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Mutant High-Hintergrundgeschichten

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Mutant High-Hintergrundgeschichten - Seite 2 Empty Jaspers Geschichte Teil I

Beitrag von Robyn Sa 4 Jul 2009 - 0:23

„Wenn ich gestorben bin,
singt keine traurigen Lieder.
Pflanzt keinen Baum über meinem Grab.
Ich will ruhen unter dem Rasen,
den der Regen nässt und der Tau berührt.
Lasst mich liegen.
Wenn ihr wollt, erinnert euch.
Und wenn ihr wollt, vergesst.“

Es war ein irischer Segenssspruch den der Pfarrer bei dem Begräbnis vorlas. Er stammte aus dem Land, in dem seine Mutter geboren und groß geworden war. Irland. So oft hatte sie ihrem Sohn davon erzählt, hatte ihm Bilder gezeigt, die er sich begeistert angeschaut hatte.
Seine Mutter... Jaspers Augen starrten die ganze Zeit auf den großen Stein, an dem ein Mamorengel lehnte.
Cecelia Colton
1967 – 1996

In seinem Kopf spukten die Bilder der letzten Tage. Wie seine Mutter kränklich auf dem Sofa lag, die Hände vor dem Gesicht, als würde sie sich verstecken. Die Haare hatte sich sich vor drei Monaten schneiden lassen. Nachgewachsen waren sie nicht mehr, dabei hatte Jasper immer so gerne damit gespielt, als sie ihn früher immer hoch genommen hatte. Es war braun gewesen, mit einem leichten rötlichem Schimmer.
Leise schluchzte sie, während sich Jasper unsicher am Türrahmen festklammerte, unschlüssig, was er tun könne, unfähig überhaupt etwas zu tun. Der Anblick seiner Mutter lähmte ihn.
Sein Vater hatte sich über sie gebeugt, flüsterte ihr beruhigende Worte zu.
Sie würden es schon schaffen. Gemeinsam. Ganz bestimmt.
„Thomas... Ich... will nicht mehr. Ich kann nicht mehr“, kam es ihr daraufhin über die Lippen.
„Ich will sterben“
Das ihr kleiner, fünfjähriger Sohn im Flur stand und durch den Türspalt linste und zu hörte, wusste sie nicht. Rasch war er in sein Zimmer gerannt, nachdem er das gehört hatte.
Drei Tage später kam sie ins Krankenhaus. Ihr Zustand hatte sich erheblich verschlechtert.
Sein Vater war völlig ruhig und still geworden. Früher war er immer fröhlich, ausgelassen, vor allem in der Nähe seiner Frau. Ständig war er unterwegs, bei der Arbeit, Einkaufen oder im Krankenhaus. Für Jasper hatte er nur Zeit, um ihn in den Kindergarten zu bringen und anschließend zu Nachbarn. Nie nahm er ihn mit ins Krankenhaus zu seiner Mutter.
An einem Tag hatte Jasper sogar bei den Nachbarn übernachtet, obwohl das gar nicht geplant gewesen war. Ein ungutes Gefühl erfüllte ihn und ließ ihn stundenlang wach liegen.
Am nächsten Tag erfuhr er weswegen sein Vater ihn nicht abholen gekommen war.
Mama ist schlafen gegangen, so hatten sie es ihm damals erklärt.
„Und wann wacht sie wieder auf?“, hatte er gefragt und nervös auf die Antwort gewartet.
„Ach, Jaz... deine Mutter schläft so tief, das sie vermutlich nicht wieder aufwacht“
„Dann müsst ihr Mama nur kräftiger schütteln!“
Alice drehte sich ab und schüttelte traurig den Kopf. Er wusste, warum sie sich von ihm abwand.
Sie war genau wie Mama in der Hinsicht, die hat auch nie gezeigt, wenn sie traurig war oder geweint hatte. Sie mochte das nie, Schwäche zu zeigen.
Durch einige Gesprächsfetzen bekam Jasper mit, dass ein Tier daran Schuld gewesen sei. Krebs hatte sie. Wo genau wusste er nicht, er konnte nur nicht verstehen, wie sie diesen Krebs bekommen hatte.
Sie waren doch schon lange nicht mehr am Strand gewesen?
Erst später erfuhr er, was Krebs wirklich bedeutete.
Bei ihr hatte man ihn zu spät entdeckt, selbst die Chemo konnte nicht helfen.
Am Abend, nach dem Begräbnis hat Jasper seinen Vater das erste Mal etwas trinken sehen.

Es rumpelte und Jasper zuckte instinktiv in seinem Schreibtischstuhl zusammen. Der Stift fiel ihm aus der Hand und seine Hausaufgaben waren auf einmal ganz plötzlich uninteressant. Hastig versteckte er die Zigarettenschachtel in seiner Schublade, als er schon die Schritte seines Vaters hören konnte, der die treppe hinauf gestampft kam.
„Jasper! Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst dein Zeug nicht herum liegen lassen!“, schrie er und schlug die Türe auf. Diese knallte gegen die Wand und gab den Blick auf seinen Vater frei.
Sein Gesicht sprach Bände. Die Schlaflosigkeit, die Zigaretten und der Alkohol hatten Spuren auf ihm hinterlassen. Die die größte jedoch, war der Verlust seiner geliebten Frau.
In seiner Hand hielt er ein Buch. Es war ein Schulbuch, wie Jasper erkannte. Geschichte.
„Hast du mich überhaupt gehört? HALLO? Ich spreche mir dir!“
„Es tut mir Leid, Dad, ich habe es vergessen und-“
Doch da flog das Buch auch schon in seine Richtung, ohne jede Ankündigung und traf ihn im Gesicht.
Jasper schrie auf und flog vom Stuhl auf dem Boden. Als er seine Wange betastete, spürte er einen stechenden Schmerz und etwas warmes, feuchtes.
„Sieh zu, dass du es nicht mehr vergisst! Ich kann es nämlich nicht mehr hören!“
Die Türe wurde wieder zu geknallt.
Er war betrunken gewesen. Schon wieder. Jasper hatte Mühe sich daran zu erinnern, wann das letzte Mal war, als er ihn nüchtern erlebt hat. Vor ein ein einhalb Jahren vielleicht? Als Onkel Henry zu Besuch war? Er suchte umgehend das Bad auf und machte sich daran, seine Wunde behilfsmäßig zu verarzten.
Eine Stunde später klingelte sein Onkel an der Türe. Ein Überraschungsbesuch. Er hatte sogar etwas für seinen Neffen mitgebracht. Als er jedoch bemerkte, in welchem Zustand sich sein Bruder befand und das er Jasper weh getan hatte, sagte er zu Jasper, er solle alles einpacken, was er für die nächste Woche brauchte und soll in sein Auto, draußen in der Auffahrt, einsteigen.
Vom Auto aus, konnte er sehen, wie sich sein Vater und sein Onkel auf der Veranda stritten.
Es dauerte eine Weile, bis seinem Onkel die Türe vor der Nase zu geschlagen wurde und dieser mit großen Schritten zurück zum Wagen ging.
„Du kommst jetzt erst einmal mit zu mir. In St. Ives gibt es einen guten Arzt, mit dem ich befreundet bin, der wird sich dein Gesicht mal anschauen“
„Und was ist mit Dad?“
Ein Seufzen kam Henry, der die Stirn kraus zog.
„Ich weiß es nicht. Ich besuche ihn Morgen noch einmal und rede mit ihm“

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Mutant High-Hintergrundgeschichten - Seite 2 Empty Jaspers Geschichte Teil II

Beitrag von Robyn Sa 4 Jul 2009 - 22:19

Henry hat Wort gehalten und am nächsten Tag Jaspers Vater aufgesucht, der auch gleichzeitig Henrys kleiner Bruder war. Gebracht hatte es jedoch nichts.
Thomas schmiss ihn bereits nach kürzester Zeit wieder hinaus und so sollte es auch bei den nächsten fünf Malen passieren.
Seit dem wohnte Jasper vorüber gehend bei seinem Onkel, den er mehr achtete und bewunderte, als sonst irgendjemand. Er war ein offener, herzlicher Mann, der sich mit der ganzen Stadt gut verstand. Frau oder Kinder hat er selbst nicht, was ihm jedoch nichts ausmachte.
Bei ihm lernte Jasper, was es heißt richtig zu leben, wieder glücklich zu sein.
Nichtsdestotrotz hatte er ein schlechtes Gewissen gegenüber seinem Vater. Er hatte ihn allein gelassen. Immer wieder träumte er von seinem Vater. Entweder sah er ihn trinken, oder er warf wieder etwas nach ihm oder... und das war der schlimmste Traum gewesen:
Er fing an mit seiner toten Frau zu reden. Dann als Jasper ihn zur Besinnung bringen wollte und seine Arme nach ihm ausstreckte, fuhr Thomas auf einmal zu ihm herum und packte seinen Sohn am Hals.
Der Griff verengte sich langsam, Jaz musste nach Luft schnappen und dann wachte er auf.
Dass ihn sein Onkel geholt hatte, lag nun schon einige Jahre zurück.
Heute war der Geburtstag seines Vater, weswegen er sich aufgerafft hatte ihn zu Besuchen.
Henry stand hinter ihm, gab ihm mehr oder weniger Rückendeckung.
Nervös fuhr er noch einmal über die Narbe an seiner Wange, die er sich damals zu gezogen hatte.
Nachdem er geklingelt hatte, rührte sich erst einmal nichts. Dann polterte es und jemand rupfte die Türe auf. Sein Vater hatte niemals zuvor so schlimm ausgesehen.
Er musste vermutlich schon seit längerer Zeit nicht mehr beim Friseur gewesen sein, rasiert hatte er sich auch schon seit einer oder zwei Wochen nicht mehr. Seine Kleidung war völlig zerknittert und unter seinen Augen zeichneten sich schwarze Ringe ab.
„Hey... Dad...“, sagte er vorsichtig und versucht sich an einem matten Lächeln.
„Was willst du denn hier?“, fuhr er ihn an. „Du hast es doch bisher nicht für nötig gehalten dich hier sehen zu lassen. Geh! Ich will dich nicht sehen! Verschwinde! Los! Wir wollen dich nicht sehen!“
Wir? Henry legte seine Hand auf seine Schulter.
„Niemand wichtiges. Koch du ruhig weiter, Ci“, raunte sein Vater über die Schulter, als würde er damit jemanden antworten. Ci war früher immer einer der Spitznamen von Jaspers Mutter, was ihm, nun da er ihn wieder aus dem Mund seines Vaters hören musste, einen Stich versetzte.
Also hatte Henry Recht gehabt. Sein Vater dachte, sie wäre wieder da.
Er hatte sich eine Traumwelt erschaffen.
„Dad! Ich bitte dich... es tut mir Leid, aber so kann es doch nicht weiter gehen! Dad! Mutter ist vor zehn Jahren gestorben! Zehn! Sie kann nicht hier sein und kochen!“
Thomas wandte seinem Sohn den Rücken zu, lachte irre und verschwand kurz im Wohnzimmer.
„Hast du das gehört, Liebes? Welch ein Unfug! Ja... ja, mache ich. Sofort!“ Jasper, der ihm nachgesetzt hatte, kam gerade an dem Türrahmen zum Wohnzimmer an, als er seinen Vater erblickte, der eine halbvolle Wodka Flasche nach ihm warf.
Noch bevor Jasper irgendwie reagiere konnte, kniff er seine Augen zu.
Die Flasche zerschellte hinter ihm an der Wand, der Inhalt ergoss sich über der Wand und dem Boden.
Sein Onkel kam auf ihn zu gestürmt und zog scharf die Luft ein.
„Jaz!“, raunte er und als dieser Henry anschaute, verstand er zunächst, weswegen er so geschockt drein schaute. Die Flasche schien ihn nicht getroffen zu haben... wobei sie direkt hinter ihm gelandet war. Sein Blick sank auf seine Brust und nun war er es, der nach Luft schnappte.
Sein gesammter Oberkörper bestand nur noch aus Rauch.
Als er hastig danach fasste, verschwand es, bevor den Rauch berühren konnte.

Was danach passierte, schien für ihn irgendwie alles gleichzeitig zu passieren. Sein Vater flippte aus, Henry rief die Polizei, die Thomas schließlich fest nahmen und... ihn einliefern ließen.
Er selbst wurde zu Hause, in St. Ives, im Haus seines Onkels bereits erwartet.
Ein Mann mit einer merkwürdigen Brille wartete vor der Haustüre.
Sein Onkel bat ihn herein und dann wurde ihm von dieser Schule erzählt, die Schule für Kinder die besondere Fähigkeiten hatten.


Zuletzt von Robyn am Sa 4 Jul 2009 - 22:43 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 4 Jul 2009 - 22:23

Robyn schrieb:Henry hatte Wort gehalten und am nächsten Tag seinen Vater aufgesucht, der auch gleichzeitig Henrys kleiner Bruder war.
Ich würd anstelle von seinen Jaspers schreiben, sonst hört sich das an, als wäre Henrys Vater gleichzeitig auch sein kleiner Bruder.^^

Armer Jasper.. Und der Vater tut mir auch leid.. heul
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Beitrag von Robyn Sa 4 Jul 2009 - 22:45

Danke, habs geändert =)
Wegen dem Video - es kam an. obwohl der Speicherplatz nahezu geplatzt ist xD ^.^ Tolles Lied! Passt perfekt!

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 4 Jul 2009 - 22:47

Uh, sorry. >.<
Aber danke.^^ Und, ich gebs zu, ich liebe den Clip. XD *selbstaufdieschulterklopf*
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Beitrag von Robyn Sa 4 Jul 2009 - 22:55

Haha, das ist doch gut, man darf schließlich ruhig selbst stolz auf etwas sein xD

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Beitrag von Dina Sa 4 Jul 2009 - 23:02

Armer Jasper :/ Die Geschichte ist echt gut glücklich
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Beitrag von Sandfloh Mi 8 Jul 2009 - 2:24

„Skynd dig Sophie, vi kommer for sent!“ „Jaja, jeg kommer nu!“(„Beeil dich Sophie, wir kommen zu spät!““Jaja, ich komme jetzt!“) Lachend steckte Sophie ihre langen, dunklen Haare hoch und überprüfte ihr Make-Up, bevor sie sich ihre Handtasche schnappte und Mie hinterherlief, die bereits vorausgegangen war. Heute würden sie in die kleine Bar am Hafen gehen, und Sophie war schon ziemlich aufgeregt. Mie hatte erzählt, dass diese Bar bei den hier stationierten Soldaten ziemlich beliebt war, und wenn Sophie etwas gut fand, dann Männer in Uniformen! Und da sie endlich 18 war, dürfte das Reinkommen in die Bar auch kein Problem sein. Im Gegenteil, der Türsteher winkte sie einfach rein.
Der Raum war voller Menschen. Auf einer kleinen Tanzfläche wirbelten einige Paare herum, an der Bar standen mehrere uniformierte Männer und sahen den Tänzern mit einem Bier in der Hand amüsiert zu. Hastig strich sich Sophie über die Haare und zu prüfen, ob noch alles saß, als Mie sie an der Hand packte und durch die Menschenmassen zog, bis die beiden schließlich an der Bar standen. Etwa 20 Minuten und 2 Kurze später hatte sich Mie bereits einen jungen, schlaksigen Soldaten geangelt und tanzte engumschlugen mit ihm, während Sophie gelangweilt in ihr Martiniglas starrte und mit der aufgespießten Olive darin herumfuhr.
„Can I offer you a better drink?“, hörte sie plötzlich eine tiefe Stimme neben sich sagen und sie sah erschrocken auf. Vor ihr stand ein breitschultriger Mann, mindestens zwei Köpfe größer als sie. Seine dunklen Haare waren kurz geschnitten und in dem schummrigen Licht wirkten seine Augen beinahe schwarz. Seine hohen Wangenknochen deuteten auf einen indianischen Einschlag hin. Als er ihren erschrockenen Blick bemerkte, lächelte er und entblößte eine Reihe gerader, weißer Zähne. „I’m sorry, I didn’t mean to scare you. “ Er nahm ihre schmale Hand und küsste sie. “My name ist Dougal Tragger. What’s yours?“ Sophie errötete leicht und antworte dann leise: „Sophie.“
Dougal lächelte erneut. „Hello Sophie, it’s a true pleasure to meet you. Would you like to dance? “

“Mor, synger du noget for mig?” (Mama, singt du mir etwas vor?) Sophie lächelte und strich dem kleinen Jungen über die schwarzen Haare. Ihr kleiner Sohn, ihr Caleb, er war ihr ganzer Stolz. Für seine 6 Jahre war er ausserordentlich klug, alle Lehrer in der Schule lobten ihn für sein Wissen und sein umgängliches, soziales Verhalten.
„Selvfølgelig skat.” (Natürlich, mein Schatz!), sagte sie und begann dann, leise zu singen:

” Se den lille kattekilling
nej, hvor er den sød!
Den har fine, hvide poter
og en pels så blød.

Den kan sige mjav og spinde
ligesom sin mor
den skal snart få lært at finde
hen, hvor musen bor.“
(Schau dir das kleine Kätzchen an
nein, ist es niedlich!
Es hat feine, weiße Pfoten
Und einen weichen Pels

Es kann „Miau“ sagen und schnurren
Genau wie seine Mutter
Bald soll es lernen
Wo es die Maus finden kann.)

In dem Moment hörte sie eine Tür knallen und zuckte erschrocken zusammen. Dougal war also wieder Zuhause, höchtwahrscheinlich betrunken. Rasch stand sie auf und strich ihren Morgenmantel glatt, während Caleb sie verwirrt ansah. Sie beugte sich zu ihm hinab und küsste ihn auf die Stirn.
„Træk dynen op,skat, og hold dig for ørene. Syng sangen selv, men syng ikke for højt.” (Zieh die Decke hoch, Schatz, und halt dir die Ohren zu. Sing das Lied selbst, aber sing es nicht zu laut.)
Sophie stand auf, strich rasch ihre Haare glatt und verließ das Zimmer, wobei sie einen letzten, wehmütigen Blick auf ihren Sohn warf, der sich ängstlich unter seine Decker verkroch.
In der Küche wartete Dougal bereits auf sie. „Where have you been?“, bellte er.
“Råb ikke så højt, Caleb sover.” (Schrei nicht so rum, Caleb schläft)
Dogal baute sich drohend vor Sophie auf, sein Atem stank nach billigem Whiskey „Speak english, broad! And don’t you dare lying to me! You were singing those goddamn nursery rhymes!“ Seine Hand holte zum Schlag aus.
Caleb hatte das Geschrei seines Vaters gehört und presste nun die flachen Hände so fest auf die Ohren,dass es wehtat, während er leise die letzten Strophen des Liedes sang:

„Lille mus, kom op af hullet!
Kom og leg tagfat-
Har du ikke lyst at lege
med den lille kat?

Lille kat, det må jeg ikke
for min far og mor
for de siger, det var dig,
der åd min storebror.“

(Kleine Maus, komm aus dem Loch,
komm und spiel Fangen.
Hast du keine Lust
Mit der kleinen Katze zu spielen?

Kleine Katze, das darf ich nicht
Von Vater und Mutter
Sie sagen, du warst es,
der meinen großen Bruder aß)

Die klatschenden Schläge und das unterdrückte Schluchzen seiner Mutter drang nur gedämpft an seine Ohren, und er machte sich noch kleiner, während er das Lied immer und immer wieder sang.
„Because of your singing stuff and cuddling and whatever he’s such a loser. He is too weakly. How can he ever become a G.I. when you treat him like a GIRL?!” Ein weiterer Schlag warf Sophie zu Boden, wo sie wimmernd liegen blieb. Dougal schnaufte und spuckte neben ihr auf den Boden. „I’m gonna take care of this.“
Am nächsten Tag trf der erste Peitschenhieb Calebs schmalen Rücken.

Sophie hielt sich einen Eisbeutel gegen die Wange, die Dougal am Abend zuvor mit der Faust bearbeitet hatte und starrte über den Tisch hinweg Caleb an. Auch sein Gesicht zierte ein Veilchen, doch war es ausnahmsweise nicht Dougals Schuld. „Hvorfor kom du op og slås med Mikkel? Din lærer war rimelig sur, da han ringede til mig.“ (Warum hast du dich mit Mikkel geprügelt? Der Lehrer war ziemlich sauer, als er bei mir anrief) Doch Caleb zuckte nur mit den Schultern und starrte auf die Tischplatte, seine halblangen Haare hingen ihm ins Gesicht. In dem Moment erinnerte er sie sosehr an seinen Vater, das es ihr einen Stich versetzte. Seit er gesagt hatte, er würde sich „darum kümmern“ war der Caleb, den Sophie kannte, fast vollständig verschwunden. Statt dem fröhlichen, kleinen Kind dass sie bat, unter dem Bett nach Monstern zu sehen saß jetzt ein unglaublich wütender, 10-jähriger Junge vor ihr. Er sprach kaum noch mit ihr, prügelte sich nur noch in der Schule und wollte sie einfach nicht mehr an sich heranlassen.
Sophie seufzte schwer. Sie wusste, wie sehr ihm die Narben auf seinem Rücken zusetzten und wenn sie könnte, würde sie sie verschwinden lassen. Sooft wie möglich lenkte sie Dougals Wut auf sich, damit er Caleb verschonte.
Denn manchmal, wenn sie ihm in seinem Zimmer lesen sah, unwissend, dass er von ihr beobachtet wurde, entdeckte sie noch einen Rest des Calebs, den sie so sehr liebte und sie wollte um jeden Preis verhindern, dass Dougal auch diesen Teil von ihm zerstörte.
Sie liess die Hand mit dem Eisbeutel sinken und starrte aus dem Fenster, als sie plötzlich merkte, wie sich eine Hand auf ihre legte. Es war Calebs, die kräftigen Finger umschlossen ihre Hand und seine milchkaffeefarbene Haut liess ihre noch blasser erscheinen.
Verwundert sah sie in sein Gesicht und sah, wie Tränen in seinen dunklen Augen glitzerten.
„Undskyld mor, det var ikke min mening at skuffe dig!“ (Es tut mir leid, Mama, ich wollte dich nicht enttäuschen!) , flüsterte er und senkte den Blick.
Gerührt stand Sophie auf, ging um den Tisch und schlang ihre Arme um seine breiten Schultern.
„Du kann ikke skuffe mig!“(Du kannst mich nicht enttäuschen), flüsterte sie weinend. „Hører du, skat, du kann ikke skuffe mig!“ (Hörst du, mein Schtaz, du kannst mich nicht enttäuschen!)
Sie begrub sein Gesicht in seinem Haar. „Vi må komme væk fra ham, han ødelægger os begge.“ (Wir müssen von ihm weg, er zerstört uns beide)
Caleb antwortete nicht, aber seine Hände auf dem Tisch ballten sich zu Fäusten.


Zuletzt von Sandfloh am Mi 16 Sep 2009 - 4:05 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Mutant High-Hintergrundgeschichten - Seite 2 Empty Calebs Geschichte Teil II

Beitrag von Sandfloh Mi 8 Jul 2009 - 2:24

Calebs Kopf schnellte nach oben, als das vertraute Türknallen erklang. Sein Vater war wieder da, und er war schlecht gelaunt. Caleb klappte sein Lieblingsbuch zu, ein Sammelband von Shakespeares Tragödien, und schlich auf Zehenspitzen zur Küche. Er öffnete die Tür einen Spalt und linste heraus.
Sein Vater hatte sich anscheinend geprügelt, zwei getrockenete Rinnsale auf Blut führten von seinen Nasenlöchern über seine geplatzte Unterlippe bis zum Kinn.
Sein Hemd war zerrissen und seine rotunterlaufenen Augen stierten ziellos umher, bis sie Sophie entdeckten, die sich in eine Ecke der dämmrigen Küche gekauert hatte.
„Why do you hide, little Miss Sophie?”, höhnte er und stolperte unkoordiniert auf sie zu, wobei er gegen den Küchentisch sties und einen Schwall von Flüchen vom Stapel liess.
Schließlich erreichte er sie und zog sie an den Haaren aus der Ecke, wobei sie einen jämmerlichen Quietschlaut von sich gab und nach seinen groben Hände griff. „Huh, why are you hiding, Miss Sophie!“, dröhnte seine Stimme in der halbdunklen Küche. „Huh, what have you done, little bitch?“
Dann fiel sein Blick auf das Kuvert, dass Sophie hastig unter die Küchenzeile geschoben hatte und dessen eine Ecke darunter hervorreichte. Er schleifte Sophie ein Stück weiter weg und versetzte ihr einen Tritt in die Rippen, sodass das elendige Gezappel und Gekreische wenigstens einen Moment lang aussetzte.
Mit wenigen Schritten hatte er den Schrank erreicht und fischte den Umschlag heraus. Seelenruhig ging er daraufhin zu der Tür, hinter der Caleb ängstlich kauerte und von der er nun schnell wegrutschte. Doch sein Vater hatte ihn zum Glück nicht gesehen, stattdessen fuhr seine Hand über den Lichtschalter. Mit einem leichten „Pling“ ging die Lampe an und Dougal widmete sich dem Umschlag, während Sophie leise keuchend am Boden lag und versuchte, zur Tür zu robben. Einfach weg! Sie warf einen Blick zur Tür, an der Dougal stand, und entdeckte Calebs schreckensbleiches Gesicht im Dunkel auf der anderen Seite des Türspaltes. Nein, sie konnte nicht fliehen. Die durfte ihn nicht hierlassen, ihre Caleb.
Dougal zog geräuschvoll die Nase noch und spuckte Blut in die Spüle, bevor er den Umschlag aufriss. Darin befand sich Geld und Reisetickts. Dougal wandte sich zu Sophie um, die immernoch wimmernd auf dem Boden lag. „You’re trying to run away, you dirty little whore?“ Er kochte vor Wut und warf scheinbar mühelos den Küchentisch um, bevor er wutentbrannt auf Sophie zustampfte. „You take MY son an try to run away?!“ Er packte ihre Haare und riss sie hoch, sodass ihr tränenverschmiertes Gesicht nur wenige Zentimeter von seiner wutverzerrten Maske entfernt war. „He ist MY son. My property! Got it?“ er riss sie noch weiter nach oben, als wäre sie eine leblose Stoffpuppe und liess ihren Kopf dann gegen die Kante des umgekippten Tisches knallen. Er gab einen dumpfen Laut und Sophie blieb leblos neben dem Tisch liegen.
Caleb hatte der ganzen Szenerie zugesehen. Unfähig einzugreifen, doch als er den leblosen Körper seiner Mutter erblickte, kochte eine Wut in ihm hoch, wie er sie noch nie gefühlt hatte.
Adrenalin schoss durch seine Adern und er sprang hinter der Tür hervor und stürzte sich auf seinen Vater. Einen einzigen Vorteil hatte das tägliche harte Traning unter dem wachenden Auge seiner Vaters gehabt: Er war für einen 10-jährigen ungewöhnlich stark und beherrschte mehrere Kampfsportarten.
Und so regnete ein Fausthagel auf Schultern und Rücken seines Vaters ein, während Caleb aus voller Kehle schrie. „Røvhul, elendige røvhul, jeg dræber dig!“ (Arschloch, elendes Arschloch, ich bring dich um!)
Doch der Überraschungseffekt währte nicht lange, und Sekunden später griff Dougals Hand nach seinem Haare und riss ihn von seinem Rücken hinunter. „Have you forgotten what I’ve told you?! Talk English, bastard!“ Sein Atem roch sauer und sein Lächeln wiess einen fehlenden Schneidezahn auf. Im nächsten Moment wurde Caleb schwarz vor Augen, als sein Vater ihm mit der Faust gegen seinen Wangeknochen schlug. Er hörte ein knirschendes Geräusch und sackte zusammen.
„You’re still a meacock!“, hörte er die Stimme seines Vater weit entfernt sagen. „I have to punish little Miss Sophie for making a whiny girl out of you!“
Calebs Kopf dröhnte. Er würde sie umbringen! Er mürde seine Mutter umbringen, wenn er ihn jetzt nicht endlich besiegte! Er zwang seinen Körper, aufzustehen, zwang seine Augen, sich zu öffnen, auch wenn jede Faser seiner Körpers vor Schmerzen schrie.
Er musste seine Mutter retten!
Ein erneuter Adrenalinschub liess Kraft in seine Muskeln strömen und er stürzte sich erneut auf seine Vater, warf ihn um und setzte einen gezielten Faustschlag gegen sein Schlüsselbein.
Sein Vater funkelte ihn wütend an. „Suit yourself!“, flüsterte er bedrohlich.
„Prøv det!“ (versuchs doch!), flüstete Caleb ebenso bedrohlich und holte zu einem weiteren Faustschlag aus. Eine Energie, wie er sie noch nie gespürt hatte, durchflutete seinen Körper und verlieh ihm das Gefühl, unantastbar zu sein. Seine Faust sauste nieder, doch als seine Knöchel gegen sie Schulter seines Vaters krachte, war da noch was anderes. Nicht nur der Schmerz in seiner Hand, nicht nur das Knirschen des Gelenks, das er getroffen hatte. Caleb wandte den Blick vom gesicht seines Vaters ab und sah schockiert, dass dessen T-Shirt an der Stelle, an die er geschlagen hatte, ein großes Brandloch hatte.
Sein Blick glitt in seinem Arm hinab und fiel schließlich auf seine eigene Faust. Sie brannte. Lichterloh!
Schockiert sah er auf die andere Hand, die seinen Vater zu Boden drückte. Auch sie stand in Flammen, und Millisekunden später hörte er die gequälten Schreie seiner Vaters, als die Flammen sein T-Shirt entzündeten und das darunter liegende Fleisch verbrannte.
Caleb wich erschrocken zurück und sein Vater rappelte sich ebenso geschockt auf. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. „What the hell are you?“, fragte er atemlos und wich zurück, bevor sich sein Blick verfinsterte.“You’re one of those bastards, those mutants!“
Er fluchte laut. „No, fuck, I’m out of here! I don’t live in a house with a whore and a living match!”
Mit stolpernden Schritten rannte er zur Tür, riss sie auf und verschwand in die Dunkelheit.
Fast im selben Moment erloschen die Flammen an Calebs Hände und er stürzte zu seiner Mutter. Sie lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, ein dünnes Rinnsal lief an ihrer Schläfe hinab. Behutsam drehte Caleb sie um. Er betete, dass sie nicht tot war. Er weinte fast vor Erleichterung, als sie ein leises Stöhnen von sich gab und die Augen ein wenig öffnete.
„Han er væk, mor!“ (Er ist weg, Mama) , flüsterte er und strich ihr mit seiner Hand vorsichtig über ihre Wange, die sich mittlerweile lila färbte. „Han vil aldrig mere gøre dig fortræd.“ (er wird dir nie etwas antun können!) Sie lächelte schwach und hob ihre Hand sodass sie auf seiner lag. „Jeg er stolt af dig.“ (ich bin stolz auf dich!)


Sie sahen Dougal nie wieder. Sie bekamen ledigleich zu wissen, dass er am darauffolgenden Tag in die USA zurückgekehrt wäre. Angeblich war er versetzt worden. Die Scheidungspapiere lagen eine Woche, nachdem Sophie aus dem Krankenhaus entlassen worden war, im Briefkasten.
Sie hatte Glück im Unglück gehabt. Der Aufschlag auf dem Küchentisch hätte schwere Gehirnverletzungen verursachen können, doch sie erlitt lediglich einen Hörverlust auf dem betreffenden Ohr.
Caleb hatte einen Haarriss am Wangenknochen und zahlreiche Prellungen doch er weigerte sich, behandelt zu werden. Stattdessen harrte er am Krankenbett seiner Mutter aus, hielt ihr Hand, sorgte dafür, dass es ihr so gut wie möglich ging. Er sammelte sämtliche Erinnerungen an seinen Vater und verbrannte sie im Garten ihres Hauses. Mit Genugtuung bemerkte er, wie er die Flammen höher und höher schlagen lassen konnte. Nur eine Erinnerung würde er nicht auslöschen können: Die Narben auf seinem Rücken und das taube Ohr seiner Mutter würden ihn immer an ihn erinnern.
Caleb starrte finster in die Flammen, die gierig sämtliche Fotos verschlang. „Du skal ikke tro, at det var alt!“ (Glaub nicht, dass das alles war!), flüsterte er und ballte die Fäuste, auf die Flammen vom Feuer übersprangen, „En dag vil jeg ha' min hævn. Der store opgør!“ (Eines Tages werde ich meine Rache haben. Die große Abrechnung!“

Dougal war nun seit 2 Jahren aus ihrem Leben verschwunden und Caleb stellte fest, dass seine Mutter sich langsam veränderte. Sie wurde fröhlicher und offnener, so wie sie es gewesen war, als er noch klein war. Caleb half ihr im Haus sooft er konnte. Er hatte gerade den Müll hinaus gebracht und nahm nun auf dem Rückweg die Post mit. Er stutzte als er einen Brief entdeckte, des aus den USA stammte. Es sollte doch wohl nicht sein Vater…
Caleb warf die restlichen Briefe auf den Küchentisch, an dem seine Mutter saß und riss den Brief auf. Er faltete das Papier auseinander und begann zu lesen.

Sehr geehrter Mr. Caleb Tragger,

Die Xavier’s School for gifted youngsters freut sich, ihnen mitteilen zu können, dass sie den Kriterien entsprechen und aufgenommen sind. Anbei finden Sie eine Broschüre mit den wichtigsten Informationen.
Die Schule freut sich, sie im kommenden Jahr als Schüler begrüßen zu dürfen!

Mit freundlichen Grüßen,
Charles Xavier, Schulleiter.

„Jeg forstår det simpelthen ikke!“ (das verstehe ich nicht!) sagte Caleb verwundert. Seine Mutter hatte es ihm mittlerweile dreimal erklärt, aber er konnte es nicht glauben.
„Skat, det er ein skole for folk, som har specielle evner, ligesom dig!“ (Schatz, es ist eine Schule für Leute mit speziellen Fähigkeiten, so wie du!), sagte seine Mutter beruhigend.
„Men jeg skal blive her, du behøver nogen, der passer på dig!“ (Aber ich muss hier bleiben, du brauchst jemanden, der auf dich aufpasst!)
Sophie lächelte und legte ihre schmale Hand auf seine.
„Skat, prøv det da! Gør det for mig, ja?“ (Schatz, versuch es doch mal. Tu es für mich!)
Caleb sah zu Boden un verzog den Mund. „Jeg prøver det…“ (ich versuche es), sagte er schließlich zögerlich. Aber die sollten besser nicht glauben, sie wären wie er! Könnten ihn verstehen?! Das konnte niemand!
Er musterte die blasse Hand seiner Mutter. Nur sie konnte das….


Zuletzt von Sandfloh am Mo 8 März 2010 - 10:31 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet

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Beitrag von Dina Mi 8 Jul 2009 - 3:48

>.< armer Caleb. Ich liebe seine Mutter!!!! Stirb Calebs Vater, stirb!!! XD
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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 8 Jul 2009 - 8:03

Hach.. Armer Caleb... Der Vater ist aber auch scheiße!
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Mutant High-Hintergrundgeschichten - Seite 2 Empty Dahlias Geschichte Teil I

Beitrag von Sandfloh So 16 Okt 2011 - 9:43

Als Lydia Thornton den Gang zum Labor entlang ging, wusste sie bereits, dass der Versuch erneut gescheitert war: Die heisere Stimme ihres Vorgesetzten, Professor Baker, dröhnte durch die Tür: „Verflucht nochmal, das kann doch nicht wahr sein?!“
Thorntons Lippen entwich ein leises Seufzen, doch sie setzte rasch eine neutrale Miene auf, als sie ihre Karte durch das Lesegerät zog und die Tür sich mit einem leisen Zischen öffnete. Baker stand mit hochrotem Kopf in der Mitte des Labors und wedelte mit einigen Papieren, während sein Schimpftirade und ein feiner Sprühnebel aus Speichel sich über Thorntons Kollegen Howard Dane ergoss: „Sie wollen mir erzählen, dass nicht einer der Embryos über die zelluläre Phase hinaus bestanden hat?! Verflucht nochmal, ich dachte, Sie wären ein Genetiker und kein Kurpfuscher!“
„Sir“, versuchte Dane seinen Chef zu beruhigen, während er sich mit erhobenen Handflächen gegen den Speichelregen abschirmte, „wir haben wirklich unser Bestes getan! Die Entwicklung des Blastozyten sah sehr gut aus und wir wollten alle fünf Embryonen einpflanzen. Mir ist völlig schleierhaft, wie das geschehen konnte!“
Professor Bakers Gesicht nahm eine noch dunklere Rotfärbung an, während Thornton mit dem Gedanken spielte, auf dem Absatz umzudrehen und das Labor so schnell wie möglich zu verlassen. Denn anscheinend hatte Dane dem Professor noch nicht das größte Problem gestanden: Dass die Zellprobe, mit der sie gearbeitet hatte, nach der Klonprozedur beschädigt worden war. Sie hatten also nicht nur fünf tote Klone im Wert von jeweils 7 Millionen Dollar, sondern zudem noch eine beschädigte Probe, aus der sie wahrscheinlich keine neuen Replikate herstellen konnten…
Thornton war in Gedanken gewesen und als Baker sie ansprach, zuckte sie erschrocken zusammen. „Thornton! Stehen Sie hier gefälligst nicht rum und starren Löcher in die Luft! Ich will, dass Sie und Dane sich unverzüglich an eine neue Serie machen! Und diesmal verpfuschen Sie es nicht, sonst sind Sie beide die längste Zeit als Genetiker tätig gewesen! Wenn es erneut misslingt, werde ich persönlich dafür sorgen, dass Sie nicht einmal mehr als Biologielehrer an der Grundschule arbeiten können. Habe ich mich klar ausgedrückt?!“
„Ja, Professor Baker!“, erwiderte Thornton, nickte und senkte den Blick, als Baker an ihr vorbeirauschte und den Gang entlang marschierte. Sie konnte verstehen, warum er so außer sich war, immerhin stand auch er unter einem gewaltigen Druck. Das ganze Labor, dieses ganze Projekt war dermaßen geheim, das wahrscheinlich nicht einmal das FBI oder das CIA davon wusste. Selbst Thornton war nicht über das gesamte Ausmaß des Projektes informiert und das war auch gut so, sie wollte eigentlich gar nicht wissen, was genau sie hier machten…
Während Bakers Fluchen immer mehr verhallte, ging Thornton zu ihrem Kollegen hinüber, der sich gerade mit einem Taschentuch den Speichel des Professors aus dem Gesicht wischte. „Verflucht nochmal, was machen wir jetzt?“ Wenn Dane nervös war, rutschte seine Stimme immer eine halbe Oktave höher, und dies war jetzt der Fall. „Ich meine, wir haben hier ein Projekt von unschätzbarem Wert in den Sand gesetzt. VÖLLIG!“
„Schrei nicht so rum!“, fauchte Thornton ihn halblaut an und gab ihm einen unsanften Stoß gegen die Schulter, „beruhige dich endlich und gib mir die Probe! Ich will sie mit ansehen.“ Einen Moment lang sah Dane sie überrascht an, dann wurden seine Wangen schamesrot und er murmelte etwas Unverständliches, während er auf das Mikroskop deutete. Thornton zischte ein ironisches „Danke!“ und warf dann einen Blick durch das Okular.
Die Probe war eindeutig beschädigt, sie hatte sich gestern nicht geirrt. Allerdings schien die Schädigung nicht so weitreichend zu sein wie zuerst vermutet: Lediglich das Y-Chromosom war eindeutig beschädigt. Das wiederum war aber sehr ungünstig: Das X-Gen, das, warum sich das ganze Projekt hier drehte, war auf dem Y-Chromosom angesiedelt und sie konnte beim besten Willen nicht sagen, ob es so beschädigt war, dass sich das X-Gen nicht übertragen ließ.
Seufzend richtete Thornton sich wieder auf und setzte die Brille zurück auf die Nase. „Was machen wir…“, murmelte sie kaum verständlich und setzte sich dann auf den Bürostuhl, den Dane soeben frei gemacht hatte, „was können wir tun…“
Sie ließ den Blick durch das Hightech-Labor schweifen und blieb schließlich an dem Foto hängen, das Dane auf seinem Schreibtisch hatte. Eines von diesen gestellten Familienfotos, auf denen Eltern und Kinder selig in die Kamera grinsten und heile Welt spielten. Doch es war nicht das Foto an sich, das dafür sorgte, dass Thornton ein Licht aufging. Es war vielmehr das Gesicht von Danes Tochter, die genauso aussah wie ihr Vater.
„Ich habe eine Idee!“, verkündete sie und rollte mit dem Bürostuhl zum Mikroskop, während Dane damit aufhörte, nervös auf- und abzugehen.
***
„Wir haben drei weibliche Embryonen züchten können, die alle Leihmüttern eingepflanzt wurden“, rekapitulierte Thornton die Arbeit der vergangenen Monate für ihre Zuhörer. Sie war es nicht gewohnt, vor Militärs zu sprechen und war mehrmals gezwungen gewesen, die Prozedur des Klonens Schritt für Schritt zu erklären.
„Zwei der Embryonen wurden nach sechs, beziehungsweise vierzehn Wochen abgestoßen, aber der letzte hat sich dauerhaft eingenistet und wird in etwa einem Monate geboren werden.“ Einige der ranghohen Offiziere tauschten Blicke aus und nickte sich gegenseitig zu, doch Thornton konnte noch nicht erleichtert aufatmen. Schließlich musste jetzt die Bombe platzen.
„Da die Probe jedoch beschädigt war, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass der Klon das X-Gen geerbt hat“, gestand sie mit betont neutraler Miene, während unter den Militärs jetzt Gemurmel laut wurde. Schließlich war es älterer Offizier mit zahlreichen Orden auf der Brust, der sich zu Wort meldete: „Das heißt, im schlimmsten Fall haben wir insgesamt 80 Millionen Dollar in ein Projekt gesteckt, aus dem ein wertloser Klon entstehen könnte?“
„Ja, das könnte durchaus passieren!“, stimmte Thornton zu, woraufhin das Gemurmel lauter und wütender wurde. „Meine Herren!“, versuchte Baker, die Offiziere zu beruhigen, „das wäre nur der schlimmste Fall. Die Chancen stehen sehr gut, dass der Klon die erwünschte Mutation aufweist!“
„In einem Monat wissen wir es genau!“, griff Thornton Bakers Worte auf, „dass können wir einen Bluttest machen und so alle Zweifel aus dem Weg räumen!“

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Mutant High-Hintergrundgeschichten - Seite 2 Empty Dahlias Geschichte Teil II

Beitrag von Sandfloh So 16 Okt 2011 - 9:43

Acht Wochen später waren alle Zweifel aus dem Weg geräumt. Der Säugling, in den Akten als EL-17 bezeichnet, hatte das X-Gen geerbt, doch der Blutuntersuchung nach war es beschädigt. Es würde lebenslang inaktiv bleiben. Dane und Thornton hatten das Projekt in den Sand gesetzt und nun hielt sie einen knapp 12 Millionen teuren, völlig wertlosen Säugling in den Händen. Ein Mutant ohne Mutation. Nachdenklich musterte Thornton das kleine Mädchen, wie es die Fäuste vors Gesicht hielt und leise vor sich hinschmatzte. Dieses Kind war schuld daran, dass sie wohl nie wieder irgendwo als Genetikerin würde arbeiten können. Ihre Karriere war vorbei, Danes Karriere war vorbei und auch Baker würde wohl so bald keine neue Anstellung finden.
„Was machen wir mit dem Säugling?“, fragte sie und sah ihren Kollegen und ihre Boss fragend an. Nach fast einer Minute Schweigen war es schließlich Baker, der das Wort ergriff: „Der Säugling ist wertlos.“, bemerkte er knapp und zupfte seinen Hemdsärmel zurecht, „die Regierung hat keine Interesse an einem Klon ohne die gewollte Mutation. Es ist vorbei. Das Kind wird ins nächste Waisenhaus gebracht, das ist die einfachste Lösung.“
„Ins Waisenhaus?“ Thorntons Blick glitt zurück zu dem Säugling in ihren Händen, der mittlerweile eingeschlafen war und dessen Mund leicht offen stand. Irgendwie tat das Kind ihr ein wenig leid. Jeder in diesem Raum hasste es für etwas, für das es gar nichts konnte. Selbst sie hasste es, weil es das Ende ihrer Karriere bedeutete. Was hatte sie jetzt noch übrig?
„Ich denke, das ist wohl die beste Lösung“, stimmte Thornton schließlich zu, „ich werde es ins nächste Waisenhaus bringen.“ Bestimmt fand sich ein Paar, das ein Kind haben wollte, das für sie nicht mehr war als ein teurer Fehler…
***
„Sie haben sich entschieden?“
„Ja, wir sind uns sicher!“ Laura Frain sah kurz zu ihrem Mann Christopher hinüber und lächelte, woraufhin dieser ihre Hand drückte. Die Nonne nickte lächelnd und griff dann zu einem Kugelschreiber um das Formular auszufüllen, das vor ihr auf dem Schreibtisch lag.
„Mr. und Mrs. Frain, ich darf wiederholen, dass ich sehr froh bin, dass Sie sich dafür entschieden haben, eines unserer Kinder zu adoptieren“, sagte sie, während sie die Informationen auf die entsprechenden Linien schrieb, „es ist immer schön, wenn sich ein Paar dazu entschließt, einem Kind ein Heim zu geben. „
„Oh, das war nicht nur unsere Entscheidung!“, erwiderte Laura lächelnd, „unser Sohn Davis hat sich eine kleine Schwester gewünscht, aber wir können auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen. Daher haben wir uns entschlossen, ein kleines Mädchen zu adoptieren. Davis hat die kleine gesehen und sofort verkündet, dass sie die Richtige ist!“
„Was für eine niedliche Geschichte!“, bemerkte die Nonne schmunzelnd und schob dem Ehepaar dann das ausgefüllte Formular zu, „bitte unterschreiben Sie hier und hier. Ich bräuchte die Unterschrift von Ihnen beiden.“
„Ja, natürlich.“ Laure griff nach dem Stift und setzte ihre Unterschrift auf die entsprechenden Linien, bevor die Papier und Stift ihrem Mann reichte.
„So, damit wären Sie die stolzen Eltern eines kleinen Mädchens!“, verkündete sie Nonne lächelnd, als Christopher ihr das Formular reichte und überflog das Papier schnell. „Oh, ein Feld habe ich vergessen!“, entschuldigte sie sich einen Moment später, griff nach dem Kugelschreiber und sah das Ehepaar Frain fragend an, „wünschen Sie eine Namensänderung für das Kind?“
Laura sah kurz zu ihrem Mann hinüber, bevor sie lächelte und dann nickte. „Ja“, erwiderte sie, „wir würden sie gerne Dahlia nennen.“

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