Mutant High II - Das RPG 4

Soraya fühlte sich müde und zerschlagen. Im Kampf hatte sie einige Sandkörner eingebüßt, was an einem langen, aber oberflächlichen Kratzer an ihrem linken Unterarm zu erkennen war. Sie hatte ihn bereits mit Wundantiseptikum behandelt und einen sauberen Verband angelegt, ehe sie sich in die Küche gesetzt hatte. In eine Tasse mit pechschwarzem Kaffee starrend saß sie da und versuchte, sich ihre Wut nicht anmerken zu lassen. Jamilas Team hatte sich gut, wirklich gut geschlagen, aber wie ihre Schwester sich aufführte ärgerte Soraya. Sie tat, ebenso wie Radhjeb früher oft, dass die ganze Welt sich gegen sie und sie persönlich verschworen hatte.

"Was soll Cas ausprobieren?" Felipe hatte sich zu seinen Teamkameraden vor die Hütte gesellt und öffnete sich mit einem leisen Zischen seine Coladose. Er hatte sich auf die oberste der Treppenstufen gesetzt und legte mit der freien Hand nun den Eisbeutel zurück in seinen Schritt während er zeitgleich an seiner Colas nippte. Es bisschen zu warm, aber es war okay.

Jamila hatte ein kleines Problem: Sie wusste nicht wirklich genau, in welche Richtung sie laufen musste. Also beschloss sie, einfach erst einmal geradeaus zu laufen und im Zweifelsfall das Risiko in Kauf zu nehmen, einem der anderen Teams zu begegnen. Ihr Sensor war eh schon schrott, was sollte also noch passieren?

Ty versuchte abzuschätzen ob Alexei einen zweiten Angriff starten würde, befand dann aber, dass das ein Risiko war, das sie würden eingehen müssen. Ein kurzer Blick auf das Seil verriet ihm, dass Yelinna da einige hervorragende Knoten gebunden hatten. Er entschied sich also für den Lösungsweg von Alexander dem Großen und schnitt das Seil kurzerhand durch.

Chace hatte sich vor der Hütte noch kurz mit seiner Schwester ausgetauscht, bevor er die Tür ansteuerte, die er bei der Gelegenheit noch gleich für Leonie aufhielt.
Er selbst wurde keinem Team zu geteilt, um hier draußen die Stellung zu halten und notfalls ein Schild über sie alle und das gesamte Labyrinth zu formen.
„Wer hat dich denn so zugerichtet?“, fragte er und musterte besorgt die Schulter seiner ehemaligen Mitschülerin.
„Spike. Dieser Junge mit den Stacheln. Meine Schulter fühlt sich an, als hätte ich mich gegen ein wütendes Stachelschwein heran gekuschelt“, raunte Leonie mit einem schiefen Lächeln, das leicht unter dem Schmerz zuckte. Sie trat an ihm vorbei in die Hütte, ließ den Blick schweifen und fand in der Küche was sie suchte.
„Soraya ich störe wirklich nur ungern, aber könntest du mir vielleicht helfen, meine Schulter zu verarzten“, fragte sie, schob den Bademantel behutsam über ihre eine Schulter, sodass die Wunden gut zu sehen waren.

„Meinst du?“ Casper tat ausnahmsweise mal so, als würde er den Vorschlag nicht gleich von sich schieben. Er war sich ziemlich sicher, keinen Gefallen an dem anderen Ufer zu haben. Bisher sprachen ihn Männer einfach null an.
„Es wäre bestimmt eine interessante Erfahrung... vielleicht sollte ich Nick mal fragen“, setzte er noch hinzu und warf Zach einen Seitenblick zu, so lange bis sich Felipe zu ihnen gesellte.
„Och, wir haben es nur gerade von... vom Angeln an anderen Ufern“, erklärte er seinem Mitschüler, zuckte mit den Schultern und nahm noch ein, zwei Schlucke von seiner Cola.

Paige stand neben ihren beiden Mitschülern und war ein wenig unschlüssig. Sie kannte Yelinnas Bruder nicht und wusste daher auch nicht, in wie weit ihm da zu trauen war. Allerdings hatten sie ja im Grunde durchaus gewonnen, sie waren ja soweit gegangen, wie sie konnten.
Die Augen des Pumas wanderten zu Alexei hin, während ihre Ohren leicht zuckten. Sollte er doch auf miese Tricks zurückgreifen und gelogen haben, würde sie ihn einfach wieder anspringen. Und sich dieses Mal richtig an ihm festkrallen.

„In Ordnung“ Spike wartete Lukes Meinung erst gar nicht ab. Er konnte sich mit dem Gedanken auch ganz gut anfreunden, zurück zur Hütte kehren und war daher alles andere als abgeneigt.
Vor allem wollte er in dem Erste-Hilfe-Kasten ein wenig wühlen, den er im Bad gestern entdeckt hatte.
„Gehen wir lieber, bevor es sich die Lehrer und die anderen Erwachsenen es sich wieder anders überlegen“, raunte er und ging voraus, rieb sich dabei den schmerzenden Nacken.

"Danke", sagte Alexei und rieb sich kurz über die Waden, bevor er aufstand. Zimperlich war seine Schwester mit dem Seil sicher nicht gewesen. "Ihr seid zu zimperlich", fing er nahtlos mit der Kritik an, wobei er seinen Blick auf Paige heftete. Dann wandte er sich Ty zu. "Und zu höflich. Im Ernstfall wird euch Rhetorik nicht helfen. Und kein Gegner wird sich von einem Bittebitte überzeugen lassen." Schließlich sah er seine Schwester an. "Und zu passiv. Etwas mehr Einsatz bitte." Yelinna plusterte sich auf, sagte aber nichts. Dass sie nicht großartig mitgemacht hatte lag schließlich nicht an mangelnder Motivation, sondern an der mangelnden Möglichkeit sich nützlich einzubringen. Wenn er sie deswegen jetzt aus dem Spiel schmiss, dann würde er Einsatz sehen, darauf konnte er Wetten.
"Ihr habt euch gut genug geschlagen. Für heute ist Schluss. Morgen geht's weiter. Fragen?", fuhr Alexei im selben Tonfall fort und sah dann in umgekehrter Reihenfolge die Teammitglieder an.

Jetzt knackte das Aluminium doch unter Zachs Griff. Er fing sich aber noch rechtzeitig, sodass nur eine kleine Delle in der Dose entstand. Sogar das Grinsen blieb in seinem Gesicht. "Ich krieg euch noch beide dazu, bevor das Camp um ist", bestätigte er Cas Worte in Felipes Richtung. "Dann ist die Toilette ja frei", fügte er hinzu. Schon fast umständlich vorsichtig stellte er die Dose neben sich auf die Stufe und stand auf. Den Aufwand, den es ihn kostet ruhig ins Haus und zur Toilettentür zu gehen, hatte er allerdings unterschätzt. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte musste er sich erst einmal am Waschbecken abstützen und durchatmen. Er hasste Cas Kommentare! Nein. Wenn er ehrlich war, dann hasste er seine Reaktionen auf sie.

Seufzend nickte Riley und folgte Spike. Wenn er sie sich so ansah, dann hatten sie nur so gerade eben bestanden. Jetzt waren sie alle Drei irgendwie angeschlagen, wie sollte das denn erst morgen werden?

Soraya hob den Blick und rutschte rasch mit ihrem Stuhl zurück als sie Leonies Schulter sah. "Natürlich, komm mit", forderte sie ihre ehemalige Mitschülerin auf und brachte sie in den Nebenraum, in dem sie eine Art provisorische Krankenstation eingerichtet hatten. Operationen würden sie hier wohl kaum durchführen können, aber sie hatte hier alles was sie zur Wunderversorgung brauchte. "Setzt du dich bitte verkehrt herum hier drauf?", bat sie Leonie und stellte ihr einen Stuhl hin, "dann kann ich mir deine Verletzung genauer ansehen. Was ist passiert?"

"Müssen wir noch einmal gegen einen von Ihnen antreten?", fragte Ty rundheraus und steckte das Messer zurück in die Lederscheide. Er würde sich Alexeis Kritik zu Herzen nehmen, denn es war unverkennbar, dass er recht hatte. Ty hatte zu lange gezögert, in einem Notfall hätte das Team so wertvolle Sekunden verlieren können. Sollten sie noch einmal eine ähnliche Übung absolvieren würde er denselben Fehler nicht noch einmal machen.

Caleb war nur noch wenige Meter ein eine Hecke von dem Team seiner Tochter entfernt und freute sich schon darauf, sich ein wenig auszutoben. Natürlich würde er die Kinder nicht verletzen, auf keinen Fall, aber er würde es ihnen auch nicht zu leicht machen. Er schloss die Augen und lauschte. Sofia war kaum zu überhoren, sie plauderte mit ihren Teamkameraden über die bevorstehende Prüfung. Caleb konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, denn er konnte sich schon ausmalen, wie seine Tochter reagieren würde, wenn es gleich losging. Er hob die Hände und Flammen schossen aus seinen Fingern hervor. Sie fingen an, umeinander zu tanzen bis schließlich ein Flammenball in seiner Hand lag. Caleb warf einen kurzen Blick nach oben, schätzte den Abstand ab und warf die Kugel dann nach oben und vorne, sodass sie nur einen Moment später vor Sofias Füßen auf dem Boden zerplatzte und verbranntes Gras übrig ließ.

Trotz der Kritik, an der durchaus was Wahres dran war, war Paige erst einmal nur erleichtert, dass sie diese Prüfung bestanden hatten. Und es war sogar noch alles an ihr dran! Musste sie sich nur noch um das nächste Problem kümmern: Das Zurückverwandeln. Das wollte sie nämlich nicht unbedingt direkt vor ihren beiden Mitschülern machen, schon gar nicht vor Ty, da genierte sie sich doch zu sehr. Vielleicht könnte sie den anderen beiden irgendwie vermitteln, dass es ihr ganz recht wäre, wenn sie zur Hütte zurück kehren würden. Oder die zwei sich wenigstens für ein paar Minuten herumdrehen würden. Fürs Zurückverwandeln brauchte sie nämlich manchmal etwas länger.

„Wohl kaum“, murmelte Cas, als Zach bereits außer Hörweite war und die Tür im Bad zu gefallen war. „Nicht wundern, ich... will ihn nur etwas aufziehen. Und ich bin mir sicher, dass es wirkt“, raunte er leiser und grinste schief. Er nippte noch einmal an seiner Cola und tippte Felipe mit seinem Ellenbogen an. „Wie siehts eigentlich aus? Du kannst mir nicht zufällig jemanden empfehlen, der sich für eine Nacht lohnt? Du hast doch bestimmt Unmengen an Nummer in deinem kleinen, schwarzen Notizbuch“

„Team 7. Der Junge hieß passenderweise Spike. Er hat mich mit seinen Stacheln erwischt“, antwortete Leonie, die den Anweisungen gleich Folge leistete und sich hinsetzte. Den Bademantel schob sie so weit hinunter, dass Soraya gut an ihre Verletzungen heran kommen würde, hielt mit der einen Hand aber den Stoff fest, sodass er nicht weiter verrutschte.
„Ich kann von Glück sprechen, dass er mich nicht noch öfters erwischt hat. Von ihm hätten sich mein Sohn und Ravens Junge allerdings eine Scheibe abschneiden können... Wobei für Riley das ziemlich... anstrengend sein muss. Hat seine Kräfte gerade mal seit einem Vierteljahr“, erzählte sie und lächelte dabei. Sie war doch ziemlich stolz auf ihren Sohn, dass er das ganze überhaupt mitmachte.

„Feuer!?“ Mailin starrte mit offenem Mund auf die verbrannte Stelle und sah daraufhin gleich nach oben zum Himmel. „Es regnet Feuer!?“
Noemi war zur Seite gesprungen und blickte auf den dunkeln Fleck mit einer Mischung aus leichter Panik und Ekel. Das wäre wirklich das allerletzte, was sie gebrauchen konnte.
Aber die viel plausiblere Antwort war nicht unbedingt eine angenehmere: Und zwar die, dass sich Sofias Vater ganz in der Nähe befand.
„Ist das-?“, fing sie an und sah zu Sofia an.

„Sag mal...ist euch auch auf einmal so kalt?“ Emma war stehen geblieben und sah sich ein wenig unbehaglich um. Matthew runzelte die Stirn und drehte sich zu seiner Mitschülerin. Ihm war bisher nicht so kalt, das konnte aber auch einfach daran liegen, dass er vermutlich ein paar Muskeln mehr hatte, die ihn warm hielten. Doch als er sich nun so darauf konzentrierte, merkte er schon, dass es deutlich kühler war als vorhin noch. Und irgendwie schienen die Temperaturen weiter zu fallen.
„Das kann doch irgendwie nicht mit rechten Dingen zu gehen“, murrte Emma, als sie auf einmal ihren Atem in der Luft sehen konnt.
„Mir schwant übles...“, murmelte Matthew und begann sich nun auch lauernd umzusehen.
„Wir bekommen bestimmt Besuch. Wenn er nicht schon hier ist...“

„Wenn du mit ihnen andere Lehrer meinst, dann ist die Antwort Nein“, antwortete Alexei und als sonst keine Frage kam nickte er der Gruppe zu. Unter seiner Berührung zog sich die Hecke zurück und ließ ihn raus aus dem Labyrinth. Als er vor der Hütte ankam und Chase entdeckte schüttelte er leicht den Kopf. „Wer hat den Kindern eigentlich erlaubt Waffen mit zu bringen?“, fragte er nicht unbedingt amüsiert.

Yelinna sah ihrem Bruder hinterher und war ganz stolz drauf, dass sie ihm nicht die Zunge raus streckte. Grummelig wandte sie sich ihren Teamkollegen wieder zu. „Zurück zur Hütte?“, fragte sie, als sie ihre schlimmste Verärgerung abgeschüttelt hatte.

"Klar, du musst mir nur sagen was du bevorzugst, und ich kann dir das perfekte Mädchen nennen", erwiderte Felipe grinsend, "suchst du jemanden an der Schule oder jemanden von draußen? Bevorzugte Haarfarben? Senor Felipe kennt alle Ladys." Bei den letzten Worten hatte er stilecht einen spanischen Akzent benutzt und ließ seine Augenbrauen nun tanzen. "Stell dir noch einen buschigen Schnauzer dazu vor", raunte er Cas lachend zu und zwirbelte die Spitzen seines unsichtbaren Bartes auf. "Senor Felipe wird dir helfen, eine passende Dame zu finden."

Soraya hörte Leonie zwar zu, doch der Löwenanteil ihrer Aufmerksamkeit lag auf Leonies Wunden. Mit einem sauberen feuchten Tuch hatte sie das herunter gelaufene Blut weggewischt und nahm nun die Wundkanäle in Augenschein. "Genäht werden muss da nichts", befand sie und griff nach dem Antiseptikum, das sie vorhin noch an sich selbst benutzt hatte, "ich werde es desinfizieren und dann ein großes Pflaster darüber kleben. Es kann sein, dass etwas Blut durchsickert, aber ansonsten musst du dir keine Sorgen machen." Ihre behandschuhten Finger griffen nach der kleinen Sprühflasche die neben ihr auf dem Tisch stand und das Antiseptikum verteilte sich in einem feinen Sprühnebeln auf den Wunden. Soraya fand dieses Spray wirklich praktisch, nicht zuletzt weil es im Gegensatz zu vielen anderen Mitteln nicht in der Wunde brannte.

Sofia betrachtete das verkohlte Stückchen Gras und grinste dann breit. "Das ist soas von mein Vater!", strahlte sie, "wie geil, ich hatte ja darauf gehofft!" Rasch griff sie nach dem Lederbeutel an ihrem Gürtel und nahm gleich eine Handvoll Kiesel heraus. Sie nur in der Hand haltend konnte man beobachten, wie die Kiesel erst rot und schließlich weiß zu glühen begannen. "Los gehts!", rief Sofia gut gelaunt aus und warf die Kiesel über die Hecke, die nur einen Moment später wie von Geisterhand verschwand und den Blick auf Sofias Vater freigab. Dieser stand ruhig da, umgeben von Sofias Kieselbomben und schien alle Zeit der Welt zu haben. Als die Kieselbomben einen Moment später mit einem ohrenbetäubenden Knallen und mehreren Stichflammen hochgingen, bewegte Caleb lediglich die Arme und die Flammen änderten ihre Richtung und schossen nun auf die Mädchen zu.

"Deine Mutter?", fragte Ava, die inzwischen eins und eins zusammen gezählt hatte. Anders als viele andere Eltern war Matts Mom, Vallery Valentine, eine Person des öffentlichen Lebens. Ava wusste, dass sie Eis erschaffen und beherrschen konnte und dass die Temperaturen hier im Sekundentakt zu fallen schien legte nahe, dass Mrs. Valentine sich in der Nähe befand. "Meine magnetischen Felder können vor Eis schützen", raunte sie ihren Teamkollegen zu, "aber gegen die Kälte schützen sie nicht. Was können wir tun?"

"Zurück zur Hütte", bestätigte Ty und sah dann zu Paige hinüber. Sie hatte noch immer die Gestalt eines Pumas, aber ihre Haltung war irgendwie...seltsam. "Alles okay?", erkundigte er sich und legte den Kopf mit fragender Miene schief, "stimmt etwas nicht?" Er ging davon aus dass Paige auch in ihrem verwandelten Zustand noch verstand, was er sagte, hatte aber keine Ahnung, ob sie auch würde antworten können.

Mit einem schallenden Lachen stellte Casper seine Dose beiseite und schüttelte amüsiert seinen Kopf. „Señor Felipe!? Meine Güte, du solltest ein Geschäft oder so errichten“, raunte er schmunzelnd und fuhr sich mit der Hand übers Kinn. „Aber lass mich mal überlegen... Es wäre natürlich praktisch, wenn es jemanden aus der Schule ist. Nur läuft man dann Gefahr, der Person ständig über den Weg zu laufen und wenn sie sich dann mehr wünscht, ist das natürlich blöd... Vielleicht doch jemand von außerhalb? Und was das Aussehen angeht, bin ich eigentlich nicht wählerisch, zumindest war Haarfarbe angeht, oder Haarlänge“

Leonie stieß ein stummes Dankesgebet gen Himmel, als sie erfuhr, dass nichts genäht werden musste. Sie war wirklich kein Fan von Nadel und Faden, ganz gleich in welchem Bereich oder welcher Form. Sie saß weiterhin still, während Soraya ihre Wunde noch desinfizierte.
„Klasse, da bin ich wirklich erleichtert. Hab vielen Dank“ Sie drehte ihren Kopf zur Seite und spähte zu Soraya. „Bei dir alles in Ordnung? Das Team deiner Schwester hat sich doch hoffentlich gut geschlagen, oder? Reshma hat mir zumindest erzählt, dass ihr Sohn einige Fortschritte gemacht hat“

„Oh F-“ Noemi sprintete zur Seite, rollte ab und kam rechtzeitig wieder auf die Beine, um einem anderen Feuerstrahl auszuweichen. Das war so ziemlich das allerschlimmste was hätte passieren können. Sie und ein Feuer um sie herum. Und Mai, Sofia und Mr. Tragger zusammen genommen ergaben Feuer. Feuer und explodierende Kiesel. Sie würde Gott danken, wenn sie diesen Kampf heil überstehen würde.
Mailin war ebenfalls der Attacke ausgewichen, sog dabei tief Luft ein und spie im nächsten Moment Feuer in Richtung Sofias Dad.

„Ja“, antwortete Matthew auf Avas Vermutung hin und bedeutete den beiden, näher zu kommen.
„Wir sollten dicht beieinander bleiben. Allein schon um uns gegenseitig zu wärmen“, raunte er und setzte als erstes seinen Rucksack ab, den er beiseite legte. Der würde bei einem Kampf nur kaputt gehen, vor allem wenn er sich verwandelte.
„Ich nehme an, wenn sie jetzt schon die Temperatur herunter schraubt, wird sie nicht wegen eines simplen Gesprächs hier sein, wir sollten uns also auf alles gefasst machen... Kannst du uns unsichtbar machen?“, wandte Matt sich an Emma, die sich neben ihn gestellt hatte.
„Das schon, aber unseren Atem wird man leider trotzdem sehen... Ich weiß also nicht, wie sehr uns das helfen könnte“, antwortete Emma und verzog entschuldigend das Gesicht.
Auf der gegenüberliegenden Seite fraß sich der Frost durch das Blätterwerk und zauberte eisige Blumen, ehe die Hecke sich leicht öffnete und Vallery hindurch trat.
Sie hob die Hand und ließ Eis auf sie zu schießen.

„Waffen? Was für Waffen?“, hakte Chace nach, der erstaunt die Brauen hoch hob. Er war davon ausgegangen, dass sich die Lehrer um solche Angelegenheiten gekümmert hatte, noch bevor die Truppe am gestrigen Morgen aufgebrochen war. Allerdings war es in den letzten zwei Wochen ohnehin ein wenig chaotisch an der Schule gewesen, so viel hatte er durchaus mitbekommen.

Paige sah mit aufgeweckten Augen auf, sah Yelinna an und nickte mit ihrem Kopf, um auszudrücken, dass sie auch dafür war, zurück zur Hütte zu kehren und anschließend wandte sie ihr Gesicht wieder Ty zu und nickte abermals. Sie streckte sich kurz, ging dann zu ihren Sachen hinüber, die noch im Gras lagen und sah von dort aus zu den beiden zurück.
Irgendjemand müsste das für sie tragen... Mit der Nase stubbste sie ihren Rucksack an und hoffte, dass das als Zeichen ausreichte.

Neugierig beobachtete Yelinna Paige und lachte leise, als sie verstand worauf ihre Teamkameradin hinaus wollte. "Ich glaub sie hat ein bisschen Probleme dabei ihre Klamotten zu tragen in der Form", sagte sie an Ty gewandt und ging dann zu Paige um deren Sachen aufzusammeln. "Hast du geschickt gemacht. Dass jetzt wir alles tragen müssen", neckte sie die Jüngere. Und weil sie auch in anderer Hinsicht sehr neugierig war streckte sie die Hand aus und kraulte sie hinter den Ohren.

Alexe steckte die Hände in die Hosentaschen und blieb neben Chace stehen. "Ein Messer. Und der Junge hatte Ahnung wie er es zu benutzen hatte", antwortete er und grinste dann. "Hätte ich das gewusst hätte ich meine Waffe auch mitgenommen." Nur ein Scherz, aber Alexei wusste, dass das bei ihm schwer einzuschätzen war. Eine Tatsache mit der er gerne spielte.

Da Zach nun einmal schon im Bad war nutzte er die Zeit für eine Dusche. Eine kalte. Bis er fertig war hatte Cas hoffentlich auch das Thema wieder vergessen.

"Da kenne ich ein Mädchen, das dir bestimmt gefallen könnte", erwiderte Felipe und zwinkerte Casper zu, "ihr Name ist Aubrey, ich hab sie vor einigen Monaten getroffen als ich in Salem Center unterwegs war. Braune Locken, Sommersprossen und eine perfekte Sanduhrfigur." Er stellte seine Coladose beiseite und zeichnete mit den Händen Aubreys Kurven in die Luft, ehe er zu Cas hinüber sah. "Sie ist nett und unkompliziert. Nicht das hellste Licht wenn du verstehst, was ich meine, aber sie weiß, wies geht. Interesse?" Er griff nach seinem Getränk und nahm einen Schluck. "Drinnen liegt mein Handy, ich hab sonst auch ein Foto von ihr."

"Ja, er hat sich sehr gut geschlagen", erwiderte Soraya, froh dass Leonie sich nicht nach Jamila erkundigt hatte, "er hat mir einen großen Teil meiner Energie entzogen. Sie haben es geschickt gemacht. Alessia hat mich mit Spinnweben bedeckt und Rodrigo nutzte sie um meine Energie zu absorbieren. So musste ich mich zurück verwandeln." Sie griff nach dem Pflaster und klebte es so, dass die Wunden komplett bedeckt wurden. "Brauchst du Schmerzmittel?", erkundigte sie sich bei Leonie und legte ihre Hand behutsam auf die noch immer nackte Schulter ihrer Patientin, "meistens sind solche kleinen aber tiefen Wunden immer sehr unangenehm."

Caleb fiel es nicht schwer die Flammen, die auf ihn zuschossen, ebenfalls die Richtung ändern zu lassen. Er war nun umrundet von Flammen, doch auch wenn sie gierig an den Blättern der Hecke leckten, schadeten sie ihnen nicht. "Das hier ist so cool!", lachte Sofia und warf erneut Kieselbomben in Richtung ihres Vaters. Dabei bemerkte sie jedoch nicht dass eine in ihrem Ärmel hängen blieb und hinein glitt.
Nur einen Moment später explodierte die Kieselbombe und zerriss den Ärmel. Eine Mischung aus Schrecken und Schmerz ließ Sofia aufschreien als sie nach ihrem Ärmel griff und stattdessen einen Fetzen Stoff in der Hand hielt. Schockiert besah sie ihren Arm der stark gerötet war und einige offene Stellen aufwies. Vom Armband mit dem Sensor war nichts mehr zu sehen.
Wäre das lodernde Feuer nicht so laut gewesen hätte Caleb sicherlich den Schrei seiner Tochter gehört, so konzentrierte er sich aber auf Mai und Noemi und schickte ihnen kurz hintereinander einige Feuerbälle.

"Macht euch klein!", rief Ava und riss die Arme hoch. Das Eis, das eben noch wie ein Geschoss auf sie zugerat war, zerplatzte nun an einer unsichtbaren Oberfläche nur wenige Handbreit von Avas Gesicht. "Alles okay?", fragte sie und warf über ihre Schulter einen Blick zurück zu Emma und Matt während sie zeitgleich versuchte, das Kraftfeld aufrecht zu erhalten.

Ty nickte auf Yelinnas Worte hin und schulterte Paiges Rucksack. Er war nicht schwer und es würde ihm keine Probleme bereiten ihn zurück zur Hütte zu tragen. "Magst du dann vielleicht die Karte übernehmen?", bat er Yelinna und reichte ihr den zusammen gefalteten Zettel, den er in seine Hosentasche gesteckt hatte, "mit dem zweiten Rucksack habe ich keine Hand mehr frei."

„Ich sag dir was, behalte die Nummer und die Fotos so lange, bis wir hier raus sind. Dann ist das so etwas wie meine Belohnung, egal auf welchem Platz wir letztendlich landen. Hauptsache ich kann danach etwas Spaß haben“, raunte Casper und grinste schief. Er hatte wirklich schon lange nichts mehr mit einem Mädchen gehabt... Die letzte war Mai gewesen, aber das hatte ja leider ein nicht so gutes Ende genommen.
„Ich vertrau dir einfach mal, dass sie so aussieht, wie du es beschreibst“ Grinsend nahm er wieder seine Coladose und trank sie leer.
„Ich frag mich ja... Wie viele Nummern hast du eigentlich? Hast du die mal gezählt? Oder mit wie vielen du in der Kiste warst?“

Leonie lächelte und malte sich die Gesichter von Reshma und Eron aus. Sie waren bestimmt sehr stolz auf ihren Sohn, selbst wenn sie nicht wussten, wie gut er sich hier schlug. Und diese Alessia... Sie würde ihren Neffen bei Gelegenheit mal fragen, ob er ihr etwas mehr über seine Mitschülerin verraten konnte. Nur damit sie sich darauf vorbereiten konnte, wenn ihr Sohn Alessia an Weihnachten mit nach Hause brachte.
Als Soraya sie danach fragte, ob sie wohl Schmerzmittel wollte, lächelte sie matt und nickte kurz darauf. „Wenn du welche hier hast, sage ich bestimmt nicht Nein. Irgendwelche Nebenwirkungen, von denen ich wissen müsste?“

Noemi hörte mit ihrem geschärftem Gehörsinn, wie ihre Mitschülerin aufschrie und wollte sich bereits zu ihr drehen, als sie aus den Augewinkel einen weiteren Feuerball bemerkte, dem sie flux ausweichen musste. Auch Mailin bemerkte die Feuerbälle, wich aber nicht aus, sondern spuckte ein paar Feuerbälle ihrerseits aus, die sie mit denen von Caleb kollidieren ließ, was einen netten Funkenregen verursachte.
Derweil versuchte Noemi Blickkontakt zu Sofia herzustellen, was aber nicht so einfach war, wenn hier Feuer von beiden Seiten flog. Das blöde war, dass sie sich da nicht traute, sich zu verwandeln. Sie wäre hier wohl kaum eine so große Hilfe als Wolf – sollte sie Mr. Tragger zu Nahe zu kommen, geschweige denn Beißen können, würde er sie bestimmt in einen Wolfsbraten verwandeln.

„Alles okay!“, antwortete Emma und auch Matthew nickte. Mit einem Blick auf seine beiden Teamkameraden überlegte er, wie sie es am besten anstellten. Das war zweifellos eine neue Prüfung, wahrscheinlich mussten sie gegen sie kämpfen. Ein bitterer Zug ließ seine Mundwinkel zucken. Ausgerechnet gegen seine Mom.
„Okay, hört her, ich kann sie angreifen. Dass ist mir lieber, als wenn ihr es tut... Nur muss ich dafür nah an sie dran. Ems... meinst du, du kannst mich zu ihr bringen. Uns unsichtbar machen? Wenn wir beide den Atem anhalten, sollte man uns nicht entdecken. Und Ava... du kannst deine Magnetfelder nicht vielleicht etwas... undurchsichtiger machen? Sodass meine Mom im besten Fall nicht gleich bemerkt, dass wir weg sind?“, fragte er mit gesenkter Stimme, während Vallery näher kam. Sie hatte beide Arme erhoben und gefror den Boden um sie herum und formte kleine Eisdolche, die über ihr schwebten und auf einen günstigen Moment warteten.

Schuldbewusst senkte Paige erst ihren Kopf, nur um ihn gleich darauf genießend zu heben, als Yelinna sie kraulte. Das fühlte sich wirklich phänomenal an und ließ sie ihr schlechtes Gewissen auch gleich wieder vergessen – bis Ty die Karte erwähnte und dass er ja nun beide Hände voll hatte. Sie würde ja gerne helfen, nur... kam es nicht in Frage, sich vor ihnen zurück zu verwandeln. Sie würde sich anders dafür revanchieren, nahm sie sich in Gedanken vor.

Chace schnaubte grinsend und schüttelte leicht den Kopf. „Besser, als wenn er es nicht wüsste“, raunte er, wurde aber kurz darauf wieder ernster. „Ich hoffe, dass den Kids so etwas erspart bleibt, wie damals das mit Stevens. Ich wüsste sonst nicht, wie viele von ihnen das überleben würden...“, murmelte er und sah zum Labyrinth hinüber.

"Wenn ich es dir sagen würde, würdest du eh behaupten dass ich lüge", erwiderte Felipe mit einem breiten Grinsen, "warum dann also überhaupt davon anfangen?" Tatsache war dass er ein kleines schwarzes Notizbuch hatte, das bis zum Bersten voll mit Nummern von Mädchen war. Ungefähr einmal im Jahr setzte sich Felipe mit diesem Buch hin und sortierte die Nummern der Mädchen, die ihn inzwischen verachteten oder die er nicht wiedersehen musste, aus und warf sie weg. Das Büchlein war aber immer noch dick genug um einige Monate reichlich Abwechslung zu haben.

"Keine weltbewegenden Nebenwirkungen", erwiderte Soraya und reichte Leonie eine Tablettenpackung, "du solltest aber nicht mehr als zwei Tabletten gleichzeitig nehmen, da sie relativ hoch dosiert sind. Du hast keine Lebererkrankungen, oder?" Sie war sich ziemlich sicher dass Leonies Leber funktionstüchtig war, musste aber trotzdem nachfragen.

Sam beobachtete den Kampf über die Kameras und bemerkte Sofia, die sich mit schmerzverzerrter Miene den Arm hielt. Zuerst zögerte sie, befand dann aber, dass die auf der Kamera zu erkennenden Verletzungen definitiv ärztlich behandelt werden musste. "Caleb Tragger", erklang einen Moment eine blecherne Stimme, die über das Labyrinth hallte, "Angriff abbrechen, eine der Schülerinnen hat eine Verletzung! Angriff abbrechen!"
Zuerst konnte Caleb nicht verstehen was die Stimme sagte, doch schließlich sickerte die Bedeutung durch. Von einem Augenblick zum nächsten erloschen sämtliche Flammen wie von Geisterhand und nur einen Moment später stand Caleb neben seiner Tochter und besah ihren Arm.
"Hvad er der sket?" (Was ist passiert?), hakte er nach.
"Eine meiner Kieselbomben ist im Ärmel gelandet", nuschelte Sofia und biss die Zähne aufeinander. Irgendwie tat es noch mehr weh wenn man hinsah.
"Jeg tager dig med til lægen" (Ich nehm dich mit zum Arzt), verkündete Caleb und hob seine Tochter einen Moment später so mühelos hoch wie einen Mantel, ehe er sich Noemi und Mai zuwandte, "die Übung ist beendet, geht zurück zur Hütte!"

"Das nicht, aber ich kann sie ablenken!", erwiderte Ava und musterte Matts Mutter aufmerksam. Sie trug feste Kleidung, doch schließlich konnte Ava eine Gürtelschnalle aus Metall ausmachen. "Ich werd sie angreifen, und ihr macht euch unsichtbar", raunte sie Matt und Emma zu und machte im nächten Moment eine schnelle Handbewegung, woraufhin das Metall der Gürtelschnalle sich ruckartig nach vorne bewegte. Hoffentlich würde das Mrs. Valentine aus dem Gleichgewicht bringen.

„Wir haben es überlebt. Die sind genauso zäh“, antwortete Alexei und folgte Chace' Blick. Das war die nette Beschreibung dessen was er dachte. Nämlich, dass einige der Kinder es Stevens sehr viel schwerer gemacht hätten. Sofia zum Beispiel.

Grinsend nahm Yelinna die Karte entgegen und gab Paige einen letzten Klapps. Gott, ihr Pelz war aber auch zu schön. „Klar mach ich das. Aber erwarte keine künstlerischen Leistungen von mir“, sagte sie Ty.

„Oh Gott, Felipe“ Cas lachte und schlug seinem Freund gegen die Schulter. So eine Schwerenöter! Das klang ganz so, als hätte er genug Nummern, um sich ein paar Monate immer mit neuen Mädchen treffen zu können und niemals mit einer doppelt. Vermutlich hatte Zach auch so etwas, er könnte es sich auf jeden Fall gut vorstellen.
„Wird Zeit, dass wir hier raus kommen und um die Häuser ziehen können. Dann kannst du auch noch ein paar Nummern sammeln“, raunte er grinsend und stützte sich mit seinen Unterarmen auf. „Vielleicht fange ich auch mal so ein Buch an... oder eine Liste. Das würde mir auch schon reichen-“, er verstummte, als er den blechernen Ausruf aus einem der Lautsprecher wahrnahm und zog die Brauen erstaunt hoch. „Ohje... Das hört sich ja nicht so gut an“

„Nein, meiner Leber geht es gut“, antwortete Leonie schmunzelnd. Aus ihren wilden Jahren war sie wirklich draußen, da hatte ihre Leber genug Zeit gehabt, um sich zu erholen, vor allem weil sie mit Alkohol wirklich sehr sparsam umging. Dankbar nahm sie die Tabletten entgegen und beschloss fürs erste auch nur eine davon zu nehmen. Sollte sie nach einiger Zeit nicht ausreichend wirken, würde sie eben noch die zweite nachwerfen.

Mailin hatte schon tief Luft geholt, um einen Schwall Feuer in Calebs Richtung zu speien, als auf einmal eine laute Stimme zu hören war, die ausgesprochen seltsam klang. Ähnlich wie am vorherigen Tag, als sie gegen die Regeln verstoßen hatten.
Auch sie brauchte etwas länger, bis ihr aufging, dass wohl ihr Team gemeint war. Da an ihr noch alles dran war, sah sie sich nach den anderen beiden um und folgte letztendlich mit den Augen Mr. Tragger.
Noemi hatte das wesentlich schneller geschalten, da sie Sofia hat aufschreien hören. Sie fuhr herum und nun da das Feuer weg war, konnte sie ihre Mitschülerin sehen.
„Sofia“ Mai kam ein paar Schritte näher mit einem besorgten Blick, blieb dann aber stehen, als Caleb an sie und Noemi wandte.
„Ist gut“, antwortete Mailin und biss sich auf die Lippe.

Vallery zog es mit einem Ruck nach vorne, fing sich jedoch rechtzeitig, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sie musste gar nicht großartig überlegen, wer daran Schuld war. Mit einer Hand umfasste sie die Gürtelschnalle, ließ sie zu Eis erstarren und drückte dann fest zu, sodass sie unter ihren Fingern zerbröselte. Mehr Metall sollte sie nicht an sich haben, womit sie Ava schon einmal keine Angriffsfläche aus dieser Entfernung bot.
Als sie zu dem Mädchen hinüber sah, stand die nun allerdings auf einmal allein da.
Mist! Sie hob die Hände und konzentrierte sich dieses Mal um ihre Umgebung. Da sie jedes Wassermloekül in Eis verwandeln konnte, konnte sie diese wahrnehmen – menschliche Körper waren da keine Ausnahme, selbst wenn sie unsichtbar waren.
Doch in dem Moment, als sie die zwei fehlenden Schüler erspürte, war es auch schon zu spät. Unmittelbar neben ihr sprang auf einmal Matthew hervor und schlang seine Arme um ihren Körper, sodass sie ihre Arme nicht bewegen konnte.
„Du weißt, ich brauch meine Arme nicht, um etwas erfrieren zu lassen“, raunte seine Mutter, die sich gegen seinen Griff zu wehren versuchte.
Matthew zögerte nicht weiter und verwandelte sich. Seine Arme wurden erst kräftiger, dann haarig und lang. Von dort aus breitete sich das weiße dichte Fell aus, während sein Körper ein ganzes Stück größer wurde. Er erinnerte in dieser Gestalt sehr einem Yeti, vor allem sein Gesicht wirktet nun viel mehr animalisch, als menschlich.
Sein Griff um seine Mutter wurde enger, die bereits schmerzlich das Gesicht verzog und mit einem letzten Versuch zwei Eisgeschosse abfeuerte. Eines davon traf Emma, die noch unsichtbar gewesen war. Sie hatte gerade rechtzeitig noch den Arm hochreißen können – nur leider hatte der Sensor den Angriff nicht überstanden.

Paige tappste neben ihren Mitschülern her, beschleunigte dann aber ihre Schritte, als endlich die Hütte zu entdecken war und lief stürmisch darauf zu. Endlich! Sie war sich langsam nämlich nicht mehr sicher gewesen, ob sie noch länger die Verwandlung aufrecht erhalten hätte. Da sie sich so auf die Hütte und ihre Mutation konzentrierte, bekam sie von den blechernen Worten, die über das Labyrinth hallte, nicht wirklich etwas mit.
Mit dem Maul machte Paige umständlich die Tür auf und lief dann in den Schlafraum, wo sie sich mit knackenden Knochen zurück verwandelte.

"Hoffentlich nichts Schlimmes", bemerkte Felipe und runzelte die Stirn, "ist wahrscheinlich auch kein Spaß, gegen Sofias Dad anzutreten. Gegen den Typen wirkt der Hulk ausgeglichen!" Felipe hatte seine Cola inzwischen geleert und zerdrückte die Dose aus Spaß zwischen seinen Händen. "Als diese Lady mir die Kräfte genommen hat fühlte sich das wirklich seltsam an", murmelte er und besah seine Hand, deren Fingernägel sich in Krallen und dann wieder zurück verwandelten, "ohne meine geschärften Sinne kam ich mir irgendwie vor wie unter einer Glasglocke. Alles hörte und fühlte sich so gedämpft an." Er mochte es nicht zugeben, aber das Gefühl hatte eine leichte Panik in ihm ausgelöst.

"Sollte es schlimmer werden kannst du sonst einfach wieder zu mir kommen", lächelte Soraya und half Leonie dabei, den Bademantel wieder über die verletzte Schulter zu ziehen, "am besten du legst dich hin und ruhst dich etwas aus. Ich bin sicher, dass du deine Pflicht für heute erfüllt hast."
Als Sams kaum wiederzuerkennede Stimme durch die Lautsprecher dröhnte horchte Soraya auf und seufzte leise, nachdem die Durchsage beendet war. Hoffentlich waren es keine zu schlimmen Verletzungen... Ohne lange nachzudenken streifte Soraya ihre Handschuhe ab, desinfizierte die Hände und machte sich dann daran, sämtliche Medikamente und Untensilien zusammen zu sammeln, die sie für die Behandlung von Brandwunden brauchen würde.

"Es geht schon!", rief Sofia ihren Teamkameradinnen zu während ihr Dad sie durch ein eben aus dem Nichts entstandene Loch in der Hecke trug. Sie wollte nicht dass sich die Mädels wegen ihr Sorgen machten. Ihr Arm tat zwar höllisch weh, aber abfallen würde er nicht.

"Ist alles okay?", rief Ava Emma zu und ließ ihr Kraftfeld verschwinden, während sie zu ihrer Mitschülerin hinüber eilte. "Gehts dir gut?", erkundigte sie sich nochmals und vergaß für einen Moment sowohl Matt als auch seine Mutter. Aus ihrem Blickwinkel hatte es nämlich so ausgesehen als wäre Vallerys Eisgeschoss in Emmas Handgelenk eingedrungen.

"Du meine Güte, das klingt ja furchtbar", murmelte Ty mit besorgter Miene und sah zum Schlafzimmer hinüber, aus dem ein furchtbares Knirschen und Knacken drang, "hoffentlich ist alles okay."
Er legte Paiges und seinen Rucksack auf dem Boden im Wohnzimmerbereich nieder und nahm dann auf dem Sessel Platz. "Dein Bruder ist wirklich ein verdammt zäher Knochen", sagte er an Yelinna gewandt, "was macht er beruflich?"

Mizuki horchte auf. Es war schwer gewesen, die Stimme zu verstehen, aber die wichtigsten Informationen hatte sie doch aufgreifen können. Ihnen stand also ein Kampf bevor, augenscheinlich mit einer der Wachpersonen. Interessant, wirklich sehr sehr interessant...

Nur mit einer kurzen Hose bekleidet, das Handtuch noch um die Schultern gelegt, trat Zach aus dem Haus. "Was fühlt sich gedämpft an?", fragte er und stopfte sich eine Zipfel des Handtuchs in sein Ohr um einen Rest Wasser hinaus zu bekommen. "Oder hast du auch Wasser im Ohr?" Von der Stufe schnappte er sich seine Cola. Einen großen Schluck später verzog er den Mund. Sie war nicht mehr wirklich kalt.

Als erstes lachte Yelinna, als sie Paige so euphorisch verschwinden sah. Spätestens als sie auch die Geräusche mitbekam verzog sie mitleidig das Gesicht. "Ohje. Da ist man echt froh so was unkompliziertes zu haben", meinte sie leise und holte dann eine Packung Kekse aus der Vorratskammer. Die hatte sie sich verdient und Paige erst recht.

„Ich bin okay. Nur der Sensor nicht...“, antwortete Emma, die sich das Handgelenk rieb, das sich ausgesprochen kalt anfühlte, aber einen Gefrierbrand hatte sie auf jeden Fall nicht. An dem Armband hatten sich kleine Eisblumen gebildet und der Sensor sah ebenfalls verdächtig weiß aus. Kein Wunder, dass er hinüber war.
Matthew drückte noch etwas fester, sodass Vallery bereits aufstöhnte. Nein, hier kam sie nicht mehr raus. Sie hatte die Temperatur dicht um sich herum sehr tief fallen lassen, aber das schien ihrem Sohn in seiner jetzigen Gestalt kein bisschen zu stören.
„Ist gut. Ihr habt gewonnen“, presste sie zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor.
„Lass mich herunter, Matt“, bat sie ihn, worüber Matthew mehr als erleichtert war und kam ihrem Wunsch ziemlich zügig nach. Erst lockerte er seinen Griff, dann setzte er sie behutsam auf dem Boden ab.
Vallery rieb sich ein wenig die Stelle, wo Matt sie festgehalten hatte und sah dann mit einem stolzen Lächeln zu ihm auf.
„Beeindruckend. Ihr seid wirklich ein tolles Team! Ihr habt die Prüfung bestanden, Glückwunsch!“, raunte sie und sah nun zu den beiden Mädchen hinüber.
Es berührte sie, die zwei zu sehen, beides Töchter zweiter Männer, die sie sehr schätzte. Geschätzt hatte, in Jareds Fall, leider.

„Klingt so, als hättest du dich für einen Moment mal wie ein Normalsterblicher gefühlt. So wie wir uns immer fühlen, gedämpft“, raunte Casper mit einem breiten Grinsen, der hörte, wie Zach zu ihnen hinüber lief und nickte daher über seine Schulter zurück, während er Felipe ansah.
„Tja... zum Glück musst du ja nicht darauf verzichten, im Normalfall. Und wir beide ja auch nicht... Zach hat sich bestimmt auch ziemlich... glücklos und normal gefühlt“ Mit einem Schmunzeln sah er zu Zach auf, der sich seine Coladose schnappte.
„Wir reden von unserem Kampf und wie es war, als sich unsere Kräfte verabschiedet haben“

„Dann räume ich mal den Platz“ Leonie stand auf, nachdem sie die Mitteilung gehört hatte und nickte Soraya lächelnd zu. „Vielen Dank nochmal. Ich werde mich noch umziehen, aber dann sofort ein ruhiges Plätzchen suchen“, sagte sie und trat dann aus dem Raum.
Vor der Hütte ließ Isalie inzwischen Rachel ins Labyrinth, die sich Team 6 vorknöpfen sollte. Sie selbst war auch noch dran, wollte aber noch warten, bis Rachel bei den Kindern angekommen war.

Obwohl es nicht ihre Schuld war, fühlte sich Mai so, machte ein trauriges Gesicht und schlurfte hinter Noemi zurück zur Hütte. „Ich bin mir sicher, es ist nichts schlimmes. Es war doch bestimmt nicht das erste Mal, dass eine ihrer Kieselbomben in ihrer Nähe hochgegangen ist, oder? Außerdem ist Ms. Quadir hier, die wird sich gut um sie kümmern“, versicherte Noemi ihrer Mitschülerin, in der Hoffnung sie ein wenig aufmuntern zu können.
„Hmm, mhh... jaa... schon...“, murmelte Mai und schob schließlich seufzend die Tür der Hütte auf.

Völlig fertig lag Paige auf ihrem Bett, dessen Bettwäsche leider ein paar Kratzer abbekommen hatte. Sie wusste nicht woran es lag, dass ihr das Zurückverwandeln immer schwerer fiel. Vor allem taten ihr dann immer alle Muskeln weh, außerdem war sie ziemlich erschöpft.
Es dauerte deswegen ein wenig, bis sie sich wieder angezogen und zu den anderen zurück ging.
„Entschuldigt meine Eile, aber ich war mir nicht sicher, wie lange ich es noch aushalte...“, sagte sie, „und Danke, dass ihr meine Sachen getragen habt!“

"Danke, Ma'am", erwiderte Ava und nickte Mrs. Valentine zu, "Sie waren eine harte Gegnerin." Sie schenkte Matts Mutter ein zurückhaltendes Lächeln ehe sie den Blick wieder senkte. Jetzt wo der Kampf vorbei war fühlte sie sich seltsam, denn eben noch war Vallery ihrer Feindin gewesen, nun aber wieder eine Aufsichtsperson und dazu noch eine Art Promi. Es war absurd, aber erst jetzt flößte sie Ava Respekt ein.

"Kein Problem, wirklich", erwiderte Ty und lächelte Paige zu. "Du siehst müde aus", bemerkte er und ging, inzwischen nur noch auf Socken, "wie wäre es, wenn ich uns allen einen starken schwarzen Kaffee mache. Um die Lebensgeister zu wecken?" Er sah zu den Mädels hinüber, stand aber bereits vor dem Herd und zündete die Flamme unter dem noch halbvollen Wasserkessel an.

"Wenn das so ist, wie ihr die Welt wahrnehmt, dann Prost Mahlzeit", scherzte Felipe, "das ist ja furchtbar! Ihr seid ja taub wie alte Omas!" Er legte die leicht gekrümmte Hand hinter seine Ohrmuschel. "Was?", krächzte er mit heiserer Stimme, "Jungchen, du musst lauter sprechen! Ich kann dich nicht hören!"

Nächster Tag, am Morgen


Paige rieb sich den schmerzenden Nacken und wünschte sich noch acht weitere Hände, um andere schmerzende Stellen zu reiben. Sie hatte in dem Erste-Hilfe-Kasten zwar freundlicherweise ein Schmerzgel gefunden, aber in dem hätte sie wohl baden müssen, damit es bis jetzt angehalten hätte. Das einzige was sie ausreichend aufmunterte, war die Tatsache, dass das heute der letzte Tag war und sie im besten Fall heute Abend schon in ihrem eigenen Bett schlief. Vielleicht sogar mit Matthew...
Paige stand noch vor der Hütte und wartete darauf, dass sie einstimmig befanden, losgehen zu können.

Euphorisch klatschte Elijah in die Hände und strahlte seine beiden Mitschüler an. „Also, ich würde mal sagen, nachdem das gestern so gut geklappt hat, reißen wir heute den Sieg an uns!“, raunte er und legte daraufhin beiden strahlend einen Arm um den Hals.
Charlies Wangen röteten sich, musste aber auch unweigerlich Strahlen. Sie hatten sich gestern gut angestellt, obwohl der Kampf kein leichter gewesen war. Mrs. Marais war wirklich stark gewesen. Beeindruckend, dass sie sich nebenbei auch um das ganze Labyrinth kümmerte.
„Nichts und niemand kann uns aufhalten!“, stimmte auch Nick breitgrinsend zu und steuerte mit seinen Kameraden den Weg an, der vor ihnen wieder hinein ins tiefere Labyrinth führte.

„Okay... wir haben alles, oder?“, hakte Casper nach, nur um sich abzusichern, dass sie nichts liegen gelassen hatten. Da das aber scheinbar nicht der Fall war, zog der die Tür zu. So ziemlich pünktlich, wie er fand, nach einem kurzen Blick auf seine Uhr. Es war 7:30. Die Zeit, wenn das Quälen offiziell los ging.
„Gut... Welche Richtung?“, fragte er und sah seine beiden Teamkameraden an. Von dem kleinen Platz aus, auf dem die Hütte stand, gingen drei Wege ab, die frustrierenderweise alle gleich aussahen.

Spike zog als letzter die Tür hinter sich zu, ging daraufhin zu den beiden anderen Jungs, als es seltsam knisterte. Im ersten Moment rechnete er erst mit einem Angriff und ging bereits in Habachtstellung, als sich jemand durch Lautsprecher räusperte.
„Ich wünsche einen guten Morgen an alle Teams. Es ist so weit, ihr habt es fast geschafft, heute ist der letzte Tag dieses Trainingscamps. Es gibt ein paar Ankündigungen, die ich machen muss, bevor es für euch heute richtig los geht. In so ziemlich jedem Team gibt es eine Person, deren Sensor deaktiviert wurde. Diese Personen dürfen an den heutigen Kämpfen nicht teilnehmen, das jeweilige Team muss ohne sie antreten. Um sicher zu gehen, dass die sich auch wirklich heraushalten, wird jeweils ein Erwachsener den Kämpfen beiwohnen. Aber keine Sorge... heute kämpft ihr ausschließlich gegeneinander, wir Erwachsene werden lediglich aufpassen, dass hier niemand zu weit geht. Denn denkt daran, es kommt darauf an, dass ihr die gegnerischen Sensoren ausschaltet – nicht mehr, wir wollen keine Schwerverletzte am Ende des Tages haben.
Ziel ist es auch, die Mitte des Labyrinths zu erreichen, wo wir uns am Ende alle treffen werden. Ich wünsche euch viel Erfolg!“

„Das... klingt nach einer Herausforderung“, bemerkte Alessia und grinste breit. Es gab da durchaus das eine oder andere Team, gegen das sie gerne antreten würde. Team 8 zählte allerdings weniger dazu. Was nicht unwesentlich daran lag, dass Riley dem Team angehörte. Ob er den gestrigen Tag wohl gut überstanden hatte?
Rodrigo machte sich ebenfalls so seine Gedanken und fragte sich insgeheim, ob er am Ende nicht doch auf Yelinnas Team stoßen würde. Sie würden sich nicht schenken, das hatten sie fest ausgemacht und daran würde er sich auch halten.

„Schade“ Emma betrachtete seufzend ihr Armband, das gestern doch sehr in Mitleidenschaft gezogen worden war. „Das heißt, ich schwing die Ponpons und feuer euch beim Kampf an, wenn es so weit ist“, raunte sie und sah mit einem schiefen Lächeln zu Ava und Matthew auf.
„Ich bin mir auf jeden Fall ziemlich sicher, dass ihr das Zeug dazu haben. Auch wenn ihr nur zu zweit seid“

"Wow, das klingt ja interessant", bemerkte Felipe, "hoffentlich haben sie eine Kamera dabei, das dürfte ein Kampf epischen Ausmaßes sein!" Er warf einen Blick zu den Wegen hinüber, derer eben noch drei gewesen waren, von denen jetzt aber nur noch einer übrig war. "Tja, scheint als würden sie sicher gehen wollen, dass wir uns nicht verirren", bemerkte Felipes und grinste seinen Kumpels zu, "machen wir uns auf den Weg! Team Gentlemen zum Sieg!"

Ava erwiderte Emmas Worte mit einem dankbaren Lächeln und überprüfte noch ein letztes Mal dass sie auch wirklich alles dabei hatte. Wenn sie etwas in dieser Hütte im Nirgendwo vergaß würde sie es wahrscheinlich nicht wiedersehen. Rasch kam sie zu der Erkenntnis dass alles da war so es hingehörte und lächelte ihren Teamkameraden zu. "Bereit für das große Finale?"

Ty hatte seine Karte gezückt und einen prüfenden Blick darauf geworfen, als er ein leises Rascheln hörte. Als er den Blick hob sah er wie zwei der drei Wege, die ihnen eben noch offen gestanden hatten, nun von dicken Ranken überwuchert waren. Blieb also nur ein möglicher Weg. "Das verspricht, interessant zu werden", murmelte Ty mit einer Mischung aus Vorfreude und Sachlichkeit, was meint ihr? Wollen wir?"

Jamila hatte nach der Durchsage erleichtert aufgeatmet. Gott sei Dank musste sie sich heute nicht noch einmal ins Kampfgetümmel stürzen! Dementsprechend war ihre Laune besser als gestern, wenn auch nur minimal. Ihr Team, besonders Alessia, hatte ihr es ziemlich übel genommen dass sie sich aus dem Staub gemacht hatte und Jamila nicht das geringste Bedürfnis verspürt, sich für irgendetwas zu entschuldigen. Nun gut, heute war der letzte Tag und sie würde es bald hinter sich haben. Die paar Stunden würde sie auch noch aushalten.

Nach der Durchsage machte sich Mizuki nicht die Mühe, auf ihr Team zu warten, sondern marschierte einfach los. Sie war immer noch sauer dass Hillary und Dorian im gestrigen Kampf so passiv gewesen waren. Wie in aller Welt es Dorian dabei noch fertig gebracht hatte, seinen Sensor zu beschädigen überstieg Mizukis Fantasie, sie wusste nur, mit jedem Teammitglied weniger sanken die Chancen auf den Sieg. Und sie verlor einfach nicht gerne.
"Ähm, Hillary", sprach Dorian, der bis eben auf der Verande der Hütte gesessen hatte, seine Mitschülerin an und erhob sich, "ich glaube, Mizuki ist gerade einfach los gelaufen..."

Zach verzog die Nase, als er die Ankündigung hörte. Hätten die Lehrer sich das nicht vorher überlegen können? Mitfühlend klopfte er Cas auf die Schulter. Er und rückte seinen Rucksack zurecht und nickte Felipe dann zu. "Da machen sie es uns jetzt aber einfach."

Kaum dass die Bedingungen für den heutigen Tag erklungen waren, wurde Riley auch schon merklich kleiner. Mit seiner Unfähigkeit gestern hatte er auch noch heute das Team geschwächt. Damit fühlte er sich gleich viel besser. So konnte der Tag ja eigentlich nur noch besser werden.

"Das ist aber fies. Die Regel ist ja doof", beschwerte Yelinna sich. Sie fand es sehr unfair Paige gegenüber, dass sie so einfach ausgeschlossen wurde. Außerdem hatte sie sich drauf gefreut den Puma wieder zu streicheln. Jetzt konnte sie das wohl vergessen. Gleichzeitig freute sie sich trotzdem ungemein auf die kommende Aufgabe. "Auf jeden Fall", stimmte sie Ty deswegen mit einem breiten Grinsen zu.

"Seh ich aus, als würde es mich interessieren? Die kommt doch gut alleine klar", schnaubte Hillary. Sie hatte große Lust einfach in der Hütte zu bleiben und den Tag abzuwarten. Auf den Stress mit den Lehrern hatte sie allerdings keinen Bock, weswegen sie sich trotzdem aus der Hütte heraus bequemte. Die scheiß Aufgabe war ihr so was von egal, sie würde sicherlich keinen Finger krümmen um als erstes im Zentrum zu sein.

„Das gleichen sie dann vermutlich mit dem generischen Team wieder aus“, bemerkte Casper auf Zachs zuversichtlichen Worten hin und grinste schief. „Im ernst... unterschätzt die nicht. Wenn sie es bis hierhin geschafft haben, können sie auf jeden Fall auch etwas... Naja... jedes Team hats drauf, würde ich mal behaupten. Ich müsst einfach zeigen, dass ihr noch viel besser seid. Konzentriert euch auf den Sieg! Selbst wenn das Team nur aus heißen Mädels besteht – verstanden?“, raunte Casper und klang dabei ein wenig wie ein Kommandant der mit seinen Rekruten sprach.

„Bereit“, versicherte Matthew, der schon gespannt war, gegen wen sie als erstes antreten würden. Und wer überhaupt noch mit im 'Spiel' war. Schließlich klang es eben so, als wären einige ausgeschieden...
„Dann wollen wir mal“, raunte er und nickte den beiden Mädchen munter zu. Vor ihnen lag nur ein Weg und eben den steuerte er an. Ganz offensichtlich wollten die Lehrer nicht, dass sie sich am letzten Tag noch gehörig verirrten und gingen lieber auf Nummer sicher, in dem sie den Weg angaben.

Wenn sie ehrlich war, war Paige sehhhr erleichtert. Zwar hatte sie gestern durchaus mitgeholfen, Yelinnas Bruder zu 'besiegen', aber dennoch empfand sie sich noch immer als eine Art Klotz am Bein, da die beiden es einfach viel mehr drauf hatten. Allein mit ihren Mutationen hatten sie viel mehr Erfahrung. Und wenn in den anderen Teams auch jeweils eine Person fehlte, war es doch ganz fair.
„Ich glaube auf jeden Fall an euch. Ich werde euch vom Seitenrand zu brüllen und euch anfeuern! Und Schreien, sollte sich einer hinterrücks von hinten anschleichen!“, raunte sie und nickte dann Ty zu. „Gehen wir!“

Nicht nur Jamila atmete erleichtert auf, auch Alessia tat es insgeheim. Zwar hatte sich Jamila gestern im Kampf gegen ihre Schwester gut angestellt, doch im Nachhinein... Sie war einfach sehr anstrengend. Und wer wusste schon, ob sie einem nicht in den Rücken fiel, nur damit das endlich alles ein Ende hatte? Mit Rodrigo hatte sie auf jeden Fall eine gute Chance auf den Sieg.
„Dann gehen wir mal los!“ Sie ging voraus, dicht gefolgt von Rodrigo, der mit einem matten Lächeln über seine Schulter zurück zu Jamila sah. „Auch irgendwie blöd, jetzt kannst du heute gar nicht mehr mitteilnehmen. Ich hoffe, es wird nicht zu langweilig für dich“

„Schade...“ Luke sah zu seinem Cousin und klopfte ihm dann auf die Schulter. „Dann gewinnen wir das eben für dich! Mach dir keinen Kopf“, raunte er und lächelte aufmunternd.
Er wollte nicht, dass Riley sich deswegen irgendwie schlecht fühlte – immerhin hätte es jedem von ihnen passieren können, dass der Sensor kaputt ging.
„Dann verlieren wir lieber keine Zeit“, raunte Spike und bedeutete den beiden, sich in Bewegung zu setzen.

Dorian seufzte leise und schulterte dann seinen Rucksack. Zum Glück musste er heute nicht mehr an den Prüfungen teilnehmen, er hatte die Nase gestrichen voll von dieser Übung und seinen Teammitgliedern. Alles nur noch hinter sich bringen, das war das Ziel des heutigen Tages. Also beschloss Dorian, dass er seine Informationspflicht gegenüber Hillary erfüllt hatte und folgte dann Mizuki in die Tiefen des Labyrinths hinein.

"Verstanden!", erwiderte Felipe der sofort verstanden hatte dass der Wink mit dem Zaunpfahl primär ihm galt. Allerdings musste sich Cas zur Abwechslung mal keine Sorgen machen, im Moment war Felipe ganz auf Sieg getrimmt. Nach dem Tag gestern erst recht! Er hatte einen großen Teil des gestrigen Nachmittags damit verbracht, sein bestes Stück zu kühlen und sich möglichst wenig zu bewegen. Heute schmerzte zum Glück nichts mehr und er war bereit für den Kampf.

Sowohl Ava als auch Ty machten sich zeitgleich zusammen mit ihren Teams auf den Weg, beide darauf gespannt, was wohl passieren würde. Während Ava sich nicht sicher war, ob sie gegen die anderen Teams würde bestehen können war Ty überzeugt davon, dass sein Team es schaffen könnte. Sie hatten dieses Wochenende gut zusammen gearbeitet und auch wenn Paige nicht am eigentlichen Kampf teilnehmen durfte, war sie sicher immer noch eine Hilfe.

"Ich werd schon damit klarkommen", erwiderte Jamila schulterzuckend und klang nicht besonders enttäuscht. Sie gab sich aber Mühe, nicht allzu zickig zu klingen, denn schließlich gab sich Rodrigo Mühe, Smalltalk zu machen. "Viel Erfolg", fügte sie daher etwas verspätet hinzu und rang sich sogar ein kurzes Lächeln ab.

Fast schon beleidigt schnaubte Zach und sah Cas vorwurfsvoll an. „Na hör mal! Wofür hälst du mich eigentlich. Als ob ich während eines Wettbewerbs was mit irgendwem anfange“, beschwerte er sich spaßhaft.

„Wir wollen!“, stimmte Yelinna enthusiastisch zu und schlug sich neben ihren Teamkollegen ins Labyrinth.

Riley fühlte sich nach Lukes Worten tatsächlich besser. Lächelnd sah er seinen Cousin an und beeilte sich dann hinter Spike her zu kommen.

„Du hast gestern sogar mit Mrs. Fields geflirtet“ Casper warf Zach einen vielsagenden Blick mit hoch gezogenen Brauen zu. Dabei dachte er eigentlich an jemand ganz bestimmten in Verbindung mit Zach. Er befürchtete, dass wenn sie auf Team 8 und ins besondere auf Nick treffen würden, es da zu leichte... Konzentrationsprobleme kommen könnte.
Andererseits war in Team 8 Charlotte und die hatte eine Schwäche für Felipe. Was sie wiederum für sich nutzen könnten. Es wäre also perfekt, wenn das Team nur noch aus Elijah und Charlie bestehen würde – oder aber sie natürlich gegen ein anderes Team antreten müssen.
„So weit ich kann, kann ich euch auch mit Informationen füttern. Über die generischen Teams. So weit ich welche von ihnen habe“, bot Casper, während sie liefen, an.

„Danke. Werden wir brauchen, jetzt da du fehlst. Da wird es für uns nicht wirklich einfacher“, antwortete Rodrigo und zuckte locker mit den Schultern. Ohne Jamilas Hilfe hätten er und Alessia gestern sicher auch noch länger mit der Hecke gekämpft. Dafür hatte er sich dann später am Abend noch bedankt. Seine Mitschülerin konnte zwar manchmal ziemlich schwierig sein, doch er hatte den Eindruck, dass sie auch anders konnte. Im positivem Sinne. Sie versteckt das nur oft sehr gut.
„Was meinst du, könnte das stärkste Team sein?“

„Hast du gut geschlafen?“, fragt Luke und warf seinem Cousin einen kurzen Blick zu. Nebenbei folgten sie weiterhin Spike, der zur Abwechslung sogar ab und an über die Schulter sah, um sich zu vergewissern, dass der Abstand nicht zu groß war.
„Ich hatte ein paar verrückte Träume... Ein Mischmasch aus dem gestrigen Kampf, Unterricht und... anderem, das nicht wirklich passen wollte“

„Irgendetwas... rieche ich“, meldete sich Paige, nachdem sie schon ein wenig gelaufen waren. Sie ging etwas zügiger, die Nase nach oben gerichtet. Der eine Geruch war ihr vertraut, weswegen sie nicht lange brauchte, um ihn zu erkennen. „Rodrigo und sein Team muss in der Nähe sein“, sagte sie und senkte vorsorglich die Stimme, auch wenn sie bezweifelte, dass sie bereits so nahe waren, dass sie sie hören konnten.
„Meint ihr... wir müssen gegen sie antreten?“