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Vampire-Das RPG IV

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 14 Okt 2017 - 2:15

"Ja, dir auch", antwortete Jael und wandte sich zum Gehen um seinem Freund zu folgen. Die Verabschiedung lief schnell und schmerzlos und scheinbar auf beiden Seiten gleich Widerstrebend. An der Tür angekommen blieb Jael wieder stehen. Er konnte sie nicht einfach so stehen lassen. Ihre Enttäuschung über sein Versäumen ihr eine klare Antwort zu geben stand ihm noch sehr deutlich vor Augen. Unbewusst drückte er die Schultern durch und wandte sich energisch wieder um. Mit wenigen, großen Schritten stand er wieder bei ihr. Weniger bedrohlich beugte er sich zu ihr und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. "Wir reden morgen. Mach dir nicht zu viele-", er beendete den Satz und lächelte traurig. Er würde ja selbst den Rest der Zeit gedanklich nicht zur Ruhe kommen, wie sollte es ihr dann erst gehen. "Freu dich wenigstens etwas über den Job", versuchte er ihr stattdessen zu raten und verließ dann ihre Wohnung. Ihm blieb keine Zeit sich zu sammeln, weswegen er noch reichlich angespannt aussah, als er die Tür schloss und sich Charles zuwandte. "Ich hoffe das Warten war dir nicht unangenehm", wandte er sich an seinen Freund und versuchte sich damit eigentlich für die unangenehme Situation zu entschuldigen, in die er Charles gebracht hatte. Das dieser nämlich wirklich im Bad etwas gewollt hatte glaubte er kein bisschen.
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Beitrag von Robyn Sa 14 Okt 2017 - 6:34

Rubina fuhr sich fahrig durch das dunkle Haar und wartete eigentlich nur noch darauf, das Geräusch des Schlosses zu hören, sobald Jael die Tür zu zog. Das Geräusch blieb jedoch aus. Stattdessen war Jael noch einmal stehen geblieben und wandte sich zu ihr um. Verwundert sah Ruby blinzelnd zu ihm auf, vor allem als er auf einmal wieder auf sie zu kam. Der Kuss auf die Wange, der folgte, hätte genauso gut eine innige Umarmung mit einem Kuss sein können, es fühlte sich auf jeden Fall genauso gut an -nein- besser! Er hinterließ ein angenehmes Kribbeln in ihr und ein warmes Lächeln, mit dem sie ihn bedachte. „Das werde ich“, antwortete sie, nickte und dann war Jael auch schon weg und die Tür zu. Mit einem Strahlen warf sie sich auf ihr Bett und genoss das Gefühl, das sie noch immer zu wärmen schien. Vielleicht hatte sich das Warten ja bald gelohnt…

„Ich weiß nicht, was du meinst“, antwortete Charles freundlich und miemte den Unwissenden perfekt. „Ich habe doch nur maximal fünf Minuten im Bad verbracht. Sicherlich nicht mehr. Zumindest kam es mir so vor…“ Die Hände hatte er noch immer in seinem Rücken verschränkt, während er zu Jael hinüber blickte. Sobald dieser zu ihm aufgeholt hatte, gingen sie beide die Treppen hinunter zur Haustür. „Ich denke allerdings, dass du beim nächsten Mal sicher ruhig alleine gehen kannst. Rubina würde sich zumindest sehr darüber freuen, dich ohne meine Gesellschaft anzutreffen“, bemerkte Charles, als sie die Haustüre erreicht hatten, die er zudem für Jael aufhielt.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 14 Okt 2017 - 7:54

Sprung auf den nächsten Abend

Casey wusste tatsächlich einen Moment lang nicht wo er war oder was eigentlich los war. Es ging ihm dreckig, auf eine merkwürdige Art und Weise. So schlecht hatte er sich nicht mehr gefühlt, seit er ein Vampir geworden war, eigentlich hatte er nicht einmal gewusst, dass man sich als Vampir so schlecht fühlen konnte. Nur langsam fiel ihm ein, dass er eine ganze Menge Alkohol getrunken hatte. Und sonst nichts. Außer von Jess. Eine tiefes Schamgefühl überkam ihn und stöhnend drehte er sich zur Seite um sein Gesicht im Kissen zu verstecken. Weit kam er nicht, weil er sich direkt gegen Jess Schulter drehte. Sie lag neben ihm. Ohne Kleidung. Ängstlich verhinderte er gerade noch, dass er an sich herab sah. Da nur Federn auf Jess lagen, hatte er das dumpfe Gefühl, dass es bei ihm nicht anders aussehen würde. Gott, was hatte er getan? Er wollte aufstehen, merkte aber, dass ihre Arme um ihn lagen. Sehr vorsichtig wandte er sich aus ihrer Umarmung und stand auf. Wie befürchtet hatte er nichts an. Außer den Federn. Ein Blick auf den Boden und die zerrissene Decke klärten diese Frage. Sein Gesicht verschwand einen Moment in den Händen, dann stand er auf und tappte sehr unsicher und schwankend in der Küche. Das erste was er machte war ein Glas aus dem Schrank zu holen und aus dem Wasserhahn Wasser zu zapfen. Seit er dieses Haus besaß hatte er das noch nie getan. Einen Moment sah er das gefüllte Glas an und trank dann. Es half nicht unbedingt, fühlte sich aber sehr gut an. Seufzend wandte er sich an dem Kühlschrank zu und zog nach einiger Überlegung zwei Beutel heraus, die er schlurfend zur Mikrowelle brachte. Wenn es ihr auch nur halb so erging, wie ihm, dann konnte sie auch sehr gut etwas im Magen vertragen.

"Du hast doch sicher hunger?", fragte Galon mit einem zufriedenen und nicht wirklich leisen Lachen und hielt Vic, die immer noch in seinem Bett lag, ein Glas mit warmen Blut entgegen. Der Abend gestern war lang und ereignissreich gewesen, was Galon nicht im Mindesten bereute. Was er allerdings bereute war, dass sie vermutlich in kurzer Zeit wieder verschwinden würde. Auf die nächsten Jahrzehnte. Bis dahin wollte er ihre Gesellschaft allerdings genießen und auch ihr einen Grund geben wieder zurück zu kommen.

War es Eitelkeit, die ihn an diesem Abend länger in den Spiegel schauen sah? Jael war sich nicht sicher, trotzdem blieb er vor dem Spiegel stehen und prüfte den Sitz seiner Kleidung. Rubina würde bald hier sein und er hatte immer noch nicht die leiseste Ahnung, was er ihr sagen sollte. Oder sagen wollte. Und trotzdem hatte er ihr gesagt, dass sie heute reden sollten. Leider hatte er, außer Charles, niemanden hier in London gehabt, mit dem er hätte reden können, sich seiner Gefühle Klarheit verschaffen können. Casey war seit Wochen wieder weg. Und er konnte sich eh denken, was die beiden ihm geraten hätten. Da sie allerdings vollkommen gegensätzliche Dinge gewollt hätten, half ihm das auch nicht weiter. Seufzend nahm er sein Jackett und verließ sein Zimmer.
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Beitrag von Robyn Sa 14 Okt 2017 - 8:47

Ihr Schädel brummte wie zuletzt nach einer Orgie 1922, die ausgesprochen hart eskaliert war. Dabei war sich Jesaiah ziemlich sicher, dass sie dieses Mal nicht so viel getrunken und mit so vielen verschiedenen Männern und Frauen die Nacht durchgemacht hatte. Immerhin wusste sie, wo sie war, denn alles um sie herum roch nach Casey. Sie lag also in seinem Bett, wie auch schon die letzten drei Wochen zuvor. Blinzelnd öffnete sie die Augen und das erste, was sie da verspürte, war das Gefühl, das etwas fehlte. Oder jemand. Sie blickte auf die leere Stelle neben sie im Bett, die in ihren Augen völlig falsch aussah. Jess schloss die Augen wieder und versuchte mit ihrem schmerzenden Kopf nachzudenken. Sie hatten beide Alkohol getrunken, daran konnte sie sich erinnern. Und an den Kuss. Und daran, wie Casey von ihr getrunken hatte. Ein Schauer lief ihr bei dieser Erinnerung über den Rücken. Ohne, dass es ihr selbst auffiel, formten ihre Lippen ein Lächeln. Bei dieser Erinnerung verweilt sie etwas länger, eher ihr etwas verschwommen einfiel, was danach passiert war. Der Gefühlsausbruch von Casey und dass sie mit ihm ins Schlafzimmer gegangen war… dann hatte sie von ihm getrunken und danach? Hatten sie miteinander geschlafen. Und es war offensichtlich sehr wild zugegangen. Jesaiah hatte ihre Augen wieder geöffnet und bemerkt, dass sie nicht nur nackt, sondern auch noch von der einen oder anderen Feder bedeckt war. Wie so ziemlich alles andere in diesem Raum auch von Federn bedeckt war. Nur Casey war nicht hier. Mühsam stützt sich Jess auf einem Unterarm auf. „Casey?“

„Und wie“, antwortete Victoria und musste ebenfalls lachen. Mit verwuschelten, schwarzen Haaren und einem Lächeln setzte sie sich in dem Bett auf und nahm dankbar das Glas entgegen. Behutsam legte sie beide Hände um das Gefäß und nahm daraufhin ein, zwei Schlucke. „Vielen Dank. Genau das habe ich gebraucht“, sagte sie und nahm zwei weitere Schlucke, ehe sie von dem Glas mit einem Schmunzeln aufsah. „Du solltest aufpassen, an diesen Service könnte man sich gewöhnen. Wahrscheinlich wussten die anderen Damen vor mir das doch auch zu schätzen“ Sie zupfte die Decke etwas zurecht und klopfte anschließend neben sich auf das Bett, um Galon dazu aufzufordern, sich noch einmal neben sie zu legen. Oder doch wenigstens zu setzen.

Rubina saß seit etwa zehn Minuten auf der Bank direkt gegenüber des Clanhauses und war damit beschäftigt, ihr neues Handy auszupacken. Sie hatte es sich vor etwas mehr als einer halben Stunde in einem nahegelegenen Elektronikgeschäft gekauft. Es war ein günstiges Model, nichts besonderes, was ihr nur recht war. Leider konnte sie es nicht gleich anmache, da der Akku noch leer war. Das würde wohl warten müssen, bis sie wieder in ihrer Wohnung war. Rubina strich über das Gehäuse und steckte das Handy anschließend mitsamt der Verpackung in ihre Tasche.
Und nun? Es war noch nicht ganz 17 Uhr und sie empfand es als unhöflich, früher aufzukreuzen, auch wenn ihr danach war. Seufzend und sichtlich sehnsuchtsvoll sah Ruby zu dem Gebäude hinüber. Ob sie zur Überbrückung etwas lesen sollte? Hm.

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 15 Okt 2017 - 0:17

Die kreisenden Bewegungen der Beutel in der Mikrowelle hatten etwas hypnotisches. Es lenkte ihn jedenfalls davon ab allzu genau über den letzten Abend nachzudenken. Während er in die Mikrowelle starrte, konnte er Erinnerungsfetzen und Bilder an sich vorbei ziehen lassen, als wären sie ein Film gewesen und gar nicht ihm passiert. Fremdschämen war einfacher zu ertragen, als sich selbst Vorwürfe wegen der Handlungen machen zu müssen. Was er eigentlich trotzdem tat, aber alles in gedämpfteren Rahmen. Er hatte ihr etwas sehr wichtiges sagen wollen, nur wusste er jetzt nicht mehr, ob er das auch wirklich getan hatte. Oder ob er es verständlich getan hatte. Und dann das Ding mit dem Beißen. Davor schreckte er dann doch zurück. Zum Glück hörte er in dem Moment auch Jess rufen, was ihn eh zusammenzucken ließ. Ein wenig hatte er gehofft sie würde noch länger schlafen, damit er mit sich selbst ins Reine hätte kommen können. Den nächste Schreck verpasste ihm die Mikrowelle, die mit einem überlauten Pling verkündete, dass das Programm beendet war. Seufzend zog er die Beutel aus dem Gerät und strafte die Schultern, ehe er die Küche verließ und zurück ins Schlafzimmer ging. Immerhin hatte sie nicht vorwurfsvoll geklungen, als sie gerufen hatte. Das musste doch irgendwas bedeuten. Eigentlich hatte er vorgehabt sich zu entschuldigen und es erhobenen Hauptes zu tun, als hätte er nichts getan, was er bereuen musste. Das ging gründlich nach hinten los. Sein Blick traf sehr kurz auf ihr Gesicht, da wusste er schon, dass er keinen Blickkontakt würde halten können. Deprimiert sah er stattessen den Boden an, während er zum Bett ging und ihr den Blutbeutel reichte, als wäre er ein Friedensangebot. "'morgen", nuschelte er halblaut.

Galon lächelte geheimnissvoll und ließ ungesagt, dass es keine anderen Damen in diesem Bett gegeben hatte. In Jugendsprache wäre es allerdings ziemlich uncool zuzugeben, dass ihn die anderen Mitglieder des weiblichen Geschlechtes nicht genug interessierten um sie in sein privates Reich hinein zu bitten. Schließlich war ihm auch klar, dass er keinerlei Anspruch auf Vics Gesellschaft hatte oder ein Exklusivrecht darauf besaß. Fünfzig Jahre waren eine lange Zeit und sie alle besaßen Bedürfnisse. "Vielleicht solltest du lieber Angst davor haben, dass es mein geheimer Plan ist, dich an diesen Service zu gewöhnen", erwiderte er neckend und ließ sich neben ihr auf die Matrazte sinken. Er konnte es sich dann nicht verkneifen ein wenig Blut mit dem Daumen aus ihrem Mundwinkel zu wischen und mit einem fast anzüglichen Grinsen abzulecken. "Vielleicht ist dieser Platz hier ja genau der an dem ich dich haben will."

Jael hatte gedacht, die Zeit bis 17 Uhr würde sich hinziehen wie zähes Gummi. Zu seiner Überraschung hatte er kaum sein Büro erreicht, als auch schon ein aufgeregter Gavin auf ihn zustürzte und von unlösbaren Problemen faselte. Es dauerte fast eine Viertelstunde, ehe Jael ihn soweit hatte beruhigen können, dass er diese Probleme überhaupt darlegen konnte. Danach schienen sie gar nicht mehr so groß und Jael konnte versprechen sie zufriedenstellend zu lösen. Fünf Minuten nach fünf verließ Gavin Jael wieder und ließ diesen wieder an der menschlichen wie auch an der vampirischen Vernunft zweifelnd zurück. Immerhin hatte er aufgehört sich über die Uhrzeit gedanken zu machen.
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Beitrag von Robyn So 15 Okt 2017 - 1:41

Er war da. Im ersten Augenblick war Jesaiah einfach nur erleichtert, dabei hatte sie nicht zwingend befürchtet, dass er weg wäre. Oder doch? Immerhin hatte er die letzten Wochen am liebsten bereits nach seinem Bruder weitergesucht. Oder Brida. Wahrscheinlich hatte sie doch angenommen, dass er ihren Schlaf ausnutzen und abhauen würde… Gut, dass er es nicht getan hatte. Allerdings benahm er sich merkwürdig. Jesaiah bedankte sich bei dem Älteren und nahm den Blutbeutel entgegen, den sie kurz daraufhin vorsichtig aufmachte und daraus trank. Himmel, was hatte sie für einen Hunger! Sie hätten bessern gestern beide mehr getrunken…
Während Jess von dem Beutel trank, sah sie immer wieder mal zu Casey hinüber, doch dieser erwiderte kein einziges Mal ihren Blick. War noch irgendetwas passiert, an das sie sich nicht erinnerte, was dieses Verhalten rechtfertigen würde? Hatte sie etwas peinliches gesagt? Ihr kamen da gleich mehrere Dinge in den Sinn, aber nur ein Gedanke davon ließ sie – zusammen mit dem Blut, das sie eben trank, ganz leicht erröten.
„Habe ich…Habe ich irgendetwas Dummes getan, oder warum kannst du mir nicht ins Gesicht schauen? Ist es, weil ich, naja…weil ich von dir getrunken habe?“

Victoria verharrte in der Bewegung, die Tasse schwebte ein, zwei Zentimeter vor ihren Lippen, während sie Galon nachdenklich nach seinen Worten ansah. Sie wiederholten sich mehrmals in ihren Kopf, was ihr allerdings nicht anzusehen war. Ihr Gesicht war verschlossen und ihr Blick neutral. Nach einer Weile gab sie nur ein einfaches „Hmhm“, von sich, sah beiseite und nippte an ihrem Glas. Als sie dieses wieder absetzte, waren auf ihrer Stirn kleine Sorgenfalten aufgetaucht.
„Meinst du das ernst?“, fragte Victoria mit ruhiger, nahezu sachlicher Stimme, wobei sie das Glas mitsamt ihren Händen auf die Decke sinken ließ, die sie vorhin noch zurecht gezupft hatte.
„Würdest du mich hier haben wollen. Längerfristig?“

Rubina wartete an der Wand direkt gegenüber des Büros von Jael, als Gavin aus diesem heraustrat. Pünktlich um Fünf war sie bereits vor dem Büro angekommen und hatte dumpf die Stimmen gehört. Jael war also nicht alleine gewesen, weswegen sie es vorgezogen hatte zu warten. Mit jeder Minute, die verstrich, war sie nervöser geworden. Immerhin hatte Jael ihr gesagt, dass sie heute reden würden. Rubina knetete ihre Hände in ihrem Rücken und starrte die Tür an.
Als Gavin schließlich heraustrat, warf Ruby ihm ein flüchtiges wie höfliches Lächeln zu und stieß sich von der Wand ab. Mit einem Klopfen gegen die Tür kündigte sich Ruby bei Jael an, ehe sie den Kopf hereinsteckte. „Hey, ich bins. Komme ich ungelegen?“, fragte sie etwas unsicher und traute sich dementsprechend auch nicht, das Zimmer zu betreten.

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 15 Okt 2017 - 2:26

Langsam hatte Casey sich selbst über seinen Blutbeutel hergemacht und in reichlich langsamen Zügen getrunken, obwohl ihm die Kehle brannte, nachdem er erstmal angefangen hatte. Was ihn wirklungsvoll davon abhielt schneller und gieriger zu trinken war aber die Befürchtung, dass er sie auf sich aufmerksam machen würde, wenn er sich auffällig bewegte. Ihre Blicke brannten ihm so schon im Nacken und schickten immer neue Wellen schlechten Gewissens durch seinen Bauch. Sein Verhalten von gestern konnte man wirklich nur als unmöglich bezeichnen, jedenfalls den Teil an den er sich erinnerte. Und darin schloss er nicht einmal den Sex ein. Gott, hoffentlich hatte er ihr überhaupt die Möglichkeit gegeben sich dem zu entziehen, wenn sie es gewollt hätte. Ihre Frage überraschte ihn so sehr, dass er sich fast verschluckt hätte. "Nein. Gott, nein, das ist es wirklich nicht", warf er schnell mit einem Kopfschütteln dazwischen und wurde selbst etwas rot. "Wirklich, es liegt nicht an dir. Oder deinem - hm. Biss", versuchte er sie weiter zu beruhigen, fand es aber schwierig darüber zu reden. Es hatte sich so verdammt gut angefühlt, er konnte ihr ja schlecht sagen, dass er es jederzeit genießen würde, wenn sie sich entschloss ihn wieder zu beißen. Wenigstens konnte sein Herz nicht rasen und verraten wie er sich gerade fühlte. Jetzt schuldete er ihr leider nicht mehr nur eine sehr peinlich Entschuldigung, sondern auch noch eine Erklärung für sein Verhalten. "Es liegt an mir. Ich muss mich für das Entschuldigen was ich gestern getan habe. Wenn.. Gott, ich hoffe ich habe dich zu nichts gezwungen", stöhnte er leise und legte eine Hand über die Augen.

Sie überlegte zu lange. Das Schweigen zog sich hin und ließ Galon befürchten er habe etwas falsches gesagt. Schweigend, ohne zu wissen, dass Vic das Selbe tat, ging er seinen Satz Wort für Wort durch. Er hatte zu viel gesagt. Vermutlich fühlte sie sich jetzt unter Druck gesetzt. Was ihre schlussendliche Frage auch bestätigte. Ob er es ernst meinte? Ob er sie hier haben wollte? Herrgott Ja! Aber konnte er ihr das sagen? Das Schweigen wandte sich um, jetzt war er es, der lange überlegte. Ihre Sorgenfalten und den leicht bitteren Zug um die Mundwinkel, die so gar nicht zu dem nichtssagenden Tonfall passen wollten. Was erwartete sie für eine Antwort? Er führte sich ihren Streit wieder vor Augen, ihre bisherige Beziehung und musste mit leiser Wehmut zugeben, dass ihr wohl nicht daran gelegen wäre eine längerfristige oder gar dauerhafte Beziehung in irgendeiner Hinsicht aufzubauen. Sein Lächeln war fast traurig und galt auch mehr ihm, als ihr. "Nun, ich würde dir mit Freuden für jeden Zeitraum zur Verfügung stehen, in dem du gedenkst hier zu bleiben", antwortete er schließlich und hoffte, dass es vage genug war, damit sie ihre gewünschte Antwort herausziehen konnte.

In Gedanken war er noch bei Gavins Problemen, als es schon wieder klopfte und er einfach nur die Person mechanisch hereinbat. Erst als Rubina sprach, sah er auf und bekam einen kleinen Schrecken, der ihn zur Uhr sehen ließ. Sie war nicht zu früh, er war zu spät. "Nein, komm ruhig herein", sagte er und stand verspätet auf, als sie in den Raum trat. Mit einer Handbewegung lud er sie dazu ein auf einem der Stühle platz zu nehmen und blieb selbst unschlüssig hinter dem Schreibtisch stehen. Er wirkte wie ein Schutz, hinter dem er sich verstecken konnte. Solange er diesen zwischen ihnen hatte, war es mehr eine geschäftliche als eine private Unterredung. Das konnte er nicht ewig aufrechterhalten, aber für den Moment half es ihm. "Hast du gegessen?", fragte er um Zeit zu überbrücken.
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Beitrag von Robyn So 15 Okt 2017 - 6:47

„Gezwungen? Zu was? Dem Kuss? Den Sex?“, fragte Jesaiah mit einem skeptischen Blick, wobei sie eine Braue hochzog. „Moment, bereust du etwa eines von beidem? Nein, streich das lieber!“, zog sie ihre Frage rasch zurück und wurde noch ein ganz klein bisschen röter. „Ich dachte eigentlich, dass beides wäre von mir ausgegangen. Dementsprechend müsste ich mich bei dir entschuldigen. Für dich müsste es ja so aussehen, als ob ich dich hatte abfüllen wollen, um…“ Jess kam etwas in Stocken und wurde tatsächlich noch röter, so rot, wie sie als Vampir mit Frischblut irgendwie werden konnte. Rasch nahm sie noch zwei Schlucke, um ein wenig Zeit zu gewinnen und um sich wieder etwas zu fassen. „Also…naja. Die letzten Wochen hast du dich ja eher von mir ferngehalten. Was sowas angeht. Keine Küsse, kein Sex…Und dann komme ich mit dem Alkohol und diesem dämlichen Trinkspiel und dann passiert plötzlich wieder beides. Das kann doch eigentlich nur auf meine Kappe gehen“, seufzte sie und fuhr sich mit den Fingern durch das blonde, unordentliche Haar. „Und selbst wenn es nicht von mir ausgegangen wäre, ich…bereue weder das eine, noch das andere. Es hat mir gefallen“ Oh Gott. Sie redete gerade zu viel. Da rutschten einfach Dinge aus ihrem Mund, die sie normalerweise nicht so gesagt hätte. Seufzend wand sie sich leicht in dem Bett hin und her. „Und dass du mich gebissen hast… Der Vorschlag kam von mir. Und auch das hat mir…sehr, sehr gefallen. Und ehrlich gesagt, fühle mich auch geehrt, dass du es getan hast. Irgendwie… Und außerdem warst du doch betrunken. Du solltest also wirklich kein schlechtes Gewissen oder so haben“

„Noch vager geht deine Antwort wohl nicht, hm?“, fragte Victoria und lachte beinahe bitter. Mit einem schiefen, vielleicht sogar etwas traurigen Lächeln starrte sie auf die Bettdecke. Das, was sie jetzt sagen würde, dabei wollte sie Galon lieber nicht ansehen, aus Angst, sie würde an seiner Mimik gleich ablesen können, dass es ihm doch anders ging, als ihr.
„Ich sagte dir ja, dass ich mir vorstellen kann, hier in London einen festen Wohnsitz zu suchen. Wenn die ganze Sache mit Brida erst einmal vorüber wäre... Das kann ich mir nicht nur vorstellen, weil mir die Stadt gefällt. Sondern, ich würde es vor allem deinetwegen tun. Galon…“ Victoria seufzte und verdrehte ungehalten die Augen. „Du komischer Kauz musst doch wissen, wie viel du mir bedeutest, zum Kuckuck! Du bist doch nicht auf den Kopf gefallen! Ich ertrag doch alle anderen Kerle gerade Mal zehn Minuten, wenn es hochkommt. Und auch nur, wenn es nichts geschäftliches ist. Du bist die Ausnahme“

„Gegessen? Ja. Ja, sicher. Vor zwei Stunden, in etwa. Ich war sogar schon in einem dieser Elektrogeschäfte hier in der Nähe und habe mir ein neues Handy gekauft! Spätestens morgen sollte ich also wieder erreichbar sein. Ich muss nur noch den Akku aufladen und die Simkarte auswechseln. Vorausgesetzt sie ist nicht beschädigt…“ Rubina fiel in Schweigen, weil sie bemerkte, wie viel sie gerade brabbelte. Himmel, was war sie nervös! Sie sah blinzelnd auf die Stuhllehne und strich mit ihren Fingern an der Kante entlang. „Ich wollte mich für gestern nochmal bedanken. Mir…hat es viel bedeutet, dass ihr gestern bei mir gewesen wart. Dass ich mit euch auf meinen neuen Job anstoßen konnte. Es ist wesentlich schöner, wenn man das nicht alleine machen muss…“, sagte sie und sah mit einem Lächeln zu Jael auf. „Geht es Charles gut? Er wirkte auf mich ziemlich…still“

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 15 Okt 2017 - 8:11

So wie Jess es ausdrückte kam Casey sich plötzlich ziemlich dumm vor. Er wollte ihr ja gar nicht unterstellen, dass sie nicht einen Teil dazu beigetragen hatte, dass die Ereignisse sich so entwickelt hatten. Nur wie er es genutzt oder ausgenutzt hatte, das war nicht in Ordnung gewesen, nicht mal wegen dem Alkohol.
"Ich hab aber eines", antwortete Casey und sah zum ersten Mal Jess wieder in die Augen mit einem etwas wehmütigen Lächeln. "Vielleicht eben weil ich mit ferngehalten habe. Es ist so schon schwer genug, mit dir und Damion. Da muss ich mich ja nicht auch noch mit einbringen", seufzte er und setzte sich auf die Kante seiner Matratze. Er sollte auch noch etwas zu ihrer Bemerkung sagen, dass sie es gemocht hatte von ihm gebissen zu werden, dass sie sich geehrt fühlte. Aber was sollte er darauf erwidern? Außer, dass es ihm runter ging wie Öl und es sich besser anfühlte, als es durfte.

Baff saß Galon neben Vic und hörte ihren Worten zu. Das war ein Traum? Mit einem zufriedenen Lächeln streckte er die Hand aus und strich über ihre Wange. Die Hand wanderte weiter in ihren Nacken und am liebsten hätte er sie an sich gezogen und da weiter gemacht, wo sie gestern Nacht aufgehört hatten. Die Vernunft sagte ihm allerdings, dass er ein wenig mehr Worte benutzen sollte. "Wirklich? Ich komischer Kauz hab das tatsächlich nicht bemerkt. Scheinbar bin ich in deiner Nähe immer so sehr auf den Kopf gefallen, das mir nichts weiteres bemerke, als dass du da bist und mir einige Minuten deiner kostbaren Zeit schenkst. Alleine damit würdest du mich schon zum größten Glückspilz der Stadt machen. Wenn du jetzt auch noch sagst, dass du wegen mir hier bleiben würdest. Vic, wie soll ich diese Nachricht überleben? Wäre ich nicht tot, dann würde mein Herz jetzt aussetzen", sagte er ruhig und in einem Tonfall, der absolute Ernsthaftigkeit ausstrahlte. Ebensogut hätte er sich über Politik unterhalten können.

Solange Rubina nicht saß, konnte er sich auch nicht setzen, weswegen er auch mit den Händen auf der Rückenlehne seines Stuhls stehen blieb. Natürlich hoffte er für sie, dass das mit dem Handy klappte, wusste darauf aber nichts zu sagen. Also hörte er ihr weiter zu und fand es eigentlich sehr niedlich, dass sie so ins plappern kam. Das tat sie häufig, wenn sie nervös wurde. Er hoffte allerdings, dass nicht er schuld an ihrer Nervosität war. "Charles hat - eine schwere Zeit. Still war er schon immer, aber es geht ihm im Moment nicht gut", erwiderte er und wusste nicht, weswegen er so intime Details freigab. Schließlich war das Charles Leben und nur er konnte entscheiden wem er was erzählte. "Es wäre nett, wenn du das nicht überall herum erzählst", fügte er etwas leiser hinzu.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Mo 16 Okt 2017 - 2:40

Jesaiah ließ die Schultern hängen, als Casey ihr eröffnete, dass er doch ein schlechtes Gewissen hatte. Behutsam hielt sie dabei ihren Blutbeutel in beiden Händen, wobei sie mit den Fingern der einen Hand die Öffnung zuhielt. Das letzte, was sie wollte, war, dass sie am Ende noch in seinem Bett kleckerte. Sie hatte ohnehin ein schlechtes Gewissen, weil sie darin schlief und er auf dem Sofa. Die gestrige Nachte war da eigentlich ein ganz netter Kompromiss gewesen – wenn sie einfach das Bett gemeinsam teilten.
Mit nachdenklicher Miene sah Jess Casey an und folgte ihm mit ihren Augen, als er sich schließlich an den Bettrand setzte. „Nun…du wirst deine Gründe haben, warum du dich ferngehalten hast“, warf sie ein und zuckte mit den Schultern. Kurz daraufhin öffnete sie wieder ihren Mund, um fortzufahren, doch es kam kein Ton heraus und stattdessen schloss sie ihn gleich wieder. Die Worte, die ihr auf der Zunge lagen, wurden noch ein paar Sekunden lang in ihrem Mund hin und her geschoben und schließlich zum Teil ersetzt.
„Casey… ich bin gerne bei dir. Egal ob wir intim werden oder nicht. Aber Damion sollte kein Grund sein, warum nichts zwischen uns passiert. Solange ich keine Vollmeise habe und mit Damion tatsächlich und wirklich fest zusammen bin, gibt es dafür…einfach keinen Grund. Zumindest keinen, den es nicht auch schon in Italien gegeben hätte. Und… ich würde mich freuen, solltest du dich…einbringen“, griff sie Caseys Wortwahl wieder auf und sah ihn mit einem Lächeln an.

Dieses Lächeln und die Art, wie er ihr über die Wange streicht, es gab kaum etwas, was sie so sehr schätzte, wie die Geste. Ganz besonders, wenn sie von Galon kam, denn jedem anderen, der es gewagt hätte, die Hand an sie anzulegen, hätte im Nu gebrochene Arme und ein gebrochenes Genick.
„Welch ein Glück also für uns beide, dass du bereits tot bist und dir in Folge meiner Worte nicht das Herz herausspringen kann. Es wäre sonst wahrlich ein Jammer: Um dich, dein Herz und deine Bettwäsche“, antwortete Victoria, die den ernsten Tonfall Galons nachahmte, nur um dann ihr Glas beiseite zu stellen und ihn gleich darauf mit einem warmen, weichen Lächeln anzusehen. Sie legte eine Hand an sein Gesicht und lehnte sich ein Stück weiter zu ihm hinüber.
„Ich war mir nicht sicher, wie du darüber denkst… Allerdings, um erleichtert zu sein, fehlt mir noch eine etwas…klarere Antwort. Würde dein Herz denn vor Entsetzen oder vor Freude aussetzen?“, fragte Victoria schmunzelnd und strich mit ihrem Fingern an seinem Gesicht hinab, über seinen Hals.

Langsam ließ sich Rubina auf dem Stuhl nieder, während sie Jael zuhörte. Sie machte sich wirklich ein wenig Sorgen um Charles und jetzt, nachdem was Jael ihr erzählte, wurden die Sorgen sogar noch etwas größer. Dabei hatte sie eigentlich nur beabsichtigt, ein Thema zu finden, dass nichts mit ihnen beiden direkt zu tun hat. Also nichts mit ihren Gefühlen. Und das Thema hatte sie wohl gefunden.
„Natürlich, ich werde nichts herumerzählen“, gab Rubina ihm ihr Wort und nickte verständnisvoll sowie ernst. „Es tut mir Leid, dass zu hören. Ich hoffe, es wird für ihn bald besser. Hast du…mal überlegt, ob du Jess Bescheid gibst? Wegen Charles? Ich glaube, sie und Charles hatten vor einem Monat nicht…so richtig die Gelegenheit, miteinander zu reden“, fügte sie hinzu und faltete ihre Hände in ihrem Schoß. Gut, sie hatte sogar das Gefühl, dass Charles und Jess sich gestritten hatten – aber wäre es da nicht umso wichtiger, dass sie sich wieder vertrugen!?

Jupiter nippte an ihrem Kaffee und trommelte mit den Fingern gegen den Becher. Ihr Blick war wie zufällig auf das Gebäude schräg gegenüber gerichtet, das von außen nicht viel hergab. Sicher, es wirkte älter, als so manch anderes Gebäude in dieser Straße – aber davon abgesehen, normal eben. Die Leute allerdings, die hineingingen oder herauskamen, die waren wesentlich interessanter. Es war ein merkwürdiger Misch, Größtenteils waren es aber reiche Pinkel, was sie daran erkannte, dass sie teure Klamotten und Taschen trugen. Mehrmals hatte Jupiter bereits gecheckt, ob Google irgendetwas über das Gebäude weiß, aber Nein. Es war kein Hotel, keines, in das jeder einchecken konnte, wie es scheint. Jupiter nahm noch einen Schluck und notierte sich dann in ihrem Handy ein paar Zeiten. Vor knapp einer Stunde war sie bereits einmal um das Gebäude herumgelaufen, um sich anschließend eine grobe Skizze vom Grundriss zu machen. Und vom Grundriss. Und von möglichen, günstigen anderen Ausgängen.

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 16 Okt 2017 - 5:07

Verlegen saß Casey auf der Kante und starrte seine Hände an. Verspätet bemerkte er, dass er den Blutbeutel ganz schön stark knetete. Sofern er keine Flecken auf dem Teppich wollte, sollte er damit wohl aufhören. Zumindest kurzfristig hielt er die Hände still, hatte dafür aber immer noch keine Antwort auf Jess Aussagen. Sie redeten aneinander vorbei, hatte er das Gefühl, vielleicht war es wirklich mal an der Zeit klartext zu reden. Kein Verstecken hinter Floskeln und Halbwahrheiten, schlicht und einfach die Wahrheit. Wann hatte er zum letzten Mal eigentlich die unumwundene Wahrheit gesagt? Nicht mal als er Jael den Kopf gewaschen hatte, weil er sich auf Ruby einließ. Vielleicht konnte man Italien zählen lassen. Oder einige von gestern Abend, wobei er sich da nicht mehr ganz sicher war, was er eigentlich gesagt hatte. Er holte Luft, als wäre es zum Letzten Mal und warf ein Stoßgebet zum Himmel, ehe er sich Jess zuwandte. "Hätte ich einige Fakten in Italien gehabt, dann wäre ich wahrscheinlich gar nicht so weit gegangen. Dass wir überhaupt so weit gegangen sind, war nicht geplant gewesen, als ich beschloss dich aufzusuchen. Es war wundervoll, keine Frage. Aber nicht das, was ich erwartet hatte. Und was Damion angeht. Ich weiß, dass er nicht Treu ist oder sein wird. Ich weiß auch, dass du es weder erwartest noch am Ende selbst eine monogame Beziehung anstreben würdest. Sicher ist das also kein hindernder Grund für mich- für uns die Dinge wie in Italien zu halten. Aber", sagte er und wurde noch ernster. Jetzt kam der Teil, der ihm wirklich wichtig war, deswegen wartete er einen Sekundenbruchteil um sicher zu sein, dass sie ihn nicht unterbrach. "Deine Gefühle, sind ein sehr großes Hindernis. Jedenfalls für mich. Du liebst Damion. Und das respektiere ich. Es ist mir durchaus klar, dass man mehrere Personen auf unterschiedliche Arten mögen kann und auch, dass Sex und Gefühle nicht einher gehen müssen. Ich fürchte ich kann das nicht trennen. Deine Freundschaft ist mir eine der wichtigsten überhaupt und gerade deswegen werde ich sie nicht für ein bisschen Spaß im Bett auf's spiel setzen." Er schluckte tatsächlich, nachdem er den Satz beendet hatte. Jetzt war es raus und er hatte keine Ahnung ob Jess verstand, was er meinte. Oder ob dieses Auswirkungen auf ihre Beziehung zueinander haben würde.

Galons Stirn umwölkte sich. "Das fragst du jetzt nicht ernsthaft, oder?", fragte er in einem etwas kühlem Tonfall. Er hoffte doch sehr, dass sie nur scherzte und ihn ihm Grunde nur necken wollte. Ihre Miene ließen allerdings den Scherz nicht erkennen. Eher las er in ihr die vollkommene Ernsthaftigkeit, die nach einer Antwort verlangte. Erst wurde ihm kalt; hatte er sie so schlecht oder kühl behandelt, dass sie seinen Worten und den Gefühlen (die er wenigsten hoffte ausgedrückt zu haben) keinen Glauben schenkte? Danach wurde ihm innerlich heiß vor Wut. Wie konnte sie an seinen Worten zweifeln? Als ob er auch nur einer anderen Frau den Bruchteil der Aufmerksamkeit hatte zukommen lassen, die er ihr geschenkt hatte. Selbst sie musste das doch bemerkt haben. Als nächstes wurde er traurig. Wie lange versteckte sie ihre Gefühle schon und meinte vollkommen alleine mit ihnen zu sein? Wie viel früher hätten sie schon zueinander finden können und er ihr in ihren Problemen zur Seite stehen. Es war deprimierend und frustrierend zu gleich, wobei das schlimmste war, dass ihm keine Worte einfielen, wie er ihr glaubhaft, über jeden Zweifel erhaben versichern konnte, dass er es Wort für Wort exakt so meinte und sich als glücklichster Mensch auf Erden fühlen würde. Dann mussten Taten her. Er stellte sein Glas zu ihrem auf den Tisch und erhob sich kurz vom Bett. Innerhalb von Sekunden war er entkleidet und ehe die Hose noch ganz auf dem Boden lag, hatte er sie auch schon in eine liegende Position gezogen und zeigte ihr sehr anschaulich, wie sehr er sie mochte und auf welche Art sein Herz in ihrer Nähe reagierte.

"Jess. Ich denke sie weiß bescheid", antwortete Jael etwas niedergeschlagen und seufzte, ehe er sich auch auf den Stuhl niederließ. "Charles ist im Moment nicht gut auf sie zu sprechen. Er nimmt ihr die - Hrm. Sache mit Damion ziemlich übel", umschrieb er den Abend vor über einem Monat. Tatsächlich hatte er nicht bemerkt, dass Charles in dem Punkt nachgiebiger geworden war, als hätte seine Erschafferin ihn höchstpersönlich beleidigt. Zumindest hatte sie ihn schwer enttäuscht. "Vielleicht könntest du mit ihm reden?", schlug er zögernd vor. Vielleicht konnte Rubina einen Zugang zu ihm finden, den Jael nicht kannte. Vielleicht hatte sie sogar eine Lösung, an die noch niemand gedacht hatte. Hoffnungsvoll sah er die junge Vampirin an und fühlte sich schon gleich nicht mehr so niedergeschlagen, wie die Minuten vorher.
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Beitrag von Robyn Mo 16 Okt 2017 - 6:59

Regungslos sah Jesaiah den Älteren an und verharrte ganze zwei Minuten schweigend in ihrer Position. Erst danach schlug sie die Decke zurück, stand auf und verließ ohne eine Wort das Zimmer. Sie ging, noch immer mit dem Blutbeutel in der Hand, in die Küche. Dort blieb sie stehen, ließ ihre blauen Augen hin und her huschen, als sei sie auf der Suche nach etwas, dann nippte sie an dem Blutbeutel. Sie nahm ein paar Schlucke, bis ihr Blick auf die Flasche fiel, die noch seit dem gestrigen Abend auf dem Küchentisch stand. Kurzerhand tauschte Jess ihre Blutkonserve gegen die Flasche und nahm zwei, drei große Schlucke von dem Alkohol.
Nach ungefähr sieben Minuten kehrte Jesaiah zurück in das Schlafzimmer, dieses Mal jedoch ohne Blutbeutel, dafür aber noch immer nackt. Sie fischte ihre Unterwäsche vom Boden und schlüpfte hinein. Als das geschafft war, ging sie wieder auf das Bett zu und setzte sich mit etwas Abstand neben Casey. Es war gerade so viel Abstand, dass sie sich nicht berührten.
„Danke“ Sie legte ihre Hände jeweils rechts und links auf die Bettkante und sah Casey von der Seite an. „Das war… ganz schön ehrlich. Und ich denke, ich verstehe dich“, sagte sie mit einem matten Lächeln und schluckte kurz darauf.
„Aber…Naja. Ich habe das Gefühl, als müsste ich noch etwas sagen. Ich weiß nur nicht, ob ich sowas…gerade hinkriege. Ich glaube, ich bin… etwas neben der Spur. Nicht wegen dem, was du gerade gesagt hast, sondern schon länger. Wird wohl sowas wie meine erste Midlife Crisis sein“, sagte sie, wobei ihr Lächeln nicht mehr ganz so fröhlich wirkte. „Was aber nicht heißen soll, dass ich hier Dinge getan habe, die ich sonst nicht getan hätte. Das ganz bestimmt nicht. Und…die Freundschaft zu dir ist auch mir sehr, sehr wichtig“

„Hmhm“, machte Rubina und nickte traurig. Charles war nicht der einzige, der von Jesaiahs Verhalten enttäuscht war. Auch sie hatte nicht glauben können, was sie an dem Abend gesehen hatte. Wobei ein Teil von ihr irgendwie dann doch Verständnis dafür hatte, denn sie hatte schließlich etwas ähnliches getan. Sie war mit einer Mordswut nach LA gekommen, um Damion den Hintern aufzureißen und nur wenig später waren sie zusammen gekommen. Sie war also nicht besser als Jess, sie war nur immer davon ausgegangen, dass ihre älteste Schwester klüger war.
„Ich? Ich soll mit ihm reden? Ich weiß nicht…“ Kritisch hob sie eine Braue und zuckte anschließend mit den Schultern. „Nun gut, wenn du denkst, es könnte etwas bringen… Dann rede ich mit ihm. Vielleicht kann ich ihn dazu überreden, sich selbst bei Jess zu melden. Es kann sicher nicht schaden, wenn sich die beiden wieder vertragen würden.“, antwortete Rubina, zupfte an einer ihrer Haarsträhnen und beschloss, ganz langsam das Thema zu wechseln.
„Wegen….Wegen gestern“ Okay, ganz so langsam war das leider nicht. „Sollen wir…darüber reden?“

Den leeren Kaffeebecher warf Jupiter in den nächsten Mülleimer und wechselte anschließend die Straßenseite. Sie lief an dem Gebäude vorbei und versuchte hier und da möglichst unauffällig in die Fenster hineinzuschauen. Dabei schob sie sich ihre Kopfhörer auf die Ohren und machte die Playlist auf ihrem Handy an. Ihre Hände stopfte sie anschließend in die Taschen ihrer Kapuzenjacke, während sie weiter das Gebäude umging. Dabei versuchte sie auch zu registrieren, ob und was sie so hörte, in welchen Fenstern Licht brannte und in welchen nicht.
Vielleicht konnte sie sich ja kurz hineinstehlen, nur um einen Überblick von Innen zu bekommen – und davon, wie viele dort wohnten.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 16 Okt 2017 - 8:34

Sie ging. Wortlos. Stöhnend schlug er die Hände vor das Gesicht und legte das ganze dann auf die Knie. Er hätte nichts sagen dürfen. Wahrscheinlich packte sie zusammen und verschwand, damit sie ihn nie wieder sehen musste. Dass das unlogisch war, weil sie ihre Sachen ja in diesem Zimmer hatte und also gar nicht verschwinden konnte ohne bei ihm die Sachen zusammen zu sammeln, dafür reichte seine Logik gerade nicht. Dafür versuchte er sich damit abzufinden es vermasselt zu haben und zukünftig wieder alleine nach seinem Bruder zu suchen. Wobei das auch kein gutes Thema war um Schuldgefühle los zu werden, schließlich hatte er in der letzten Zeit nicht einmal das getan. Als sie zurück kam bewahrte sie ihn davor in eine minderschwere Kriese zu stürzen, dafür sah er sie erschrocken an, als sie sich neben ihn setzte. Hatte sie schon wieder getrunken? Sie roch stärker nach Alkohol als gerade eben noch. Er konnte es durchaus nachvollziehen, egal wie schlecht es ihm eigentlich ging, der Alkohol hatte gestern doch eines bewirkt: dass er sich nicht mehr so schlecht gefühlt hatte. Zum Glück waren ihre Worte etwas ermutigender. Ehrlich lächelnd sah er sie an. "Ich glaube keinem von uns gehts im Moment wirklich gut. Vielleicht sollten wir uns darauf konzentrieren als Freunde irgendwie den nächsten Tag zu erreichen", schlug er halb im Scherz vor und ließ sich auf das Bett fallen. Das zehn Worte aus Jess Mund ihn so erleichtern konnten, hätte er selbst nicht gedacht.

Gestern. Das war ein Wort, das er heute gerne vermieden hätte. Ebenso verlegen wie Rubina es gerade war, schlug Jael den Blick nieder. Der Tisch war im Weg, sonst hätte er seine Schuhspitzen anstarren können. "Ja, ja. Sollten wir vermutlich", antwortete er und atmete tief durch, ehe er den Blick wieder hob. "Erst einmal: Ich weiß, dass ich überreagiert habe. Beim nächsten Mal werde ich vernünftiger reagieren", sagte er und sah sie ernst an. Natürlich war ihm klar, dass sie nicht unbedingt das gemeint hatte, weswegen er auch noch nicht fertig war. Nur musste er für das nächste erst einmal Mut sammeln, die Schatulle, die vor ihm stand half dabei nur wenig. "Ich bereue nicht, was ich gestern getan habe. Nur- Rubina, vielleicht war ich etwas vorschnell. Wir-, nein, du wolltest es langsam angehen lassen und ich hab zwei Schritte zu viel gemacht. Wenn du dich bedrängt gefühlt haben solltest, dann tut es mir Leid. Noch mehr tut es mir leid, dass ich dir keine Antwort geben konnte gestern. Und leider auch noch nicht geben kann. Du bist mir wichtig, ja. Aber ich kann die letzten zwölf Jahre nicht über Nacht vergessen."

Vor zwanzig Minuten war Damion zurück zum Haus gekommen. Eine Frau, die in fast aufreizend unauffälliger Weise um das Haus herumschlich, erregte seine Aufmerksamkeit, weswegen er nicht hinein gegangen war, sondern an der Straßenecke, gerade außerhalb des Lichtkegels, stehen blieb und dem Mächen dabei zusah, wie sie um das Haus weiter herumschlich. Ob er seinem Vater bescheid geben sollte? Oder Jael? Irgendwas führte das Mäuschen schließlich im Schilde. Andererseits war sie ein Mensch, was konnte sie schon anstellen, mit dem er nicht fertig werden würde? Die leichte Idee, dass dieses Menschlein vielleicht etwas mit den Jägern zu tun haben könnte und deswegen das Haus im Auge behielt kam ihm natürlich, was auch ein Grund war stehen zu bleiben und drauf zu warten, was sie wohl wollte.
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Beitrag von Robyn Mi 18 Okt 2017 - 4:27

Wie Casey da so nackt neben ihr auf dem Bett lag, spielte sich in ihrem Kopf ein Film ab, wie sie sich zu ihm hinunterlehnte, ihn küsste und wie sie am Ende wieder miteinander schlafen würden. Schließlich half ihnen das beide, den nächsten Tag zu erreichen. Jesaiah betrachtete ihn, lächelte und lehnte sich tatsächlich dann ein Stück weit zu ihm. Anstatt ihn jedoch zu küssen, stoppte Jess vorher und ihre Hand wanderte einmal über ihn drüber. Dort griff sie nach der Decke, die sie dann über Caseys Körper war, sodass gerade so noch seine Schulterpartie und sein Kopf herausschaute.
„Die ‚Kein-Sex-Haben‘-Geschichte, die habe ich durchaus verstanden, aber wenn du so nackt neben mir liegst, ist das doch etwas… ablenkend. Und herausfordernd“, erklärte Jess ihr Handeln und lächelte schief, während sie sich wieder zurücklehnte.
„Was deinen Vorschlag angeht… Das klingt gar nicht so schlecht“, kam sie auf das vorherige Thema zu sprechen und stand vom Bett wieder auf. „Ich denke, deswegen bin ich auch hier…. Ich war wirklich froh, als du mir die Adresse von deinem Cottage geschickt hast“, fuhr Jess fort und las ihre Klamotten derweil im Zimmer auf. „Es tut mir leid, dass ich in London einfach gegangen bin… Aber ich… Ich denke mir ziemlich oft, dass ich dir nur Probleme mache. Und ich war mir nicht sicher, ob du wirklich willst, dass ich noch bei dir bleibe. Daher dachte ich, es wäre besser zu verschwinden…“ Jess hatte den Rücken Casey zugedreht und gerade ihre Jeans aufgehoben. Dabei war sie ganz froh, ihm bei diesen Worten nicht ins Gesicht schauen zu müssen, denn das war ein Thema, dass sie in den letzten Wochen schwer beschäftigt und ihr gleichzeitig auch sehr zugesetzt hatte. Einen Freund wie Casey hatte sie noch nie gehabt und sie befürchtete, ihn früher oder später zu verlieren. Da konnte er ihr vermutlich noch so oft versichern, dass er ihr schon Bescheid sagen würde, sollte er von ihr die Nase voll haben… Am Ende war er vermutlich doch einfach zu höflich oder zu nett, es zu sagen.

„Ich habe mich nicht bedrängt gefühlt. Der Kuss war schließlich von mir ausgegangen…wenn jemand einen Schritt zu weit gemacht hat, dann war das ich“, berichtigte Rubina ihn und lächelte. „Was das andere angeht…“ Sie zögerte kurz und strich sich dabei eine Strähne hinters Ohr.
„Das ist in Ordnung. Ich kann dich verstehen. Und dass ich dir wichtig bin,… das ist genug. Es ist genug und ein Anfang“, setzte sie hinzu und sowohl ihr Lächeln als auch ihr Blick wurden ganz warm, während sie knapp nickte. „Vielleicht schaffe ich es irgendwann, dass du nicht mehr so oft an die vergangenen zwölf Jahre denken musst…Sondern stattdessen eher an die Zukunft denkst“ Mit mir. Diese zwei Worte sprach sie zwar nicht aus, aber sie schwangen deutlich bei ihren Worten mit.
„Wer weiß… Du sollst einfach nur wissen, dass ich dir alle Zeit der Welt geben werde. Und sollte ich… dich mal zu sehr bedrängen, dann sei nicht so höflich und behalte es für dich, sag es“
Sie sah ihn eine Weile an, dann rutschte sie ganz nach vorne auf ihrem Stuhl und machte Anstalten aufzustehen. „Nun, du wirst sicher noch arbeiten müssen und ich will dich nicht aufhalten. Bestimmt stehen draußen schon die nächsten, die dich sprechen wollen“, fuhr Rubina räuspernd fort.

Eine Leiter könnte sie jetzt gut gebrauchen, dachte sich Jupiter, als sie irgendwann stehen blieb und an der Häuserfront hinaufblickte. So viele Fenster, aber von hier unten konnte sie nur gerade so in ein paar von ihnen hineinsehen. Und davon waren die meisten mit Rollos, Vorhängen oder blickdichten Folien versehen, sodass sie nicht genauer in die Räume dahinter schauen konnte. Frustrierend. Muffig trat sie ein, zwei Schritte zurück und ließ ihren Blick schweifen – dabei bemerkte sie einen Mann. Er stand außerhalb des Lichtkegels einer Straßenlaterne, sodass sie ihn nicht genauer mustern konnte. Wie lange der da wohl schon stand? Ob er auf jemanden wartete? Soweit sie es beurteilen konnte, sah er in ihre Richtung. Bei ihrem Glück wahrscheinlich ein Perverser. Vielleicht ja ein Perverser, der mehr über dieses Haus wusste! Jupiter setzte ihr charmantestes Lächeln auf und ging auf den Kerl zu. Leider trug sie nicht gerade die besten Sachen, um jemanden aufzureißen. Sie hatte ihren Kapuzenpulli an, dessen Reißverschluss sie ein wenig öffnete, sodass ihr schwarzes Top mitsamt ihrem Ausschnitt zu sehen war. Dazu dunkelgraue, hautenge Jeans, die an ihren Knien bereits aufgerissen waren und einige Löcher aufwies. Die roten Haare hatte sie zu einem unordentlichen Zopf zurückgebunden. Ob sie den lieber öffnen sollte? Die meisten Kerle standen ja auf lange Haare…
„Hey“, grüßte Jupiter den Typen, als sie ihn erreichte und zwei Schritte vor ihm stehen blieb. „Wohnst du hier zufällig?“, fragte sie direkt heraus und nickte zum Gebäude hinüber.

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 18 Okt 2017 - 6:22

Hätte Jess noch neben ihm gesessen, hätte Casey die Hand ausgestreckt und sie berührt. Um sie zu trösten, beziehungsweise um ihr zu verstehen zu geben, dass sie sich grundlos Sorgen gemacht hatte. Diese einfache Methode fiel weg, also musst er auf eine zurückgreifen, die auch weniger anfällig für Missverständnisse war. Er musste mit ihre reden, wenn er denn die richtigen Worte fand.
"Okay. Ja, das versteh ich. Aber, kannst du mir eines Versprechen? Was auch immer du denkst, das ich meine zu denken; verschwinde nicht einfach sang und klanglos wieder. Ich hab mir ehrlich Sorgen gemacht. Klar, ich war mir auch nicht sicher, ob ich dir die Adresse geben soll, weil ich mir nicht sicher war ob du überhaupt noch kommen wolltest. Aber hey, ich bin das Risiko eingegangen und schau was es mir gebracht hat: Ein durchsoffener Abend und noch mehr Probleme, als ich eh schon hatte", erwiderte er und setzte ein Grinsen auf. Die letzten Worte waren mehr als Scherz gemeint gewesen, irgendwie erschreckend, wie wahr sie dennoch waren.

Jael runzelte ganz leicht die Stirn und war etwas irritiert. Ihre Reaktion war verständlich und nichts anderes, als er hätte erwarten sollen. Trotzdem fühlte es sich falsch an. Als würde sich Rubina dazu zwingen anders zu reagieren, als sie es wollte. Er dachte einige Sekunden darüber nach, als es ihm eiskalt durch die Glieder fuhr. Nicht sie hatte falsch reagiert, er hatte sich nur eine andere Reaktion gewünscht. Wobei gewünscht vielleicht eine etwas starke Ausdrucksweise war. Ein Teil von ihm hatte gehofft, sie würde irritierter reagieren und ihm heftiger Widersprechen. Er wollte, dass sie kämpfte und nicht nachgab. Vielleicht sollte er nicht so selbstgerecht sein und es selbst einmal versuchen. Einen kurzen Moment stellte er sich vor, wie er sie zu sich holte und sie beide auf seinem Stuhl sitzen würden. In selbstemachter Verlegenheit wandte er den Blick wieder von ihr ab. Diese Gedanken sollte er nicht haben. Überrascht fuhr er wieder auf, als Rubina sich schon anfing zu verabschieden und erhob sich im selben Moment von seinem Stuhl. Was es eigentlich auch unmöglich machte, sie nicht hinaus zu begleiten. "Ja. Ich fürchte das du in dem Punkt recht hast", antwortete er und klang nicht nur enttäuscht, weil wahrscheinlich tatsächlich jemand vor der Tür stand. Wenn er nur zwei Sekunden gewartet hätte, wäre ihm sicher ein Weg eingefallen, wie er noch ein paar Minuten Unterhaltung hätte rausschlagen können. Langsam kam er um den Schreibtisch herum.

Das hat aber lang gedauert, dachte Damion amüsiert, als das Mädchen endlich auf ihn aufmerksam wurde. Er sah, wie sie ihre Jacke öffnete und ein blendendes Lächeln aufsetzte, während sie auf ihn zuging. Fast hätte er gelacht. Was für ein Selbstvertrauen das Mädchen doch hatte. Und gleichzeitig so wenig Selbsterhaltungstrieb, dass sie nicht einmal bemerkte, wie sie sich selbst dem Tiger zum Fraß vorwarf. Lässig ließ Damion sich gegen die Hauswand hinter sich sinken und ließ einen anzüglichen Blick über ihren Körper wandern. Darauf hatte sie es doch schließlich abgesehen gehabt, ihn um den Finger wickeln. Er wusste nur nicht, weswegen sie es tat, also spielte er ihr Spiel erst einmal mit. Das Mädchen gefiel ihm, erinnerte ihn ein wenig an Jess jetzt. "Zufälligerweise wohne ich tatsächlich hier. Was ist, bist du neugierig wie die Zimmer von innen aussehen?", fragte er immer noch anzüglich und lehnte sich zu ihr vor, bis seine Lippen fast neben ihrem Ohr waren. "Mein Bett kann sehr bequem sein. Viel Schlafen lassen werd ich dich aber nicht."
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Beitrag von Robyn Mi 18 Okt 2017 - 7:18

„Du merkst aber schon, dass da was Wahres dran ist, oder? Ich sollte mir ein T-Shirt drucken lassen, auf dem steht, dass ich anderen nur Probleme bereite, dann kann wenigstens keiner behaupten, ich hätte sie nicht gewarnt“ Jesaiah drehte sich wieder ihm zu, während sie in ihre Jeans schlüpfte. Mit einem matten Lächeln sah sie den Älteren an, zog die Hose hoch und machte sie zu. Auf dem Weg zurück zum Bett zog sie sich zudem ihr Oberteil über den Kopf und zupfte es kurz zurecht, ehe sie sich wieder neben Casey sinken ließ. „Ich gebe dir mein Wort, dass ich versuchen werde, alle deine Probleme zu lösen. Besonders die, an denen ich Schuld bin. Ich…weiß nur nicht, ob ich das kann, wenn ich nicht einmal weiß, wie ich meine lösen kann“, seufzte sie. „Immerhin, ich verspreche dir, dass ich dir niemals wieder Alkohol mitbringen werde. Vielleicht mal Kinderpunsch, aber ganz sicher nichts stärkeres“ Jess lächelte schief und stieß den Älteren sacht mit dem Ellenbogen an.
„Ich verspreche dir, dass ich so etwas nicht noch einmal mache. Vorher werde ich mich mit dir hinsetzen und darüber sprechen, wenn ich vorhabe zu gehen“

Das war es also für heute schon, dachte Rubina geknickt, während sie aufstand und den Stuhl wieder zurechtrückte. Leider fiel ihr kein guter Grund ein, noch länger bei ihm zu bleiben, schon gar nicht, wenn er tatsächlich noch arbeiten musste. Und sie das Thema, über das sie hatten sprechen wollen, bereits abgehakt hatten. Und das hatten sie ja, irgendwie. Er war noch nicht so weit und sie wollte an ihrem guten Vorsatz, ihn nicht zu sehr bedrängen, weiter festhalten. Dabei hätte sie nicht einmal etwas dagegen, sich einfach jetzt und hier irgendwo in den Hintergrund zu setzen und Jael bei der Arbeit zuzuschauen. Einfach… ein wenig länger in seiner Nähe bleiben… Ihr wurde ganz schwer ums Herz, als ihr eine Idee kam. Rubina hatte bereits die Tür erreicht, an der sie stehenblieb, um sich zu dem Älteren noch einmal umzudrehen. „Wenn du nachher noch Zeit hast, kann ich ja vorbeikommen und dir berichten, wie so das Gespräch mit Charles verlaufen ist. Ich könnte dir bei der Gelegenheit auch etwas zu Trinken aus der Küche mitbringen“, schlug sie so unverfänglich wie möglich vor und lächelte Jael an.

Oh Gott, wie der sie schon ansah. Bestimmt hatte er sie in Gedanken bereits ausgezogen und an einer Stange tanzen lassen, noch bevor sie überhaupt bei ihm stehen geblieben war. Das einzige, was Jupiter ihm zu Gute halten konnte war, dass er recht passabel aussah. Aber das war auch schon alles. Naja, fast. Als er antwortete, fand sie heraus, dass er tatsächlich in diesem Gebäude wohnte. Perfekt! Als er dann allerdings von seinem Zimmer redete, kniff sie etwas zweifelnd bereits die Augen zusammen. Und dann kamen da noch die letzten zwei Sätze, Junge, der ließ ja wirklich gar nichts anbrennen! Ganz eindeutig ein Perverser!
„Du lädst mich bereits nach einem ‚Hey‘ und einer simplen Frage in dein Zimmer ein? Und das auch noch mit so einem Versprechen? Du musst entweder ziemlich untervögelt oder ein Verrückter sein“, entgegnete Jupiter mit einem schiefen Grinsen, wobei sie einen Schritt zur Seite trat, damit sein Gesicht nicht mehr direkt neben dem ihren war. „Du bist doch hoffentlich nicht so ein Psycho, der die Frauen nach dem Sex abmurkst, oder? Du solltest wissen, ich habe ein Messer und Pfefferspray“, sagte sie im Scherz, besaß allerdings wirklich ein Klappmesser.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 18 Okt 2017 - 7:54

Unter der Decke drehte Casey sich ein wenig um Jess im Auge zu behalten. Ihm gefiel es was sie sagte, jedenfalls der letzte Teil. Beim ersten musste er ihr wohl noch noch mal ein bisschen den Kopf waschen. Seufzten, als wäre es schwerste Arbeit, setzte er sich auf, achtete aber darauf, dass die Decke blieb wo sie war. Er wollte es ih in der Hinsicht ja nicht schwerer machen. "Ehrlich Jess, wie kommt es, dass Damion so gar kein Gefühl dafür hat, was für Probleme er bereitet und du dagegen meinst ganz alleine für sie verantwortlich zu sein?", sagte er leicht vorwurfsvoll. "Maßlose Selbstüberschätzung habt ihr beide genug, das stimmt. Es ist doch recht anmaßen von dir anzunehmen, dass du für alle Probleme verantwortlich bist. Oder, dass du dafür zuständig bist die ganze Welt zu heilen." Er lächelte leicht um seinen Worten die Spitzen zu nehmen. Das einzige was er wollte war, dass sie sich in die Gedanken rief, dass sie sich vielleicht zu viel vornahm und sie lieber auf sich selbst aufpassen sollte, ehe sie ausgenutzt wurde. "Vergiss den Teil bitte, Jess. Niemand kann meine Probleme lösen. Jedenfalls die Hälfte von ihnen."

Jael konnte nicht anders, er stand näher neben Rubina, als es die Höflichkeit gebot und genoss ihren Geruch. So lange, wie er es eben konnte. "Oh. Ja, sicher. Das ist eine gute Idee. Ich meine.. Es wäre nett, wenn du das tun würdest", antwortete er ein wenig zu schnell und zu erleichtert. Charles war nicht das Thema über das er sich freuen sollte, leider empfand er über die Aussicht Rubina schnell wieder zu sehen eine große Freude. Nicht bis morgen warten zu müssen, das erhellte seinen Abend ungemein. Vielleicht hatte er für die nächsten Tage ja sogar selbst eine Ausrede länger in ihrer Gesellschaft zu verbleiben. Ein Wohnungsangebot zum Beispiel. Obwohl er dafür wohl erstmal Anfragen rausschicken sollte. "Dann sehen wir uns später?", fragte er zuversichtlich und merkte erst in dem Moment, dass sie beide nur noch Zentimeter von einander trennten. Dadurch, dass sie stehengeblieben war und sich umgedreht hatte, war er ihr näher gekommen, als er es beabsichtigt hatte. Jetzt wo sie gehen sollte, fiel es ihm stärker auf, als es ihr lieb sein könnte, wenn sie es wüsste.

Ja, die Reaktion hatte er erwartet. Die kurze Angst, die in ihren Augen sichtbar wurde und nach der sie leicht roch, war fast ausreichend um seinen Hunger anzufachen. "Das könnte ich dich auch fragen. Wer schleicht denn schon einen Abend lang um ein Haus herum und späht in jedes erreichbare Zimmer, wenn sie nicht verrückt ist oder durchgevögelt werden will. Für das erste handelst du zu klar, also bin ich dir beim zweiten gerne behilflich", antwortete er schamlos und hätte über ihr Pfefferspray tatsächlich fast gelacht. Es kostete ihn auch einiges an Mühe ihr kleines Messerchen nicht runter zu machen oder sie aufzufordern es doch mal zu versuchen. Menschen reagierten merkwürdig auf sowas. Er ließ ihr die Freiheit Platz zwischen ihnen zu schaffen. Egal wie weit sie weg war, er würde sie schneller einholen als ihr lieb wäre. Von daher durfte sie gerne glauben, dass sie im Vorteil war.
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Beitrag von Robyn Mi 18 Okt 2017 - 8:54

Damion. Kaum war sein Name gefallen, hörte sie Casey auch schon nur noch mit einem Ohr zu. Seit drei Wochen hatte sie sich nicht mehr bei ihm gemeldet und zuletzt hatte er auch nur eine SMS erhalten, in der sie gemeint hatte, sie bräuchte noch etwas Zeit zum Nachdenken. Sie musste sich bei ihm melden, schon allein aus dem Grund, weil er sie sonst noch suchen würde. Ob es besser wäre nach London zurückzukehren? Seit zwölf Jahren lief sie quasi schon vor ihren Gefühlen davon, in der Hoffnung, sie würden einfach von alleine verschwinden. Haben sie aber nicht. Vielleicht würde etwas daraus, wenn sie sich ihnen einfach mal stellen und es mit Damion versuchen würde. Doch das würde auch bedeuten, Casey hier zurückzulassen. Schon wieder alleine zu lassen. Bestimmt würde er sich sofort wieder auf die Suche nach seinem Bruder machen. Alleine. Gleichzeitig sprach er in diesem Augenblick auch noch davon, dass niemand seine Probleme lösen könne. Irgendetwas in ihr drinnen zog sich schmerzlich zusammen und gab ihr das Gefühl zu ersticken, was eigentlich nicht möglich sein konnte.
Jess fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht und ließ sich kurz darauf rücklings auf das Bett fallen. Sie konnte nicht gehen. Und sie wollte es auch gar nicht. Vor allem wollte sie nicht als Verräterin dastehen, denn genauso käme sie sich vor, sollte sie nach London zurückkehren.
Allerdings… wenn sie bei Casey blieb, musste sie Damion wenigstens anrufen…
Jess seufzte, schloss die Augen und legte ihre Hand darüber.
„Mein Vater. Ich schätze, mein Vater ist schuld. Der, dem ich meinen großartigen Namen zu verdanken habe. Seine ganzen Predigten… Stell dir vor, ich habe eigentlich nur Lesen gelernt, damit ich die Bibel lesen konnte“, sagte sie, schnaubte und lachte leise auf. „Seine Predigten scheinen aber irgendwie gewirkt zu haben… Nur gegen meine maßlose Selbstüberschätzung hat es nicht geholfen“ Jess zog ihre Hand vom Gesicht, um Casey zu zuzwinkern.
„Davon abgesehen muss ich ja nicht die ganze Welt retten. Aber ich finde es nicht verkehrt, wenn ich es bei dir versuche. Du wirkst auf mich, wie ein Typ, der es einfach verdient hat, irgendwann…naja, einfach mal glücklich zu sein. Sorglos…“, sagte sie und sah blinzelnd zu ihm auf.

„Ja. Wir sehen uns später. Notfalls werde ich die Leute vor deiner Tür einfach bestechen, damit sie mich vorlassen“, warf Rubina scherzhaft ein, ging jedoch in Gedanken bereits durch, wie viel Geld sie dabeihatte und ob sie damit überhaupt jemanden bestechen konnte. Die meisten hier waren doch ohnehin stinkreich. Das würde also wohl eher weniger klappen… Schade.
Ganz in ihren Gedanken versunken, hatte sich Rubina noch nicht von der Stelle gerührt. Jael war ihr so nah, dass es ihr förmlich in den Fingern juckte, ihn wieder zu küssen. Doch dieses Mal tat sie es nicht. Ihr Glück wollte sie nicht herausfordern. Allerdings wollte sie auch nicht einfach so gehen, daher griff sie kurz nach Jaels Hand. Mit einem warmen Lächeln drückte sie sie und löste ihre Finger dann wieder, um zu gehen.

Oh. Shit. Dann hatte er sie wirklich beobachtet. Und scheinbar ganz schön lange, lang genug, um bemerkt zu haben, dass sie hier um das Gebäude herumgeschlichen war. Und jetzt? Sollte sie vielleicht lieber weglaufen und das Gebäude von ihrer Liste streichen? Ugh. Dabei sah es so vielversprechend aus! Nein…Nein, sie würde dran bleiben!
„Oh, das…Das lässt sich leicht erklären. Ein Kerl, der hier wohnt, hat eine Freundin von mir sitzen lassen und ich wollte schauen, ob er da ist. Du weißt schon, ich würde gerne sein Zimmer finden, ihm einen toten Fisch unters Bett legen. Oder in seinen Schrank. In sein Shampoo Juckpulver mischen. Oder so eine Enthaarungscreme… Leider konnte ich nicht viel sehen. Von hier draußen. Ich wäre also womöglich sehr, sehr dankbar, solltest du mich hineinlassen. Ich könnte mich sogar vielleicht dazu herablassen, zuerst mit auf dein Zimmer zu gehen, ehe ich nach dem seinen suche…“, raunte Jupiter mit einem schiefen Lächeln und pustete sich eine lose rote Haarsträhne aus der Stirn. „Also… nach dir“ Sie wies zur Tür und forderte ihn mit einem Nicken auf, vorzugehen.
In Gedanken hoffte sie wirklich, dass er kein kranker Spinner war. Und hoffentlich hatte er Kondome. Er sah aus wie einer, der so viel Sex hatte, dass er bestimmt sämtliche Krankheiten hatte.

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Do 19 Okt 2017 - 7:22

Blinzelnd sah Casey Jess an und fragte sich, wie sie es immer wieder schaffte Dinge zu sagen, die er nicht erwartete. Und vor allem Dinge, die es ihm unmöglich machten sie nicht zu mögen, sehr zu mögen. Er konnte gar nicht anders als zu Lächeln, als Reaktion auf ihre Worte. Kopfschüttelnd streckte er seine Hand nach ihr aus und strich ihr sanft über die Wange. Sorglos und glücklich, das klang wunderbar, für sie würde er sogar versuchen es zu sein. Das war allerdings auch der Grund, weswegen er ihr nicht sagen konnte, dass es für ihn nicht drin war sich so zu fühlen, unabhängig davon was sie tat. "Möchtest du noch etwas essen?", fragte er um nicht in die Verlegenheit zu kommen zu lügen. Er wollte schon aufstehen, als ihm ihr Kommentar zu seinem Bekleidungszustand auffiel. Mit einem Lächeln sah er sie von der Seite an und zupfte leicht an der Decke. "Ist es okay, wenn ich aufstehe?"

Sie war ihm so nah, dass er jeden Muskel in ihrer Mimik beobachten konnte. Einen Moment dachte er, sie würde ihn küssen. Aber dann drückte sie nur seine Hand und wandte sich zum gehen. Er reagierte schneller, als er denken konnte und schloss seine Finger um ihre, ehe sie sich vollkommen entglitt. Nein, er hatte heute schon einmal bereut, dass etwas nicht passiert war. Scheinbar hatte er sie zurück zu sich gezogen, weil sie plötzlich noch viel näher war. Überdeutlich spürte er jeden Zentimeter ihres Körpers, der gegen seinen lehnte. Für einen Moment fragte er sich, was er hier eigentlich trieb und wohin das führen sollte. Dann war es ihm egal, solange es bedeutete, dass Rubina nicht ging. Zwölf Jahre hatte er versucht sie zu vergessen und es nicht geschafft und jetzt, wo sie wieder in seiner Reichweite und interessiert war, da hielt er sie hin und ließ sie Springen, als wollte er sie bestrafen. Tat er das nicht eigentlich auch? Wenn das zwischen ihnen klappen sollte, dann mussten sie beide an einem Strang ziehen und möglichst in die selbe Richtung. Früher oder später wäre sie es Leid, dass er ständige Rückzieher machte und sie hinhielt. Und dann würde sie gehen. Er ließ ihre Hand los, aber nur um beide um ihr Gesicht zu legen und sie küssen. Was ihm etwas aus dem Ruder lief. Aus einem einfachen Kuss wurde schneller mehr, als er selbst nachvollziehen konnte.

Worin Damion schon immer gut gewesen war, war seine tatsächlichen Gedanken hinter einem spöttischen Lächeln zu verstecken. Während das Mädchen also ihr kleines Lügenmärchen auftischte lächelte Damion lässig und dachte sich seinen Teil. Von wegen Freundin und sitzengelassen, was das kleine Ding nicht wissen konnte war, dass innerhalb des Gebäudes sicher niemand einen kleinen Menschen zur Freundin nahm, oder dass diese sich dann beschweren würde, sollte sie von diesem sitzengelassen werden. Was sie allerdings auch nicht wusste war, dass sie ihres Lebens nicht mehr froh werden würde, sollte sie mit ihrem Vorhaben durchkommen. So wenig er ihren Worten auch glaubte, die Gelegenheit die Kleine mitzunehmen und flachzulegen würde er sich nicht entgehen lassen. Sie war niedlich. Und außerdem sollte er vielleicht besser herausfinden was ihr tatsächliches Anliegen war. Menschen, die um das Clanshaus rumspionierten konnten sie nicht gebrauchen, nicht nach dem ganzen Hype um Vampire. "Ah. Nein, wenn ich vorgehe, dann haust du nur ab. Wer weiß, am Ende ist das Ziel deiner Rache einer meiner Freunde", sagte er und legte ihr mit einem breiten, einladenden Lächeln einen Arm um die Schulter.
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Beitrag von Robyn Do 19 Okt 2017 - 8:22

Jesaiah lächelte ihn warm an, während er ihr sanft über die Wange strich. Sie hoffte wirklich, dass Casey irgendwann glücklich werden würde und dass er seinen Bruder fand und sie sich aussprachen. Und wenn sie nur ein ganz kleines bisschen dazu beitragen konnte, dass er bekam, was er verdient, dann würde sie es tun. „Sicher, ich könnte gut noch etwas zu Essen vertragen“ Ihre Augen folgten seiner Geste bei seiner Frage, wobei sie lachend wieder eine Hand über die Augen legte. „Das letzte Mal, dass ich meine Augen wegen eines Nackten verdeckt habe, muss Jahre her sein. Da fühle ich mich glatt wieder wie 16 oder 17“, raunte sie, noch immer schmunzelnd und bedeutete ihm mit der zweiten Hand ruhig aufzustehen. „Mach nur, ich schaue nicht hin. Andernfalls würdest du es nämlich nicht zur Tür schaffen“ Gerade in dem letzten Satz schwang doch ein leicht anzüglicher Unterton mit.

Dass Jael sie plötzlich festhielt, kam unerwartet, aber nicht unverhofft. Rubina hatte gehofft, dass er sie irgendwie aufhalten würde, allerdings eher verbal, mit einer Frage oder so. Dass er sie dann so nah an sich zog, war bereits eine ziemliche Herausforderung ihrer Selbstbeherrschung und eindeutig mehr, als sie erhofft hatte. Was, wenn sie ihn jetzt küsste? Nur einen Wimpernschlag nach ihrem Gedanken legte Jael seine Hände an ihr Gesicht und küsste sie.
Rubina fühlte förmlich, wie sie in seinen Händen dahinschmolz, während sie gleichzeitig seinen Kuss erwiderte. Binnen von Sekunden wurde er sinnlicher und leidenschaftlicher und ihr Gedanke, ihn vielleicht zu fragen, ob er das hier wirklich wollte, verschwand so schnell, wie er gekommen war. Da war nur noch Jael und seine Hände und seine Lippe in ihrem Kopf. Als seine Hände von ihrem Gesicht nach unten wanderten und sich unter den Stoff ihrer Kleidung schob, hielt auch sie sich nicht mehr zurück. Sie zog sein Hemd aus seiner Hose und strich dann mit ihren Fingern unter den Stoff und über seine Haut.

Jupiter hatte keine Ahnung, was in dem Kopf des Typen vorging. Sie hatte ihre kleine Ausrede eigentlich ziemlich gelungen gefunden, immerhin hatte es doch ganz schlüssig geklungen. Mit einem schiefen Lächeln strich sie sich wieder ein paar ihrer roten Haarsträhnen zurück und sah ihn erwartungsvoll aus ihren grünen Augen an.
„Ich? Abhauen? Du kennst mich nicht. Ich laufe nie vor einer Herausforderung davon“, gab Jupiter mit einem schon beinahe schmutzigen Lächeln zurück und tippte dem Kerl dabei gegen die Brust.
„Aber gut, wenn du es nicht anders willst. Solange du mich führst, …gehen wir eben zusammen rein“, lenkte sie ein und ging mit ihm zusammen auf die Eingangstür zu. Als der Kerl einen Schlüssel hervorzog, umaufzuschließen, kam ihr ein Gedanke – sie könnte ihm womöglich den Schlüssel klauen und nachmachen lassen. Das würde das Einbrechen ungemein erleichtern…
„Bevor wir uns gleich vergnügen… solltest du mir noch vorher verraten, welchen Namen ich beim Sex seufzen soll“, fragte sie mit einem Schlafzimmerblick.

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Do 19 Okt 2017 - 8:58

Fast hätte Casey laut gelacht. Schmunzelnd stand er auf und griff sich seine Hose, in die er reinschlüpfen wollte, als sie weiter sprach. Sein Blick flackerte zur Tür und wieder zurück zu ihr. Das war ja fast ein Angebot. Noch überraschender war aber, dass er mehr als fast bereit war darauf einzugehen. Wenn sie es denn getan hätte, ihre Hand blieb ja wo sie war. Gott, sie versaute ihn wirklich, oder war er schon immer so Notgeil gewesen und hatte es nur nie gemerkt? "Führ mich nicht in Versuchung", murmelte er und zog - vorsichtig - den Hosenstall zu. Vielleicht später, wenn sie beide wieder einigermaßen auf dem Damm waren. Emotional wie körperlich. Ehe er auf doofe Gedanken kam schoss er in die Küche und musste sich an seinem Tisch festhalten um nicht ins Taumeln zu kommen. Ja, gute Entscheidung erstmal etwas zu essen. Sein Blick fiel auf die Flasche mit Alkohol und ein winziger Teil von ihm schulg vor sie einfach zu leeren, scheiß auf Blut. Seufzend wandte er sich dem Kühlschrank zu und zog zwei Beutel heraus. Während die beiden in der Mirkowelle aufwärmten, holte er Gläser aus dem Schrank, etwas zivilisierter konnte auch er, vor allem nachdem er seine Hirnfunktionen ja wieder hergestellt hatte. Es dauerte keine zehn Minuten, ehe er wieder zurück ins Zimmer trat, mit zwei gefüllten und warmen Gläsern Blut.

Schwer atmend ließ Galon sich zur Seite fallen und rollte sich auf den Rücken. Himmel, er hatte immer gedacht für sowas konnte er sich nicht zu alt fühlen. Allerdings hatte er auch nie gedacht so viel Elan und Überzeugungskraft in diese simple Tätigkeit legen zu müssen. Was man für die eine Frau nicht alles tat. "Ich hoffe, dass das deine Unklarheiten und Zweifel beseitigt hat", schaufte er und drehte sich dann zur Seite um Vic ansehen zu können. Ihr Schweigen beunruhigte ihn dich ein wenig, er hatte nicht gerade um Erlaubnis gebeten, ein kleinerer Wutausbruch wäre da nicht gerade überraschend.

Lachend zog Damion das Mädchen mit in das Haus und warf die Tür mit einem Fuß wieder ins Schloss. "Solltest du in der Lage sein irgendetwas zu Seufzen, dann hab ich Mist gebaut und du darft jeden Namen benutzen, der dir Recht ist", versprach er ihr vollkommen ernst. "Für später allerdings, wenn du mich suchen solltes um dieses wahnsinnige Erlebniss zu wiederholen: ich heiße Damion. Und wie darf ich dich nennen?" Nur wenige Personen kamen ihnen in den Gängen entgegen, diese guckten dafür aber sehr neugierig, ein oder zwei sogar mistrauisch. Damion nickte ihnen fast unmerklich zu, worauf das Interesse an dem menschlichen Mädchen sehr schnell verflog. In Damions Begleitung hieß in neun von zehn Fällen, dass es eine bezahlte Eingeweihte war, dass es dieses Mal anders war, konnte ja niemand ahnen. Lange mussten sie auch nicht gehen, da Damions Zimmer nahe an der Eingangshalle lag. "Willkommen in meiner persönlichen Lasterhöhle. Mach dich auf die aufregensten Stunden deines ganzen Lebens bereit", lud er sie mit einem breiten Grinsen ein, als er die Tür aufstieß und ihr den Vortritt ließ.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Do 19 Okt 2017 - 10:00

Hätte sie das vielleicht doch lieber nichts sagen sollen? Dafür, dass Jesaiah ihm eben noch versichert hatte, dass sie Verständnis für seine Bedenken hatte, nicht noch einmal mit ihr zu schlafen, war sie doch etwas… herausfordernd, was das anging. Sie würde ihn aber auch einfach zu gerne zu mehr verführen. Sex nüchtern machte zudem auch einfach mehr Spaß. Doch bevor sie auch nur irgendetwas sagen konnte, war Casey auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Während er sich in der Küche um das Essen kümmerte, stand sie von dem Bett auf und holte sich etwas zum Anziehen. Ohne darauf zu achten, griff Jess nach irgendetwas und streifte es sich über – was sich als Negligee entpuppte. Mit einem Schmunzeln zupfte sie es zurecht und spielte noch kurz mit dem Gedanken, etwas anderes anzuziehen, als Casey auch schon Gläsern zurückkam. Da blieb ihr nur noch, dass sie ihn nicht zu aufreizend anlächelte – das übernahm ja schon ihr Kleidungsstück für sie. „Du bist mein Held“, raunte sie und nahm ihm mit einem dankbaren Nicken das Glas aus der Hand, welches sie gleich darauf auch schon zu ihrem Mund führte.

Beinahe hätte Victoria aufgelacht, als sich Galon schwer atmend auf den Rücken fallen ließ, dabei war sie nicht gerade unbedingt fitter. Auch sie atmete hörbar ein und aus, auch wenn sie es nicht zwingend nötig hatte. Es war mehr das Gefühl, als wäre sie atemlos. Eine Erinnerung womöglich.
Vic lag auf der Seite und beobachtete jede Bewegung ihres alten Freundes, vor allem, als er schließlich etwas sagte und sich wieder auf die Seite drehte, um sie anschauen zu können.
Mit einem warmen schon beinahe liebevollen Lächeln streckte sie ihre Hand aus und legte sie an Galons Gesicht. „Ja… Ja, das hat es“, antwortete sie und strich über seine Haut. „Entschuldige wegen vorhin… Ich konnte vermutlich einfach mein Glück nicht fassen“

Oha, da war aber einer sehr von sich überzeugt. Zweifelnd hatte Jupiter ihm von der Seite einen Blick zugeworfen und verkniff sich dabei geradeso noch ein Prusten. Da war sie ja mal gespannt, was er im Bett tatsächlich vorzuweisen hatte. Damion. Ob das wirklich sein richtiger Name war?
„Grace“, antwortete sie und blieb wie gewohnt bei ihrem Zweitname. Sicher, sie hätte ihm auch einfach einen ganz anderen Namen nennen können, aber was konnte er schon mit dem Wissen anstellen? Sie war ganz sicher nicht die einzige Grace hier in der Stadt.
In dem Haus versuchte Jupiter sich neugierig alles anzusehen – soweit das eben in Damions Klammergriff möglich war. Und dann kamen ihr auch noch so komische Vögel entgegen, die sie merkwürdig ansehen. Wahrscheinlich kam eine wie sie sonst nicht hier rein… Im Gegensatz zu ihnen sah sie etwas schäbig aus, das musste sogar sie zugeben.
Und dann waren sie schließlich bei seinem Zimmer angekommen. Jupiter trat ein und ließ ihren Blick durch den Raum wandern. „Ich vermute, Schwarzlicht sollte man hier lieber nicht anbringen…“, raunte sie, ging durch den Raum und streifte sich als erstes die Kopfhörer ab.
„Könnte sicher zu verstörenden Bildern führen“ Ihr Blick wanderte zum Bett. „Ich hoffe, du hast noch ein paar Kondome übrig“

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Do 19 Okt 2017 - 10:39

Sie schaffte es einfach immer ihn vollkommen aus dem Trott zu bringen. Kaum war er zurück in seinem Schlafzimmer stand sie ihm in höllisch aufreizender Wäsche vor der Nase. Da wäre es fast besser gewesen sie hätte nichts angehabt, dann wäre die Vorstellungskraft nicht so stark angesprochen worden. Ein beträchtlicher Teil seines Gehirnes war mit ihrer Wäsche beschäftigt, weswegen er nicht nur fast stolperte, sondern auch beinahe noch das Glas fallen gelassen hätte. Es fiel ihm unglaublich schwer ihr ins Gesicht zu sehen. "Ich- ähm. Bitte. Was?", stammelte er und versuchte seine Gedanken aus seinem Schritt zu holen.

Erleichtert legte Galon seine Arme um Vic und zog sie enger an sich. "Schon gut, mit der Antwort kann ich durchaus leben. Solltest du jemals wieder zweifeln, ich bin gerne bereit dich jeder Zeit zu überzeugen", versprach er ihr mit einem warmen, liebevollen Lächeln und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Weißt du was das Schönste ist?", fragte er nach einem kurzen Moment und lachte leise. "Die Aussicht auf viele, viele Abende, an denen du genau so neben mir aufwachen wirst."

Leise lachend schloss Damion die Tür hinter sich und in der selben Bewegung ab. "Keine Panik, hier kannst du mit so viel Schwarzlicht ankommen, wie du willst", antwortete er und warf seine Jacke über den nächsten Stuhl. Die nächste Frage erwischte ihn dann doch recht kalt. Kondome waren nicht unbedingt eine Erfindung, um die er sich noch Gedanken machen musste. Oder jemals gemacht hatte. Ein kurzer Blick zu ihr machte ihm allerdings klar, dass nichts laufen würde, wenn er keine hatte. Schade um die Gelegenheit. Irgendwo hatte er doch sicher eines, er konnte sich jedenfalls daran erinnern mal welche als Werbegeschenk irgendwo bekommen zu haben. Versuchsweise zog er eine Schublade auf und fand tatsächlich ganz hinten unter allen möglichen anderen Dingen eine etwas angestaubte Packung. "Sicher hab ich welche", antwortete er ihr mit einem Grinsen und kippte die Packung in seine Hand. Tatsächlich waren noch drei Stück darin enthalten. Er schob sie in die hintere Tasche seiner Jeans und zog sich dann sein Sweater in einer Bewegung über den Kopf. "Also. Das haben wir geklärt. Jetzt musst du dir nur überlegen wie schnell du es gerne hättest", sagte er in einer unheimlich verführerischen Stimme mit dem besten Schlafzimmerblick, den er hatte. Dabei trat er näher zu ihr, bis er die Hand ausstrecken und eine Strähne ihres Haares um seinen Finger wickeln konnte. Wenn es nach ihm ging, dann konnten sie das gerne langsam angehen und die ganze Nacht durchhalten. Wobei ihre Ausdauer da sicher nicht mitmachen würde. Aber einen Versuch war es ja wert.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Fr 20 Okt 2017 - 3:25

„Ich verstehe schon“ Jesaiah hatte ihr Glas wieder abgesetzt und sah den Älteren schon beinahe belustigt an. Sie wandte sich um, stellte das Glas auf dem Nachttisch ab und holte sich dann noch ein paar Klamotten, die sie vor Casey überstreifte. Es wäre schließlich doch recht grausam von ihr, ihn noch mehr als nötig zu quälen, nur weil sie hier so aufreizend vor ihm stand.
Sie streifte sich eine Blus über, knöpfte diese zu und zog dann noch einen Rock über, womit das Negligee nicht mehr zu sehen war. Sobald der Reißverschluss geschlossen war, nahm Jess wieder ihr Glas, nach einem großen Schluck und zwinkerte Casey dann zu. „Besser?“
Sie nippte noch einmal am Glas und trat dann an ihm vorbei aus dem Schlafzimmer. „Ich werde nachher, oder gleich, telefonieren müssen… Oh und könnte ich nachher kurz an deinen Laptop? Ich wollte etwas nachschauen“

Da Galon sie bereits enger an sich gezogen hatte, reichte es aus, dass sie nur ein Stück nach unten rutschen musste, um ihre Stirn gegen seinen Oberkörper sinken lassen zu können. Sein letzter Satz hatte sie ganz verlegen gemacht, was sie ihm aber nicht zeigen wollte, weswegen sie ihren Kopf gegen ihn lehnte. Zuvor hatte sie die Hand von seinem Gesicht genommen und stattdessen um ihn gelegt. Mit ihrer Hand strich sie nun an seinem Rücken hinauf, während sie seinen Geruch tief einatmete. „Das wäre wirklich wundervoll“, antwortete sie ihm und spürte bereits, wie sich Sorge in ihr ausbreitete. Sie war schon sehr, sehr lange nicht mehr so glücklich gewesen… und beim letzten Mal hatte es leider nicht angehalten, bis es ihrem Liebsten das zweite Leben gekostet hatte. Was wenn Brida davon erführe? Sicher, Galon war nicht mit Clément zu vergleichen, er hatte wesentlich mehr Erfahrung und Macht, aber dennoch… Sie musste Brida finden und sie endlich zur Rechenschaft ziehen.

Hatte er gerade die Tür abgeschlossen? Vermutlich sollte sie keine Angst haben – er wollte bestimmt nur noch, dass jemand hereinkam, während sie zur Sache kamen. Ihre Sorge war damit schnell vertrieben und spätestens als er das Kondom aus der Schublade fischte und auf sie zu kam, war sie ohnehin vergessen. Jupiter ließ ihren Blick an ihm hinab wandern und musste zugeben, dass ihr gefiel, was sie da sah. Nur leider wusste er das sicher aus, kein Wunder, dass er so von sich überzeugt war. Tatsächlich sorgte seine Nähe dafür, kombiniert mit dem Blick, seiner Stimme und seiner Geste, dass sie kurzzeitig vergaß, zu atmen. Himmel, das war nicht ihr erstes Mal, sie sollte ihre Hormone besser im Zaum halten können.
„Langsam. Wir wollen das beide doch sicherlich genießen, daher…warum die Eile?“, antwortete Jupiter, als sie das Gefühl hatte, wieder einigermaßen Herr (Frau) ihrer Hormone zu sein. Mit einem verführerischen Lächeln legte sie ihre Hände an seinen Oberkörper und manövrierte ihn zu seinem Bett, wo sie ihn Platz nehmen ließ. Anschließend trat sie ein paar Schritte zurück und legte ein Striptease für ihn hin, bei dem eine Kleiderschicht nach der anderen auf dem Boden landete, bis sie schließlich nur noch ihre Unterwäsche trug. In dieser kam sie langsam auf ihn zu, lehnte sich zu ihm vor und begann seine Gürtelschnalle zu öffnen. „Jetzt bist du dran“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 20 Okt 2017 - 3:50

Verlegen wandte Casey den Blick ab und nickte. Verdammt, wieso war er so leicht zu durchschauen? Okay, gestammelte Worte und ihr Aufzug, da musste niemand ein Einstein sein um zu wissen was in seinem Kopf vorgegangen war. Zu seinem Glück war sie nett genug nicht weiter auf das Thema einzugehen, ja nicht mal eine gewisse Genugtung war ihr anzumerken. Wobei sie sich die wohl hätte gönnen dürfen, immerhin waren seine Reaktionen (und die fast aller anderen männlichen Wesen in ihrer Gegenwart) schon eine Art Kompliment. Andererseits waren ihre Worte auch nicht unbedingt ermutigend. Wenn sie Telefonieren und etwas nachsehen wollte, hieß das, dass sie sich bereit machte zu gehen? "Sicher, klar kannst du das", antwortete er und entschloss sich erst in dem Moment nicht nachzufragen mit wem sie Telefonieren wollte. Etwas sagte ihm, dass er das lieber nicht wissen wollte. "Ehm. Wenn du deine Ruhe dafür brauchst.. Soll ich gleich für ne Weile gehen? Ich könnte neue Konserven besorgen", schlug er vorsichtshalber vor, ein bisschen deswegen, weil er ihr nicht die Aufgabe überlassen wollte ihn aus seine Haus zu bitten.

Lächelnd drückte Galon seine Lippen auf Vics Kopf und freute sich, dass es ihm möglich war ihre Reaktionen zu lesen, auch wenn sie sie verstecken wollte. Und noch mehr freute es ihn, dass sie eine ähnliche Freude empfand hier bei ihm zu sein und es noch eine ganze Weile sein würde. An Brida und das Problem ihrer Ränke verschwendete er dagegen keinen einzigen Gedanken. Vielleicht nahm er die Sache wirklich etwas zu leicht, aber er hatte auch niemanden durch ihre Handlungen verloren. Vielleicht stand ihm die Gefahr nicht so vor Augen, wie den anderen. Möglich. Eher wahrscheinlich war, dass er sich seine Freude einfach nicht trüben lassen wollte. Sollte Brida doch tun was sie wollte, er hatte Vic und die würde ihm niemand, nicht einmal eine durchgeknallte uralte Vampirzicke wieder wegnehmen. Nicht solange er noch sprichwörtlich am Atmen war.

Die Showeinlage kam etwas unerwartet, aber war deswegen nicht weniger willkommen. Damion wusste Talent durchaus zu schätzen und was Grace da tat war nicht von schlechten Eltern. Garantiert nicht das erste Mal, dass sie einen Striptease hinlegte. Ob das vielleicht ihre Freizeitbeschäftigung war? Interessante Häuser finden und jemanden aufgreifen, der ihr einen spektakulären Abend lieferte? Nicht das schlimmste Hobby, das man haben konnte. Eine kleine Nymphomanin und er gabelte sie auf. Sein Erschaffer würde es Schicksal nennen. Grinsend ließ er sich etwas zurücksinken, damit sie freieres Spielfeld für ihre Aktion mit seinem Gürtel hatte. "Solltest du mal einen Job suchen, ich wüsste da eine Stelle, die Mädchen wie dich immer gebrauchen können", sagte er, während sie seine Schnalle und die Hose öffnete. Eigentlich keine schlechte Idee, je nachdem wie der Abend lief, hätte er durchaus Lust sie häufiger mal in Jess' Club zu sehen. Solche Abende konnte man ja auch vertiefen. Leticia war da ja auch nicht gänzlich abgeneigt.
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