Mutant High II - Das RPG 3

Würde Yelinna sich nicht ihr Zimmer mit Emma teilen, oder er seines mit seinem Cousin, dann würde er ja glatt vorschlagen, dass sie auch einfach ein wenig reden könnten. Bei einem von ihnen. Ohne einen weitergehenden Hintergedanken. Den hob er sich wenn schon lieber für einen Zeitpunkt auf, da seine Freundin auch wirklich nüchtern war.
„Was hältst du davon, wenn ich in... einer Stunde ein Taxi rufe, dann braucht es vermutlich zehn Minuten und... danach könnten wir los gehen. Wir könnten eine Runde im Park drehen. Etwas Frischluft schnappen“, schlug er vor.

Und wie Noemi merkte, dass er zögerte, nur störte es sie nicht wirklich. Irgendwie legte sie es ja darauf an. Sie hatte auf jeden Fall keine Probleme damit, mit jemandem dicht auf dicht zu tanzen. Zumindest nicht bei Jungs wie ihm, die harmlos waren. Keine ekligen Mistkerle.
„Uhh. Nicht schlecht. Ist bei einer Schwester, die sich in einen Puma verwandeln kann, bestimmt von Vorteil. Besonders, sollte sie mal zuschnappen“, sagte sie mit einem Zwinkern.
„Im ernst, dass ist ziemlich cool. Du bist ja dann auch... irgendwie unverwundbar. Du hast es vermutlich noch nicht so im Griff, oder? Wenn du deine Mutation erst seit wenigen Monaten hast“, sagte sie und sah ihn neugierig an.

„Oh. Da bist du bestimmt nicht die einzige“ Luke hob zwei Finger, lehnte sich zu dem Barkeeper hinüber und sagte ihm, was sie wollte, bevor er sich wieder zu Ava herum drehte. „Er ist ein Mysterium. Selbst ich versteh ihn nicht immer, aber ich glaube, dass ist auch ganz gut so. Und normal. Mir reicht es, zu wissen, dass ich auf ihn zählen kann, wenn es darauf ankommt. Und das kann ich“, sagte er und lächelte. „Oder gibt es etwas bestimmtes, was du nicht einschätzen kannst? Wann er mit einem Mädchen flirtet und wann nicht? Ich glaube, prinzipiell“, fuhr er fort und sah sich dabei kurz nach seinem Kumpel um. „flirtet er mit jeder, die single ist. Und besonders mit denen, die so aussehen, als könnte er sie haben“ Was auch auf fast alle zutraf. Ihre Cocktails waren fertig und Luke nahm dem Barkeeper beide Gläser ab, wovon er den Pina Colada an Ava weiterreichte.

Erstaunt lehnte Yelinna sich ein wenig zurück um Rodrigo ins Gesicht sehen zu können. "Was? Wieso? Die Party ist doch gerade erst angefangen?", fragte sie verwundert, während sie sich fragte, ob sie sich doch peinlich benahm. Oder wollte er nur alleine mit ihr sein? Kichernd schlug sie ihm mit der Faust gegen die Schulter und sah ihn amüsiert tadelnd an. "Aber für sowas ist es im Park doch viel zu kalt!"

Ertappt verzog Riley das Gesicht und ließ den Kopf ein wenig hängen, bevor er wieder aufsah. "Ertappt. Schon wieder. Liegt das mit dem Riecher daran, dass du ein Wolf bist?", fragte er wobei er nicht böse klang, sondern sogar recht frühlich. "Prinzipiell unverwundbar stimmt schon. Wenn ich es wirklich kontrollieren könnte. Meine Schwester der Puma hat auch scho zugeschnappt. Und mich erwischt."

„Die Party läuft schon seit drei Stunden. Oder mehr“, entgegnete Rodrigo mit einem schiefen Lächeln und ließ seine eine Hand langsam über ihren Rücken wandern. „Und ich würde nicht zulassen, dass du im Park frierst. Ich würde dir meine Jacke anbieten. Mit der ist dir bestimmt nicht mehr so kalt. Und dann würde... meinen Arm um dich legen und so dicht an mich ziehen, dass dir... auf gar keinen Fall kalt wäre“ Er lächelte sie an, die Faust, die sie ihm eben gegen die Schulter geboxt hatte, nahm er in seine andere Hand und hauchte einen Kuss darauf.

„Im ernst?“ Noemi lachte, versuchte das aber sofort wieder zu unterbinden und sah ihn entschuldigend an. „Nichts gegen deine Schwester, aber irgendwie... kann ich es mir doch gut vorstellen. Gerade nach dem heutigen Vorfall in der Mensa... Aber hat sie dich denn schlimm erwischt? Oder kam deine Mutation zur Rettung und hat dich davor bewahrt?“, fragte sie neugierig. Eine Narbe oder dergleichen war ihr bisher nicht aufgefallen.
„Und das mit der Kontrolle kommt schon noch. Du fängst ja gerade erst an mit dem Training und dem Unterricht. Das wird bestimmt“

Mit einem dankbaren Lächeln nahm Ava ihren Cocktail entgegen und nippte daran. Er war süß, man schmeckte den Alkohol kaum, doch Ava wusste, dass nach diesem Drink erst einmal Schluss mit Alkohol sein musste. Sie vertrug nicht viel und hasste das Gefühl, betrunken zu sein.
Sie sah Felipe hinterher, der inzwischen schon wieder Anschluss gefunden hatte und sich zu zwei Mädchen gesellt hatte, die ihre Drinks an einem der Stehtische einnahmen. "Tja, er scheint wohl mehr zu sein, als nur ein Aufreißer?", fasste sie Lukes Ausführungen mit einem amüsierten Schmunzeln zusammen und sah wieder zu ihm herüber, "aber es ist ja doch bei den meisten Menschen so, dass sie mehr sind, als man auf den ersten Blick erkennen kann. Gerade wir Mutanten können ja ein Lied davon singen."

„Das stimmt. Aber ich denke, das trifft auch auf jeden zu, auch auf Nicht-Mutanten. Jeder hat seine Geheimnisse und Seiten, von denen die anderen nichts wissen“, antwortete Luke und zuckte locker mit den Schultern. Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln und nippte anschließend erneut an seinem Mojito. „Jedenfalls... ist Felipe immer für eine Überraschung gut. Und er ist definitiv mehr als nur ein Aufreißer, auch wenn die Mädchen ihn vermutlich nur als so einen wahrnehmen... Was sicher auch an ihm liegt“, lenkte er mit einem Schmunzeln ein. „Du... bist auf jeden Fall, mehr als nur das kleine Mädchen, mit den blonden Haaren. Von früher“ Er stieß sie behutsam mit dem Ellenbogen an und lächelte munter.

Erstaunt sah Yelinna ihn mit großen Augen an. "Echt?! Drei Stunden schon?", fragte sie. Die Zeit war so schnell verflogen, dass sie es gar nicht recht glauben wollte. Das lag vor allem daran, dass ihr der Tag so lang vorgekommen war, weil sie immer wieder versucht hatte mit Rodrigo zu reden und es dann doch wieder verschoben hatte. Der Alkohol tat sein Übriges. Hingerissen beobachtete sie ihn, wie er ihre Knöchel küsste. Sein Fragender Blick ließ sie wieder aufhorchen, sie schluckte, schloss den Mund und blinzelte kurz. "Aber dann hättest du es kalt. Nein, deine Jacke behälst du an. Aber das an dich ziehen. Ich glaub daran könnte ich mich gewöhnen", antwortete sie ihm mit einem verschmitzten Lächeln und stellte sich auf ihre Zehenspitzen, etwas unsicher, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.

Noemi mochte es unhöflich zu finden zu lachen, aber er musste auch lachen. Nicht nur, weil ihr Lachen einfach ansteckend war. "Sie hätte mich schlimm erwischt, wenn meine Mutation nicht zur Hilfe gekommen wäre, wie du das so schön ausdrückst", antwortete er mit einem Grinsen, dass aber nicht ganz so fröhlich aussah, wie es sollte. "Es hat allerdings nur schlimmeres Verhindert. Erwischt hat Paige mich trotzdem ganz gut. Und dann hatten wir das Problem, dass sie ihre Zähne nicht mehr aus mir rausbekam. Das gab vielleicht ein Durcheinander. Ein Puma, der versucht los zu kommen ist wirklich kein angenehmer Zeitgenosse. Vor allem nicht, wenn er mal gerade eine Armeslänge von einem weg am rumzappeln ist."

Ava erwiderte das Lächeln und spürte, wie ihre Wangen erneut zu glühen begannen. Ein wenig ärgerte sie sich darüber, dass sie neuerdings so schnell errötete, war das früher auch so schlimm gewesen? Ehrlich gesagt, sie konnte sich nicht wirklich erinnern. "Wobei, ich habe überlegt, ob ich meine Haare wieder blond färben soll", gestand sie mit einem schiefen Lächeln und pustete sich eine dunkle Strähne aus dem Gesicht, "irgendwie vermisse ich es, blond zu sein. Was denkst du?"
Sie legte den Kopf erst nach rechts, dann nach links und drehte sich schließlich, sodass Luke auf einen Blick auf ihre Hochsteckfrisur werfen konnte.

„Unsinn. Ich friere nicht so schnell. Das dauert eine Weile... und bis dahin könnten wir ja auch wieder das Schulgebäude anpeilen“, entgegnete Rodrigo nach Yelinnas Kuss und fuhr mit seiner Hand sanft über ihr Gesicht. „Ich könnte mir jedoch gut vorstellen, dass mir neben dir nie kalt werden wird. Schon gar nicht, wenn ich dich an mich gezogen habe und wir ganz eng nebeneinander herlaufen“, sagte er und seine Hände suchten wieder die Postion fürs Weitertanzen. Locker legte er seine Arme um sie und wiegte sich mit ihr zum Takt der Musik hin und her.

„Ohh, ja, das kann ich mir nur zu gut vorstellen. Wölfe sind da nicht anders. Besonders am Tag vor der Vollmondnacht. Sehr schwierige Zeit. Wenn man sich da festbeißt... will man einfach nicht mehr loslassen...“ Noemi schnalzte mit der Zunge und schüttelte leicht den Kopf. „Nur gut, dass man mit dem Alter mehr Kontrolle hat. Mir passiert das nicht, also keine Sorge“, versuchte sie Riley zu beruhigen und zwinkerte ihm dafür verführerisch zu.
„Wenn du aber mal wen zum Trainieren brauchst, stelle ich mich gerne zur Verfügung. Ich werde schon dafür sorgen, dass du dir deine Haut mit Metall überziehst“

„Vom Blond-sein?“ Luke lachte und zuckte mit den Schultern. „Also ich selbst bin überzeugt davon, dass mir keine blonden Haare stehen würden. Aber bei dir... ich mag deine Haare. Ganz egal, ob sie blond sind, oder nicht. Es steht dir beides sehr. Auch deine braunen Haare“, antwortete er und betrachtete ihre Frisur. „Die Wahl liegt jedoch in deinen Händen. Du musst dich in deiner Haut wohl fühlen und weißt selbst am besten, was dir lieber ist. Oder nicht?“ Er nippte an seinem Cocktail und lehnte sich leicht an den Tresen.
„Gibt es eigentlich einen Grund, warum du... blonde Haare so magst? Theoretisch könntest du dir deine Haare ja auch rot oder schwarz färben. Oder lila mit grünen Strähnen“, setzte er grinsend hinzu.

"Oh Gott!", lachte Ava als Luke das mit den lila Haaren und den grünen Strähnen erwähnte, "ich würde aussehen als hätte ich einen Papageien erschlagen und mir auf den Kopf geklebt!" Sie kicherte leise, nippte dann aber erst einmal an ihrem Cocktail, ehe sie fortfuhr: "Was das mit den blonden Haaren angeht, tja, das ist eine gute Frage. Ich glaube ursprünglich hab ich es gemacht, weil ich von uns Kindern das einzige bin, das Moms dunkle Haare geerbt hat. Ich meine, Juno und Jared sind beide strohblond, genauso wie Dad, ich glaub, ich war einfach neidisch." Sie zwirbelte eine Strähne kurz um ihren Zeigefinger und ließ sie dann wieder los. "Irgendwann hatte ich mich dann so an meine blonden Haare gewöhnt, dass ich sie immer wieder nachgefärbt habe."

Als der eine Schauer direkt den nächsten ablöste und sie nicht wusste, ob das jetzt an seinen Händen oder an seinen Worten lag, dachte sie erstmal nach, den Kopf gegen seine Schulter gelehnt. "Weißt du, ich glaube, dass war ziemlich versaut, was du da gesagt hast. Aber ich bin mir noch nicht sicher, was genau da nicht Jugendfrei war", sagte sie nach einer Weile und sah zu ihm hoch.

„Hm... Unter diesem Aspekt würde ich fast sagen, bleibe lieber bei deinen braunen Haaren. Sie stehen dir unheimlich gut. Deswegen musst du deine Geschwister wirklich nicht um deren blondes Haar beneiden“, entgegnete Luke auf Avas Antwort und lächelte sie an. Die Strähne die sie eben noch umihren Finger gewickelt hatte, nahm er behutsam zwischen die Finger, ließ es langsam zwischen diese hindurch gleiten und sah anschließend wieder auf.
„Vielleicht musst du dich ja nur an deine Naturhaarfarbe gewöhnen... Oder gefällt sie dir so gar nicht?“, fragte er – er hatte sich über sowas noch nie Gedanken gemacht, da er seine Haarfarbe mochte. Oder besser gesagt, er hatte sie einfach schon immer, wieso ändern?

„Versaut?“, hakte Rodrigo verblüfft und entsetzt nach. „Was ist denn versaut am Spazieren Gehen?“, fragte er nach, die Augen dabei grübelnd zusammen gekniffen und lehnte sich ein wenig zurück, um Yelinna anschauen zu können. Er lächelte schief und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. „Ich habe nicht einmal an etwas versautes gedacht. Sonder... einfach daran, in deiner Nähe zu sein... und mit dir Zeit zu verbringen“

Prüfend sah Yelinna Rodrigo weiterhin mit zusammen gekniffenen Augen an, den Kopf leicht zur Seite gekippt. Ganz langsam zogen sich ihre Lippen zusammen, bevor sie urplötzlich breit Lächelte und nickte. "Ja. Ich glaub da hast du wirklich dran gedacht. Du bist so ein netter Kerl", sagte sie unumwunden, ganz und gar ignorierend, dass Männer mit dem Wort Nett nicht in Verbindung gebracht werden wollten.

Überrascht stockte Riley und kam promt kurz ins Stolpern während des Tanzes, was er aber gleich wieder gekonnt ausgleichen konnte. Ein hoch auf das jahrelange Tanzen. Leider wusste er immer noch nichts intelligentes zum Antworten, nachdem sie wieder im Tackt tanzten. "Ähm.. Danke?", antwortete er schließlich, unsicher wie genau sie das gemeint hatte. Obwohl ja nichts schlimmes sein konnte, wenn sie ihm anbot zu Trainieren. Oder?

„Uhm... danke?“ Rodrigo lächelte schief und hatte etwas fragendes im Blick. „Ich hoffe nur, dass ich dir nicht zu nett bin. Wie der netter Kerl von nebenan. Den Mädchen nie als Freund haben...“, setzte er hinzu und verzog kurz das Gesicht. „Solange 'nett' für dich in Ordnung ist und du es dir deswegen nicht anders überlegst, kann ich damit allerdings leben“

„Lass mich raten, ein solches Angebot hat dir bisher keiner gemacht“, wisperte Noemi mit einem verschwörerischem Zwinkern, wofür sie sich leicht zu ihm hinüber lehnte, damit er sie verstand.
„Training wird dir bestimmt helfen und wenn du weißt, dass in Extremfällen deine Mutation einsetzt, dann bringen wir dich einfach in Extremfälle. Und da komme ich dann ins Spiel. Aber keine Sorge, ich schaue schon, dass ich dir keine böse Narbe verpasse... nicht, so lange du dir Mühe gibst“, raunte sie und zwinkerte erneut.

"Naja, nachdem ich die letzten Jahre nicht die Möglichkeit hatte, meine Haare zu färben, musste ich mich quasi an meine Naturhaarfabe gewöhnen", erwiderte Ava mit einem schiefen Lächeln und hoffte, dass Luke nicht sah, wie ihr (erneut) das Blut in die Wangen schoss. Ihr Blick huschte zu seinen Fingern, die noch immer ihre Haarsträhne umfassten und sie spürte, dass ihr Herzschlag sich unwillkürlich beschleunigte. Normalerweise war sie eigentlich nicht auf den Mund gefallen, aber jetzt schien ihr Gehirn ihr den Dienst zu quittieren. Jedenfalls bekam sie gerade keinen geraden Satz heraus.

Dem Blinzeln folgte ein Lachen und dann stellte Yelinna sich auf die Zähenspitzen um Rodrigo einen Kuss auf die Wange zu geben. Dabei verrutschte sie aber ein wenig und traf so eher den Mundwinkel, als die Wange. "Nein, nicht so nett wie der Junge von Nebenan. Nett wie: jede Frau ist neidisch", sagte sie ihm leise, mit einem liebevollen Lächeln.

Riley wollte sich lieber nicht so genau vorstellen, welche extrem Situationen Noemi da sprach, leider ließ ihre Körpersprache da nicht allzuviele Schlüsse offen. Dafür setzte, mit Verzögerung, dann doch mal sein Selbstvertrauen ein. "Nein, so ein Angebot hat mir tatsächlich noch keine gemacht", sagte er mit einem Grinsen. "Wenn es böse Narben gibt, gibts dann auch gut, die du mir verpassen willst?"

„Ou... entschuldige“, sagte Luke, lächelte matt und ließ ihre Strähne wieder los, auch wenn er einen Moment lang versucht war, seine Hand erneut in ihr Haar fahren zu lassen. Er mochte sie so, wie sie waren und vor allem rochen sie gut. Ava roch gut.
Als er sie so ansah, bemerkte er, dass ihre Wangen sich ein wenig rot verfärbt hatten, was ihr jedoch stand und was er ziemlich süß fand. Soweit er eben das Wort süß verwenden würde. Zu ihr passte es. Und im selben Moment fragte er sich, warum er nicht schon vorher Ava mal angesprochen hatte. Schon allein wegen eines unverfänglichen Dates. Sie war süß, nett, war nicht auf den Kopf gefallen und vor allem! war sie hübsch. So oberflächlich dieser Punkt auch war, er spielte eine Rolle.
Luke nippte an seinem Cocktail und versuchte seine Gedanken wieder in eine etwas andere Richtung zu bringen. „Solltest du deine Haare wieder färben, lass uns vorher ein Foto machen. Mit deinen braunen Haaren. Nur zur Erinnerung“

Rodrigo lachte, nicht wegen des etwas verfehlten Kuss – nicht nur- sondern hauptsächlich auf ihre Antwort, woraufhin er ein erleichtertes Gesicht machte. „Das freut mich zu hören. Das klingt auf jeden Fall wesentlich besser, als die andere Variante“, raunte Rodrigo und lächelte ein wenig verschmitzt, was ihm nicht minder schlecht stand. „Was hältst du davon, wenn wir noch ein bisschen tanzen... und uns dann auf den Weg machen würden?“

„Hm? Achso“ Noemi lachte und schüttelte den Kopf. „Nein, so meinte ich das nicht. Von Narben gibt es wohl nur die eine Sorte und die ist vermutlich nie gut. Es sei denn man kann mit ihnen Frauen aufreißen, dann haben sie zumindest einen guten Nebeneffekt“, fuhr sie schmunzelnd fort. „Aber ich versuche dir keine weiteren Narben zu verpassen, es sei denn, du bestehst darauf. Was... ich aber bezweifle. Du wirkst nicht wie jemand, der nur Stroh im Kopf hat“

Seufzend verlor Yelinna sich einen Moment in Rodrigos Lächeln, gut dass sie eine Entschudligung dafür hatte, dass sie so komisch war gerade. So konnte sie es morgen jedenfalls entschuldigen. "Ja, das fände ich ganz toll", antwortete sie ihm mit einem leicht verträumten Lächeln. "Wohin wollten wir nochmal?" Verwundert blinzelte sie und hob den Kopf um Rodrigo in die Augen sehen zu können.

Riley tat als würde er einen Moment Nachdenken, bevor er schmunzelnd den Kopf schüttelte. "Nein danke, ich denke ich hab genug Narben, mit denen ich angeben kann. Auch ohne Stroh im Kopf zu haben", stellte er lieber noch einmal fest, damit da auch keine Missverständnisse aufkommen konnten. Und, damit nicht gleich das nächste lauerte, stellte er eine Frage die ihm schon etwas länger beschäftigte: "Gibts denn ne Gegenleistung, die du für deine Hilfe gerne hättest?" Damit es nicht so furchtbar unhöflich rüber kam, wie es gerade in seinen Ohren klang, grinste er leicht.

"Wir könnten jetzt eines machen?", schlug Ava mit einem schiefen Lächeln vor und umfasste ihr beschlagenes Glas etwas fester, als befürchtete sie, es könnte sich in Luft auflösen. "Ich meine, du hast doch sicherlich ein Handy mit Kamera, oder? Ich hab im Moment ein altes von meinem Dad, aber wirklich viele Funktionen hat es nicht. Zumindest hat es keine gute Kamera." Ihr altes Handy lag jetzt oder würde in Zukunft in den Ruinen von dem liegen, was einmal die Salem Center Methodists Church gewesen war.

Felipe trank mit einem leisen Schlürfen den Rest seines Mojitos und hätte sich um ein Haar an dem Bodensatz Rohrzucker verschluckt. Er hatte mit Tara und Hayley gesprochen, zwei Mädchen aus seinem Jahrgang, aber die beiden schienen kein Interesse daran zu haben, mehr als normalen Smalltalk zu betreiben. Und er hatte nicht das geringste Interesse an Schuhen, solange sie ihm nicht kombiniert mit sexy Kleidern vorgeführt wurden. Weswegen er sich von den beiden Mädels abwandte und stattdessen den Leuten zusah, die versuchten, sich auf den Tanzfläche im Rhythmus der Musik zu bewegen.

Rodrigo lachte leise auf, aber nicht ohne sie dennoch weiterhin warm anzulächeln. Sein Blick wurde sogar noch eine Spur weicher und hätte bestimmt bei jedem Mädchen für Gänsehaut gesorgt – wenn nicht sogar für weiche Knie. „In die Schule, weißt du nicht mehr? Mit dem Taxi zurück in die Schule... dann drehen wir ein paar Runden im Park, schnappen dabei die frische Nachtluft und dann geleite ich dich Gentleman-like zu deinem Zimmer“, antwortete er, während sie weiterhin tanzten und sanft hin und her wiegten.

„Hm? Nein. Zumindest fällt mir spontan nichts besseres ein. Wie wäre es damit, nach diesem Tanz hier, gibst du mir einen Cocktail aus, das würde mir fürs erste reichen“, antwortete Noemi mit einem charmanten Lächeln, dem man sicher schwer etwas abschlagen konnte. Und wie gerufen ging das Lied gerade dem Ende zu. „Also, was sagst du?“, fragte sie und pustete sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht.

„Oh. Sicher, klar, das ist ne Idee“, antwortete Luke und nickte mit einem schiefen Lächeln. Er lehnte sich kurz vor und ließ seine Hand in einer seiner Gesäßtaschen verschwinden, aus der er sein Handy zückte.
„Okay-“, raunte er, wischte mit dem Daumen über das Display um die Kamera herauszusuchen und rutschte dann zu Ava hinüber, sodass sein Bein das ihre leicht berührte.
„Eines zusammen?“, fragte er nach und sah sie fragend von der Seite an. Jetzt, da er ihr so nah war, konnte ihr ihr Parfum riechen und spielte für eine Sekunde sogar mit dem Gedanken, ob er sie küssen sollte. Sie war schon echt hübsch...

„Na? Machst du auch eine kurze Pause?“, fragte Nick, der sich neben Felipe gegen den Tresen lehnte. Er war gerade von der Tanzfläche gekommen, da er langsam Durst bekommen hatte. Mit einem schiefen Lächeln nickte er Felipe zu, nahm dann das Glas vom Barkeeper entgegen und nahm ein, zwei Schlucke.

"Oh, stimmt, das war der Plan", stimmte Yelinna ihm freudig zu und sah dann erstaunt zur Decke. "Hast du das so geplant, dass das Lied jetzt zuende ist?", fragte sie und war schon voll fasziniert von seinem Planungstalent. So hatte sie allerdings keine Zeit seinen Gesichstausdruck näher zu begutachten, was auch gut war, weil sie sich sonst sicherlich wieder nicht auf das Thema hätte Konzentrieren können.

"Klar, mach ich. Vor allem da es mich ja heute nichts kostet", lachte Riley mit einem Zwinkern und half Noemi ganz nebenbei dabei die Haarsträhne aus dem Gesicht zu kriegen. Ohne große Hintergedanken strich er selbige, die nach dem Pusten wieder drauf und dran war zurück zu fallen, hinter ihr Ohr und legte ihr dann den Arm um die Talie, um sie sicher von der Tanzfläche zu führen.

"Eins zusammen", stimmte Ava zu und sah lächelnd zu Luke auf, ehe ihr Blick wieder zu dem Handy glitt. Erneut spürte sie dieses wohlige Kribbeln in der Magengegend, widerstand aber dem Drang, Luke erneut zu küssen. Sie wollte ihn nicht überfordern, schließlich bestand noch immer das Risiko, dass er die Sache mit dem Date wieder abblasen würde. Und das wollte sie wirklich nicht.
Allerdings ertappte sie sich jetzt dabei, wie sie erneut lächelnd zu Luke aufsah und sich dabei kaum merklich reckte.

"Ja, der Flüssigkeitshaushalt muss wieder ausgeglichen werden", erwiderte Felipe grinsend und prostete Nick zu, "ich hab vorhin gesehen, wie du mit Noemi getanzt hast, nicht schlecht, mein Freund! Lernt man diesen Tanzkram in Italien in der Schule oder wie kommts, dass ihr beide das so gut draufhattet?"

„Nein, ehrlich gesagt nicht“, antwortete Rodrigo schmunzelnd, drehte Yelinna zu den letzten Takten aus und nahm dann sanft ihre Hand. „Aber das lässt sich jetzt wunderbar ausnutzen“, wisperte er ihr ins Ohr, sobald er neben ihr stand und lächelte sie warm an.
Behutsam zog er sie mit sich, von der Tanzfläche herunter, die sich von mal zu mal mehr leerte.
„Also... wie wäre es, wir gehen zur Garderobe, ich ruf uns ein Taxi und dann machen wir uns auf den Weg?“, fragte er noch einmal nach, nicht dass sie es wieder vergessen hatte.

Uh lala. Amüsiert bemerkte Noemi seinen Arm, den er ihr um die Taille gelegt hatte, während er sie zurück an die Bar begleitete. So, wie sie ihn bisher kennen gelernt hatte, dachte er sich dabei nicht einmal etwas. Und wenn doch, dann war er gerissener, als sie anfangs geglaubt hatte.
Auf jeden Fall ließ sie sich zur Bar führen, lächelte ihn charmant an und setzte sich dann auf einen der Hocker, die dort standen. Ihre Füße brauchten ganz eindeutig eine Pause, auch wenn sie das nicht laut zugeben würde.
„Ich hätte gerne Sex on the beach“, sagte sie an Riley gerichtet, der sich ja dazu bereit erklärt hatte, sich um ihren Drink zu kümmern. Zusätzlich begleitete ein fast schon verführerisches Lächeln ihre Worte.

„In Ordnung“ Luke wandte sich mühsam von Avas Lächeln ab und bereitete stattdessen die Kamera vor, indem er sie nun auch in die halbwegs richtige Position brachte. Zumindest schätzte er, dass er sein Handy richtig hielt, damit es etwas werden müsste. Er kam Ava etwas näher, legte ihr den freien Arm um die Schulter und drückte den Auslöser.
„Ich mache am besten noch zwei... zur Sicherheit“, sagte er und schoss auch gleich die nächsten zwei Bilder, ehe er sein Handy wieder sinken ließ.
Luke sah Ava an, deren Gesicht so nah war, dass er ihren Atem spürte. Sein Arm rutschte leicht von ihren Schultern und er sah sie einen Moment regungslos an, bevor er sich zu ihr lehnte und sie zärtlich küsste.

„Liegt vermutlich an Italien. Meine Eltern haben darauf gepocht, dass ich einen Kurs mache. Und das gemixt mit diversen Erfahrungen von Partys und ähnlichem... Naja, dann tanzt man wohl so, wie ich es tu. Und bei Noemi wird es vermutlich ähnlich sein“, antwortete Nick und lächelte schief. „Aber du und Noemi habt vorhin ja auch keine schlechte Figur gemacht“

"Oh ja", seufzte Yelinna erleichtert. Mit einem Mal merkte sie, wie erschöpft sie war. Und ihre Füße fühlten sich an, als hätte sie die ganze Nacht auf Higheels getanzt. Moment, das hatte sie doch auch getan! Dementsprechend müde lehnte sie sich an Rodrigo, den Kopf gegen seine Schulter gelegt. "Was meinst du, wie lange braucht das Taxi?", fragte sie leise und sah zu ihm hoch. Noch bevor er Antworten konnte verzog sich ihr Gesicht allerdings zu einer erschreckten Miene. "Oh mein Gott!", rief sie und sah sich hektisch um. "Ich hab Emma ganz vergessen! Ich muss ihr doch noch helfen!"

Fast hätte Riley sich verschluckt, aber eben nur fast. Immerhin trank er den Cocktail auch ganz gerne und dass sie so anzüglich sprach war ihm schließlich auch nicht neu. Trotzdem wirkte sein Grinsen eher verlegen als selbstsicher. "Der Wahl schließe ich mich gerne an", gab er zurück und wandte sich dann an den Barkeeper. Was ihm auch die Möglichkeit gab einmal tief durchzuatmen. Ein Glück, dass er nicht gleich das erste Gesagt hatte, was ihm eingefallen war. Dafür ist es draußen schon zu kalt.

Im ersten Moment war Ava überrascht und brauchte eine Sekunde, ehe sie die Situation begriff. Dann jedoch erwiderte sie den Kuss, zuerst unsicher, dann mutiger werdend. "Wenn das deine Variante von "Es langsam angehen" sein sollte", flüsterte sie ein wenig atemlos, als sich ihre Lippen kurz trennten und grinste leicht, "muss ich sagen, sie gefällt mir." Sie streckte eine Hand aus, strich Luke schmunzelnd eine verirrte Strähne aus dem Gesicht und beugte sich dann vor, um ihn erneut zu küssen.

"Naja, Wölfe unter sich?", erwiderte Felipe grinsend und zuckte mit den Schultern, "ich kann zwar keinen Tango bieten, aber ich hab andere Talente." Er bedachte Nick mit einem "Du verstehst schon"-Blick und nahm noch einen Schluck von seinem Drink.

„Wie wäre es, ich geh eben kurz nach draußen, um das Taxi zu bestellen und hol unsere Jacken und du schaust nach Emma? Ich könnte mir vorstellen, dass jetzt im Moment nicht so viel zu tun ist. Und aufräumen wird sie bestimmt erst, nachdem sie geschlafen hat. Ich würde es zumindest so machen“ Rodrigo sah Yelinna munter an, wirkte auf jeden Fall nur halb so erschöpft, wie sie, was womöglich an dem besseren Schuhwerk lag. Und daran, dass er nicht ganz so viel Alkohol konsumiert hatte, aber dessen war er sich nicht sicher.
„Ich könnte ja dann... so in spätestens einer Viertelstunde an der Bar vorne sein“

Dankbar nahm sie das Glas mit dem gewünschten Cocktail entgegen, als Riley ihn ihr hinhielt. Allzu lange hatte sie gar nicht warten müssen, da der Barkeeper ziemlich flott gewesen war, mit dem Mixen. Sie zupfte die Melonenscheibe vom Glasrand und biss hinein, ehe sie von ihrem Cocktail kostete, der wirklich gelungen war.
„Und? Wie lange hast du noch vor hier zu bleiben?“, fragte Noemi, nachdem sie noch zwei weitere Schlucke genommen hatte und sich nun unter anderem wieder Riley und der Melonenscheibe widmete.

Stimmt. Eigentlich war das nicht wirklich das, was er vorhin noch im Sinn gehabt hatte, als er von 'langsam angehen' gesprochen hatte. Luke unterbrach den Kuss jedoch nicht, sondern genoss ihn in vollsten Zügen und beendete ihn erst, als sie beide wieder etwas Luft brauchten. Mit einem schiefen, aber doch sehr charmanten Lächeln lehnte er sich wieder ein Stück zurück und fuhr sich mit der zweiten Hand fahrig durch das dunkle Haar. „Entschuldige... ich konnte irgendwie nicht anders“, sagte er lächelnd und bemerkte, dass er noch immer sein Handy festhielt. „Die Bilder-“, raunte er dann und suchte die Fotos heraus, wobei er kurz das Gesicht verzog.
„Hm... Sie sehen nicht schlecht aus. Aber die Qualität wäre vermutlich besser, säßen wir nicht in einer dunklen Nische wie hier“, bemerkte er und hielt Ava das Handy hin, damit sie selbst einen Blick darauf werfen konnte.

Und den Blick verstand Nick nur zu gut, weswegen er verständnisvoll und mit einem breiten Grinsen nickte. „Verstehe“, sagte er und dachte für sich, dass Felipe es gewiss im horizontalen 'Tanzen' ziemlich raus hatte, wenn man so den Gerüchten an der Schule glauben durfte.
„Und? Wie ist das so, sich in ein Tier verwandeln zu können?“, fragte Nick neugierig, wobei er kurz Emma zu nickte, die zwei Meter von ihnen entfernt an die Bar getreten war, um einem der Kerl dahinter etwas zu zu raunen.