst hat das nichts zu tun, d-“ Rodrigo wollte sich gerade setzen, als er an einem anderen Tisch seinen Cousin und seine Cousine entdeckte, was ihn ziemlich überrumpelte.
„Uhm... ich bin gleich wieder da“, raunte er, lächelte entschuldigend und ging zu Riley und Paige hinüber.
„Hey ihr zwei!“, raunte er und blieb an ihrem Tisch stehen.
„Rodrigo!“ Paige stand strahlend auf und schloss ihren Cousin in ihre Arme.
„Scheiße, bist du groß geworden! Und haarig“, setzte sie schmunzelnd hinzu, als sie sich wieder von ihm gelöst hatte und seinen Bart musterte.

„Ohja, das wird sie wohl. Ich wünsche dem Kerl Hals und Beinbruch dafür. Wer weiß, vielleicht bereut er es ja nicht, sich auf das Mädchen einzulassen“ Nick zuckte locker mit seinen Schultern und wandte sich von Alessia ab, die sich nun bei Danny eingehakt hatte und mit ihm die Essensausgabe ansteuerte.

"Um ehrlich zu sein, ich hab das Gefühl, ich verhungere gleich", gestand Ava mit einem etwas zittrigen Lachen, während sie die Hand nach einem Tablett ausstreckte. Es war seltsam, nach so langer Zeit wieder eines dieser roten Tabletts in der der Hand zu halten, mit der glatten Unter- und der leicht angerauten Oberseite die verhindern sollte, dass die Teller rutschten. Einen Moment lang betrachtete Ava einfach nur gedankenverloren das Tablett und es bedurfte einer weiteren Aufforderung von Emma, ehe sie nach vorne trat und den Blick über das üppige Essensangebot schweifen ließ. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zum letzten Mal so viel Essen auf einem Fleck gesehen hatte und so griff sie ohne falsche Scheu erst nach einem Sandwich, füllte sich dann reichlich Rührei und Speck auf und füllte die leeren Flecken auf ihrem Teller mit in Stiften geschnittener Gurke.

"Du und schon wieder weg", kommentierte Sofia Rodrigos plötzliches Auftauchen und Verschwinden lapidar und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Teller vor sich zu, während Jamila nicht umhin konnte, Rodrigo noch ein wenig länger hinterher zu sehen. "Okay....er sieht echt gut aus", stellte sie leise fest und klang dabei ein wenig frustriert. An dieser Schule gabs eh schon genug hübsche Jungs die einen in Versuchung führen konnten, da brauchten sie eigentlich nicht noch einen mehr. Nun ja, solange er nicht wie Felipe war, würde es wohl erträglich sein...

Ty zuckte mit dem Schultern um zu verdeutlichen, dass ihm beides Recht war, ehe er seine Aufmerksamkeit dann wieder ganz seinem Frühstück zukommen ließ. "Dieser Koch ist ein Künstler!", seufzte er nachdem ihm ein Stückchen Pancake regelrecht auf der Zunge zergangen war, "wirklich unfassbar."

"Keine Pancakes?", fragte Zach schockiert, als er Avas Frühstücksauswahl ansah. "Ehrlich? Drei Jahre ohne Harold und dann keine Pancakes?" Entsetzt wanderte sein Blick von ihrem Teller zu ihrem Gesicht, wobei er sie ansah, als hätte sie gerade vor seinen Augen alle zehn Gebote auf einmal gebrochen. Genausogut hätte er: "Ketzer!", brüllen können, weniger anklagend wirkte er ohne auch nicht.

"Das kann man wohl sagen", stimme Yelinna Sofia zu und folgte Rodrigos Weg mit ihren Augen. Dabei dachte sie ungefähr das gleiche wie Jamila, sprach es allerdings nicht laut aus. Eher interessierte es sie, woher er die Neuen kannte. Das Mr. Haviv und Mr. Tesgal Brüder waren fiel ihr gar nicht ein, während sie sich ausmalte, welche merkwürdigen Dinge in der Zukunft passiert sein konnten, dass er die beiden erkannte.

"Und alt", fügte Riley hinzu und klang genauso verstimmt, wie er sich fühlte. Allerdings nur, bis ihm das auffiel, dann stand er sofort auf und wollte Rodrigo zur Begrüßung gegen die Schulter boxen. Die höher lag als sonst, weswegen es dabei blieb, dass er die Faust hob und dann unschlüssig an seinem Cousin hoch sah. Er war nicht nur Älter, sondern auch verdammt viel Größer geworden. Seufzend ließ er die Hand wieder sinken und kam sich mit einem Mal ziemlich unwohl und kindisch vor.

„Zach! Ich bitte dich, schau sie doch nicht an! Wenn sie jetzt noch Pancakes nimmt, platzt sie noch! Außerdem gibt es die doch so gut wie jeden Tag, sie kann sie also auch morgen essen. Oder später. Harold macht ihr nachher sicherlich noch welche, wenn sie danach fragt“, raunte Emma und knuffte ihm tadelnd mit ihrem Ellenbogen in die Seite.
„Lass dir von ihm ja nichts andrehen, Liz. Sollen wir uns lieber setzen? Wir könnten uns zu den anderen setzen und noch einen Tisch dran schieben, dann wird es auch nicht so eng. Oder wir suchen uns einen Extratisch heraus, wie du möchtest“

„Hm, echt?“ Luke folgte den Blicken der Mädchen, legte den Kopf nach rechts und nach links und kniff die Augen ein wenig zusammen. „Der sieht doch auch nicht wirklich anders aus, als wir anderen Jungs. Er ist groß, hat breite Schultern und n Bart. Den hätten Felipe und ich auch, wenn wir uns nicht rasieren würden“, sagte er und fuhr sich mit den Fingern über das Kinn.
„Mädels“, murmelte er und wirkte dabei etwas verstimmter als er sollte.

„Jaa... ich hatte ehrlich gesagt gehofft, früher wieder hier zu sein... Aber egal, das erzähle ich euch wann anders“ Was sein Cousin angedeutet hatte, führte Rodrigo nun aus, schlug freundschaftlich gegen Rileys Schulter und umarmte ihn dann. „Meine Güte... Ich kann euch sagen, es gab Tage, an denen dachte ich echt, ich würde meine Familie nicht wieder sehen... Aber sagt mal, wie kommt es, dass ihr hier seid. Hat sich bei euch jetzt auch endlich eine Mutation gezeigt?“, fragte er, woraufhin Paige stolz nickte.
„Ja, endlich!“, sagte sie, kam aber nicht, ihre Worte genauer zu erklären, da Matt bei ihnen am Tisch ankam, den sie strahlend begrüßte.
„Aha... ich sehe schon... Ich habe einiges verpasst“, raunte Rodrigo und sah Riley grinsend an.

„Oh, da sagst du was!“, Nick nickte eifrig und schob sich den nächsten Bissen in den Mund. Genießerisch kaute er eine Weile und seufzte dann wohlig, als er geschluckt hatte. „Du sprichst mir da ausm Herzen. Auch wenn es heißt, nichts geht über das Essen seiner Mutter oder Großmutter... Harold hat das Potential sie alle zu schlagen!“

"Ich war noch nie ein großer Fan von Pancakes", erwiderte Ava wahrheitsgemäß und ein klein wenig trotzig, "ich weiß, das scheint absurd, aber Geschmäcker sind nun einmal verschieden!" Sie wusste selbst nicht, warum sie so heftig auf einen einfachen Spaß reagierte, vielleicht konnte sie es noch auf die Aufregung wegen der Rückkehr schieben. Ob es aber ausschließlich daran lag, konnte sie auch nicht sagen. Seufzend senkte die den Blick und nuschelte eine Entschuldigung an Zach, ehe sie Emmas Vorschlag zustimmte. "Mach wie du willst", erwiderte sie, "ich setz mich dann einfach dazu."

"Ernsthaft, krieg euch mal ein!", mischte sich nun auch Felipe ein, dessen Ego angesichts der schmachtenden Blicke, die Rodrigo zugeworfen wurden, nun doch die ersten Kratzer bekam, "ich meine, wenn ihr so auf die paar Gesichtshaare abfahrt, lass ich mir gerne auch nen Bart stehen! Sollte bei mir etwa 3-4 Tage dauern." Er fuhr mit der Hand über sein Kinn das, trotz morgendlicher Rasur, bereits schon wieder den ersten Schatten von Stoppeln zeigte und zwinkerte Yelinna und Jamila vielsagend zu.

"Meine Mutter kann nicht kochen", gestand Ty mit einem leisen Lachen und schüttelte den Kopf, "es ist nicht so, dass sie es nicht versucht, aber sie hat einfach nicht das geringste Talent dafür. Deswegen hatten wir früher immer eine Köchin." Nachdem er die Worte ausgesprochen hatte, ging ihm dann auf, wie furchtbar dekadent das klang, sodass er hastig hinzusetzte: "Köchin eigentlich nicht, sie war eine...Haushaltshilfe. Nur war das Kochen eben ihre Spezialität." Gott, er vermisste Barbara....

Oh, da hatte er doch glatt wieder zwei Mädchen auf einmal gegen sich aufgebracht. Jedenfalls wenn ein unsensibler Knuff in die Seite und ein leichtes Angiften wegen Pancakes als Aufgebracht gelten konnte. Da alle beide auch zu jung für die Wechseljahre waren und zumindes Emma nicht ihre Tage hatte konnte er die Schuld nichtmal darauf schieben. "Ich mein ja nur..", sagte er leise und hielt dann wohlweißlich den Mund. Gegen zwei Mädchen, da konnte er sich nur um Kopf und Kragen reden.

Langsam wandte Yelinna ihren Kopf wieder zurück zur Tischgeselschaft und grinste die beiden Jungs dann diebisch an. Dabei kam die Familienähnlichkeit zu ihrem Bruder sehr gut zu geltung, sie sah nämlich so aus, als würde sie gleich zubeißen. "Ihr seid doch nicht etwa eifersüchtig? Aber Jungs, woher die falsche Scham?", neckte sie lachend, während sie die Arme unter ihrem Busen verschränkte.

Rodrigos Begrüßung hatte ihm eine ganze Menge von seiner Scheu genommen und so verdrehte Riley leidend die Augen, auf sein Grinsen hin und ließ ein aufgebendes Schulterzucken sehen. "Mum hat sich auch tierisch gefreut", sagte er, ohne auf Matts Auftauchen weiter einzugehen.

„In Ordnung!“ Emma klatschte in die Hände und lächelte beide enthusiastisch an, in der Hoffnung so den kleinen Absacker ihrer Stimmungen zu übertünchen und anzuheben. Sie nickte erst Ava, dann Zach zu, bedeutete ihnen ihr zu folgen und ging dann voraus.
„Hey Leute“, raunte sie lächelnd, wobei sie weder Felipe, noch Luke ansah, der ohnehin Anstalten machte, den Tisch zu verlassen.
„Meint ihr, wir könnten uns hier noch dazu quetschen?“, fragte sie und stellte erst einmal ihr Tablett ab. „Oder will mir wer helfen, einen Tisch zum Dranstellen zu holen?“

„Hmm“, brummte Luke und starrte in seine leere Tasse. „Mit Rodrigo hat das nichts zu tun. Ihr Mädchen seid das eigentliche Problem. Es reicht ein halbwegs ansehnlicher Kerl und eure Hormone tanzen... Ihr seid doch genau so insgeheim am Sabbern, wie Felipe, wenn er Frischfleisch sieht“, raunte er, wobei er einen entschuldigenden Blick zu seinem Kumpel hinüber warf, dass er ihn als Beispiel verwendete.
„Ich hol mir noch ne Tasse“, murmelte er dann und stand vom Tisch auf.

„Ja? Oh!“ Rodrigo lachte und schlug sich gegen die Stirn. Klar, Rileys Ma, seine Tante Leonie war ja schließlich Wedding Planerin. Natürlich hatte die sich für ihre Tochter und Matthew gefreut. Nicht nur, dass Matt der Sohn einer sehr guten Freundin von ihr ist – sie hörte dabei ja generell die Hochzeitsglocken läuten, was bei ihr diverse Planungen in Gang setzt.
„Ohje... na, dann bin ich aber mal gespannt, wann die Einladungen heraus gehen“, raunte er leise und zwinkerte Riley zu.
„Hör mal, ich habe meine Sachen bei den anderen da vorne, wenn du willst, komm doch mit rüber, dann können sich seine Schwester und Matt...in Ruhe austauschen. Verbal“

„Uhh...wow. Eine Köchin hätte meine Ma nie ins Haus gelassen. Wobei wir ein Putzmädchen hatten. Das Haus ist nämlich viel zu groß, da hat nie einer von der Familie Lust, alles zu putzen und sauber zu machen. Nur die Küche, in die lässt meine Ma niemanden hinein... italienische Mentalität, schätze ich“, sagte Nick und zuckte schmunzelnd mit den Schultern.

So einen Tumult nur wegen drei Schülerin, denn das waren sie, auch wenn sie zurück aus der Zukunft gekommen waren. Ein bisschen älter vielleicht, aber das war es doch auch schon. Spike verzog genervt das Gesicht und brachte seine Tasse weg, schnappte sich dann seinen Rucksack und verließ postwendend die Mensa. Aus einer Seitentasche zog er einen Kaugummi heraus, den er sich dann auch prompt einwarf, auch wenn ihm eine Zigarette viel lieber gewesen wäre.

Felipe würdigte Yelinnas bissige Frage nicht einmal mit einer Antwort, sondern beeilte sich, aufzuspringen als Emma mit Ava an den Tisch kam. "Ouh, für so eine hübsche Lady schleppe ich doch jederzeit einen Tisch", verkündete er und bedachte Ava mit seinem charmantesten Lächeln. Es hatte die erwartete Konsequenz, ihre Wangen nahmen einen deutlichen Rotton an und sie nuschelte ein "Das wär doch nicht nötig", ehe sie ihn mit einem scheuen Lächeln bedachte. Das war Wasser auf Felipes Mühlen, der natürlich sofort auf Gentleman-Modus schaltete und rasch und ohne große Hilfe einen zweiten Tisch an den ersten heranrückte und dann hinter einem Stuhl wartete. "Setz dich doch", forderte er Ava lächelnd auf, woraufhin diese erneut errötete, ein "Danke" hauchte und dann auf dem Stuhl Platz nahm.

"Italienische Mammas lassen niemanden in ihre Küche?", fragte Ty mit dem Anflug eines amüsierten Grinsen und sah fragend zu Nick herüber, "ich muss ehrlich sein, ich dachte immer, das wäre nur eines dieser typischen Klischees. Genauso wie alle schwarzen angeblich Hühnchen mögen, glaub mir, das stimmt nicht!" Er schüttelte lachend den Kopf.

Irritiert und auch etwas gekränkt sah Yelinna Luke hinterher. Welche Laus war ihm denn über die Leber gekrabbelt? Sich an das frühere Gespräch erinnernd wandte sie den Blick Emma und Zach zu, fand aber ihn deren Verhalten keinen Anhaltspunkt, der Lukes Laune erklären könnte. Es sei denn, dass es ihn störte, wenn Zach vertraulich mit Emma umging. Was ziemlich dumm wäre, weil der Kerl nunmal mit allen so umging. Schnaubend nahm Yelinna einen großen Schluck aus ihrer Tasse und beschloss sich nicht von Luke die Laune verderben zu lassen.

"He, warum darf er, aber ich nicht?!", beschwerte Zach sich leise in Emmas Ohr und nickte Felipe zu, der Ava gerade den Stuhl zurecht rückte. Die eigentlich Frage, die ihn beschäftigte war allerdings, wieso Ava Felipe nicht angiftete. Okay, er hatte die Pancakes nicht erwähnt, scheinbar ein tötlicher Fehler bei ihr.

Stöhnend schlug Riley die Hände über die Ohren und funkelte Rodrigo vernichtend an. "Nicht du auch noch! Dabei hat Paige mir eben erst versprochen sowas nicht zu tun!", beschwerte er sich laut, nahm aber sein Tablet um seinem Cousin zu folgen. Was die beiden zu besprechen hatten wollte Riley wirklich nicht wissen, da kam ihm Rodrigos Einladung ganz recht.

„Herzlichen Dank“, raunte Emma in einem zuckersüßen Ton und trat beim Vorbeigehen auf Felipes Fuß. Dieser... boah!, regte sie sich in Gedanken auf. Klar, sie hatte ihn abgeschrieben und sein Verhalten war ja auch nichts neues... Sie hatte wohl einfach schlichtweg gehofft, nach ihren spontanen Handlungen mit Zach könnte sie über Felipes Art hinweg sehen. Dass er alles anflirtete, was weiblich und gutaussehend war. Und das so offensiv!
Emma stellte ihr Tablett auf dem Tisch ab und schnappte sich einen freien Stuhl, wobei ihr Blick den von Luke streifte, der sich aber gleich umdrehte und sich seinen neuen Kaffee holte.
Da erst fiel ihr Zachs Frage wieder ein, sah zu ihm hoch und zuckte mit ihren Schultern. Sie hoffte aber, dass auch Felipe bald einen empfindlichen Nerv bei Ava treffen würde...

„Ha, siehst du, perfektes Timing, als hätten sie mitbekommen, dass wir noch einen zusätzlichen Flüchtling bekommen“, wandte sich Rodrigo lachend an Riley und trat mit dem zurück an den Tisch der anderen. „Da bin ich wieder, ich hoffe, es hat sich keiner an meinem Essen vergangen – für das würde ich nämlich sogar fast morden, so sehr habe ich mich auf Harolds Essen gefreut“, raunte er, zog seinen Stuhl zurück, machte Riley Platz und setzte sich dann hin.

„Im ernst!? Mensch...ich dachte echt, ihr würdet alle auf Hühnchen stehen...“ Nick lachte und schüttelte den Kopf. „Wobei ich nicht behaupten möchte, dass wirklich jede Mutter in Italien so tickt. Aber meine Mutter... und ihre Freundinnen...und meine Großmutter... Die sind alle so. Die Küche ist den ihr Revier. Und das schmeckt man auch wirklich. Mh... Pasta... Pizza... Die besten Dinge fangen mit P an. Nur nicht Putzen“

Ohejmine, das war ja eine Stimmung zum Flüchten, dachte Zach und sah sich tatsächlich um, ob es nicht jemand anderen gab, zu dem er sich setzten konnte. Tatsächlich entdeckte er Paige, nur dass Sekunden später auch schon Matt neben ihr stand und das auch noch ziemlich besitzergreifend. Also stellte Zach sein Tablett lieber doch neben Emmas und ließ sich auf den Stuhl sinken. Als Überlebenskünstler schaffte er schon ein Frühstück, wenn irgendwas gefährliches passieren sollte, dann warnte seine Fähigkeit ihn schon früh genug.

Riley war ein fast schüchternes: "Hey", in die Runde, bevor er sich setzte. Die meisten kannte er vom Sehen, aber von wirklich kennen konnte keine Rede sein. Jetzt saß er also mit einem Haufen Fremden am Tisch, neben seinem Cousin, der paradoxer weise älter war, obwohl er nach ihm geboren worden war. Wenn die Tage an dieser Schule immer so liefen, dann bereute er es schon fast eine Mutation entwickelt zu haben.

Ein leises Knurren entwich Felipes Kehle und seine Augen färbten sich für einen kurzen Moment gelb als Emma ihm auf den Fuß trat. Er überspielte das jedoch schnell und nahm mit dem typisch charmanten Grinsen auf den Lippen neben Ava Platz. "Guten Appetit!", wünschte er ihr und bedachte sie mit einem freundlichen Kopfnicken, das sie ein wenig zögerlich erwiderte, ehe sie ihre Aufmerksamkeit dem Teller zuwandte. Sie bemerkte die neugierigen Blicke, die auf ihr und Rodrigo ruhten, versuchte aber, diese so gut wie möglich zu ignorieren und sich ganz auf das Essen vor sich zu konzentrieren.

Sofia hob den Blick als sie eine noch unbekannte Stimme vernahm und bedachte den Jungen neben Rodrigo mit einem freundlichen Kopfnicken. "Hey", begrüßte sie ihn und kam nicht umhin, festzustellen, dass der Kerl ganz schön eingeschüchtert wirkte. "Ihr kennt euch?", fragte sie also einfach geradeheraus und sah zwischen Rodrigo und dem Unbekannten hin und her.

"Was meinst du denn mit "ihr"?" fragte Ty und sah überrascht an sich herunter, "also sofern meine Eltern mich nicht angelogen haben und ich Farbenblind bin, glaube ich nicht, dass ich schwarz bin." Er schüttelte lachend den Kopf und war zeitgleich angenehm überrascht, wie leicht es doch war, eine Art Verbindung zu seinem Mitbewohner aufzubauen. Anscheinend hatten sie, anders als die erste Begegnung es vermuten ließ, doch eine Basis an Gemeinsamkeiten. Das war gut, so würde es hoffentlich weniger Reibereien geben.

Emma achtete nicht auf Felipes Blick und ignorierte genau so gut sein Knurren, während sie sich unbeeindruckt über ihr Essen her machte. Sie hatte gerade den dritten Löffel von ihrem Jogurt genommen, als sie wieder zu Ava aufsah und diese neugierig musterte.
„Wie ist das eigentlich... Ihr ward ja...drei Jahre weg, also ihr, für uns war es ja nicht wirklich länger als die Sommerferien... Uhm, wisst ihr überhaupt noch etwas? Unterrichtsmäßig? Ich meine, jetzt wieder hier zu sein, ist das nicht ein wenig so, als ob man euch ins kalte Wasser wirft“

„Ja...!?“ Rodrigo kaute auf seinem Bissen und schluckte dann schmunzelnd hinunter. „Wir sind Cousins, da kennt man sich für gewöhnlich... Oder... hat das hier noch nicht die Runde gemacht, dass Riley Mr. Tesgals Sohn ist?“, fragte er, wischte sich mit einem Finger die Krümel von den Lippen und sah zwischen Sofia und Riley hin und her.
„Wofür man sich aber wirklich nicht schämen muss. Ich glaube, wir haben mit unseren Väter noch echt Glück gehabt, auch wenn sie sich so einen merkwürdigen Beruf, wie Lehrer heraus gesucht haben... Kennt ihr euch eigentlich?“

„Ach!“ Nick seufzte und schlug sich gegen die Stirn. „Sorry, irgendwie... dachte ich, du hättest Ami gesagt... Und ja, ich kann bestätigen, du bist nicht schwarz. Nicht einmal leicht angekokelt“, setzte er lachend hinzu. „Du meintest vorhin, du kommst aus Windhoek. Also Namibia... das ist doch ziemlich im Süden von Afrika, oder? Spricht man da nicht... Suaheli? Eine Cousine von mir war mal dort für ein Jahr, also nicht in Windhoek, aber in Lesotho“

"Ach, neee, DU bist Mr. Tesgals Sohn?!" Sofia sah Riley an, als hätte er sich vor ihren Augen soeben in ein gefülltes Praliné verwandelt. Mit unverhohlener Neugier musterte sie ihn, schien aber nicht so ganz zufrieden mit dem, was er sah. "Du siehst ihm aber nicht ganz so ähnlich", stellte sie fest und klang dabei irgendwie enttäuscht, "du bist irgendwie so...neu." Sie grinste. "Wie ein fabrikneues Spielzeug oder eine ungeöffnete Packung Kekse!" Sie zwinkerte ihm frech zu.

"Nun ja, sagen wir einfach, wir haben in den drei Jahren andere Dinge gelernt", antwortete Ava ausweichend und lächelte Emma entschuldigend an, "aber du hast sicherlich Recht, es wird schwer, wieder den Anschluss zu finden. Aber ich bin fest entschlossen, alles aufzuholen und mit ein bisschen Extra-Arbeit wird das bestimmt was werden."
"Ouh, da bin ich mir sicher!", grinste Felipe und nutzte die Gelegenheit, um Ava für einen kurzen Moment den Arm um die Schulter zu legen, "du warst doch schon früher immer so ein kleines Genie, da hast du sicherlich keine Probleme, den Stoff aufzuholen. Wenn du willst, kann ich dir auch gerne ein wenig Nachhilfe geben!" Er ließ in den letzten Worten einen Unterton mitschwingen der eindeutig klar machte, welche Form von "Nachhilfe" er meinte. "Ähm, danke", erwiderte Ava zögerlich und wurde prompt noch etwas röter. "Oh mein Gott, Felipe!", stöhnte Jamila genervt und schüttelte den Kopf, "würdest du das arme Ding bitte essen lassen?! Ist ja nicht zu ertragen!"

"Wow, das ist toll!" Ty nickte lächelnd. "Ja, Namibia liegt nordwestlich von Südafrika", fuhr er fort und zeichnete mit den Fingern das Cap Afrikas auf die Tischplatte um zu verdeutlichen, wo Namibia genau lag. "Suaheli wird dort eher selten gesprochen", erklärte er, "die Amtssprache ist Englisch, aber am meisten gesprochen wird dort Afrikaans und auch Deutsch. Deswegen spreche ich beides ein wenig, zumindest genug, um mich verständlich zu machen. Einen Kaffee bestellen zum Beispiel!"

War das jetzt eine Beleidigung oder ein Kompliment? Riley war sich da nicht ganz sicher. Sofias gesammtes Mienenspiel ließ ihn da auch schon schlauer werden, ihr Lächeln hatte etwas von einem Zähnefletschen. "Ich.. ähm.. Danke?", sagte er nach einer grübelnden Pause und sah Sofia unsicher an. "Zum Spielen bin ich auch nicht gedacht." Das er seinem Vater nicht sonderlich glich, war nichts neues für ihn. Nur meistens wurde diese Feststellung von einer unverschämt amüsierten Anspielung an seinen Vater begleitet, ob sein der sich denn sicher sei.

Prustend versuchte Zach nicht an seinem Kaffe zu ersticken und dabei möglichst auch nicht alle auf sich aufmerksam zu machen. Wenn die Mädels am Tisch merkten, dass er Ava im Grunde das selbe Angebot gemacht hätte und nur von Felipe quasi überholt worden war, was Zach einen widerwilligen Respekt vor Felipe einbrachte, weil so schnell und beiläufig hatte er das Thema noch nie anbringen können. Jedenfalls würde die Mädels sie dafür wahrscheinlich endgültig vierteilen. Oder wenigstens vom Tisch verscheuchen und das wollte er nun eigentlich nicht. "Du hast nicht zufällig die Lottozahlen für nächste Woche gesehen, wo auch immer ihr gewesen seid, oder?", warf er ein, klang aber noch ein bisschen erstickt.

"Ouh, schade." Sofia schob gespielt beleidigt die Unterlippe vor und sah Riley enttäuscht an, "ich hatte gehofft dass die neuen Schüler ein bisschen frischen Wind hinein bringen."In seiner Unsicherheit erinnerte dieser Neue sie irgendwie an Nico, was Sofia irgendwie lustig fand. Nun ja, die Zeit würde zeigen, wo die Ähnlichkeiten und Unterschiede lagen. Nun beschränkte sie sich erst einmal darauf, sich mit einem Grinsen vorzubeugen und mit dem Ellbogen an der Tischkante abzusützen. "Darf ich denn deinen Namen erfahren, Mr. Ich-bin-kein Spielzeug?"

Ava druckste einen ganzen Moment lang herum und spürte, wie ihre Nervosität sich auf die Gabel in ihrer Hand übertrug, die leicht zu vibrieren begann. "Ähm, es....gibt kein Lotto mehr", antwortete sie schließlich zögerlich und hoffte, dass Zach nicht noch weiter nachhaken würde, "jedenfalls nicht so ein wie wir es kennen." Rasch spießte sie mit der Gabel ein großes Stück Rührei auf und ließ es im Mund verschwinden. Vielleicht würden sie sie nicht weiter ausfragen, wenn sie den Mund voll hatte? Als sie dann jedoch, etwas verspätet, den köstlichen Geschmack wahrnahm, schloss sie mit einem genießerischen Seufzen kurz die Augen. Ja, sie hatte Harolds Essen vermisst!

„Sofia, Sofia“ Rodrigo hatte seinen Bissen hinunter geschluckt und sah seine Mitschülerin nun mit einem tadelndem, aber auch zu gleich amüsierten Blick an. „Ich hoffe doch, du benimmst dich“, raunte er leise, wobei er sich zu ihr hinüber lehnte und nahm dann seine Tasse mit dem Kaffee.
„Ich hänge an meinem Cousin, weißt du, wäre schade, sollte er irgendwann Opfer deiner Kieselbomben werden. Dabei... fällt mir ein, was ist das eigentlich für eine Mutation, die du jetzt hast? Deine Schwester hat auch nicht von ihrer gesprochen“, stellte er fest und sah Riley daraufhin neugierig an.

Kein Lotto. Ob der Welt das Geld ausgegangen war? Luke war am Tisch angelangt und ließ sich auf seinem Stuhl nieder, nachdem er seine zweite Tasse Kaffee abgestellt hatte. Mit einem Lächeln bedachte er Ava, die sichtlich das Essen genoss.
„Tja, ich nehme an, damit wäre ja wohl geklärt, was ihr neben eurer Familie wohl am meisten vermisst habt, oder?“, raunte er zwinkernd und nippte an seinem Kaffee.
„Harolds Essen ist einfach zu gut, als das es nicht unter den Top Drei, der Dingen und Personen, die man vermisst hat, wäre“

„Wow... krass, dann bist du so ein Sprachenmensch? Ich meine, ich spreche zwar auch ein paar Sprachen... Aber Deutsch...uff, ich habe gehört, dass es verdammt schwer sein soll. Wie ist es mit Afrikaans? Ich erinnere mich nur noch an ein paar Brocken Suaheli, aber die klangen irgendwie... ganz nett. Ich weiß nicht, nett ist nicht das richtige Wort... sie klingen einfach. Ganz anders als Englisch...“ Nick zuckte mit den Schultern. „Weißt du, was ich meine?“

Gut dass Rodrigo erstmal das Sprechen übernahm, weil Riley unwillkürlich das Gefühl bekam seinen Körper verteidigen zu müssen. Jedenfalls wenn er das Frühstück lebend überstehen wollte. Unter den Kieselbomben konnte er sich wenig vorstellen, aber die Art wie sein Cousin darüber sprach sagte ihm, dass er gar nicht wissen wollte, was das war. Und die Art, wie Sofia grinste, dass er keine andere Wahl hatte als ihre Bekanntschaft zu machen.
Plötzlich hatte er zwei Leute um sich, die ihn erwartungvoll ansahen und auf eine Antwort warteten. Okay, nicht plötzlich, aber Riley war so in seinen Beobachtungen gewesen, dass es ihm vorkam, als wäre er mit den Fragen praktisch bombadiert worden. "Riley", antwortete er erst Sofia, auch wenn er sich nicht wirklich sicher war, ob es klug war ihr seinen Namen zu geben. Wer wusste, was sie damit anstellte. Gleich im Anschluss an den Gedanken seufzte er lautlos über sich selbst. Was konnte sie mit seinem Namen schon groß machen? Ehe die Pause auffiel wandte er sich auch schon an Rodrigo um seine Frage zu beantworten.
"Paige kann sich in einen Puma verwandeln. Mit verdammt großen Zähnen", sagte er und schauderte bei der Erinnerung daran. "Und ich kann.." Nachdenklich fuhr er sich mit einer Hand über die Haut seines Unterarmes und überlegte dabei, wie er am besten beschreiben konnte, was er selbst noch nicht verstand. Dass seine Haut zu Metal geworden war, war eine rein instinktive Reaktion gewesen. Dass er es konnte wusste er, aber er hatte noch nicht herausgefunden wie. "Irgendwie.. Metal aus meiner Haut machen?", beendete er den Satz und sah fast fragend zu Rodrigo.

"Ach verdammt", murrte Zach leise, obwohl er nicht so aussah als ob ihn das sonderlich störte. Was es auch nicht sollte, wo sein Vater doch wirklich keine Geldsorgen hatte. Den lieblichen Moment zwischen Harolds Essen und ihr, ließ er sie in Ruhe auskosten. Wenn man sich am Ende der Ferien schon nach Harolds Essen sehnte, was würde man nach drei Jahren dann nicht alles für einen Bissen geben? Grinsend zwinkerte er Luke zustimmend zu.

"Ich benehm mich immer!", schnurrte Sofia in Rodrigos Richtung, ehe sie sich wieder Riley zuwandte, "du kannst Metal aus deiner Haut machen?" Ohne zu fragen griff sie nach Rileys Hand und musterte aufmerksam seinen Handrücken, ehe sie sie wieder losließ. "Als meine Eltern noch auf der Schule waren gabs jemanden, der sowas ähnliches auch konnte. Der war Russe oder so, mein ich..." Sie runzelte grübelnd die Stirn und zupfte gedankenverloren an einer ihrer dunklen Locken herum. "Hmm, wie hieß der noch gleich, meine Mom hat ihn mal gedatet oder so..."

"Ja, ich verstehe was du meinst." Ty nickte verständnisvoll und trank einen Schluck Saft, ehe er fortfuhr. "Aber wenn man Deutsch spricht, ist Afrikaans verhältnismäßig leicht zu erlernen. Die Sprachen ähneln sich, ich meine sogar, dass Afrikaans teilweise auf Deutsch beruht." Er runzelte nachdenklich die Stirn. Ganz sicher war er sich nicht, konnte auch sein, dass Afrikaans auf Flämisch basierte...er hatte es schlichtweg vergessen.
"Wenn du willst, kann ich dir gerne ein paar Brocken beibringen?", bot er Nick an und lachte dann als ihm ein Gedanke kam, "aber ich warne dich vor, Deutsch ist nicht die beste Sprache um ein Mädchen anzuflirten. Sie ist ziemlich hart und....kantig."

Ava konnte Luke nicht antworten, sie war viel zu beschäftigt damit, Harolds köstliches Essen zu genießen. Sie hatte ja schon gewusst, dass sie hungrig war, nur nicht, dass sie SO hungrig war! Gierig aß sie weitere Happen Rührei, dann etwas Toast, Speck und wieder Rührei. Dass sie dabei wohl wenig elegant aussah war ihr, ehrlich gesagt, schnurzegal, sie wollte nur noch ihren Hunger stillen.
"Wow, da hat jemand aber einen gesegneten Appetit...", stellte Felipe fest und konnte nicht umhin, ein wenig die Stirn zu runzeln. Erinnerte ihn ein wenig an eine Raubtierfütterung....

„Wow... nicht schlecht. Hört sich auf jeden Fall gut an. Da bin ich mal gespannt, sollte es mal zu einem kleinen 'Gruppen-übergreifenden' Unterricht kommen“, sagte Rodrigo, der sich auf seinem Stuhl wieder zurück gelehnt hatte und nun seinen Cousin musterte.
„Ich denke, damit wäre es dann wohl auch amtlich, dass du eindeutig deines Vaters Sohn bist. Bei der Mutation... Irgendwie krass, dass ihr beides etwas von euren Eltern habt, du und Paige“ Rodrigo biss erneut von seinem Brötchen ab und kaute nachdenklich.
„Meintest du...Herku...ne...Atlas...ne... Colussus...oder so?“, wandte er sich anschließend an Sofia. „Der hat deine Ma gedatet?“

„Haha, ja, das glaube ich dir. Bei uns zu Hause haben wir einige deutsche Touristen, da kriegt man hin und wieder einen Brocken zu hören. Aber wenn ich flirte, dann lieber mit Italienisch“ Nick klopfte sich gegen die Brust und setzte sich aufrecht hin. „Unsere Sprache ist die perfekte Mischung aus dem charmant-schwulen Französisch und dem heißblütigen Spanisch“, raunte er und zwinkerte dann Ty lachend zu.
„Ich kann dir davon was beibringen, im Gegenzug bringst du mir was bei?“

Als Emma auf einmal aufstand, sah Luke verwundert zu ihr auf und runzelte die Stirn.
„Ich werde schon mal vorgehen... Hab noch etwas vergessen“, sagte sie und mied es nach wie vor gewisse Personen anzusehen. Fahrig strich sie sich das Haar zurück, umfasste dann ihren Stuhl und rutschte mit diesem ein Stück zurück.
„Dann bis nachher!“, raunte Rodrigo freundlich und nickte ihr zu, als sie aufstand.
„Japp, bis dann“ Emma nahm ihr Tablett, erwiderte das Nicken und wandte sich dann ab.

Lüge erschien in großen, fetten Buchstaben mitten auf Sofias Stirn und fast hätte Riley ihr die Hand wieder entrissen. Aber er beherrschte sich. Leute nach dem ersten Eindruck zu beurteilen war nicht nett und wahrscheinlich war er einfach nur nervös. Eher verwirrt folgte er dem Gespräch zwischen seinem Cousin und Sofia. Zu keinem der genannten Personen hatte er ein Gesicht, weswegen es doch recht schwer war die Reaktionen der beiden nachzuvollziehen.

Genauso verwundert wie Luke sah Zach ihr nach. Was konnte sie denn schon vergessen haben, wenn sie ihre Tasche doch dabei hatte. Eine Weile sah er die Tasche schweigend an, bevor zwei Zahnrädchen recht laut in seinem Gehirn einrasteten. "Emma! Deine...", rief er, aber die Tür hatte sich schon hinter ihr geschlossen. Etwas bedauernd sah er auf seinen Teller, stellte aber fest, dass er eigentlich schon fertig war mit dem Frühstücken. "Ladies", sagte er und fasste damit auch die Jungs in der Runde mit ein. "Ich verabschiede mich, wir sehen uns ja sicher gleich." Mit einem anzüglichen Zwinkern, vor allem in Avas Richtung, schnappte er sich Emmas Tasche und lief hinter ihr her. "Emma!", rief er nochmals, als er sie gerade eben noch um die Ecke verschwinden sah und lief ihr im Laufschritt hinterher.

"Ich meine schon!", erwiderte Sofia schulterzuckend, "vielleicht hat er sie auch nur eingeladen und sie hats abgelehnt. Weiß nur dass meine Mom meinem Dad das irgendwann mal bei einer ihrer "Diskussionen" an den Kopf geworfen hat." Sie malte mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft. "Ich glaube, der Wortlaut war etwas in Richtung "Collossus würde nen Techniker rufen wenn die Musikanlage kaputt geht und nicht versuchen, sie selbst zu reparieren und dabei endgültig zu schrotten!" Vielleicht gings auch um unseren alten Fernseher, wie auch immer. Onkel Gab hats gemacht als er das letzte Mal zu Besuch war." Sie wusste, dass ihr Dad es nicht leiden konnte, wenn Sofia ihn "Onkel" nannte, aber ihre Mom hatte ihr eingebläut, ihn möglichst oft so zu nennen. Sofia tats aus Gewohnheit.

"Klingt fair!", erwiderte Ty und streckte Nick über den Tisch hinweg die Hand hin, "Deutsch gegen Italienisch. Abgemacht?" Er tat so, als wollte er die Hand im letzten Moment zurückziehen, während er amüsiert fragte "Wir müssen uns aber deswegen jetzt nicht im Fußball bekämpfen, oder? Ich bin ein furchtbarer Fußballspieler!"

Scheiße, das roch nach Ärger, und zwar 20 Meilen gegen den Wind! Felipe warf rasch einen Blick zu Luke hinüber, nachdem Zach ebenfalls den Tisch verlassen hatte um sich zu versichern, dass sein Kumpel nicht auf dumme Gedanken kam. Auch wenn Zach ihn manchmal nervte (vorallem wenn er sich Felipes Mädels krallte!), eine Prügelei zwischen ihm und Luke wollte er wirklich nicht sehen. Vorallem weil es Luke wäre, den man dafür bestrafen würde. "Bleib sitzen!", raunte er seinem Kumpel also zu, was Ava dazu veranlasste, überrascht von ihrem bereits halbleeren Teller aufzusehen. "Ich hab doch gar nicht vor, aufzustehen?", erwiderte sie und sah Felipe fragend und zugleich kritisch an.

„Ohjee... deine Eltern werden sich vermutlich nie ändern, oder?“ Rodrigo hatte sein Brötchen inzwischen verdrückt, wischte sich die Krümel von seinen Händen und machte sich nun über sein Rührei mit Speck her. „Ich meine, die werden sich bestimmt, ewig angiften und einander fertig machen. Aber so bleiben sie sich irgendwie...treu“, raunte er und grinste Sofia schmunzelnd an.
„Du musst wissen“, fuhr er fort und wandte sich dabei wieder an Riley. „Sofias Dad war mitunter einer der...hm...übelsten Kerle hier an der Schule. Mit dem war selten gut Kirschen essen und er konnte mit einem Fingerschnippen einen Großbrand auslösen. Und ihre Mutter war auch nicht gerade für ihre charmante Art bekannt... Sie kann... Steine aus ihrer Haut abschießen, oder?“ Fragend sah er zu Sofia auf.

„Er meint mich“, klärte Luke das auf, wobei er jedoch Ava nur kurz ansah, ehe sein Blick wieder zu Luke huschte. Gut, er konnte nicht wirklich verbergen, dass er ziemlich zerknirscht drauf war, dennoch blieb er erstaunlich ruhig. Wenn man davon absah, dass er seine Hände um die Kaffeetasse legte und diese gewiss geschrien hätte, hätte sie eine Stimme, so sehr verkrampften sich seine Finger darum.
„Keine Sorge... Ich habe keine Lust ihnen hinter her zu jagen. Emma kann machen was sie will“, raunte er mit gesenkter Stimme und nippte an seinem Kaffee.
„Wie siehts aus, heute Abend ins Rabbithole? Oder ins Mousetrap?“

Verwundert blieb Emma gleich hinter der Ecke stehen, blinzelte und wandte sich dann herum. „Zach?“, raunte sie, als sie einordnen konnte, wer sie da gerufen hatte und sah um die Ecke, wobei sie fast mit ihm zusammen stieß. „Was ist denn?- Oh! Meine Tasche!“ Seufzend schlug sie sich gegen die Stirn und streckte dann mit einem dankbaren Lächeln ihre Hand danach aus.
„Danke dir, irgendwie... Ich wollte nur noch weg. Da war die Tasche irgendwie nicht mehr so... wichtig“, gab sie zu und hängte sich ihre Schultasche um. Fahrig strich sie sich das blonde Haar zurück und atmete dabei tief ein. „Das einzige, was bisher an dem Tag gut war, war der Morgen“, raunte sie leise und lächelte Zach matt an.

„Nicht nur du, ich kann auch wesentlich besser Fußball schauen, als spielen“, beichtete Nick und schlug lachend ein. „Also Deutsch gegen Italienisch. Bin ja mal gespannt. Wann sollen wir anfangen? Nach dem Unterricht? Oder erst am Wochenende?“, fragte er neugierig und freute sich tatsächlich darüber, mal wieder etwas neues zu lernen. Sprachen faszinierten ihn ein wenig und er würde auch gerne mal nach der Schule eine Weltreise machen.

„Ahh“ Alessia machte den Mund auf und schloss diesen dann wieder um die Gabel und um das Stück Pancake, dass Danny ihr gab. „Mhh“ Lächelnd kaute sie, nachdem er die Gabel wieder zurück gezogen hatte und zwinkerte ihm charmant zu. Daraufhin gab sie ihm einen Bissen, wobei ihre Hand auf seinem Bein lag. Ein Hoch auf den Beginn des neuen Schuljahres, es hat selten so gut angefangen, dachte Alessia munter.
Ein paar Tische weiter saßen Paige und Matthew, die sich angeregt unterhielten und immer wieder lachten.

"Exakt!" Sofia deutete mit der Gabel aus Rodrigo um zu untermalen, dass er recht hatte, ehe sie mit dem Besteckteil ein Stückchen Pancake aufspießte und dann in ihrem Mund verschwinden ließ. "Zum Glück blutet sie dabei aber nicht mehr so schlimm wie früher", nuschelte sie mit halbvollem Mund und zuckte mit den Schultern, "früher sahs immer aus wie im Schlachthaus, war echt eklig." Ihre Miene spiegelte den beschriebenen Ekel allerdings nicht wieder, sie saß seelenruhig in die Runde und dann wieder auf ihre Teller.

"Klar, was immer du willst!", erwiderte Felipe und grinste Luke breit an, "obwohl ich das Rabbithole vorschlagen würde, da tanzt heute Zachs Mom als Marilyn Monroe. Du kannst ja ein Foto davon machen und es ihm schicken!" Er stieß Luke leicht mit dem Ellbogen an und grinste, während Ava, die dem Gespräch der beiden gelauscht hatte, angewidert den Mund verzog. Ihr gefiel ganz und gar nicht, wie Felipe über Zach, beziehungsweise seine Mom, sprach. Klar, wenn sie sich richtig erinnerte, war zwischen Felipe und Zach immer so ein bisschen Rivalität gewesen, aber das ging ihr dann doch zu weit.
"Das finde ich unverschämt!", mischte sie sich also kurzerhand in das Gespräch der beiden ein und warf Felipe einen vorwurfsvollen Blick zu. "Wenn man einen Konflikt mit jemandem hat, sollte man mit ihm sprechen und nicht irgendwelche Fotos von seiner Mom machen!"

"Ich würde vorschlagen, dass wir das aufs Wochenende verschieben", erwiderte Ty, "um ehrlich zu sein, ich brauch noch etwas Zeit, um mich an den Schulalltag und das Lernpensum zu gewöhnen. Ist doch ein großer Unterschied zu meiner alten Schule." Er konnte sich auch nicht so recht daran gewöhnen, dass an dieser Schule kein Morgenappell stattfand und er sich selbst darum kümmern musste, wenn er vor dem Unterricht noch Sport machen wollte.