Mutant High-Das RPG XX

Kit gab sich alle Mühe ruhig und normal dazusitzen, aber unter Erons Blick wäre auch ein Faultier nervös geworden. Eron hatte ihn sowieso immer viel zu schnell durchschaut, und jetzt, wo er diese gruselig blauen Augen hatte, fühlte Kit sich, als würde er glatt durch ihn durch schauen.
"Sag mal, hast du dir die Sachen für den Unterricht angesehen?", fragte er und wechselte die Sitzposition.

Da Alexei eh nicht viel Wert auf Worte legte, hatte er gar nichts dagegen den Kuss noch ein wenig auszudehnen.
"Also, entweder schwänzen wir heute doch. Oder wir gehen Frühstücken", sagte er, als er sich von ihren Lippen trennen konnte.

"Ich hab das Gefühl die Ohren sind zu", murmelte Dale und schlug sich anschaulich ein paar Mal leicht gegen das linke. "Muss an der Erkältung liegen. Da spielt der Gleichgewichtssinn nicht mehr in meinem Team."

"Gute Idee, danke", sagte Notion und lächelte Vallery dankbar zu, auch wenn sie die Vorstellung ein bisschen zum Schämen fand. Vor allem die Massage. Wo das Enden würde, konnte sie sich denken. Zu ihrer eigenen Verblüffung und Schande fand sie den Gedanken nicht einmal uninteressant.

"Halbwegs triffts", sagte Molly mit einem schiefen Lächeln und zuckte dann die Schultern. "Es ist hier eigentlich wie eine High School und dann doch wieder ganz anders. Irgendwie tu ich mich damit schwer."

„Bitte, ich freu mich, wenn ich helfen kann“ Vallery nippte an ihrem Kaffee, nahm ein paar Schlucke und trank ihn dann ganz aus. Das sollte sie wenigstens für die ersten paar Stunden wach halten – bräuchte sie jetzt nur noch etwas, dass sie auch bei Laune hält.
Und wenn sie so etwas finden sollte, sollte Leonie auch etwas davon abgeben. Ob sie irgendetwas ausgefressen hatte? Sie sah sie suchend um und entdeckte Eileen an einem der Tische. Mia war nicht mehr bei ihr, vermutlich hatte sie sich schon auf den Weg gemacht.
Vallery stellte die Tasse auf den Tisch und fragte sich, ob Leos Schwester mehr wusste.
„Und nächstes Wochenende kommt Jared wieder hier her?“

„Hm... das dauert ein bisschen, bis man sich daran gewöhnt. Die Mutant High ist... wirklich nicht mit anderen High Schools vergleichen. Höchstens was den Unterrichtsstoff angeht, die Klassenräume... aber davon abgesehen, doch etwas speziell hier“ Leonie rückte ihre Brille zurecht und lehnte sich lächelnd auf ihre Stuhl zurück.
„Besonders die Schüler und die Professoren... Aber auch daran gewöhnt man sich...“, versicherte sie und schob die Hände in ihren Pulli.

Gott sei Dank hatte Dahlia den Joghurtbecher schon auf dem Tisch abgestellt, denn ansonsten wäre er ihr garantiert aus der Hand gefallen. Der Löffel jedoch fiel klirrend zu Boden, während sie Nate noch immer fassungslos ansah. "Meinst....meinst du das ernst?", fragte sie schließlich, wobei ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern war, "du warst wirklich....tot?"
Ihre blauen Augen starrten stur geradeaus, während sie langsam die Hand ausstreckte und sie auf Nates legte. Ganz so als hätte sie Angst, dass er sich gleich in Luft auflösen könnte.

"Du meinst die Texte? Ja, hab sie mir gestern Abend nochmal durchgelesen", erwiderte Eron und schob sich ein Stück Bacon in den Mund, um geräuschvoll darauf herum zu kauen, "war niff fo flimm." Er zuckte mit den Schultern und schluckte das Essen dann hinunter. "Reicht wohl, wenn wir sie einfach damit arbeiten lassen, oder?"

"Hm, nicht dass du noch eine Mittelohrentzündung kriegst." Gentle runzelte leicht die Stirn. "Vielleicht solltest du heute nachmittag doch lieber zu Pam gehen? Sie hat auch bestimmt alternative Heilmittel wenn du keine Tabletten haben willst."
Er ging den Gang entlang zur Tür, behielt Dale aber wachsam im Blick, falls er wieder stolpern sollte.

"So verlockend Variante 1 auch ist, ich befürchte, wir können es uns im Moment nicht leisten", seufzte Soraya und warf einen wehmütigen Blick Richtung Zimmertür, "also bleibt es beim ursprünglichen Plan: Frühstücken und Unterricht."
Sie drückte Alexei noch einen letzten kurzen Kuss auf die Lippen, verschränkte ihre Finger dann in seinen und zog ins sanft mit sich Richtung Mensa.

Als Javiers Wecker klingelte, erschrak er sich so sehr, dass er um ein Haar aus dem Bett gefallen wäre. Er hatte so tief geschlafen, dass das stetige Klingeln ihn aus einem ziemlich wirren Traum gerissen hatte. Er war wieder in der Quarantänestation gewesen, bei Isalie, und sie hatte ihm weinend verkündet, dass er ganz allein schuld sei, dass ihr Leben in Scherben läge. Dann war sie ausgestanden und dicke Ranken waren aus dem Boden geschossen um Javier zu fesseln, während Isalie höhnisch lachte...
Schlaftrunken versuchte Javier, sich aus der Decke, in der er sich hoffnungslos verheddert hatte, zu befreien, während der Wecker munter weiter piepte.

"Wenn nichts dazwischen kommt", antwortete Notion nickend. Sie pustete kurz in ihre Tasse und nahm dann einen Schluck.
"Wie ist das mit Will, kommt er dich besuchen? Er muss ja auch furchtbar beschäfftigt sein." Das war vielleicht nicht unbedingt das klügste Thema, dass sie anschneiden konnte, aber Vallery war die einzige, die ihr einfiel, die auch eine quasi-Fernbeziehung führte und damit auch die einzige, mit der sie sich darüber austauschen können würde.

"Das haben mir jetzt so viele gesagt, dass ich es schon fast glaube", lache Molly und Lächelte Leonie dann dankbar an.
"Ich bin das erste Mal wirklich von Zuhause weg. Also länger als auf Ferien oder Schulausflügen. Mir fehlt mein Vater und meine Oma, das macht es irgendwie schwerer sich hier reinzuleben. Dabei dauert es ja gar nicht lange um nach NYC zu kommen. Ich hab ja nicht mal den Staat verlassen. Es fühlt sich trotzdem zu weit weg an", sprudelte es aus ihr heraus.

"Mhm, denk ich auch. Damit sollten sie eine Weile beschäftigt sein", stimmte Kit zu und da das Thema so schön sicher und einfach war, blieb er gleich dabei. "Was meinst du, sollten wir das lieber offen in der Klasse bearbeiten oder die Kinder einen Aufsatz schreiben lassen. Gruppenarbeit hatten wir so viel in letzter Zeit, oder nicht?"

Dale seufzte geschlagen, ließ die Schultern hängen und nickte.
"Dran gedacht hab ich auch schon. Wäre schön wenigstens schlucken zu können ohne das Gefühl von Sandpapier zu haben. Dafür trink ich sogar deinen Pfefferminztee", sagte er und grinste schräg zu Gentle hoch.

"Schade", murmelte Alexei, halb bedauernd, halb amüsiert und ließ sich von Soraya widerstandslos mitziehen. Dafür öffnete er ihr dort aber die Tür und hielt sie auf, während sie eintrat. "Sind wir jetzt zu früh oder zu spät", fragte er, angesichts des recht leeren Raumes. Ein Blick zur Uhr zeigte, dass sie soviel zu spät gar nicht waren.

"Hm, stimmt, langsam fällts auf....", murmelte Eron stirnrunzelnd und fuhr sich mit der Hand über das Kinn, "vielleicht sollten wir heute mal wieder Frontalunterricht machen. Wahrscheinlich werden die eh alle meine neue Frisur anstarren. Ich sags dir, die Glatze hat eine hypnotische Wirkung!"

Soraya sah ebenfalls auf die Uhr. "Hm, eigentlich sind wir halbwegs pünktlich", wunderte sie sich und sah sich in der halbleeren Mensa um, "vielleicht sind die Leute ja alle schon früh los um sich diese komische Impf-Spritze zu holen oder so?" Sie sah Alexei fragend an, bevor sie in Richtung der Essensausgabe nickte. "Aber immerhin müssen wir so nicht anstehen."

"Ich würde ja immernoch behaupten, dass Salbeitee noch besser hilft, aber ich schätze, ich sollte schon dankbar sein, dass du überhaupt Tee trinkst, oder?", erwiderte Gentle grinsend und schüttelte den Kopf. Mittlerweile hatten sie die Mensa erreicht, die für diese Uhrzeit überraschend leer war. "Nanu, was ist denn hier los?", wunderte er sich.

Kyleigh saß auf dem Behandlungstisch und knetete nervös ihre Hände. Der Vorhang rund ums Bett war zugezogen und so konnte sie nur die Geräusche hören. Piepsende Geräusche, murmelnde Stimmen und hin und wieder Schritte die sich näherten und dann wieder entfernte. Sie war extra früh hergekommen um nicht so lange auf die Spritze warten zu müssen, aber mittlerweile saß sie seit fast einer Stunde hier...
"Miss Kyleigh McPherson?" Kyle war so in Gedanken, dass sie erschrocken zusammenzuckte als der Vorhand zurück gezogen wurde.
"Ähm, ja, bin ich!", kam es ein wenig verspätet, während sie sich bemühte, ein Lächeln aufzusetzen.
"Freut mich, Miss McPherson, mein Name ist Dr. Reid, Sie sind hier um sich die Impfung geben zu lassen?"
"Ja, das ist richtig."

„Das ist wie bei einem Unfall, man kann einfach nicht wegschauen“ Reshma stand hinter dem Tisch von Eron und Kit und lächelte die zwei Brüder munter an. Von ihrem gestrigen Schock und ihrer ehrlichen Betroffenheit gegenüber all den Haaren, die sie 'umgebracht' hatte, hatte sie sich erholt.
„Aber spätestens in einer Woche, wird man sich daran gewöhnt haben“, überlegte sie laut und nippte im Stehen an ihrem Kaffee.
Sie kam gerade von Pam und konnte eine der Krücken dort lassen, worüber sie sich mehr als gefreut hatte. So hatte sie wenigstens mal wieder einen Arm frei, wenn sie umher humpelte.

Er wusste zwar, dass es nicht ganz nett war, aber Nate konnte es sich einfach nicht verkneifen und wurde in dem Augenblick, da Dahlia ihre Hand auf seine legte, unsichtbar.
„Ich meine das ernst“, antwortete er, kämpfte aber mit einem Schmunzeln, das sie gar nicht sah. Erst kurz darauf wurde er wieder sichtbar.
„Entschuldige... es bot sich einfach so gut an... Aber es stimmt, was ich gesagt habe“, fuhr er dann etwas ernster fort und nickte nachdenklich.
„Ich bin nur wieder am Leben, weil... ein Mann, ein Mutant, die Fähigkeit hat Tote wiederzubeleben... wenn auch auf eine spezielle Art. Die etwas kompliziert ist...“

„Hm... ich weiß nicht“, antwortete Vallery und sah dabei betrübt in ihre leere Tasse. „Irgendwann... Nur zurzeit hat er viel um die Ohren. Mit der Bar... dem Renovieren. Das nimmt ihn ziemlich ein und schafft ihn“ Zaghaft ließ sie die Tasse los, zog ihre Arme ein wenig zu sich und verschränkte sie auf dem Tisch und legte dann ihren Kopf darauf.
„Eigentlich wollte ich ihn fragen, ob er mit mir in den Ferien wegfährt. Zu meinen Eltern... oder so. Aber ich befürchte, dass das nichts wird... deswegen habe ich ihn auch noch nicht gefragt“

„Dann bist du sogar eine richtige New Yorkerin? Wow... nein, dann hast du es eigentlich nicht wirklich weit zu deiner Familie. Sieh mal, meine Eltern und mein Bruder wohnen in Deutschland. Es kostet mich ein Vermögen, wenn ich sie besuche möchte. Und selbst dann, es... meine Eltern sind da ziemlich knifflig. Immer beschäftigt... Unser Verhältnis ist nicht sonderlich gut, aber ich vermisse meinen Zwillingsbruder. Letztes Schuljahr war er noch hier, dann hat er einen Platz an einer Uni in Deutschland bekommen...“, erzählte Leonie und lächelte matt.
„Aber dafür habe ich meine kleine Schwester jetzt hier... die habe ich davor so selten gesehen...“

"Wow, ich sehe, du bist nur noch auf einer Krücke unterwegs?", begrüßte Eron Reshma grinsend, stand dann aber auf um ihr einen Stuhl zurecht zu rücken. Immerhin war sie, technisch gesehen, noch immer gehbehindert. "Pam war doch bestimmt ganz begeistert zu sehen, dass du dir keine neuen Verletzungen geholt hast?" Er zwinkerte Reshma verschwörerisch zu.

"Oh mein Gott." Dahlia schlug erschrocken die Hände vor den Mund als Nate scheinbar verschwand und einen Augenblick später wieder auftauchte. Mit schreckgeweiteten Augen lauschte sie seinen Worten und schüttelte schließlich ungläubig den Kopf. "Das....", hauchte sie und ließ die Hände langsam sinken, "das ist...ein Wunder." Ein leichtes Lächeln legte sie auf ihre Lippen als sie sich fahrig eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. "Ich meine...wow, du bist von den Toten wieder auferstanden."

„Oh ja, aber ich glaube, sie war auch ein wenig enttäuscht, heute nicht mehr verarzten zu müssen. Vermutlich hat sie mich schon als Überraschungs-Ei angesehen, jedes Mal was neues, spannendes, nur ohne Spiel und Schokolade. Ihren Spaß hatte sie ja ganz sicher“, raunte Reshma, verdrehte ihre Augen und ließ sich dann lachend auf dem Stuhl sinken.
„Danke und ich bin so froh, eine der beiden Krücken abgegeben zu haben. Pam meinte sogar, ich könne in vier, fünf Tagen versuchen, es ohne zu versuchen. Ich sehe endlich ein Licht am Ende des Tunnels“

Etwas verwirrt musterte Nate Dahlia, die anders auf sein Geheimnis reagiert hatte, als erwartet. Und er hatte viele Reaktionen beobachten können, als der Professor die Schüler darüber informiert hatte, aus welchem Grund er wieder da war, oder warum er überhaupt wieder da war.
„Uhm...“, machte er, wenig geistreich, fuhr sich durch das blonde Haar und zuckte dann knapp die Schultern. „Ja, wie man es nimmt... Auf jeden Fall... lebe ich wieder. Zwar kürzer, als normal, aber ich habe ein paar Jahre mehr“

"Entweder das oder jemand hat sich seiner erbarmt und ihm eine Mütze gestrickt", stimmte Kit schmunzelnd zu. "Das klingt doch super, dann kannst du den Sportunterricht ja wieder übernehmen", ärgerte er sie, als Eron ihr einen Stuhl anbot. Wäre doch gut, wenn sie mit dabei war, dann hätte Eron keine Zeit mehr ihn anzusehen, als ob er ein seltenes Ausstellungsstück wäre.

"Stimmt auffallend."
Die ungewohnte Freiheit wurde auch gleich genutzt. Alexei zog Soraya mit sich und hatte schnell das Frühstück zusammen. Sogar an Sorayas Tee hatte er gedacht oder eher Harold hatte dran gedacht. "Na dann", sagte er und nickte, mit dem Tablett in den Händen, in Richtung der Tische.

"Vorgezogenes Schwänzen?", schlug Dale vor und lief lieber zu Harold rüber. "Also, ich an deiner Stelle würde mir heute keine Spritze geben lassen. Die sind bestimmt alle im Krankenhaus und stehen Schlange."

"Das tut mir Leid", sagte Notion und verzog mitfühlend das Gesicht. "Ich glaube aber, wenn du ihn fragst, dann nimmt er sich sicherlich Zeit für dich. Wenn die Handwerker unterwegs sind, dann kann er doch eh wenig machen."

"Das hört man dir gar nicht an", sagte Molly erstaunt und sah Leonie mit ganz anderen Augen an. Die Ausländer, die sie getroffen hatte, hatte man immer sehr schnell an ihrem Akzent erkannt, bei Leonie war davon nichts zu hören. "Deine Eltern.. Die würden sich sicherlich Zeit nehmen. Garantiert", fügte sie hinzu, Es passte einfach nicht in ihr Weltbild, dass Eltern sowas nicht taten. Sogar ihr Vater ließ seine Schreibmaschine Schreibmaschine sein, wenn sie ihn darum bat.

"Solange ich nicht in der Nähe bin, ist sie wahrscheinlich innerhalb von zwei Tagen wieder fit!", scherzte Eron und nahm dann wieder auf seinem Stuhl Platz, "anscheinend hab ich etwas an mir das dafür sorgt, dass Reshma sich verletzt." Er schüttelte gespielt betrübt den Kopf und schnalzte mit der Zunge. "Das ist einfach nicht fair, da hab ich endlich mal einen weiblichen Kumpel gefunden und dann ist das Karma gegen uns." Er griff sich theatralisch ans Herz.

"Ich gehe ja etwas später, dann ist bestimmt weniger los", erwiderte Gentle. Eigentlich würde er Dales Rat nur zu gerne folgen, aber dann würde er es wahrscheinlich ewig vor sich her schieben. Lieber gleich erledigen!
Er ließ den Blick durch die Mena schweifen und runzelte kurz die Stirn, als er Alexei und Soraya an einem der Tische sah. Seiner Meinung nach war es keine gute Idee, dass sie sich auf jemanden wie Alexei einließ, aber er erinnerte sich noch gut daran, wie sie ihn zurechtgewiesen hatte, als er sich das letzte Mal eingemischt hatte...

"Als wäre es der Morgen eines Ferientages...", murmelte Soraya beim Anblick der zahlreichen leeren Tische. Als ihr Blick Gentles traf, warf sie ihm einen kurzen aber strengen Blick zu, ehe sie an einem der freien Tische Platz nahm. Sie hatte keine Lust, dass auch er sich in in ihre Beziehung mit Alexei einmischte.
"So könnte das meinetwegen jeden Morgen sein", plauderte sie los und lächelte Alexei an, "keine Schlange vor der Essensausgabe, keine ewige Suche nach freien Tische..."

"Oh Gott." Dahlia wusste nicht genau, was sie sagen sollte, also begann sie, an ihren Fingernägeln herum zu zuppeln, ihre typische Stressreaktion. "Das ist...wie lange ist denn..kürzer?", fragte sie schließlich und legte den Kopf schief. Vielleicht hatte er ja nur wenige Jahre? Das wäre einfach nicht fair...er war so ein netter Kerl.

„Handwerker, hmm“, machte Vallery und sah noch trübsinniger drein. „Momentan spart er sich die und spannt Freunde ein, die ihm beim Ausräumen der Immobilie helfen. Sogar sein Bruder ist vorbei gekommen und Jasper pendelt zwischen hier und England. Taneesha hilft auch, wo sie kann... und ich bin hier...“, murrte sie und fuhr sich mit einer Hand fahrig durch das blonde Haar.

„Meine Eltern sind da irgendwie die Ausnahme. Den ihre Zeit ist immer begrenzt...“ Leonie lehnte sich nach vorne und stützte ihren Kopf in ihrer Hand ab. Den Arm legte sie dafür auf die Tischplatte und sah Molly mit einem traurigen Lächeln an.
„Ich war früher nicht so... einfach, weswegen meine Eltern sich oft über mich geärgert haben. Seit dem herrschen da so gewisse Spannungen und...wir vermeiden es, länger als notwendig miteinander zu reden...“, verriet Leonie ihr und zupfte an einer braunen Strähne herum.
„Ich kann mich kaum noch daran erinnern, wann meine Eltern, meine zwei Geschwister und ich zusammen gewesen waren... alle gleichzeitig...das letzte Mal...“

„Vielleicht waren auch die Haare Schuld“, warf Reshma grübelnd ein und schlang ihre schlanken Finger um ihre Kaffeetasse. „Mal angenommen, das schlechte Karma ging von ihnen aus, dann müsste ja jetzt alles gut sein. Dass heißt, mir passiert nichts mehr in deiner Nähe. Das sollten wir bei Gelegenheit ausprobieren... aber nicht, das wir es darauf anlegen müssen... So von wegen, ich hake mich bei dir ein und laufen über eine Straßenkreuzung bei Rot und schauen, ob wir heil auf die andere Seite kommen“

„Die Hälfte, in etwa. Ich weiß nicht genau, wo die durchschnittliche Lebenserwartung hier liegt, ich habe mal was von 78 Jahren gehört... und davon die Hälfte... Also werde ich vermutlich so mit 37 Jahren sterben. Vielleicht werde ich auch ein, zwei Jahre älter, ich weiß es nicht genau“, antwortete Nate, rührte ein letztes Mal mit dem Löffel durch den Jogurt und stellte diesen dann beiseite. Gerade Mal noch zwanzig Jahre... wenn überhaupt.

"Mein Gott..." Dahlia spürte ein Stich in ihrem Herzen und legte instinktiv ihre Hand darauf. Allein die Vorstellung...zu wissen, dass man wahrscheinlich nicht einmal 40 Jahre alt werden würde war...unerträglich.
Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Hier saß sie und heulte rum wegen ihrem Freund und ihr gegenüber saß jemand, der 2 Jahre tot gewesen war und wahrscheinlich nicht einmal mehr 20 leben würde.
Da sie nicht wusste, was sie sagen sollte, stand sie einfach auf, umrundete Nates Sessel und umarmte ihn seitlich, während sie ihr Gesicht in seinen kurzen blonden Haare vergrub.

"Nein, das hatte ich eigentlich nicht geplant", grinste Eron und ertappte sich dabei, wie er Reshmas schlanke Finger betrachtete. Sein Dad hätte wahrscheinlich gesagt, dass sie Klavierhände hatte und einen kurzen Moment fragte er sich, ob sie wohl Klavier spielen konnte.
"Aber wer weiß, vielleicht hast du ja Recht, vielleicht waren die Dreadlocks für mein mieses Karma verantwortlich. Wir bleiben gespannt."

Na wunderbar, dachte Kit und richtete seinen Blick lieber in eine andere Richtung. Das Knistern zwischen den beiden konnte er jetzt nur schwer ertragen. Einerseits freute er sich, dass Eron jemanden hatte, der ihn von Pat ablenkte. Auf der anderen Seite erinnerte es ihn zu sehr an Leo. Die immer noch nicht in der Mensa war, wie er gerade feststellte.

"Ich wünsch dir viel Glück", grinste Dale und stellte trotzdem eine Tasse Kaffe auf sein Tablett. "Gentle braucht übrigens einen Eimer voll Pfefferminztee", sagte er zu Harlod, der daraufhin Gentle etwas überrascht ansah. "10 oder 20 Liter?", fragte einer seiner Klone im Vorbeigehen.

"Keine dummen Blicke und Kommentare", stimmte Alexei zu und rückte ihr einen Stuhl zurück, bevor er sich selber setzte. Gentles Blick hatte er nicht bemerkt.

"Okay, das ist.. doof", stimmte Notion zerknirscht zu und wusste dann auch nicht weiter. Ihr würde es wohl auch nicht anders gehen, wenn Jared richtige Jobangebote bekam und Spielen musste.

"Das ist.. Furchtbar!", rief Molly und legte Leonie instinktiv die Hand auf die Schulter. "Ich wüsste gar nicht, wie ich das überleben sollte. Ganz ohne Familie und dann auch noch weit weg von Zuhause. Du bist eine starke Person."

Erstaunt blinzelte Nate, der etwas brauchte, bis er verstand, was geschah. Behutsam legte er seine Hände auf ihre Arme und lächelte dann. Es rührte ihn, dass sie so reagierte, obwohl sie ihn gerade mal ein paar Tage kannte. Nicht einmal eine ganze Woche.
„Hey... ist doch nur halb so schlimm. Es wäre ja nicht so, als wäre ich der einzige, der früher stirbt. Dort draußen in der Welt sterben sogar Kinder... und ich wette, von denen steht keines von den Toten wieder auf. Ich kann mich also... glücklich schätzen, überhaupt... eine zweite Chance bekommen zu haben“

„Hm, am besten, du verbrennst die Reste deiner Haare. Noch kannst du sie aus dem Müll fischen, wenn du es willst“, schlug Reshma schmunzelnd vor und nippte an ihrem Kaffee, während ihr Blick zu Kit hinüber huschte. Schien, als würde er nach jemanden Aussicht halten.
„Suchst du wen, Kit?“, fragte sie daher neugierig und setzte ihre Tasse ab, ließ sie jedoch noch eine Weile in ihren Fingern in der Luft schweben.

Leonie war überrascht über Mollys Worte, die sie so überfielen, dass sie kurz zusammen gezuckt war. „Meinst du?“, brachte sie im ersten Moment nur heraus, blinzelte und biss sich dann auf die Unterlippe. Sie selbst hatte eigentlich immer viel mehr das Gefühl, dass sie nur stark tat und versuchte, die anderen das glauben zu lassen. Aber innen drin, gerade jetzt, fühlte sie sich so kaputt. Vor ein paar Stunden hatte sie ihre Beziehung zum Scheitern verurteilt.
Und sobald es klingelte, würde Kit ins Zimmer herein kommen und sie wusste, seine Blick würden wie Scherben und Klingen sein, die sie verletzten.
„Ich glaube nicht...“, fügte sie leise murmelnd hinzu und blinzelte angestrengt ein paar Tränen weg.

"Hm, japp, eindeutig", stimmte Vallery zu, raffte sich dann allerdings auf, setzte sich wieder aufrecht hin und sah Notion fragend an.
"Was meinst du, sollen wir uns langsam auf den Weg machen? Je schneller wir dort sind... umso schneller sind wir hoffentlich auch wieder aus Englisch"

"10 Liter reichen, danke Harold!", rief Gentle dem Klon lachend nach, bevor er sich an den Harold direkt vor sich wandte, "und einen 5 Liter Eimer für Dale bitte!"
"Ich tu, was ich machen kann!", erwiderte der Koch schmunzelnd, verschwand im hinteren Teil der Küche und kam einige Moment später mit einer kleinen Kanne Tee und zwei Tassen zurück. "Die Eimer waren leider aus, aber ich hoffe, die hier reichen auch?", fragte er mit todernster Miene.

"Wobei dir ja hoffentlich irgendwann komplett ausbleiben", setzte Soraya hinzu und lächelte Alexei dankbar zu, ehe sie nach der Tasse mit dem Tee griff, "aber immerhin hat sich Hellblazer bis jetzt zurück gehalten, das ist doch immerhin etwas." Ganz im Gegensatz zu Natalie, die einige Minuten lang Sorayas Ohren mit einem Singsang strapaziert hatte, der zum größten Teil aus "Soraya und Alexei sitzen im Baum, knutschen rum, man glaubt es kaum!" bestanden hatte...

Als Kyleigh aus dem Krankenhaus trat, kam sie an der Schlange vorbei, die mittlerweile schon die halbe Straße hinunter reichte. Das waren wirklich eine Menge Menschen, die sich die Spritze holen wollten.
Einen kurzen Moment lang blieb Kyleigh stehen und sah sich um, ob in der Reihe vielleicht ein bekanntes Gesicht zu entdecken war. Als sie jedoch niemanden sah, ging sie mit schnellen Schritten zu nahegelegenden Bushaltestelle. Mit ein bisschen Glück würde sie zum Anfang der zweiten Stunde wieder an der Schule sein. Rasch zog sie das Handy aus der Tasche und schrieb eine kurze Nachricht an Aiden, dass sie die Impfung hinter sich gebracht hatte und zog dann ihren MP3-Player aus dem Rucksack, um sich die Wartezeit mit ein bisschen Musik zu vertreiben.

"Tut mir echt leid, normalerweise hab ich nicht so nah am Wasser gebaut", schniefte Dahlia und wischte sich unauffällig mit dem Handrücken eine Träne aus dem äusseren Augenwinkel, "aber es ist so...toll, wie du damit umgehst. Wie du einfach das Positive siehst."
Sie legte ihre Hand auf seine Schulter und lächelte ihm schief zu. "Ehrlich, ich wünschte, ich wäre so stark wie du."

Erons Blick ging ebenfalls zu Kit, der tatsächlich so aussah, als würde er nach jemandem suchen. "Bist du mit jemandem verabredet?", fragte er überrascht und drehte den Kopf, sodass er ebenfalls in die Richtung sehen konnte, in die Kit blickte.

Aiden saß an einem der Tische in der Mensa und machte sich gerade über sein Frühstück her, als er Kyleighs SMS bekam. Rasch zog er sein Handy heraus, las sich die Nachricht durch, gratulierte und teilte ihr mit, dass er sich freute, wenn sie nachher käme. Er würde ihr einen Platz freihalten, wenn sie wollte und schickte das alles in einer SMS ab, ehe er wieder nach seinem Kaffee langte.

„Ich bin nicht stark, aber es ist schön, dass es den Anschein hat“, gab Nate lächelnd zurück und strich ihr nachdenklich eine Strähne zurück. Seufzend zog er seine Hand anschließend wieder zurück und verzog ernst sein Gesicht. „Ich weiß einfach, dass es nichts bringt, negativ darüber zu denken... es macht keinen Unterschied, egal ob ich es ungerecht finde, oder eine Scheißangst habe, noch einmal zu sterben... es wird passieren. Und ehrlich gesagt, vor ein paar Tagen... habe ich mich gefragt, für was ich eigentlich wiederbelebt wurde. Weil alles-“ Nate hob gestikulierend seine Arme und schnaubte dann. „Es war furchtbar. Es ist ja nicht so, als könnte ich mich daran erinnern, wie es war, tot zu sein... Als ich aufwachte, dachte ich, es wären nur ein paar Tage vergangen... keine zwei Jahre... und in dieses zwei Jahren kann sich unheimlich viel verändern“

"Was?", fragte Kit erschrocken und drehte den Kopf wieder zurück. "Nein. Nein, sollte ich?" Fahrig schlug er dabei mit der Hand gegen seine Tasse und konnte nur im letzten Augenblick verhindern, dass diese umkippte und den Inhalt auf dem Tisch verteilte. "Fuck!", fluchte er sehr leise.

"Oh! Entschuldigung!", rief Molly und strich beruhigend über Leos Schulter. "Klar fühlst du dich nicht stark, nach einer Trennung. Aber ehrlich! Ich finde dich sehr stark. Ich könnte ohne meinen Vater, ganz alleine in einem fremden Land nicht überleben! Und wenn ich einen Freund hätte, mit dem ich Schluss gemacht hätte, dann würde ich wahrscheinlich in meinem Zimmer liegen und vor selbstmitleid vergehen!"

"Hast du Hoffnungen?", fragte Notion lachend, sammelte aber ihre Sachen zusammen um zu gehen. Immerhin wollte sie auch nicht zu spät zum Unterricht kommen. Wenn man schon die Hausaufgaben nicht machte, konnte man wenigstens pünktlich da sein. Wobei zu spät kommen sehr schwer war, wenn die Lehrer noch in der Mensa saßen.

"Vollkommen, zuviel des Guten", sagte Dale mit einem gespielten schaudern. Schon wieder Tee. Obwohl er ja wirklich half. "Um den gerne zu trinken muss man wohl in Arabien aufwachsen", sagte er mit einem Blick auf Gentle, als Harold die Kanne plus Tasse auf sein Tablett stellte.

"Ich glaub der hat nur ne lange Leitung", sagte Alexei und trank einen Schluck Kaffe. Als er die Tasse absetzte zierte ein recht verschlagenes Grinsen sein Gesicht. "Oder Stone fordert ihn so sehr, dass er nur noch mit nem Tunnelblick durch die Weltgeschichte eiern kann."

Als Kyleigh die Sms las, schlich sich ein kleines Lächel auf ihre Lippen. "Das wäre toll, bis nachher. Ich liebe dich :*", tippte sie und schickte die Nachricht dann ab. Einem alten Mann, der zur Bushaltestelle kam, bot sie höflich ihren Platz an und summte dan gut gelaunt das Lied mit, das ihr MP3-Player abspielte.

Dahlia spürte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete, als sie Nates Worten lauschte. Es war, als würde er genau beschreiben, wie sie sich fühlte, nur etwa 100 Mal schlimmer. Sie hätte gerne etwas Aufmunterndes gesagt, aber sie war nicht besonders gut im trösten. Meistens war es ja auch sie, die rumsaß, weinte und getröstet werden musste.
Dementsprechend folgte Dahlia ihrem ersten Impuls, beugte sich vor und gab Nate einen sanften Kuss. "Tut...tut mir leid", murmelte sie einen kurzen moment später und biss sich auf die Unterlippe, "ich weiß nicht, warum ich das getan habe..."

"Mit dir stimmt doch etwas nicht." Eron sah seinen Bruder ernst an und verschränkte erneut die Arme. "Da ist was im Busch, und zwar was ziemlich Großes, wenn du mich fragst. Was zur Hölle ist los mit dir?"
Sein Bruder fluchte so gut wie nie, und auch wenn es sehr leise gewesen war, hatte Eron das "Fuck" deutlich gehört.

"Das oder man muss in einer Familie aufwachsen, in der so gut wie niemand Kaffee mag!", lachte Gentle, der auf sein Tablett einen Teller mit belegten Broten legte. "Was willst du haben?", fragte er an Dale gewandt, "Brot? Cornflakes? Porridge? Eier und Speck?"

Soraya prustete in ihren Tee, wodurch einige Tropfen des Getränks durch die Luft flogen. "Sowas kannst du doch nicht sagen, wenn ich trinke!", lachte sie, wobei sie ab und an kurz hustete, "ich hab mich total verschluckt!"
Sie sah Alexei einen Moment lang vorwurfsvoll an, grinste dann aber. "Naja, sie wirkt wie eine ziemlich....resolute Person", setzte sie leise lachend hinzu.

„Also, das muss wohl einfach an diesem Tag liegen“, bemerkte Reshma kopfschüttelnd und lehnte sich mit ihrer Kaffeetasse zurück, nachdem sie Kit neugierig gemustert hatte.
„Dieser eine Junge... Gabriel, der sieht schon seit dem Wochenende aus, wie drei Tage Regenwetter. Und als ich vorhin die ältere der beiden Lehmannschwester im Flur gesehen habe... ich habe sie erst nicht erkannt. Wundert mich, dass sie zum Unterricht geht, sie sah ziemlich fertig aus. Oh und Vallery, ich glaube, die arme verzweifelt noch an den Hausaufgabe“, erzählte Reshma mitfühlend und nippte an ihrem Kaffee.

„Das habe ich auch vor ein paar Minuten noch gemacht“ Leonie lächelte matt und wunderte sich irgendwie über die ganze Situation. Die ganze letzte Woche über hatten sie beide es nie wirklich geschafft, miteinander zu reden, obwohl sie sich ein Zimmer teilten! Und jetzt saßen sie hier und redeten. Ganz normal. Zumindest am Anfang. Jetzt war ihre Themenwahl... naja, es jagte ihr irgendwie einen Schauer über den Rücken.
„Hey... danke... Für das, was du sagst und dass du dir mein Gejammer anhörst. Das ist... echt lieb... Da hatte ich wirklich verdammt Glück mit meiner Zimmergenossin“

Die Situation kam Nate irgendwie bekannt vor, als Dahlia ihn auf einmal küsste. Es erinnerte ihn an den Morgen, als Vallery bei ihm übernachtet hatte und traurig gewesen war. Er hatte gesehen, wie zerstreut sie gewesen war und dann hatte er sie geküsst. Auch mehr Instinktiv. Da war einfach das Gefühl gewesen, dass es schon richtig wäre. Aber das war er nicht.
Blinzelnd sah Nate Dahlia an, spürte ihren Kuss noch auf seinen Lippen und fragte sich, wie es mit diesem war. Ein warmes Lächeln ließ seine Mundwinkel dann nach oben zucken und sah mit seinen blauen Augen kurz beiseite.
„Schon okay... Danke. Uhm... könnte ich...kurz-?“ Fragend sah er wieder zu ihr auf, erhob sich dann von dem Sessel und nahm sie im nächsten Moment in die Arme. Eine Umarmung hatte er gerade irgendwie... gebraucht.

„Ich habe immer Hoffnungen, wenn es um ein verfrühtes Ende der Unterrichtsstunden angeht“, gab Vallery mit einem Engelsgleichen Lächeln zurück und klimperte mit ihren Wimpern, ehe sie leise lachte. „Nur erfüllen sie die sich nur so selten...trotzdem, ich gebe nicht auf! Könnte ja sein, dass im Winter mal die Heizungen ausfallen und wir deswegen... abbrechen? Mir würde es zwar nichts ausmachen... aber ihr anderen würdet vermutlich echt frieren... Ah. Außer Hellblazer. Dieser kleine Feuer spuckender Drache“, murrte sie und verdrehte die Augen, während sie aufstand und ihre Tasche nahm.

"Nichts ist los!", gab Kit zurück und versuchte nicht allzu schuldig, wütend oder frustriert zu gucken, als Reshma Leo erwähnte. "Es ist eben einfach nicht mein Tag. Das Wochenende war nicht der Burner." Für einen Augeblick gab er sich selbst nach und rieb sich aufgebend mit den Fingern die Nasenwurzel. "Was weiß ich", murmelte er dabei.

Dale sah zweifelnd auf das Angebot hinab. Furchtbar, wenn etwas, dass man sonst für recht wiederlich hielt plötzlich seinen Reiz bekam.
"Ich glaub ich halt mich heute mal an Porridge. Das flutscht besser", sagte er leicht knurrig und ließ sich von Harold eine Schale voll geben.

Alexei lachte daraufhin. Wirklich und wahrhaftig.
"Resolut ist aber sehr nett ausgedrückt", sagte er daraufhin, während seine Mundwinkel noch verräterisch zuckten. "Mich würde es nicht wundern, wenn sie bald das nächste Kind werfen würde."

Notion konnte ein Lachen nicht verhindern, genauso wenig wie das hastige umschauen, ob Caleb nicht gerade in Höhrweite war.
"Er kann doch ncihts dafür, dass er so ein... feuriges Temperament hat", sagte sie, weil sie das Gefühl hatte, dass es nicht fair war sowas über ihn zu sagen.

"Haben wir wohl beide", lächelte Molly schräg zurück. Ihr kam das ganze auch irgendwie merkwürdig vor. Vielleicht lag es daran, dass Leonie gerade sehr verletztlich wirkte, aber sie konnte sich nicht vorstellen, wie man Leo nicht mögen können sollte. Bevor sie jedoch mehr sagen konnte landete eine Tasche auf dem Tisch eine Reihe vor ihr und ließ sie aufblicken.

"Morgen", flötete Seth den beiden entgegen und setzte sich rittlinks auf den Stuhl, den Rücken zur Tafel. Leo sah scheiße aus und das nur wegen diesem dämlichen Kit. Wenn der sie nicht sitzen gelassen hätte, dann ginge es ihr gut. Mit ihm zusammen, dann wäre sie jetzt seine Freundin, da war er sich sicher. Aber so schnell gab er schließlich nicht auf. Die Nacht war schonmal ein Anfang gewesen. Leo würde das sicherlich bald auch einsehen. "Ihr seht nicht sonderlich motiviert aus", sagte er, verschränkte die Arme auf der Rückenlehne und legte das Kinn obendrauf. Den Blick hatte er dabei stur auf Leo gerichtet.
"Leonie gehts auch nicht wirklich gut", sagte Molly kleinlaut, die nicht umhin konnte zu bemerken, dass zwischen dem Neuankömmling und Leo eine Spannung herrschte.

Dahlia erwiderte die Umarmung, während ihre Hand tröstend über Nates Rücken strich. Auf dem T-Shirt konnte sie noch einen Hauch seines Aftershaves riechen, es roch herb aber dennoch süßlich. Es roch irgendwie nach Geborgenheit und so ertappte Dahlia sich dabei, wie sie ihre Nase im Stoff seines T-Shirts begrub. Für einen kurzen Moment schienen der Stress, die Betrübtheit der letzten Tage von ihr abzufallen, während sie einfach nur dastand und Nate umarmte.

Eron sah Kit vorwurfsvoll an, seufzte dann aber und zuckte mit den Schultern. Im Moment würde er nichts aus Kit heruas bekommen, das war ihm klar. Aber so schnell würde er nicht aufgeben. Nicht zuletzt weil es ihn unheimlich wurmte, dass Kit ihm nicht seine Sorgen anvertrauen wollte.
"Mein Wochenende war ganz okay", versuchte er sich also an belanglosem Smalltalk, "hab immerhin die Aufgabe fertig bekommen und ne realtiv gute Zeit beim 100-Meter-Lauf hingelegt."

Gentle holte sich noch einen Orangensaft und drehte sich dann mit dem vollen Tablett in den Händen den Tischen zu. "Wollen wir einen eigenen Tisch oder siehst zu jemanden, zu dem wir uns setzen könnten?" Er sah fragend zu Dale hinüber.

"Oh mein Gott, meinst du wirklich?!" Soraya warf einen hastigen Blick über ihre Schulter, konnte aber weder Caleb noch Tina irgendwo entdecken. Mit unverhohlener Neugier im Blick beugte sie sich etwas vor. "Wie kommst du darauf? Sind sie nicht ein bisschen...jung für zwei Kinder?"
Sie dachte kurz daran, wie anstregend es schon war, auf Jamila aufzupassen, obwohl sie die meiste Zeit im Kinderflügel verbrachte. Und immerhin war sie schon fast 5 und kein Säugling mehr...

Oha, da war jemand wirklich schlecht drauf. Reshma setzte ihren Kaffee langsam auf dem Tisch ab, drehte ihre Tasse ein wenig und sah dann zu Eron auf. „Und du bist vermutlich auch gefühlte fünzig Kilo auf deinem Kopf los, ist das nicht auch irgendwie ein Pluspunkt?“, fragte sie schmunzelnd und rutschte dann mit dem Stuhl ein Stück zurück.
„Ich gehe mir eben noch was zu Essen holen“, erklärte sie, stand auf und lächelte Eron matt zu, ehe sie in Richtung der Essensausgabe verschwand.
Sie hatte irgendwie das Gefühl gehabt, auf einem Minenfeld zu sitzen, bei den zweien.

„Ohohoho, bist du dir da sicher!? Er macht das doch mit Absicht, dass er sein 'feueriges Temperament' an uns auslässt, wenn wir es wagen, ihn auch nur schief anzuschauen. Was soll ich sagen? Wenn ich hier einen zur Eissäule erstarren lasse, ist meine 'eisige Natur' wohl auch keine Entschuldigung“, gab Vallery pampig zurück und schnaubte. „Tut mir Leid... ich glaube, ich muss nur n bisschen heiße Luft ablassen. Und er bietet einfach... genug Fläche...“, seufzte sie dann und lehnte sich ein wenig zu Notion hinüber. „Ich verrate dir was, als ich hier neu war, fand ich ihn unheimlich cool... aber ein paar Wochen hier und ich war kuriert“

„Ja und das weiß er auch“, murrte Leonie, die Seth kurz finster anstarrte. Wieso machte er das zum Teufel!? Dass er auf sie warten würde, war ja schön und gut, aber ging das nicht irgendwie... unauffälliger? Leise? Nicht so verdammt offensichtlich!?
Wenn die Stunde beginnen würde, war er wenigstens gezwungen, sich von ihr abzuwenden – zu wissen, dass er sie die ganze Zeit so anschauen würde, würde sie früher oder später ausrasten lassen. Es machte sie jetzt schon total hibbelig, sodass es sie in ihren Beinen kribbelte.
„Seth... kannst du woanders hin schauen“, raunte sie also nach wenigen Sekunden, wobei sie zu Molly sah und diese anlächelte, dankbar für ihre Wort.

Es tat unvorstellbar gut, jemanden hier zu haben, mit dem er Reden konnte und diese Umarmung half ihm, sich wieder in den Griff zu bekommen und die trüben Gedanken beiseite zu schieben, was manchmal an schlechten Tagen Stunden dauern konnte.
Hier im Krankenhaus hatte er ohnehin irgendwie das Gefühl, dass er langsam wieder er selbst wurde, auch wenn es ein wenig brauchte. Er könnte heute Jared anrufen, irgendwie würde er sich gerne mit ihm unterhalten. Entschuldigen.
Nate strich mit einem Arm über Dahlias Rücken, atmete den Duft ihres Shampoos ein und drückte sie kurz etwas fester, ehe er langsam wieder von ihr ab ließ.
Lächelnd trat er einen Schritt zurück, die blauen Augen freundlich auf ihr Gesicht gerichtet.
„Dankeschön... das war... nötig. Irgendwie“, sagte er und fuhr sich durch das blonde Haar. „Tut mir Leid“

"Ehrlich? Wer hat die Zeit genommen?", fragte Kit, nachdem er Reshma zugenickt hatte. Die Chance auf ein unverfängliches Gespräch, das Eron ihm bot, ergriff er bereitwillig. Er wusste, dass es nur ein Aufschieben war. Eron war misstrauisch und würde auch nicht mehr locker lassen, bis er wusste was los war. Nur hatte Kit absolut keine Ahnung, was er ihm erzählen sollte. Egal was er sagte, er würde verdammt überzugend sein müssen, sonst wusste Eron, dass er log.

"Nein, seh ich nicht", antwortete Dale nach einem schnellen Rundumblick. "Ist Hannah heute zu nervös zum Frühstücken?", fragte er mit einem Grinsen, während er einen freien Tisch ansteuerte und sein Tablett drauf stellte.

"Was hat die Menge von Kindern mit dem Alter zu tun?", fragte Alexei amüsiert. Und wieder fand er es lustig, wie sie reagierte. "Wie ich darauf komme?" Er hob eine Hand um ihr mit dem Finger ganz vorsichtig gegen die Stirn zu tippen. Dann ließ er die Hand in ihren Nacken wandern und zog sie zu sich. "Meinst du, die machen was anderes in ihrer Freizeit als wir?", raunte er ihr ins Ohr und ließ seine Lippen leicht über ihren Hals streifen.

"Ja, schon schade was da an Genen verloren geht", stimmte Notion seufzend zu. "Obwohl. Tina scheint damit ja klar zu kommen." Wobei sie das auch eher wenig wunderte, die beiden waren sich vom Temperament her so ähnlich, dass es schon fast merkwürdig war, dass sie sich nicht früher gefunden hatten.

Molly lächelte kurz zurück und bekam dan große Augen. Das war Seth?! Oh mein Gott, da hatte sie sich ja gerade wieder in ein Fettnäpfchen gesetzt.
"Das tut mir Leid", sagte sie leise an Leonie gewandt und starrte ihren Tisch an.

Seth grinste Leo herausfordernd an, wandte den Blick dann aber ab.
"Natürlich, für dich doch immer", sagte er und schaute Molly an. Lustig, wenn er sie jetzt noch ein wenig tritzen würde, dann ergriff diese bestimmt die Flucht und er könnte sich neben Leo setzten. Er warf einen abschätzenden Blick auf Leo, wie die wohl darauf reagieren würde?

"Schon gut, du brauchst dich nicht entschuldigen." Dahlia lächelte Nate freundlich an. "Ab und an braucht man einfach mal eine Umarmung, das kenne ich selbst." Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper als sie spürte, wie sich eine Gänsehaut auf ihrem Oberkörper bildete, konnte so aber auch nicht verhindern, dass sich die Gänsehaut bis zu ihren nackten Beinen ausbreitete. Als sich jedoch merkte, wie ihre Fingerspitzen zu kribbeln begannen, machte sie einen Schritt zurück. Dieses Kribbeln bedeutete, dass sich ihre Mutation zu manifestieren begann und sie wollte nicht riskieren, dass sie Nate irgendwie verletzte. "Entschuldige, meine...meine Fähigkeit", murmelte sie verlegen.

Eron deutete mit dem Daumen in Reshmas Richtung. "Reshma war so nett, mir zu helfen", erzählte er und griff dann nach seiner Kaffeetasse um einen Schluck zu nehmen, "allerdings hab ich sie später mit einem Witz dermaßen aus dem Konzept gebracht, dass sie kopfüber in den Kies gestürzt ist." Er verzog leicht den Mund als er an ihre aufgeschürften Knie und Handflächen dachte. "Hätte ich gewusst, dass sie so heftig reagiert, hätte ich mit den Spruch verkniffen."

"Ich weiß nicht", erwiderte Gentle und sah sich kurz in der Mensa um, "vielleicht schläft sie ja noch?" Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass wenn das der Fall sein sollte, er ihr besser eine Weck-Sms schicken müsste. Also zog er sein Handy hervor, tippte eine kurzen "Guten-Morgen"-Sms an Hannah und legte es dann an den Tisch. "So, jetzt erfahren wir hoffentlich gleich, wo sie steckt!", verkündete er und griff dann nach seiner Teetasse, "wie geht es eigentlich Thomas? Wie ist das College?"

Soraya unterdrückte mit viel Mühe ein wohliges Seufzen als Alexeis Lippen ihren Hals streiften, konnte jedoch nicht verhindern, dass ihre Wangen rot wurden. "Aber zumindest verstehen wir es, zu verhüten?", fügte sie mit einem frechen Grinsen hinzu und streckte sich leicht um Alexei einen vorwitzigen Kuss auf die Lippen zu drücken. Nein, ein Kind brauchte sie im Moment wirklich nicht, sie hatte so auch schon genug um die Ohren. Im guten sowie im schlechten Sinne.

"Das muss ja ein sehr guter Witz gewesen sein", sagte Kit und warf Eron ein kurzes Grinsen zu. "Den solltest du dir merken." Da seine halbleere Tasse Kaffe mittlerweile kalt war, stellte er sie zurück auf das Tablett.

"Gut", antwortete Dale und zuckte leicht mit den Schultern. "Die Hälfte von dem was er erzählt hat, hab ich nicht verstanden, aber er klang sehr motiviert dabei. Deswegen geh ich mal davon aus, dass es ihm gefällt."

"Manchmal", gab Alexei mit einem verschlagenen Schmunzeln zurück und ließ Soraya wieder los, um seinen Kaffe zu trinken. Es war definitiv nicht seine Absicht Kinder zu kriegen, aber meistens hatte er doch andere Gedanken als Verhütung in diesen Situationen. Gut, das Soraya dann mitdachte.