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Vampire-Das RPG IV

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Beitrag von Robyn Do 27 Okt 2022 - 9:00

Es war still nach Phyllis Erzählung, nur das Schluchzen der Jüngeren durchbrach die Stille. Victoria bedachte die Jüngste im Raum mit einem mitfühlenden Blick, während Jimena in ihr drinnen einen kalten Klumpen hatte, die Zähne zusammenbiss und den Blick gesenkt hielt. Jesaiah stand derweil
auf, nahm neben Phyllis Platz und schloss die Jüngere in eine feste Umarmung. Es tat ihr schrecklich leid, was ihre Schwester durchgemacht hatte und wünschte sich, sie hätte viel früher für sie da sein können. Jess strich Phyllis beruhigend über den Rücken, während die andere sich gegen sie lehnte und ihre Schultern vom Weinen bebten. Was sie erzählt hatte, erklärte nun endlich ihr merkwürdiges Verhalten, der Auslöser für ihre Sucht. Zudem war die Phyllis, die ihnen eben davon erzählt hatte, jener Phyllis auch wieder viel ähnlicher, die Jess früher gekannt hatte. Das war die Schwester, die sie gekannt und geliebt hatte.
„Es wird besser. Es wird besser“, versicherte Jess ihr mit leiser Stimme. „Es war nicht deine Schuld“

„Ich glaube, du hast noch nie italienischer geklungen als gerade eben“, bemerkte Hector mit einem schiefen Grinsen und war versucht, seinen Freund einfach hier und jetzt an sich zu ziehen und zu küssen. Aber das verkniff er sich lieber. Nicht nur, weil sie unter so vielen Leuten mitten auf dem Weg waren, sondern auch, weil er wusste, dass er damit Jack durcheinander bringen würde. Und das war nicht unbedingt das, was für einen jungen Vampir in einem Pulk von Menschen ratsam wäre. „Ich habe dich nicht unbedingt wegen des Trevi Brunnens nach Rom geschleppt. Das ist mehr so der Bonus. Zusammen mit all den anderen Sehenswürdigkeiten, die heutzutage noch stehen“, antwortete Hector. „Aber gut, quälen wir uns mal durch die Menge. Ich hoffe, wir sehen den Brunnen trotz des ganzen Blitzlichtgewitters der Handys“, fuhr er fort und musste doch über die Menschen um sie herum die Augen verdrehen. Das war definitiv einer dieser Momente in denen er den Fortschritt der Technik verteufelte. Diese Handys immer und überall konnten einem wirklich die Stimmung vermiesen. „Was ist mit dir? Kennst du die Geschichten um den Brunnen?“, wandte Hector sich schließlich wieder neugierig an Jack.

Dagegen konnte Asa nichts sagen. Casey war momentan wirklich nicht in der Lage, irgendwen aufzuhalten, sollte dieser merkwürdige Typ es auf Aglef abgesehen haben – was er ganz offensichtlich hatte. Gut, damit kam Casey also nicht mehr in Frage. Wohin dann mit ihm? Asa kniff die Augen nachdenklich ein wenig zusammen und sah zu dem Älteren hinüber. Bevor Asa ihm jedoch eine weitere Frage stellen konnte, fuhr Galon fort und unterbreitete ihnen beiden einen Vorschlag. Asa hob eine Braue und sah von seinem alten Freund wieder zu Aglef. „Das geht für mich in Ordnung“, sagte er und sparte sich die Frage, ob es auch für den Älteren in Ordnung war. So oder so, würde Asa versuchen ihm zu helfen. „Und nein, besser, wir bleiben in der Stadt und haben ein Auge auf ihn. Nicht, dass er sie noch verlässt“, raunte Asa, den Blick auf Aglef geheftet, wobei es schien, als würde er eher meinen, dass er dafür sorgen wollte, dass Mathijs die Stadt nie wieder verlassen würde.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 28 Okt 2022 - 9:32

Für einen Moment verrutschte Jacks Lächeln. Hectors Blick war ziemlich intensiv, da wurde ihm ganz anders. Und ein wenig fragte er sich, was sein Freund wohl tun würde. Am Ende nichts. Jack räusperte sich und knuffte Hector leicht in die Seite. "He. Ich bin immerhin halb Italienisch. Dass ich mich italienisch anhöre, sollte kein Wunder für dich sein", sagte er und wurde dann wieder ernster, als Hector weiter redete. "Im Grunde genommen habe ja auch ich dich nach Rom geschleppt", murmelte etwas beschämt. Immerhin hatte er Hector fast mit dem Termin bei der Therapeutin überfahren. Viel Wahl hatte er ihm damit jedenfalls nicht gelassen. Wobei selbst Jack eher das Gefühl hatte nach einem Strohhalm zu greifen. Wie musste es da erst für Hector sein? Sein Freund schien ihn nicht gehört zu haben, was Jack ganz recht war. Der sah den Haufen Touristen an, der wirklich etwas nervte. Was wollten die Leute eigentlich alle um diese Uhrzeit hier, wenn sie doch nur auf ihr Handy starrten? Auch Jack runzelte ein wenig die Stirn, während er überlegte, ob es nicht doch schlauer wäre irgendwo anders hinzugehen. Vielleicht wäre es ja später etwas ruhiger. Hectors Frage riss ihn aus seinen Gedanken. "Oh. Die üblichen. Dass die Vase da steht, weil der Erbauer einen Streit mit dem Frisör dahinter hatte und ihm dadurch den Blick verstellen wollte. Aber das sind vermutlich alles nur urbane Legenden, die sich verstelbstständig haben", antwortete er mit einem kleinen Grinsen. Es war manchmal wirklich überwältigend sich daran zu erinnern, wie alt sein Freund war und was er alles erlebt hatte.

Entscheidungen über seinen Kopf hinweg war etwas, dass Aglef hasste. In diesem Moment fand Aglef nicht die Kraft sich zu widersetzen. Für sich selbst musste er sogar zugeben, dass er erleichtert war nicht alleine zu bleiben. Und Asa.. Sein Blick wanderte zu dem Jüngeren und traf seine Augen. Aglef hatte das Gefühl, dass Asa ganz genau wusste, was los war. Beschämt sah er weg, als wäre ihm tatsächlich an der Nasenspitze anzusehen was passiert war. Er schämte sich wirklich für eine ganze Menge, was eine neue Erfahrung für ihn war. Bewusst wusste er, dass er nichts falsch gemacht hatte, dass es Mathijs war der, der Schuldige war. Und trotzdem wollte er sich nur verstecken und hoffen, dass ihn nie wieder jemand fand. Sich hinter Asa verstecken klang da sehr verlockend, auch wenn es dem Jüngeren gegenüber unheimlich unfair war.
Als Aglef nicht widersprach, nickte Galon. "Wunderbar. Ich werde sehen, ob unser Gast sich irgendwo rumdrückt. Wenn die Luft rein ist, dann geb ich euch bescheid. Und Jael werde ich sagen, dass du erstmal freigestellt bist", sagte er und warf seinem Freund ein kurzes Lächeln zu. Dass der mit dem Computer auf Kriegsfuß stand war kein Geheimniss. Bevor noch irgendwer widersprechen konnte, verließ er den Raum. Auf dem Weg zu Jaels Büro, kam ihm Cawley entgegen, der ihm den Schlüssel übergab. Da es schien, als hätte de Jaeger das Weite gesucht, schickte Galon Cawley zurück zu Asa und Aglef, um ihnen zu sagen, dass sie gehen konnten, während er seinen Weg fortsetzte.
Jael sah auf, als die Tür aufschwang. An Galons Gesichtsausdruck konnte er sehen, dass nicht alles ganz reibungslos gelaufen war. "Finde bitte alles über unseren Gast - ehemaligen Gast - heraus", sagte der und reichte ihm den Schlüssel. Vorsichtig nahm Jael den entgegen und fragte: "Wirklich alles? Gregorowich hat es nicht so nicht so gerne, wenn wir in seinen Angelegenheiten wühlen."
"Überlass Gregorowich mir. Wenn er mir seine Faulen Eier in den Korb legt, dann muss er mit dem Echo rechnen", entschied Galon und überraschte Jael damit einigermaßen. Aber er war schon zu lange in dem Geschäft um nachzuhaken und zu fragen, was passiert war. Sein Chef war schon fast aus der Tür heraus, als Galon sich nochmal umdrehte: "Ach ja. Asa wird einige Zeit was für mich erledigen." Und Jael war auch lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass das bedeutete, dass er wieder mehr Arbeit hatte. Er seufzte hörbar, was bei Galon zu einem Stirnrunzeln führte. "Ist das ein Problem?", fragte er etwas trocken. Jaels Miene wurde gleich wieder neutral und professionell. "Nein, kein Problem", antwortete er, wobei er gleichzeitig überlegte, was seine Frau dazu wohl sagen würde.
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Beitrag von Robyn Sa 29 Okt 2022 - 8:28

„Vermutlich“ Hector lächelte amüsiert, sagte aber nicht mehr zu dem Gerücht. Er hatte ja eigentlich ohnehin auf eine ganz andere Geschichte abgezielt, als er Jack gefragt hatte. Sicher, es gab das eine oder andere, was man sich über diesen Brunnen erzählte, aber die mit Sicherheit bekannteste Geschichte ist jene mit den Münzen. Aus diesem Grund hatte er auch extra Kleingeld eingesteckt. Von diesem Brauch musste Jack doch sicher schon etwas gehört haben… Ein wenig in Gedanken hatten sie sich endlich einen Weg zum Brunnen erkämpft. Der Trevi Brunnen war auch nach Jahren noch eindrucksvoll, wobei Hector ihn lieber mochte, als es noch keine Handys und diese großen Massen an Touristen gegeben hatte. Aber vielleicht war das auch so ein Ding seines Alters. Hector betrachtete das Wasserspiel, die Reflexionen und das Licht, ehe er zu Jack hinübersah und ihn warmanlächelte. Trevi-Brunnen: Check. Seine Hand schloss sich in der Jackentasche um die Münzen, die er daraufhin herauszog. Hector drehte dem Brunnen den Rücken zu und warf mit seiner rechten Hand eine Münze über seine linke Schulter. Dann folgte eine zweite und als er gerade mit der dritten ausholen wollte, wurde er plötzlich so von der Seite geschubst, dass sie ihm aus der Hand und auf den Boden fiel, wo sie im Dunkeln und zwischen einigen Schuhen verschwand. Mist! Hector versuchte noch auszumachen, wohin sie kullerte, sah dann aber mürrisch wieder auf. Die würde er jetzt sicher nicht mehr wieder finden, dachte er und sah sich nach Jack um. Der nicht mehr da war. „Jack?“, raunte er, da erfasste ihn eine weitere Welle von Touris und er wurde nach links gezogen.

„Keine Sorge. Ich bin pflegeleicht. Mir reicht es, wenn ich auf dem Sofa oder so schlafen kann“, raunte Asa, nachdem Galon das Zimmer verlassen hatte. Der Jüngere sah Aglef wieder an und legte den Kopf nachdenklich ein wenig zur Seite. Er hatte Vermutungen, woher der andere Mathijs kennen könnte, aber er wusste nichts mit Sicherheit. Ob er es versuchen und ihn noch einmal danach fragen sollte? Hm. Besser, er sparte es sich für später auf. Erst einmal sollten sie Aglefs Hintern hier aus dem Clansgebäude schaffen. Und als Bonus des Ganzen kam er um excel herum, worüber er sicher nicht traurig war. Allerdings tat ihm Jael doch ein wenig leid… erst verreisten Victoria und Jess und jetzt fiel auch noch er aus… Besser, sie regelten das mit diesem Mathijs so schnell wie möglich… Asa wandte sich um, als Cawley zu ihnen stieß und ihnen mitteilte, dass die Luft rein war. „Na dann“, sagte Asa und sah Aglef erwartungsvoll an. „Nach dir“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 29 Okt 2022 - 9:22

Vermutlich? Hector war wirklich sparsam mit seinen Infos. Wozu hatte man denn einen Freund, der alles miterlebt hatte, wenn er dann nichts erzählte. Natürlich kannte Jack auch noch mehr Geschichten über den Trevi Brunnen, aber er konnte Hectors Spiel auch spielen. Ein wenig fragte er sich aber, ob er auf die Legende um die Münzen anspielte. Seine Mutter hatte damals bei ihrem Besuch gelächelt, als sein Vater davon erzählt hatte und gemeint, sie müsste nichts hinein werfen, schließlich hätte sie den Italiener schon geheiratet. Aber das meinte Hector bestimmt nicht. Als sie vor dem Brunnen standen, hatte Jack einen Moment tatsächlich nur Augen für den. Er war immer noch beeindruckend und jetzt, älter, konnte Jack ihn auch besser Wertschätzen. Da konnte er die Touristen schon etwas verstehen, dass sie hierher strömten. Er sah zu seinem Freund rüber um ihm etwas zu sagen, wurde aber von dem warmen Lächeln abgelenkt. Ihm blieben die Worte im Hals stecken, während seine Gefühle für seinen Freund ihn fast zum Platzen brachten. Und dann holte der auch wirklich Münzen aus der Tasche und fing an sie in den Brunnen zu werfen. Ziemlich nervös sah er der zweiten Münze hinterher unsicher ob Hector auch eine Dritte werfen würde. und was das für sie bedeutete. Dachte Hector schon so weit in die Zukunft? Oder wollte er gar nicht, dass es on der Zukunft lag? Ein wenig überfordert wäre Jack fast auf Hector zugesprungen um ihn daran zu hindern weitere Münzen zu werfen, als er von hinten angerempelt wurde. Nicht nur eine Person, es waren mehrere, die wohl gerade versuchten irgendwo hinzukommen und keine Rücksicht auf die anderen nahmen. Er stolperte, verhinderte, dass er fiel und unter die Füße geriet, als er aber wieder sicher stand war er weit weg vom Brunnen und Hector war nicht zu sehen. "Hector?", rief er und drehte sich um sich selbst. Es war an den Rand der Menschenmenge gespült worden und hoffte, dass Hector das selbe passiert war, aber in seiner Nähe war niemand, der ihm auch nur bekannt vorkam. Kein Hector. Unglücklicherweise stellte Jack in dem Moment fest, wie sehr Hectors Anwesenheit ihm Sicherheit gegeben hatte. Panisch drehte er sich im Kreis und wurde sich der Menschen um ihn herum äußerst bewusst. Ihr Duft und vor allem ihre Nähe. "Kontrolle. Nicht atmen. Beruhig dich! Hector kann nicht weit sein", bete er sich vor und versuchte wirklich sich daran zu halten. Aber immer wieder stießen Leute mit ihm zusammen. Wieso hatte er nicht gesagt, dass sie noch etwas essen sollten, bevor sie die Wohnung verließen. Jack zog sich weiter aus der Menge zurück, hoffte etwas Ruhe und Kontrolle zu finden, wenn er nicht bedrängt wurde. Er hörte das Weinen zuerst. Ganz klar ein Kind. Was eine ältere Reaktion auslöste. Er wandte sich dem Geräusch zu um zu sehen, ob er helfen konnte, ehe er sich daran erinnerte, dass es vermutlich keine so gute Idee war. Der Gedanke verschwand sobald ihm der Geruch in die Nase stieg. Mechanisch bewegte er sich durch die Menge, schob Leute aus dem Weg, ohne auf sie zu achten oder auf ihre ärgerlichen Rufe. Es dauerte nicht lange, da hatte er die Quelle gefunden. Ein kleines Mädchen hockte auf der Straße und weinte, während sie ihr aufgeschlagenes Knie hielt. Ein Teil von ihm merkte, dass sie nicht älter als zehn sein konnte. Nicht älter als seine kleinste Schwester. Der Gedanke hielt ihn tatsächlich auf. Stehenbleiben war aber auch alles was er schaffte. Der Hunger war so groß, dass er seine Augen nicht von dem Mädchen wenden konnte, bei dem mittlerweile eine Frau stand und sich neben sie hockte und auf sie einredete. Es wäre so leicht. Hector war nicht einmal hier um ihn aufzuhalten. Das war es doch, was er sollte. Andere beißen und sich gut dabei fühlen. Er würde sich wirklich gut dabei fühlen, wenn er es tat. Er machte einen weiteren Schritt auf das Mächen zu und ekelte er sich vor sich selbst. Das war ein Kind! Sie hatte nur das Pech gehabt sich das Knie aufzuschlagen, während er in der Nähe war. Vor Anstrengung knirschte er mit den Zähnen, schaffte es aber, keinen weiteren Schritt zu tun. Vorerst. Er versuchte sich daran zu erinnern, warum er sonst so Probleme hatte, was ihn immer wieder davon abhielt Menschen zu beißen, wenn er mit Hector unterwegs war. Jetzt gerade machte es für ihn aber wenig Sinn. Leider hatte Hector immer drauf geachtet, dass er nicht hungrig war, wenn sie üben gingen. Leider war er gerade sehr hungrig.. "Gott..", presste er leise und etwas verzweifelt heraus. Es musste einfach eine Lösung geben.

Auf dem Sofa.. Aglef hatte nicht einmal die Kraft Asa einen Blick zuzuwerfen, der dem Kommentar angemessen war. Im Grunde genommen konnte Asa auch nichts mehr machen, was die Situation schlimmer machte. Was schon eine ziemlich niederschmetternde Feststellung war. Als die Tür nach einem kurzen Klopfen aufging, zuckte Aglef sichtbar zusammen und zog sich etwas weiter zur Wand zurück. Erst als der Mann im Raum stand und es klar war, dass nicht Mathijs zurück gekommen war, entspannte er sich, wenn auch nur leicht. Die Nachricht, dass Mathijs nicht mehr im Haus war und sie gehen konnten, brachte Aglef keine weitere Erleichterung. Das hieß nur, dass sie jetzt nicht mehr wussten wo er war und er buchstäblich von überall zu jeder Zeit auftauchen konnte.
Cawley warf einen Blick in die Richtung des ganz offensichtlich völlig verstörten Aglefs und entschied sich keine Fragen zu stellen. Zumindest nicht den Beiden. Er wünschte Asa viel Glück (er sah aus als könnte er es brauchen) und ließ die beiden Männer alleine. Galon würde ihm schon sagen, was er wissen musste, wenn er fragte.
Als sie wieder unter sich waren, machte Aglef keine Anstallten sich zu bewegen, bis Asa ihn darum bat. Mit einem etwas leeren Gesichtsausdruck sah er den jüngeren an und dann zur Tür. Panik schwappte über ihn hinweg und einen Moment konnte Aglef nur atmen. Die Erinnerung, dass Mathijs gar nicht vor der Tür stehen konnte half ihm wenig. Nicht wenn jede Faser seines Körpers versuchte ihm zu sagen, dass es eine Falle war. Dass er das schon mal mitgemacht hatte. Mathijs war nicht weg, er tat nur so als wäre er der Gute in diesem Spiel und alle anderen tanzten nach seiner Pfeife. Er konnte niemandem trauen, schon gar keinem, der vorgab ihm helfen zu wollen. Der Raum schien immer kleiner zu werden, was am Ende der einzige Grund war, warum er sich überhaupt bewegte. Draußen flaute die Panik etwas ab, wenn auch nicht das Misstrauen. Er konnte sich bei niemandem sicher sein, nicht einmal bei Asa. Dass auch der in den Laboren gesessen hatte, änderte dabei wenig. Trotzdem führte er den Jüngeren durch die Stadt zu der Wohnung, die er gemeinsam mit Jimena bewohnt hatte. Es konnte ein Fehler sein. Vielleicht führte er seinen Feind jetzt direkt in sein Heim, aber wenn es so wäre, dann gab es sowieso nichts, was er daran ändern konnte. Wenn Mathijs die Fäden im Hintergrund zog, dann gab es für ihn einen Weg irgendetwas zu entkommen. Die Hoffnung kam bei ihm gar nicht erst auf. Schicksalsergeben schloss er die Tür auf und ließ die Tür hinter sich offen, was die einzige Einladung war, die Asa bekam ihm zu folgen.
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Beitrag von Robyn Mi 2 Nov 2022 - 8:55

„Jack?“ Hectors Blick huschte gehetzt hin und her, doch egal wohin er sah, von seinem Freund fehlte jede Spur. Auch sein Geruchssinn half nicht wirklich weiter, weil der Geruch der Menschentraube so penetrant war, eine Mischung aus Parfum und Schweiß, dass es schwer war, Jacks Geruch darunter auszumachen. Ruhig bleiben, ermahnte sich Hector und versuchte an den Rand der Menschenmasse zu gelangen. Als er diesen endlich erreichte, stieg ihm dann doch ein ganz besonderer Duft in die Nase. Blut. Hectors Gesicht wurde erst ernst und dann merklich blasser, während er seine Augen alarmiert aufriss. Im nächsten Moment lief er eilig in die Richtung, aus der der Blutgeruch kam und schob dabei energisch einige Menschen beiseite. Dann, endlich, entdeckte er Jack. Er stand nicht weit von einem Mädchen entfernt, das sich augenscheinlich das Knie aufgeschlagen hatte. Eine Frau hatte sich neben das Mädchen gehockt und sprach auf es ein. Hector bemerkte den Blick seines Freundes und stand dann einen Wimpernschlag später an dessen Seite. „Jack“, sagte er, erst sanft, dann wiederholte er seinen Namen strenger und mit mehr Nachdruck. „Jack. Komm, lass uns gehen. Wir suchen dir etwas zum Abendessen. Aber nicht hier. Irgendwo, wo es ruhiger ist. Leerer“, sagte er und nahm Jacks Hand fest in die seine. Verdammt… das war vermutlich knapper gewesen, als ihm lieb gewesen war. Warum hatte er nicht daran gedacht, vorher etwas mit Jack zu essen? Er war ein miserabler Erschaffer…

Überwiegend schweigend war Asa dem Älteren durch die Stadt gefolgt und betrat schließlich dessen Wohnung. Die Tür zog er hinter sich ins Schloss und stellte für sich im Stillen fest, was für ein lächerlicher Schutz so ein dünnes Stück Holz doch war. Als ob das irgendeinen Vampir aufhalten könnte. Oder einen Menschen mit einer Axt. Asa wandte sich von der Tür ab und nahm den Flur der Wohnung nun erstmals in Augenschein. Viel gab es da allerdings nicht zu sehen. Im Flur stand eine kleine Kommode und daneben war eine Garderobe an der Wand angebracht. Asa schlüpfte aus seinem Mantel – erst da fiel ihm die Tasche mit den Besorgungen wieder ein. Hatte er sie am Unfallort stehen lassen? Vermutlich. Seufzend hängte er seinen Mantel an die Garderobe und folgte dann Aglef in eines der Zimmer. Es entpuppte sich als Wohnzimmer, das allerdings auch nicht viel geräumiger aussah. Neben einem Sofa, einem Sofatisch, einem Regal mit ein paar Bücher, stand da nur noch eine Gitarre. Und ein Laptop lag auf dem Sofatisch.
„Du hast auch eines von den Dingern?“, fragte Asa mehr unterbewusst und trat darauf zu. „Früher hätte sich niemand etwas dergleichen vorstellen, geschweige denn erträumen können und heute? -Gott, dieser technische Fortschritt macht mich fertig“, seufzte er und ließ sich auf dem Sofa nieder. Von dort aus sah er zu Aglef hinüber. Er konnte sich gut vorstellen, dass der andere nicht gerade in Plauderlaune war. Vielleicht konnte Asa ihn dennoch ein wenig ablenken…

Victoria trat in die Küche, während im Nebenraum noch Jesaiahs Worte zuhören waren. Sie sprach mit Phyllis über das, was passiert war und dass das nicht die Schuld ihrer Schwester war. Victoria hoffte sehr, dass die Jüngere nach ihrer Beichte nun ihre Probleme in den Griff bekommen würde. Ein erster, wichtiger Schritt dafür war getan. Victoria zog ihr Handy heraus, öffnete ihre Nachrichten und schrieb eine Nachricht an Galon. ‚Wir machen langsam Fortschritte. Ich hoffe, bei euch läuft es auch? Hast du später Zeit zum Telefonieren? V‘. Als sie die Nachricht abgeschickt hatte, kam Jimena in die Küche. Sie lächeln sich wortlos kurz an, dann wandte sich Victoria dem Kühlschrank zu und nahm noch einen Blutbeutel heraus. Jimena lehnte sich gegen die Küchenzeile, nahm ihr Handy hervor und tippte, löschte ganze Zeilen, tippte wieder, löschte Worte und hatte letztendlich nichts. Mit verkniffener Miene legte sie das Handy beiseite.
„Ich vermute, du bist nicht traurig darüber, dass du nicht mehr dran kamst“, sagte Victoria, die kurz zu ihr hinübersah, nachdem sie den Blutbeutel in die Mikrowelle gelegt hatte. „Nein. Nicht wirklich“, gab Jimena leise zu. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll… Wie ich es sagen soll…“
Victoria schaltete die Mikrowelle ein und wandte sich anschließend der Älteren zu.
„Vielleicht musst du einen anderen Weg wählen, um die Worte zu finden… Du könntest versuchen, es niederzuschreiben. Wie ein Tagebuch. Oder Gedichte. Was sich für dich richtig anfühlt“, schlug Victoria vor, aber Jimena sah nicht besonders überzeugt aus.
„Du könntest auch versuchen, es künstlerisch umzusetzen. Malen. Oder mit Musik“
Bei letzterem sah Jimena auf. Musik. Sie dachte an Aglef, wie er Gitarre spielte. Das hatte ihr immer gefallen. Und ihm schien es geholfen zu haben. „Vielleicht… vielleicht versuche ich es mit Musik“, sagte sie.

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Vampire-Das RPG IV - Seite 17 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 4 Nov 2022 - 8:17

Schritt für Schritt rutschte er immer näher. Jacks Kehle brannte obwohl er gar nicht mehr atmete. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, in der der fürchtete, dass es einfach zu viel für ihn war. Lange würde er sich nicht mehr zurück halten können, alles was ihn gerade noch zurück hielt war der Gedanke, dass er das Hector nicht antun konnte. Und dann stand er plötzlich vor ihm. Trotzdem schaffte Jack es erst, seine Augen von dem Mädchen zu lösen, als Hector ihn mit seiner Stimme zwang. Jack schluckte hart und sah in das Gesicht seines Freundes, ein kleiner Teil in ihm jubelte. Endlich, jetzt würde nichts mehr passieren! Der viel größere Teil von ihm dachte daran, wie hungrig er war. Daher hörte er auch kaum, was Hector sagte. Er sah auf seine Hand, die Hector gegriffen hatte und ließ sich dann nach einem kurzen Zögern mitziehen. Es war nicht einfach durch die Straßen zu kommen, überall waren Menschen und Jack war in keinem zurechnungsfähigen Zustand. Irgendwann waren sie trotzdem alleine in einer ziemlich dunklen Gasse. Jack atmete durch und hatte nichts außer einem ganz entfernten Duft von Menschen und sonst feuchte Steine und Müll irgendwo in der Nase. Hastig nahm er einen weiteren Zug und hoffte seinen Kopf etwas klarer zu kriegen. Es klappte nicht wirklich, der Hunger war immer noch da und überwältigend, nur Hector hielt ihn hier, wie ein Anker. Immerhin konnte er durch das Atmen wieder reden. Er sah Hector ziemlich beschämt und niedergeschlagen an. "Es tut mir Leid", murmelte er heiser.

Im Flur kam Aglef der Gedanke, ob es Jimena wohl recht wäre, wenn er einfach fremde Leute in ihr Heim brachte. Aber sie hatten bisher so wenig Zeit hier verbracht, dass es eigentlich gar kein Heim war. Nicht mehr als die Hotelzimmer, in denen sie sonst wohnten. Dementsprechend war sie auch eingerichtet; oder eben nicht eingerichtet. Es war allerdings auch schon lange zu spät Asa weg zu schicken. Der war schon aus seiner Jacke heraus und sah sich um. Eher ziellos war Aglef weiter gegangen und stand im Wohnzimmer, ratlos was er tun sollte. Asa folgte ihm und tratschte vor sich hin, vermutlich um kein Schweigen aufkommen zu lassen, aber Aglef war nicht nach Antworten. Schon gar nicht auf Asas eher unverständliche Fragen. Natürlich hatte Aglef sich das nicht ausmalen können, aber als er aus den Laboren heraus gekommen war, waren diese ganze Techniken schon erfunden gewesen. Asa konnte es doch gar nicht viel anders gehen. Als Asa saß sah Aglef ihn einen Moment an, eher er sich immer noch stumm abwandte und ging. Einen Moment später war er im Bad und schälte sich aus den dreckigen Kleidern. Unaufmerksam hatte er sie auf den Boden fallen lassen, erst als er hinunter sah, fragte er sich, was die Leute wohl gedacht haben mochten, als sie durch die Straßen gelaufen waren. Nicht nur Dreck, auch Blut war zu sehen. Ohne Antwort zu suchen, trat er unter die Dusche und ließ das warme Wasser auf ihn einriseln. Seine Gedanken fingen sofort an sich im Kreis zu drehen und die schlimmsten Szenarien auszumalen. Er wollte nicht wieder als Versuchskaninchen enden. Er konnte es nicht! Seine Knie gaben unter ihm nach, als seine Verzweiflung versuchte sich einen Weg aus ihm raus zu bahnen, aber kein Ton kam über seine Lippen, während er weinend in der Dusche hockte.

Galon war derweil wieder in seinem Büro angekommen und hatte einige Anrufe getätigt, die nicht sonderlich erfolgreich ausgefallen waren. Gregorowich war nicht im Haus, er würde sich melden. Die nächste Entscheidung war nicht so einfach. Aglef wollte nicht, dass sie irgendwen informierten, aber zumindest Casey war direkt betroffen. Während er noch überlegte trudelte eine SMS von Vic ein, die ihm ein kurzes Lächeln auf die Lippen zauberte. 'Immer hab ich für dich Zeit. Schön, dass es läuft. Bis später.', tippte er und ließ die Situation hier ganz bewusst aus. Er wollte nicht, dass Jimena am Ende durch Zufall doch etwas herausfand. Oder Vic ungünstig in ihrer Nähe reagierte. Besser er sprach nachher mit ihr darüber, wenn sie auch wirklich alleine war. Dafür hatte er jetzt Zeit für einen wesentlich schwereren Anruf. Er sah zur Uhr und wusste, dass er Casey wecken würde. Aber die Nachricht rechtfertigte diesen späten (oder frühen) Anruf.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 17 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Mi 9 Nov 2022 - 9:34

„Mir auch“, sagte Hector mit einem mitfühlenden Lächeln und spürte in seinem Magen einen Stein. Er hätte besser auspassen müssen. Wo war er nur mit seinen Gedanken gewesen? Sie hätten vorher essen müssen… Hector war stehen geblieben, stellte sich vor Jack und legte ihm seine Hände auf die Schultern. „Aber schau, du hast dich so weit im Griff gehabt, dass zum Glück nichts passiert ist. Darauf kannst du stolz sein“ Er drückte die Schultern des Jüngeren leicht. „Ich werde dir eben wen zum Trinken suchen. Bleib hier. Ich bin gleich wieder da“, raunte er, vergewisserte sich, dass Jack ihn verstanden hatte und kam dann wie versprochen nach wenigen Minuten mit einer Frau zurück. Er hatte sie becirct, weswegen sie jetzt mit einem relativ leeren Blick an Jack herantrat. Hector würde darauf achten, dass Jack es nicht übertrieb. Hauptsache, er stillte erst einmal den größten Hunger…

Asa rührte sich nicht vom Fleck. Er wollte sich nicht umschauen, solange Aglef nicht da war. Sicher, er hatte sich zwar irgendwie dem Älteren aufgezwungen, aber er wollte kein neugieriger Eindringling sein. Also blieb er auf dem Sofa sitzen, bis Aglef irgendwann mit nassen Haaren und frischen Sachen wieder im Wohnzimmer aufschlug. Asa hatte sich derweil vorgelehnt, die Arme auf dem Oberschenkel abgestützt und sah zu dem anderen auf. Ein paar Dinge mussten sie noch klären… Er kannte Aglef nicht. Nicht gut. Aber sie verband der Alptraum, in dem sie beide für Jahrzehnte und in seinem Fall sogar mehrere Jahrhunderte gesteckt hatten. Asa war sich nicht sicher, ob Mathjis aus dem Labor war… Oder ob es in Aglefs Vergangenheit noch andere Alpträume gegeben hat… Aber falls Mathjis aus dem Labor war…
„Ich hätte ein paar Fragen an dich. Ich brauche keine Details. Ja oder Nein reichen mir als Antwort. Ist das in Ordnung?“, fragte Asa ruhig. „Es muss auch nicht jetzt sein“, setzte er hinzu und hob abwehrend die Hände. „Hast du Hunger? Wenn du mir die Küche zeigst, kann ich auch was aufwärmen“, bot er an.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 11 Nov 2022 - 9:37

Stolz sein, darauf dass er fast eine 10 jährige angefallen hatte? Hector versuchte wohl irgendwas gutes an der Situation zu finden, um es ihm einfacher zu machen. Jack tat ihm den Gefallen und lächelte matt. Dann nickte er und schluckte gleichzeitig gegen die Panik an. Hector wollte ihn wieder alleine lassen, jetzt wo er sich nicht einmal sicher war, ob er sich wirklich im Griff hatte. Aber er sah auch, dass er irgendwas zu essen brauchte. Das Brennen in seiner Kehle hatte nicht nachgelassen. Alles was ihn gerade denken ließ war, dass es in dieser Gasse nach allem möglichen, aber nicht nach Menschen oder Blut roch. Ehe er sich umentscheiden konnte, war Hector auch schon weg. Und er hatte keine andere Wahl als zu bleiben wo er war. Normalerweise hasste er es, wenn Hector ihm auf diese Art Befehle erteilte, aber jetzt gerade war er sehr froh sich nicht fragen zu müssen, ob er es tatsächlich geschafft hätte sich nicht zu rühren. Es dauerte auch nicht lange, da kam sein Freund zurück und Jack hatte ein ganz anderes Problem. Er roch den Menschen schon bevor er sie sehen konnte, nur Hectors Worte hielten ihn an der Wand. Bisher hatte Hector immer darauf geachtet, dass er nicht so ausgehungert war, weswegen ihn die Reaktion seines Körpers ziemlich überraschte. Unangenehm überraschte. In dem Moment hätte er ohne zu zögern seine Zähne in die Frau geschlagen und jegliche Menschlichkeit in den Wind geschlagen. Genau genommen hielt ihn Hectors Befehl auch nicht davon ab, aber er gab ihm das nötige kurze Zögern um sich wieder etwas zusammenzureißen. Seine Augen konnte er trotzdem nicht von der Frau lassen, als sie auf ihn zukam. Er hatte das Gefühl zu sabbern vor Hunger, während er gleichzeitig echten Ekel vor sich empfand. Einen Moment rang er mit sich und seiner Abneigung wildfremde zu beißen, dann siegte sein Hunger. Als seine Zähne durch die Haut der Frau fuhr stöhnte er auf und schloss die Augen. Das war soo gut! Sein Verstand verabschiedete sich für eine Weile, während er diesen nagenden Hunger in sich stillte. Er fand nicht die Kraft wieder aufzuhören, was Hector wohl bemerkte. Sein Name drang durch den Nebel, der seine Gedanken umgab, und er wusste, dass Hector wollte, dass er aufhörte. Völlig irrationalerweise dachte er, dass Hector ihm seine Beute streitig machen wollte und ein Knurren drang aus seine Kehle, während er die Arme stärker um die Frau schloss. Hector sprach seinen Namen wieder aus, dieses mal mit mehr Nachdruck. Was Jack allerdings am Ende die Kraft gab sich loszureißen, waren die kühlen Finger in seinem Nacken. Er nutze Hectors Berührung als Anker, um sich aus seinem Rausch zu ziehen. Vermutlich keine Sekunde zu früh sprang er recht abrupt zurück und prallte gegen die Mauer hinter ihm. Die Frau sank langsam zu Boden, sichtlich durch den Blutverlust geschwächt und nur wenig später tat Jack es ihr gleich. "Gott..", stöhnte er leise, über seine eigene Handlung gerade entsetzt und versteckte den Kopf zwischen den Knien. Das war knapp gewesen. Wenn Hector nicht gewesen wäre, hätte er heute zum zweiten Mal einen Menschen umgebracht. Vampir sein konnte echt erschreckend sein.

Es dauerte nicht lange, bis Aglef sich wieder aufraffte. Asa war in der Wohnung und würde sicherlich suchen kommen, wenn er nicht wieder auftauchte. Und das letzte was er wollte war, dass ihn irgendwer Fremdes so schutzlos vorfand. Also riss er sich zusammen und verließ die Dusche. In die dunkelsten und weitesten Klamotten gehüllt (ohne sich bewusst dafür entschieden zu haben), trat er zögernd wieder in das Wohnzimmer. Asa war nicht verschwunden, wie er es gehofft hatte. Der jüngere sah zu ihm hoch und gab Aglef das Gefühl, dass er nicht leiden können würde, was als nächstes kam. Und tatsächlich fing er an Fragen zu stellen. Aglef konnte sich denken, was er wissen wollte und wusste, dass er es nicht wirklich ertragen würde darüber zu reden. Daher wandte er den Blick ab, ehe Asa ihm versicherte, dass ein einfaches Ja oder Nein reichen würde. Sicher, dass er die nächste Frage kennen würde, schlossen sich seine Arme um seinen Oberkörper und.. Die Frage erwischte ihn so kalt, dass er tatsächlich den Blick wieder auf Asa richtete. Er hatte richtig gehört. Der Junge fragte, ob er essen wollte. Aglef Blick veränderte sich ganz subtil und drückte damit die Einschätzung aus, die er von Asas Verstand hatte. Da es aber durchaus sein konnte, dass Asa vergessen würde, warum er hier war, hob Aglef die Hand und wies zur Tür. Passenderweise war die Küche nur ein Stück den Gang runter gegenüber des Wohnzimmers.
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Beitrag von Robyn So 13 Nov 2022 - 9:29

Jack so zu sehen, führte Hector nur einmal mehr als deutlich vor Augen, dass sein Freund jetzt ein Vampir war. Nicht, als hätte er es vergessen, mehr als… würde man es ihm zusätzlich einbläuen. Jack war ein Vampir. Hector ließ seinen Freund nicht aus den Augen, keine einzige Sekunde. Er ahnte schon, dass es dem Jüngeren nicht leicht fallen würde, sich von der Frau zu lösen. Daher schritt Hector schließlich auch ein, als es genug war. Zuerst nannte er Jacks Namen, dann fasste er ihn letztendlich im Nacken und wiederholte seinen Namen mit wesentlich mehr Nachdruck.
Kurz darauf sprang Jack zurück und gegen die Mauer. Hector sah nach der Frau, die zusammengesunken war und sah von ihr zu Jack hinüber, der inzwischen den Kopf zwischen die Knie gesteckt hat. „Jack. Jack, es ist in Ordnung. Sie braucht nur eine Pause und vielleicht etwas zu essen und zu trinken. Aber sie wird wieder… Wie… geht es dir? Hast du noch Hunger? Sollen wir… sollen wir nach Hause?“, fragte Hector.

„Kein… Hunger. Nehme ich an“, stellte Asa mit einer hochgezogenen Braue fest und hob daraufhin beschwichtigend die Hände. „Ich habe nur gefragt, weil es dich vorhin erwischt hat und du eine Weile gebraucht hast, bis deine Wunden verheilt waren. Ich bin davon ausgegangen, dass da ein bisschen Blut nicht schaden könnte. Aber wenn du keinen Appetit hast, verstehe ich das“, erklärte sich Asa und faltete die Hände ineinander. „Ich brauche nichts. Nicht jetzt.“ Der Jüngere sah zu Aglef hinüber, schob die Worte noch einen Augenblick in seinem Mund hin und her, ehe er sie schließlich aussprach. „Dieser Kerl. Kennst du ihn aus dem Labor?“, fragte er leiser, aber laut genug, dass er sich sicher sein konnte, dass Aglef ihn verstand. Es dauerte etwas, aber schließlich nickte der Ältere ganz leicht. In Asa zog sich der Magen zusammen. Er atmete tief ein, versuchte das Gefühl zu ignorieren und nickte leicht. „Und… war er damals schon ein Vampir?“, fragte Asa ruhig. Auch dieses Mal dauerte es wieder etwas, doch schließlich bestätigte Aglef den Verdacht des Jüngeren mit einem Kopfschütteln. Asa biss die Zähne aufeinander und spürte wieder dieses Gefühl im Magen. Als hätte er Steine geschluckt. Schwere, kalte Steine.
„Wenn er damals noch kein Vampir war… War er einer der Forscher?“, fragte er und brachte die Frage am Ende zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Als keine Antwort kam, nicht das leiseste Kopfschütteln oder Nicken, war das Antwort genug. Mit einem wütenden Schnauben sprang Asa auf und fing an, auf und ab zu tigern. „Er war einer von diesem Pack!“, knurrte er und sah aus, als würde er jeden Augenblick das Mobiliar kurz und kleinschlagen. Doch dann blieb er abrupt stehen und wandte sich mit gefährlich gefasster Miene Aglef zu. „Ich werde ihn finden. Und ihm den Kopf abreißen.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 15 Nov 2022 - 8:37

Hectors Worte taten wenig um Jack wirklich zu beruhigen, aber der schlimmste Hunger war besänftigt. Es lenkte ihn nicht mehr davon ab zu denken. Und er musste zugeben, dass Hector schon irgendwo recht hatte. Es war nichts passiert, auch wenn es sich für ihn anders anfühlte. Was aber viel mehr damit zusammenhing, dass ihm so deutlich wie eigentlich noch nie vor Augen geführt worden war, was es auch heißen konnte Vampir zu sein. Einen Moment hielt er noch seinen Kopf zwischen den Knien, dann hob er ihn und sah seinen Freund mit einem sehr zittrigen Lächeln an. "Alles gut. Nur der Schreck", sagte er heiser und schluckte dann trocken gegen den Resthunger an. "Zurück wäre vermutlich gut. Entschuldigung", fügte er hinzu und kämpfte sich wieder auf die Beine. "Was.. ist mit ihr?", fragte er und sah zur Frau, die immer noch etwas schwach auf dem Boden hockte. Er traute sich aber nicht näher an sie heran, in der Angst sich doch nicht beherrschen zu können.

Was Asa sagte hatte Hand und Fuß, er sollte vermutlich Hunger haben nach dem was passiert war. Aber er hatte keinen. Es war dem anderen anzusehen, dass ihn etwas beschäftigte und Aglef konnte sich auch denken, was er wollte. Mit wachsendem Entsetzen sah er dem folgenden Entgegen und fand doch keinen Weg ihm zu entkommen. Und dann stellte Asa auch die Fragen, die er befürchtet hatte. Aglef schaffte es nicht den Jüngeren anzusehen. Er hätte lügen können oder einfach gar nicht antworten. Trotzdem nickte er am Ende sehr leicht auf die erste Frage. Die zweite Frage war einfacher zu beantworten, Aglef schüttelte kaum merklich den Kopf und hoffte, dass die Neugierde des Jüngeren jetzt besänftigt war. Leider zog der die richtigen Schlüsse. Forscher. Ja, das war er wohl gewesen. Nicht nur einfach ein Mitläufer, er war einer der leitenden Personen damals gewesen, was Aglef erst viel später und viel zu spät herausgefunden hatte. Eine Frage, die er Asa nicht beantworten konnte. Was er scheinbar auch gar nicht musste. Als Asa aufsprang und wütend knurrte, wich Aglef instinktiv zurück, ehe er sich stoppen konnte. Der Jüngere hatte es zum Glück nicht mitbekommen, oder vielleicht auch leider nicht. Als dieser nämlich mit einem solch gefährlichem Gesichtsausdruck bedrohlich Aglef zuwandte, fühlte der sich nämlich wie ein Maus vor der Katze. Das Versprechen überforderte ihn ein wenig. Was sollte er darauß machen? Zum einen fühlte er sich unglaublich erleichtert, dass es jemanden gab der sich zwischen ihn und Mathijs schob. Er selbst wäre nämlich sicher nicht in der Lage irgendwas gegen ihn zu unternehmen. Auf der anderen Seite konnte er sich nicht vorstellen, dass es irgendetwas bringen würde. Er hatte gedacht Mathijs wäre seit einer Ewigkeit tot und begraben und jetzt tauchte er einfach so aus dem nichts putzmunter auf. Der Mann konnte einfach alles, schien es.

Müde rieb Casey sich das Gesicht und hatte schon längst aufgehört zu fragen, wann der ganze Mist eigentlich irgendwann mal aufhörte. Vermutlich war es Glück, dass es dieses Mal seinen Bruder traf. Jess würde ihn nie wieder aus dem Haus lassen, wenn ihm wieder was passierte, während sie nicht da war. "Und wer ist der Kerl?", fragte er Galon, völlig vergessend, dass er die Frage schon drei Mal gestellt hatte. Da Galon ihn allerdings auch zur Nachtschlafenderstunde aus dem Bett geklingelt hatte, musste er damit leben, dass Caseys Kopf nur halb arbeitete. "Ein Funktionär der Russen. Jael versucht gerade mehr seiner Vergangenheit herauszufinden. Aber das ist auch völlig egal, solange wir nicht wissen, warum er an deinem Bruder interessiert ist. Sie kennen sich scheinbar", wiederholte Galon nur ein wenig genervt. Casey nickte und machte dann noch ein zustimmendes Geräusch, damit sein Gesprächspartner auch mitbekam, dass er zugehört hatte. Er wechselte den Höhrer an das andere Ohr und zog einen Block zu sich um ein paar wirre Gedanken aufzuschreiben, denen er morgen nachgehen konnte. "Ehrlich gesagt denke ich nicht, dass Aglef in den letzten Jahrzehnten wirklich Leute kennengelernt hat", fuhr an Galon gerichtet weiter und hielt einen Moment in seinem schreiben inne. "Du sagst Aglef war verstört?"
Galon war das Zögern aufgefallen und hatte das Gefühl, dass Casey den selben Gedankengang hatte, der ihm auch schon gekommen war. "Du denkst er kennt ihn aus den Laboren?", sagte er, wobei er mehr feststellend als fragend klang. "Wir haben nie Hinweise dafür gefunden, dass Vampire tatsächlich persönlich in die Abläufe eingebunden waren. Es waren alles Menschen", rief er dem Älteren in Erinnerung, aber auch mehr um sich selbst wieder daran zu erinnern. Immerhin waren alle Drahtzieher und Mitarbeiter, die sie je hatten aufspüren können Menschen gewesen. Und Mathijs DeJaeger war schon eine recht lange Zeit in Russland gewesen. Gregori hätte ihn nicht auf so einen Posten gesetzt, wenn er nicht von dem Mann überzeugt gewesen wäre. Durch die Leitung hörte er, wie Casey müde ausatmete. "Ja. Ja, du hast recht. Ich.. Keine Ahnung, das einzige was mir einfällt, was Aglef Angst machen würde sind die Labore. Vielleicht bin ich einfach nur zu müde. Ich denke weiter darüber nach", versprach er. Dass Aglef noch etwas zu dem Thema sagen würde, darauf wollte er lieber nicht hoffen. Sein Bruder konnte verdammt stur und schweigsam sein, wenn er etwas nicht wollte. Und von Galons Erklärung hatte er den Eindruck bekommen, dass Aglef sich zu dem Thema DeJaeger nur über seine endgültige Leiche äußern würde. Galon schien mit dem Versprechen zufrieden zu sein, zumindest wechselte er das Thema, nicht unbedingt zu Caseys Freude.
"Gut. Ich werde dir eine Wache zuteilen. Und versuch gar nicht erst sie abzuschütteln. Wenn der Kerl hier ist um irgendwas von Aglef zu wollen, dann werden wir drauf achten, dass er nicht an ihn ran kommt. Und das heißt dass du dich gefälligst vorsehen wirst, was um dich herum passiert", entschied Galon ohne Widerworte zu akzeptieren. Jess würde ihm das Fell über die Ohren ziehen, wenn Casey etwas passierte und es passte ganz gut, dass Galon auch keine Lust hatte Casey schon wieder in irgendwelchen Schwierigkeiten zu sehen. Schicksalsergeben seufzte Casey, zu müde um wirklich zu wiedersprechen. Er konnte es sich dann aber doch nicht verkneifen: "Du tust so als würde ich von einer Klemme in die nächste Stolpern. Ich kann auch auf mich selbst aufpassen", zu murmeln. Was Galon überging. Vermutlich besser so. Die Argumente, die Galon gegen Caseys Behauptung ins Feld führen konnte, wären auch wirklich erdrückend gewesen. "Ich melde mich, wenn wir mehr wissen. Ach, und sprich bitte nicht mit Jess darüber. Aglef will nicht, dass wir irgendwem davon erzählen, also tust du besser auch so, als wüsstest du von nichts", fügte er noch hinzu und legte dann ohne Verabschiedung auf. Müde und etwas verwundert sah Casey sein Telefon an und ließ dann die Hände auf den Tisch sinken. Das sein Bruder keine Hilfe wollte, überraschte ihn wenig. Viel eher wunderte er sich, woher dieser DeJaeger gekommen war und was seine Verbindung zu Aglef war. Eigentlich konnte er nicht mit den Laboren in Verbindung stehen, Aglef hatte viele Jahre damit verbracht alles und jeden zu Jagen, der auch nur im Ansatz davon gewusst hatte. Jemanden wie DeJaeger hätte er sicher nicht einfach übersehen. Mit einem leisen Stöhnen ließ Casey den Kopf auf die Arme sinken. An Schlaf war nicht mehr zu denken, aber um wirklich nachdenken zu können war er auch zu müde.
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Beitrag von Robyn Fr 18 Nov 2022 - 9:32

Hector hatte einen Arm um die Frau gelegt, stützte sie und überlegte, wie er es am besten anstellte. Er könnte ihr ein Taxi rufen, dass sie nach Hause brachte. Waren sie nicht vorhin an einem Supermarkt vorbeigekommen, der rundum die Uhr geöffnet hatte? Sie könnten der Frau etwas zu trinken und Essen kaufen, das müsste reichen… Während er überlegte, sah er zu Jack hinüber, der schließlich auch wieder zu ihm aufsah. Hector lächelte milde und schüttelte den Kopf. „Schon in Ordnung. Den Brunnen habe ich schließlich gesehen“, sagte er und dachte ein bisschen wehmütig an seine dritte Münze, die irgendwohin verschwunden war. Ob das ein schlechtes Omen war? Hector zog blinzelnd die Brauen ein Stück nach oben, als Jack fortfuhr.
„Um sie muss ich mich noch kümmern-“ Hector brach ab, als ihm ein Gedanke kam. Vielleicht musste er das gar nicht. Vielleicht konnte sich jemand anderes um sie kümmern, dann konnte er Jack sobald wie möglich nach Hause bringen. „Warte kurz“ Hector zog sein Handy heraus, suchte eine Nummer heraus und wählte sie kurzerhand. Vielleicht hatte er ja Glück. Es dauerte einen Moment, dann wurde abgehoben. „Buona notte Alisa. – Ja. Ja, ich hatte dir doch erzählt, dass ich gerade in Italien bin- ja. Bist du gerade in Rom? … Hey, hör mal, könntest du mir einen kleinen Gefallen tun?“ Der Ältere schilderte knapp die Lage und kurz darauf legte er auf. „Wir müssen ein bisschen warten, aber Alisa kommt und kümmert sich um die Frau. Dann können wir zurück zur Wohnung. Ist das in Ordnung für dich, wenn wir noch etwas warten?“, fragte Hector.

Asas Kiefer wanderte hin und her, während er die Augen ein wenig nachdenklich zusammenkniff. Mathijs. Aglef wirkte nicht so, als ob er aus dem Nähkästchen erzählen würde (bzw. könnte). Trotzdem brauchte Asa noch ein paar Informationen. Wie alt war der Vampir? War er jünger als Asa? Je nachdem würde es für ihn kein Problem werden, ihn umzubringen. Zumindest nahm er das an. „Was glaubst du, wie alt er ist? Ist er älter als 300 Jahre?“, wandte sich Asa wieder an Aglef. „War er schon ein Vampir, also du dort warst?“ Asa war noch immer viel zu unruhig, als dass er sich einfach wieder setzen konnte. Er machte ein paar Schritte hier hin, dann ein paar dorthin.
„Vielleicht komme ich irgendwie an ihn heran… Ich könnte Jael fragen, ob ihm etwas einfällt, wie ich die Adresse oder den Aufenthaltsort herausfinden könnte“, überlegte er laut.


Zuletzt von Robyn am Sa 19 Nov 2022 - 23:25 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 19 Nov 2022 - 9:00

Wenn Jack etwas entspannter gewesen wäre, hätte er vermutlich mehr zum sightseeing gesagt. Immerhin hatte Hector mehr sehen wollen als nur den Brunnen. Und Jack ja auch. Aber jetzt rang er nur mit den Händen, während er versuchte nicht zu sehr auf die Frau zu achten. Es tat ihm jetzt schon ziemlich leid, dass er von ihr hatte trinken müssen um nicht völlig abzudrehen. Da half es auch nicht, dass Hector scheinbar auch nicht wirklich wusste, was er mit ihr tun sollte. Und dann telefonierte er plötzlich und erklärte was passiert war. Jack kannte die Frau nicht, mit dem sein Freund sprach, was es viel schlimmer machte zuzuhören, was er angerichtet hatte. Innerlich wandt er sich und setzte doch ein Lächeln für Hector auf. "Sicher. Kein Problem", antwortete er und verkniff sich hinzuzufügen, dass er es ja eh nicht schlimmer machen konnte. Oder sich gefälligst zusammenreißen konnte, wo er es schon verkackt hatte. Sie mussten dann auch nicht lange auf diese Alisa warten, die fröhlich in die Seitengasse geschlendert kam und Hector ausgelassen begrüßte. Ein wenig zu ausgelassen, für Jacks Geschmack, mit Küsschen links und Küsschen rechts. Ein wenig erschreckte Jack doch, wie wenig er mochte, was die Frau machte. Das war SEIN Freund. Und dabei kannte er die Italienische Begrüßung doch..

Aglef zuckte die Schultern auf Asas Frage. Woher sollte er wissen, wie als Mathijs war? Er konnte ja nicht einmal mit Sicherheit sagen, wann er ihn getroffen hatte. Damals hatte er schon lange aufgehört die Jahre zu zählen oder die Jahrzehnte zu verfolgen. Es war lange her. Länger als es irgendeinem Menschen möglich sein sollte zu leben, aber er war ja auch kein Mensch mehr. Ungebetene Erinnerungen überfielen Aglef, weswegen er einen Moment nicht mehr konnte als durchzuatmen und zu versuchen nicht vor dem Jüngeren schwach zu wirken. Nicht schwächer, als er eh schon wirkte. Aber danach wusste er zumindest wieder, was Mathijs Ziel die ganze Zeit gewesen war. Er war daran interessiert gewesen herauszufinden, wie Vampire sich vermehrten. Fortpflanzten, hatte er es damals genannt. Aglef hatte nicht gedacht, dass er es wissen wollte, weil er selbst einer werden wollte. Aber mit den Fakten vor der Nase, musste das wohl schon immer sein Ziel gewesen sein. Es wunderte ihn allerdings, dass er der Säuberung des Labors damals entkommen war. Viel hatte er davon nicht mitbekommen, sich nur Dinge im Nachhinein durch Gespräche der Forscher zusammengebastelt. Die Vorschläge von Asa, wie er an Mathijs heran kam, gingen ihm in den Überlegungen verloren. Er fragte sich allerdings langsam selbst, warum Mathijs hier war und was er von ihm wollte. Wenn er Vampir werden wollte, hatte er sein Ziel doch erreicht. Oder wollte er ihn nur weiter quälen? Aglef wurde schlecht und etwas schwach ließ er sich auf das Sofa sinken. Er würde ihn nie los werden..


Zuletzt von Schreibsel-Chi am So 20 Nov 2022 - 8:24 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Robyn So 20 Nov 2022 - 8:12

Hector war erleichtert und froh, als Alisa so schnell bei ihnen auftauchte. Sie trug einen Helm auf dem Kopf, den sie abschnallte und unter den Arm nahm, ehe sie auf Hector zukam und ihn begrüßte. „Danke, dass du so schnell kommen konntest. Und uns hilfst“, sagte er, kratzte sich an der Wange und lächelte schief. „Keine Ursache“, flötete sie und winkte ab. Dann fiel ihr Blick auf Jack, dem sie munter ein Lächeln schenkte. „Das ist Jack“, stellte Hector seinen Freund vor und wünschte sich, er hätte die beiden zu einem günstigeren Zeitpunkt miteinander bekannt machen können. „Jack, das ist Alisa Uccello. Sie und ich waren Galons und Victorias Trauzeugen vor ein paar Jahren“, machte er den Jüngeren mit der anderen bekannt. Alisa war in etwa so groß wie Hector, hatte dunkelbraunes, langes Haar und dunkle Augen, mit denen sie Jack neugierig musterte. Natürlich hatte sie schon gehört, dass Hector sich verguckt hatte und mit einem jungen Typen zusammen war. Sie war aber doch etwas überrascht, wie blutjung Hectors Freund tatsächlich war.

„Hey“, sagte Asa sanft, ging auf den Älteren zu und lehnte sich leicht zu ihm hinunter. „Aglef“, sagte er und betrachtete die Miene des anderen. „Hey“ Dieses Mal klang er nachdrücklicher und schnipste zusätzlich mit den Fingern, bis der Ältere zu ihm aufsah. „Egal wie. Ich kriege diesen Kerl und werde ihn aus dem Weg räumen. Und wenn es das letzte ist, was ich tu“, sagte Asa ruhig und gefasst. Er meinte seine Worte genauso. Er hatte ja nichts mehr zu verlieren, er scherte sich also nicht darum, sollte er dafür Ärger bekommen oder nicht.
Wenn Mathijs einst zu den Forschern in den Laboren gehört hatte… dann verdiente er den Tod. Eigentlich sogar noch viel Schlimmeres. Asa presste die Lippen aufeinander und sah Aglef an. Kein Wunder, dass der andere sich so verhielt wie er es tat. Ihm war sicherlich, als wäre sein schlimmster Alptraum Wirklichkeit geworden… „Für jeden sieht die Hölle anders aus“, murmelte Asa leise und richtete sich wieder auf. „Sehen wir zu, dass wir den Kerl beseitigen, bevor deine Freundin zurückkommt.“

Jimena hatte sich zurückgezogen, saß in eine Decke eingekuschelt auf ihrem Bett und starrte auf ihr Handy. Sie wollte Aglef eine Nachricht tippen, aber bislang schwebten ihre Finger nur bewegungslos über der Tastatur. Auf der einen Seite gab es so vieles, dass sie ihm sagen wollte, doch auf der anderen Seite wusste sie nicht wie. Oder ob jetzt dafür der richtige Zeitpunkt dafür war. So etwas sollte sie ihm besser persönlich sagen. Wenn sie wieder vereint waren…
Jimena lächelte bitter, tippte die Worte ‚Du fehlst mir. So sehr.‘ und löschte sie kurz darauf wieder. Damit wäre ihnen beiden nicht geholfen. Auch wenn sie wahr waren. Sie vermisste ihn, ohne ihn fühlte sie sich einfach nicht mehr… ganz an.
Jimena atmete tief ein und tippte schließlich eine unverfänglichere Nachricht. ‚Meinst du, du könntest mir beibringen, wie man Gitarre spielt, wenn ich wieder zurück bin? Ich glaube, das könnte mir helfen gefallen. Jimena‘

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 20 Nov 2022 - 8:59

Jacks Lächeln zur Begrüßung fiel etwas steif aus, was mehrere Gründe hatte. Seine Überraschung, die sich auf Hectors Vorstellung anschloss war aber sehr ehrlich. Victoria und Galon waren erst seit ein paar Jahren verheiratet? Er war immer davon ausgegangen, dass die beiden schon ewig gemeinsam Londons Geschicke leiteten. Und dann ließ sein Freund die nächste Bombe platzen. Alisa und er waren Trauzeugen gewesen. Jack mochte noch nicht alt sein und nicht viel über Hochzeiten wissen, aber eines wusste er: Der Trauzeuge und die Trauzeugin hatten eigentlich immer was miteinander. Und Hector war Frauen schließlich auch nicht abgeneigt, schon gar keinen, die so hübsch waren wie Alisa. Normalerweise hätte er sich seinen Teil wohl nur gedacht und nicht wissen wollen, was passiert war. Aber heute war nicht unbedingt sein bester Tag und die Nachrichten über Victoria und Galon hatte ihn schon überraschte. Er hörte sich die Worte tatsächlich auch sprechen und fragte sich, warum er es tat. Nur bremsen konnte er sich nicht und blieb daher etwas verschämt zurück, nachdem er den Mund wieder geschlossen hatte. "Dann hattet ihr was miteinander?!"

Als Aglefs Aufmerksamkeit von Asa wieder eingefangen wurde, zuckte Aglef kurz zusammen. Er hatte nicht gemerkt, dass der Jüngere auf ihn zugetreten war und fühlte sich plötzlich eingeengt, als dieser sich so über ihn beugte. Fast gefangen. Da half es auch nicht, dass Asa wütend aussah. Es war wohl als Fortschritt zu sehen, dass er seine spontane Panik unter Kontrolle hielt und nicht die Flucht ergriff oder Asa anfiel. Jimena wäre Stolz auf ihn, dachte er sarkastisch, gerade als Asa die Sprache auf sie brachte. Aglefs Blick wurde ein wenig Verzweifelt, als er daran dachte, dass sie zurück kommen würde und was wohl passieren würde, wenn Jimena da wäre. Oder - Gott bewahre! - Mathijs von ihr erfahren würde. Zumindest damit hatte Asa recht. Etwas musste passieren, bevor Jimena wieder kam. Nur eines würde er wohl nicht können. "Ich kann nicht. Nicht ihn", raunte er leise und sehr, sehr müde. Da bekam er kaum mit, wie sein Handy in seiner Jackentasche leise klingelte. Sein Blick wanderte kurz zur Jacke hinüber, aber er brachte die Kraft nicht auf, aufzustehen und nachzusehen wer sich meldete.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 17 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Mo 21 Nov 2022 - 9:02

Hector schüttelte den Kopf und wollte gerade seinen Freund beruhigen, als Alisa in schallendes Gelächter ausbrach. Sie lachte so heftig, dass sie sich den Bauch hielt und Hectors Schulter nur kurz berührte. Hector sah sie erst entgeistert, dann zunehmend verstimmter an. „In Ordnung, du hast deinen Standpunkt gerade mehr als deutlich gemacht, du kannst wieder aufhören zu lachen“, murrte der Ältere und verschränkte schnaubend die Arme. Alisa wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln und prustete noch immer, konnte sich aber tatsächlich langsam wieder beruhigen.
„Entschuldige – aber Hector ist wirklich nicht mein Typ, Kleiner“, wandte sie sich an Jack.
„Ja. Ihr Typ ist nämlich mehr so Damion. Außen hui, innen…“ „Hey, mir reicht das Äußere“, wandte sie ein und grinste schief. „Also… es freut mich sehr, Jack“, sagte sie und hielt dem Jüngeren ihre Hand hin. „Ich werde mich um die Frau kümmern. Aber dafür müsst ihr mich unbedingt hier besuchen. Morgen oder übermorgen“, raunte sie und wandte sich nun der benommenen Frau zu.

Asa nickte langsam. „Das verstehe ich. Dann übernehme ich das. Für dich“, sagte er und ergänzte in Gedanken, dass er das auch für alle anderen tat, die in den Laboren haben leiden müssen. So viele… und nur die Wenigsten hatten überlebt. Asa fasste sich Gedanken verloren an die Stelle, an der er die Kennnummer des Labors trug. „Vielleicht… vielleicht kannst du mir ja irgendwann einen Gefallen tun. Mir dabei helfen, mein Leben zu beenden… Wenn ich beschlossen habe zu sterben“, sagte er ernst und nahm dann mit Abstand neben Aglef auf dem Sofa Platz.
„Aber vorher… räume ich diesen Kerl aus den Weg. Mir ist egal, welchem Clan er heute angehört. Vielleicht ist die Konsequenz am Ende ohnehin, dass man mich zur Rechenschaft zieht. Dann musst du mir vielleicht gar nicht beim Sterben helfen“, sagte er und lächelte schwach. „Wir werden sehen.“

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Vampire-Das RPG IV - Seite 17 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Do 24 Nov 2022 - 9:03

Jack bekam das Gefühl in ein Fettnäpfchen gesprungen zu sein, als Alisa gar nicht mehr aufhörte zu lachen und Hector zunehmend düster aussah. Gut, es war auch der denkbar dümmste Satz, den er hatte fallen lassen können. Aber hey! War das nicht irgendwie eine Tradition, dass der Trauzeuge am Ende mit der Trauzeugin die Feier verließ? Und weder Alisa noch Hector waren Kinder von Traurigkeit. Zumindest kam Alisa ihm wirklich nicht so vor. Als die beiden dann klar stellten, dass Hector nicht Alisas Typ war (und ja, Damion schien so ziemlich der Typ für jeden zu sein), fragte Jack sich dann doch, ob es bedeutete, dass sie nur nicht gemeinsam verschwunden waren, weil Alisa nicht interessiert gewesen war. Und warum er sich das jetzt fragte war auch völlig unverständlich. Immerhin hatte er Hector damals noch gar nicht gekannt und überhaupt hatten sie größere Probleme. Auf die Alisa auch wieder zurück kam. Sie und Hector klärten noch ein paar Dinge und dann waren er und Hector auf dem Weg zurück zu ihrer Unterkunft. Jack hätte gerne die Nähe seines Freundes gesucht, aber nach dem wie der Abend gelaufen war, hatte er irgendwie nicht das Gefühl, dass er es tun sollte. Er hatte sich da ziemlich in die Nesseln gesetzt. Bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, hatte Jack tatsächlich keinen Ton von sich gegeben und ging auch eher nachdenklich in die Küche der Wohnung. Er musste schließlich immer noch irgendwie etwas essen, auch wenn die Frau wirklich geholfen hatte. Wobei er sich mittlerweile ein wenig über sich selbst wunderte, dass er sie überhaupt hatte anrühren können. Der Hunger war echt nicht zu unterschätzen..

So einfach? Aglef sah ein wenig überrascht zu Asa hoch und dabei zu, wie er sich zu ihm auf das Sofa setzte. Die Themen wurden immer abstruser. Er saß hier mit einem jüngeren Vampir und sprach darüber einen Mann umzubringen, der seit Jahrhunderten tot hätte sein sollen. Und als Gegenleistung wollte Asa, dass er ihn umbrachte? Wenn es nicht alles so schrecklich gewesen wäre, hätte Aglef es glatt für einen Traum gehalten. Und was sollte er dazu sagen? Asa beantwortete sich seine Frage ja schon fast selbst. Wenn Mathijs nur ansatzweise so war, wie er ihn in Erinnerung hatte, dann würde da jemand sehr mächtiges hinter ihm stehen, der sehr sauer wäre, wenn ihm was passieren sollte. Das Asa scheinbar Lebensmüde war, würde die Situation dann wohl vereinfachen. "Deinem Freund würde das sicher nicht passen", antwortete er am Ende leise und recht trocken. Auf Asas fragenden Blick fügte er: "Galon", erklärend hinzu.

Vics Name erschien im Display und das Gerät hatte kaum Gelegenheit zu klingeln, da hatte Galon auch schon abgehoben. Auf ihren Anruf wartete er jetzt schon die letzten Stunden. Sie hatten es so gehalten, dass sie anrief damit er nicht in irgendwelche wichtigen Gespräche hinein platze. "Liebling", sagte er und fühlte sich gleich besser, als er ihre Stimme hörte. "Wie läuft es bei euch? Konntet ihr schon Fortschritte machen?"
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Beitrag von Robyn Do 24 Nov 2022 - 9:54

Unter anderen Umständen hätte sich Hector sicher Gedanken darum gemacht, dass Jack auf ihrem Weg zurück zur Wohnung so schweigsam war. Allerdings war Hector selbst nicht nach Reden zumute. Nicht, nach der letzten Stunde. Er war innerlich hin und her gerissen. Einerseits war er unglaublich froh, dass Jack das Mädchen nicht angefallen hatte, dass er sich so weit selbst kontrollieren konnte. Aber andererseits hatte wirklich nicht viel zu einer Katastrophe gefehlt. Der heutige Tag ließ den Älteren wieder an sich und seinen Fähigkeiten als Erschaffer zweifeln. Wie hatte Galon das nur gemacht? Er hatte gleich drei Söhne verwandelt! An Damion wollte er nicht einmal denken – so viele Kinder wie er gehabt hatte, da wurde Hector ganz anders zumute. Er mühte sich schon mit seinem Freund ab, die Vorstellung, noch mehr Schützlinge zu haben, war… unvorstellbar. Jack würde ganz sicher der einzige bleiben.
Hector schloss hinter ihnen die Tür, als sie die Wohnung wieder erreichten. Jack verschwand, noch immer schweigend, in der Küche. Hector blieb einen Moment zurück, sah ihm nach und schlüpfte dann langsam aus seinen Schuhen. Jetzt gerade kam er sich obendrein unglaublich alt vor…
Hector seufzte und fuhr sich fahrig durch die dunklen Locken, ehe er seinem Freund in die Küche folgte. Dort blieb er jedoch im Türrahmen stehen, gegen den er sich leicht lehnte und von wo er aus Jack beobachtete. „Wie fühlst du dich?“, fragte er ruhig.

Asa lehnte sich vor und stützte seine Arme auf seinen Oberschenkeln ab. Als Aglef ihn ansprach, sah der Jüngere fragen zu ihm auf, woraufhin sich der andere erklärte. Galon. Ein bitterer Zug ließ seine Mundwinkel kurz nach oben zucken, ehe er wieder beiseite sah. „Er hat die letzten Jahrzehnte geglaubt, ich sei tot. Er wird damit klarkommen, wenn ich mir dann tatsächlich die Radieschen von unten anschaue“, sagte er mit einem winzigen Lächeln, das mehr traurig als fröhlich war. Außerdem hatte Galon genug Leute um sich. Familie, Freunde und nicht zu vergessen Victoria. Galon wäre nicht allein. Asa konnte sich ehrlich gesagt nicht einmal vorstellen, dass sein Freund lange um ihn trauern würde. In seiner Position ist er es sicher gewohnt, weiterzumachen, egal was passierte. Und Victoria? Asa runzelte leicht die Stirn. Er erinnerte sich an ein Gespräch mit ihr, in dem er sie gefragt hatte, wie es ihr ging… Victoria war nicht wie Galon. Bevor er jedoch genauer darüber nachdenken konnte, schob er diesen Gedanken beiseite. Sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen, war unnötig. Asa sah wieder zu Aglef hinüber. „Wie gut kennst du ihn?“

„Man könnte annehmen, du hättest das Telefon schon in der Hand gehabt, als es klingelte“, sagte Victoria leicht amüsiert, als Galon so zügig abgenommen hatte. Gleichzeitig hoffte sie, dass er nicht wirklich so dringend auf ihren Anruf gewartet hatte. Ihre Bedenken lösten sich auf, als er sie Liebling hatte, was ein warmes Lächeln auf ihr Gesicht zauberte.
Victoria saß in der Küche, allein. Jimena hatte sich als erste zurückgezogen und Jess und Phyllis waren noch etwas raus, spazieren gegangen. „Einen kleinen, ja. Oder vielleicht auch einen großen Fortschritt, das wird sich zeigen. Aber wir wissen nun zumindest, was Phyllis in diese missliche Lage gebracht hat. Was ist mit dir? Wie läuft es bei euch? Ich nehme an, London steht noch... Aber im ernst, ist alles in Ordnung, Galon?“

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 27 Nov 2022 - 8:39

Eher mechanisch holte Jack ein paar Beutel aus dem Kühlschrank (Hector wollte sicher auch was essen) und warf sie in die Mikrowelle. Die Bilder von heute gingen ihm dabei nur schwer aus dem Kopf, vor allem seine Gedanken dabei. Am Ende hatte es vermutlich Glück gehabt, dass es ein kleines Mädchen gewesen war, das ihn an Schwester erinnert hatte. Langsam war er sich wirklich nicht mehr sicher, ob er sich sonst hätte zurückhalten können. Als Hector ihn fragte, wie es ihm ging, musste er trocken lachen. Mit beiden Händen stütze er sich kurz auf die Arbeitsfläche, ehe er sich mit einem eher zweifelhaften Lächeln seinem Freund zuwandte. Ihm war schon klar, dass Hector sich schon wieder Vorwürfe machte und wollte verhindern es noch schlimmer zu machen. Also suchte er sorgfältig nach Worten, ehe er etwas sagte. "Erleichtert. Dass nichts schlimmeres passiert ist. Dass du da bist", sagte er mit einem kurzen, ehrlichen Schmunzeln in Hectors Richtung, ehe er mit einem kleinen Seufzen die Schultern zuckte. "Und ein bisschen schockiert. Ich hatte nicht gedacht, dass es so... so intensiv sein kann", gab er zu und rieb sich betroffen den Nacken. "Ich glaube ich schulde dir mehr Dank, als ich dir jemals zukommen lassen habe. Dafür, dass du immer drauf achtest, dass ich nicht zu hungrig werde. Ich dachte immer, dass ist mehr Übervorsicht von deiner Seite." Zum Schluss grinste er dann doch halb verlegen, weil er seinem Freund unterstellt hatte, dass er eine Gluck war, die Jack nichts zutraute. Womit Hector ja ganz offensichtlich Recht gehabt hatte. Zumindest mit dem Teil der Vorsicht.

Aglef kannte den Gesichtsausdruck und auch die Gedanken von sich selbst. Ähnlich wie Asa hatte er genau das immer von seinem Bruder gedacht. Ein wenig verlegen ließ er die Augen sinken und fragte sich, ob er Asa auf den Fehler in seiner Logik hinweisen sollte. Er kannte den Jüngeren gar nicht, aber so wund, wie er sich gerade fühlte, hatte er das Bedürfnis etwas zu tun, dass wenigstens irgendeine Situation besser machte. Zumindest durchsichtiger. "Sei dir nicht so sicher. Er steht nicht so gut da, wie du denkst. Und es ist immer schwerer, wenn man etwas wieder verliert", sagte er leise und sah Asa daraufhin eindringlich an. Er hatte kein Recht dem Jüngeren zu sagen, was er mit seinem Leben anstellen sollte, schon gar nicht, da er wusste wie schwer es war weiterzumachen, nachdem man eine Ewigkeit gequält worden war. Er ließ den Blick wieder sinken, als Asa ihn weiter zu Mathijs befragte. Alles in ihm zog sich zusammen und wollte nur weg und nie wieder auch nur daran denken. Er zuckte ausweichend mit den Schultern. Vermutlich antwortete er am Ende doch, weil er so sehr von Jimena gewohnt war, dass sie nachhakte. Und er sich so sehr wünschte sie wäre hier. "Nicht so gut, wie ich dachte. Eigentlich gar nicht", gab er leise zu. Es war alles nur ein Spiel gewesen, eine Fassade, die Mathijs ihm gezeigt hatte um an seine Ziele zu kommen. Um antworten zu bekommen. "Er war.. sehr überzeugend", fügte er hinzu und konnte ein Schaudern nicht unterdrücken. Die Stimme des Menschen klang ihm im Ohr, was er ihm nicht alles eingeflüstert und versprochen hatte. Und Aglef hatte ihm geglaubt, hatte sich an diesen Strohhalm geklammert obwohl er es nach so langer Zeit in Gefangenschaft besser hätte wissen sollen.

Galons Mundwinkel zuckten ehrlich amüsiert, als er Vics Anschuldigung lauschte. Die ja auch irgendwie zutraf. Er hatte das Telefon schon in der Hand gehabt, als es klingelte. "Gut", antwortete er warm auf ihre Zusammenfassung des Fortschrittes und fing schon an sich dafür zu hassen ihr gleich schlechte Nachrichten überbringen zu müssen. "Bist du alleine?", fragte er und fuhr erst fort, als sie das bestätigte. "Es gab einen Vorfall, mit einem unserer Gäste. Russischer Geschäftspartner. Anscheinend kennt er Aglef, was diesem nicht recht ist. Die beiden sind heute aufeinander getroffen und Aglef hat es buchstäblich von den Füßen gehauen. Er ist vor ein Auto gelaufen", fasste Galon knapp zusammen und rieb sich die Augen. "Er will nicht, dass irgendwer davon erfährt, schon gar nicht Jimena. Ich muss dich also bitten ihr nichts zu sagen. Welche Beweggründe Aglef dafür hat, kann ich dir nicht sagen, aber ich denke wir sind uns wohl alle einig, dass es ihr in ihrer momentanen Lage nicht helfen kann." Einen Moment schwieg er und überlegte, ob er seinen Verdacht wirklich mit Vic teilen sollte. Ihm fiel kein Grund ein, weswegen er es nicht tun sollte. "Wir haben den Verdacht, dass dieser Gast mit den Laboren zu tun hat. Aglefs Reaktion war pure Angst. Casey stimmt mir zu, dass er nichts kennt, was seinen Bruder sonst so aus der Fassung bringen könnte."
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Beitrag von Robyn Mo 28 Nov 2022 - 10:08

„Ja… Es kann verdammt intensiv sein“, stimmte Hector zu, stieß sich vom Türrahmen ab und betrat die Küche. Er nahm auf einem der Stühle Platz und sah zu seinem Freund auf. Seinem Freund, die Person, die ihm die Welt bedeutete… Hector musterte sein Gesicht, war froh, dass es wieder das Gesicht war, das er kannte. Nicht jenes, das dem Mädchen zugewandt gewesen war.
„Oh. Ich war übervorsichtig. Und ich werde es sicher noch eine Weile lang sein. Aber das bin ich, weil ich weiß, wie gefährlich die ersten Monate sind. Und weil ich nicht möchte, dass du meine Fehler wiederholst. Es reicht, dass ich sie gemacht habe. Und eine Trillion anderer Vampire vor dir“, sagte er mit einem schwachen Lächeln. „Und du schuldest mir gar nichts. Aber… ich schätze dennoch deinen Dank“, setzte er hinzu und sein Blick wurde merklich wärmer. „Entschuldige. Ich bin mir sicher, du bist von meiner Art bestimmt oft genervt. Nur… naja, diese Situation ist immer noch irgendwie ungewohnt für mich.“

Asa hob erst eine, dann beide Brauen. Ihn beschlich das Gefühl, dass Aglef gar nicht von Galon sprach. Und so verkniffen, wie der Ältere eben noch dreingesehen hatte, hatte er eine Vermutung, von wem er stattdessen redete. Mathijs. Besser, er sprach den Irrtum an. Er wollte nicht, dass sich Aglef jetzt durch dieses Thema quälte. Es war offensichtlich, dass sich seine Gedanken um nicht anderes kreisten.
Der Jüngere räusperte sich und fuhr sich ein wenig unwohl über den Nacken. „Ich, uhm… habe mich wohl undeutlich ausgedrückt. Entschuldige. Ich meinte Galon. Wie gut kennt ihr euch?“, fragte er und hoffte, Aglef damit vielleicht ja ein wenig ablenken zu können.

Zuerst saß Victoria, doch im Laufe dessen, was Galon ihr übers Telefon erzählte, stand sie wieder auf und ging unruhig durch den Raum. Am Ende seufzte sie und fasste sich an die Stirn. „Ein Teil von mir wünschte sich, du hättest es mir nicht erzählt“, sagte sie und lehnte sich gegen die Küchenzeile. Ihr gefällt es nicht, eine solche Neuigkeit vor Jimena Geheim zu halten. Doch sie musste auch Galons Punkt zustimmen, dass dieses Wissen Jimena nicht helfen würde. Wahrscheinlich würde die Ältere ihre Sachen packen und sofort nach London zurückfliegen, um Aglef beizustehen. „Der andere Teil ist natürlich froh, dass du es getan hast. Wie geht es denn Aglef momentan? Ist er in Sicherheit?“, fragte sie leise nach. „Kannst du diesen Gast vorläufig unter Arrest setzen? Bis das geklärt ist. Und du sagtest russischer Geschäftspartner – gehört er zu Gregorowich?“, hakte Victoria nach, pausierte kurz ihre Flut an Fragen, um dann doch etwas hinzuzufügen. „Wenn du mich brauchst, komme ich zurück. Du musst es nur sagen.“ Sie meinte ihr Angebot aufrichtig. Wenn er sie bräuchte, würde sie für ihn da sein.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 29 Nov 2022 - 9:26

"Doch, ich schulde dir Dank", widersprach Jack ernst aber mit einem Lächeln. In der Diskussion würden sie vermutlich nie eine übereinstimmende Position kriegen. Daher sagte er auch nichts zu dem Thema Schulden, auch da würden sie sich nicht einigen. Den Blick erwiderte er dafür bereitwilliger und trat zu seinem Freund an den Tisch. "Nach heute, mag ich dein übervorsichtig. Es hat mich genervt, dass muss ich zugeben, aber glaub nicht, dass die Situation nur für dich ungewohnt ist", sagte er und legte seine Hand an Hectors Wange. "Das ist das Gute daran. Es ist für uns beide ungewohnt, also helfen wir uns beide da durch zu kommen. Du sorgst dafür, dass ich kein Mist baue und ich sag dir, wann du die Zügel ruhig etwas lockerer lassen kannst, okay?"

Verwundert sah Aglef in Asas Richtung, als dieser merklich verlegen wurde. Er hatte das Thema doch aufgebracht und drüber reden wollen. Und jetzt fing er an und wollte die Antworten nicht hören? Und dann klärte er auf, was er eigentlich gemeint hatte. Schockiert saß Aglef einen Moment da und konnte Asa nur ansehen. Da hatte Aglef etwas sehr intimes preis gegeben und dann völlig ohne Grund, nur weil er nicht aufgepasst hatte. Noch dazu bei jemanden, den er nicht kannte und der ihn trotzdem in einem seiner verwundbarsten Momente erlebt hatte. Innerlich machte er in dem Moment dicht, das war mehr, als er ertragen konnte heute. Sein Gesicht wurde ausdruckslos, ehe er den Blick von Asa wieder abwandte und die Schultern zuckte. "Nicht sonderlich. Mein Bruder kennt ihn besser", sagte er schlicht.

Den Teil mit Victorias Wunsch konnte Galon sehr gut nachvollziehen. Ihm wäre es auch lieber, wenn er nichts davon gewusst hätte. Leider war er hineingezogen worden und Vic musste bescheid wissen, falls die Situation hier aus dem Ruder laufen sollte. Mit einem Schmunzeln bewunderte er seine Frau dafür, dass sie die richtigen Fragen stellte. "Asa ist bei ihm, daher hoffe ich, dass er so sicher ist, wie es gerade geht. Ja, er gehört zu Gregorowich, der hat sich auf meinen Anruf aber noch nicht gemeldet. Und leider kann ich ihn nicht in den Arrest setzten. Ich würde gerne, habe aber keinen plausiblen Grund dafür, Aglef hat mir keinen geliefert. Außerdem hat er das Weite gesucht. Er hat Cawley den Schlüssel gegeben und gemeint er wäre gezwungen sich eine andere Unterkunft zu suchen. Jael ist dran Infos zusammenzusammeln und am Besten auch herauszufinden welche Immobilien die Russen hier in London haben", antwortete er auf ihre Fragen und fügte den nächsten Satz viel wärmer und milder hinzu: "Immer. Es wird nie der Moment kommen in dem ich dich nicht brauchen werde. Aber nein, bleib. Wir wissen beide, dass es wichtig ist, was ihr da macht. Wenn du plötzlich abreist, wird kein Erfolg mehr zu erwarten sein. Sollte sich hier irgendetwas ändern und ich dich brauchen, werde ich nicht zögern dich zu rufen, also lass uns erstmal versuchen jeweils unsere Probleme zu lösen."
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Beitrag von Robyn Mi 30 Nov 2022 - 9:18

Hector schnaubte und winkte mit einem schiefen Lächeln ab, als Jack darauf beharrte, ihm seinen Dank zu schulden. Was das betraf, waren sie sich eindeutig nie einig. Das schien auch Jack bewusst zu sein, denn er ging nicht weiter darauf ein. Stattdessen erklärte er kurz darauf, dass er Hectors Übervorsichtigkeit nach heute mehr zu schätzen lernen würde. Und dass diese Situation für sie beide ungewohnt war. Das stimmte natürlich.
Hector sah seinen blinzelnd mit einem undurchdringlichen Blick an, als Jack ihm eine Hand an die Wange legte. Da durch zu kommen. Jacks Formulierung wiederholte sich mehrere Male im Kopf des Älteren. Hoffentlich. Hoffentlich kamen sie da irgendwann durch… ohne, dass es sie am Ende vielleicht auseinander brachte. Hector schluckte. Dabei war ihm klar, dass das zwischen ihnen beiden nicht für immer halten würde. Nicht hielt für immer. Schon gar nicht bei Vampiren und erst recht nicht bei Hector…
Er lächelte leicht, lehnte seine Stirn an die seines Freundes und schloss die Augen. „Das klingt fair. So sollten wir es machen“, antwortete Hector und hoffte, dass seine Stimme nicht zu belegt klang.
„Und irgendwann, das verspreche ich dir, werde ich die Zügel beiseitelegen.“ Dein Handy summte und Hector lehnte sich seufzend zurück, um einen Blick darauf zu werfen. „Alisa. Sie hat geschrieben, dass sie die Frau nach Hause gebracht und hat versichert, dass es ihr gut geht“

Kurz fragte sich Asa, ob er vielleicht besser gar nicht auf das Missverständnis hätte hinweisen sollen. Aglef wäre es sicher lieber gewesen. Jetzt gerade machte er aber gar kein Gesicht, keine Mimik. Er machte einfach dicht, zumindest emotional. Verbal wenigstens nicht, was Asa freute.
Er entspannte sich wieder und nahm sich vor, das andere Thema erst einmal nicht mehr anzuschneiden. „Dein Bruder?“ Asa runzelte die Stirn und rief sich in Erinnerung, was er über den anderen wusste. Er war Jess Freund, sein Name fing mit C an (so viel hatte er sich gemerkt) und er war aktuell ein Mensch. „Hat er Galon durch Jess kennengelernt, oder kannten die sich schon davor?“, fragte Asa und versuchte sich daran zu erinnern, wie lange Jess und Casey eigentlich inzwischen zusammen waren. Bisher hatte er ja nur mit Jess zu tun gehabt… „Sehen du und dein Bruder euch sehr ähnlich?“, fragte Asa und hob neugierig eine Braue.

Asa? Victoria hob erstaunt die Brauen, sagte jedoch nichts, da Galon weiter ihre Fragen beantwortete. Als er von Gregorowich berichtete, der sich noch nicht gemeldet hatte, schnaubte Victoria. Sie war früher gelegentlich in Russland gewesen und hatte dort mit besagtem Clanführer zutun gehabt. Sie hielt nicht viel von ihm und war daher auch nicht überrascht, dass er sich noch nicht gemeldet hatte. Nachdenklich biss sich Victoria auf die Unterlippe und gab ihrem Ehemann recht, dass er in diesem Fall wohl diesen Kerl nicht einfach in Arrest setzen konnte. Leider.
Blinzelnd sah sie auf, als sich Galons Ton veränderte und er auf ihre letzten Worte einging. Zuerst lächelte sie leicht, warm, doch dann zuckten ihre Mundwinkel wieder nach unten. Ja, das, was sie hier taten, war wichtig, aus verschiedenen Gründen. Aber Victoria hatte nicht wirklich das Gefühl, helfen zu können. Jesaiah hatte alles ganz gut allein im Griff. Sie brauchte kein Backup in Form einer älteren Vampirin. Nein… Victoria war nicht unbedingt als Unterstützung hier. Eigentlich war sie hier, weil sie selbst Probleme hatte. Und wie sie das dachte, sprach Galon davon, dass sie versuchen sollten, jeweils ihre eigenen Probleme zu lösen. Beinahe hätte sie aufgelacht.
„In Ordnung“, sagte sie leise und atmete tief ein.
„Ich hoffe, Jael kann etwas finden. Vorausgesetzt der Kerl hat sich nicht inzwischen abgesetzt und hat das Land verlassen, weil er gemerkt hat, dass ihr ihm nicht mehr traut“, gab Victoria zu Bedenken. „Meinst du, Gregorowich kennt die Vergangenheit seines Clanmitglieds? Dass er vielleicht etwas mit den Laboren zu tun hat?“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 2 Dez 2022 - 8:58

Obwohl Jack der Schreck immer noch in den Knochen steckte, musste er leise lachen, als Hector versprach irgendwann die Zügel wegzulegen. "Das hoffe ich doch schwer", antwortete er mit einem Schmunzeln. "Soweit ich das verstanden habe ist diese Bindung ja nicht ewig so stark, also wirst du irgendwann gar keine andere Wahl haben." Mit einem warmen Lächeln ließ er die Hand wieder sinken, gerade als Hectors Handy vibrierte. Tatsächlich war er über die Nachricht so erleichtert, dass er sich setzen musste. "Das ist gut", sagte er nach einem Moment und schenkte Hector einen dankbaren Blick. "Ich werd mich wohl bei Alisa auch noch mal bedanken müssen. Dafür bin ich ihr echt was schuldig."

Aglef schaute nicht mehr in Asas Richtung, aber das dieser das Gespräch einfach weiter führte und nicht weiter auf Aglefs Misverständnis oder dessen Seelenstripteas einging, half ihm tatsächlich dabei die Situation zu ertragen. "Vorher. Denke ich", antwortete er leise auf die Frage des Jüngeren. Er wusste es tatsächlich nicht, aber aus den Hinweisen in den Gesprächen hatte er geschlossen, dass sein Bruder schon wesentlich länger in London war, als er Jess kannte. Asas letzte Frage zog Aglefs Blick dann doch auf den Jüngeren. Meinte er das ernst? Ob sie sich ähnlich sahen? "Zwillinge", sagte er trocken mit einem passenden Blick, ehe ihm einfiel, dass es nicht mehr wirklich zutraf bei ihnen. Ein wenig verwirrt blinzelte er, ehe er sich wieder im Griff hatte und keine Regung zeigte. "War zumindest mal so."

Stumm seufzte Galon, als seine Frau zustimmte nicht zu kommen. Er wünschte sie sich her, aber das logische und sinnvollste wäre, wenn sie blieb wo sie war, solange sie nichts genaueres wussten. Vermutlich wäre es danach immer noch schlauer, damit sie nicht in die ganze Chose reingerissen wurde. Also konzentrierte er sich auf ihre Fragen. "Nein, ich denke nicht, dass Gregorowich etwas davon weiß. Er hat eine fragwürdige Moral und ich würde ihm nichts anvertrauen, worauf ich Wert lege. Aber er würde nicht mit Menschen Geschäfte machen, die Vampire einsperren und Foltern. Er hängt an seiner Haut. Nein, ich denke er hat keine Ahnung was sein Goldjunge hier treibt oder früher getrieben hat", antwortete er und überlegte eine Weile. "Es könnte sein, dass niemand wirklich davon weiß und es nichts gibt, was wir finden können. In dem Fall werden wir wohl darauf hoffen müssen, dass Aglef etwas sagt." Seiner Stimme konnte man anhören, für wie wahrscheinlich er das hielt. Besser Jael fand etwas.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 17 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn So 4 Dez 2022 - 6:16

Sprung auf den nächsten Abend, Samstag, den 28. November

“Asa?“ Er sah auf und im nächsten Augenblick sprang er so hastig auf die Beine, dass der Stuhl beinahe umfiel. Dort an der Tür stand Mabel. Zuerst blinzelte er ungläubig, doch dann ging er auf sie zu, riss die Arme weit auseinander und zog sie an sich. Lächelnd ließ sie sich von ihm umherwirbeln und dann wieder ganz, ganz fest an sich drücken. Er konnte sein Glück kaum glauben. Mabel, seine Mabel. Mit einem warmen Blick legte er eine Hand an ihr Gesicht und… spürte sie nicht. Da war nichts. Und dann war es schlagartig offensichtlich. Sie war nicht echt. Wie auch? Sie war tot. Langsam ließ er seine Arme sinken und sah Mabel traurig an.
„Ich träume…oder? Du bist nicht da, nicht wirklich… Du bist fort“. Asa wich zurück, während sie ihn weiterhin unverändert anlächelte.
„Ich bin doch hier“ Mabel machte einen Schritt auf ihn zu und tippte ihm mit dem Finger gegen die Brust, dort, wo sich sein Herz befand. „Hier. Genau hier bin ich“, sagte sie und ihr Lächeln war warm und sanft. Ihre Worte nahmen ihm alles. Asa drehte sich weg, das Gesicht vor Schmerz und Trauer verzerrt. Flüchtig spürte er ihre Berührung, wie sie nach seiner Hand fasste, dann nach seinem Kinn, um es zu sich zu drehen. „Und hier bin ich auch“, hauchte Mabel und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Asa schluchzte leise und schloss die Augen. In ihm war so viel Schmerz… Er vermisste sie so sehr. Aber das hier, das war nicht sie. Das war nur ein Traum, eine Erinnerung.
Und irgendwann würden auch die verblassen… bis er von ihr nicht mehr als verschwommene Bilder und einen Namen hatte. Einen Namen und eine schreckliche Leere in seinem Herzen.
„Es tut mir so leid, Mabel“, flüsterte er und öffnete langsam wieder seine Augen.
Mabel war seinem Gesicht so nah, blickte ihn mit ihrem warmen Blick an und strich ihm übers Gesicht. „Weißt du noch, was du zu mir gesagt hast, nachdem wir aufgestanden waren? An dem Tag, an dem wir getrennt wurden?“, fragte sie ruhig. Asas Augen weiteten sich, dann schüttelte er den Kopf, weinte und sank auf seine Knie.
„Asa. Was hast du zu mir gesagt?“, fragte sie und umfasste sein Gesicht mit beiden Händen, nachdem sie sich vor ihm niedergekniet hatte. „Ich-Ich“, er schluckte und schluchzte lauter.
„Ich sagte, ‚Heute wird bestimmt ein guter Tag. Wie jeder Tag an deiner Seite‘“ Asa weinte bitterlich und seine Schulter bebten, als Mabel ihre Arme um ihn legte. Er erinnerte sich an diesen Tag. Keine Sekunde davon hatte er vergessen. Fast jeden Tag rief er sich ihn in Erinnerung… jener Tag, an dem er sie verloren hat. Seine Liebe, seine engste Vertraute und Gefährtin.
„Du konntest es nicht wissen, Asa… Du wusstest nicht- kannst nichts dafür, was passiert ist“, versuchte sie ihn zu trösten. „Gib nicht auf, Asa. Gib noch nicht auf.“

Asa erwachte, seine eigenen Schluchzer hatten ihn geweckt. Tränen rannen ihm über das Gesicht, während er sich einen Arm darüberlegte. Wie… wie sollte er nur ohne sie leben? Seit 15 Jahren versuchte er das herauszufinden… Er nahm seinen Arm von seinem Gesicht und krallte seine Finger in das Shirt, auf Brusthöhe, dort, wo es ihn am meisten schmerzte. Dieses dumpfe, unleidliche Gefühl der Leere.

„Und? Fühlst du dich bereit?“, fragte Hector neckend, nachdem er Jack Blut eingeschenkt und ihm sein Glas gereicht hatte. Heute stand Jacks erste Therapiesitzung an. Sie hatten vereinbart, dass er ihn begleiten würde. Hector würde alles tun, wenn es seinem Freund nur irgendwie helfen würde. Erst recht nach dem gestrigen Abend. Nach dem Vorfall waren sie nicht mehr hinausgegangen. Sie hatten sich zwar um eine gelöstere Stimmung bemüht… aber Hector hatte dennoch später schlecht geschlafen. Heute würde er sehr genau darauf achten, dass Jack ausreichend aß, bevor sie sich nach draußen begaben. Wenigstens war diese Therapeutin (oder Psychologin?) eine Vampirfrau. Und so weit er gehört hatte, alt genug, um sich gegen Jack notfalls zur Wer zu setzen.
„Denk dran, es ist eine Probesitzung. Du kannst ganz entspannt an die Sache herangehen und einfach schauen, ob das etwas ist…“, sagte Hector und lächelte seinen Freund mitfühlend an.

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Vampire-Das RPG IV - Seite 17 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Di 6 Dez 2022 - 8:12

Es war ein Fehler gewesen Asa nachzugeben und ihn auf dem Sofa schlafen zu lassen. Als ob Aglef ohne Jimena alleine schlafen konnte und schon gar nicht nach der aufreibenden Nacht, die er gehabt hatte. Er blieb ein paar Stunden noch im Zimmer, bis ihn seine Gedanken hinaus trieben. Erst als er die Tür leise hinter sich geschlossen hatte, war ihm eingefallen, dass er nicht auf seiner Gitarre spielen konnte ohne Asa zu wecken. Zumindest nicht richtig. Aber hier in London hatte er die Halbresonanzgitarre.. Wenn er es sehr vorsichtig machte, würde Asa vielleicht nichts mitbekommen. Also war er in das Wohnzimmer geschlichen und hatte sein Instrument geholt. In der Küche versuchte er sich dann mit den Klängen zu beruhigen, musste aber schnell einsehen, dass es eindeutig nicht die Zeit für fast lautloses spielen war. Und dann lenkten ihn Geräusche ab. Es dauerte einen Moment, ehe er erkannte, dass Asa einen Namen rief. Die darauf folgenden Geräusche kannte er auch nur zu gut; von sich selbst und von Jimena. Egal was Asa träumte, es war sicherlich nichts angenehmes. Aglef fühlte sich wie ein Voyeur und konnte doch nichts tun. Mit einem leisen Seufzen legte er die Gitarre beiseite und wärmte ein wenig Blut auf, mit dem er schließlich ins Wohnzimmer ging und es neben Asa auf den Tisch stellte. Nichts was helfen würde, aber es konnte ablenken.

Nervös nahm Jack das Glas entgegen und grinste dann etwas unüberzeugend. Nein, er fühlte sich gar nicht bereit. Dabei war das echt eine gute Idee, irgendwas musste sich schließlich ändern und dabei brauchte er Hilfe. Nur jetzt gerade hätte er alles dafür gegeben, wenn er den Termin hätte verschieben können. "Ich weiß, ich weiß", murmelte er und nahm einen zögerlichen Schluck. "Ich weiß auch gar nicht, warum ich jetzt so nervös bin. Es ist ja nicht, als müsste ich irgendwem was beweisen", fügte er hinzu und verschluckte sich fast, als ihm aufging, dass er das doch irgendwie musste. Immerhin wäre Hector auch dabei und den wollte er nicht enttäuschen.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 17 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Mi 7 Dez 2022 - 9:12

Rubina warf einen Blick in den Krabbelstall, in dem Anthea saß, dann nahm sie auf dem Sofa Platz und zückte ihr Handy. Jael hatte ihr gestern erzählt, dass Aglef in einem Unfall involviert gewesen war. Sie hatte ihm daraufhin einige Fragen gestellt, hatte aber das Gefühl gehabt, dass Jael lieber schleunigst das Thema wechseln wollte. ‚Hey Aglef, hättest du Lust heute bei mir vorbeizukommen? Anthea ist momentan noch wach, solange könnten wir ein bisschen Gitarre spielen. Oder du könntest mir beim Schrauben an meinem neuen PC helfen. Es gibt das noch ein paar Dinge, die ich gerne ausprobieren möchte. Melde dich doch kurz, Ruby‘.

Als Aglef mit dem Glas hereinkam, hatte sich Asa inzwischen aufgesetzt. Er saß da, das Gesicht noch tränennass und blickte stumm auf seine Arme. Er trug zum Schlafen nur ein Shirt mit kurzen Ärmeln und Boxershorts. Von der Hüfte abwärts war er mit einer dünnen Decke zugedeckt, doch oben sah man nun diverse helle Narben, die seine Arme zierten, sowie jene Nummer, mit der man ihn im Labor markiert hatte. Mit beinahe leerem Blick drehte Asa den Kopf, als Aglef das Glas auf dem Tisch neben ihm abstellte. Blinzelnd nahm er es langsam in den Fokus und sah dann zu dem Älteren. Schweigend nickte er ihm zu, fuhr sich dann langsam mit der Hand übers Gesicht, danach fahrig durchs Haar und anschließend langte er nahm seinem Pullover, den er sich überstreifte. Erst daraufhin nahm er das Glas und nippte daran. „Entschuldige. Falls ich- falls ich laut war. Normalerweise schlafe ich nicht viel. Wegen der Träume.“

„Das nicht… aber es ist eine ungewohnte Situation. Etwas Neues. Und sich jemandem, den du nicht kennst, anzuvertrauen, kann da einen durchaus nervös machen… Womit ich dir hoffentlich nicht noch mehr Gründe gegeben habe, nervös zu sein“, setzte Hector mit einem entschuldigenden Lächeln hinzu. „Hör zu, probiere es einfach. Und wenn du merkst, dass dir die Frau irgendwie unsympathisch ist und du das nicht kannst, dann ist das eben so. Dann finden wir eben wen anderen. Und denk dran, ich bin bei dir“ Der Ältere schenkte seinem Freund ein warmes Lächeln und nippte schließlich auch aus seinem eigenen Glas. Er hoffte, er konnte Jack mit seiner eigenen Ruhe irgendwie helfen. Sie würden das einfach probieren, mehr konnten sie nicht machen.

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