Mutant High 3 - Das RPG

Sprung auf Freitag später Nachmittag, 20. Oktober

Die Nacht war schon wieder sehr kurz gewesen. Und dabei hatte Elaine recht gut geschlafen. Dieses Mal war Noah selbst schuld gewesen. Irgendwann in den frühen Morgenstunden war er daher auch aufgestanden um Lacey nicht zu stören. Der Versuch noch ein wenig an Unterricht zu arbeiten fiel auch wenig erfolgreich aus. Vor Müdigkeit konnte er sich kaum auf irgendetwas konzentrieren. Und das zog sich durch den gesamten Tag. Nachdem er die letzte Klasse in die freie Zeit entließ, hätte er nicht mal mehr sagen können, was er eigentlich in der letzten Stunde mit ihnen gemacht hatte. Anstelle das Smartboard runter zu fahren, wie er es geplant hatte, ließ er sich auf den Stuhl hinter dem Pult sinken und starrte die Oberfläche der interaktiven Tafel an. Er war bis in die Knochen müde und sein Kopf fühlte sich auch an, als wollte er platzen. Es dauerte eine ganze Weile, bis Noah klar wurde, dass es nicht einfach nur Müdigkeit oder Kopfschmerzen waren. Das war eher ein Dilirium. Er war krank und bei seinem Glück hatte er diesen neuen Virus aufgesammelt. Wie viele Klassen hatte er heute unterrichtet? 4? Er war in der Mensa gewesen. Und hatte natürlich engen Kontakt zu Lacey und ihrer Tochter gehabt. So viele Menschen, die er angesteckt haben könnte. Mit einem leisen Stöhnen ließ er den Kopf in die Hände sinken. Was jetzt tun? Nicht noch mehr Leute anstecken. Aber wie sollte er das tun? Seine Gedanken waren zäh und ständig verlor er seinen Faden. Arzt.. Er musste zur Krankenstation. Irgendwer musste entscheiden was er hatte. Vielleicht war es ja nur eine Erkältung. Schwankend kam er wieder auf die Füße und machte sich auf den Weg.

Erins Laune hatte sich über den Unterricht nicht gebessert. Mittlerweile fühlte sie sich nicht nur traurig und verraten von Erik, sie hatte auch eine Stinkwut auf ihn. Was sie aber an niemandem auslassen konnte und die Erinnerung ließ sie immer wieder noch trauriger werden. Sie hatte überlegt, ob sie bei ihrer Mutter anrufen sollte, am Ende hatte sie es aber nicht getan. Wie erklärte man seinen Eltern, dass der Freund nicht mehr existierte, weil er wieder eine gesammelte Person geworden war? Und durfte sie es überhaupt erzählen? Es wäre so viel einfacher, wenn es Camille gut gehen würde. Aber auch ihr Zustand sah nicht gut aus. Oder eher, niemand wusste, was sie von ihrem Zustand halten sollten. Und jetzt das.
Sie hatte sich von der Menge mit in die Mensa treiben lassen, brach aber etwas zur Seite aus, als sie im Raum waren. Hatte sie eigentlich Hunger? Während sie darüber nachdachte, registrierte sie aus dem Augenwinkel eine bekannte Person. Erik! Überglücklich wandte sie sich um. Hatte es vielleicht nicht geklappt? Waren sie wieder getrennt worden? War Erik etwa zurück gekommen ohne ihr etwas zu sagen!? Ein wenig Gereiztheit mischte sich in ihre Freude, während sie sich noch umdrehte. Nur um dann direkt enttäuscht zu werden. Es war nicht Erik. Nur jemand mit einem ähnlichen Kleidungsstil. Während sie den Fremden kurz musterte, musste Erin zugeben, dass es mehr als nur die Kleidung war. Der Junge sah Erik sogar oberflächlich ähnlich, was ihn gleich unsympatisch machte. Dabei konnte er wirklich nichts dafür sie getäuscht zu haben. Was für ein Timing. Ausgerechnet jetzt musste ein neuer Schüler kommen, der Erik ähnelte, wie sollte sie denn da nett und freundlich ihm gegenüber bleiben? Frustriert wandte sie sich wieder ab und schnappte sich ein Tablett von der jetzt freien Ausgabe.

Gregory besah das Essen auf dem Teller, das ihm der Kerl mit den vielen Armen reichte. Es war verrückt, was hier den Schülern serviert wurde. Von wegen Schulfraß, eher Gourmetküche! Besonders wenn er es mit dem Essen verglich, dass er früher gegessen hatte. Damals. Er wandte sich ab, um sich einen freien Platz zu suchen, als er aus dem Augenwinkel den Blick einer Schülerin bemerkte. Als er jedoch in ihre Richtung sah, wandte sie sich um und nahm sich ein Tablett. Er hatte nur ganz kurz ihr Gesicht gesehen, aber das hatte ausgereicht. Dieses Gesicht… Greg kniff kurz die Augen zusammen, machte ein, zwei Schritte und dann wusste er es. Wer sie war. Erin. Beinahe fühlte er sich schlecht, weil er bislang nicht an sie gedacht hatte. Aber wieso auch? Er kannte sie ja gar nicht! Allerdings hatte er sie gekannt… war mit ihr zusammen gewesen. Und seine Gefühle… Gregory schluckte und fühlte ein seltsames Gefühl in der Brust. Ein unangenehmes Drücken, ein schlechtes Gewissen. Erik hatte ihr nichts gesagt und war einfach verschwunden. Gregory steuerte in Gedanken einen Tisch an, stellte sein Tablett darauf ab und sah sich dann noch einmal nach ihr um. Er sollte mit ihr reden, aber vielleicht nicht, während sie in der Schlange der Essensausgabe stand. Greg nahm also Platz, fing jedoch nicht zu essen an, sondern wartete. Nachdem Erin mit einem Tablett an einem leeren Tisch Platz nahm, stand er auf und ging mit seinem Tablett zu ihr. „Entschuldige“, sagte er, trat an ihren Tisch heran und stellte sein Tablett ab.
„Du bist… Erin. Oder?“, fragte er und nahm dann ihr gegenüber Platz.
„Ich heiße Gregory. Ich… möchte mich bei dir entschuldigen. Es tut mir leid, dass Erik dir nichts gesagt hat.“

Über die Auswahl ihres Abendessens vergaß sie den neuen Schüler. Der ja auch nichts mit ihr zu tun hatte. Erik und ihr Frust wegen ihm, war auch genug um sie abzulenken. Eher wahllos nahm sie Teller entgegen und suchte sich dann einen Platz. Ihre Füße trugen sie in die Richtung einiger Mitschüler, dann entschied sie sich mitten im Schritt um und steuerte einen freien Tisch an. Eigentlich war sie zu schlecht gelaunt um Smaltalk zu führen. Als sie saß, starrte sie auf das Tablett und fragte sich, warum sie überhaupt hier war. Ehe sie einfach wieder gehen konnte, kam jemand zu ihr und setzte sich einfach. Verwundert sah sie auf. Der Neue. Woher kannte er ihren Namen? Selbst als er seinen Namen nannte, schaltete Erin noch nicht. Erst als er sich entschuldigte, für Eriks Handlungen, verknüpfte sie die Informationen. Ihr Blick wechselte von Feindseligkeit zu verwirrter Verblüffung und für ein paar Sekunden konnte sie den Jungen nur neugierig mustern. Das war also Gregory. Mit halb geöffneten Mund sah sie ihn sprachlos an. Erst nach ein paar Sekunden fiel ihr ein, dass sie wohl besser etwas sagte. Nur was? Also blinzelte sie erst einmal und schloss den Mund, während sie ihre Gedanken sortierte. Es schien ziemlich sicher zu sein, dass Gregory die Erinnungen von Erik und dann wohl auch Stiles behalten hatte. Sonst würde er nicht hier sitzen. "Wow.. Das. Hrm", machte sie einen erfolglosen Versuch etwas zu sagen. "Wenn du meine Verzeihung willst. Die kann ich dir wohl nicht geben. Rein technisch gesehen hast du nichts angestellt. Und dem Übeltäter kann ich den Arsch nicht mehr aufreißen", sagte sie dann nach kurzem Zögern. Das war vielleicht nicht unbedingt das, was sie fühlte, aber wohl das war fair war. Der Junge vor ihr hatte ja keine Wahl treffen können.

Sie war erstaunt. Natürlich. Er sah nicht direkt aus wie Erik, oder Stiles, sie konnte ihn also nicht erkennen. Genauso wenig wie die anderen ihn erkannten. Greg wartete schweigend, während Erin ihre Überraschung überwand und schließlich antwortete.
„Ja. Das stimmt“ Gregory nickte langsam und schnaubte. „Und trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen, obwohl wir gerade zum ersten Mal mit einander reden“, fuhr er fort, lächelte matt und sah dann auf sein Tablett mit dem Essen hinunter. „Er war echt ein Arsch. Bin mir nicht sicher, ob er deine Verzeihung verdient hätte. Ich wollte mich dennoch entschuldigen. Irgendwie… war er ja ich. Oder wenigstens ein Teil…“ Er schüttelte den Kopf. Der Gedanke allein fühlte sich noch immer merkwürdig an. „Wenn es dir hilft dich besser zu fühlen, kannst du mir gerne eine verpassen. Eine Ohrfeige, ein Tritt, wonach dir so der Sinn steht. Nur, falls möglich, vielleicht lieber erst nach dem Essen“, raunte er, sah sie an und wies auf sein Tablett. „Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt so gut gegessen habe wie hier. Vielleicht… mit 7. Oder 8. Muss ewig her sein.“ Er lächelte matt. „Ist der Kerl ein Sternekoch oder so etwas?“, fragte er und nickte zur Essensausgabe hinüber, während er einen Bissen nahm.

Irgendwie war es ja sympathisch, dass er sich entschuldigte. Auch wenn Erin es irgendwie komisch fand. Während sie noch überlegte, ob Gregory vielleicht eigentlich doch ganz okay war, vermasselte er es auch. Erik war ein Arsch gewesen? Ungehalten sah sie ihn an, aber er fuhr einfach fort. Gerade eben noch war Erin selbst wütend auf ihren Freund gewesen, aber das änderte sich jetzt schlagartig. Niemand hatte sich ein Urteil zu erlauben,w as Erik gewesen war oder nicht. Vor allem keine frisch dahergekommenen Niemande, die meinten es besser zu wissen! Der Aufforderung wäre sie daher auch nur zu gerne nachgekommen, allerdings ohne darauf zu warten ob Gregory seine Henkersmahlzeit auch beendet hatte. "Serge könnte einer sein. Zum Glück übersieht er die ganzen Arschlöcher, von denen hier immer mehr auftauchen. Er findet es gut, wenn sein Essen geschätzt wird, aber er muss mit den Leuten ja auch nicht reden", antwortete sie ihm spitz und reichlich kühl. Zweite Chancen, hatte ihre Mutter ihr beigebracht, waren wichtig. Und Gregory war so neu hier, dass er noch quietschte. Für den Moment hielt sie ihm zugute, dass für ihn die Situation auch ziemlich verwirrend sein musste.

Vianne war da, als Noah endlich an der Krankenstation ankam. Deswegen alleine hätte er schon fast heulen können. Den ganzen Weg hierher hatte er eine Hand an irgendwelchen festen Teilen gelassen um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Mittlerweile trug die Wand den größten Teil seines Gewichts. Und trotzdem hielt er die freie Hand abwehrend hoch um die Ärtzin auf Abstand zu halten, als sie ihm zur Hilfe kommen wollte. In seinem Kopf lief die gesamte Zeit nur ein Gedanke umher: Nicht noch mehr Leute anstecken!
"Noah, wirklich. So leicht funktioniert die Ansteckung nicht, sonst wären schon viel mehr krank. Du musst mich ran lassen, sonst kann ich nicht sagen was dir fehlt", beschwerte Vianne sich, als ihr Patient endlich auf einem der Betten lag und trotzdem noch ständig davon redete, die müsste auf Abstand bleiben. Die Logik fand ihren Weg in Noahs Verstand, aber Glücklich war er damit nicht. Aber seine Kollegin war Ärztin, sie wusste hoffentlich, wie sie sich schützen konnte. Während Vianne an ihm herum werkelte, driftete Noah ab, dass seine Kollegin mit ihm sprach, bekam er erst mit, als sie fragte, ob sie Lacey bescheid geben sollte. "Nein!", rief er und setzte sich halb auf um das Handgelenk der Ärztin zu erwischen. Dunkle Flecken tanzten vor seinen Augen, aber er ließ nicht los. "Nicht. Sag ihr nichts. Sie soll nicht kommen. Ich will nicht.. will nicht.." Der Gedanke ging verloren, während die Flecken sich zu einem Tunnel zusammenfügten und Noah in Dunkelheit fallen ließen.

Ihr Blick hatte sich verändert. Er war definitiv nicht freundlicher geworden, eher war das Gegenteil der Fall. Nur warum? Gregory grübelte und fragte sich, was von dem, was er gesagt hatte, der Grund dafür war. Als sie ihm dann antwortete, war er sich ziemlich sicher, dass sie mit den ‚ganzen Arschlöchern‘ auch ihn meinte. Wow, Gregory, Glanzleistung. Keine zwei Minuten mit einer Frau geredet und schon hatte er es verkackt. Er nickte langsam und ließ die Gabel sinken. „Ich habe irgendetwas Falsches gesagt, oder? Was ist es?“, fragte er und lächelte ein wenig schuldbewusst, auch wenn er nicht wusste, wo er es verbockt hatte. Ihm waren die Leute hier zwar relativ egal (mit Ausnahme natürlich von Lacey und Elaine), dennoch wollte er es mit Erin nicht verkacken. Sie war eine der wenigen, die Bescheid wussten. Gestern hatte er noch einen Jungen eingeweiht, Cooper, zu dem er ins Zimmer gezogen war. Er hatte erschreckend gelassen reagiert… was ein wenig befremdlich war. Aber wenn er Stiles und Eriks Erinnerungen glauben konnte, war Cooper von Natur aus ein merkwürdiger Kerl. Nett, aber schräg. Und man konnte mit ihm zocken.
Greg fuhr sich mit einer Hand über die Haare und sah Erin an. „Zu meiner Verteidigung kann ich sagen, dass ich in den letzten drei Jahren keine Gelegenheit hatte, um an meinen Smalltalk-Fertigkeiten zu feilen… Es wäre daher nett, wenn du mich aufklären könntest, woran genau ich feilen sollte.“

"Du könntest damit anfangen aufzuhören die Freunde anderer Leute zu verurteilen", schnappte Erin zurück, völlig überrascht davon, dass Gregory so unverblümt nachfragte was er falsch gemacht hatte. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet und es warf sie ein bisschen aus der Bahn. Wobei sie zugeben musste, dass er irgendwo recht hatte. zumindest mit dem Teil, dass er keine Chance gehabt hatte an seinen Kommunikationsfähigkeiten zu arbeiten. "Es mag dir entgangen sein, aber mir liegt.. lag ziemlich viel an Erik. Er war mein Freund. Mein fester Freund! Und das erste was du machst, ist ihn zu beleidigen. Danke. Dann will ich nicht wissen, was du von mir hälst." Einen Moment biss sie sich auf die Lippen. Es war wirklich schwer ihn nicht gleich weiter auseinander zu rupfen, aber im Grunde genommen kannte sie diese Person vor sich nicht. Egal ob er nur das Ganze zweier Teile ehemaliger Mitschüler war. Gregory war weder Stiles noch Erik, was er sehr deutlich gemacht hatte. Sie unterdrückte den Verlust, der in ihr aufwallte und riss sich zusammen. "Wenn das also alles war, dass du mir sagen wollstes. Dann setzen wir besser ein Häckchen hinter diese Episode und machen mit unseren Leben weiter." So weit, wie sie es eben konnten. Erin bezweifelte, dass sie Erik so einfach abstreifen und vergessen konnte. Aber so wie es aussah, würde sie gezwungen sein einen Weg zu finden damit recht schnell klar zu kommen.

Gregory kniff kurz die Augen zusammen, während Erin ihm erklärte, was er falsch gemacht hatte. Er konnte nachvollziehen, warum sie so ungehalten war… Doch gleichzeitig war da eine Wut in ihm drinnen. Nicht auf Erin, sondern auf Erik. Als sein Gegenüber sich auf die Lippen biss, presste er die Lippen aufeinander und senkte den Blick. Warum war er auf Erik wütend? Er konnte es gar nicht so genau sagen… Was wusste er überhaupt? Seit er wieder zu sich gekommen war, war alles so verdammt verwirrend und kompliziert. Chaotisch.
Seufzend fuhr sich Gregory erneut durch die Haare, dieses Mal fahriger und blickte wieder zu ihr auf. „Ich verstehe. Entschuldige. Du hast Recht, ich sollte so nicht über jemanden reden, den ich nicht kenne. Aber du musst auch verstehen – oder auch nicht, egal, das bleibt dir überlassen – nur, Erik… hatte mein Leben. Drei Jahre meines Lebens gehörten nicht mir, sondern ihm und Stiles. Ich habe daher nicht gerade positive Gefühle für die beiden übrig“, sagte er ernst. „Und was dich betrifft… Ich kenne dich nicht. Ich habe noch keine wirkliche Meinung über dich. Ich weiß nur, dass die anderen zwei dich mochten. Und Erik… Er hat überlegt, es dir zu sagen.“ Gregory musterte Erin kurz, dann sah er wieder auf sein Essen hinab. „Er hat es nicht getan, weil er Angst davor hatte, dass er durch dich seine Meinung wieder ändern würde. Er wollte Stiles helfen… aber er wäre eingeknickt, wenn er es dir hätte sagen müssen.“

Einen Moment sah Gregory sie ziemlich wütend an, was Erin fast zurück rutschen ließ. Dann senkte er den Blick und ihr Herz beruhigte sich. Wenn auch nur leicht. Er hatte doch sicher nicht sie mit dem Blick gemeint. Zumindest klang es auch nicht so, mit dem was er sagte. Allerdings machte ein Teil davon sie sauer. Was konnten denn Erik und Stiles dafür, dass sie drei Jahre lang existiert hatten? Als er ihr dann auch vorwurf, dass er sie gar nicht kannte, traf sie überraschenderweise. Dafür konnte sie doch auch nichts! Das war nicht ihre Schuld. Aber nur reagieren und ihm wütend irgendwas um die Ohren schlagen würde niemandem helfen. Er versuchte hier gerade rational zu erklären, da war sie es ihm wohl auch schuldig. Also atmete sie tief durch und versuchte sich erst einmal zu beruhigen, ehe sie etwas sagte. Was auch dringend nötig war, weil seine Eröffnung über Eriks Gedanken sie ziemlich traurig gemacht hatte. Das Durchatmen dauerte daher auch etwas länger, in dessen Zeit sie den Kopf gesenkt hielt, damit Gregory die Tränen in ihren Augen nicht sah. "Die beiden konnten nichts dafür. Deine Gefühle für die beiden sind völlig unangebracht. Versetze dich mal in ihre Lage. Sie hatten drei Jahre. Drei Jahre. Das ist nicht sonderlich viel. Und im Gegensatz zu dir, werden sie auch keine weiteren Jahre kriegen. Erik hat sein Leben aufgegeben in der Hoffnung, dass Stiles dann wenigstens als Teil von dir überlebt. Hätte Erik nicht die richtige Entscheidung getroffen, würdest du hier heute nicht sitzen und hättest vielleicht auch nie die Möglichkeit bekommen wieder irgendwas zu tun." Nach einem Moment sah sie auf und blickte Gregory fest in die Augen. "Ich kann nicht sagen, dass es mir Leid getan hätte, wenn Erik sich dafür entscheiden hätte bei mir zu bleiben."

Seine Gefühle waren unangebracht!? Gregory schnaubte und sah Erin durch leicht zusammen gekniffene Augen an. Oh, natürlich waren sie das – aus ihrer Sicht aus! Sie war ja auch mit beiden befreundet gewesen, mit Erik auch ein Jahr zusammen. Vielleicht hatte er falsch gedacht. Er hatte Erin ansprechen und kennenlernen wollen, weil sie eine der wenigen war, die wusste, was seine Geschichte war – mehr oder weniger. Aber… er hatte nicht das Gefühl, dass sie ihn kennenlernen wollte. Warum auch? Er ist der verdrehte Grund, warum ihr Freund nicht mehr da war. Erin sah in diesem Augenblick zu ihm auf und fügte noch einen Satz hinzu, der aus Gregorys Sicht nur bestätigt, was er bereits dachte.
Gleichzeitig musste er ihr ein wenig recht geben. Es war nicht Stiles und Eriks Schuld. Nicht die beiden waren Schuld an dem, was man mit ihm gemacht hatte. Genauso wenig wie er Schuld war, dass die beiden nun nicht mehr da waren. Und trotzdem hatte er nicht viel für sie übrig… Neid war eine grässliche Sache. Aber ja… drei Jahre waren für die zwei wohl nicht viel gewesen. Für ihn, Gregory, war es jedoch eine Ewigkeit gewesen. Er war wach geworden und war plötzlich drei Jahre älter und hatte… einfach unfassbar viel verpasst.
Er lächelte schmal, nickte leicht und ließ den Blick sinken. „Verstehe“, sagte er knapp, sah auf seinen Teller. Sonderlich viel hatte er nicht gegessen, aber sein Appetit hatte sich eh verabschiedet.
Gregory rückte mit seinem Stuhl zurück und stand auf. „Tja. Da bin ich ihm wohl was schuldig. Zu schade, dass ich mich bei ihm nie erkenntlich zeigen kann“, raunte er, nahm sein Tablett und brachte es auf direktem Wege zur Abgabe. Danach stiefelte er aus der Mensa und verfluchte diesen Ort und mit allen, die hier wohnten. Mit Ausnahme von Lacey. Im Flur blieb Greg unvermittelt stehen und konzentrierte sich, versuchte mental nach ihr zu tasten. Seit er wieder aufgewacht war, hatte er seine Kräfte nicht wirklich eingesetzt. Er hatte ein paar Versuche gestartet, aber er hatte sich dabei so steif und ungeübt gefühlt, dass er kurz darauf abgebrochen hatte. Vielleicht sollte er sich einfach aufs Training konzentrieren, damit er bald wieder in Form war…

Kaya stieß Aaron leicht mit dem Ellenbogen an. Als er zu ihr aufsah, nickte sie in die Richtung von Gregory, der mit mürrischer Miene sein Tablett wegbrachte und anschließend die Mensa verließ. „Hast du schon mit ihm geredet?“, fragte sie leise. „Oder… oder willst du mit ihm nicht reden?“ Vor zwei Tagen war er plötzlich abends in der Mensa gewesen, in Begleitung von Mr. Valentine. Sie hatte ihn wegen des Fotos aus der Akte erkannt, auch wenn er inzwischen etwas älter aussah. Dass Gregory nun hier war, hieß im Umkehrschluss, dass Stiles und Erik nicht wiederkamen. Mit Erik hatte sie ja das eine oder andere Problem gehabt, aber Stiles war ein grundnetter Kerl gewesen… Es tat ihr leid, dass er weg war. Eigentlich tat es ihr sogar um beide leid. Kayas Blick wanderte zu Erin hinüber, wo Gregory vor wenigen Minuten noch gesessen hatte. Ob Erin Bescheid wusste? Hatte Gregory ihr vielleicht das erklärt? Dass er Stiles und Erik war? Hm, ne. Erin hätte in diesem Fall anders reagiert. Nicht so gefasst. Aber… hieß das dann, dass sie es schon gewusst hatte? Oder, dass er über etwas anderes mit ihr gesprochen hatte? Ihr Blick wandte sich von Erin ab und Aaron zu. „Meinst du, er weiß, dass du sein Cousin bist?“

Gregorys Antwort schien eher genau das Gegenteil von dem auszudrücken, was er sagte. Er sah nicht so aus, als würde er verstehen und auch nicht, als würde er Erik oder Stiles sonderlich dankbar für irgendwas sein. Erin bekam ein ziemlich schlechtes Gewissen, als sie dem Jungen hinterher sah. Gregory hatte es nun wirklich nicht einfach, da konnte sie es ihm wohl auch nicht zum Vorwurf machen. Und trotzdem fand sie gerade nicht die Kraft ihm zu verzeihen, wie er über Erik gesprochen hatte. Außerdem war sie sich nicht sicher, was er eigentlich von ihr gewollt hatte. Erik hatte zwar gehofft, dass Gregory irgendwie mit ihr anbandeln würde - warum auch immer, vielleicht wunschdenken als Entschuldigung auf seiner Seite? - aber Erin hatte das Gefühl, dass Gregory da ganz anderer Meinung war. Oder nicht? Wollte sie vielleicht nur nicht, dass er ihr näher kam. Seufzend stützte sie den Kopf in die Hände. Warum musste hier immer nur alles so kompliziert sein.

Von welchem wem sprach Kaya? Aaron sah sich um und bemerkte natürlich wie Gregory die Mensa verließ. "Nein. Hab ich nicht. Ich.. wüsste gar nicht warum", antwortete er seiner Freundin und zuckte leicht die Schultern. Er hatte wirklich keine Ahnung, was er dem anderen sagen sollte, er wusste ja nicht mal, ob Gregory wusste, dass er einen Cousin hatte. Weswegen er auf ihre Frage auch die Schultern zuckte. "Ich kann es dir wirklich nicht sagen." So wie in seiner Familie nicht darüber gesprochen worden war, könnte es bei Gregory ja ähnlich gewesen sein. Und eigentlich war er ja auch der böse, nicht wahr? Die X-Men hatten ihn ja schließlich geschnappt und in Stiles und Erik aufgeteilt. "Vielleicht besser wenn wir nicht so viel miteinander zu tun haben? Er ist ja eigentlich auch gar kein Schüler hier, oder?" Ein wenig unsicher wandte er den Blick wieder Kaya zu und versuchte zu erkennen, ob sie mit der Entscheidung einverstanden war. Wobei, sie hatte das Thema aufgebracht, vermutlich wollte sie, dass er mit Gregory sprach. Nur worüber?

Gregory hatte seine Hände in seine Hosentasche gestopft und hatte seinen Weg fortgesetzt. Er hatte Lacey spüren können, hatte sie aber in Gedanken nicht angesprochen. Stattdessen hatte er sich wieder zurückgezogen und steuerte nun den Weg zu seinem Zimmer an. Als er dort ankam, war er nicht allein. Cooper, sein Mitbewohner war da. „Hey“, raunte er knapp, schlüpfte aus seinen Schuhen und trat ein. Er musterte den Jungen, der gerade zockte. „Ist das der neue Teil von Akbari?“, fragte Greg und kam neugierig näher. „Ist der nicht erst vor zwei Wochen erschienen?“
Er selbst kannte das Spiel nicht, aber Stiles Erinnerungen reagierten darauf. Stiles hatte sich auf das Spiel gefreut und hatte es mit Cooper spielen wollen. Dann war er krank geworden… Und nun würde er nicht mehr dazukommen. Greg sah auf den Bildschirm und fühlte sich fast ein bisschen schlecht. Wenn er es spielte… war es dann nicht so, als würde Stiles es auch spielen?
„Kannst du einen Mitspieler gebrauchen?“, fragte Greg und sah Cooper fragend an.
 
Er wusste nicht warum? Ein wenig verständnislos sah Kaya ihn an. An seiner Stelle hätte sie Gregory sofort angesprochen. Immerhin waren sie Cousins! Sie waren Familie. Sicher, er gehörte lange den Successio an und hatte einige schlimme Dinger verübt, aber… Greg wäre nicht hier, wenn ihr Onkel ihm keine zweite Chance gegeben hätte. Und jeder verdiente eine zweite Chance. Außerdem war Greg jung gewesen, stand sicher unter schlechtem Einfluss der Leute in der Successio. Und wenn sie ihn so sah, kam ihr Greg auch nicht böse vor, eher… allein.
„Nein. Das wohl nicht. Aber trotzdem ist er hier. Wer weiß, wie lange… Das ist also sozusagen deine Chance, mit ihm in Kontakt zu kommen“, antwortete sie und lehnte sich etwas zu ihm vor. „Bist du denn gar nicht neugierig? Wie er so ist? Vermutlich weiß er gar nicht, wer du bist.“ Kaya konnte sich zumindest gut vorstellen, dass Greg, wenn er es wüsste, Aaron mal ansprechen würde…
„Ihr habt euch nur mal als Kinder gesehen… oder?“, fragte Kaya, meinte sich dunkel daran zu erinnern, dass sie ihn mal gefragt hatte. „Er wird also auch nicht wissen, wie du aussiehst. Schon gar nicht heute.“

"Hey", grüßte Cooper ein bisschen abgelenkt zurück. Er war gerade an einer etwas kniffeligen Stelle im Spiel. Er war schon einmal hier gestorben, das wollte er nicht noch einmal. Am Ende lenkten ihn Gregs Worte aber doch ab und er fiel wieder. Game Over erschien auf dem Bildschirm und er seufzte leise. Mit Stiles wäre ihm das sicher nicht passiert. Allerdings war der Gedanke daran, dass ihm ein Mitspieler fehlte ja das was ihn schon wieder hatte sterben lassen. Und dann fragte sein neuer alter Mitbewohner die magische Frage. Mit einem strahlen drehte Cooper sich zu Gregory um und hielt ihm einen Controler entgegen. "Das wäre sowas von super, wenn du mitmachst!", rief er freudig. So konnte Stiles am Ende das Spiel doch noch spielen, wo er sich ja auch schon so drauf gefreut hatte. Jetzt wo er einen Blick auf Gregory hatte, fiel ihm auf, dass sein Mitbewohner nicht so sonderlich begeistert drein sah. "Schlechter Tag?", fragte er daher vorsichtig, während er ein Stück zur Seite rutschte um Greg Platz zu machen.

"Das ist aber ewig her. Daran kann ich mich ja nur noch dunkel erinnern..", antwortete Aaron etwas abwehrend. Dass sie sich gegenseitig nicht kannten oder erkennen würden, war wohl ihr geringstes Problem. Sie brauchten ja auch Themen um miteinander zu sprechen. Und Aaron war sich nicht sicher, ob er wirklich wollte, dass Gregory wusste wer er war. Sein Vater lag seit dem Zwischenfall im Koma, aber wenn Aaron sich richtig erinnerte hatte Gregory dabei seine Mutter verloren. Und danach waren die Familien nie wieder wirklich zusammen gekommen. Also war Gregory vielleicht sauer auf ihn. "Am Ende ist es vielleicht besser wenn wir uns nicht sehen. Ich meine.. irgendwie wäre das doch komisch. Was soll ich denn sagen, wenn wir uns treffen? Hey, ich bin Aaron, deine Mutter war meine Tante. Sorry, das sie hopps gegangen ist, als mein Vater ihr helfen wollte?"

So wie Cooper ihn anstrahlte, war im Grunde schon alles gesagt. Greg grinste schief und nahm dem anderen den zweiten Controller aus der Hand. „Alles klar! Aber sei gewarnt, kann sein, dass ich einen Moment brauche, bis ich mich zurecht finde“, raunte er. Streng genommen war es für ihn ewig her, dass er zuletzt Videospielen gespielt hatte. Nur durch Stiles Erinnerungen hatte er das Gefühl, dass sie ihm noch so verdammt vertraut waren. Er nahm neben Cooper Platz, nachdem dieser für ihn etwas zur Seite gerückt war. „Hm? Oh. Ja. Aber wenn ich ehrlich bin, kann ich mich auch nicht mehr an meinen letzten guten erinnern“, antwortete Greg und zuckte mit den Schultern. Dass er wieder aufgewacht war – in seinem eigenen Körper – und dass er Lacey wiedergesehen hatte, waren natürlich gute Ereignisse gewesen… aber sie gingen leider in dem aktuellen Chaos ein wenig unter.
„Das mit… Erik und Erin… war ziemlich ernst, oder?“, fragte er möglichst beiläufig, während seine Finger wie von allein die richtigen Tasten fanden.

Kaya zog die Stirn kraus und sah ihren Freund verständnislos an. Das war alles, was ihm einfiel!? War Aaron nur so, oder war das ein Männerding? Als ob es nicht genug andere Themen gab! Sie würde Gregory Löcher in den Bauch fragen! „Naja, das solltest du vielleicht nicht als erstes ansprechen“, bemerkte sie und lehnte sich seufzend zurück. „Du könntest ihn nach seiner Familie fragen… Oder was er jetzt hier macht, was er vorhat, wie es ihm geht? Du könntest versuchen, ihn kennenzulernen. Ihr seid schließlich eine Familie. Und… naja… er scheint hier nicht wirklich wen zu haben“, bemerkte sie und sah zur Tür, durch die Gregory vorhin gegangen war. Sie hatte Mitleid mit ihm, auch wenn sie ihn nicht kannte. Vielleicht lag es daran, dass er mit Stiles und Erik auch irgendwie zwei Leute in seinem Kopf hatte… Sie hatte vor einem Jahr schließlich vergleichbare Probleme gehabt… Bis Stiles ihr geholfen hatte. Vielleicht war das der Grund, dass sie ich ihm jetzt gerne helfen würde. Kaya kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum, während ihr Blick zurück zu Aaron wanderte.

Zum Glück mochte Gregory zocken. Das fand Cooper wirklich gut. Es war doch etwas langweilig geworden, nachdem Stiles krank geworden war. Wobei er sicherlich nicht nur deswegen um seinen Freund besorgt gewesen war. Einige seiner Mitschüler hatten vielleicht dran gezweifelt, aber er hatte wirklich verstanden, wie schlimmes um Stiles stand. Da fand er es wirklich schön, dass sie eine Lösung gefunden hatten. Und Gregory war wirklich nett, soweit Cooper das bisher sagen konnte. Wenn er jetzt auch noch so gut spielte wie Stiles, wäre er wirklich zufrieden. Vorfreudig startete Cooper das Spiel neu und sie arbeiteten sich durch die Charaktererstellung, als Greg eine Frage einwarf. "Oh. Ja. Das war es wohl. Erin war lange völlig hoffnungslos in Aaron verliebt und Erik hatte jede Woche ein neues Häschen. Oder wie man das so ausdrückt", antwortete er und grinste Gregory von der Seite an. Das letzte wusste Greg vermutlich besser, als er. "Naja, keiner hätte wirklich gedacht, dass Erik so lange tatsächlich bei ihr bleibt. Ich glaub in den Ferien war Erik sogar bei Erin und ihrer Familie. War manchmal echt schwierig zu entscheiden, ob ich gefahrlos ins Zimmer gehen kann oder nicht." Mit einem kleinen Lachen beendete Cooper seine Auswahl und sah seinen Mitschüler dann fast ungeduldig an. "Fertig?"

"War er nicht wegen seiner Familie überhaupt in Schwierigkeiten?", fragte Aaron. Damit würde er dann ja doch genau die Frage stellen, von der Kaya ihn gerade abgeraten hatte. Und Familie waren sie streng genommen auch vorher schon gewesen und trotzdem hatte keiner von ihnen Kontakt gesucht. Kaya schien es allerdings ziemlich wichtig zu sein. Was vermutlich auch damit zusammenhing, dass sie eine größere und intaktere Familie hatte als er. "Vielleicht solltest du mit ihm sprechen", schlug er daher halb im Scherz vor. "Du hast viel mehr Feingefühl als ich. Mit dir würde er sicher auch reden und sich nicht direkt streiten."

Je mehr Cooper sagte, umso höher wanderten Gregorys Brauen. Noch etwas höher und sie hätten wohl am Ende noch seinen Haaransatz erreicht. Er kannte Cooper ja noch nicht lange, aber etwas sagte ihm, dass da gerade doch erstaunlich viel aus dem Mund des anderen kam. Da hatte er doch das eine oder andere mitbekommen… Interessant. Erin war also anfangs in wen ganz anderes verschossen gewesen. Aaron. Für einen kurzen Moment erinnerte sich Greg an ein dazu passendes Gesicht. Und, dass dieser Typ mit einer anderen Mitschülerin zusammen war. Hoffnungslos, ganz offensichtlich, da schien Erin wohl keine Chance gehabt zu haben. Und dann… dann hatten sie und Erik sich in der Stadt getroffen, was so dermaßen ausgeartet war. Ein wenig beschämt ließ er den Blick sinken und sah auf den Controller. „Hm… Verstehe“, murmelte er und sah auf, als Cooper fragte, ob er fertig sei. „Ja. Kann los gehen.“ Gregory sah auf den Bildschirm und bestätigte seine Auswahl.
 
„Keine Ahnung. Bist du dir denn sicher? Das könntest du ihn zum Beispiel auch fragen! Was zur Hölle mit ihm passiert ist“, antwortete Kaya und sah Aaron schon auffordernd an. Wie konnte ihm das denn so gleichgültig sein? Seiner Mutter wäre es sicher nicht egal, sie würde Gregory sicher mal treffen und mit ihm reden wollen. Aber Aaron war nicht wie seine Mutter – schon gar nicht, wenn er an der Schule war. Hm. Seufzend stützte sie ihr Gesicht in ihre Hand. Vielleicht sollte sie wirklich mit Gregory reden. Anders als Aaron hatte sie wenigstens genug Fragen und Interesse an dem anderen. „Du weißt doch gar nicht, ob ihr euch streiten würdet. Das war vielleicht mit Erik so, aber mit Stiles kamst du doch klar. Und er ist… beide. Aber weißt du was? Vielleicht sollte wirklich besser ich mit ihm reden. Feingefühl und so“, raunte sie und grinste Aaron schief an.

"Dafür müsste ich ihm ja erstmal erzählen, woher ich weiß, wer er ist. Und das könnte auch wieder zu peinlichen Nachfragen führen", antwortete Aaron immer noch leicht abwehrend. Er fand die Idee nicht sonderlich gut. Mit Menschen im allgemeinen konnte er nicht so. Deswegen war es auch ziemlich erleichternd, als Kaya ihm zustimmte. Zuerst zumindest. "Genau, davon hast du viel mehr als ich", erwiderte er freudig. Dann ging ihm auf, was es bedeutete und er sah Kaya aus recht weiten Augen an. "Moment. Warum willst du denn mit ihm reden? Ihm scheint ja nicht viel daran zu liegen hier irgendwen kennen zu lernen." Und wenn sie jetzt mit ihm reden wollte, weil sie ihn interessant fand? Interessanter als Erik. Am Ende sogar interessanter als er!

„Warum sollte ich nicht mit ihm reden? Und das kannst du ja nicht wissen. Immerhin saß er vorhin bei Erin. Und mit Cooper hat er auch geredet. Es ist also nicht so, als würde er niemanden kennenlernen wollen“, entgegnete Kaya und runzelte die Stirn. In Momenten wie diesen konnte sie ihren Freund einfach überhaupt nicht verstehen. War das so ein Männer-Frauen-Ding? Frauen hatten mehr Empathie als Männer – und so? Hm. „Ich verstehe nicht, dass dich das so kalt lässt und du lieber nichts machst und ihn ignorierst. Ich werde auf jeden Fall mit ihm reden. Immerhin… Stiles hat mir letztes Jahr so geholfen, dafür würde ich mich gerne revanchieren. Vielleicht kann ich ihm ja bei irgendetwas helfen“, antwortete sie und zuckte mit den Schultern.
 
„Nate?“ Nate sah von seinen Notizen für die nächste Unterrichtsstunde auf in Matts Gesicht. Matt hatte das Lehrerzimmer betreten und war zielstrebig auf den Jüngeren zugegangen. Jetzt stand er neben dessen Tisch. „Können wir kurz reden?“ Nate legte seine Notizen beiseite. Irgendetwas in Matts Blick oder Stimme beunruhigte ihn. Aber worum konnte es gehen? Hatte er vielleicht das mit Camille herausgefunden? Er wurde ein wenig nervös, nickte aber neutral. „Sicher“ Nate stand auf und folgte dem Älteren in dessen Büro.
„Ich habe leider keine guten Neuigkeiten“, fing Matt an, noch bevor er seinen eigenen Schreibtisch umrundet hatte. „Vianne hat sich vorhin bei mir gemeldet. Es geht um deinen Bruder.“
Nates Brauen wanderten nach oben und seine Augen wurden groß. Doch nicht Camille. Nur fragte sich, ob das nicht letztendlich besser gewesen wäre…
„Was ist mit ihm?“ „Es scheint, als hätte er sich mit dem Virus infiziert. Er ist bereits auf dem Weg ins Krankenhaus“, antwortete Matt und sah den anderen mitfühlend an.
Virus. Nicht er auch noch. Nate schluckte und war versucht, seinen Bruder sofort anzurufen.
„Welches Krankenhaus? -Weiß Lacey Bescheid? Sollen wir ihm eine Tasche fürs Krankenhaus richten?“, fragte er und setzte in Gedanken hinzu, dass er wohl ihren Eltern Bescheid geben sollte…
Hoffentlich hatte Noah einen anderen Typ Virus… nicht den aggressiven wie Stiles oder Camille…

"Ich ignoriere ihn nicht", wehrte Aaron sich halbherzig. Es war ja wirklich nicht so, dass er den anderen einfach nicht kennen wollte oder er ihm abgeneigt wäre und deswegen nichts von ihm wissen wollte. Er war halt einfach nicht sicher, was oder warum er mit Gregory reden sollte. Vielleicht hatten Frauen es da tatsächlich einfacher. Die gingen einfach auf einander zu und redeten. Er hatte ja immer noch Schwierigkeiten mit Liam zu sprechen und da musste er im Moment nicht mal was tun, weil Liam sowieso nur noch von seinen Kindern schwärmte. Aber das eigentliche Problem war gerade, dass Kaya immer noch mit dem Jungen reden wollte. Das machte ihm jetzt schon Sorgen. Wenn er Kaya allerdings sagte, dass er das nicht gut fand, dann wusste er jetzt schon welches Donnerwetter über ihn hereinbrechen würde. Also musste er einen etwas verschwiegeneren Weg wählen. "Vielleicht..", er hielt inne und grinste Kaya entschuldigend an. "Ziemlich sicher hast du recht. Es wäre für mich aber einfacher, wenn ich das nicht alleine machen muss. Du weißt schon, jemanden dabei haben, der einspringen kann, wenn die peinliche Stille einsetzt und so."

Hm. Kam seine Einsicht nicht etwas sehr schnell? Vielleicht wollte er aber auch einfach vermeiden, dass sie länger darüber diskutierten. Was auch immer es war, mit seinem Vorschlag konnte sie leben, daher lächelte Kaya nachsichtig. „Wir können uns ja einfach beim Essen mal zu ihm setzen. Oder ihn zu uns winken, dann kann er selbst entscheiden, ob er Lust hat mit uns zu reden. Dann haben wir es wenigstens versucht. Wie klingt das?“, fragte sie und lächelte Aaron an. Sie fand, dass ihr Vorschlag ein guter Kompromiss war. Wenn sie sich in einer Mittagspause oder mal zum Frühstück zu ihm setzten, wäre es auch nicht so schlimm, sollte das Gespräch schlecht laufen, da sie nach der Pause oder zu einer bestimmten Zeit eh in den Unterricht mussten.
„Oh, ich habe da sogar noch eine Idee! Sollte es gut laufen, könnten wir ihm vorschlagen, sich für unseren Tanzkurs anzumelden! Dort werden doch ohnehin immer ein paar Kerle gesucht! Und vielleicht macht es ihm ja Spaß.“
 
Lacey hatte sich Elaine in einem Tragetuch vor den Oberkörper gebunden, während sie in der Wohnung aufräumte und sauber machte. Sie hatte gerade den Staubsauger aus dem kleinen Putzschrank geholt, als es an der Tür klopfte (die Klingel war noch immer ausgestellt). Lacey stellte den Staubsauger beiseite und ging neugierig zur Tür.
„Nate! Was verschafft uns die Ehre?“, fragte sie lächelnd, sah dann aber ein wenig beunruhigt drein, als sie die ernste Miene des anderen bemerkte. „Ist etwas mit Greg? Hat er etwas angestellt?“, fragte sie und betete inständig, dass es das nicht war. Und falls doch, dass es… nicht ganz so schlimm war.
Nate schüttelte den Kopf. „Nein, es ist nicht Greg. Es ist Noah“, antwortete er. „Kann ich reinkommen?“ Lacey sah hastig beiseite. „Was ist mit ihm?“, fragte sie drängend.
„Er ist im Krankenhaus. Er hat sich mit dem Virus angesteckt.“
Lacey blieb im Gang wie versteinert stehen und sah Nate fassungslos an. Der Virus? Der Virus, der Stiles beinahe das Leben gekostet hätte? „Ist das sicher? Ich meine… er war ein wenig schlapp, aber das könnte doch auch irgendeine Erkältung sein, oder? Oder eine normale Grippe“, raunte sie und sah Nate beinahe flehend an. Dieser senkte den Blick und schüttelte den Kopf.
„Es ist der Virus. Geht es dir denn gut? Und Elaine? Oder hast du irgendwelche Symptome? Es kann sein… dass er dich und Elaine damit womöglich auch angesteckt hat“, raunte Nate.

Sprung auf Montag, 23. Oktober

Das Wochenende über hatte Erin das Gespräch mit Greg nicht so richtig los gelassen. Ein wenig bereute sie es, nicht freundlicher zu ihm gewesen zu sein. Vor allem, nachdem sie ihn in den letzten Tagen dann hin und wieder gesehen hatte. Und drauf achten konnte, wie alleine er eigentlich war. Wenn man von Cooper absah, sprach Gregory eigentlich mit niemandem. Was wohl auch nicht sonderlich verwunderlich war, wo ihn keiner kannte. Da drängte sich ihr irgendwann die Frage auf, ob er wohl an der Schule bleiben würde. Im Prinzip hatte er ja sogar zwei Abschlüsse in der Tasche, mit denen er irgendwas machen könnte. Vermutlich sollte er Stiles nutzen und was sinnvolles machen. Der Gedanke machte Erin etwas wehmütig. Ihr Abschluss war noch fast ein Jahr entfernt und auch wenn Erik gar nicht hatte gehen dürfen, irgendwie hatte er ja doch darauf gewartet, dass sie fertig wurde um zusammen auf Reisen zu gehen. Geplatzt der Traum. Blieb ihr nur das Reisen alleine, aber im Moment war sie sich nicht sicher, ob sie es noch wollte.
Aber eines sollte sie definitiv tun und das sehr schnell. Da war es fast Schicksal, dass sie Gregory in die Arme lief. "Oh, hey", sagte sie überrascht, als sie so plötzlich vor ihm stand. Eigentlich hatte sie in die Mensa gewollt, aber wenn sich die Gelegenheit jetzt so präsentierte..? "Hör mal. Das.. Was ich gesagt habe tut mir wirklich leid. Ich bin nicht gerade feinfühlig gewesen und das hattest du nicht verdient. Die ganze Situation ist auch für mich verwirrend, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es für dich sein muss. Also.. Entschuldige und ich hoffe, dass du dich gut einfinden kannst. Falls du Fragen hast oder einfach jemanden zum reden brauchst, kannst du gerne zu mir kommen. Falls du das überhaupt willst. Wenn nicht, auch okay, kann ich verstehen." Ach verdammt. Das hatte sie jetzt auch nicht wirklich gut rüber gebracht. Besser sie hätte sich einen Plan gemacht, was sie sagen sollte, dann würde sie sich jetzt nicht so dumm fühlen. Und Gregory vielleicht auch wissen, was sie eigentlich sagen wollte.

Was für ein Wochenende. Greg konnte die Schadenfreude eigentlich nicht so richtig genießen, weil die Erinnerungen von Stiles und Erik ihm ein schlechtes Gewissen bereiteten. So wenig er Noah auch mochte – aus rein persönlichen Gründen –, so musste er dem anderen doch zugestehen, dass er… in Ordnung war. Zumindest war er zu Stiles und Erik immer nett gewesen. Und zu Lacey wohl auch. Abgesehen davon, dass er ihr anfangs nicht alles gesagt hatte. Und danach vermutlich ein riesen schlechtes Gewissen hatte (zu recht!). Hm, mh. Seine Schadenfreude war also deutlich gedämpft worden und verschwand schließlich, als er sah, wie elend es Lacey ging. Sie hatte eine riesen Angst… Und das wohl nicht unbegründet. Noahs Zustand hatte sich ziemlich schnell sehr verschlechtert. Für Lacey und Elaine wünschte Greg sich tatsächlich, dass der Ältere es überstand.
So in Gedanken steuerte er den Weg zur Turnhalle an, um dort ein wenig zu trainieren, wobei er vielleicht den falschen Korridor nahm und dann förmlich Erin in die Arme lief. Ihr Gesicht riss ihn mit einem Schlag aus seinen Gedanken und ließ ihn obendrein vergessen, woran er gerade noch gedacht hatte. Fast so, als wäre der Gedanke an sie so groß, das nichts anderes neben ihr Platz hatte. Erin. Übers Wochenende hatte er sich nicht nur mit Lacey, Noah und seiner Schadenfreude beschäftigt, sondern auch mit ihr. Indirekt. Er hatte sich an das eine oder andere erinnert, was sie und Erik gemacht hatten. Kino, Reisepläne schmieden, Essen gehen…
„Hey“, antwortete Greg, wobei seine Mundwinkel flüchtig nach oben huschten. Dann ließ er den Blick wieder sinken und wollte an ihr vorbei, als sie plötzlich weitersprach. Mit einem fast schon verwirrten Ausdruck drehte er sich wieder zu ihr um und hörte ihr zu. Sie entschuldigte sich. Womit zum Geier hatte er das denn verdient? Am Ende schnaubte er leicht und lächelte schief. „Es ehrt dich, dass du dich entschuldigst, obwohl du mit dem Meisten recht hattest“, sagte er und nickte. „Mir tut es auch leid. Ich war leider noch nie so wirklich für mein Feingefühl bekannt. Aber ich strenge mich an. Und… ich weiß… oder kann mir denken, dass es für dich auch, hm… verwirrend ist“, fuhr er fort, wurde etwas ernster und fuhr sich mit der Hand über den Nacken.
„Das mit dem Einfinden… Ja. Ist so eine Sache“, sagte Greg leise und hob dann fragend eine Braue. „Sicher, dass du das willst? Dass ich zu dir komme, mit Fragen? - Ich meine, danke, das ist nett. Und ich mache gerne von deinem Angebot Gebrauch, weiß Gott, Cooper gibt manchmal so schräge Antworten, dass ich danach eher noch mehr Fragen habe, - aber nur, wenn es für dich in Ordnung ist. Du… fühlst dich nicht verpflichtet. Oder so. Hoffe ich“, sagte er und lächelte matt, während eine leise Stimme in seinem Kopf maulte, dass es ihm doch egal sein könnte, ob sie sich dazu verpflichtet fühlte oder nicht. Hauptsache, sie kamen sich näher- eh, sie hatten die Gelegenheit sich besser kennenzulernen.

Bisher lief es doch ganz gut, dachte Erin, als Gregory sie nicht gleich wütend abwürgte, sondern ihre Entschuldigung sogar annahm. Zumindest glaubte sie, dass er das getan hatte. Ehe sie sich ganz klar geworden war, ob er sich vielleicht auch entschuldigt hatte, hob er den Arm und rieb sich den Nacken. Erins Herz machte einen unangenehmen Sprung und ließ sie ziemlich verwirrt zurück, bis ihr auffiel dass Gregory einen Moment lang sehr wie Erik ausgesehen hatte. Die Geste war eine fast exakte Kopie von Eriks gewesen. Fast wäre ihr über ihre Verwirrung entgangen, was Gregory noch sagte. "Nein, nicht verpflichtet", antwortete sie ihm immer noch ein wenig abgelenkt, ehe sie ihre Gefühle wegschieben konnte. Damit musste sie sich später beschäftigen. "Cooper ist ein netter Junge, aber wenn wir dich ihm überlassen glaubst du am Ende noch wir haben alle einen Sockenschuss", fuhr sie mit einem ehrlichen Lächeln fort. "Also, ja. Das Angebot ist ehrlich und ernst." Und vielleicht hatte er ja auch nichts dagegen ein paar Fragen zu beantworten. Auch wenn Erin noch gar nicht wusste, was sie ihn eigentlich fragen würde.

Nicht ganz überzeugt sah Gregory sie zweifelnd an, als sie meinte, es wäre nicht aus Pflichtgefühl. Dann fuhr sie fort und wirkte ein wenig fokussierter. Über ihren Kommentar Cooper betreffend musste er grinsen. „Moment! Du willst mir doch etwa nicht weiß machen, ihr wärt nicht alle verrückt hier?“, fragte er entgeistert und lachte kurz darauf. „Nein. Ich will nicht schlecht über ihn reden. Cooper ist ein netter Kerl, soweit ich das beurteilen kann. Und mit ihm abzuhängen ist erfrischend… einfach. Ich glaube sogar, es gefällt ihm jetzt einen Mitbewohner zu haben, der mit ihm zockt.“ Greg grinste schief und dachte an ihren Sieg zurück. Kaum hatte er angefangen zu spielen, hatte er oder hatten seine Hände gewusst, was zu tun war, welche Knöpfe er drücken musste und wie er seine Spielfigur zu steuern hatte. Es war verrückt gewesen. Als würde sich sein Körper daran erinnern… Und als sie dann gewonnen hatten, haben er und Cooper sich wahnsinnig gefreut und irgendwie… war da dieses Gefühl gewesen. Er wusste nicht sofort, was es war. Aber schließlich hatte er es benennen können. Es hatte sich wie immer angefühlt. Nur, dass es nicht sein ‚wie immer‘ war.
„Danke. Für das Angebot. In diesem Fall… komme ich sehr gerne darauf zurück. Ehrlich gesagt… wollte ich den Schulstoff aus dem vergangenen Jahr mal durchgehen. Ich meine, theoretisch habe ich wohl zwei Schulabschlüsse, aber ich habe keine Ahnung, ob das Wissen überhaupt wirklich in meinem Kopf ist…“ Und ihn störte der Gedanke, einen Abschluss zu haben, den er nicht verdient hatte… „Du… machst dieses Schuljahr deinen Abschluss, richtig? Meinst du, ich könnte dir bei deinen Aufgaben mal über die Schultern schauen? Nur, wenn es dich nicht stört.“

Auf seinen ersten Ausbruch hin sah Erin halb erschrocken drein, dann lachte Gregory zum Glück, was sie aber auch wieder etwas überraschte. Er machte einen Scherz? Das Lachen blieb bei ihr aber aus. Cooper war froh einen Mitbewohner zu haben, der mit ihm zockte? Das konnte Erin sich gut vorstellen und erinnerte sie wieder daran, dass Erik nicht mehr da war. Weil sie nichts sagen wollte, was wieder zu einem Streit führen würde hielt sie den Mund und versuchte nicht allzu verletzt auszusehen. Weder Cooper noch Gregory konnten etwas dafür, dass sie gerne zockten. Und Gregory stand wohl auch ein bisschen Spaß zu, nachdem er so lange gar nichts hatte tun können. Ehe das Schweigen peinlich werden konnte, bat Gregory sie dann darum bei ihren Hausaufgaben reinschauen zu dürfen. Perplex ließ sie die Hände sinken. Daran hatte sie bei ihrem Vorschlag nun wirklich nicht gedacht. Und irgendwie wirkte er niedlich, wie er so genervt dreinsah, weil er nicht wusste ob er den Stoff im Kopf hatte. Als würde er seine Sachen lieber verdienen als sie einfach so zu bekommen. Wie Erik eigentlich. "Oh. Also, klar. Wenn dir das hilft? Ich denke wir werden eh bald anfangen den ganzen Stoff zu wiederholen. Das wäre für dich vermutlich hilfreich. Außer du hast da was ganz bestimmtest im Sinn, dann können wir uns das natürlich auch gezielt ansehen", antwortete sie, als sie ihre Stimme wieder gefunden hatte. Das war eigentlich ein ziemlich vernünftiger Gedanke von ihm, warum sie das aber so überraschte wusste Erin selbst nicht so richtig. Vielleicht weil sie gleich davon ausgegangen war, dass jemand der von den X-Men gestoppt worden war, nicht sonderlich interessiert an Vernunft gewesen war. Aber sie hatte ja auch Stiles und Erik gekannt, wovon zumindest der erste ziemlich vernünftig gewesen war, wenn es nicht um nächtliche Videospiele ging.