Mutant High II - Das RPG 1

„Ein Ei? Ach komm schon, das glaube ich dir nicht. Nudeln und Reis solltest du ja auch noch hinbekommen. Oder selbst gemachte Pizza! Es gibt da doch diese Packungen, für den Teig, da muss man nicht viel machen“, sagte Emma und knuffte Zach in die Seite.
„Vielleicht sollte mal unser geschätzter Direktor darüber nachdenken, ob er nicht mal in den Ferien oder so einen Kochkurs anbietet. Zum Wohle der Schüler und der Schule, sonst kommen wir ja nie von Harolds gutem Essen los und bleiben ewig hier... wie Felipes Onkel“, sagte sie, wobei sie sich leise räusperte. Verdrängung half wohl nichts mehr, jetzt war er wieder da, der Gedanke an Felipe... Emma bog mit Zach in den Gang ein, der zur Mensa führte.

"Naja, teilen nicht ganz, aber meine Klone sind nicht besonders...haltbar?" Original-Dorian sah zu seinem Klon herüber, der dies mit einem Nicken bestätigte. "Das stimmt, bei zu großen "Problemen" zerplatzen wir mehr oder weniger wie Seifenblasen", fuhr der Klon fort und zuckte mit den Schultern, "und sobald wir wieder Teil von Dorian sind, hat er alle unsere Erinnerungen und eben auch die Erinnerungen an die Schmerzen, die wir abbekommen haben."
"Ja, das stimmt", brummte Dorian unzufrieden und rieb sich die Fingerknöchel, die von gestern immer noch gerötet waren. Warum hatte Macho-Dorian auch unbedingt auf die Tür einschlagen müssen?!

"Pff, als ob ich das wollen würde!", erwiderte Sofia trotzig, klang dabei aber nicht so überzeugend wie sie gehofft hatte. Eigentlich hatte sie keine Ahnung, warum ein Teil von ihr sich so dagegen wehrte, Spike einfach so abhauen zu lassen. Boah, warum war man als Mädchen immer gleich so kompliziert?!

„Oh...das ist ja doof“ Paige hatte inzwischen ihren Teller sorgsam auf dem Tablett zurecht gerückt und ihr Besteck hinein gelegt, ehe sie davon wieder zu den Dorians auf sah. „Ich meine,... es wäre ja schon besser, wenn ihr einzelnd Schmerz spüren würdet? Oder nicht? Gerade weil ihr ja auch nicht das Bewusstsein miteinander teilt, zumindest nicht, bevor ihr alle...wieder... in dir seid“, sagte sie, selbst ein wenig verwirrt und deutete von dem Klon auf dessen Original.
Matt sah seine Freundin von der Seite schmunzelnd an und nippte an seiner Cola.
„Gut, dass du dich so klar und verständlich ausdrücken kannst“, sagte er, woraufhin Paige ihm lachend in die Seite knuffte.
„Aber ich habe doch recht! Ich meine, wenn ihr diesen Macho-Klon nicht leiden könnt, was der Fall sein muss, dann könnt ihr ihm ja nicht einmal eine Abreibung verpassen, ohne dass ihr dann auch darunter leidet. Irgendwie...nicht fair“

Selbstbeherrschung hin oder her, nun musste Spike doch verschmitzt lächeln, was in seinem Fall etwas schief ausfiel, was ihm aber dadurch nicht weniger gut stand. Wortlos trat er wieder zur Bank hinüber und ließ sich dann wieder darauf sinken, wobei er seine Hände nach wie vor in seinen Hosentaschen ließ.
„Natürlich nicht“, sagte er ernst und ließ das Lächeln bis auf ein kleines Schmunzeln verschwinden.

"Das Leben ist eben kein Wunschkonzert", erwiderte Original-Dorian schulterzuckend und zog rasch das Tablett zu sich als der Klon Anstalten machte, von seiner Nudelpfanne zu essen, "nix da, das ist meines!"
"Aber ich habe Huuuuuunger!", jammerte der Klon, woraufhin Dorian in Richtung der Essensausgabe nickte, "hol dir was. Wenn du freundlich fragst, macht Harold dir vielleicht sogar einen Holunderblütentee!"
Während der Klon sich nickend erhob und dann die Essensausgabe ansteuerte, schüttelte Dorian schmunzelnd den Kopf und griff dann nach seiner Gabel. "Ich hab keine Ahnung warum, aber der Kerl steht auf alles mit Holunderblüten", erklärte er mit einem schiefen Grinsen und drehte dann einige Nudeln auf der Gabel auf.

"Was?! Denkst du alle Frauen müssen automatisch an deinem Arsch kleben, nur weil du braune Augen hast und vor dich hinschmunzelst?!", blaffte Sofia unwirsch und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht. Gleichzeitig konnte sie aber nicht verhindern, dass ihre sommersprossigen Wangen einen zarten Roséton annahmen und sie musste sich zusammenreißen, um nicht aus Trotz eine Kieselbombe in den Ausschnitt seines Shirts zu werfen. Sie konnte es nicht leiden, wenn die Leute merkten, dass sie nicht so tough war, wie sie immer tat. Naja, sie war tough, aber sie war eben auch ein Mädchen...

Mr. Abidemi runzelte die Stirn ehe er sich leise seufzend die Nasenwurzel massierte. „Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht sicher, wie eure Mitschüler das aufnehmen werden…“, murmelte er und schüttelte den Kopf, ehe er zu Rodrigo, Ava und Danny hinübersah.
„Sie meinen, dass wir nur für ein paar Stunden weg waren und plötzlich als 18-jährige vor Ihnen stehen?“, beendete Ava den Satz und schlug das Bein über, „Sir, ich will Sie nicht kränken, aber es ist schon schwer genug, das zu realisieren, wenn man es selbst erlebt hat! Ich glaube kaum, dass unsere Mitschüler schokierter sein können als wir es sind.“ Sie sah kurz zu Rodrigo und Danny hinüber und runzelte die Stirn, während ihre Nägel sich in das Polster des Sessels gruben. Sie erinnerte sich noch genau an den Moment in dem ihnen allen klar wurde, dass sie nicht zurückkamen. Dass sie dort feststeckten…die Panik, die sich wie eine eiskalte Hand um ihre Kehle legte und sie zuzuschnüren drohte…
Fahrig strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Die Strähne war fast komplett braun, ihre natürliche Haarfarbe, nur die letzten Zentimeter zeugten davon, dass sie vor dem Zeitsprung blond gefärbt waren. Wenn man irgendwo in der Zukunft strandete, ohne einen Cent in der Tasche, war der letzte Luxus, den man sich leisten konnte, eine Coloration. Doch an ihre Haarfarbe verschwendete Ava im Moment keinen Gedanken, ihr ging Wichtigeres durch den Kopf. „Wann werden sie es den anderen erzählen?“, flüsterte sie leise und sah fragend zu Mr. Abidemi auf, wobei ihre blauen Augen ihm aufmerksam durch den Raum folgten. „Ich hatte an morgen früh gedacht“, erwiderte der Direktor und hob nun den Blick, um zu Ava hinüber zu sehen, „bis dahin würde ich euch bitten, euch noch…bedeckt zu halten. Ich möchte um jeden Preis eine Panik unter den Schülern vermeiden.“
„Ich verstehe…“, murmelte Ava leise und blinzelte verstohlen gegen die Tränen hat. Sie hatte drei Jahre gewartet ihre Mitschüler wieder zu sehen, dann würde sie wohl auch nicht einen Tag länger warten können…
Mr. Abidemi, der sofort spürte, dass diese Nachricht Ava an die Nieren ging, trat an sie heran und ging dann vor dem Sessel in die Hocke, um seiner Schülerin eine Hand auf die Schulter zu legen. „Morgen früh werde ich die Schüler über den…hrm, Vorfall in Kenntnis setzen“, versprach er, „ich bitte euch, übt euch ein letztes Mal in Geduld, ab morgen seid ihr dann wieder ganz offiziell Schüler an dieser Schule und könnt am Alltagsleben teilnehmen!“ Während Ava stumm nickte und dann leise schniefend den Kopf wegdrehte, erhob der Direktor sich seufzend und wandte sich nun an alle drei: „Bitte kehrt jetzt zurück auf euer Zimmer“, bat er und bemühte sich um ein aufmunterndes Lächeln für die kleine Runde. Es war seltsam, die drei vor sich zu sehen, innerhalb weniger Stunde um drei Jahre gealtert. Während Ava sich selbst noch recht ähnlich sah, hatten sich Danny und Rodrigo stark verändert, was nicht zuletzt an dem ausgeprägter Bartwuchs lag, der vorher kaum mehr als ein pubertärer Flaum gewesen war. Was für eine seltsame Situation. Wie sollte er, wie die Lehrer und die Schüler damit umgehen? So einen Fall hatte es noch nie gegeben und Gentle befürchtete, es könnte zu größeren Problemen führen. Nicht zuletzt für die drei, die sich nach drei Jahren in einer fernen Zukunft nun wieder an den Schullaltag gewöhnen mussten…

„Schräg... Aber er wird die doch hoffentlich nicht auch auf seine Nudeln machen, oder?“, fragte Matthew, der dem Klon mit zweifelndem Blick nachsah, was Paige ausnutzte und stibitzte etwas von seinem Teller.
„Das habe ich gesehen“, raunte er, klang dabei aber nicht wirklich vorwurfsvoll, weswegen Paige sich auch nicht wirklich schuldig fühlte und sah Matt lediglich aus ihren großen Augen lächelnd an. „Ich dachte nur, bevor es kalt wird...“, raunte sie schmunzelnd, woraufhin Matt sein Besteck aufnahm und ihr zu zwinkerte.
Damit wandte sich Paige wieder an Dorian und legte den Kopf schief.
„Als... unterscheiden sich deine Klone komplett von dir, oder wie ist das? Wie viele kannst du eigentlich...hm... produzieren?“

„Sehe ich denn so aus, als würde ich das denken?“, gab Spike ungerührt zurück, der eine Braue hob und Sofia von der Seite her musterte. Nun war auch sein Schmunzeln verschwunden, sodass er sie nun lediglich nüchtern betrachtete. Eigentlich wollte er sie noch einmal daran erinnern, dass sie ihm noch eine Zigarette schuldete, aber er vermutete, dass das nicht unbedingt der richtige Augenblick dafür war. Und er konnte gut darauf verzichten, am Ende taub zu sein...
„Falls doch“, setzte er nach einem kurzen Augenblick hinzu, „dann lass dir gesagt sein, dass das nicht der Fall ist“, fuhr er fort, wandte sich von ihr wieder ab und lehnte sich nach hinten.

„Na komm, Liz“ Rodrigo hatte sich von seinem Sessel erhoben und neben dem von Ava positioniert. Mit einem aufmunternden Lächeln sah er sie sah, eine Hand auf ihrer Schulter, nachdem er Mr. Abidemi kurz dankbar zu genickt hatte. Er hatte sich seit ihrer Ankunft aus der Zukunft gut ausmalen können, was sie hier erwartete. Natürlich war die Situation keine leichte und das musste man auch noch zich Schülern erklären. Ein ziemlicher Act.
„Gehen wir“, sagte Rodrigo, was allerdings ebenfalls nur an Liz gewandt war – Danny hatte er das nicht zu sagen brauchen, der war längst seufzend von seinem Sessel aufgestanden und war zur Türe getrottet, durch die er dann verschwunden war.

"Puh, naja, bis jetzt konnte ich maximal 10 Klone gleichzeitig produzieren", erwiderte Dorian mit nachdenklicher Miene, ehe er schief lächelte, "also wären wir zumindest genug für ein Fussballspiel. Allerdings meinte der Professor, dass ich mit ein wenig mehr Mühe und Training noch deutlich mehr Klone produzieren könnte." Er runzelte die Stirn während er sich für einen kurzen Moment fragte, wie das Training wohl aussehen sollte. Nun ja, so oder so, er würde es absolvieren müssen, da brauchte er sich jetzt keine Horrorszenarien ausmalen.
"Achso, verschieden", griff er einen von Paiges Sätzen auf und kehrte damit zum Thema zurück, "ja, sie unterscheiden sich alle charakterlich von mir. Manche nur in Kleinigkeiten, so wie der da." Er deutete auf den Klon, der mit einem Tablett in den Händen lächelnd den Tisch ansteuerte. "Andere unterscheiden sich extrem von mir, zum Beispiel Macho-Dorian."
"Er hatte tatsächlich Holunderblütentee!", verkündete der Klon, mittlerweile am Tisch angekommen, mit zufriedenem Lächeln und nahm dann wieder Paige gegenüber Platz.

Ava nickte stumm und streckte Rodrigo die Hand entgegen, woraufhin er ihr aufhalf. "Ihnen noch einen schönen Abend", sagte sie an Mr. Abidemi gerichtet und bedachte den Direktor mit einem kraftlosen Kopfnicken, ehe sie sich von Rodrigo aus dem Zimmer führen ließ. "Keine Ahnung, warum mich das so fertig macht", murmelte sie leise, nachdem die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war und lehnte sich beim Laufen leicht gegen Rodrigo, "irgendwie war ja klar, dass sie uns nicht gleich wieder auf unsere Mitschüler loslassen..." Sie seufzte und sah dann zu Rodrigo hoch. "Kannst du glauben, dass wir ab morgen wieder Schüler hier sind?", flüsterte sie und ein zaghaftes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.

"Hrm...", murmelte Sofia, die nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte und Spike stattdessen musterte. "Hrm, du scheinst eigentlich ganz in Ordnung zu sein", stellte sie schließlich fest und runzelte kaum merklich die Stirn, "ich meine, unter all den Schichten Ekel." Sie schnaubte amüsiert.

Paige lächelte den Klon munter an und fand ihn irgendwie ganz knuffig. Dass man so auf Holunderblütentee stehen konnte. Sie war dagegen allergisch und konnte seine Begeisterung nicht so wirklich teilen – was unter anderem an der Vorstellung liegen mochte, dass eine Tasse von dem Tee am Ende reichte, dass sie einen Ausschlag bekam und ihre Zunge anschwoll, sodass sie kaum schlucken, geschweige denn atmen konnte.
„Lass es dir schmecken“, sagte sie also, das Lächeln etwas schief dabei, während Matthew seinen dritten Bissen hinunter schluckte.
„Das ist ziemlich interessant, also deine Mutation, mit den ganzen Klonen. Aber ich kann mir vorstellen, dass das auch ganz schön anstrengend sein kann, gerade wenn die 'falschen' Klone 'draußen' sind“, raunte Matt, der zu Dorian schaute.

„Und auf unbequemen Stühlen sitzen, während wir unsere Lehrer und die Tafel hinter ihnen anstarren, die es hier tatsächlich noch immer gibt?“ Rodrigo lachte knapp, klang aber nicht unbedingt freudig. „Nein... Ehrlich gesagt, kann ich es noch nicht ganz glauben. Und das obwohl, wir... naja, obwohl wir bereits wieder hier sind“ Er legte seinen Arm um sie und drückte sie behutsam. „Aber wir sind hier und wir werden morgen wirklich wieder an dem Unterricht teilnehmen. Wie früher... Bestimmt... leben wir uns wieder ein, wir brauchen nur ein bisschen Zeit“ Zumindest hoffte er das. Er traute dem ganzen noch nicht so wirklich – nachts erwartete er immer insgeheim aufzuwachen, um dann festzustellen, dass sie noch immer in der Zukunft festsaßen. „Es wird schon alles wieder gut, Liz“

Spike blinzelte, starrte verwirrt in das Grün des Parks, dass sich allmählich verfärbte und sah dann Sofia an, ehe er anfing zu lachen. Nein, aus diesem Mädchen wurde er wirklich nicht schlau, zumindest nicht in diesem Leben. Amüsiert schüttelte er den Kopf und unterband rasch sein Lachen, musterte aber Sofia dafür wieder mit seinem schiefen Lächeln.
„Hört, hört, und das aus deinem Mund, das kann man ja glatt als Kompliment durchgehen lassen. Herzlichen Dank“, raunte er, zog eine Hand aus seiner Hosentasche und tippte sich an den imaginären Hut.
„Wehe dir, sollte sich das herum sprechen. Glaube mir, ich kann auch richtig ungemütlich werden, nicht nur du. Und mir gehen jetzt schon diese albernen Hühner auf den Keks“

Mit der bloßen Hand wischte Luke über den Spiegel, der während er geduscht hatte, angelaufen war. Inzwischen hatte er sich bereits abgetrocknet und war in die frischen Sachen geschlüpft, wobei das Handtuch, mit dem er sich durch die Haare gefahren war, um seinen Hals lag.
Mit ernster Miene sah er sich in dem Spiegel an, musterte seine Augen und versuchte in ihnen zu lesen. Was sollte er denn jetzt machen?
Seufzend fuhr er sich über das Gesicht, wandte sich von dem Spiegel ab und ging zur Tür hinüber. „Felipe“, raunte er, als er aus dem Bad kam, die Hand noch an der Klinke.
„Bist du... dir wirklich sicher, dass es Emma war? Ich will-... kann nicht glauben, dass sie sowas macht. Mit Zach!? Du würdest sie doch auch anders einschätzen, oder?“

"Es geht, wenn nur ein oder zwei andere Klone unterwegs sind, merke ich es kaum", erwiderte Dorian lächelnd und zuckte mit den Schultern, ehe er eine Gabelvoll Nudeln zum Mund führte und genüsslich verspeiste. Erst nachdem er runter geschluckt und die Reste mit einem Schluck Wasser weggespült hatte, sprach er weiter: "Ab ungefähr 5 Klonen fängt es an, anstrengend zu werden. Als würden die Schwerkraft irgendwie heftiger werden. Ich weiß, das klingt komisch, aber es ist einfach so, als würde alles schwerer fallen. Laufen, Sachen hochheben, etc..." Er sah Matt und Paige fragend an. "Macht das irgendwie Sinn?"
Sein Klon widmete sich unterdessen begeistert seinem Holunderblütentee und pustete behutsam auf die dampfende Flüssigkeit.

"Alles wieder gut...", murmelte Ava leise und sah dann mit einem schiefen Lächeln zu Rodrigo, "weißt du noch, wie oft du das gesagt hast, als wir noch da waren? "Es wird alles wieder gut"..." Ihr Blick ging nachdenklich in die Ferne während sie dem Gang folgte. Es waren nur noch wenige Meter bis zum Zimmer. "Irgendwie komisch", stellte sie leise fest, "früher wollte ich um jeden Preis Abenteuer erleben und jetzt könnte ich beim Gedanken an einen normalen Alltag fast heulen vor Freude!" Sie hob eine Hand und strich mit dem Handrücken über Rodrigos bärtiges Kinnd. "Hast du eigentlich vor, den zu behalten?", fragte sie mit einem leisen Lachen in der Stimme.

"Seh ich so aus, als würde ich mit solche Infos hausieren gehen?", bemerkte Sofia spöttisch, nickte dann aber mit ernster Miene, "ich sags nicht weiter, versprochen. Keine Panik."
Sie schielte nach der Zigarettenpackung in Spikes Hosentasche. "Kann ich noch eine abhaben?", fragte sie und brachte tatsächlich sowas wie schiefes Grinsen zustande, "ich meine, wenn ich wieder nach Hause komme, erwartet mich eh ne Standpauke. Dann kanns sich wenigstens auch richtig lohnen."

"Ich war genauso baff wie du", erwiderte Felipe, der sich inzwischen die Schlafanzughose angezogen hatte und nun seine Bettdecke aufschüttelte. In den ersten Tagen vor und nach Vollmond war seine Körpertemperatur immer etwas höher und so verzichtete er auf ein T-Shirt.
"Glaub mir, Kumpel, sie war es." Er setzte sich im Schneidersitz auf das Bett und sah Luke ernst an, "sie sah aus wie Emma, sie klang wie Emma, und das Wichtigste: Sie roch wie Emma. Sie war es, eindeutig."

Zach entging der veränderte Tonfall nicht, aber er entschied sich nicht darauf einzugehen. Das wäre ihm gerade zu kompliziert, wo er sich doch so gut fühlte. "So ein Kochkurs ist gar keine schlechte Idee. Aber glaubst du, dass Harold seine Küche hergibt? Ich seh ihn schon vor mir, wie er mit finsterem Blick hinter uns steht und unverständliches vor sich hinknurrt, wenn jemand etwas falsch macht", lachte Zach und boxte Emma leicht gegen die Schulter.

„Doch, ich finde schon“, sagte Paige, die sich zu Matthew umwandte, der zustimmend nickte.
„Mir geht es nicht anders, wenn ich zu lange meine Kräfte einsetze. Es wird dann immer anstrengender, mit jeder Minute und meine Füße fühlen sich dann auch irgendwann an, als hätte ich Schuhe aus Blei an“, erzählte Matt und verzog das Gesicht bei der Erinnerung.
„Ich glaube, bei solchen Erfahrungen muss ich passen, so lange habe ich meine Kräfte noch nicht“, gab Paige kleinlaut zu und strich sich das braune Haar zurück.
„Aber Mut macht ihr beiden mir damit nicht unbedingt, meine Grenzen auszutesten“

„Wieso nicht? Ist doch männlich“, gab Rodrigo zurück und fuhr sich selbst über den Bart, wobei seine Mundwinkel sich zu einem schiefen Lächeln verschoben. „Nein, mal im ernst... ich habe mich daran gewöhnt. Ich werde ihn daher vermutlich lassen... und darauf achten, dass er nicht zu einem Vollbart mutiert“, sagte er und knuffte Liz leicht in die Seite.
„Wieso die Frage? Und wieso das Lachen, hm? Selbst meine Ma fand ihn nicht so schlecht... sobald sie sich... an mein Aussehen gewöhnt hatte“, setzte er etwas bitterer hinzu und seufzte.
In drei Jahren hatte er sich wirklich sehr verändert.... seine Mutter war ziemlich erschrocken gewesen. Aber auch froh, ihn wieder zu haben, auch wenn sie von dem Desaster nichts gewusste hatte.
„Was ist mit deinen Haaren? Färbst du sie wieder blond? Oder stehst du mal dazu, dass du Bruenette bist“

„Noch eine? Du weißt aber schon, dass du mir eine schuldest, oder? Eigentlich zwei... wenn man es genau nimmt. Und in dem Fall sind nicht alle guten Dinge drei. Auch wenn ich fast befürchte, dass ich die Kippen nie wieder sehe“, raunte Spike finster, verzog das Gesicht und machte im ersten Moment keine Anstalten, ihr den Gefallen zu tun. Doch nach wenigen Sekunden, in denen er sie kritisch gemustert hatte, zog er schließlich die Packung heraus und hob sie ihr hin, damit sie sich eine heraus nehmen konnte. „Das nächste Mal habe ich für dich nur Kaugummis, das das klar ist“

„Ach, scheiße“ Luke fluchte, trat gegen einen Schuh, der daraufhin polternd gegen sein Bett krachte, auf das er sich anschließend fallend ließ. Mürrisch raufte er sich seine dunklen, nassen Haare und stützte dann seine Arme auf seine Beine. Seufzend sah er zu Felipe hinüber, nur um gleich wieder den Blick sinken zu lassen.
„Ich... ich liebe sie“

„Unsinn! Wenn man ihn ganz lieb bittet und Mr Abidemi da noch ein klein wenig nachhilft, mit gutem Zuspruch, dass wir schon nichts kaputt machen, erlaubt er es uns bestimmt. Ohne vor sich hin zu knurren, er ist ja kein Hund“, antwortete Emma und schlug ihrerseits gegen Zachs Schulter, bevor sie schließlich vor der Tür zur Mensa stehen blieb.
Ohne Umschweife umfasste sie die Klinke und zog die Tür für sie beiden auf.
„Da wären wir. Theoretisch könnten wir Harold sogar gleich fragen... wobei... abends... ist vielleicht keine so gute Idee. Lieber morgens, wenn er noch voller Energie ist“

"Dann kann er aber auch mehr Gegenwehr leisten. Wenn wir ihn jetzt überfallen ist er uns schutzlos ausgeliefert. So müde und verspannt vom Tag", erwiderte Zach grinsend. "Und das mit dem Hund... Ich bin mir da nicht so sicher", raunte er ihr ins Ohr, als sie an die Essensausgabe traten. Harold, der schon immer irgendwie ein gespür dafür gehabt hatte, wenn jemand Unsinn anstellte oder über ihn sprach, richtete seine Augen zusammengekniffen auf Zach und funkelte ihn mistrauisch an.

"Nach dem, was meine Schwester mir erzählt hat, bedeutet das Spezialtraining hier nunmal, bis an seine Grenzen und darüber hinaus zu gehen", erwiderte Dorian wahrheitsgemäß und lächelte Paige an, "aber ich glaube kaum, dass die Lehrer uns zu weit pushen würden. Wäre ja nicht in deren Sinne."
"Was habt ihr beiden eigentlich für Mutationen?", fragte der zweite Dorian daraufhin unvermittelt und ließ seine Gabel sinken, während er erst Matt und dann Paige neugierig musterte.
"Geht das vielleicht auch ein bisschen eniger offensiv?", seufzte Original-Dorian genervt, woraufhin der Klon flapsig "Du willst es doch auch wissen!" erwiderte.

"Keine Ahnung", erwiderte Ava und zwirbelte eine Haarsträhne um ihren Zeigefinger, um die blonden Spitzen besser betrachten zu können, "wahrscheinlich schon." Sie lächelte schief und zuckte mit den Schultern. "Ich wollte schon, solange ich denken konnte, immer blond sein. Meine Mom hält mir immernoch vor, wie ich mit knapp 4 Jahre zu ihr bin und mich beschwert habe, warum ich nicht Dads Haarfarbe bekommen habe." Ihre Mundwinkel glitten langsam nach unten während sie an ihre Eltern dachte. "Ich vermisse sie", gestand sie leise und machte zeitgleich eine lockere Handbewegung, woraufhin sich an der Tür wenige Meter vor ihnen der Knauf drehte und die Tür einen Moment später aufschwang, "ich meine, naja, ich hab sie drei Jahre nicht gesehen und dann hatte ich nur einen knappen Tag mit ihnen." Sie sah mit einem schiefen Grinsen zu Rodrigo auf, während sie beide durch die Tür traten. "Hast du deinen Eltern eigentlich schon von dem Tattoo erzählt? Dein Dad müsste doch eigentlich begeistert sein?" Sie konnte nicht widerstehen, ihm kurz in die Seite zu pieksen. "Du hast mir übrigens immernoch nicht verraten, WAS es geworden ist!"

"Schon kapiert", erwiderte Sofia grinsend und zog mit einem dankbaren Kopfnicken eine Fluppe aus der Schachtel. "Sobald mein Dad nicht gleich Feuer spuckt, wenn er ne Schachtel Zigaretten bei mir findest, kriegst zu sie zurück", bemerkte sie ironisch, ehe sie die Kippe zwischen die Lippen klemmte und darauf wartete, dass Spike ihr das Feuerzeug reichte.

Felipe, der gerade unter die Decke kriechen wollte, hielt überrascht inne und sah Luke baff an. "Du....liebst sie?", wiederholte er ungläubig und suchte auf Lukes Gesicht nach Andeutungen eines Grinsens. Irgendein Zeichen, dass er das nur ironisch meinte. Aber das war nicht der Fall.
"Fuck, und mal wieder das Fettnäpfchen geortet und volle Granate reingehüpft...", dachte er und schüttelte schließlich den Kopf, während sein Gesichtsausdruck von überrascht zu mitfühlend wurde.
"Ouh man, das....tut mir echt leid, Kumpel...ich würd dir wirklich gerne sagen, dass das nur ein mieser Scherz war, aber...." Er war nunmal ehrlich, eine seiner wenigen guten Eigenschaften.

„Ich finde euch cool. Also dich... ihr beide...ihr wisst schon“, sagte Paige, winkte ab und lachte, ehe sie auf Matthew deutete, der gerade noch am Kauen war und daher schlecht sprechen konnte. „Also er ist suuper stark, er kann sich in ein Biest verwandeln, wodurch sich sein Körper verändert. Meistens verwandelt er seine Arme, die sind dann mal aus Granit, Eis oder mit Klauen bespickt. Deswegen nennt man ihn auch Beast. Während ich“ Paige zuckte locker mit den Schultern und lehnte sich zurück, damit man besser den Puma auf ihrem Shirt sah.
„Ich kann mich in einen Puma verwandeln, was ich eindeutig von meiner Ma habe. Sie konnte sich auch in Raubkatzen verwandeln“

„He“ Rodrigo lachte und schnippte ihre Finger beiseite, zögerte dann kurz und schob seufzend seinen Ärmel hoch, sodass man sein Tattoo sehen konnte. Es war ein Adler mit ausgestreckten Flügeln, gen Himmel blickend, sowie eine Schlange, die sich ebenfalls nach oben wand.
„Naja... sagen wir es so, nicht nur du hast deine Familie vermisst. Ich dachte mir, ich lasse mir... einen Adler und eine Schlange stechen... für meine Eltern. So habe ich sie das nächste Mal bei mir, sollte ich wieder auf so einen stumpfsinnigen Gedanken kommen und in die Zukunft reisen...“, raunte er leise und zupfte seinen Ärmel wieder herunter.
„Naja... die nächsten Ferien kommen auch und dann wirst du sie sehen können. Außerdem könnte ich mir auch gut vorstellen, dass sie dich mal hier besuchen. Für ein Wochenende. Genug Freunde haben sie ja hier noch“, sagte er und machte eine ausschweifende Handbewegung.

Seufzend zückte Spike sein Feuerzeug heraus, setzte allerdings noch nicht den Mechanismus in Gang. „Sagen wir, du kannst die Zigaretten behalten, die du mir schuldest und ich gebe dir nochmal Feuer, dafür knallst du mir nie wieder eine der Bomben vor den Latz? Ich kann nämlich gut auf pfeifende Ohren verzichten und wer weiß, ob ich beim nächsten Mal auch so ruhig reagiere. Nicht, dass ich dich vor Schreck anfalle und dir eine kostenlose, dafür weniger angenehme Akupunktur verpasse“

„Hmm...“, machte Luke, winkte ab und legte seufzend den Kopf in den Nacken.
„Ich sollte... mit ihr einfach am besten reden. Es muss irgendeinen Grund geben, warum sie mit Zach... du weißt schon... Vielleicht... hat sie sich den Kopf gestoßen, war verwirrt und Zach hat die Chance genutzt? Oder du hast sie gestern Abend angepisst und sie brauchte einen krassen Ausgleich dafür...“ Luke warf Felipe einen misstrauischen Blick zu.
Wer wusste schon, wie der Abend wirklich verlaufen war... oder der Morgen.

„Haha, scheint, als hätte er Lunte gerochen. Das, oder dich“ Emma streckte ihm die Zunge heraus und knuffte Zach in die Seite, während sie lächelnd Harold zu winkte.
„Hey Harold, wir hätten da mal eine Frage!“, raunte sie, wofür sie sich zu dem Koch hinüber lehnte und ihn strahlend mit ihren blauen Augen ansah.
„Und zwar hatten wir da einen Einfall...“ Und mit diesen Worten begann sie ihm sorgsam zu erklären, worüber sie vorhin mit Zach geredet hatte, wobei sie ihre gute Beziehung zu dem Koch ausspielte -immerhin war sie schon als kleines Kind hier an der Schule und war immer großer Fan seiner Kochkunst gewesen. So wie ihr Dad...

Harold schien tatsächlich nicht abgeneigt zu sein, wenn Zach das richtig beurteilen konnte, dann war er sogar wirklich einverstanden. Es war doch auch auf nichts mehr verlassen, stellte er Kopfschüttelnd fest. Erst Emma, die ihn quasi verführte und jetzt Harold, der die Hoheit über seine Küche aufgab. Was kam als nächstes? Fliegende Schweine? Nachdem sie ein Essen zusammen gestellt hatten, es gab leider wirklich keinen Hamburger, aber immerhin Kartoffelecken, und sich auf den Weg machten einen freien Tisch zu finden, wandte Zach sich an Emma: "Du bist eine Frau voller Geheimnisse, weißt du das?"

Das war doch mal ein erfolgreiches und überzeugendes Gespräch gewesen. Zumindest hatte Harold Emma nach gutem Zureden und diverser logischer Argumente erlaubt, die Küche für ihr Vorhaben zu nutzen. Natürlich mussten sie höllisch aufpassen, damit sie keine Utensilien kaputt machten und nach dem Kochen sollten sie alles wieder spülen und aufräumen, was Emma verstand.
Mit einem zufriedenem Lächeln peilte sie mit Zach den Tisch an, als er sie aus ihren Gedanken holte. Verblüfft sah sie ihn an, ihr Lächeln bekam etwas verschmitztes und sie winkte ab.
„Nein, weiß ich nicht. Aber gut, dass du mir das sagst, nicht auszudenken, wenn mir das weiterhin unbekannt wäre... Aber mal im ernst, wie kommst du darauf?“, fragte sie, stellte ihr Tablett auf einem der freien Tisch ab, ließ sich auf einem Stühle sinken und sah zu Zach auf, während sie sich das blonde Haar zurück strich.

Während Zach sich setzte warf er Emma einen ungläubigen Blick zu. "Miss Haynes, das fragen sie noch?!", fragte er genauso ungläubig. Das Zucken um seine Augen verriet allerdings, dass er sie mehr ärgern wollte, als das er es wirklich ernst meinte. "Also erstmal, dass du auch eher für die 'praktische' Biologie bist. Dann hast du mich in der Bibliothek.." Dankbarerweise sparte er sich den Rest des Satzes und setzte dafür lieber einen beredten Blick auf. "Und dann hast du Harold überredet seine Kücher einer Horde wildgewordener Teenager zu übergeben. Ich finde, das ist verdammt geheimnisvoll."

„Und stell dir vor, dass ist erst der Anfang dieses Schuljahres“ Emma hatte sich bei ihrem Abendessen für etwas kaltes entschlossen und begnügte sich mit einem Jogurt und Obst. Während sie noch geredet hatte, hatte sie ihren Löffeln in den Jogurt getaucht und ließ diesen am Ende ihres Satzes im Mund verschwinden, wobei sie ihn genüßlich ableckte.
„Nun ja, es ist mein letztes Jahr hier an der Schule... das sollte ich doch nutzen“, sagte sie und ließ den Löffel wieder sinken, wobei sie erneut zu ihm aufsah.
„Guten Appetit, übrigens“

Oh. Ohje.. Er starrte Emmas Mund an oder eher den Löffel. Oder doch die Mischung aus beidem? Irgendwie war es auch egal, das Resultat war das selbe. Nämlich, dass er gar nicht mitbekommen hatte, was sie sagte. "Äh, was? Ja.. dir auch", erwiderte er hastig, in der Hoffnung, dass er wenigstens den letzten Satz richtig aus seinem Gedächtnis zusammen gekramt hatte. Es hatte doch etwas mit essen zu tun gehabt. Verdammt, vielleicht hatte ihm das der Löffel auch nur sugeriert. Eines hatte Emma damit jedenfalls erreicht, er dachte nicht mehr daran, dass er Hunger hatte, sondern daran, wie schnell sie wohl wieder in der Bibliothek verschwinden konnten. Oder sonstwo. Hauptsache zu zweit.

Emma nahm einen zweiten Löffel, der sich noch an ihren Lippen befand, als Zach antwortete, woraufhin sie ihn blinzelnd musterte, bis ihr aufging, weswegen er gerade nicht so wirklich 'anwesend' zu sein schien. Zumindest klang es verdächtig danach, als hätte er nur wenig von dem, was sie gesagt hatte, auch gehört.
Grinsend leckte sie den Löffel ab und tauchte ihn dann wieder in die Schüssel, wo sie ihn dann aber auch liegen ließ.
„Zachery“, raunte sie und schnippte mit den Fingern, um sich dieses Mal seiner Aufmerksamkeit sicher zu sein. „Du hattest Hunger, oder?“, fragte sie mit einem Lächeln. „Vielleicht sollte erst etwas anderes essen-“ Emma hatte neben dem Jogurt und den Blaubeeren, die in diesem schwammen, noch eine Banane mitgenommen.
Die sah sie nun an, ihr Mund verkniff sich angestrengt ein Lachen und griff dann doch wieder nach dem Löffel. Eine Banane vor Zach zu essen, würde eindeutig den falschen Effekt haben. Oder? „Hast du... noch was vor?“

Das Fingerschnippsen riss Zach aus seinen Gedanken, zusammen mit seinem Namen. Zugegebenermaßen hätte der alleine wohl schon gereicht, so selten wurde der benutzt. Und wenn, dann meistens in einem Zusammenhang, der nichts gutes für ihn zu bedeuten hatte. "Hatte ich?", fragte er unüberlegter Weise. Gleich darauf war er verdammt froh eine dunkle Hautfarbe zu haben, so fiel es nicht auf, dass eine verlegene Röte sich in deinen Wangen ausbreitete. "Ja, natürlich, hatte ich." Vielleicht konnte er ja so tun, als hätte er nicht bemerkt, dass Emma wusste, woran er gedacht hatte. Ein Blick au dem Augenwinkel sagte ihm allerdings, dass er damit nicht viel Erfolg haben würde. Die Gabel voll Nudeln blieb auf halben Weg zum Mund in der Luft hängen, während er Emma mit offenem Mund anstarrte. "NEIN!", beeilte er sich zu sagen, als seine Gedanken wieder mitkamen. "Gar nichts. Überhaupt nichts. Ich bin total frei."

Wenn das nicht deutlich war, dann wusste Emma auch nicht. Und wenn sie es schon krachen lassen wollte, dann wohl auch richtig. Jahrelang hatte sie es nie in Betracht gezogen, mit Zach zu schlafen und dann tat sie es...vermutlich zweimal an einem Tag. Zumindest konnte sie sich gut vorstellen, dass es darauf hinaus laufen wird.
Emma hatte, anders als Zach, nicht den Vorteil, eine gewisse Schokobräune zu besitzen, weshalb man ihr den zarten Roséton ansah. „Schön“, sagte sie, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und nahm wieder den Löffeln in die Hand.
„Ich... habe auch nichts mehr vor. Allerdings...“ Sie ließ ihren Blick durch die Mensa schweifen und entdeckte an einem Tisch Matthew.
„Dein Zimmer scheint frei zu sein...“, sagte sie, den Blick noch auf Matt, als sie den Löffelerneut im Mund verschwinden ließ.

"Wunderbar!", rief Zach und strahlte Emma breit an. Über die Schulter sah er zu Matt rüber und das Grinsen wurde etwas anzüglich. Ja, der hatte ja jetzt seine Paige, dann konnte er doch auch bei ihr übernachten und ihr zeigen wie sehr er sie vermisst hatte. Ihn sollte es doch freuen, wenn Zach sich einer anderen widmete, dafür konnte er mal ne Nacht auf sein Zimmer verzichten. "Ich glaub du hast recht. Was ein Glück für uns." Frech zwinkernd drehte er sich wieder Emma zu. Jetzt wo das geklärt war hatte er auch wieder genug Hirnkapazität um sich dem Essen zu widmen. Je schneller er damit fertig war, desto schneller konnten sie sich ja auch wichtigerem Widmen.

"Wooow", erklang es in Stereo aus den Mündern der beiden Dorians gleichzeitig. Original-Dorian war es schließlich, der sich als erster wieder fing und begeistert nickte. "Das ist echt unheimlich cool!", strahlte er und hätte um ein Haar seine Gabel fallen gelassen, "ich meine, das ist so...archaisch?" Er schüttelte den Kopf, nein, das war nicht das richtige Wort. "Was er sagen will", übernahm jetzt der Dorian-Klon das Wort, "ist dass eure Mutationen so urtypisch und kraftvoll sind. Tiere, Biester, versteht ihr?" Er sah Matt und Paige fragend an, ehe er die Tasse zum mund führte und einen Schluck Holunderblütentee nahm.

Ava, die mit einer weiteren Handbewegung die Tür dazu gebracht hatte, sich zu schließen, hatte Rodrigos Tattoo bewundern angeguckt und schließlich stumm seinne Worten gelauscht. "Ich glaube schon, dass sie gerne hierher kommen würden", erwiderte sie mit einem traurigen Lächeln und streifte dann ihre Schuhe ab, um sie neben der Tür an die Wand zu stellen, "das Problem ist eher, dass sie jemanden finden müssten, die auf die kleinen aufpassen. Auch wenn sie das gerne behaupten, die beiden sind noch nicht alt genug, dass man sie über einen längeren Zeitraum alleine lassen kann." Sie zuckte mit den Schultern und hob den Blick als sie Schritte hörte. Ihr Blick traf Dannys, woraufhin dieser den Mund verzog, sich schnell abwandte und im Bad verschwand, die Tür hinter sich ins Schloß krachen lassend. "Ich weiß ja, dass wir uns getrennt haben", seufzte Ava leise und spürte, wie sich ein Kloß in ihrer Kehle bildete, "aber muss er mich deshalb so behandeln als wäre ich der schlimmste Mensch auf Erden?!" Sie setzte sich auf die Bettkante und zog eines der Beine an, ehe sie fragend zu Rodrigo aufsah.

"Och, ich habs nichts gegen ne gratis Akupunktur", erwiderte Sofia schulterzuckend und grinste Spike kurz an, "hab gehört die helfen gegen alle möglichen Wehwehchen." Sie beugte sich vor und sah erwartungsvoll zu Spike hoch während sie darauf wartete, dass er das Feuerzeug benutzte und sie ihre Zigarette anzünden konnte.

"Na klar, gib nur mir die Schuld", erwiderte Felipe knurrend und zog die Bettdecke hoch, "dafür dass du mein bester Kumpel bist, scheinst du aber nicht besonders viel von mir zu halten." Der Wolf in ihm brachte ihn dazu, die Zähne kurz zu blecken, sodass die spitzen Eckzähne aufblitzten. "Darf ich dich daran erinnern, dass SIE in MEINE Zelle gekommen ist? Ich wusste von dem Plan nichts und es war schwer genug das Biest davon zu überzeugen, dass sie keine Beute war!" Mittlerweile krallte er die Fingernägel so fest in den Stoff, dass dieser mit einem ratschenden Geräusch einriss. "Vielleicht ist deine geliebte Emma Haynes nicht so perfekt, wie du glaubst!", fuhr er gereizt fort und der Sarkasmus in seinen Worten nicht zu überhören, "und vielleicht, abr nur vielleicht, bin ich nicht für ihre Stimmungschwankungen verantwortlich! Wer weiß, vielleicht dreht sich ja nicht ihr ganzes Leben nur um mich Arsch?! Los, geh zu ihr und finds raus! Ich leg mich hin." Erneut war das Knurren zu hören. "Verpiss dich Luke, du kannst mich mal!" Noch bevor Luke etwas erwidern konnte, hatte Felipe ihm auf schon den Rücken zugedreht und die Decke do hoch gezogen, das gerade noch ein paar Haare hervorlinsten.

Ohje. Hoffentlich war das nicht zu voreilig von ihr. Emma hatte Zachs Gesicht betrachtet, der ihrem vorherigen Blick in Matts Richtung gefolgt war. Scheinbar gefiel ihm der Gedanke, den er gerade hatte, sehr. Besonders das Zwinkern ihr gegenüber, war darauf folgte, sprach für sich.
Nein, wieso sollte das voreilig sein? Wäre ja nicht so, als hätte sie was dagegen, mit ihm zu schlafen, sie kam dabei schließlich auch auf ihre Kosten.
Ihre Beziehung mit ihrem letzten Freund lag ja auch schon etwas in der Vergangenheit...
„Nach dem Essen würde ich allerdings noch in mein Zimmer. Würde mich gerne noch... umziehen“, sagte sie und zupfte mit einem schiefen Lächeln an dem Kragen ihres Shirts.

„Hm... ja... Aber deine Mutation ist doch auch... urig. Ich meine, Harold kann sich doch auch klonen und der ist schon alt!“, sagte Paige, die eben an ihrer Tasse genippt hatte und sah Matt kurz über den Rand hinweg an, um sich seiner Zustimmung zu vergewissern.
Der hatte allerdings mehr Mühe damit, nicht zu lachen. Die Art, wie Paige das gesagt hatte, war unendlich niedlich gewesen. Wenngleich Jungs solche Wörter selten in den Mund nahmen.
„Ähm... ja“, sagte er also nach einer Weile und sah Dorian mit einem schiefen Lächeln an.
„Nun ja, dennoch haben selbst wir Probleme mit unseren Kräften, so toll sie auch scheinen... Bei Paige hat sich vielleicht noch nichts in dieser Hinsicht gezeigt, weil sich ihre Mutation erst vor kurzem gezeigt hat, aber ich... hatte ziemliche Probleme mit meiner Fähigkeit. Und sie zerrt noch heute sehr an meinen Kräften und verlangt volle Konzentration, weswegen ich eigentlich immer nur... einen sehr kleinen Teil meiner Möglichkeiten ausschöpfe. Um nichts zu riskieren“

Rodrigo hatte Danny Reaktion durchaus mitbekommen und wusste sie auch sehr wohl zu deuten. Natürlich nahm er es Ava noch übel, dass sie mit ihm Schluss gemacht hatte. Er liebte sie noch und gleichzeitig war er sauer auf sie. Und verletzt. Eine ungünstige Kombination, gerade wenn man bedachte, dass sie sich heute wohl dieses Gästezimmer teilen mussten, bis morgen ihre Lage vor ihren Mitschülern geklärt wurde.
Seufzend fuhr sich Rodrigo durch das schwarze Haar, warf Ava einen mitfühlenden Blick zu und trat zu ihr. Behutsam ließ er sich neben ihr auf das Bett sinken und legte tröstend einen Arm um sie.
„Er braucht einfach noch etwas Zeit, bis er über dich hinweg ist. Das gibt sich bald... Aber deswegen bist du noch lange nicht der schlimmste Mensch auf Erden“

„Ich bezweifle, dass dir diese Akupunktur gefallen wird“ Spikes Blick war ziemlich finster und überaus vielsagend. Er meinte seine Worte ganz genau so, wie er sie sagte und ließ gleich noch eine stumme Drohung mitschwingen. Sie sollte ihn nicht herausfordern, sollte ihr ihr Leben lieb sein. Unwirsch entzündete er dann das Feuerzeug schließlich und hielt es ihr hin.
„Was machst du eigentlich hier? Müsstest du nicht eigentlich zu Hause bei deinen Eltern sein?“

„Ach...scheiße, Mann. Das habe ich nicht so gemeint... Ehrlich“ Luke raufte sich die Haare und stand schließlich mürrisch auf. Kacke. Das hatte er nicht gewollt, auch wenn er sauer auf Felipe war. Aber das eher unbegründet. Er konnte nichts dafür, dass Emma sich in ihn verliebt hatte... und jetzt auf einmal mit Zach anbändelt.
„Sorry... Mir... macht das nur zu schaffen... Ich gehe... Such sie und..rede mit ihr“, murmelte er, wandte sich ab und ging zur Tür hinüber.

"Ja, klar, kein Problem, lass dir ruhig Zeit", antwortete Zach fröhlich nach kurzem Zögern. Was war er stolz auf sich, dass das Zögern auch damit zu erklären war, dass er erstmal eine Mundvoll Nudeln runterschlucken musste. Und nebenbei nicht mal durchklang, dass er kurzzeitig enttäuscht war. Wenn sie erstmal auf ihrem Zimmer war, dann würde sie wohl nicht wieder zu ihm kommen. Im Grunde hätte es ihn sogar gewundert, wenn sie wirklich nochmal zu ihm gekommen wäre, immerhin saß ihm da Emma gegenüber und die hatte, soweit er wusste, sich immer sehr korrekt und höchst Amerikanisch verhalten, was das Führen von Beziehungen anging.