Mutant High-Das RPG XXII

"Leonie Tesgal", stimmte Kit leise zu und setzte sie wieder auf ihre eigenen Füße. Enttäuscht darüber wie Leonie reagierte war er nicht, sie hatte ja recht. Zu seinem Erstaunen war er nicht einmal sonderlich enttäuscht, dass sie wieder in die alte Schiene zurück und so tun mussten als wären sie nur Schüler und Lehrer. Was ihn allerdings ein bisschen deprimierte, war ein kleiner Aspekt des Versprechens, der ihm gerade einfiel.
"Wir haben gesagt wir halten uns zurück. Das heißt dann wohl, dass wir uns nicht mehr heimlich treffen dürfen, oder?", stellte er seufzend fest und strich ihr eine Strähne hinter das Ohr.

Ihre Worte rannen Seth wie heißer Honig den Magen hinab. Eine Gänsehaut konnte er nicht verhindern und wenn das bedeutet hätte, diese Gefühle nicht haben zu können, dann wollte er sie auch gar nicht verhindern. Das war.. Besser als bei Leonie. Und dabei hatte er immer gedacht es wäre schwer die Hände von ihr zu lassen. Es war noch schwerer sie von Eileen zu lassen. Vor allem in solchen Situationen. Alles was er konnte war sie mit offenem Mund anzustarren, sogar das Atmen hatte er vergessen. Sie war so.. So.. Perfekt. Dass sie eigentlich aus dem Wasser raus wollen, hatte er total vergessen. In seinem Gehirn war gerade nur noch Platz dafür, dass sie vor ihm stand und ihre Finder über seine Haut strichen.

OUT: Ich bin heute Abend leider nicht da, schleppt meine Charas einfach mit wohin ihr wollt^^

"Ich höre es ja gerne", schmunzelte Flynn, "aber wenn du nicht später einen superarroganten Freund haben willst, solltest du es nicht zu oft sagen." Er zwinkerte ihr zu und nahm dann noch einen Schluck Kaffee. Die bleierne Müdigkeit, die er noch vor einigen Minuten verspürt hatte, verflüchtigte sich langsam aber sicher, doch das schwere Gefühl seiner müden Muskeln blieb. Ja, er würde morgen früh definitiv Muskelkater haben, das war klar. Sein Blick glitt durch die Mensa während er trank und blieb schließlich an dem Fremden hängen, der vorhin so überfordert vor der Essensausgabe gestanden hatte. "Führt er Selbstgespräche?", wunderte Flynn sich halblaut und sah kurz zu Raven hinüber, ehe sein Blick wieder an den Tisch des Fremden ging. Irgendwas an ihm störte Flynn, doch er konnte nicht sagen, was. Als würd am Gesamtbild irgendetwas nicht stimmen.

"Du hast die Gute-Nacht-Geschichte vergessen", erwiderte Soraya in einem nicht minder neckenden Tonfall, "du weißt genau, dass ich ohne meine Gute-Nacht-Geschichte nicht schlafen kann." Sie ließ eine Hand zu seinem Nacken gleiten und begann behutsam, mit kreisenden Bewegungen den Muskel zu massieren. "Ouh, und bitte guck unterm Bett nach, ob da Monster sind", raunte sie ihm mit einem unterschwelligen Lachen zu, "ich könnte schwören, ich hätte gestern Nacht ein Monster unter dem Bett rumoren hören."

out; bin ab morgen früh bis nächsten sonntag weg, wünsche euch eine schöne Woche ohne mich =) Springt ruhig, wenn ihr wollt!

„Wie?“ Leonies Mundwinkel sackten ähnlich wie bei der deutschen Bundeskanzlerin in die Tiefe. In ihrem Kopf ratterte es und dann kam sie zu dem selben Schluss, wie Kit, dass das Versprechen wohl damit verbunden war, dass sie einander nicht immer wieder heimlich aufsuchten.
Enttäuscht seufzte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Das ist Mist“, sagte sie und schnaubte. „Aber... wohl auch notwendig... Irgendwie. Und was ist mit zufälligem, gemeinsamen Ausreiten?“, fragte sie, wobei sich Leos Miene schlagartig wieder aufhellte.
„Und wenn ich Hilfe in Englisch brauche...“

Eileen blinzelte, fuhr sich mit der Zunge über ihre Lippen, die ein wenig nach Chlor schmeckten und betrachtete dabei Seth forsch. „Uhm...Seth?“, sagte sie dann, hob eine Hand und winkte mit dieser unmittelbar vor seinem Gesicht. „Du bist aber schon noch da, oder? Erde an Seth, Atmen nicht vergessen!“, hauchte sie ihm ins Ohr und ließ ihre Lippen daraufhin über seinen Hals streifen, von dem sie sich dann lachend zurück lehnte und sich daran machte, das Becken zu verlassen. „Ich nehme mal an, dass dir das recht ist, oder? Das mit dem Nicht-Teilen“, sagte Eileen und stemmte sich aus dem Wasser, die Hände auf dem Beckenrand.

„Hm?“ Blinzelnd sah Raven auf und folgte dann Flynns Blick zu dem Fremden von vorhin. Neugierig musterte sie ihn kurz, beobachtete ihn, wie er ein paar Erbsen und Maiskörner auf seine Gabel schob und schließlich in den Mund schob, wobei er nicht wirklich zufrieden aussah. Irgendetwas beschäftigte ihn wohl.
„Vermutlich grübelt er einfach vor sich hin“, sagte sie, zuckte mit den Schultern und drehte sich anschließend mit einem schiefen Lächeln Flynn zu.
„Aber ich frage mich, was er hier macht. Für einen Schüler sieht er ja zu alt aus... Und ein Lehrer... dafür müsste er eigentlich noch zu jung sein. Wobei Mr Haviv und Mr Tesgal auch nicht viel älter sind, schätze ich“, sagte sie und nahm noch einen Schluck von ihrer Tasse.

"Das war kein Monster. Das war nur Grace, die geschnarcht hat. Du hast eine viel zu lebhafte Phantasie", widersprach Alexei schmunzelnd. Gerade öffnete er den Mund um noch etwas zu sagen, da trafen Sorayas Finger auf einen ganz besonders verspannten Muskeln und ein kurzer, scharfer Schmerz zog durch die Schulter, die ohnehin ständig dabei war sich zu beschweren. Er zuckte zusammen und stieß die Luft zwischen den Zähnen aus, dann Grinste er Soraya wieder an. "Vorsicht mit einem alten Mann", schimpfte er leise und ignorierte da Verlangen mit der Hand über die verheilte Wunde zu streichen. Davon würde es auch nicht besser werden.

Kit rang mit sich selbst. Musste die Antwort darauf nein lauten? Wahrscheinlich? "Also, solange wir nicht in irgenwelchen Büschen oder sowas landen... Kann der Professor kaum etwas dagegen haben, dass ich dir bei der Vorbereitung auf die Prüfung helfe", sagte er dann und beruhigte damit auch sein Gewissen. Hoffentlich kam der Professor nicht gleich raus und erzählte ihnen, was er von der Idee hielt. Nach einem Blick auf die Bürotür zog er Leo mit sich den Gang entlang, hauptsache nicht vor der Tür stehen, wenn der Professor doch auf die Idee kommen sollte.

"Sehr recht", antwortete Seth verspätet und blinzelte, als müsste er aus einem Traum zurück in die Realität finden. Ein halb verträumtes Lächeln auf dem Gesicht, legte er die Arme auf den Beckenrand und sah von dort aus zu Eileen hoch. Das Wasser brachte ihre Haut zum Schimmern und Glänzen, während es an ihr hinab lief und eine Pfütze auf dem gefliesten Boden hinterließ.

"Vielleicht ist er ja ein Exschüler?", schlug Flynn vor und sah Raven über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg fragend an, "ich meine, alterstechnisch würde so etwas doch bestimmt hinkommen?"
Er warf einen weiteren Blick zu dem Fremden hinüber und runzelte ,leicht die Stirn. Wahrscheinlich war er in etwa so alt wie Mr. Tesgal und Mr. Haviv, so etwa Mitte 20. "Nun ja, so oder so wird er aber bestimmt seinen Grund haben, hier zu sein", fügte er etwas verspätet hinzu und zuckte leicht mit den Schultern, ehe er die inzwischen leere Tasse absetzte. Trotz Kaffee spürte er, wie die Müdigkeit nach und nach Überhand nahm und so gähnte er verhalten hinter der vorgehaltenen Hand. "Entschuldigung", nuschelte er und lächelte Raven schief an, "ich glaub der Kaffee hält mich nur noch eine begrenzte Zeit auf den Beinen."

"Tut mir leid", entschuldigte Soraya sich leise und hauchte einen verzeihungsheischenden Kuss auf seine Lippen, "manchmal vergesse ich, dass deine Schulter..." Sie lächelte schwach und ließ ihre Hand dann wieder sinken. "Wenn du willst, kann ich deinen Nacken auch ein wenig massieren?", schlug sie leise vor und nickte in Richtung des Bettes, "ich werd auch vorsichtig sein, versprochen."

out; hey, ich melde mich mal irgendwie wieder zurück ausm Urlaub, auch wenn ich mich super schwer getan habe, mich an den Laptop zu setzen – es ist einfach zu warm bei uns, gestern wars knapp an die 40° und selbst nachts haben wir noch 30 -_- werde heute Abend auch nicht da sein -bin mit Freundin im Kino, ich schau dann morgen wieder vorbei und sehne die Tage herbei, an denen wir unter der 30°-Marke kommen, sonst schmilzt mir noch die Festplatte -_-

„Gut... Ich könnte auch Er- Mr. Haviv fragen. Dann wechsel ich mich einfach ab, wobei ich mir vorstellen könnte, dass Mr. Haviv das nicht darf..weil er mich unterrichtet... Wie auch immer, ich werde einfach sämtliche Genies in meiner Stufe anhauen, ob sie mir hier und dort ein wenig helfen und mit mir lernen wollen. Mia hat mir bereits versichert, sie könnte mir helfen und mein schlauer Bruder wollte mir auch das eine oder andere nützliche schicken“, sagte Leonie, die sie gar nicht genug ereifern konnte – am liebsten hätte sie auf der Stelle angefangen zu lernen und hätte erst aufgehört, sobald sie soweit war die Prüfungen zu schreiben und damit hinter sich zu bringen. Möglichst erfolgreich, natürlich. Leonie ging an der Seite von Kit weiter durch den Korridor und hing eine Weile schweigend ihren Gedanken nach (die sich unter anderem darum drehten, wie seltsam es wohl für Kits Bruder sein musste, zu wissen, dass da unter seinen Schülern die Frau seines Bruders saß...), ehe sie blinzelnd wieder zu ihm aufsah. „Und nun?“

„Seth... Ich befürchte, du hast zu viel Chlorwasser geschluckt“ Eileen winkte ihm lachend zu und bedeutete ihm dann aus dem Becken zu kommen. „Wie lange willst du denn da noch drin bleiben? Ich habe ja schon das Gefühl, als wären mir Schwimmhäute gewachsen“, raunte sie und beäugte währenddessen skeptisch ihre Hände, um sich darüber zu vergewissern, dass dem doch nicht so war. „Was hältst du davon, wir duschen uns ab und machen es uns dann im Aufenthaltsraum gemütlich?“

„Keine Ursache“ Raven lächelte amüsiert und strich sich eine braune Strähne hinters Ohr, bevor sie mit dem Stuhl ein Stück zurück rutschte. „In dem Fall würde ich ja vorschlagen, dass du heute vielleicht ein wenig früher ins Bett gehst. Ich kann dich bis zu deinem Zimmer begleiten, ich wollte ja ohnehin noch meine Mutter anrufen“, sagte sie und lächelte ihn über den Tisch hinweg an. „Und so lange der Kaffee wenigstens noch ein bisschen wirkt, sollten wir das doch nutzen und zusehen, dass du auch in deinem Zimmer ankommst“

Mit einem halben Lächeln sah Alexei Soraya an und schüttelte leicht den Kopf. "Nein, danke. Musst du nicht. Ich muss halt nur.." Unschlüssig verzog er die Mundwinkel leicht und zuckte mit den Schultern. "Aufpassen", beendete er den Satz nicht unbedingt überzeugend. Was er musste, das beteten Pam und hin und wieder auch Soraya ihm oft genug vor, nur es zu tun war dann wieder ein Problem. Ihm lag es viel mehr im Blut einfach den Schmerz zu ignorieren und den Arm wieder so zu benutzen, wie er es gewohnt war, als dass er sich lange auch nur mit dem Gedanken an all die kleinen Übungen aufgehalten hätte.

Kit wunderte sich kurz, wieso Eron ihr nicht beim Lernen helfen düfte, schob seine Verwunderung aber dann darauf, dass er irgendeinem ihrer Gedankengänge wohl nicht hatte folgen können und ließ das Thema damit fallen. Leonie brachte immerhin schon das nächste, weit weniger angenehme Thema auf den Tisch. Ja, was nun?
"Ich fürchte, wenn wir uns nicht wieder ans Lernen setzten.. Müssen wir wohl getrennte Wege gehen", seufzte er hörbar. Schon waren die Zweifel da, ob es eine gute Idee gewesen war, dem Professor alles zu sagen. Vorher hatte er immerhin glauben können, dass er von nichts wusste und sich mit Leo treffen so viel er wollte. Jetzt fing das Gewissen schon an zu flüstern, dass er ein Versprechen gegeben hatte.

"Pah! Als ob ich Wasser schlucken würde! Ich schwimme wie ein Fisch!", rief Seth grinsend und hielt gleichzeitig seine Hände in die Luft, die Finger weit auseinander, damit Eileen sich davon überzeugen konnte, dass nicht einmal der Ansatz von Schwimmhäuten zu sehen war. "Aufenthaltsraum klingt gut, duschen noch viel besser", fügte er dann hinzu und war schon aus dem Wasser, bevor Eileen einem unangemessenem Kommentar entgegenwirken konnte. "Solange du dabei bist, bin ich zufrieden."

"Ja, das klingt...machbar", schmunzelte Flynn und stellte Kaffeetassen und Teller zurück auf sein Tablett, ehe er mit seinem Stuhl ein kleines Stück zurück rutschte, "ich denke, dafür sollte mein Koffeinpegel noch ausreichen. Falls nicht, lass mich einfach auf dem Gang liegen, früher oder später wache ich schon auf und schlurfe ins Bett." Er zwinkerte Raven zu, ehe er sich erhob und den Tisch umrundete. "Lass mich dir das abnehmen", raunte er und beugte sich vor um Ravens Teller und Tasse zu nehmen, nutzte aber zeitgleich den Moment um seine Arme um sie zu legen und ihr einen Kuss auf den Scheitel zu drücken. Er liebte den fruchtigen Duft ihres Shampoos einfach zu sehr, um es nicht zu tun.

"Machst du auch regelmäßig die Übungen, die Pam dir zeigt?", hakte Soraya kritisch nach. Diesen Ausdruck Alexeis kannte sie nur zu gut, es war sein schuldbewusster Blick. Sie seufzte leise und schüttelte leicht den Kopf. "Wenn du sie nicht machst, dauert es noch länger, bis deine Schulter wieder ganz gesund ist", raunte sie und streifte mit ihren Lippen kurz seine Wange, "ich weiß, dass du die Übungen nervig findest, aber sie sind wichtig."
Sorayas Finger tasteten nach Alexeis und umschlossen sie sanft, ehe sie behutsam an seinem Arm zog, damit er die Dehnungshaltung erreichte, die Pam empfohlen hatte. "Drei Wiederholungen, mehr nicht", flüsterte sie lächelnd, ehe sie den Arm vorsichtig nach vorne bewegte, "danach können wir uns dann unter die Decke kuscheln."

„Hm... Okay. Wir sollten uns vermutlich ohnehin ein wenig darin üben, auch ohne einander auszukommen“, raunte Leonie leise und streckte ihm amüsiert die Zunge heraus. „Wir sehen uns ja spätestens morgen früh... beim Frühstück? Weil ich...bis dahin bestimmt noch mehr Fragen zum englischen Unterrichtsstoff haben werde!?“ Lächelnd zwinkerte sie ihm zu, spitze dann ihre Ohren, vergewisserte sich davon, dass niemand in der Nähe war und gab Kit einen raschen Kuss auf den Mund.
„Für den Fall, dass wir uns heute Abend nicht mehr über den Weg laufen... dir einen schönen Abend und... schlaf gut“, wisperte sie leise.

„Ja, ja. Das musstest du jetzt sagen“, warf Eileen ihm vor, verschränkte ihre Arme unter ihrer Brust und schob ihre Unterlippe mürrisch vor. „Ich muss dich allerdings enttäuschen, als ich das mit dem Duschen vorgeschlagen habe, meinte ich eigentlich, das jeder für sich unter die Dusche springt. In seinem Zimmer“, raunte sie und zupfte an einer nassen Haarsträhne, die sie kurz musterte.
„Aber... gegen gemeinsames Duschen habe ich nichts...“, setzte sie dann leiser, aber immernoch hörbar hinzu, wobei sie zu ihm aufsah und lächeln musste.
„Zu dir oder zu mir?“, fragte sie und hoffte in Gedanken, dass sie dann überhaupt noch die Dusche zeitig verlassen würden...

„Taktik“, nuschelte Raven, strich mit ihren Fingern über einen von Flynns Armen und folgte seinen Bewegungen schließlich mit ihren Augen, während sie sich leicht auf die Unterlippe biss.
„Das war... taktische, indirekte Erpressung. Jetzt kann ich ja gar nicht mehr anders, als dich gewähren zu lassen“, sagte sie und beobachtete, wie er sich daran machte, ihr benutztes Geschirr auf sein Tablett zu stellen. Schnaubend pustete sie ein paar Strähnen aus dem Gesicht, lehnte sich noch einmal auf ihrem Stuhl zurück und musterte dann sein Gesicht.
„Danke“, sagte sie, auf den Lippen ein kleines Lächeln und machte sich dann daran, selbst aufzustehen.

"Bitte, dafür musst du dich nicht bedanken", grinste Flynn und nutzte die Gelegenheit um Raven einen Kuss auf die Wange zu geben, ehe er sich das Tablett schnappte, "ich hab dich schließlich taktisch und indirekt erpresst!"
Das Geschirr klapperte leise als er das Tablett hochhob und damit zum Geschirrwagen ging. Trotz heißer Dusche spürte er seine müden Muskeln und seufzte leise. Er war wirklich außer Form wenn ein kurzer Kampf wie der heute Nachmittag ihn dermaßen schlauchte. Nun ja, die Zeit des Faulenzen war vorbei, jetzt würde er wieder regelmäßig trainieren!
Flynn bewegte leicht die müden Arme, ehe er wieder zum Tisch zurück ging und Raven lächelnd die Hand entgegenstreckte. "Bringst du deinen armen, völlig erschöpften Freund jetzt ins Bett, bitte?", neckte er und zwinkerte ihr zu.

Als der Bus schließlich hielt und Gentle und Hannah ausstiegen, war es schon längst dunkel geworden. Obwohl sie die Öffnungszeiten der Konditorei wirklich ausgereizt hatten, war die Verkäuferin nie unfreundlich geworden, sondern hatte ihnen freundlich und geduldig erklärt, welche Geschmackssorten miteinander kombinierbar waren und gut schmeckten. Schließlich hatten sie sich darauf geeinigt, dass Gentle und Hannah noch einmal in Ruhe darüber sprechen und der Frau dann Bescheid geben würden.
Während Gentle neben Hannah entlang hinauf zum Hauptgebäude ging, betrachtete er die kleine Pappschachtel in seinen Händen, in denen die Reste ihre Verkostung waren. Da drin lagen ungefähr 7 Tortenstücke in verschiedenen Geschmacksrichtungen, damit sie auch zuhause noch einmal kosten konnte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Gentles Lippen als er die Tür der Eingangshalle aufstemmte, es war gut, dass es hier endlich wieder eine Tür gab. Selbst obwohl er wusste, dass er nicht er selbst gewesen war, als er sie zerstört hatte, beim Anblick des notdürftig verklebten Türrahmen hatte er immer den Stich des schlechten Gewissens gespürt. "Na komm", raunte er Hannah lächelnd zu, die bereits Mühe hatte, die Augen aufzuhalten, "ich bring dich ins Bett, du musst in Ruhe den ganzen Kuchen verdauen!"

Nicht ohne Wiederstand ließ Alexei zu, dass Soraya mit seinem Arm die Übung machte. Es war unangenehm, auch ein Grund, wieso er keinen Wert darauf legte sie zu machen. Wie konnte etwas, dass unangenehm war helfen? Medizin die nicht schmeckte half ja auch nicht mehr, egal was Ärzte dazu sagten. Da wäre sogar das unter der Decke kuscheln hilfreicher.
"Ich versteh einfach nicht, was so wichtig daran sein soll", murrte er leise, die Muskeln in seinem Kiefer doch ziemlich angespannt. "Das sind Bewegungen, die ich mit einer gesunden Schulter doch nicht mache, wieso sollten sie dann jetzt helfen?"

Kit nahm sich die Zeit den Kuss noch eine Weile zu schmecken, bevor er Leo antwortete. "Ja, schlaf gut", gab er genauso leise zurück und dachte jetzt schon wehmütig an die vielen, langen Abende, die er jetzt aushalten musste ohne auf ihren Besuch hoffen zu können. Dabei hätte er nie gedacht sich wie ein liebestoller Kater auf zu führen. Bei der Assoziation musste er lächeln.

"Ich wusste es, du kannst meinem unwiderstehlichem Charme einfach nichts entgegensetzen." Mit einem brieten Grinsen ging er zu Eileen und legte seine Arme um ihre Hüften. "Also, mein Zimmergenosse ist nicht im Land. Kannst du mit einer besseren Ausrede für deine Dusche aufwarten?"

Ein leises Geräusch drang durch die Dunkelheit an ihre Ohren. Ein Tropfen aus weiter ferne in einer großen Höhle. Neugierig wandte sie sich dem Geräusch entgegen, auch wenn sie nichts sehen konnte wusste sie, dass sie ihm immer näher kam. Aus der Dunkelheit trennte sich ein Schatten, eine Gestalt, die sie ganz genau kannte. Freudestrahlend lief sie ihm entgegen, die Hand ausgestreckt wollte sie ihn an der Schulter herumdrehen, aber ihre Finger stießen gegen einen Widerstand. Noch bevor sie seinen Namen aussprechen konnte, drehte er sich um und sah sie mit einem vorwurfsvollen Blick an, der sie einen Schritt zurück weichen ließ. "Das auch noch?", fragte Jared fast wütend, in dem Moment, als Notion merkte, dass sie gegen jemanden gelaufen war. Als sie hoch sah, erkannte sie Colin und wusste natürlich ganz genau was Jared meinte. "War das Eine denn nicht genug?" Verletzt schnappte Notion nach Luft. Etwas glitt ihre Hand entlang und als sie die Hand hob fiel ein Tropfen Blut in die Dunkelheit unter ihr und ließ das Geräusch wieder zu ihr hallen. "Er hat recht, ist es denn nie genug?", fragte eine weitere Stimme und Gabriels Gesicht tauchte neben ihr aus der Dunkelheit auf. Alle drei sahen sie vorwurfsvoll an und egal wohin Notion auch wollte, irgendeiner von ihnen stand ihr im Weg, während das Blut langsam ihre Arme hinauf kletterte.
Mit einem ersticktem Aufschrei saß Notion aufrecht im Bett und hatte Schwierigkeiten Luft zu holen. "Oh mein Gott", stöhnte sie leise und schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen.

„Hmm“, machte Raven, als müsste sie es sich noch einmal gründlich überlegen, ob sie das wirklich tun sollte, doch schon kurz darauf nickte sie entgegen kommend, nahm seine Hand und stand auf. „Nun ja, du hast Glück, ich habe nämlich eine Schwäche für dich, weswegen ich ausnahmsweise mal so gütig bin, dich zu begleiten. Das mache ich nicht für jeden!“, versicherte sie ihm und machte dabei ein Gesicht, als wäre sie die gnädigste Person auf der Welt, die sich gerade so einem riesigen Gefallen herab ließ. Aber im nächsten Moment drückte sie auch schon sanft seine Hand und lächelte dabei warm. „Wollen wir?“, fragte sie und nickte in Richtung der Tür.

„Bis Morgen!“, raunte Leonie noch, winkte und wandte sich dann zum Gehen um. Nur schweren Herzens konnte sie einen Fuß nach dem anderen setzen, die nötig waren, damit sie überhaupt ihr Zimmer erreichte. Alleine. Ohne Kit. Bevor sie in einen anderen Gang einbog, sah sie sich noch einmal nach hinten um, lächelte ihm zu und verschwand dann.

„Meine Zimmergenossin hat sich seit Ewigkeiten nicht mehr blicken lassen? Davon abgesehen, dass sie auch nichts mehr im Zimmer hat und ich daher wohl so langsam so etwas wie ein Einzelzimmer habe...nein, ich habe wohl keine bessere Ausrede“, sagte Eileen schmunzelnd und sah dabei zu ihm auf. „Also lass uns zu dir gehen, du kannst mir sicherlich ein oder zwei Handtücher leihen, oder?“

Nach anfänglichen Problemen war Colin dann doch eingeschlafen, nur leider hatte er nicht in Betracht gezogen, dass seine Hand von der von Notion gleiten könnte – ansonsten hätte er vermutlich den Traum von ihr gesehen, doch so fuhr er erschrocken aus den Kissen. Im ersten Moment wusste er nicht, was genau ihn geweckt hatte, sein Herz raste und er blinzelte müde mit seinen Augen, ehe er Notion neben sich bemerkte. Und ihr Anblick sorgte dafür, dass ihm das Herz kurz schmerzlich zusammen zog und still stand.
„Notion?“, fragte er und legte den Kopf ein wenig zur Seite. „Alles in Ordnung? Hast du... hast du schlecht geträumt? Ich... Mensch, das täte mir so Leid, ehrlich...das nächste Mal sollten wir uns Handschellen umlegen, damit ich dich nicht los lasse, sonst wäre das nicht passiert... Notion?“

"Sie sorgen dafür, dass die Schulter beweglich bleibt", erwiderte Soraya, die Alexeis Arm nun wieder in die Dehnungshaltung brachte, "wenn man durch eine Verletzung eine Gliedmaße stilllegen muss, dann baut nicht nur der Muskel ab, sondern auch Bänder und Sehnen werden anfälliger. Man könnte sagen, dass diese Übungen dafür sorgen, dass deine Schulter nicht einrostet" Ein kleines Schmunzeln umspielte ihre Mundwinkel, während sie seinen Arm wieder vorsichtig zu sich herüber zog. "Vertrau mir, sie werden helfen", fügte sie etwas ernster hinzu und sah lächelnd zu Alexei auf.

"Ich muss schlafen." Gabriel seufzte leise und bewegte den Kopf, wobei ein leises Knacken zu hören war, was seinen verspannten Nackenmuskeln zu verdanken war. Er drehte den Kopf so, dass er Grace sehen konnte, und tätschelte leicht ihren Oberarm. "Wenn du willst, kannst du hierbleiben?", bot er an und versuchte sich an einem Lächeln, "ich kann Tsvetans Bett für dich beziehen, irgendwie krieg ich das schon hin." Dass er sie dazu überreden wollte, hier zu bleiben, weil er es langsam nicht mehr ertrug, alleine in diesem Zimmer zu sitzen, verschwieg er. Er wollte nur noch verzweifelter wirken, als er es ohnehin schon tat. Stattdessen schob er sich leise ächzend an der Wand hoch und hinkte zum Bett seines früheren Mitbewohners hinüber.

"Glaub mir, ich weiß diese unglaublich Großzügigkeit deinerseits zu schätzen", grinste Flynn und strich mit seinem Daumen sanft über Ravens Handrücken, ehe die beiden die Mensa verließen. Erst war erst kurz nach 20 Uhr, doch Flynn kam es vor, als wäre es bereits weit nach Mitternacht. Nun ja, sie waren ja viel unterwegs gewesen, da war es dann wieder nicht so überraschend, dass er jetzt schon auf dem Zahnfleisch ging. Der Versuch, ein Gähnen zu unterdrücken als sie die Eingangshalle durchquerten und die Treppe hinaufgingen, scheiterte kläglich, doch immerhin schaffte er es noch, die Hand vor den weit aufgerissenen Mund zu halten. "Tschuldigung", nuschelte er und rieb sich mit der freien Hand die müden Augen, ehe er Raven schief anlächelte.

Zum Abschied hob Kit ein letztes Mal die Hand, als Leo sich noch einmal umdrehte und Atmete dann tief durch, als sie aus seinem Sichtfeld verschwand. Bis morgen, hoffentlich. Nicht, dass er dachte irgendetwas schlimmes würde passieren, aber außer beim Frühstück und zum Lernen würden sie sich eigentlich nicht sehen dürfen. Und bei beidem konnte man sich sehr schnell verpassen. Einen Moment überlegte er, ob er doch noch bei Eron vorbei schauen sollte, aber da dieser ausdrücklich 'morgen' geschrieben hatte, ließ er es dann doch sein. Es gab da noch ein paar eigene Aufgaben, die er erledigen musste und wenn es den Ausflug wirklich geben sollte, dann wollten auch da einige Kleinigkeiten Aufmerksamkeit haben. Schnaubend schlug er sich mit der Hand gegen die Stirn und schüttelte über sich selbst den Kopf. Da war er gerade beim Professor gewesen und hatte gar nicht gefragt, ob es überhaupt in Ordnung war einen Ausflug zu planen. Schulterzuckend lief er dann trotzdem zu seinem Zimmer. Das Ganze konnte er auch wirklich morgen noch besprechen, wenn er eine bessere Idee davon hatte, was passieren konnte oder sollte.

"Einzelzimmer, wie süß das in meinen Ohren klingelt", lachte Seth, während er Eileen dichter zu sich zog und ihr einen Kuss auf die Wange hauchte. "Nate hat bestimmt nichts dagegen, wenn du ein oder zwei Handtücher bei ihm leihst, falls ich keine mehr habe", fuhr er dann fort und schluckte gerade eben so noch die Bemerkung: 'Wieviele Handtücher braucht ein Toter schon?', runter. Das wäre nicht unbedingt ein angemessener Kommentar gewesen und hätte sicherlich nicht dazu beigetragen Eileen bei Laune zu halten. "Ich geh sogar soweit, dass ich dir anbiete mein Shampoo zu benutzen", fügte er stattdessen hinzu und beglückwünschte sich still zu dem guten Einfall.

"Schon gut. Es ist nichts", flüsterte Notion erstickt und ihr Tonfall strafte ihre Worte lügen. Für das, was sie getan hatte, das was der Traum ihr vor Augen geführt hatte, schämte sie sich so sehr, dass sie aus Angst, Colin könnte es versehentlich mitbekommen, von ihm wegrückte. Der Kontrolle ihrer Fähigkeiten traute sie gerade nicht über den Weg. Am liebsten wollte sie fliehen, nur weg, bevor Colin weitere Fragen stellen konnte. Bevor Jared sie noch einmal so vorwurfsvoll ansah. Und dann viel ihr wieder ein, wovon sie sich zu überzeugen versuchte, dass Jared gar kein Recht darauf hatte böse zu sein. Immerhin hatte er ihr das wichtigste verschwiegen und sie so erst in diese Situation gebracht. Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und ließ den Tränen freien lauf. Egal welche Schuld Jared trug, an Gabriel war nur sie schuld. "Es hört einfach nicht auf", schluchzte sie leise und merkte gar nicht, dass sie leicht vor und zurück wippte.

Und schon wieder jemand, der ihm einen Vortrag über seine Gesundheit hielt. Anders als bei Pam, musste Alexei bei Soraya allerdings gegen seinen Willen schmunzeln, weil es bei ihr einfach um längen anziehender und irgendwie niedlich war. Mit einem gespielten Husten brachte er seine Gesichtszüge wieder in Ordnung und zuckte dann mit der freien Schulter.
"Wenn du das sagst, dann muss es ja stimmen", sagte er, konnte dann aber nicht verhindern, die mit einem sehr warmen Blick anzusehen.

Isalie sprang die letzten Stufen hinunter, in der einen Hand ihre Schuhe, die einen so mörderischen Absatz hatten, dass sie sich ganz bestimmt beide Beine gebrochen hätte, wäre sie mit denen die Treppe hinunter gesprungen. Sie trug ein schwarzes, kurzes Kleid, in dem ihre Beine noch etwas länger aussahen und ihre Locken glänzten dank dem Shampoo seidig golden, die ihr locker über die Schultern fielen. In ihrer kleinen Tasche, die sie über die Schulter gezogen hatte, befand sich ihr Geldbeutel, ihr Handy, Taschentücher und ein Haargummi – ihre Pille hatte sie eben noch eingenommen... Mehr brauchte man hoffentlich nicht für ein Date mit William Goodale. Unten in der Eingangshalle angekommen, schlüpfte Isalie rasch in ihre Schuhe und sah sich dann suchend nach ihm um.

„Macht doch nichts, ich an deiner Stelle wäre bestimmt schon gar nicht mehr in der Lage, aufrecht zu gehen“, gab Raven zurück, die kurz Isalie hinterher gesehen hatte, die stürmisch an ihnen vorbei gesprungen war. Vermutlich hatte Chaces Schwester sie beide nicht einmal bemerkt.
Was sie wohl noch vorhatte?
„Wenigstens ist es nicht mehr so weit, dann kannst du dich getrost in dein Bett fallen lassen und nach Herzenslust gähnen, so oft und so lange wie du willst“, fuhr sie fort, sah dabei zu Flynn auf und schmunzelte, als sie oben angekommen waren. „Ich glaube, ich bleibe auch nicht so lange wach... Nachdem Telefonat werde ich mich dann auch fertig machen und ins Bett werfen“

„Nein, wirklich? Du bist so gut zu mir“, schmachtete Eileen, klimperte mit ihren dunklen Wimpern und schmiegte sich an Seth, den Kopf gegen seine Schulter gelehnt. „Was würde ich nur ohne dich machen? Ich müsste vermutlich mein eigenes benutzen und es zuvor holen...wie grässlich und undenkbar!“, klagte sie und bracht kurz darauf in ein kurzes, aber fröhliches Gelächter aus, das damit endete, dass sie ihre Arme um ihn schlang und ihm einen langen, leidenschaftlichen Kuss gab.
„Ich liebe dich!“, seufzte sie und sah ihn glücklich an. „Sehen wir zu, dass wir gaaanz schnell in dein Zimmer kommen!“, setzte sie hinzu und löste sich kurz von ihm, um ihren Bademantel zu holen.

Ach du Schreck! Sie weint! Weinende Frauen waren wirklich das aller schlimmste! Colin zog stürmisch die Schublade seines Nachttisches heraus, kramte hektisch darin herum, war das eine oder andere heraus, bis er die verflixte Taschentücher endlich in der Hand hatte und friemelte eines aus der Packung heraus, um es Notion hin zu halten.
„Bitte, nicht weinen, Notion, ehrlich, es braucht bestimmt nur Zeit, dann... dann wird es besser! Es kann nicht von heute auf Morgen alles wieder 'gut' sein, das... das dauert... Als... als ich von Emilias Tod gehört habe, war ich auch... ich war echt fertig. Ich habe mir Vorwürfe gemacht, fühlte mich schuldig an ihrem Tod. Wäre ich nicht zurück nach Alaska zu meiner Ma und anschließend an die Schule gegangen, hätte ich vermutlich verhindern können, dass sie... Sie an einer Überdosis stirbt. Ich hätte ihr das Zeug wegnehmen und ihr helfen können, sollen. Aber... aber ich kann das nicht mehr ungeschehen machen...“ Colin seufzte, fuhr sich durch das braune Haar. Was er nicht schon wieder alles sagte... Sacht legte er eine Hand auf ihre Schultern.
„Notion...“

"Natürlich, ich bin immerhin sowas wie ein Ehrendoktor", schmunzelte Soraya und erwiderte Alexeis Blick mit einem kurzen Zwinkern, "man könnte sogar soweit gehen zu sagen, dass ich dein Privatdoktor bin." Während sie Alexei Arm in die Dehnungshaltung brachte lehnte sie sich vor und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. "So, das war es schon", verkündete sie lächelnd nachdem sie Alexeis Arm wieder nach vorne bewegt und seine Hand losgelassen hatte, "Pflichtpunkte abgehakt, nun können wir uns den schöneren Dingen des Lebens widmen."

"Mach das", lächelte Flynn und legte seine Arme um Raven, "dann wünsche ich dir hiermit ganz offiziell ein schönes Telefonat und dann eine gute Nacht. Grüß deine Ma von mir und richte ihr aus, dass ich mich dir gegenüber anständig verhalte." Er grinste leicht und beugte sich dann vor um Raven einen langen zärtlichen Kuss zu geben. "Danke für einen wunderschönen Tag, Sharmila Jamak", fügte er leiser hinzu, nachdem sich ihre Lippen wieder voneinander gelöst hatten, "ich freue mich jetzt schon auf den morgigen."

Nachdem Gentle Hannah ins Bett gebracht und sich versichert hatte, dass sie tief schlief, verließ er auf leisen Sohlen und mit dem Kuchenkarton in der Hand ihr Zimmer. Das Verköstigen war eine willkommene Abwechslung zum tristen Alltag an der Schule gewesen und hatte tatsächlich dafür gesorgt, dass Gentle für einige Stunden die schlechten Gefühle beiseite schieben konnte.
Als er sein Zimmer erreichte stellte er überrascht fest, dass die Tür nicht abgeschlossen war und zögerte einen Moment, ehe er die Klinke hinunterdrückte und die Tür ein Stück öffnete. "Dale!", rief er fast erleichtert als er seinen Freund auf dessen Bett liegen sah und trat nun endgültig ins Zimmer, "schön, dich wieder zu sehen! Wann bist zu zurück gekommen?"

Und wenn es nur wegen der Küsse gewesen währe, Seth liebte Eileen auch. Und das immer mehr. "Schon wieder so ein guter Vorschlag, du bist ein Ausbund an Weisheit", stimmte Seth zu und löste sich eher widerstrebend von Eileen. Sonst könnten sie ja nicht gehen. Sein Handtuch legte er sich locker um die Schultern und hielt ihr dann die Hand hin.

Notion nickte, auch wenn sie nicht wirklich zuhörte. Natürlich konnte nicht alles sofort gut werden, aber eigentlich wurde es nur noch schlechter. Je mehr Zeit verging, desto schlimmer schein es zu werden. Die Aussicht um sie herum wurde immer dunkler und sie fand einfach keinen Weg mehr, den sie noch gehen konnte oder wollte. "Ich geb mir Mühe", murmelte sie ohne Überzeugung und nahm Colin das Taschentuch ab, um sich die Wangen abzuwischen.

"Hm, und dabei dachte ich, dass ist schon der schöne Teil. Jedenfalls für dich. Wozu hast du mich sonst hierher gebracht?", fragte Alexei ironisch und strich Soraya die Haare mit einer Hand hinter das Ohr. Bevor sie Antworten konnte lehnte er sich vor und gab ihr einen sanften Kuss. Und wie er froh darüber war, einen Privatdoktor zu haben.

Dale schreckte aus seinem Halbschlaf auf und strich sich einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht, während er sich aufsetzte. "Gentle", stellte er überflüssigerweise fest. Er blinzelte sich den Schlaf aus den Augen und setzte sich dann gerade hin um mit Gentle reden zu können. "Ich weiß nicht, drei oder vier. Schneller als ich gedacht hatte", antwortete er dann fast etwas ausweichend und zuckte mit den Schultern, während er auf die Uhr sah. Wo war nur die Zeit geblieben?

"Nur um dich zu foltern", neckte Soraya und legte ihre Hand an Alexeis Wange, während ihr warmer Blick auf ihm ruhte. Den Kuss schmeckte sie noch immer auf ihren Lippen und er schmeckte nach mehr, also beugte sie sich vor und setzte dem Kuss einen weiteren hinzu. "Brauchst du Schlafkleidung?", fragte sie leise und nickte lächelnd in Richtung ihres Kleiderschrankes, "weißt du, für Notfälle hab ich hier immer noch eine Jogginghose und ein T-Shirt für dich liegen."

"Wow, dann bist du ja schon wirklich lange hier", stellte Gentle fest, der inzwischen die Zimmertür geschlossen hatte und nun den Karton auf dem Schreibtisch abstellte, "hast du versucht, bei Hannah oder mir anzurufen? Wir waren in der Stadt und..." Er lächelte Dale verzeihungsheischend an. "Wir waren in einer Konditorei und haben verschiedene Torten probiert", erklärte er und deutete auf den Karton, "für die Hochzeitstorte. Ein paar Stücke haben wir mitgenommen, möchtest du probieren?" Er machte Anstalten, Dale den Karton zu reichen.

„Ich mich auch, Flynn Saxton-Phelps“, antwortete Raven, ein wohliges Seufzen halbherzig unterdrückend und ließ sich daraufhin dazu hinreißen, einen Knicks anzudeuten. „Es war mir eine Ehre und ich freue mich auf Morgen. Schlaf gut, träum was schönes und... komm gut in dein Zimmer, wenn möglich wirklich in dein eigenes und nicht in das eines Nachbars“, setzte sie hinzu, strich mit ihrer Hand ein letztes Mal über sein Gesicht und löste sich dann von ihm. Lächelnd nickte sie ihm zu, hauchte ein 'Bis Morgen' und ging dann den Korridor entlang, der sie zu den Mädchenschlafsälen führte.

„Das kann nur an der wunderbaren Gesellschaft liegen, du inspirierst etwas aus meiner Weisheit zu machen“, raunte Eileen lächelnd, zog den Bademantel enger und schnürte den Gürtel, ehe sie wieder zu ihm trat und einen Arm um ihn legte. „Wer weiß, auf welche fantastischen Ideen du mich noch bringen kannst“, wisperte sie, zwinkerte verführerisch und zog ihn dann mit sich zur Tür.

Notion anzusehen war härter als hart. Es grenzte schon fast am Unerträglichen. Colin kam sich neben ihr so unendlich machtlos und nutzlos vor, da er zwar auf sie einreden konnte, aber ob sie ihm zu hörte und ob auch alles so, wie er es sagte und meinte, bei ihr ankam, war ungewiss. Und außer Worten konnte er nichts machen, von dem Taschentuch mal abgesehen, aber das hätte auch ein drei-jähriger Bengel hingekriegt.
Bevor Colin wusste, was er tat, hatte er seine beiden Arme schon ausgestreckt und hatte Notions Gesicht behutsam mit beiden Händen gefasst, hoffend, ihr damit nicht irgendwie weh zu tun.
„Ich weiß, es gibt Leute, die lieber... nicht über ihren Kummer reden, aber vielleicht ist genau das das, was du tun müsstest, damit es dir Schritt für Schritt wieder besser gehen kann. Ehrlich, Notion, ich kenne dich zwar nicht so gut, aber... selbst mir geht es nah, dich so zu sehen... Wenn du nicht mit mir reden willst...dann mit jemand anderen... ich... Himmel, kannst du mir nicht sagen, wie ich dir helfen kann?“

Alexei folgte Sorayas Blick, bevor er sich mit einem schlemischen Ausdruck wieder an sie wandte. "Weiß ich nicht, brauch ich denn welche?", fragte er grinsend und ließ seine Hände langsam tiefer gleiten.

"Eher nicht. Also nicht jetzt. Kuchen und so spät.. Lieber morgen", antwortete Dale und hoffte nicht unhöflich zu sein. Aber er mochte Abends wirklich nichts süßes Essen. "Habt ihr euch denn für einen Entschieden. Oder habt ihr deswegen Stücke mitgenommen?" An die Hochzeit hatte er gar nicht mehr gedacht, was ihn schon beschämte. Immerhin ging es hier um seine Freunde.

"Auf die Einfälle bin ich gespannt!", lachte Seth zurück und legte seinen Arm um ihre Hüften. Zusammen liefen sie wieder zur Schule, wobei Seth nicht umhin kam festzustellen, dass es doch langsam kalt wurde. Vielleicht hätte er sich doch gründlicher abtrockenen sollen. Oder sich mehr anziehen. Jedenfalls war er froh, dass sie wieder in der Wärme des Schule ankam und damit nicht mehr weit von seinem Zimmer weg waren.

Dankbar lächelte Notion Colin aus tränenreichen Augen an, sah aber nicht so aus, als würde sie sich so schnell trösten lassen. "Ich glaub nicht, dass mir zu helfen ist. Ich... krieg das schon hin", sagte sie leise und schenkte ihm noch ein Lächeln, bevor sie wieder die Bettdecke ansah und versuchte die Bilder aus ihrem Traum zu verscheuchen.

„Brr... Man merkt, das wir Herbst haben“ Eileen rieb sich einen Arm und war froh, ihren Bademantel zu haben. „Soll ich noch schnell zur Mensa gehen und uns was Warmes zu trinken holen? Tee? Kakao? Oder sollen wir lieber erst duschen und danach vielleicht etwas holen?“, fragte sie Seth, während sie die Treppe langsam ansteuerte. Vermutlich würden sie am Ende sein Zimmer gar nicht mehr verlassen, besonders wenn sie etwas zu Trinken oben hätten.

Colin konnte sich nicht anders helfen, strich mit seinem Daumen die letzten, nassen Spuren ihrer Tränen weh und ließ seine Hände dann wieder sinken. „Du musst das nicht alleine hinkriegen, Notion. Überlege mal, wie viele hier an die Schule gehen! Da wird ja wohl wenigstens eine Person sein, mit der du darüber reden könntest, oder nicht? Eine einzige? Notfalls.. mit einem Stofftier! Was weiß ich... Nur... geh mir daran ja nicht kaputt, hörst du...“ Colin sah sie einen Augenblick an und lehnte sich dann langsam zurück.
„Soll ich dich zu deinem Zimmer begleiten? Wenn du da jetzt lieber sein möchtest, wäre das für mich vollkommen in Ordnung. Du kannst auch hier bleiben und ich könnte dir...eine heiße Schokolade bei Harold holen? Und sollte der für heute bereits dicht gemacht haben, brau ich dir eine zusammen“

Flynn sah Raven noch einen Moment lächelnd hinterher, ehe er die Türklinke hinunterdrückte und sein Zimmer betrat. Da Katsumi noch immer nicht aus Japan zurück gekehrt war hatte er das Zimmer für sich alleine. Das hatte seine Vorteile, doch manchmal war es auch ein wenig einsam.
Nachdem er sich umgezogen und seine Sachen halbwegs ordentlich auf seinen Sessel gelegt hatte, zog Flynn die Bettdecke zur Seite und bettete sich dann zur Nachruhe. Während er an den meisten Abenden oft noch lange wach lag und vergeblich versuchte, einzuschlafen, so dämmerte er heute innerhalb von Minuten weg und schlief schon bald tief und fest.

"Tja, darüber lässt sich natürlich diskutieren", grinste Soraya, wobei sie ihren Worten einen schnurrenden Unterton verlieh, "jetzt vielleicht nicht, aber wenn Grace irgendwann hereinkommt und dich nackt sieht...wer weiß, ich könnte vielleicht eifersüchtig werden..."
Sie schürzte leicht die Lippen und bedachte Alexei mit einem vielsagenden Blick, während sich ihre linke Hand unter Alexeis Shirt schlich und seine warme Haut streichelte.

"Naja, sagen wir, wir haben es zumindest schon einmal auf ein paar Favouriten reduziert", erwiderte Gentle mit einem leisen Lachen und schob den Karton wieder zur Tischmitte, "wir sollen noch einmal in Ruhe unsere Lieblingssorten ansehen und probieren und ihr dann sagen, welche drei Geschmacksrichtungen wir schließlich haben wollen. Die Verkäuferin war wirklich sehr geduldig." Schmunzelnd streifte er seine Schuhe ab und zog dann die Jacke aus, die am Fußende seines Bettes landete. "Wie war es in Cambridge? Ist das MIT wirklich so beeindruckend wie immer behauptet wird?" In seinen Worten schwang selbstverständlich auch die stumme Frage nach Thomas und Zach mit.

"Nachher kommen wir sicher nicht mehr dazu. Aberwenn wir das vorher tun, dann ist es kalt, bevor wir dazu kommen es zu trinken", überlegte Seth laut und grinste kurz und verschmitzt. "Oder meinst du Harold leiht und ne Thermoskanne?"

"Nein, nein danke", antwortete Notion schnell. Fast gegen ihren Willen war sie von Colins Worten gerührt und brachte darüber schon ein besseres Lächeln zustande. "Ich finde meinen Weg auch alleine. Du brauchst deinen Schlaf dringender. Wir sehen uns dann morgen, bestimmt." In ihr Zimmer zu gehen war wirklich eine gute Idee, fand sie, aber eigentlich wollte sie jetzt mit ihren Gedanken lieber alleine sein. Auch wenn Colin der Meinung war, dass sie mit jemanden reden sollte.

"Und ich dachte, dass Frauen es darauf anlegen", erwiderte Alexei. "Ihr habt doch keine Ruhe, wenn ihr nicht irgendetwas habt, worüber ihr euch aufregen könnt." Ihre Finger lösten ein angenehmen Schauer aus und es war ihm ziemlich egal, ob Grace vorbei kam oder nicht.

"Es ist groß. Und Thomas scheint sich wohl zu fühlen", antwortete Dale eher ausweichend. Sein Blick wanderte wieder zu dem Karton mit Kuchen.
"Wenn das die engere Auswahl ist, durch wieviele Kuchen habt ihr euch denn durchprobiert?", fragte er plötzlich und wusste selber, dass das ein ziemlich schlechter Themenwechsel war.

„Och, ganz bestimmt, wenn ich meinen ultimativen Dackelblick aufsetze und dazu passend meine Unterlippe vorschiebe... Und sollte das nicht klappen, werfe ich mich zu Boden und krall mich um seine Beine. Das wirkt in der Regel“, beteuerte Eileen mit einem knappen Nicken und deutete dann einen Gang hinunter. „Also... dann noch einen schnellen Abstecher in die Mensa? Ich kann auch alleine gehen, es muss nicht jeder meinen gut aussehenden Freund sehen, der nicht mehr an hat, als seine Badehose und ein Handtuch...“

Hrmpf. „Bist du dir sicher? Ich kann notfalls auch morgens oder mittags meinen Schlaf nachholen, so lange wir keinen Unterricht haben, ist das ja nicht so schlimm“, sagte Colin und schob die Decke zurück, da das wohl irgendwie notwendig war, damit sie aus dem Bett raus konnte. Auch wenn er wirklich nichts dagegen hätte, wenn sie bleiben würde.
„Ich könnte dir helfen, wieder einzuschlafen... und halte dann eben Wache, damit du gut schläfst. Wirklich, dieses Mal“

"Ouh, verdammt, du hast uns Frauen durchschaut", erwiderte Soraya mit einem leisen Lachen und ein amüsierter Blick lag in ihren dunklen Augen, "jetzt muss ich dich leider zum schweigen bringen." Sie kniff Alexei leicht in die Seite, ehe sie sich vorbeugte und seine Lippen mit einem Kuss verschloss. Während der verantwortungsvolle Teil ihres Gehirns sie daran erinnerte, dass Grace noch immer jede Sekunde durch die Tür kommen konnte beruhigte sie der andere Teil, dass diese schon auf sich aufmerksam machen oder das Zimmer eben wieder verlassen würde.

"Das willst du gar nicht wissen!", stöhnte Gentle und schob seinen Bauch absichtlich vor um zu verdeutlichen, WIE viele Torten sie probiert hatten, "ich hab das Gefühl, wir haben der armen Frau den halben Laden leer gegessen." Er schüttelte leicht den Kopf und zögerte, ehe er weiter sprach. "Thomas hat Zach mitgenommen", fuhr er schließlich fort und räusperte sich, "ist bestimmt nicht einfach, auf den Kleinen aufzupassen und gleichzeitig die Kurse nicht zu vernachlässigen. Kommt er damit gut klar?"