Mutant High II - Das RPG 4

Da hatte er mal wieder der Erwartung nicht entspochen. Aber bevor er etwas ernsteres beitragen konnte (Gott allein wusste was) oder sich mit einem Scherz verteidigen (was sicher eher der Fall gewesen wäre) tausche Nick auch schon das Thema. "Ja. Bin ich", antwortete er, wenn auch etwas widerstrebend. Wenn er daran dachte, was jetzt kam, Hausaufgaben, dann war er eher fertig mit den Nerven. Manchmal fragte er sich tatsächlich seit wann er auf so quälereien stand. Obwohl er sich selbst darüber klar war, dass das nicht der Grund war, wieso Nick einen so zentralen Platz in seinem Leben einnahm.

Eigentlich hatte Riley ja in die Bibliothek gewollt. Und dann war ihm der verlockende Gedanke gekommen, dass er ja genauso gut nach Alessia sehen konnte, ob sie tatsächlich krank war. Seine Füße hatten sich da schon selbsständig gemacht und ihn zu ihrem Zimmer getragen. Er hatte auch schon fast geklopft, als ihn dann doch der Mut verlor. Was wollte er ihr denn sagen, wenn sie tatsächlich da war? Er konnte ihr ja schlecht sagen, dass er viel lieber den ganzen Tag mit ihr verbringen würde. Bei dem Gedanken wurde er ganz neidisch auf Rodrigo. Der konnte mit seiner Freundin immer verschwinden, wann er wollte. Wieso war er nicht auch mit in der Zukunft gewesen? Wenn er, wie Rodrigo, älter zurück gekommen wäre, würde Alessia ihn sicherlich auch ernster nehmen! Seufzend gestand er sich, dass es so einfach wohl nicht war. Und Rodrigo was den Tripp in die Zukunft ging wohl auch gerne getausch hätte. Und trotzdem nagte es an ihm. Wenn er nur etwas älter wäre!
Das ganze Denken machte es auch nicht besser. Da würde er eben stärker dran arbeiten müssen Alessia nicht durch verliebte Augen zu sehen. Vielleicht sollte er doch mal mit Zach und so in die Stadt gehen um auf andere Gedanken zu kommen. Dass ihm der Gedanke sogar sympathisch vorkam jagte ihm dann doch Angst ein. Etwas hastig wandte er sich vom Zimmer ab und lief den Gang zurück, dann eben doch in die Bibliothek.

„Danke“ Emma lächelte aufrichtig ihre neue Mitschülerin an und hätte diese am liebsten einmal umarmt. Sowas hörte sie wirklich nicht so oft. „Das freut mich. Dass es tatsächlich jemand gibt, der das sieht. Meistens höre ich eher andere Dinge, weil Spike und ich eher verschieden sind“, sagte sie, lächelte matt und zuckte mit den Schultern.
„Was ist mit dir? Hast du einen Freund? Oder hier jemanden in Auge?“

„Das ist cool! Um einiges besser als die Filme, die ich mit meiner Familie an Weihnachten schon hab ansehen müssen. Ich glaube, am schlimmsten war der Prinzessin Lilliefee Film, auf den April damals so gestanden hat“ Luke schüttelte sich und grinste dann breit. „Da hätte ich mich wesentlich lieber deiner Familie angeschlossen. Ich finde die Filme gar nicht so schlecht, wenn man eben bedenkt, wie alt sie schon sind. Vor allem an der Musik kann man wohl nicht meckern.
Doch recht beeindruckend, dass du das...einfach so spielen kannst. Ohne Noten. Ich könnte nicht einmal etwas mit einem Notenheft spielen“

„Klasse! Dann können wir ja los!“, raunte Nick euphorisch, strahlte übers Gesicht und stand voller Elan auf. „Das wird bestimmt klasse. Ehrlich. Außerdem ist Geo ja nicht sooo schwer“ Zumindest nach seinem Empfinden. Er mochte auf jeden Fall Geo viel lieber als Mathematik. Da hatte er letztes Jahr einiges nachholen müssen, da er das Fach gerne mal am Internat geschwänzt hatte. Oder er hatte einfach nicht zugehört.
„Na los. Je schneller wir es anpacken, umso schneller sind wir auch damit fertig. Und haben genug Zeit für andere Dinge“ Nick nahm sein Tablett und grinste Zach darüber hinweg an.

Alessias Herz raste so sehr, dass sie das Gefühl hatte, gerade eben einen Marathon gelaufen zu sein. Nicht, dass sie damit Erfahrung hätte, aber sie sie war sich ziemlich sicher, dass ihr Herz danach genau so schnell schlagen würde. Sie war obendrein auch noch so durcheinander, das sie sich auf dem Weg zurück zu ihrem Zimmer einmal verlief. In ihrem Kopf herrschte ein heilloses Chaos. So sehr sie es auch abstreiten wollte, diese lästigen Symptome deuteten wirklich nur auf das eine hin: Sie war verliebt.
Alessias Mund war ganz trocken beim dem Gedanken. Was sollte sie denn jetzt machen? Warten, bis sie von alleine verschwanden? Grübelnd bog sie in den Korridor, auf dem ihr Zimmer lag und lief in jemanden hinein. Schmerzlich kniff sie die Augen zu, hielt sich die Stirn, mit der sie gegen etwas hartes gelaufen war und verlor dann auch noch ihr Gleichgewicht.
Als sie die Augen wieder öffnete, saß sie auf dem Boden. „Auu-kannst du nicht-!?“
Blinzelnd sah sie auf und erkannte, in wen sie da hinein gelaufen war.

Gut, die Aussicht auf das danach war auch wirklich das einzige was Zach dazu brachte aufzustehen. So begeistert wie Nick konnte er über Hausaufgaben nämlich nicht sein. So überhaupt nicht, egal welches Fach es anging. Nicks Begeisterung machte aber sehr fieles wett, weswegen er schön lächelte, als er aufstand. "Oh ja. Auf die anderen Dinge freu ich mich jetzt schon." Das Grinsen erwiederte er ebenso unschuldig wie schelmisch, auch so etwas, was er lange geübt hatte.

Schmerzhaft zischte Riley und rieb sich die Stirn, wie Alessia. Sein Gleichgewicht hatte er zwar nicht verloren, aber vor Schmerz war er in die Hocke gegangen, die Augen fest zusammen gekniffen. "Tut mir leid-!", fing er im selben Moment an, als auch Alessia sich beschwerte. Atemlos hielt er inne. Alle Schmerzen waren vergessen, als er sie schon fast erschrocken ansah. Das war ja mal wieder typisch! Er musste echt aufpassen woran er immer dachte, wenn er rum lief. Solche Aktionen machten ihn bei ihr sicher nicht beliebter. "Es tut mir wirklich leid! Ich .. hab nicht aufgepasst", entschuldigte er sich und streckte die Hand aus um nach ihrer Stirn zu fassen. "Ist dir was passiert?"

"Nein. Nein, ich hab keinen Freund." Mina spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Hier saß sie, ein 18-jähriges Mädchen, das noch nie einen Freund gehabt hatte, geschweige denn geküsst worden war. Früher hatte ihr Vater wie ein Wachhund dafür gesorgt, dass sie sich auf ihre Karriere konzentrierte und keine Zeit mit Jungs "verplemperte", und das letzte Jahr an der Musikakademie hatte sie, wenn überhaupt, nur oberflächlichen Kontakt mit Gleichaltrigen gehabt. Ein freundlicher Gruß wenn man sich auf dem Flur traf, aber selten mehr.

"Ich kann nur eine Handvoll kürzere Stücke auswendig." Ava legte die Geige auf einem Tisch ab und strich ihre Haare nach hinten. "Das Stück eben hab ich gelernt um meinem Großvater eine Freude zu machen. Es war eine Überraschung zu Weihnachten." Sie schniefte kurz als der durch die Violine aufgewirbelte Staub ihre Nase kitzelte. "Aber mit Noten kann ich zumindest auch mittelschwere Stücke ohne große Probleme spielen. Aber bitte mich nicht, den "Hummelflug" zu spielen. Das Stück ist die Hölle!"

Inzwischen war Mizuki in die Mensa zurück gekehrt und stand nun vor der Essensausgabe. Das wiederum war Felipe nicht entgangen, der fand, das nun der richtige Moment gekommen war, Tys Tipps auszuprobieren. Also sammelte er rasch sein dreckiges Geschirr zusammen und trug es samt Tablett zum Geschirrwagen hinüber, wobei er, scheinbar wie zufällig, auf Mizuki aufmerksam wurde. "Hey, Mizuki, ich wollte nur sagen, dass du mich heute beim Sport wirklich beeindruckt hast!", plauderte er mit einem charmanten, aber nicht zu aufdringlichen Grinsen drauflos, "du hast wirklich einen bewunderswerten Körper. Also hab ich mir gedacht...ob du nicht mal Lust hättest, ein bisschen "alternativen Sport" zu betreiben." Er hob mit einem entwaffnenden Lächeln die Hände. "Das wäre natürlich eine rein körperliche Sache. Nur Sex, keine Gefühle. Was sagst du?"
Einen Moment lang sah Mizuki Felipe fassunglos an, dann legte sich ein kaum wahrnehmbares Lächeln auf ihre Lippen. In dem Augenblick, in dem sich Felipe sicher war, dass er gerade den Jackpot geknackt hatte, streckte sie ihre Hand aus und rammte ihm die geballte Faust in den Schritt. Während Felipe mit einem dumpfen Laut zusammenklappte wie ein Klappmesser, beugte sich Mizuki vor, sodass ihre Lippen nur wenige Zentimeter von seinem Ohr entfernt waren. "Sprich nie wieder so mit mir", raunte sie, und ihr völlig neutraler Ton sorgte dafür, dass sich Felipes Nackenhaare aufstellten, "ich bin keine deiner kleinen Puppen." Woraufhin sie sich wortlos umdrehte, nach ihrem Tablett griff und den nächsten freien Tisch ansteuerte.

„Ich weiß. Das tust du immer. Wäre es anders herum und du würdest du dich auf die Hausaufgaben freuen, wüsste ich, dass etwas nicht stimmt. Oder ich mich in einem Paralleluniversum befinde“ Nick grinste und bedeutete ihm mit einem Nicken, dass er sein Tablett nehmen soll. „Ich verspreche dir, die anderen Dinge werden so gut sein, dass es die Aufgaben wert sind“ Er zwinkerte und lächelte ein wenig dreckig, ehe er sich umdrehte und sein Tablett wegbrachte. Wenn sie sich jetzt gleich dran setzten, würden sie heute Abend wirklich vieeel Zeit für andere Dinge haben.

„Nein!“ Alessia duckte sich unter seiner Hand weg und stand hastig auf. „Nein, alles okay“, versicherte sie schnell, rieb sich aber immer noch die schmerzende Stirn, was wohl doch sehr widersprüchlich wirken musste.
„Ist nichts schlimmes. Ist ja auch meine Schuld. Tut mir Leid. Ich war so in Gedanken bei dir und dann lauf ich auch noch in dich hinein-bescheuert!“ Sie klappte ihren Mund gleich wieder zu und ließ ihre Hand langsam sinken. Noch niemals hatte sie sich so in die Ecke gedrängt gefühlt, dabei machte Riley nichts anderes, als sie anzusehen. Ein bisschen befürchtete Alessia, dass er ihr ansah, worüber sie mit Ms. Quadir gesprochen hatte.
„Ich dachte, du...wolltest auf dein Zimmer? Dich ausruhen. Oder so“

„Achso. Ich dachte nur, weil du so nett bist und hübsch, da müsste die Jungs eigentlich Schlange stehen. Also, wenn sie es nicht getan haben, wo du her kommst, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass sich das hier noch geben wird“ Emma lächelte Mina an und zwinkerte ihr zu.
„Du musst wirklich nur aufpassen, auf wen du dich einlässt. Vor Felipe hab ich dich ja schon gewarnt, richtig? Hm...der Rest ist eigentlich ganz in Ordnung. Gibt es denn wen, den du hier nett findest?“, fragte sie neugierig und nippte an ihrem Glas.

„Hmm“, machte Luke und wirkte so, als würde er überlegen, ob er sie nicht tatsächlich darum bat. Mit einem Lächeln ließ er von der Idee aber gleich wieder ab und winkte ab.
„Mach ich nicht. Ich muss allerdings sagen, dass ich mir denken kann, warum deine Mutter es so schade findet, dass du das Geige Spielen hast schleifen lassen. Du kannst das so gut und – korrigiere mich, falls ich mich irre, aber du sahst so aus, als würde es dir wirklich Spaß machen. Du schienst...irgendwie weit weg zu sein, während du gespielt hast“

„Ouhhh“ Casper kniff ein Auge zu und wandte das Gesicht ab. „Das nenn' ich einen Tiefschlag!“
„Und ihr habt ihn auch noch in sein Verderben laufen lassen!“ Paige schlug gegen Caspers Schulter und sah ihn böse an.
„Genau genommen war es Ty, der ihn darin bestärkt hat. Wir beide hätten ihn wohl kaum noch davon abbringen können. Kaum war er aufgestanden, stand er doch schon bei ihr!“, versuchte sich Matthew zu verteidigen, bekam aber auch einen vorwurfsvollen Blick zugeworfen und seufzte aufgebend. „Ich geh Eis holen“, raunte er, stand auf und verschwand in Richtung Essensausgabe.
Allerdings war er nicht der erste mit der Idee. Mailin hatte gerade ihr Tablett weggebracht, als sie das kleine Spektakel bemerkte. Einer von Harold Klone gab ihr netterweise gleich einen Beutel Eis, der in einem Küchenhandtuch gewickelt war und steuerte mit dem dann Felipe an.
„Armer Irrer“ Sie kniete sich neben ihn hin und hielt ihm den Beutel hin.
„Was hat dich denn da geritten?“

Fast hätte Zach sich gleich noch einmal hinsetzten müssen. Alter! Der Junge machte ihn ganz fertig! Wie sollte er denn da jetzt lernen können?! Wieso konnten sie nicht ein Mal, nur ein Mal!, das angenehme vor der Pflicht erledigen? Okay, sogar Zach wusste, dass dann aus der Pflicht nichts mehr werden würde. Aber egal! Es ging um das Prinzip! Er wollte nicht immer dieses ganze langweilige Zeug machen nur um dann die Kekse von Nick hingeworfen zu bekommen. Blinzelnd sah er seinem Freund nach. Gott, was dachte er denn da für einen Mist? Weil Nick sein Tablett schon weggestellt hatte, musste Zach sich jetzt beeilen hinterher zu kommen. "Du weißt, dass du die Latte da gerade sehr hoch hängst?", fragte er, noch nicht wieder ganz erholt von dem Kommentar.

Oookay. Riley bleib noch einen Moment in der Hocke und überlegte, was das wohl gerade gewesen war, eher er es ihr gleich tat und aufstand. Sie war gerade sehr abweisend, auch wenn ihre Worte etwas anderes sagten. Was absolut keinen Sinn ergab. Verwirrt flüchtete er sich in die Frage, die er einfach beantworten konnte, obwohl die peinlich, etwas, war. "Ja. Wollte ich nur. Naja. Das Zimmer ist. Besetzt. Da kann ich gerade nicht rein. Und dann wollte ich. Ähm. Ich geh jetzt in die Bibliothek", sagte er und rieb sich über den Nacken.

"Ich weiß nicht", murmelte Mina als sie Lärm aus Richtung der Essensausgabe hörte. Neugierig richtete sie sich in ihrem Stuhl auf um einen Blick auf das Geschehen zu erhaschen, konnte aber nicht mehr als eine kniende Gestalt am Boden erkennen und eine zweite Gestalt, die neben ihr hockte. Was auch immer vorgefallen war, sie würde es nicht mehr herausfinden können.
"Rodrigo sieht sehr gut aus", gestand sie schließlich leise und lächelte Emma verschämt an, "manchmal finde ich es schade, dass er eine Freundin hat."

Avas Lächeln wurde ein wenig verlegen und sie senkte kurz den Blick. "Wenn ich spiele, entspannt mich das ungemein", gestand sie mit einem schiefen Lächeln, "in der ersten Zeit als ich...als ich wieder zurück war, habe ich viel gespielt. Es hat mir dabei geholfen, mit den Erinnerungen fertig zu werden. Ich habe gespielt und war für einen kurzen Moment in einer anderen Welt, eine Welt ohne Zeitsprünge, ohne Probleme, ohne Komplikationen. Eine einfache, friedliche Welt." Mit einem Lächeln erinnerte sie sich daran, wie sie das erste Mal nach ihrer Rückkehr ihre Geige in den Händen gehalten hatte. Es war ein schönes Gefühl gewesen. Es hatte die Tatsache, dass sie wieder Zuhause war, irgendwie real gemacht.

"Ich wollte den Rat eines Kumpels befolgen", zischte Felipe durch seine zusammengepressten Lippen, während er nach dem Kühlpack griff und es sich auf die schmerzende Stelle drückte, "anscheinend hab ich die Ironie überhört."
Er warf einen kurzen Blick nach unten und stellte fest, dass er Glück im Unglück gehabt hatte. Mizukis Faust war knapp oberhalb seiner Kronjuwelen auf Widerstand getroffen. Offensichtlich so etwas wie ein Warnschuss, denn Mizuki wirkte nun wirklich nicht wie jemand, der ein Ziel verfehlte. "Es geht schon", murmelte er und beeilte sich, den Ausgang der Mensa anzusteuern. Genug gaffede Mitschüler hatten den Vorfall live mitangesehen und das erste Kichern setzte bereits ein. Zwei gute Gründe, sich möglich schnell aus dem Staub zu machen.

„Sicher. Das würde ich nicht tun, wäre ich mir nicht sehr, sehr sicher“ Nick schob sein Tablett in den dazu vorgesehen Wagen und drehte sich dann mit einem schiefen Lächeln zu Zach um.
„Ich werde dich später überzeugen“, fügte er mit einem Zwinkern hinzu und wartete, bis auch Zach sein Tablett weg gestellt hatte. „Ach ja, bevor ich es vergesse, ich wollte morgen mit Noemi und Alessia ins Kino und danach was essen. Willst du mit?“, fragte er und schob seine Hände in die Hosentaschen.

Verwirrt blinzelte Alessia und brauchte einen Moment, bis sie begriff, was er mit 'besetzt' meinte. Deswegen waren Rodrigo und Yelinna so schnell verschwunden. Mamma Mia. Armer Riley, jetzt war er erst einmal ausgesperrt. Nur was machte er dann gerade hier auf dem Korridor, wo die Mädchenschlafsäle waren- Oh. Ob er zu ihr wollte?
Und was wollte sie eigentlich?
Alessia hatte keine Ahnung, wie lange sie Riley eigentlich schweigend ansah – anstarren traf es vermutlich besser.
„Uhm. Willst du. Nicht einfach zu mir? Ich bin jetzt eh viel zu aufgekratzt, als das ich schlafen könnte“, schlug sie vor, bevor sie überhaupt richtig nachgedacht hatte. Erst duckte sie sich vor seiner Hand weg und jetzt lud sie ihn in ihr Zimmer ein? Wenn das an ihren Hormonen lag, dann wusste sie jetzt schon, warum sie vorher nie Verliebt gewesen war – jeder andere Kerl wäre so ein Chaos überhaupt nicht wert gewesen!

„Nur manchmal?“ Emma lachte und nickte gleich verständnisvoll. Hinter Yelinnas Rücken hörte sie einige Mädchen tuscheln, die nur zu gerne mit ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin tauschen würden. „Da geht es dir wie vielen anderen. Rodrigo ist schon ein netter Kerl. Vor einem Vierteljahr hat aber noch kaum einer was von ihm groß gehalten. Das ist eine ziemlich irre Geschichte – er war mit Ava und Danny in der Zukunft. Danny kann Zeitreisen und hat die beiden mitgenommen. Das war noch bevor das neue Schuljahr angefangen hat. Das blöde war, die hingen dort dann drei Jahre fest.
Und als sie dann zurück kamen, waren sie alle auf einmal drei Jahre älter. Eigentlich sollte Rodrigo nächstes Jahr erst 16 werden. Verrückt, oder?“

Luke stellte sich hinter Ava, lehnte sich zu ihr hinunter und legte ihr seine Arme um, während ihr einen Kuss auf den Hals hauchte. Er konnte leider nichts gegen ihre Erinnerungen an diese Zeit ändern. Sie waren da und würden auch vermutlich immer bleiben. Aber er hoffte, dass er ihr ein wenig helfen konnte, einfach dadurch, dass er für sie da war.
„Eine Welt ohne Zeitsprünge lässt sich einrichten. Probleme und Komplikationen können bestmöglich umschifft werden, aber eine durch und durch friedliche Welt, das wird schwierig. Aber... wir könnten es mit friedlicher versuchen“, sagte er lächelnd und drückte sie sanft.

Spike lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, pappsatt und zufrieden, und wischte sich die Hände an der Serviette ab. Fettflecken blieben zurück und ein paar Krümel auf dem Teller. Er hatte seine beiden Burger und die Pommes gegessen und war so voll, wie schon lange nicht mehr. Ein klein wenig machte er sich Sorgen, ob sein Motorrad nachher überhaupt vom Fleck kommen würde, wenn Sofia und er darauf saßen – so vollgefressen, wie sie waren.
„Das... war eine geniale Idee von dir. Eigentlich müsste man dem Typ, mit dem du hier warst, danken, dass er dir diesen Schuppen gezeigt hat. Diese Burger...“ Spike grinste und schüttelte den Kopf. „Sehr geil“

"Das ist tatsächlich ziemlich verrückt." Mina nickte lächelnd während sie zeitgleich versuchte, die Infots, die Emma ihr eben gegeben hatte, in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Es gab also jemanden namens Danny, der durch die Zeit reise konnte. Und der hatte Rodrigo und noch jemanden mitgenommen. Und dann hingen sie dort, in der Zukunft, drei Jahre fest, ehe sie zurückkamen. War das jetzt richtig? "Weißt du, wo, beziehungsweise wann sie festsaßen? Haben sie jemanden von uns in der Zukunft getroffen?" Es wäre ja schon interessant zu wissen, was man in zehn oder zwanzig Jahre so machte...

Ava wusste nicht aus Lukes wunderbare Worte zu erwidern, und so schmiegte sie sich mit einem stummen Lächeln an ihn und genoss für einen Augenblick die Ruhe im Raum, die nur durch ihr leises Atmen gestört wurde. "Ich liebe deine Art, die Dinge zu sehen", flüsterte sie schließlich und legte ihre Hände auf seine, "danke dass du mir immer wieder zeigst dass die Welt bei Weitem nicht so finster ist, wie ich sie manchmal sehe."

"Ich habs doch gesagt!", grinste Sofia, deren Bauch dank dem ganzen Essen jetzt ein gutes Stück vorstand, "der Laden ist der Hammer!"
Sie lehnte sich mit einem leisen Stöhnen nach hinten und schob den Teller, der bis auf einige Soßen- und Fettflecken komplett leer war, von sich. "Aber bitte verrat nicht zu vielen Leuten von dem Laden", bat sie Spike während sie sich die Finger an der Serviette abwischte, "ich will hier nicht in ein paar Wochen so lange anstehen müssen wie in der Mensa!"

Das. War. Doch... Absicht. Volle Absicht von Nick. Ganz sicher. Ihn so lange heiß machen, bis er nicht mehr wusste wo ihm der Kopf stand und dann vor die Hausaufgaben setzen. Dagegen konnte Zach sich dann nicht mehr wehren. „Du gehst immer noch mit denen aus?“, fragte er eher neugierig als genervt. „Ich weiß nicht. Italienische Filme sind echt nicht mein Ding. Und wenn ihr dann auch noch in eurer Landessprache anfangt die Handlung zu kommentieren. Ne, da geh ich lieber mit Felipe und Cas einen Trinken.“ Grinsend hob er die Schultern. Was er immer noch nicht verstand war, wie Nick mit Alessia klar kam, ohne gleich an irgendeinen Pfeiler gekettet zu werden. Das sie in letzter Zeit ruhiger geworden war überzeugte ihn noch nicht. Dem Braten traute er so gar nicht, deswegen blieb er lieber auf Abstand.

Über den schnellen Sinneswechsel konnte Riley sich nur wundern. Allerdings kannte er das ja auch von Paige, deswegen sagte er nichts dazu. Mädchen halt. Nur die Antwort half ihm das nicht finden. Er sollte nicht. Wirklich nicht. Je mehr Zeit er mit ihr alleine verbrachte, desto schwerer wurde es für ihn sich zu benehmen. Was hieß seine Finger bei sich zu behalten. Nur war außer seiner Vernunft keiner dieser Meinung. Deswegen hörte er sich schon: „Danke. Das würde ich gerne“, sagen noch bevor er richtig nachgedacht hatte. Dafür lächelte er gewinnend um seine kurze Unsicherheit zu überdecken.

„Ufz. Gute Frage. Normalerweise sprechen sie nicht gerne darüber. Muss ziemlich schlimm gewesen sein. Aber ich meine, dass es sehr weit in der Zukunft war. Dass niemand mehr, von denen, die jetzt leben, noch gelebt haben. Irgendwie... schaurig. Wenn man sich das so mal vorstellt. In einer Zeit festzusitzen, wo man niemanden kennt und einem vermutlich auch nichts mehr vertraut vorkommt. Ich gehe mal davon aus, dass sie in den Staaten waren und hier, in Westchester, aber... naja, es muss eben sehr anders gewesen sein“ Emma drehte nachdenklich ihr Glas auf dem Tisch und betrachtete das Lichtspiel, dass durch die Reflektion hervor gerufen wurde.

„Vielleicht... siehst du sie manchmal so finster, weil du Dinge gesehen hast, die ich mir nicht einmal vorstellen kann“, antwortete Luke leise, streifte mit seinen Lippen die Kuhle zwischen Hals und Schulter und löste dann seine Arme von ihr. Er rutschte ein Stück, sodass er sich seitlich neben Ava befand uns ihr ins Gesicht schauen konnte.
Er lächelte sie aufmunternd an, atmete ein paar Mal ruhig ein und aus und sah sie dabei einfach nur an. „Die Zukunft in der du warst, ist noch weit von uns entfernt“

„Werde ich nicht, keine Sorge. Ich sags auch nicht Emma, du hast mein Wort“, antwortete Spike mit einem schiefen Grinsen. Er war zwar in seine Freundin verliebt, aber das hieß nicht, dass er sich nicht ihrer Macken bewusst war. Emma tratschte nun mal doch ganz gerne, besonders mit Yelinna und ehe man sich versah, machte irgendetwas auch schon die Runde. Und er konnte gut verstehen, wenn Sofia einen Laden wie diesen eher für sich behalten wollte.
„Gibt es ihr eigentlich einen Billardtisch? Wir wollten ja noch spielen. Sonst gehen wir nachher einfach woanders hin. Sobald wir uns wieder bewegen können...“

„Wieso sollte ich nicht? Es ist witzig, die beneideten Blicke der anderen Leute zu sehen, wenn ich mit den beiden ausgehe. Die können ja nicht ahnen, dass ich einen viel schärferen Kerl daheim habe“ Nick hielt die Tür auf und ließ Zach grinsend durch, ehe er ihm nach draußen auf den Gang folgte. „Gegen die beiden Mädchen ist doch nichts auszusetzen. Noemi ist klasse und Alessia... ist nicht so schlimm, wie die meisten von euch behaupten. Man muss einfach wissen...wie man mit ihr umgehen muss und dann ist alles wunderbar. Riley kommt schließlich auch mit ihr aus“, raunte er und zuckte locker mit den Schultern.
„Wenn du mitkommen würdest, könntest du dich davon selbst überzeugen“

Ohje. Jetzt hatte sie sich etwas eingebrockt. Am Ende saßen sie jetzt den ganzen Tag aufeinander. Nicht, dass es ihr sonst etwas augsemacht hätte, aber irgendwie...jetzt, das sie wusste, was das für Symptome waren und was sie bedeutete, machte sie seine Anwesenheit doch irgendwie nervös. Konnten die Symptome noch schlimmer werden?
„Klasse“ Lahme Antwort, aber wenigstens konnte sie die mit einem Lächeln aufwerten.
Alessia strich sich das Haar zurück und ging an Riley vorbei, wobei sie ihren Schlüssel herausholte. Bis zu ihrem Zimmer war es nicht mehr weit, sodass sie die wenigen Meter schnell hinter sich gebracht hatte.
Ihre Hand zitterte allerdings so, dass sie zuerst das Schlüsselloch gar nicht traf, fluchte leise und schaffte es dann beim dritten Anlauf. Rasch schloss sie auf und schob dann die Tür auf.
„Nach dir“

"Ich weiß." Ava lehnte ihren Kopf gegen Lukes Schulter und seufzte leise. "Aber manchmal fühlt sie sich noch so...so real an. In der ersten Zeit bin ich oft aufgewacht und musste mir erst einmal klar machen, dass ich wieder Zuhause und in Sicherheit bin." Sie legte ihre Hand auf Lukes Brustkorb und schloss die Augen, während sie seinen Herzschlag durch das Shirt hindurch spürte. Stetig wie das Ticken eines Metronoms und genauso beruhigend.

"Es gibt einen Pub zwei Blocks weiter", erwiderte Sofia, "da haben sie Billardtische. Um die Uhrzeit sollte es eigentlich kein Problem sein, da rein zu kommen. Und falls irgendwelche Halbstarken die Billardtische besetzten sollten finden wir sicherlich eine Möglichkeit, die loszuwerden." Sie zwinkerte Spike verschwörerisch zu, ein freches Grinsen auf den Lippen.

Mina nickte mit nachdenklicher Miene und senkte ebenfalls den Blick. Sie konnte sich wahrhaftig NICHT vorstellen, wie so etwas sein mochte. Ein wenig unmotiviert stocherte Mina daraufhin in dem Kartoffelpüree auf ihrem teller herum, aß einige Bissen und ließ die Gabel dann endgültig sinken. "Sag, du weißt nicht zufällig, ob die Schule einen schalldichten Raum hat, oder?", fragte sie Emma schließlich und hob den Blick, "oder zumindest einen Ort, wo man kaum gehört wird?" Sie vermisste das Singen schmerzlich, wusste aber auch, dass sie ihrer Mitschülerin nicht der Gefahr aussetzen konnte, die sie mit ihrer Mutation jetzt darstellte.

Zweifelnd sah Zach seinen Freund mit leichtem Kopfschütteln an. Alessia und nicht schlimm? "Riley ist ein Fall für sich. Ich glaub ja immer noch, dass Alessia ihn für ein Schoßhündchen hält", antwortete er und lachte. Ander konnte er sich jedenfalls nicht erklären, wieso die beiden ständig aufeinander hockten und trotzdem noch nie was gelaufen war. Was zumindest Riley bedauert. Jeder konnte ihm an der Nasenspitze ansehen, dass er bis über beide Ohren in Alessia verliebt war, der verrückte Narr. "Außerdem ist mir das immer noch zu viel Italienisch auf einem Fleck."

Das sie zitterte bemerkte Riley sehr wohl. Nur zog er die falschen Schlüsse. "Oh. Was hat Miss Quadir eigentlich gesagt? Bist du krank?", fragte er besorgt und trat dann auf ihre Aufforderung hin ins Zimmer. Was, wie ihm dann einfiel, vielleicht ein Fehler war. Wenns ihr schlecht ging, dann sollte er ihr wohl besser Ruhe gönnen. Heiliger Bimbam, was sollten sie denn jetzt bei ihr tun?! Die Richtung, die seine Gedanken auf die Frage einschlugen, verfolgte er gar nicht erst.

Stumm strich Luke durch Avas weißblondes Haar und wünschte sich mal wieder, eine andere Fähigkeit zu haben. Irgendeine, mit der er Ava helfen konnte, in irgendeinerweise. Ziemlich oft war ihm sein Nebel einfach viel zu nutzlos. Da musste er eben so helfen, mit dem, was jeder andere Nicht-Mutent eben tun konnte: Mit Worten und Umarmungen trösten und aufmuntern.
„Ich hoffe, dass du damit irgendwann soweit abschließen kannst, dass du nicht so oft daran denken musst und nicht mehr davon träumst. Wer weiß in ein paar Jahren ist es vielleicht nur noch ein vager Schemen“, sagte er und fuhr mit der Hand von ihrem Haar über ihren Rücken.
„Du weißt, wenn ich etwas für dich tun kann, musst du es nur sagen“

„Oh ja. Da bin ich mir auch sicher“ Spike grinste in etwa so verschwörerisch, wie Sofia ihm zu zwinkerte. Ihm fiel etwas ein, woraufhin er wieder weiter nach vorne auf seinem Stuhl rutschte und sich zu Sofia vor lehnte. „Ich habe übrigens in letzter Zeit trainiert und habe inzwischen ein paar neue Tricks drauf. Damit lassen sich ein paar Halbstarke auf jeden Fall verscheuchen“, raunte er und schob seinen Arm ein wenig über den Tisch. Als er die Hand so drehte, dass die Innenfläche nach oben zeigte, trat ein Stachel kurz unterhalb hervor, wie eine Art Verlängerung seiner Elle, deren Ende sich nun durch die Haut schob. Er hatte es geschafft seine Stacheln zu verstärken, in dem das Horn der Stacheln mit seinen Knochen verband.

„Hmmm... Ja. Doch“ Emma überlegte eine Weile und nickte schließlich. Sie dachte da an die Keller der Schule, die wirklich tief unten. Und nicht unbedingt für die Schüler zugänglich. Dort wo Felipe sich in Vollmondnächten immer verwandelte.
„Aber du müsstest einen der Lehrer fragen, ob sie dich da rein lassen. Wir haben einen Teil im Keller, wo man nur mit dem Schlüssel der Lehrer reinkommt. Da ist auch niemand. Und soweit ich das beurteilen kann, ist es dort recht schalldicht. Wieso?“ Emma sah sie neugierig an und zog dann die Brauen hoch. „Willst du singen?... Du vermisst es sicherlich... Wenn du die Lehrer fragst, oder Mr. Abidemi, die haben bestimmt Verständnis dafür“

„Hey“ Nick sah seinen Freund ein wenig ärgerlich an und knuffte ihn in die Seite. „Das ist nicht nett. Riley ist ein anständiger Junge und Alessia mag ihn sehr. Wenn du mich fragst, empfindet sie etwas für ihn“ Er trat näher an Zach und fuhr mit gesenkter Stimme fort.
„Sie hat vorgestern noch erzählt, dass sie so ein Bauchkribbeln hat und ihr Herz oft ganz schnell schlägt. Wenn du mich fragst, ist sie in ihn verliebt. Schmetterlinge im Bauch und Herzrasen... das ist sehr eindeutig. Oh, von den butterweichen Beinen mal ganz zu schweigen!“

„Nein. Also... nicht so richtig. Ist kompliziert... aber... wohl nichts schlimmes“, antwortete Alessia ausweichend und schluckte. Gott, wie sollte sie ihm davon erzählen!? Sollte sie es überhaupt tun? So unbehaglich hatte sie sich selten in ihrem Zimmer gefühlt. Nicht in dieser Gestalt.
Sie trat nach ihm ein und wollte gerade die Tür zu ziehen, als draußen jemanden ihren Namen rufen hörte. Erstaunt schob Alessia wieder die Tür auf und sah kurz darauf auch schon Mrs. Fields. „Hey!“, raunte diese fröhlich, schien aber etwas außer Atem. Sie entdeckte Riley hinter Alessia und lächelte munter.
„Keine Sorge, ich störe nicht lange, ich wollte dir nur die Hose geben“, sagte sie und holte aus einer Papiertüte, die an ihrer Hand hing – und an der hingen einige Tüten – eine Hose. Eine auf den ersten Blick einfache schwarze Hose.
„Ich habe dir in die Tasche eine Visitenkarte gesteckt. Sollte sie nicht passen, sag mir Bescheid oder schicke sie einfach gleich an die Adresse, du musst mir dann nur sagen, was genau nicht gepasst hat. Ja?“ Sie lächelte und nickte Alessia auffordernd zu, die erstmal nur ziemlich verplext dreinsah. „Uhm...Ja. Ja, danke!“ Sie nahm ihr die Hose ab und lächelte. „Vielen, vielen Dank, Mrs. Fields“
„Keine Ursache. Nur...behalte das am besten für dich. Sonst sind die anderen noch sauer, weil ja eigentlich nur die Gewinner etwas von mir geschneidert bekommen... Zu denen ich jetzt auch muss“ Sie hob lachend die Hand mit den raschelnden Taschen.
„Also, sag mir Bescheid, wie sie dir gefällt. Ciao!“ Sie nickte auch Riley zum Abschied und fuselte dann auch schon wieder davon.
Alessia schloss die Tür und drehte sich dann langsam zu Riley um.
„Ich mag sie“, sagte sie lächelnd und zögerte dann gar nicht mehr, sondern machte sich daran, ihre Hose auszuziehen, um ihre neue anzuprobieren. Als der Reißverschluss unten war, hielt sie aber dann doch inne. „Uhm...ich geh eben ins Bad“

Vor einem Monat hätte Zach sich lautstark über Alessia lustig gemacht. Jetzt klappte er schnell den Mund wieder zu, bevor er was falsches sagen konnte. Man konnte sich ja schlecht über etwas auslassen, das man selber war. Grinsend rieb er sich dafür die Seite und damit Nick ihn nicht gleich nochmal schlagen konnte legte er den Arm um dessen Schultern. "Und dabei haben wir nicht mal Frühling. Ob hier jemand was ins Wasser mischt?", fragte er ganz unverfänglich, sah Nick aber eindeutig verdächtigend an. Wenn sogar Alessia jetzt anfing. Wo landeten sie dann am Ende? Wahrscheinlich in einer Massenhochzeit. Der Gedanke kam so unerwartet, dass Zach tatsächlich zusammen zuckte.

Noch bevor Alessia den Reisverschluss in der Hand hatte, wusste Riley was sie vor hatte. Panisch suchte er sich einen Punkt irgendwo seitlich über ihr. Ob er sich umdrehen sollte? Zu seiner Erleichterung ging sie dann aber doch lieber ins Bad. "Ja. Ist gut", antwortete er ihr mit leicht brechender Stimme und räusperte sich dann. "Ich ähm. Warte dann hier." Wieso zum Teufel hatte er nicht den Mund halten können? Das war doch jetzt wirklich ein unnötiger Kommentar gewesen.

"Du tust schon alles für mich, was ich mir wünschen könnte." Ava sah zu Luke auf und ein schwaches, aber ehrliches Lächeln lag auf ihren Lippen. "Du nimmst mich in den Arm und scheuchst meine dunklen Gedanken fort, mehr kann und will ich nicht verlangen. Es ist genau das, was ich brauche." Sie reckte sich ein wenig und drückte einen zarten Kuss auf Lukes Lippen, als ihr Blick die Wanduhr streifte. Kurz vor vier. Das Treffen mit Mrs. Fields.
"Ich muss los", flüsterte sie also und entzog sich dann, wenn auch sehr widerwillig, Lukes Umarmung. Mit einer langsamen Handbewegung brachte sie Geige und Bogen zum Schweben, ließ einen Moment später die Schlösser des Geigenkastens zuschnappen und schließlich schloss sich auch die Tür des Schranks wie von Geisterhand.

"Wow, wie cool!" Sofia lehnte sich, trotz übervollem Magen, wieder vor und betrachtete mit unverhohlener Neugier den Stachel, der aus Spikes Haus geschossen war. "Darf ich?", fragte sie und streckte, als Spike nickte, vorsichtig die Hand aus und strich mit zwei Fingern vorsichtig über den Stachel. Seine Oberfläche war uneben und fühlte sich verhornt an, war aber gleichzeitig fest und ein wenig kühl. "Irre", murmelte sie mit unverhohlener Faszination und beugte sich noch weiter vor, um den Stachel noch genauer betrachten zu können.

"Es wäre mir peinlich, danach zu fragen", gestand Mina nach kurzem Herumdrucksen und seufzte leise, "wahrscheinlich fänden sie es albern. Vielleicht sogar gefährlich. Schließlich brauche ich nur einen falschen Ton zu singen, um eine Massenpanik auszulösen oder jeden, der mich hört, blind werden zu lassen." Sie seufzte tonlos und schob den Teller endgültig von sich. Es war eine blöde Idee gewesen, überhaupt danach zu fragen.

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