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Vampire-Das RPG IV

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 29 Okt 2021 - 8:33

Asas Aura? Casey musste fast lachen. Wenn man Personen immer nur danach bewertete, wie sie sich gaben oder wirkten, saß man häufig Fehleinschätzungen auf. Jess hatte wohl ein anderes Problem, dass sie nicht recht benennen konnte. Ihre Erklärung war da auch nicht wirklich hilfreich. "Sollte ihn sein Mangel an Kenntnis der Technik nicht eigentlich unterstreichen wie alt er ist?", fragte er und schmunzelte seiner Freundin zu. Er zog den Teller mit den Brötchen zu sich und biss gerade in eine Hälfte hinein, als Jess ihre ominöse Frage stellte. Ob es ihm besser als damals ging. Welches Damals? Damals, als er Asa getroffen hatte? Oder damals, als er mit Galon über seinen verschwundenen Freund gesprochen hatte? Da er erst einmal kauen musste (der Höflichkeit halber), blieb ihm ein Moment um sich klar zu werden, dass er Jess Gedankengängen nicht folgen konnte. "Ich würde dir sehr gerne mit ja antworten. Aber muss zugeben, dass ich wohl noch nicht richtig wach bin. Wonach genau fragst du da?", antwortete er ihr am Ende ehrlich. Die Aufklärung von Jess Seite hatte er dann so gar nicht erwartet. Damals in Italien. Dabei war Italien eigentlich die naheliegende Antwort gewesen. Das war ein sehr dunkles Loch gewesen, in dem er damals gesteckt hatte. Die Erinnerung ließ ihn etwas verwirrt zurück, vor allem, weil ihm die Antwort selbst ziemlich überraschte. "Ja. Sehr viel besser als damals. Ich würde behaupten, die Therapie hat angeschlagen", sagte er erst verwundert und dann mit einem sehr liebevollen Lächeln. Sanft nahm er ihre Hand und führte sie an seine Lippen. "Vielen Dank, dass du für mich da bist."
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Beitrag von Robyn Sa 30 Okt 2021 - 8:10

Oh. Richtig. Ihre Gedankengänge waren nicht gerade offensichtlich, daher half Jess ein wenig nach. „Italien. Damals, als wir beide in Italien waren“, erklärte sie und mehr Worte brauchte es auch nicht. Er verstand und sah kurz darauf etwas verwirrt drein. Vielleicht doch nicht genug Worte. Jess wollte gerade den Mund öffnen, um etwas zu sagen, als Casey antwortete. Es ging ihm besser. Viel besser! Jess Mundwinkel wanderten nach oben, sodass sie ihren Freund mit einem erleichterten, warmen Lächeln ansah. Sie war so unfassbar froh, dass es ihm besser ging. Ein Glück hatte sie ihn zur Therapie überredet! Dann nahm Casey ihre Hand, sah sie mit diesem Lächeln an und hauchte ihr einen Kuss auf den Handrücken. Mit einem warmen Gefühl in ihrer Brust rutschte sie näher an ihn heran, lehnte sich vor und gab ihm einen sehr innigen, liebevollen Kuss.
„Immer“, antwortete Jess ihm, als sich ihre Lippen wieder voneinander gelöst hatten. „Willst du… vielleicht nachher zu Ende frühstücken?“ Fragend sah sie ihn mit einem schelmischen Lächeln an.

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 7 Nov 2021 - 4:59

Sprung auf Samstag Abend, kurz vor 20 Uhr. 12 September

Das Geräusch von laufendem Wasser sagte Casey, dass Jess wach war und sich fertig machte. Er warf das Buch neben sich auf den Tisch und stand vom Sofa auf. Zeit seine Planung auch in die Tat umzusetzen. Wobei es da wenig Planung und wenig umzusetzen gab. Nachdem Charles mit ihm gesprochen hatte, hatte ihn das Gefühl nicht mehr losgelassen, dass wirklich etwas nicht in Ordnung war. Mit Jess darüber zu sprechen war aber einfacher als gesagt. Als sie gestern das Frühstück unterbrochen hatten, war hinter ihrem Intermezzo keine Zeit mehr dafür gewesen. Da war ihm nur genug Zeit geblieben seine Sachen zusammenzusammeln und gerade noch rechtzeitig in die Vorlesung zu kommen. Und verdammt, hatte er sich schuldig gefühlt den Rest des Tages. Weil er dieses Studium zu Ende bringen wollte was Jess unzufrieden. Zumindest wenn man Charles glauben wollte. Abends war wieder keine Zeit geblieben etwas anzusprechen, da Jess zur Arbeit musste. Und es war ein großes Thema, das ließ sich wohl nicht in fünf Minuten auf dem Sprung klären. Schon gar nicht, wo Casey nicht wusste, was er eigentlich klären musste. Die logische Lösung schien ja nicht mehr im Bereich des Möglichen zu liegen. Seufzend warf Casey einen Blutbeutel in die Mikrowelle und holte ein Glas aus dem Schrank, während dieser aufwärmte.
Zugegeben, er hätte auch heute morgen mit ihr reden können. Wo er keine Uni hatte. Aber Jess war müde nach einer langen Nacht im Büro. Und er wollte den Tag nicht so beginnen. Also hatte er nichts gesagt, sondern Jess Spiel mitgespielt und so getan als wäre alles in Ordnung. Das war aller Aufschub, den er sich hatte erkaufen können. Jess hatte heute Nacht frei und er musste morgen nirgendwo hin. Viel Zeit um zu reden. Wenn er denn herausfand worüber sie reden mussten. Die Dusche war mittlerweile verstummt, es würde also nicht mehr lange dauern, bis Jess bei ihm war. Bis sie hier war und er hoffentlich nicht alles noch schlimmer machen würde. Einen Moment überkam ihn Panik, als die Vorstellung durch seinen Kopf fuhr, dass sie sich stritten und sie gehen würde. Für immer. Er zwang sich dazu die Finger wieder von der Stuhllehne zu lösen und durchzuatmen. Bloß nicht schon frühzeitig das Ende beschreien.
Als er ihre Schritte hinter sich hörte, drehte er sich mit einem Lächeln um. "Guten Morgen. Ich habe dir schon Frühstück warm gemacht, wenn du Hunger hast."
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Beitrag von Robyn So 7 Nov 2021 - 8:41

Jess wischte mit der Hand über den angelaufenen Spiegel, drehte ihr Gesicht dann mal links, dann mal nach rechts und zupfte an dem Handtuch herum, dass sie sich um die Haare gewickelt hatte. Anschließend wandte sie sich seufzend ab, trat zu ihrem Kleiderstapel und zog sich an. Als sie schließlich aus dem Bad kam, trug sie Jeans, dazu eine Bluse und das blonde Haar hatte sie sich zu einem lockeren Dutt nach hinten gebunden. Jess steuerte den Weg zur Küche an und lächelte, als ihr Blick auf Casey fiel. Heute Abend hatten sie mal wieder beide Zeit, worauf sie sich sehr gefreut hatte. Die gemeinsame Abende waren einfach viel zu selten.
„Guten Abend“, gab Jess schmunzelnd zurück, trat zu ihm und gab ihm einen Kuss. „Danke dir, du bist ein Schatz! Hast du denn schon zu Abend gegessen?“, fragte sie, da sie die Uhrzeit gerade aus den Augen verloren hatte. Wie lange war sie eigentlich im Bad gewesen? Jess ging zum Tisch und ließ sich dort auf einem Stuhl nieder. Sie stützte ihr Gesicht in ihre Hand und musterte ihren Freund, als sich dieser zu ihr setzte. „Alles in Ordnung? Du siehst aus, als hättest du etwas…“

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 7 Nov 2021 - 8:58

Mit einem leichten Schmunzeln erwiderte Casey den Kuss und fühlte sich danach ein bisschen besser. Aber eben auch nur ein bisschen. Während Jess sich zum Tisch begab, holte er den Beutel aus der Mikrowelle und füllte den Inhalt in das Glas, dass er dann vor Jess auf den Tisch stellte. "Nein, hab ich noch nicht. Muss ich dir versprechen es noch zu tun?", fragte er und deutete ein Grinsen an. Vermutlich war er nicht sonderlich überzeugend, weil Jess ihn nur ein wenig prüfend ansah, während er sich ihr gegenüber auf den Stuhl setzte.
"Ist es so offensichtlich?", fragte er murmelnd und rieb sich über die Nase. Seufzend ließ er die Hand auf den Tisch fallen und strich mit den Fingern über die Maserung. "Ja. Du hast Recht. Ich habe tatsächlich etwas." Es war lustig, wie schwer es war einen Anfang in ein Gespräch zu finden, über das man schon zwei Tage nachgedacht hatte. "Charles war vor ein paar Tagen hier. Er macht sich Sorgen um dich. Und ich mus ssagen, nach dem was er mir erzählt hat, hat er dazu wohl auch allen Grund. Jess. Warum hast du mir nicht gesagt, dass es für dich nicht okay ist, dass ich fertig studiere?"
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Beitrag von Robyn So 7 Nov 2021 - 9:50

„Ein wenig“, antwortete Jess mit einem kleinen Lächeln und tippte sich gegen die Nase. „Du bist nicht so gut darin, so etwas zu verstecken.“ Wofür sie eigentlich ganz dankbar war. So entging ihr zumindest nicht, wenn er etwas hatte. Und ganz offensichtlich hatte er jetzt gerade etwas auf der Seele brennen. Jess hob wieder den Kopf, ließ den Arm sinken und lehnte sich auf ihrem Stuhl etwas zurück, während sie auf eine Erklärung wartete. Und dann kam sie. Charles. Sie sollte wirklich mal ein Wörtchen mit ihm sprechen. Es freute sich ja, dass er so ein gutes Verhältnis zu Casey zu haben schien, aber musste er dem Älteren denn immer aufsuchen – ihretwegen?
Jess ließ den Blick seufzend sinken. „Weil es für mich okay sein sollte. Ich verstehe dich doch, wirklich, das war nicht gelogen. Ich verstehe, dass du das möchtest“, sagte sie, biss sich leicht auf die Unterlippe und ließ sich ergebend die Schultern sinken. „Das Studium ist ja auch nicht wirklich das Problem. Sondern mehr… dass wir so wenig Zeit zusammen haben. Dass ich mich zurücknehmen muss, dich nicht auf irgendwelche Veranstaltungen im Clanshaus oder so mitnehmen kann, unsere Regelung, wenn ich zu- bedürftig bin…“ Sie fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und sah zu ihm auf. „Aber das ist mein Problem. Ich arbeite daran und ich werde schon damit klarkommen. Jael wäre auch damit klargekommen…“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 8 Nov 2021 - 8:45

Casey war sich nicht sicher, wie er auf Jess Worte reagieren sollte. Einen Moment nickte er, als würde er sie verstehen, ehe er leicht den Kopf schüttelte. "Nein. Nein eigentlich nicht. Es ist nicht nur dein Probelm, sofern du uns als eine Einheit siehst, zumindest nicht", sagte er und sah sie dann fast ein bisschen flehend an. Sie hielt sie doch für ein wirkliches Paar, oder? Sie wollte nicht diese Beziehung beenden, oder? Erst danach sank ihr letzter Satz bei ihm ein. "Moment. Du versuchst dich mit Jael zu vergleichen? Gott, Jess. Kein Wunder, dass du Komplexe entwickelst. Der Mann wäre auch zufrieden damit gewesen ein Foto von Ruby auf seinem Nachttisch zu haben. Tu dir das bitte nicht an. Ich wäre damit nicht zufrieden und ich will auch nicht, dass du damit zufrieden bist. Wenn du die Situation nicht magst, dann sag es bitte und versuch nicht dich in einen Jael-Klon zu verwandeln."
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Beitrag von Robyn Mo 8 Nov 2021 - 9:36

„Naja, was heißt vergleichen? Wir waren eben in der gleichen Situation. Natürlich vergleiche ich mich da ein Stück weit mit ihm. Wir beide haben, oder in seinem Fall hatten, einen Partner, der plötzlich ein Mensch wurde. Und da habe ich ihm eben vor ein paar Wochen Fragen gestellt… Und…“ Jess zuckte mit den Schultern, druckste ein wenig herum, ehe sie leiser fortfuhr. „Er sagte, er wäre auch damit glücklich gewesen, wenn sie ihr ganzes Leben lang ein Mensch geblieben wäre. Und da… habe ich mich wie ein egoistisches Monster gefühlt… Und das tu ich wohl noch immer, irgendwie. Ein wenig. Ich weiß, ich bin nicht wie Jael – weiß Gott, ich bin Äonen von Lichtjahren davon entfernt – aber… er hatte recht, weißt du. Nicht mit allem, in seiner Extreme, aber der Kern. Es sind nur zwei Jahre. Und gerade ich sollte mich nicht beschweren. Was sind schon zwei Jahre für einen Vampir? Ich werde mich damit arrangieren, weil es richtig ist und weil ich möchte, dass du diese zwei Jahren nutzt. Genau das möchte ich. Und ich arbeite daran, es zu mögen. Ich habe ja zwei Jahre Zeit dafür“, sagte sie und lächelte matt. „Es ist gut so, wirklich. Und natürlich sehe ich uns als eine Einheit“ Jess streckte ihre Hand nach der seinen aus und drückte diese. „Unsere gemeinsame Vergangenheit hat mehr als deutlich gemacht, dass wir ohne einander nicht klarkommen. Wie gehören zusammen. Zumindest solange, bis du eine andere heiße Blondine abschleppst und ihr dein Herz vor die Füße legst.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 9 Nov 2021 - 4:37

Casey ließ ungesagt, dass bei Ruby recht klar gewesen war, dass es eine Begrenzte Zeit als Mensch für sie geben würde. Jael hatte sich also sehr sicher sein können, dass er seiner Frau nicht dabei zusehen konnte Alt zu werden. Nicht, dass er es nicht trotzdem ernst gemein hatte. Jael war so. Aber Casey wollte ganz sicher nicht irgendwann für Jess Opa gehalten werden und bei ihm standen die Chancen wesentlich höher, dass dieses verdammte Serum einfach nicht aufhörte zu wirken.
Mit einem nachdenklichen Schnauben erwiderte Casey den Druck von Jess Fingern. "Es tut mir Leid, dass dir die Chance genommen wurde", sagte er. Das war ein ziemlicher Themenwechsel, aber irgendwie hatte er das Gefühl dass ein Teil von Jess 'nicht mögen' damit zusammenhing, dass sie die Zeit die ihr gegeben worden war nicht hatte ausschöpfen können. Und jetzt war sie wieder gezwungen Kompromisse zu machen, weil jemand anderes seine Chance nutzen wollte. "Wer weiß, vielleicht hört das Mittel ja auch bald auf zu wirken und wir müssen uns gar keine weiteren Gedanken machen über das was wäre wenn." Erleichtert atmete er auf, als Jess bestätigte, dass sie nicht daran dachte ihn fallen zu lassen. Ihre Befürchtung brachte ihn allerdings zum lachen, was vermutlich auch von ihr beabsichtigt war. "Weißt du, ich bezweifle dass es auf der ganzen Welt eine heißere Blondine gibt als dich. Und selbst wenn würde sie mir wohl keinen Blick würdigen. Ich hab die Perle unter all den Erbsen gefunden und glaub mir, ich habe nicht die leiseste Absicht sie fallen zu lassen", antwortete er mit einem sehr liebevollen und gleichzeitig sehr anzüglichem Blick.
Vielleicht war das genau das Problem, vielleicht doch er. Verwunder blinzelte er über seinen eigenen Gedanken. Er sagte zwar immer, dass er niemanden anderen als Jess in seinem Leben wollte oder brauchte, aber gleichzeitig weigerte er es sich auch nach gesellschaftlichen Konventionen offiziell zu machen. War es da ein Wunder, dass Jess sich unwohl in der Situation fühlte? Wo ihr so viel gerade an diesen Konventionen lag. Und wie sie ja gerade wieder bestätigt hatte, sahen sie sich als eine Partnerschaft. Was auch hieß, dass sie sich gegenseitig entgegenkamen. Was er wohl etwas häufig selbst zu vergessen schien.
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Beitrag von Robyn Di 9 Nov 2021 - 9:41

War das ein erleichtertes Schnaufen? Irgendwie klang er erleichtert. Nur wieso? Hatte er Zweifel daran, ob sie zueinander gehörten? War es nicht offensichtlich genug, dass sie nicht ohne einander konnten? Oder hatte es andere Gründe? War es… noch wegen damals? Jess dachte daran zurück, wie sie ihm damals die Erinnerungen genommen hatte. Die darauffolgenden Monate waren so schlimm gewesen… Vielleicht waren es sogar die schlimmsten ihres gesamten Lebens gewesen. Und er hatte sie sicher auch nicht vergessen. Vielleicht tat er sich deswegen noch schwer ihr und der Beziehung zu vertrauen… Sie könnte es ihm nicht einmal vorwerfen.
„Das ist sehr schmeichelhaft, danke, aber ich glaube dennoch, dass es dort draußen noch viele heiße Frauen gibt. Und einige davon sicher auch an dir interessiert. Ich meine, sieh dich an… Du bist nicht der Junge. Du bist jetzt der heiße Student, der rudert und unglaublich schlau und weise ist“, sagte sie schmunzelnd und erwiderte seinen liebevollen Blick. Kurz darauf wurde sie ernster und dachte an die Sache mit der Manipulation seiner Erinnerungen. Und ihren damaligen Abgang…
Jess räusperte sich leise und sah auf seine und ihre Hand hinunter, die ineinander verschränkt waren. „Mach dir keine Sorgen. Wir werden diese zwei Jahre rumkriegen. Und auch wenn es für mich nicht einfach wird, ich werde bei dir bleiben. Ich werde nicht irgendwann abhauen. Und ich werde dir auch nie wieder antun, was ich… dir vor zwei Jahren angetan habe“, fügte sie ernst hinzu und sah von ihren Händen wieder zu Casey auf. „Das war womöglich der schlimmste Fehler meines Lebens und ich werde ihn ganz sicher, nie, niemals wiederholen.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 10 Nov 2021 - 8:35

Überrascht folgte Casey tatsächlich ihren Worten und sah an sich hinab. Kein Junge mehr. Da hatte sie recht. Es überraschte ihn immer noch. Manchmal erschrak er sogar, wenn er in den Spiegel sah. Er war so lange einfach ein Junge gewesen, dass es irgendwie einfach nicht in seinem Kopf ankam. Vielleicht hatte Jess recht und er würde jetzt mehr interesse bei Frauen wecken. Schmunzelnd sah er wieder auf und wollte Jess sagen, dass es völlig egal war, wer jetzt an ihm interessiert wäre, da es nur eine gab, die es vorher schon gewesen war. Er bekam aber nicht die Chance ein Wort zu äußern, als Jess direkt unheimlich ernst wurde. Sein Herz zog sich zusammen, als seine Freundin so todunglücklich drein sah. Seine Finger verkrampften sich leicht um ihre. "Das will ich aber auch hoffen", murmelte er leise und legte seine zweite Hand auch um ihre. "Jess. Ich möchte nicht, dass du es irgendwie schaffst. Ich möchte, dass du dich auch wohl fühlst. Oder zumindest wohler als nur deswegen zu bleiben, weil es hoffentlich irgendwann besser wird. Wenn es etwas gibt, was ich tun kann um es dir einfacher zu machen, um dich zu unterstützen.. Dann sag es bitte. Vor allem sag mir, wenn es nicht geht, wenn du es wirklich nicht aushälst."
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Beitrag von Robyn Mi 10 Nov 2021 - 9:16

„Das mache ich“, versprach Jess ihm und legte nun ihrerseits ihre zweite Hand auf die seine. „Ich gebe dir mein Wort, dass ich es tun werde. Aber bis dahin ist noch etwas Puffer. Das wird. Das wird alles. Und da du es ansprichst… mir würde da tatsächlich etwas einfallen“ Sie lehnte sich etwas mehr zu ihm hinüber. „Ich habe da etwas in einem Buch gesehen…“, fing sie an und sah ihn mit einem sehr intensiven Blick an. „In dem ging es um… Kostüme und Kleider des 14. Jahrhunderts in Europa. Und ich fragte mich, wie du damals in so etwas wohl ausgesehen haben magst… Könntest du dir zufällig vorstellen, in so etwas nochmal zu schlüpfen? Nur für mich?“, fragte sie und sah ihn nun mit hoffnungsvollen Unschuldsblick an. Die Kostüme zu ihrer Zeit waren rückblickend schon sehr… speziell gewesen, aber die Mode aus den früheren Jahrhunderten übertraf (fast) alles. Und Casey in so etwas zu sehen… hatte seinen Reiz. Caseys Begeisterung stand nur leider, leider nicht gerade in seinem Gesicht. „Ein Versuch war es ja wert… Ich werde es weiter versuchen. Irgendwann kommt der Tag, an dem ich dich dafür herumkriege!“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 10 Nov 2021 - 9:42

Konnte er sich entspannen, wo er das Versprechen von ihr hatte? Es erinnerte Casey leider viel zu sehr an das erste Gespräch, nach dem er auch meinte, dass alles geklärt und in ordnung war und er dann durch Charles erfahren musste, dass dem nicht so war. Vermutlich würde er wieder von diesem erfahren ob er wieder falsche Hoffnungen gehabt hatte. Und dann sah Jess ihn mit einem Blick an, bei dem sich ihm alle Nackenhaare aufstellten und das nicht auf die gute Art! Vermutlich sah er sie schon reichlich mistrauisch an, um was sie dann aber bat überraschte ihn dann noch mehr. Verwundert rutschte er zurück, soweit ihre miteinander verschränkten Hände es zuließen. "Weder vorstellen noch mich dazu überreden lassen. Die Genver Konventionen wurden zu einem bestimmten Grund ins Leben gerufen. Ich wäre sehr froh, wenn du dich auch an sie halten würdest", antwortete er ihr trocken. Es gab tatsächlich Moden, bei denen war er dankbar, dass sie nicht wieder gekommen waren. "Nutze deine Überredungskünste lieber für etwas anderes. Das Jüngste Gericht wird kommen, bevor ich mich in so einen Fummel zurück zwängen lasse."
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Beitrag von Robyn So 14 Nov 2021 - 5:53

„Und ich dachte, die Genfer Konventionen würden sich mit dem Schutz der Menschen, die sich nicht oder nicht mehr an den Kampfhandlungen beteiligen, beschäftigen. Dass sie sich auch mit Kleidungsfragen auseinandergesetzt haben, ist mir neu“, gab Jesaiah mit einem schiefen Lächeln zurück. Es hatte sie nicht verwundert, dass Casey sich aufgrund ihrer Frage erst einmal zurückgelehnt hatte. Dabei hatte sie wirklich gehofft, ihn dazu überreden zu können. Nur lag seine Abneigung leider sichtlich tiefer als gedacht, ein Jammer! Jess schmunzelte ein wenig, seufzte und zog ihre eine Hand zurück, um ihr Gesicht darin aufzustützen, während sie ihren Freund ansah. „Ein Jammer. Aber ich habe Zeit, dann warte ich eben das Jüngste Gericht ab. Irgendwann wir schon noch der Moment kommen“, bemerkte sie schmunzelnd. Daraufhin zog sie Casey an seinen Händen wieder etwas näher zu sich, während sie sich gleichzeitig zu ihm hinüberlehnte. Mit einem Lächeln gab sie ihm einen liebevollen Kuss, ehe sie sich wieder zurücklehnte, um sich ihrem Essen zu widmen, das sie beinahe schon vergessen hatte.
„Was anderes… Hättest du Lust, wenn wir übernächstes Wochenende oder so Jael und Ruby besuchen? Würde das zeitlich bei dir passen?“

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 14 Nov 2021 - 8:34

"Mode ist psychologische Kriegsführung", antwortete Casey leise auf Jess Einwand. "Das Lächeln kannst du gleich sein lassen. Egal wie harmlos du aussiehst, das werde ich nicht für dich tun. Eher lasse ich mich in polyester Schlaghosen zwängen." Erst nachdem er das ausgesprochen hatte, fiel ihm ein, dass es vielleicht eine schlechte Idee war Jess auf Ideen zu bringen. Aber vielleicht wäre sie Modesünden, die sie selbst miterlebt hatte, auch etwas einsichtiger Eingestellt. Der Kuss war jedenfalls schon mal eine angenehme Ablenkung. Der Themenwechsel freute ihn, bis er den Inhalt verstand. Jael und Ruby besuchen.. Mit Kindern konnte er nicht viel anfangen und doch Ruby schien es für eine super Idee zu halten ihm die kleine Anthea ständig in die Arme zu drücken. Vielleicht würde Jess die Kleine ja übernehmen, wenn sie mit dabei wäre. Und es wäre mal wieder schön irgendwen von seinen alten Freunden zu sehen. "Klingt gut. Ich hab nichts vor. Die Boote sind wieder im Trockendock, also keine Wettkämpfe. Schade eigentlich, wo du im Herbst und Winter viel eher dabei zuschauen könntest. Also, ja. Lass uns die beiden Streber besuchen und schauen wie es ihnen geht."
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Beitrag von Robyn So 14 Nov 2021 - 9:07

„Wirklich? Großartig! Ich freue mich und werde Ruby nachher gleich Bescheid geben“, antwortete Jess lächelnd. Sie freute sich, da sie ihre ‚Schwester‘ schon lange nicht mehr daheim besucht hatte. Außerdem war sie neugierig, wie weit Anthea inzwischen schon war. Hin und wieder schickte ihr Rubina Bilder oder erzählte ihr etwas von der Kleinen, aber das war nicht das gleiche. Jess wollte sie gerne sehen, immerhin war sie ja auch so etwas wie ihre Tante. „Was meinst du, sollen wir Charles fragen, ob er mitkommen möchte? Er sieht Anni zwar öfters als ich, aber ich habe den Eindruck, dass er auch sehr in sie vernarrt ist“, raunte sie und sah Casey fragend an. Sie nippte an ihrem Glas, dessen Inhalt schon deutlich weniger warm war, aber egal.
„Und ja, es ist schade, dass es in dieser Jahreszeit keine Wettkämpfe gibt. Ich würde euch gerne zuschauen und dir zujubeln. Möglichst laut und peinlich. Wer bekommt schon von seiner Cousine zugejubelt“, raunte sie schmunzelnd. Ein Jammer, dass sie hier weiterhin bei dieser Lüge bleiben mussten. Hier, in dieser Wohnung waren sie ein Paar, und draußen Cousins. Je nachdem, wo sie waren, mussten sie sogar aufpassen und mussten eine gewisse Distanz einhalten. Was… schade war. Wenigstens mussten sie bei Ruby und Jael kein Theater spielen.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 15 Nov 2021 - 9:29

"Ich denke ihr seid alle in sie vernarrt", murmelte Casey und wurde leicht verlegen. Das war wirklich nicht angebracht gewesen. Das kleine Ding konnte ja nichts dafür, dass sie Rubys Tochter war. Und irgendwie hatten sie ja recht und Anthea war recht niedlich. Manchmal. Grinsend sah er sie dann an, als sie mit dem peinlichen Anfeuern anfing. "Es wäre mir so egal. Du könntest dich auch für meine Mutter ausgeben, solange du dabei sein könntest ist es mir egal was die anderen denken. Oder wie peinlich du bist", sagte er mit einem Grinsen und stand dann auf. "Immerhin. Keiner von denen weiß, was wir machen, wenn wir unter uns sind. Und das ist ja wohl das einzige was zählt." Er ging langsam zu ihr rüber und lehnte sich runter um ihr einen sehr intensiven Kuss zu geben. Eigentlich hatte er vorgehabt sich auf ihren Schoß zu setzen, aber als er neben ihr angekommen war, hatte er feststellen müssen, dass er dafür wohl doch etwas zu groß und schwer geworden war.
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Beitrag von Robyn Mi 17 Nov 2021 - 8:18

Sprung um etwas mehr als einen Monat, auf den Donnerstag, 23. Oktober 2032
 
Seit Anfang des Monats hatte Jess mit Galon einen neuen Arbeitsvertrag ausgehandelt. Sie hatte nun einen zusätzlichen Tag in der Woche frei und blieb dafür einen über Nacht im Clanshaus, um so früher anfangen und länger arbeiten zu können. Auf diese Weise hatte sie mehr von Casey, selbst wenn sie einmal in der Woche tagsüber im Clanshaus schlief. Unter der Woche hatte er meistens eh genug für die Uni zu tun und so konnte er sich entweder auf seine Sachen konzentrieren, oder auch einfach mal mit anderen Kommilitonen etwas machen.
Ihr wiederum ermöglichte es, ihre kleinen One Night Stands ebenfalls auf eben jenen Abend zu verlegen – so bekam Casey weniger davon mit, womit sie sich etwas wohler fühlte, nicht viel, aber wenigstens etwas. Und diesen Abend hatte sie nun auch diese Woche genutzt…
Blinzelnd öffnete Jess die Augen und schaute zu einer mit Stuck verzierten weißen Decke hinauf. Nach ein paar Sekunden drehte sie sich auf die Seite und ihr Blick blieb an Bels hängen, der neben ihr lag. Sie waren in dem Hotelzimmer, das sich Bels hier für die wenigen Tage, die er in Großbritannien verbrachte, genommen hatte.
Vor zwei Wochen hatte er sie angerufen und ihr erzählt, dass er sie gerne sehen würde und ob sie sich nicht einen Abend freinehmen konnte. Gestern war es dann soweit gewesen. Sie hatten sich außerhalb von London getroffen, in Farnahm, damit niemand sie beide zusammen sah. Jess wollte nicht, dass es am Ende Gerede gab.
Es war anders gewesen als sonst. Bels hatte sie ausgeführt, sie waren tanzen gewesen, hatten sich einen Film angeschaut, hatten getrunken und viel miteinander geredet. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so unbeschwert und lebendig gefühlt wie an diesem Abend, der wirklich sehr schön gewesen war. Jess strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr und betrachtete Bels Gesicht.
Er hatte ihr gestern erzählt, dass das hier eine Art Abschied werden würde. Er fing eine neue Stelle in Spanien an und würde für die nächsten Jahre nicht viel Zeit haben… Mit anderen Worten, sie würden sich für eine Weile nicht wiedersehen. Dabei hatte sie sich so sehr gefreut, ihn wiederzusehen… Ein wenig traurig ließ sie ihren Blick sinken.
„Hey“ Bels hatte blinzelnd seine Augen geöffnet und drehte sich auf die Seite, ihr zugewandt.
„Hey“, entgegnete Jess und lächelte leicht. „Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt.“
„Hast du nicht, keine Sorge“, antwortete er mit einem leicht verschlafenen, anziehenden Lächeln.
„Ich gehe ins Bad, mache mich fertig“ Jess rutschte an den Rand des Bettes und stand auf.
„Ist es schon so spät?“ „Ja- Aber wir können noch zusammen essen, wenn du magst“, schlug sie vor, woraufhin er sich aufsetzte. „Sicher, gerne.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 17 Nov 2021 - 9:14

Hector hatte ihm versichert, dass er sich gut machte. Dass es nach etwas mehr nach zwei Monaten schon ziemlich gut war, was er hinbekam. Aber Jack war sich langsam nicht mehr so sicher, wie gut er sich machte. Solange er vor ihren Streifzügen in die Stadt gut gefüttert war, machte es ihm tatsächlich wenig Schwierigkeiten sich zwischen den Menschen zu bewegen. Vorrausgesetzt er atmete nicht zu viel und Hector war dabei um ihn im Zweifelsfall zu stoppen. Das war also nicht das Problem.
Nachdenklich sah er den Mann vor sich an. Hector musste immer noch mit diesem becircen nachhelfen, den Dreh hatte er noch nicht raus. Es kam ihm so unwahrscheinlich vor, dass man jemanden seinen Willen nehmen konnte, einfach dadurch ihn anzuschauen. Sie waren doch in keinem Teenie-Roman. Sein Blick glitt kurz zu Hector und er musste ein Grinsen unterdrücken. Zum Glück waren sie in keinem Teenie-Roman, sonst würde Hector glitzern. Und damit würde Jack ganz sicher nicht klar kommen. Sein Freund warf ihm einen fragenden Blick zu und nickte dann in die grobe Richtung des Mannes. Seinem heutigen Übungsobjekt. Nicht, dass er wirklich noch etwas zu essen brauchte. Hier ging es wieder darum die Kontrolle zu behalten. Besser er brachte es hinter sich. Er machte einen Schritt auf den Mann zu, der nur weiter glückselig vor sich hinlächelte. Jack rümpfte die Nase und hob den Arm des Mannes, ehe er wieder innehielt. Er sah auf die Ader unter der dünnen Haut und spürte, wie der Hunger sich leise in seinem Inneren regte. Aber trotzdem konnte er sich einfach nicht dazu bringen den Arm weiter zu heben und seine Zähne in die Haut zu schlagen. Unwohl zog er die Schultern an, als er bloß daran dachte. Dann erst verstand er, was ihn hier gerade störte. Hector würde ihn auslachen.. Oder schlimmer noch, er würde genervt sein... Einen Moment versuchte er noch seine Gefühle einfach zu ignorieren und konzentrierte sich auf den Hunger. Der leider nicht groß genug war, um ihm hier jetzt zu helfen. Seufzend ließ er das Handgelenk des Mannes los und machte wieder einen Schritt zurück. "Ich.. Ich kann das nicht", murmelte er und wandte sich von Hector ab. In dessen Augen musste er echt ein nerviges Problem sein.

"Jaja, nächste Woche könnt ihr mich in diese Bar schleppen. Diese Woche hab ich was vor", lachte Casey wieder und wischte die Protestrufe seiner Teammitglieder mit einer Handbewegung aus der Luft. Er hatte Aufgaben für die Uni vorgeschoben und sich überlegt ob er vielleicht auch einen Nebenjob erfinden sollte, falls er wirklich mal Ausreden für seine menschlichen Kommilitonen brauchte. Aber eigentlich wollte er heute ein viel ernsteres Thema angehen. Charles und auch Jael hatten ihn gestern hängen lassen und im Laufe des Abends und des Tages heute, war er sich dann auch nicht mehr sicher gewesen, ob die beiden überhaupt die richtige Anlaufstelle waren. Was allerdings nur eine Lösung zuließ, wer ihm wohl dann helfen sollte. Sie würden sicher beide nicht begeistert sein. Vielleicht wollte sie ihm nicht einmal helfen, aber wenn er nicht fragte, konnte sie auch nicht nein sagen. Nicht überzeugt von seinem eigenen Entschluss, wählte Casey die Nummer ind war schon fast erstaunt, als tatsächlich abgenommen wurde. "Abend Ruby. Du hast nicht zufällig Zeit heute?"
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Beitrag von Robyn Do 18 Nov 2021 - 2:59

Sie hatten gemeinsam gefrühstückt, nachdem Jess sich fertiggemacht hatte. Bels hatte sich nur einen Morgenmantel übergezogen, unter dem er noch eine Boxershorts trug. Nach dem Essen begleitete er sie zur Tür, wo sie beide stehen blieben. „Ich werde dich vermissen“ Jess lächelte ihn mit einem traurigen Lächeln an. Sie trat anschließend auf ihn zu und schloss ihre Arme für eine Umarmung um ihn. Er legte seinerseits seine Arme um sie und drückte sie sanft, während er das Gesicht fast schmerzlich verzog. „Ich dich auch“, hauchte er leise und entließ sie dann wieder aus seiner Umarmung.
„Spätestens nach deinem Geburtstag und dem Geschenk, das ich für dich hatte – und noch immer habe -, wirst du wohl wissen, wie es um mein Herz bestellt ist…“, sagte er, wobei er sie ansah, doch Jess ließ ein wenig unangenehm berührt den Blick sinken. Natürlich wusste sie es. Seine Intention war damals unmissverständlich gewesen.
„Jess“ Seine Stimme war so warm und sanft, dass nicht anders konnte, als aufzusehen. „Ich liebe dich, Jesaiah“
Sie sah zu ihm auf, sah all seine Zuneigung für sie in seinem Blick, und müsste lügen, würde sie behaupten, dass das nichts mit ihr machte.
„Bels…“ „Ich weiß“ Er nahm lächelnd ihre Hand, an der sie Caseys Ring trug.
„Ich weiß. Dein Herz gehört ihm“, antwortete er mit einem leisen Seufzen, lächelte aber noch immer. Jess nickte und bedachte ihn mit einem mitfühlenden Blick. „Das tut es, ja. Er ist die Liebe meines Lebens.“
„Ich wünsche dir, nur das Beste, Jess. Wenn er dich glücklich macht und dich gut behandelt, dann kann ich damit leben. Aber für den Fall, dass du irgendwann Zweifel hast oder sich eure Beziehung verändert, dann kannst du jeder Zeit zu mir“, sagte er mit einem kleinen Lächeln. „Ich werde dir die neue Adresse schicken. Nur für den Fall…“ „Nur für den Fall“, wiederholte sie und nickte langsam. Für den Fall, dass… dass sie und Casey sich trennten. Oder Casey das Menschenleben am Ende doch dem eines Vampirs vorzog… Oder… oder er starb. Ein erschreckender, furchtbarer Gedanke, der hoffentlich nie, nie Wirklichkeit werden würden.
„Lebewohl, Belsazar“, sagte Jess und lehnte sich zu ihm hinüber. Wäre Bels nicht so überrascht gewesen, wäre er womöglich sogar zurückgewichen. Ihre kleine Vereinbarung hatten sie beide seit einem Jahr eingehalten – und heute brach Jess sie, in dem sie sich zu ihm hinüberlehnte und ihn auf die Lippen küsste. Es war ein sehr gefühlvoller Abschiedskuss. Sobald sich ihre Lippen von einander lösten, wandte sie sich um, öffnete die Tür und verließ das Hotelzimmer. Bels blieb an der Tür stehen und sah ihr solange nach, bis sie im Fahrstuhl verschwand. „Lebewohl, Jess“, sagte er leise, mit schwermütiger Miene und schloss dann die Tür hinter sich. Er sollte seine Sachen packen, schließlich musste er auch bald seinen Flieger nach Spanien nehmen.

Seit etwas mehr als einen Monat waren sie nun schon in Ravenna und er und Jack haben stetig an der Kontrolle des Jüngeren gearbeitet. Für seine erst zwei Monate stellte er sich eigentlich recht gut an, zumindest war Hector erleichtert, dass er stetig besser wurde. Dabei war es dem Älteren nicht so wichtig, wie schnell Jack lernte oder besser wurde – solange er sich verbesserte, egal in welcher Geschwindigkeit, war er froh. Vor allem wenn unfreiwillige Todesfälle und Leichen ausblieben. Heute Abend waren sie wieder in der Stadt und sie hatten sich einen älteren Herren ausgesucht, den Hector becirct hatte. An der Sache mit dem Becircen mussten sie noch eindeutig feilen, das fiel Jack noch nicht so leicht, aber sie hatten ja alle Zeit der Welt.
Ein wenig irritiert sah Hector den Jüngeren fragend an, als dieser ihn ansah und anfing zu grinsen. Auf Hectors Nicken hin wandte sich Jack dann dem älteren Herren zu. Er sah nicht begeistert drein, als er dessen Arm anhob und dann innehielt. Die Sekunden verstrichen und Hector fragte sich, was das Problem war. Hatte er noch Hunger und befürchtete, wenn er zubiss, nicht aufhören zu können? Oder war es der Mann, was ihn störte? Das Alter oder der Geruch? Kurz darauf ließ Jack den Arm des Fremden dann tatsächlich sinken, ohne auch nur einen Schluck genommen zu haben.
„Du kannst nicht?“, fragte Hector ein wenig verwundert. „Wieso? Soll ich wen anderen für dich becircen?“
 
Rubina hatte sich gerade mit Anthea auf das Sofa gesetzt, um mit ihr ein Buch anzuschauen, als das Telefon klingelte. „Ob das dein Daddy ist?“, fragte sie, legte das Buch beiseite und strich ihrer Tochter über den Kopf. „Schauen wir mal!“ Sie holte das Telefon, sah ein wenig verwundert auf das Display und ging dann dran. „Bei O’Coileáin?”, ging sie ran und erkannte dann etwas erstaunt Caseys Stimme. „Papa?“, plapperte Anthea und streckte schon ihre Hände nach dem Telefon aus.
„Nein, nicht Papa“, antwortete Rubina, die sich wieder zu ihrer Tochter aufs Sofa gesetzt hatte.
„Uhm, ich passe auf Annie auf. Aber davon abgesehen habe ich Zeit… Es ist doch hoffentlich nichts Schlimmes passiert, oder? Geht es Jess gut?“, fragte sie ein wenig besorgt. Casey hatte sie noch nie einfach angerufen, geschweige denn, dass er mal vorbeigekommen wäre, um speziell mit ihr zu sprechen. Sonst war Jael eher seine Anlaufstelle. Wenn er also bewusst nicht mit Jael sprechen wollte… hatte es vielleicht mit ihm zu tun? „Oder… hat es mit Jael zu tun?“, fragte sie daher und half Anthea beim Umblättern der ersten Seite.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 18 Nov 2021 - 5:36

"Was? Nein, Gotteswillen, bloß nicht", stammelte Jack hastig, nachdem er sich auf Hectors Worte hin verwundert umgedreht hatte. Dabei hätte er sich eigentlich auch gleich denken können, dass sein Freund das Problem nicht verstand. Oder nein, nicht verstehen war falsch. Er wusste nur nicht, dass es ein Problem für Jack war. Vermutlich weil es sonst für niemanden eines war. Zumindest hatte Jack noch nicht davon gehört, wenn es anderen auch so ging. Nachdem er Hector schon wieder eine Weile einfach nur angeschaut und überlegt hatte, wie er erklärte was das Problem war, zog er die Nase kraus und rieb sich den Nacken. Es gab keinen Weg, bei dem er sich nicht lächerlich machte. Ein Glück war es Hector..
"Du weißt noch das Gespräch neulich..? Ich glaube langsam, dass ich es nicht generell zu sehr mag; sondern mit dir zu sehr mag. Weil gerade jetzt, hier.." Er gestikulierte leicht in die Richtung des Mannes und zuckte dann unglücklich die Schultern. "Jetzt gerade mag ich es ganz und gar nicht. Das ist als ob.. als wenn.. Ich weiß auch nicht. Es fühlt sich einfach völlig falsch an."

"Schlimmes?", fragte Casey erstaunt zurück und blieb stehen um nicht bei rot über die Ampel zu laufen. Womit er zu einer Minderheit im Straßenverkehr von London gehörte und direkt mit Rempeln bestraft wurde. "Nein, nichts schlimmes. Weder Jess noch Jael ist was passiert", erholte er sich von seiner Verwunderung und zeigte einem "Altersgenossen" den Mittelfinger, als der meinte sich umdrehen zu müssen um ihn für das rumstehen im Weg zu beschimpfen. "Ich brauche einfach Hilfe und glaube, du bist die geeignete Ansprechpartnerin dafür. Es geht um Jess. Irgendwie. Und.. Keine Ahnung.. Ich denke du kannst mir helfen. Aber wenn du nicht willst, dann nicht. Das würde ich verstehen." Und nicht schlechter von ihr deswegen denken, was er aber lieber nicht sagte. Immerhin hatte er sich vorher schon nicht so wirklich Mühe gegeben Ruby im Kreise seiner Freunde willkommen zu heißen. Was vermutlich genauso kleinlich war, wie Jess ihm immer wieder vorwarf. "Ich dachte nur einen Versuch ist es wert", fügte er etwas kleinlaut in die (hoffentlich) überraschte Stille hinzu.
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Beitrag von Robyn Fr 19 Nov 2021 - 8:06

Bloß nicht? Ein wenig verwundert hob Hector eine Braue und sah seinen Freund fragend und abwartend an. Wartend auf eine Erklärung, die ein wenig auf sich warten ließ. Die Stille machte ihn ein wenig nervös und er fing schon an, das Schlimmste zu befürchten, als Jack endlich wieder den Mund aufmachte. Gespräch? Gespräch, Gespräch… Hector kramte in seinem Kopf nach dem Gespräch, das Jack meinen könnte. Dann fuhr Jack fort und er bekam eine Ahnung davon, was er meinen könnte. Das Gespräch, das sie an dem Abend hatten, als sie in Ravenna ankamen? Nach dem eher semierfolgreichen Baden? Hector blinzelte und sah Jack an. Er mochte… es mit ihm zu sehr? Und jetzt mochte er es nicht? Was nicht? Nicht trinken? Sichtlich verblüfft und noch immer ein wenig verwirrt blinzelte Hector ihn an, dann schüttelte er leicht den Kopf und wandte sich an den älteren Kerl. Gefasster sprach er zu ihm und entließ ihn wieder unverrichteter Dinge.
„Also…“ Hector drehte sich wieder zu seinem Freund um und fuhr sich durch die Haare. „Es fühlt sich für dich falsch an, von Menschen zu trinken. Verstehe ich das richtig? Also… naja… das Problem haben wahrlich nicht alle. Aber es kommt gelegentlich vor. Besonders bei jungen Vampiren, sobald sie sich besser kontrollieren können… Uhm… Naja. Also schlimm ist das nicht. Ich meine, die Hauptsache ist, dass du dich kontrollieren kannst. Ist das der Fall, spielt es keine große Rolle, wie du an dein Blut kommst – inzwischen trinken ja viele, wenn nicht sogar die meisten, ohnehin das Blut aus den Blutbeuteln und nicht direkt vom Menschen“, sagte er und seine Hand rutschte über seinen Hinterkopf zu seinem Nacken hinab.
„Was genau stört dich denn genau? Ist das…hm… weil du ihnen nicht wehtun bzw. von ihnen trinken willst? Dass es sich deswegen falsch anfühlt?“
 
Nichts Schlimmes. Aha. Rubina blinzelte verwirrt und fragte sich, was um alles in der Welt Casey bewegte, mit ihr sprechen zu wollen. Neugierig lauschte sie den folgenden Worten, während ihre Tochter Seite 3 des Buches betrachtete und von den kleinen Enten im Teich ganz entzückt war. Sie brabbelte vor sich hin, manches machte Sinn, manches nicht. Rubina sah ihre Tochter mit einem warmen Lächeln an, hörte jedoch nebenbei aufmerksam zu. Er hielt sie also für die geeignete Ansprechpartnerin bezüglich Jess. Aber was genau betreffend? Ging es vielleicht um ein Weihnachtsgeschenk? Es dauerte zwar noch etwas bis der Dezember anfing, aber da es in den Läden überall schon Lebkuchen und ähnliches gab, wollte er sich vielleicht zeitig einfach um ein Geschenk kümmern. „Uhm. Nein, klar, komm einfach vorbei. Ich helfe dir gerne, wenn ich kann. -Bist du schon unterwegs? Wir haben jetzt nicht so eine große Auswahl an Essen hier. Falls du also noch zu Abend essen willst, bringst du dir vielleicht etwas mit? Sonst könnte ich dir höchstens…uhm… Gemüse, Rührei und… Obst anbieten?“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 20 Nov 2021 - 7:19

Bis Hector den Mann wegschickte, hatte Jack gar nicht gewusst, dass er Angst gehabt hatte, sein Freund könnte ihn dazu zwingen doch zu trinken. Seine Schultern verloren ein wenig die Anspannung, als der Mann um die Ecke verschwand und sie wieder alleine waren. Es war aber nicht schwer zu sehen, dass Hector ziemlich verwirrt war. Was Jack ihm wohl wirklich nicht verdenken konnte. Er verstand seine Gedanken ja selbst nicht. Auf Hectors Fragen musste er erst einmal selbst ziemlich nachdenken. "Nein", sagte er langsam und tastete sich zu den Antworten selbst vor. "Nicht falsch von Menschen zu trinken. Nicht generell. Es ist ja nicht so, als würden sie in schlechter Haltung vor sich hinvegetieren und leiden. Das kriegen sie so ja nicht mal mit. Nur.." Seine Gedanken hasteten hin und her, während er versuchte herauszufinden was sein Problem eigentlich war. "Das Beißen.. Das fühlt sich falsch an. Fühlt sich bei anderen falsch an. Das ist.. als.. würde ich mit ihm schlafen." Kaum waren die Worte raus, verzog Jack das Gesicht. Das war ja wohl der dämlichste Vergleich überhaupt. Aber Am Ende musste er zugeben, dass es der einzige tatsächliche Vergleich war. Das Gefühl war ähnlich, die Vorstellung mit dem Mann (oder irgendjemand anderem Fremden) zu schlafen war ziemlich genauso unangehem, wie die Vorstellung ganz bewusst seine Zähne in dessen Haut zu schlagen.

Casey sah düster die Straße entlang, was Ruby zum Glück nicht sah. Was hatten die Leute eigentlich immer damit, dass sie ihn an Essen erinnerten. Er verhungerte ja wohl nicht, das bekam er gerade noch selbst hin. Da er allerdings Rubys Hilfe brauchte, käme es wohl nicht gut, wenn er ihr jetzt einen von Privatsphäre und Nasen in anderer Leute Angelegenheiten hustete. "Keine Sorge. Ich habe gegessen", antwortete er daher nur sehr trocken. Was eigentlich eine Lüge war, aber bis er bei ihr war, hätte er sich schon was besorgt. Das tat er nach dem Rudertraining ja immer. "Im Prinzip bin ich auch schon unterwegs. Komm gerade vom Training. Ich würde dann einfach zu euch kommen und nicht erst zu mir fahren. Es wird auch nicht lange dauern. Hoffe ich."
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Beitrag von Robyn Sa 20 Nov 2021 - 9:18

Victoria trug ein paar Termine in den Kalender ein und kam nicht umhin zu bemerken, dass es keine drei Wochen mehr bis zu ihrem und Galons Hochzeitstag war. Drei Jahre. Sie waren dann drei Jahre verheiratet. Und was für drei Jahre das gewesen war… Sie musste wohl ziemlich naiv gewesen sein, denn sie hatte tatsächlich gedacht, dass sie es leichter haben würden. Wenn sie nur an vergangenes Jahr dachte… Schottland. Ihr Weg nach Hause. Auch das jährte sich bald wieder und sorgte für ein ungutes Gefühl in ihr drinnen. Victoria stieß angespannt die Luft aus, rieb sich die Stirn und schloss den Kalender dann. Besser sie dachte nicht darüber nach. Vielleicht konnte sie sich ja mit mehr Arbeit ablenken…

Hector kniff die Augen leicht zusammen, noch immer unsicher, wovon Jack sprach und was genau ihn störte. Aus seinen ersten Sätzen wurde er nicht wirklich schlau, aber aus dem was darauffolgte, schon eher. Es war so, als würde er mit anderen schlafen. Es war ihm zu intim. Hector hob eine Braue und lächelte dann. Ohne ein Wort zu sagen, ging er auf Jack zu und zog ihn in seine Arme.
Mit einem leisen Lachen drückte er ihn, ehe er sich leicht zurücklehnte und ihn mit einem warmen Blick ansah. „Es wäre für dich einfacher, wenn es sich nicht so für dich anfühlen würde. Aber… ich kann es ein stückweit verstehen. Zubeißen ist intim. Und vielleicht ist es auch meine Schuld. Indem ich von dir getrunken habe… hast du es als intime Sache kennengelernt. Daran könnte es liegen“, seufzte er und sah ein wenig schuldbewusst drein. „Trotzdem… ein wenig fühle ich mich dadurch auch geschmeichelt. Irgendwie.“ Hector strich mit seiner Hand über Jacks Gesicht. „Ich überlege mir etwas. Ändere das Training ein wenig. Und für heute würde ich vorschlagen, dass wir zurückgehen. Oder wir schlendern noch etwas durch die Stadt, was dir lieber ist.“
 
„In Ordnung. Kannst du anrufen, wenn du vor der Tür stehst? Die Klingel der Tür ist ausgestellt, wegen Anthea“, antwortete Rubina noch und legte auf, nachdem Casey zugestimmt und sich verabschiedet hat. „Sowas… Stell dir vor, Annie, Onkel Casey kommt vorbei. Und das ohne Tante Jess! Da bin ich ja mal gespannt, was er möchte… Und wobei er meint, dass ich ihm helfen kann“, fuhr sie leiser fort und nahm sich dann die Zeit, um sich mit Anthea das Buch anzuschauen. Es hatte nicht viele Seiten, daher passte das noch gut. Danach musste sie ihre kleine Tochter ohnehin fürs Bett fertigmachen. Sie bekam ihre Windel für die Nacht, ein Gute-Nacht-Kuss und kaum war Rubina aus dem Kinderzimmer raus, hörte sie ihr Handy klingeln.
Sie machte Casey auf und erwartete ihn bereits an der Haustür. „Hey. Ich habe Anthea gerade zu Bett gebracht, mit etwas Glück können wir eine Weile ungestört reden. Komm doch rein“, raunte sie leise und trat beiseite. Hinter Casey schloss sie die Tür und bat ihn schließlich ins Wohnzimmer, wo sie sich auf dem Sofa niederließ. „Also…ich bin sehhr neugierig. Worüber willst du mit mir reden?“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 20 Nov 2021 - 10:00

"Schiebst du da gerade dir die Schuld für mein verkorkstes Selbst zu?", fragte Jack mit einem leisen Seufzen und lehnte seinen Kopf an Hectors Schulter. Gott, es war jedes Mal wieder so erleichternd, wenn Hector so verständnisvoll war. Trotzdem schob er seinen Freund leicht von sich, als er sich wieder einigermaßen gut fühlte. "Das kannst du nicht einfach immer machen. Ich kann doch nicht der erste Mensch sein, der gebissen wurde, bevor er verwandelt wurde. Und die anderen sind doch auch nicht so Problemkinder. Oder erzählst du mir von denen nur einfach nicht?", fragte er halb im Scherz. Ihm wurde ziemlich kribbelig, als Hector ihm mit einem so warmen Gesichtsausdruck über die Wange strich. Und das wo er gerade noch dem Intimen abgeneigt gewesen war. "Ein bisschen rumlaufen klingt eigentlich ganz gut", erwiderte er und legte einen Arm um Hector und seinen Kopf auf dessen Schulter. In Gedanken war er aber mit anderen Dingen beschäftigt. Überlegt sich was und ändert das Training, hatte Hector gesagt. Als wäre das so einfach. "Meinst du wirklich, das ist so einfach? Oder bist du nur einfach viel zu überzeugt von dir selbst?", fragte er nach einer Weile. Wenn er das richtig im Kopf hatte, dann hatte Hector nicht sonderlich viel Erfahrung dabei frische Vampire auszubilden. Vielleicht meinte er ja auch nur, dass es einfach wäre.

Die Bitte um den Anruf hatte Casey kurz verwirrt, aber Ruby hatte ihm ja auch gleich die Antwort dazu geliefert. Sicher. Mit einem kleinen Kind war es wohl ziemlich nervig, wenn die Freunde und Bekannte nach Schlafenzeit kamen und klingelten. Also rief er an und wurde dann von der Frau seines Freundes eingelassen. Ruby schob ihn ins Wohnzimmer, kaum dass er die Schuhe ausgezogen hatte und kam auch direkt zum Thema. Nun, zumindest hoffte sie direkt dahin zu kommen. "Kann ich mir vorstellen", murmelte Casey auf ihre Aussage und ließ sich auf das Sofa sinken. Es war wirklich nicht mehr zu übersehen, dass ein Kind hier wohnte. Überall lagen Spielsachen rum und das Babyphon sollte wohl als Vorwarnung dienen. Zumindest dachte Casey nicht, dass die Kleine noch sonderlich aktiv war nachts. Was Ruby wohl aber anders sah. Was wusste er auch schon von Kindern. Deswegen war er ja aber auch gar nicht hier. "Ja.. Warum ich hier bin..", fing er daher schon recht zögerlich an. Wo er hier war kam ihm die Idee noch viel dümmer vor, aber jetzt einen Rückzieher machen wäre wohl kaum möglich. "Ich weiß nicht.. Vielleicht hat Jess ja schon mit dir darüber geredet. Wir hatten ein paar.. Ungereimtheiten. Und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob wir sie wirklich geklärt haben. Sie hat ein wenig Angst, dass mir das Mensch sein zu lieb wird und ich gar kein Vampir mehr werden will. Egal was ich sage, es scheint sie nicht zu überzeugen, dass das wirklich nicht der Fall ist. Jedenfalls ist mir darüber etwas anderes klar geworden. Ich erwarte von ihr, dass sie auf mich wartet und all meine Marotten hinnimmt, aber gebe ihr eigentlich nichts im Gegenzug. Schon gar nicht das, was ihr ziemlich wichtig ist. Deswegen bin ich hier, weil ich keine Ahnung habe, wie ich es tun sollte. Oder worauf ich achten müsste. Das ist echt nichts, worüber ich mir jemals wirklich Gedanken gemacht habe", erklärte er und sah dann mit einem recht verbissenen Gesichtsausdruck die Wand hinter Ruby an. Das war wohl genug um den heißen Brei herum geredet, wenn er nicht bald mal klare Worte raus bekam, dann würde Anthea sie wohl tatsächlich stören und das Gespräch beenden. "Wie mache ich Jess einen Heiratsantrag?"
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