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Vampire-Das RPG IV

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Vampire-Das RPG IV - Seite 10 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 28 Jan 2022 - 8:49

So schwer und doch zu wenig. Ihm kribbelte unwohl die Haut zwischen den Schulterblättern, während er auf Jimenas Reaktion wartete. Am Ende war er von sich vermutlich ebenso enttäuscht wie Jimena. Er wusste, was sie hatte hören wollen und hatte es nicht geschafft ihr auch nur eine Spur davon mitzuteilen. Verwunderlich war es da wohl nicht, dass sie nicht bleiben wollte. So war das bei normalen Personen, die wollten hören, was andere dachten und fühlten. Aglef hatte schon länger gefürchtet, dass der Tag kommen würde an dem Jimena nicht reichte, was er bieten und geben konnte. Er hatte auf mehr Zeit gehofft, aber er musste wohl mit dem zufrieden sein, was er bekommen hatte. Kurz atmete er stoßweise durch, dann stieß er sich vom Tisch ab und wandte sich Jimena wieder zu. Nicht nur ihre Worte distanzierten sich von ihm, sie hatte sich auch räumlich entfernt. Körpersprache war für Aglef schon lange aussagekräftiger als alle Worte die gesprochen werden konnte und Jimena schrie förmlich, dass sie weg von ihm wollte. Und sie schien Angst zu haben, dass er eine Szene machen würde, sie konnte nicht einmal mehr seinem Blick begegnen. Er nickte und wandte sich der Tür zu. Besser er stand ihr nicht im Weg, wenn sie gehen wollte, er wollte nicht Schuld sein, dass sie sich nicht traute. Er war schon fast aus der Küche hinaus, als ihm einfiel, dass sie sein Nicken wohl gar nicht gesehen hatte. "Sicher...", er zögerte, wollte noch etwas sagen. Und konnte es wieder nicht. "Sicher", murmelte er wie zu sich selbt und gab Jimena dann den Raum, den sie brauchte.

Hector wollte ihn mit den Worten sicherlich nur aufmuntern, aber obwohl Jack das wusste half es. Er grinste schief, bis Hector zu dem Teil mit der Pädophilie kam. Da verzog er das Gesicht ein wenig angewidert. Die Vorstellung alleine war schon eklig. Ein wenig schockiert stellte er fest, dass es wohl so zwischen ihnen gekommen wäre, wenn er nicht außerplanmäßig gestorben wäre. "Wow.. Das ist eine ganz neue Dimension von eklig. Da bin ich fast froh, dass ein Verrückter mit Bombe in London rum lief", sagte er und schüttelte sich. Kaum hatte er es ausgesprochen da hatte er wieder den säuerlichen Geschmack in der Kehle. Aber er wurde besser, die Erinnerung war scheiße und die Panik nicht weit weg, aber er war noch ansprechbar und wusste was er tat. Das war doch schon mal ein Anfang.

Die Fahrt durch die Stadt dauerte Ewig. Es war noch recht früh in der Nacht und die Straßen dementsprechend voll. Viel Zeit für Damion um immer genervter über Phyllis Verhalten zu werden. Der Taxifahrer war der einzige Gund, warum seine Tochter jetzt nicht schon die Ohren langezogen bekam. Die Zeit hatte auch gereicht um Damion davon zu überzeugen, dass Phyllis das ganze so gar nicht mehr unter Kontrolle hatte, egal was sie sagte. Was wiederum hieß, dass sie abhängig war. Was nicht gut war. Das war vor allem ein Problem von dem er nicht wusste, was er dagegen tun sollte. Außer Phyllis einzusperren, wofür sie eindeutig zu alt war.

Reichlich derangiert kamen Vic und Galon an ihrer Wohnung an. Kaum war die Tür hinter ihnen geschlossen konnte Galon ein Grinsen nicht mehr unterdrücken. "Ich würde behaupten, wir haben es heute geschafft uns zu benehmen, als hätten wir unser erstes Jahrhundert noch nicht hinter uns", sagte er und lehnte sich zu Vic um ihr einen Kuss zu geben. Dabei fiel ihm auf, dass sie irgendwelchen Dreck in den Haaren hatte. Da es bei ihm sicher ähnlich aussah und die Haare auch nicht die einzigen betroffenen Stellen sein konnten, war es wohl Zeit den nächsten, vernünftigeren Part des Abends zu starten. "Duschen oder lassen wir uns ein Bad ein?"
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Beitrag von Robyn Fr 28 Jan 2022 - 9:54

Hector lachte, zuckte mit den Schultern und wurde dann etwas ernster, als er bemerkte, wie sich die Stimmung veränderte. London. Der Anschlag. Mit einem matten Lächeln knuffte er seinen Freund leicht, um ihn aus seinen Gedanken und etwaigen Erinnerungen zu holen. „Streng genommen, wäre so oder so ich der Pädophile“, raunte er und zuckte mit einem entschuldigenden Lächeln die Schultern. „Hilft es, wenn ich dir versichere, dass ich mich ausschließlich in deine innere Werte verliebt habe?“, fragte er, blinzelte hoffnungsvoll und winkte daraufhin seufzend. „Ach, wem mache ich etwas vor? Ich fand dich süß. Wie du so grimmig warst und voller Vorurteile, bei unserem ersten Treffen. Wegen meines Namens“, raunte er schmunzelnd. „Und als ich dich dann im Midnights wiedersah… Mann… du hast mir einfach gefallen. Alles an dir…“ Er fuhr sich mit der Hand über den Nacken und stöhnte. „Und was habe ich mich dafür in den Arsch gebissen, dass du mir so gefallen hast, obwohl ich ganz genau wusste, dass ich die Finger von dir lassen sollte… Aber du warst so verdammt dickköpfig. Und auch dafür liebe ich dich“
 
Jimena kniff die Augen kurz fest zusammen und hob dann doch wieder den Blick. Aglef hatte bereits die Tür erreicht und murmelte sein ‚Sicher‘. „Aglef!“ Sein Name kam beinahe reflexartig über ihre Lippen. Ein Teil von ihr, wollte nicht, dass er geht, dabei war doch eigentlich sie diejenige, die gehen wollte. Temporär. Nur für eine oder zwei Nächte. Sie brauchte einfach etwas Abstand, um sich zu sortieren. Einen klareren Kopf zu bekommen. Aber ihr Herz… ihr Herz hing an ihm. So sehr. Sie wollte doch auch bei ihm bleiben… und gleichzeitig… tat es weh.
„Aglef… Ich weiß, dass das nicht fair von mir ist. Dass… Worte nicht deins sind. Und nach allem, was du durchmachen musstest… Ich will doch auch bei dir sein. Aber ich will auch mehr… Ich brauche einfach etwas Zeit für mich. Zum Nachdenken“, versuchte sie sich zu erklären, wobei sie mit traurigem Blick zu ihm sah.

Phyllis hatte gehofft, genug Distanz zwischen sich und Damion bringen zu können, in dem sie schneller den Wagen verließ, während ihr Erschaffer noch die Fahrt bezahlte, aber noch bevor sie die Tür des Gebäudes erreichte, hatte er zu ihr aufgeschlossen. Er trieb sie sichtlich übellaunig vor sich her, bis sie ihr Zimmer erreichten. Und selbst da wurde sie ihn noch nicht los. Da half auch kein ‚Ich bin müde, ich will mich hinlegen‘. Dass er mit ihr sprechen wollte, war also tatsächlich keine heiße Luft gewesen. Phyllis streifte ihren Mantel ab, warf ihn achtlos über die Rückenlehne des Sofas und ließ sich darauf sinken. Das Türe-Schließen überließ sie Damion.
„Na los, bringen wir es hinter uns. Sag mir, wie ungesund und dumm mein Verhalten ist, was ich mir dabei bloß denke, dass du nicht willst, dass ich so etwas nochmal mache… habe ich irgendetwas vergessen?“, fragte sie, derweil hatte sie ihre Schuhe abgestreift und hatte sich auf das Sofa gelegt.
 
„Du gehst mit uns viel zu hart ins Gericht“, entgegnete Victoria, schnaubte, konnte sich das Lächeln aber kaum verkneifen. Was für ein Abend… Nicht auszudenken, wenn sie jemand beobachtet haben könnte! Gleichzeitig bereute sie es aber auch nicht. Es hatte sie dort in der Gasse einfach überfallen… und dann waren sie beide mächtig miteinander zugange gewesen. Kaum hatte sie das gedacht, lehnte sich Galon zu ihr und küsste sie. Abermals. Dieses Mal fiel der Kuss jedoch deutlich kürzer aus. „Was?“ Sie bemerkte seinen Blick in Richtung ihrer Haare. Dann fragte er auch schon, ob sie duschen oder baden wollten. Kein Wunder, vermutlich sah sie ähnlich wie er aus…
„Baden. Und die Sachen stecken wir lieber gleich in die Waschmaschine“, antwortete sie und begann sich ihre Sachen an Ort und Stelle vor ihrem Mann auszuziehen. Noch hatte sie nicht genug…

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 29 Jan 2022 - 9:39

"Das.. Das war nicht wegen deines Namens!", rief Jack verlegen und und wusste nicht, für welches Gefühl er sich entscheiden sollte. Wollte er verlegen sein über das war Hector ihm sagte oder sollte er sich geschmeichelt fühlen? Vor allem, musste er zugeben, fühlte er sich furchtbar verliebt in Hector. Wie konnte man auch nicht denjenigen einfach immer mehr lieben, der vor einem Stand und erzählte, was er an einem gut fand? Eben, das war einfach nicht möglich. Seine Hand legte sich wie von selbst an Hectors Wange. "Du hast mich mit deinem Interesse zwar ziemlich durcheinander gebracht und streckenweise auch reichlich wütend. Aber was du damit eindrucksvoll geschafft hast, war mein Interesse zu wecken. Wie hätte ich da wegbleiben können? Vor allem wo du selbst so unerträglich dickköpfig bist. Wenn ich gewartet hätte, bis du den nächsten Schritt machst, würden wir heute noch nur um den heißen Brei herum tänzeln." Er grinste, glücklich darüber nicht gewartet zu haben. Hector aufsuchen, obwohl er sich nicht sicher gewesen war, was das eigentlich überhaupt mit ihnen war, war eine der besten Entscheidungen gewesen, die er je getroffen hatte. Selbst mit dem Wissen, wie es ausging, er würde wohl wieder exakt die selbe Entscheidung wieder treffen. "Und natürlich liebe ich dich auch", fügte er mit einem Schmunzeln hinzu.

Aglef blieb wie angewurzelt stehen, als sie seinen Namen rief. Vielleicht nicht die beste Wahl, weil er sich nicht sicher war, ob er hören wollte, was sie sagte. Es war dann nicht so schlimm, wie befürchtet. Ein wenig konnte er sie sogar verstehen, aber wenn sie nicht verstand, dass sie für ihn auch mehr war als eine nette Begleitung, verstand sie ihn dann überhaupt? Vielleicht brauchte er auch ein wenig Zeit um nachzudenken. Er wandte sich kurz, mit einem halben aufmunternden Lächeln zu ihr um und verließ dann die Küche endgültig. Es gab nichts, was er sagen konnte um Jimena hier zu behalten und auch nichts um sich selbst davon zu überzeugen, dass er es tun sollte. Irgendwo hatte Jimena (oder zumindest ihr Unterbewusstsein) recht: er war ein Monster und sie war nicht sicher bei ihm.

"Es scheint, dass ich dir das alles nicht mehr sagen muss. Gut. Das lässt mir mehr Zeit für das Wesentliche", antwortete Damion reichlich verstimmt. Eigentlich hatte er genau das zu Phyllis sagen wollen, aber wo sie es schon vorweg genommen hatte, käme er als ziemlicher Dummkopf rüber, wenn er ihre Worte wiederholte. "Du bist abhänig und ich will wissen warum. Wann hat das angefangen? Wenn die Kerle in Canada schuld sind, dann gibt es da einige Kehlen die ich rausreißen werde. Was zum Teufel haben sie mit dir gemacht, nachdem du deinen Tod vorgetäuscht hast?!", verlangte er zu wissen.
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Beitrag von Robyn Sa 29 Jan 2022 - 10:24

Ob sie sich auf die Seite drehen und damit Damion den Rücken zukehren sollte? Phyllis spielte verstimmt mit dem Gedanken, ließ es aber dann doch bleiben. Am Ende würde er sie hochziehen und schütteln. Wenn sie sich recht erinnerte, ging ihrem Erschaffer schnell die Geduld für Worte aus… Als er ihr vorhielt, abhängig zu sein, presste sie die Lippen eng aufeinander. Am liebsten hätte sie ihn angeschrien, dass das nicht stimmte und er übertrieb. Was wusste er schon? Er hatte das nur dieses eine Mal miterlebt! Aber dann war da noch dieses kleine, schwere Gefühl auf ihrer Brust, das sie verriet. Sie war abhängig. Das wusste sie schon länger. Aber sie wollte auch nicht aufhören. Nichts half ihr so sehr, wie sich von den anderen beißen zu lassen. Nichts, vertrieb die Leere und die dunklen Gedanken besser.
„Sie sind nicht schuld. Niemand hat mich zu irgendetwas gezwungen, falls du das befürchtest. Im Gegenteil! Sie haben mir sehr geholfen. Ohne das… wäre ich vermutlich nicht mehr hier… Aber das verstehst du nicht“, fügte sie leiser hinzu, setzte sich langsam auf und sah Damion mit einem leeren Ausdruck an. „Wie auch? Du liebst dieses Leben als Vampir. Hast du schon immer.“ Sie kaute auf der Innenseite ihrer Unterlippe und ließ den Blick wieder sinken. Sie hatte es gehasst. Und als sie kurz davor war, sich selbst das Leben zu nehmen, erfuhr sie, dass jemand Jagd auf ihre Geschwister macht… dass sie fast alle getötet wurden und ausgerechnet sie wurde gerettet. Ausgerechnet sie! Wie hätte sie sich da noch das Leben nehmen können!? Es hatte sich wie ein Fluch angefühlt… und so fühlte es sich noch heute an… Sie musste leben. Das war sie ihnen schuldig. Was wusste Damion schon von solchen Gedanken… Wortlos ließ sich Phyllis wieder zurück ins Sofa sinken und drehte sich auf die Seite. Sie wollte nicht mehr darüber reden, sie wollte nur noch schlafen.

„Ich? Unerträglich dickköpfig? Entschuldige mal, ich denke, du verwechselst mich mit dir“, gab Hector mit einem leisen Lachen zurück. Wann war er denn dickköpfig? Selbst als er auf Krampf versucht hatte, den Kontakt zu Jack abzubrechen, endete es immer damit, dass sie bei ihm auf dem Sofa ein Bier tranken. Und zuletzt sich dabei sogar noch küssten… Hector grinste breit bei der Erinnerung. Was er damals gefühlt hatte… Das alles war so ungeheuer aufregend und berauschend gewesen, seine erste Beziehung und dann ausgerechnet auch noch mit einem Menschen.
„Wenn du mich nicht aufgesucht hättest, nach meinem Kuss in der U-Bahn… Wer weiß, wo du und ich jetzt stattdessen wären… Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, glücklicher zu sein, als ich es jetzt bin“, fügte er hinzu und lehnte sich für einen langen Kuss zu Jack nach vorne.
„Ich liebe dich“, wisperte er und lächelte, als sich ihre Lippen wieder trennten. Hector lehnte sich noch ein Stück weiter zurück, um seinem Freund besser in die Augen schauen zu können.
„Was meinst du, kuscheln wir uns auf dem Sofa zusammen und machen irgendeinen Film an? Oder eine Serie?“
 
Jesaiah hatte sich in eine der Decken gewickelt, ehe sie sich wieder an Casey gekuschelt hatte. Neben ihnen knisterte das Feuer, das inzwischen sein übriges tat, um den Raum auf angenehme Temperaturen anzuheizen. Mit einem Lächeln strich sie mit ihren Fingern durch die des Älteren, während sie den Geräuschen lauschte. Das Knistern, aber auch Casey noch etwas beschleunigter Herzschlag… Der würde ich in zwei Jahren sicherlich fehlen… Jess hob leicht den Blick und rutschte dann etwas auf Casey, sodass sie leicht auf ihm lag und ihren Kopf auf seine Brust legen konnte.
„Sollte ich dir zu kalt sein, schubs mich runter, okay?“ Blinzelnd sah sie zu ihm, lächelte warm und schloss dann ihre Augen. Ihre Gedanken wanderten umher, während sie seinem Herzschlag lauschte und landeten über Umwege schließlich bei ihrer Schwester Phyllis. Seit der Sache mit Jack hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen… Was nun schon Wochen zurücklag.
Jess schlug die Augen wieder auf und sah Casey an. „Meinst du, du könntest mir einen Rat geben? Ich weiß einfach nicht, was mit Phyllis ist… Du weißt, sie lag mir früher sehr am Herzen… Aber seitdem sie hier ist… Ich erkenne sie gar nicht wieder. Sie ist so… anders… beinahe das komplette Gegenteil zu früher“, sagte sie und seufzte.

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 30 Jan 2022 - 8:25

Phyllis Worte ließen Damion tatsächlich nicht nur innehalten, sondern auch aufmerksam zuhören. Etwas, was bei ihm selten vorkam. Am Ende musste er ihr zustimmen, dass er nicht verstand, was in ihr vorging. Er verstand nicht einmal wirklich, warum es ein Problem war, dass er das Dasein als Vampir liebte. Sie wandte sich von ihm ab und er wusste immer noch nicht, was er er von ihren Worten halten sollte. Es wurde allerdings sehr deutlich, dass sie nicht drüber reden wollte. Nicht mit ihm zumindest. Nachdenklich ließ er sie erst einmal in Ruhe. Er nahm ihren Schlüssel und schloss sie vorsichtshalber ein, ehe er in die Küche ging um ihr mehr zu Essen zu holen. Vielleicht hob sich ihre Stimmung ja, wenn sie wieder was in ihrem Körper hatte.

"Immerhin warst du dickköpfig genug um mich ständig, gegen deinen eigenen Willen wieder aufzusuchen und durcheinander zu bringen", konterte Jack mit einem herausfordernden Grinsen. "Allerdings muss ich mich dafür bei deinem Dickkopf bedanken. Hätte er sich nicht durchgesetzt, dann würden wir garantiert ziemlich langweilige Leben führen jetzt." Weiter kam er auch gar nicht, weil Hectors Kuss ihn unterbrach und seine Gedanken durcheinander wirbelte. Als ihre Lippen sich voneinander lösten, stieß Jack ein ganz bisschen enttäuscht die Luft aus. Das war wirklich ein Vorteil am Vampirdasein, nicht Luftholen müssen und trotzdem alles genießen können. Obwohl ihm manchmal doch das Gefühl fehlte von Hector außer Atem gebracht zu werden. "Klingt nach einem sehr guten Plan. Zumindest wenn..", sein Blick huschte zur Tür. "Bist du sicher, dass die beiden nicht wieder kommen?"

Es mochte lästig sein, wie wenig sein Körper leisten konnte, aber langsam würde er doch die Gefühle der Anstrengung vermissen, wenn er wieder Vampir war. Es hatte lange gedauert bis er es wertschätzen konnte, aber mittlerweile mochte er es wirklich sich so.. lebendig zu fühlen. Er lachte leise, auf ihre Worte. Es würde eine ganze Weile dauern ehe ihm kalt werden würde. Zufrieden strich er durch Jess Haare und fing an schon wieder darüber nachzudenken, ob jetzt wohl ein passender Moment wäre. Sie waren beide zufrieden und entspannt und die Stimmung war gut. Passender würde es wohl nicht werden. Er öffnete den Mund, gerade als Jess sprach. Und schon war der Moment vorbei. "Phyllis?", fragte er und seufzte innerlich. "Ich weiß nicht. Ich kenne sie im Grunde nicht. Wenn sie so anders ist als früher.. Hast du versucht mit ihr darüber zu reden? Zu fragen, was ihr passiert ist? Sie ist doch auch von einem Mordversuch gerettet worden. Das kann eine Person schon verändern", schlug er vor.
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Beitrag von Robyn So 30 Jan 2022 - 10:16

Phyllis kniff die Augen zu und war versucht, sich auch die Ohren zuzuhalten, zum Schutz vor dem, was womöglich jeden Augenblick folgen würde. Aber es kam nichts. Kein Gebrüll, kein Gezeter oder Gebelle, er trat nicht mal auf sie zu, hob sie hoch oder schüttelte sie. Er tat nichts von alle dem. Stattdessen hörte sie, wie sich die Schritte ihres Erschaffers entfernten, er die Tür öffnete und gleich darauf schloss. Er war gegangen. Wortlos. Blinzelnd öffnete Phyllis die Augen, da hörte sie auch schon, wie er abschloss. Mit einem Satz hatte sie sich aufgesetzt und starrte fassungslos zur Tür. Er hatte sie eingeschlossen!? Was zum Geier! Was dachte er sich dabei!? Sie war weder eine Gefahr für andere, noch ein Kind, welches er so behandeln durfte!
Wütend formten ihre Hände Fäuste und sie starrte mit einem finsteren Blick die Tür an.
Wehe dem, er ließ sie hier lange warten… Wie sie das dachte, kam ihr plötzlich ein anderer Gedanke. Was, wenn er jemanden holte? Jemand… der ihm half? Jemand der… Phyllis hatte keine Ahnung, ging aber von nichts Gutem aus.
 
„Die kommen sicher nicht wieder“, antwortete Hector mit einem schiefen Lächeln und ging mit Jack zum Sofa. „Ich glaube sogar… Naja, dass ich etwas Falsches gesagt habe. Vorhin. Und dass sie darüber vielleicht jetzt reden…“, seufzte er, ließ Jacks Hand los, um die Kissen auf dem Sofa ein wenig anders zu drapieren. „Das war kurz bevor du hereingekommen bist. Deswegen war die Stimmung auch so an ihrem Tiefpunkt“, fuhr Hector fort, breitete die Decke aus, legte sie aufs Sofa und holte anschließend die Fernbedienung. Als er Jacks fragenden Blick bemerkte, atmete er tief ein. „Ich meinte sowas wie, ‚dann ist das jetzt zwischen euch endlich offiziell‘. Oder so. Offenbar lag ich falsch… Dabei ist es eigentlich offensichtlich. Die zwei reisen schon seit Jahren zusammen umher, haben so viel gemeinsam erlebt und – ich kenne Jimena gut genug – so wie sie die letzten Jahre gelebt hat, ist sehr anders als ihr Leben zuvor. Das würde sie nicht alles aufgeben, wären da nicht wirklich tiefe Gefühle im Spiel. Aber… gut, ich glaube, Aglef ist eine ziemlich harte Nuss…“ Seufzend ließ er sich mit der Fernbedienung auf das Sofa fallen, zuckte mit den Schultern und sah Jack an. „Ich hoffe, sie streiten nicht jetzt gerade.“

„Schon. Ich habe sie natürlich nach den letzten Jahrzehnten gefragt, nach ihrer Zeit in Kanada. Aber sie hat eigentlich nicht viel erzählt und ich wollte nicht weiter nachbohren. Und als dann die Sache mit Jack war und sie ziemlich unsensibel zu ihm war, da habe ich sie angefahren… und ihr gesagt wie, dass ich sie nicht wiedererkenne und irgendetwas nicht mit ihr stimmt. Oder zumindest so etwas in die Richtung. Ich war“ Jess schnaubte und machte danach ein schuldbewusstes Gesicht. „Ich war nicht gerade nett… und schon gar nicht einfühlsam. Ich war in diesem Augenblick einfach fassungslos und wütend über ihren Mangel an Taktgefühl. Und ihr sonstiges Verhalten… Dabei, muss irgendetwas sein… Niemand macht einfach so eine 180° Grad Drehung mit seinem Charakter. Nicht mal nach einem Mordanschlag auf einen selbst“, sagte Jess und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Insgeheim hoffte sie noch immer, dass ihre Phyllis in der neuen steckte. Irgendwo, tief in ihr drinnen. Sie wollte ihre alte kleine Schwester so gerne wieder… Aber natürlich bestand auch die Möglichkeit, dass Phyllis sich verändert hatte und von ihrem alten Ich nichts mehr übrig war.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 31 Jan 2022 - 1:59

Der Vorteil an der recht späten Stunde war, dass niemand in der Küche war. Entweder hatten sie schon gegessen oder noch nicht wieder das Bedürfnis. So hatte Damion den Raum für sich und konnte ohne Unterbrechung nachdenken, während er eine größere Menge Blut für Phyllis aufwärmte und in eine Kanne füllte. Einer Lösung kam er dabei allerdings nicht näher, außer der Einsicht, dass er vermutlich nicht die geeignete Person wäre um Phyllis zu Helfen. Er konnte sich ja nicht einmal wirklich vorstellen, wie es sein konnte, dass sie süchtig war. Genießen, ja, das tat er auch. Aber es soweit treiben, dass er am Ende keine Kontrolle mehr darüber hatte? Das konnte er sich nicht vorstellen. So kam er am Ende mit leeren Händen, bis auf das Essen zurück in ihr Zimmer. Auffordernd hielt er ihr einen Becher entgegen und schenkte ihr vom Blut ein, als sie diesen mit einem recht mistrauischen Gesichtsausdruck auch endlich nahm.
"Du hast recht, dass ich nicht verstehe was in dir vorgeht", sagte er nachdem er sichergestellt hatte, dass sie auch wirklich trank. "Ich werde auch nicht so tun, als würde ich versuchen zu verstehen was eigentlich los ist. Ob du es mir erzählen willst oder nicht, liegt bei dir. Aber du siehst hoffentlich ein, dass es so nicht bleiben kann. Wenn ich dir helfen kann, musst du mir sagen wie. Oder sprich mit jemand anderen darüber, das ist mir völlig egal. Aber an dem Zustand muss sich etwas ändern."

Hectors Erklärungen warum Jimena und Aglef nicht wieder kommen würden waren etwas vage. Zu vage, als das Jack sich einen Reim drauf hätte machen können. Was ihm wohl anzusehen gewesen war, weil sein Freund dann näher erleuterte, was er angestellt hatte. "Oh", machte Jack verwirrt und kratzte sich den Hinterkopf. "Ich dachte immer.. Okay. Die sahen immer so aus als wären sie ziemlich sicher, was sie hätten." In Gedanken setzte er sich zu Hector aufs Sofa und rutschte dann erst näher an seinen Freund heran. "Wow, es gibt also noch größere Chaoten als uns im Universum? Denkst du denn, dass sie sich darüber wirklich streiten würden? Ich meine, sie sind doch schon so lange gemeinsam unterwegs, wie du sagst, ist es dann nicht egal ob sie irgendwas offiziell gemacht haben?", fragte er und neigte den Kopf um Hector ansehen zu können. Hoffentlich lag er falsch mit seiner Angst, dass er es zwischen den beiden Älteren zum Streit hatte kommen lassen. So wie Hector nämlich gerade drein sah, würde er sich eine ganze Weile die Schuld dafür geben und das wiederum würde Jack nicht gut finden.

"Vielleicht hättest du hinterher nochmal mit ihr reden sollen", antwortete Casey nachdenklich. Er war sich nicht sicher, was er Jess raten sollte. Es gab manchmal Ereignisse, die veränderten Personen vollkommen und waren nicht wieder zu verändern. Er bezweifelte, dass Aglef jemals wieder der unbeschwerte Junge sein würde, der sein Bruder gewesen war, genausowenig würde er wieder der Junge werden können, der er vor seiner Verwandlung gewesen war. Sie hatten beide gelernt sich damit zu arrangieren, wobei Casey sich nicht ganz sicher war, ob Aglef mit dem arrangieren schon fertig war. "Wenn du wüsstest, warum sie so reagiert hat, vielleicht hättest du dann besser verstanden, was in ihr vorgeht. Manchmal sind auch unsere Erinnerungen falsch. Es ist lange her, dass du sie gesehen hast. Vielleicht hast du sie in deiner Erinnerung auch positiver gezeichnet, als sie war? Ich weiß nicht. Manchmal verändern sich Menschen auch einfach und man versteht einfach nicht, warum man sie nicht mehr wiedererkennt."
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Beitrag von Robyn Di 1 Feb 2022 - 8:43

Wenigstens ließ er sie nicht lange in ihrem Zimmer eingeschlossen. Dennoch, als er ihr etwas zu Trinken hinhielt, musterte Phyllis ihn und das Glas erst einmal misstrauisch. Schließlich streckte sie doch ihre Hand danach aus und nahm das Glas an sich. Vorsichtig nippte sie daran, während Damion anfing zu reden. Ihr Blick fiel dabei immer misstrauischer aus und nach zwei, drei Schlucken setzte sie ihr Glas wieder ab. Hatte sie etwas an den Augen oder Ohren? War das wirklich ihr Erschaffer? Der sich eingestand, dass sie recht hatte? Es folgten weitere sehr vernünftige, einsichtige und für Damion eher untypische Sätze. Das klang direkt… erwachsen.
Ihr lag die Frage auf der Zunge, ob es denn wirklich so furchtbar war, wenn sie nicht damit aufhörte… Aber seine Worte und seine ernste Miene sagten ihr überdeutlich, was er davon hielt. Süchtig. Abhängig. „Muss es wohl…“ Phyllis blickte auf ihr Glas hinunter, das sie in ihren beiden Händen hielt.
„Ich fürchte nur… den Zustand, der mich erwartet, wenn ich damit aufhöre… Wenn ich überhaupt aufhören kann“, sagte sie leise und biss sich am Ende auf die Unterlippe. Um aufhören zu können, musste sie es vermutlich erst einmal wollen… Aber darüber könnte sie wohl kaum mit ihm diskutieren. Er sagte ja selbst, dass er davon nichts verstand… Nur mit wem konnte sie stattdessen reden? Sie dachte an Jess, ließ die Schultern jedoch sinken und sah noch betrübter drein. Jess würde wohl kaum mit ihr reden wollen… und vielleicht würde sie es ja auch nicht verstehen.
 
„Nein. Ich glaube, wenn, dann streitet sie sich mit ihm, aber er nicht mit ihr. Zumindest kann ich mir das nicht so gut vorstellen. Aglef ist nicht gerade ein Typ der vielen Worte. Jimena hingegen hat ein beachtliches Temperament, wenn sie in Fahrt kommt“, antwortete Hector, zuckte mit den Schultern und schaltete den Fernseher an. Vor allem vorhin war sie ziemlich in Fahrt, als es darum ging, ihm den Kopf zu waschen… ein Glück, war Jack zu diesem Zeitpunkt nicht da.
„Ich weiß nicht, ob es nur darum geht, dass es offiziell ist… Ich denke, das, was sie haben, ist an sich schwierig und Jimena möchte vielleicht mehr Klarheit und… naja, mehr. Aber das ist schwierig.
Beide haben viel durchgemacht… Besonders Aglef. Als die beiden sich kennengelernt haben, hat Aglef noch nicht mal gesprochen. Das zwischen den beiden hat sich erst ganz langsam entwickelt… vielleicht hatten beide Angst, den anderen zu verlieren, wenn sie es ansprechen… Und jetzt war ich der Depp, der nachgebohrt hat…“, seufzte Hector, der inzwischen einen Streamingdienst herausgesucht hatte und Jack anschließend fragend ansah. „Und? Wonach ist dir? Film oder Serie?“
 
Ja, das hätte sie wohl. Und vielleicht hätte sie es auch tatsächlich gemacht, wenn sie damals nicht damit beschäftigt gewesen wäre, Caseys Hintern aus dem Clansgebäude hinauszuschaffen. Aber diesen Teil verknifft sie sich lieber. Schließlich hatte sie danach auch noch die Gelegenheit gehabt, hatte sie aber nicht genutzt. Und nun war es schon so lange her…
„Hmm, mh“, machte Jess nach dem Nachtrag ihres Freundes und nickte leicht, ehe sie ihre Gesicht wieder gegen seine Brust schmiegte. „Alter, weiser Mann – was täte ich nur ohne dich und deine weisen Worte?“, fragte sie mit einem kleinen Lächeln. „Danke dir. Wenn wir wieder in London sind, werde ich mich bei ihr melden und nachhaken. Danach werde ich hoffentlich schlauer sein… Das letzte, was ich will ist, mich mit noch einer meiner Schwester zu verkrachen… und am Ende nicht mehr die Gelegenheit zu haben, das zu klären…“ So wie bei Jane… Das letzte, was Jane ihr an den Kopf geworfen hatte, waren Anschuldigungen gewesen, dass sie ohne Jess besser dran gewesen wären… Jess seufzte und schloss die Augen. So würde es hoffentlich mit Phyllis nicht werden…

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 12 Feb 2022 - 4:33

"Na, das hättest du dir vielleicht vorher überlegen sollen. Ehe du mit dem Mist angefangen hast", murrte Damion verstimmt auf Phyllis eingeständnis. Wirklich, hinterher da sitzen und sich vor den Konsequenzen fürchten, als hätte sie nicht vorher gewusst, dass es übel enden würde. "Und was das können angeht: du hast da gar keine Wahl. Das wird dir sonst irgendwann ganz gewaltig in die Kniekehlen treten. Egal was du dir einredest, das wird nicht gut ausgehen. Und wenn die Leute dich nur schief angucken und aus ihrer Gesellschaft verbannen. Such dir doch einen Therapeuten oder so. Das ist doch gerade voll in Mode." Nicht dass ihm nach reden mit Fremden war, aber Phyllis das half sich in den Griff zu kriegen, würde er sicher nicht die Nase darüber rümpfen. Scheiße, er würde dem Therapeuten die Füße küssen, wenn das helfen würde!

Obwohl Jack die Erschafferin seines Freundes nie in Rage erlebt hatte, konnte er es sich bildlich ausmalen, wie es aussehen würde. Nachträglich schlug er drei Kreuze und sandte ein Dankgebet an jeden zuhörenden Gott, dass er vorhin in die Küche hatte fliehen können. Nicht sonderlich heldenhaft von ihm. Schuldbewusst lehnte er den Kopf gegen Hectors Schulter. Vielleicht sollte er beim nächsten Mal nicht feige die Flucht ergreifen. Hector war ja nicht alleine Schuld an ihrer Situation. Was er allerdings nicht völlig nachvollziehen konnte und auch keine Lösung für hatte, waren die Probleme zwischen Aglef und Jimena. Er konnte sich nicht vorstellen, wie etwas dadurch schlimmer wurde, dass man es aussprach. Dadurch sollte es doch eigentlich besser werden. Ein wenig hilflos zuckte er auf Hectors Frage die Schultern. "Weiß nicht, etwas lustiges vermutlich. Wir können ja nicht die ganze Nacht depremiert auf dem Sofa hocken", antwortete er und versuchte sich an einem zumindest halb überzeugendem Lächeln.

Casey schnaubte sarkastisch. Was Jess ohne ihn tun würde, konnte er sich sehr gut vorstellen. Das Leben genießen und Männer aufreißen. In einigen Punkten war sie Damion manchmal recht ähnlich. Das ließ er aber lieber ungesagt. Ihr plötzlicher Stimmungswechsel ließen ihn das Thema ohnehin vergessen. Besorgt legte er seine Hand an ihre Wange. "Das war nicht deine Schuld, okay? Der Streit nicht und auch nicht, dass ihr euch nicht aussöhnen konntet. Wenn du jemanden die Schuld dafür geben willst, dann Damion. Oder gleich dem größeren Arschloch: Benoît. Es wird leider nichts mehr ändern. Aber hier hast du die Möglichkeit dich auszusprechen und Phyllis zu helfen. Wenn sie wirklich so anders ist, als vorher, dann hat sie vielleicht Probleme, über die sie noch mit niemanden reden konnte. Und wenn du etwas bist, dann hartnäckig. Du kriegst schon raus, welchen Dorn sie im Fleisch hat, da glaube ich fest an dich", sagte er und beendete seine erst ernste Rede mit einem liebevollen und warmen Lächeln.
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Beitrag von Robyn So 13 Feb 2022 - 9:34

Sie hätte es sich vorher überlegen sollen? Phyllis warf einen für ihre Verhältnisse düsteren Blick auf ihren Erschaffer. Was wusste er schon. Ihr war damals nicht Bewusst gewesen, was sie da anfing. Es hieß nur, dass es ihr sicher gefallen würde. Dass es ihr helfen würde, sich zu entspannen und auf andere Gedanken zu kommen… Und das hatte es auch. Es hatte ihr geholfen, ihr Vampirdasein weniger zu verabscheuen und irgendwann sogar ihren Frieden damit zu machen. Es war also gar nicht schlecht gewesen, für eine lange Zeit. Phyllis ließ den Blick sinken, zuckte am Ende jedoch zusammen, als hätte sie etwas gestochen und sah verständnislos auf. „In Mode? Und das weißt du… woher?“, fragte sie mit einem zweifelnden Blick und sträubte sich gegen den Gedanken. Sie brauchte keine Hilfe. Ihr ging es doch gut und das Beißen hatte ihr so geholfen… so schlimm, war es doch gar nicht, oder? Damion übertrieb nur mal wieder. Bestimmt, weil er eifersüchtig war. Bestimmt.
 
„Können schon und ich würde es sicherlich auch mit niemand anderen lieber tun, als mit dir, aber… Ja. Besser wäre es, wenn wir nicht die ganze Nacht deprimiert hier herumsäßen“, stimmte Hector mit einem warmen Lächeln zu. Für einen kurzen Augenblick lehnte er seinen Kopf gegen Jacks, dann hob er die Fernbedienung und suchte für sie beide einen passenden Film aus. Eine Komödie, natürlich, wie von seinem Freund gewünscht. Und passenderweise sogar mit einem schwulen Pärchen.
 
Jess schloss die Augen und schmiegte ihr Gesicht an Caseys Hand. Sie hatte sich lange Zeit die Schuld gegeben, nachdem die anderen sie auch bei ihr gesucht hatten. Es hatte noch länger gebraucht, bis sie sich davon hatte losmachen können. Casey war dabei eine große Hilfe gewesen und er ist es auch jetzt. Er traf einfach die richtigen Worte. Als Jess schließlich die Augen wieder öffnete, sah sie ihn mit einem warmen sowie dankbaren Blick an. „Du hast eine ganz schön hohe Meinung von mir. Noch immer. Nach all den Jahren“, sie schüttelte mit einem kleinen Lächeln den Kopf. „Ich… hatte einfach immer das Gefühl, als Älteste müsste auch auf die anderen aufpassen. Ich… uch- Entschuldige. Wir wollten uns ein schönes Wochenende machen und ich ruiniere die Stimmung“ Schuldbewusst sah sie ihn an und legte ihre Hand auf die seine. „Eine Idee für ein besseres Thema? Sowas wie… das Wetter?“, schlug sie (nicht ernst gemeint) vor.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 15 Feb 2022 - 8:12

Damion zuckte leicht die Schultern auf ihre Frage. Woher sollte er das schon wissen. "Scheint das im Moment überall und alle immer für jedes Wehwechen zum Seelenklempner laufen. Der Clan hat mittlerweile sogar ein paar auf der Kontaktliste. Wenn du willst, kann ich Galon danach fragen", antwortete er ihr und hielt ihr dann die Thermoskanne entgegen. "Du solltest mehr trinken. Ich will dich nicht von irgendeinem armen Schwein auf der Straße wegzerren müssen, weil du dich nicht im Griff hast."

"Ich liebe dich eben einfach. Auch dafür, dass du Verantwortung übernimmst, wo du es nicht müsstest", erwiderte er mit einem warmen Grinsen auf ihre Worte und wischte ihre Entschuldigung dann liebevoll beiseite. "Ein schönes Wochenende, klar. Aber wenn es dir besser geht, wenn du einfach endlich mal über solche Themen reden kannst, dann ist das nicht das Ruinieren der Stimmung. Was wir hier machen und womit wir uns gut fühlen, liegt ja zum Glück ganz in unserer Hand." Er lehnte sich vor um ihr einen Kuss auf die Nasenspitze zu geben. "Aber wenn du lieber über das Wetter reden willst", fügte er ein wenig überdreht hinzu.
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Beitrag von Robyn Di 15 Feb 2022 - 8:43

Was sollte sie ihm sagen? Dass sie dankend verzichtete? Oder würde er ihr daraus am Ende einen Strick ziehen, dass sie es besser getan hätte? Vielleicht sollte sie einfach vorgeben, es zu versuchen… Dann hielt Damion womöglich länger die Füße still. „Hm. Meinetwegen, ja. Wenn möglich, wäre mir eine Frau lieber als ein Mann“, antwortete sie und war stolz auf ihren Zusatz. Das klang so, als würde sie es wirklich in Betracht ziehen!
Phyllis hob eine Braue und sah etwas fragend auf die Thermoskanne, als ihr Erschaffer sie ihr hinhielt. „Keine Sorge. Ich hatte mich noch nie nicht im Griff. Was das angeht“, setzte sie hinzu, schnaubte leise und nahm ihm trotzdem die Kanne ab, schenkte sich allerdings nur halbvoll ein.
„Und jetzt? Wartest du, bis ich die Kanne geleert habe? Oder willst du den ganzen Abend auf mich aufpassen?“, fragte sie nüchtern und nippte knapp an ihrem Glas.
 
Einfach. Er liebte sie ‚einfach‘. Dabei war es in den letzten Jahren sicher oft nicht einfach. Dass er es trotzdem so ausdrückte, ehrte ihn. Und sie liebte ihn dafür nur noch mehr (was eigentlich gar nicht möglich war). Mit einem warmen Blick und einem gefühlt butterweichen Herz sah sie ihn an und lächelte glücklich, als er ihr den Kuss auf die Nasenspitze gab. Anschließen lachte sie, als er auf ihren Themenvorschlag zu sprechen kam. „Oh, ich finde, das Wetter ist ein ausgesprochen gutes und wichtiges Thema“, raunte Jess, wobei ihr Lächeln danach sichtbar verführerischer wurde.
„Jetzt gerade, scheint es mir ungewöhnlich warm für die Jahreszeit. Es grenzt beinahe an einer Hitzewelle im November.“ Sie strich sich das Haar zurück und ließ ihre Finger anschließend von ihrem Hals hinabwandern in südlichere Gefilde. „Ist dir auch so warm?“, hauchte sie und lehnte sich hierbei vor. Sie küsste seinen Hals und bremste sich gerade so, um nicht sofort zuzubeißen.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 16 Feb 2022 - 22:03

In anbetracht der Situation aus der er Phyllis gerade geholt hatte glaubte Damion ihr ihre Aussage kein Stück. Das hatte nicht nach Kontrolle ausgesehen. Als sie ihren Satz relativierte sanken seine Augenbrauen aber wieder herab. Gut, beim Trinken hatte sie ihm tatsächlich noch nie Probleme gemacht, anders als andere seiner Sprößlinge. Es beruhigte ihn trotzdem, dass sie sich noch etwas einschenkte. Bisher hatte er ja auch nicht bemerkt gehabt, dass sie sich auf dem anderen Gebiet nicht unter Kontrolle hatte.
"Das kommt drauf an. Gibst du mir dein Wort, dass du nicht wieder ins Midnights rennen wirst um der nächsten verrückten Truppe als Kaustange zu dienen?", gab er auf ihre nicht sonderlich schmeichelhafte Frage zurück. Dabei wussten sie beide, dass er nicht ständig auf sie aufpassen konnte. Heute vielleicht, aber keiner von beiden wäre froh darüber die ganze Zeit aufeinander zu hocken. Und Damion hatte eigentlich auch nicht vor das Leben seiner Tochter derart einzuschränken. Zumindest nicht, wenn sie sich wieder auf den vernünftigen Teil des Pfades zurück begab. Der, der nicht an der nächsten Klippe endete, vorzugsweise.

Die Hitzewelle konnte Casey bestätigen. Jess Blick alleine heizte ihm ordentlich ein. Zumindest, bis ihre kühle Hand seinen Körper hinab wanderte. Selbst das Feuer und die Deckenschichten schafften es nicht Jess Körper an seine Temperatur anzupassen. Was Casey aber auch völlig egal war. Gerade war er auch eher damit beschäftigt seine Gedanken zusammen zu halten um ihr antworten zu können, vor allem irgendwas zusammenhängendes. "Warm, ja. Aber da zieht noch eine Kaltfront südlich durch, um die sollten wir uns kümmern", murmelte er, als Jess Lippen über seinen Hals strichen und er ganz automatisch den Kopf leicht in den Nacken legte um ihr einen besseren Zugriff auf seinen Hals zu geben. Nur passierte dann nichts. Als Casey die Augen öffnete, hatte Jess sich leicht hoch gestemmt und war gerade dabei mit einem verwirrten Blick unter die Decke zu blicken. Es dauerte einen Moment, bis er seine Worte und Jess Reaktion zueinander in Verbindung setze. "Was..? Oh." Für einen kleinen Augenblick versuchte er sein Lachen zu schlucken, dann brach es doch aus ihm raus. Mit einem entschuldigenden Lächeln zog er ihre Hand an seine Lippen und gab einen Kuss auf ihre Knöchel. "Diese Kaltfront meinte ich. Glaub mir, andere Kaltfronten können bei dir gar nicht bestehen bleiben."
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Beitrag von Robyn Do 17 Feb 2022 - 2:59

Phyllis ließ das Glas sinken und bemühte sich um ein neutrales Gesicht. Er verhängte also ein Verbot über sie. Kein Midnights mehr. Vielleicht würde er Leticia darum bitten, sie nicht mehr hineinzulassen. Aber das war in Ordnung. Es gab noch andere Orte…
Also atmete sie tief ein, zuckte mit den Schultern und nickte dann. „Meinetwegen. Du hast mein Wort. Ich werde das Midnights vorerst nicht mehr betreten und du wirst nicht meinen Aufpasser spielen“, antwortete sie, lächelte schmal und nahm dann noch einen Schluck. Ihre Gedanken wanderten derweil weiter… Eigentlich… eigentlich musste sie nicht in London bleiben. Früher oder später würde Damion wieder den Erschaffer herauskehren und würde sie am Ende noch zu einem kalten Entzug zwingen. Seinetwegen musste sie also nicht bleiben. Und wegen Jess… wegen Jess auch nicht mehr. Besser sie packte ihre Sachen und verschwand. So unauffällig wie möglich. In zwei, drei Tagen, wenn Damion hoffentlich weniger ein Auge auf sie werfen würde.
 
Ihre Lippen streiften über seinen Hals, als er ihr antwortete und von einer Kaltfront sprach. Das ließ sie irritiert innehalten. Hieß das, dass ihm kalt war? Dabei hätte sie gedacht, der Kamin und die Decken würden ausreichen, dass ihm warm war. Oder meinte er eher damit, dass er da unten…? Jess lehnte sich etwas zurück, stützte sich auf einem Arm ab und warf einen Blick unter die Decke. Erst prüfend, dann verwirrt. Sah doch… alles gut aus, stellte sie im Stillen fest, dann kam Caseys ‚Oh‘. Jess blickte auf und sah noch verwirrter drein, als sie sah, wie er sich das Lachen verkniff – nur mäßig erfolgreich, denn kurz darauf brach er in Gelächter aus. Erst, als er ihre Hand an seine Lippen drückte und sie aufklärte, verstand sie. Diese Kaltfront. Oh Gott. Oh Gott! Peinlich berührt stöhnte sie auf, rutschte von ihm herunter und zog sich die Decke über den Kopf. „Hättest du das nicht anders sagen können? Ich dachte- Ohh, Erdboden, verschluck mich, schnell!“, fügte sie leiser, jammernd hinzu und wäre wohl als Mensch knallrot im Gesicht geworden. Dabei zog sie ihre Arme und Hände eng an sich – verdammte Kaltfront!

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 17 Feb 2022 - 8:08

Damion bekam das Gefühl, dass er einen Fehler gemacht hatte. Oder Phyllis zumindest jetzt schon eine Möglichkeit kannte sich ihrem Versprechen zu entziehen. Sie war viel zu schnell und gleichgültig einverstanden. Mit einer bösen Vorahnung verschränkte er die Arme vor der Brust. Aber seine Worte zurück nehmen ging jetzt auch nicht mehr. "Hrm. Gut. Aber ich werde dich im Auge behalten. Das Problem muss geklärt werden", sagte er am Ende fast etwas aufgebend.

Er hätte nicht lachen sollen. Jetzt hatte er Jess gekränkt und die Stimmung ruiniert. "Es tut mir Leid. Ich war ein wenig abgelenkt, da hab ich nicht mehr so sehr drauf geachtet, was ich da so von mir gebe", erwiderte er mit einem entschuldigenden Lächeln und setzte sich auf. Jess war unter der Decke verschwunden und schien nicht wieder auftauchen zu wollen. Zumindest rührte sie sich nicht, als er leicht gegen ihre Schulter stubste. "Jess", raunte er verführerisch und zupfte an der Ecke ihrer Decke. "Ich finde deine Kaltfronten immer sehr einheizend. Nichts habe ich lieber, als wenn deine Kaltfront aufzieht, vor allem vom Süden her." Langsam aber sicher zog er die Decke immer ein wenig höher, irgendwann würde er Jess schon wieder da rauslocken. Sie konnte ihn doch hier nicht so mit seiner Hitzewelle hängen lassen!
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Beitrag von Robyn Do 17 Feb 2022 - 9:28

Phyllis nippte an ihrem Glas, bis es endlich leer war und bat Damion dann zu gehen, weil sie duschen wollte. Und sie hatte heute keine Lust auf Gesellschaft dabei. Nachdem er gegangen war, wartete sie noch ein paar Minuten. Das Glas hatte sie inzwischen achtlos beiseite gestellt. Im Spiegel überprüfte sie kurz ihr Aussehen, damit sie halbwegs normal aussah, dann nahm sie ihr Handy. Vielleicht könnte sie die anderen ja noch erreichen… Phyllis ging zur Tür, öffnete diese und wollte sich gerade hinausstehlen, als Damion vor ihr auftauchte.
„Ich dachte, du wolltest gehen“, sagte sie verstimmt. „Hast du heute nichts Besseres vor?“
 
Konnte er vielleicht das Wort ‚Kaltfronten‘ in noch ein paar mehr Sätzen einbauen? Sie stöhnte beschämt und wollte und konnte sich nicht vorstellen, heute noch unter der Decke wieder hervorzukommen. Leider schien Casey da noch ein Wörtchen mitsprechen zu wollen und zog an der Decke, bis am Ende davon Jess wieder notgedrungen auftauchte. Sie setzte sich mit zerzausten Haaren und einem beschämten Blick wieder auf. Gerade fühlte sie sich wirklich wie das dumme Blondchen, für das man sie in ihrem Leben viel zu oft gehalten hatte. Dabei wollte sie vor allem vor Casey nicht so wirken. Nicht vor ihm.
Und was machte er? Er lehnte sich zu ihr und küsste sie. Für das, was er danach sagte, musste sie ihn aber hauen, was unsanfter ausfiel, als beabsichtig. Das war ihr auch gleich klar. „Oh- tut mir leid!“, entschuldigte sie sich und biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe. „Aber musst du auch so darauf herumreiten!? Könnten wir uns vielleicht darauf einigen, dass wir das Wort nie wieder verwenden?“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 18 Feb 2022 - 5:32

Damion ging eher widerwillig und blieb nach einigen Schritten stehen. Das war zu einfach gewesen. Phyllis war viel zu entgegenkommend dafür, dass er sie bei etwas erwischt hatte, was ihr augenscheinlich sehr wichtig war. Zögernd stand er im Gang, unsicher ob er sein Bersprechen halten sollte, nicht den Aufpasser zu spielen. "Ach verdammt!", knurrte er am Ende und ging zurück zu ihrer Tür. Auf der gegenüberliegenden Seite lehnte er sich an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust, während er wartete. Was er nicht lange musste. Erschreckend schnell öffnete sich die Tür und Phyllis lugte hinaus. Als sie ihn sah, wurde ihre Miene deutlich abweisender. Soviel zu ihrem Versprechen.
"Ich dachte, du wolltest bleiben", konterte er ebenso verstimmt und sah sie ziemlich düster an. "Was soll das werden? Ich dreh dir den Rücken zu und du vergisst unsere Unterhaltung? So haben wir aber nicht gewettet."

"Oh- Autsch", entfuhr es Casey, als Jess ziemlich fest zuschlug. Das würde wohl einen blauen Fleck geben. Den er wohl auch verdient hatte. Daher rieb er sich nur den Arm und lächelte ein bisschen schmerzhaft auf Jess Entschuldigung. "Ich konnte buchstäblich nicht wiederstehen. Es passiert so selten, dass ich dich mit irgendwas dazu kriege, dass du dich schämst. Und du bist so süß, wenn du verlegen bist", antwortete er ihr. Hatte er einen weiteren Schlag verdient? Garantiert. Aber wert war es das alle Mal. Bevor sie auch die Idee kriegen konnte, hob er eine Hand und legte die andere auf die Brust, über dem Herzen. "Ich schwöre hoch und heilig, ich werde nie wieder von Kaltfronten sprechen, wenn sie nicht mit dem Wetter zu tun haben", versprach er mit zuckenden Lippen und sah Jess dabei an. "Zumindest wenn du versprichst dich jetzt nicht mehr unter der Decke zu verstecken. Du hast da einen - Klimawandel angefangen, um den wir uns kümmern sollten. Ich wäre dir zumindest sehr dankbar, wenn du mich nicht alleine damit hängen lassen würdest", fügte er hinzu, während er ihre Hand nahm. Als sie sich nicht wehrte - oder ihn schlug - küsste er erst ihre Finger, dann die Innenseite ihres Handgelenkes, wo ihr Puls geschlagen hätte, wenn sie noch am Leben wäre, und arbeitete sich von da aus langsam höher.
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Beitrag von Robyn Fr 18 Feb 2022 - 9:35

Sprung auf den nächsten Tag, Freitag, den 14. November, abends
 
„Okay… was haben wir vor? Haben wir etwas vor? Für das ich mich anziehen muss?“ Jesaiah war frisch aus dem Badezimmer gekommen und war nun in die Küche zu Casey getreten. Sie hatte nur einen Morgenmantel an und trocknete sich mit einem Handtuch leicht das feuchte Haar. Mit schräg gelegtem Kopf sah sie zu ihrem Freund hinüber und lächelte charmant. Der gestrige Tag war wirklich schön gewesen und sie hatten sich vor dem Kamin gut amüsiert… abgesehen von der Panne mit der Kaltfront. Das war ihr noch immer schrecklich peinlich.
Nachdem Casey eingeschlafen war, hatte sie ihn behutsam ins Bett gebracht – wobei ihr aufgefallen war, dass ihr das früher doch wesentlich leichter gefallen war, als er noch ein wenig kleiner gewesen war. Im Schlafzimmer angekommen, hatte sie ihn ins Bett gelegt und zugedeckt und war dann noch etwas bei ihm geblieben. Dann war sie hinunter gegangen, hatte nach dem Kamin gesehen und aufgeräumt, ehe sie schließlich selbst ins Bett gegangen war.
„Falls ich etwas anziehen muss, kannst du dir ja was raussuchen. Und wenn es am Ende nur Unterwäsche ist“, sagte Jess zwinkernd, lehnte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss.
 
Jimena hatte nicht wirklich gut geschlafen. Sie war verhältnismäßig früh wach geworden und hatte gleich nach dem Aufwachen nach Aglef gesucht. Der natürlich nicht da gewesen war. Danach hatte sie versucht weiter zu schlafen, hatte sich ein paar Mal nach rechts und links gedreht und es schließlich aufgegeben. Er fehlte ihr. Nur eine Gott verdammte Nacht und sie hielt es schon nicht mehr ohne ihn aus. Mit einem unguten, schweren Gefühl in der Brust stand sie auf, trottete ins Bad und machte sich fertig. Danach verließ sie ihr Zimmer, dass sie gestern noch zugeteilt bekommen hatte und steuerte die Küche an. Sie verspürte zwar keinen sonderlichen Hunger, aber sie wusste, sie musste etwas essen. Sie hatte gestern Abend viel zu wenig gegessen.
Während sie darauf wartete, dass die Mikrowelle ihr Essen erwärmt hatte, zog sie ihr Handy heraus. Keine Nachricht. Sie atmete tief ein, öffnete den Messenger-Dienst und wählte Aglefs Namen. ‚Bist du schon wach-‘, fing sie an und löschte den Satz wieder. ‚Hey. Kann nicht mehr schlafen. Würde so in einer halben Stunde vorbeikommen. In Ordnung?‘, tippte sie und schickte es ab, bevor sie es sich anders überlegte. Danach legte sie das Handy aber noch nicht beiseite. Stattdessen starte sie auf das Display und ihre Finger schwebten über der virtuellen Tastatur.
‚Ich-‘, tippte sie und schrieb viele verschiedene Sätze, die sie immer gleich wieder löschte, bis wieder nur ‚Ich‘ da stand. Jimena biss auf ihre Unterlippe und war so konzentriert, dass sie nicht mitbekam, dass die Mikrowelle fertig war. ‚Ich liebe dich. Und mir hat diese eine Nacht ohne dich gereicht. Wir kriegen das hin. J‘, tippte sie, sog die Luft scharf ein und schickte auch das ab.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 19 Feb 2022 - 8:57

Alles Geschirr war wieder verstaut und so saß Casey in der Küche und spielte auf seinem Handy, während er darauf wartete, dass Jess fertig wurde. Jack hatte ihm geschrieben, eine so aufgesetzte Nachricht, dass Casey kurz versucht war anzurufen. Aber besser er machte es wenn er mehr Zeit hatte. Und Jack wach. Daher war er durch nichts abgelenkt, als Jess in die Küche trat. In aller Pracht, wie sie geboren worden war. Casey konnte gar nicht anders, als einfach nur zu schauen und zu bewundern. Es war ihm immer noch etwas unbegreiflich, dass Jess sich für ihn entschieden hatte, wo sie doch buchtsäblich jeden haben konnte. Die Überraschung darüber war aber so bekannt, dass er sich sehr schnell wieder fing und ihr auch antworten konnte. "Direkt war vor haben wir nicht", sagte er und ließ seinen Blick mit einem anerkennenden Lächeln an ihr hinab wandern. "Aber wenn uns nach einem Tapetenwechsel ist. Wie wäre es, wenn wir die Zeit hier nutzen und an den Strand gehen. So häufig können wir uns den Londoner Smog ja nicht von der Nase wehen lassen."

Zu sagen, der Tag wäre lang gewesen, wäre eine Untertreibung. Aglef konnte sich an keinen erinnern, der ihm länger vorgekommen war, was einiges hieß. Geschlafen hatte er kaum, immer hatten seine Träume und Ängste ihn aus dem leichten Halbschlaf gerissen. Sie würde nicht wieder kommen, sie würde einsehen, dass sie ohne ihn besser dran war, dass sie es leid war bei ihm zu sein. Er würde alleine sein, das wichtigste verspielt haben, was er gefunden hatte, nur weil er nicht das nötige Vertrauen hatte aufbauen können um ein paar Worte zu sprechen. Die Sonne hatte ihn in der Wohnung gehalten. Nervös war er durch die Räume getigert, hatte blind durch die Fernsehkanäle gezappt, bis er frustriert die Fernbedienung von sich warf. Musik bot auch keine Ablenkung. Er hatte versucht sich mit der Gitarre abzulenken, aber als er merkte wie er die Melodie für Jimena spielte, hatte er auch das Instrument von sich gelegt. Danach blieb ihm nur noch sich mit seinen Gedanken selbst in den Wahnsinn zu treiben. Er wusste, dass er warten sollte. Jimena die Chance geben musste zu denken und sich sicher zu werden. Aber sein Verstand war sich sicher, dass Jimena ihn fallen lassen würde und fürchtete sich davor es zu erfahren. Besser er wäre vorher weg. Würde nicht den Moment erleben, in dem klar war, dass sie nicht zurück kommen würde. Draußen wurde es langsam dunkel und mit dem schwindenden Licht wuchs seine Panik. Er konnte nicht. Er wollte nicht. Er musste weg! Fahrig schnappte er sich seine Jacke und machte sich auf die Suche nach seiner Brieftasche, als das Handy zornig vibrierte. Zu spät, dachte er. Er sah das wieder dunkle Display an und war sich trotzdem sicher, dass es eine Nachricht von Jimena war. Solange er die Nachricht nicht gelesen hatte, konnte er sich einreden, dass sie.. was? Um mehr Zeit zum Nachdenken bat, anstelle ihm zu sagen wie wenig sie von ihm hielt? Musste er denn wirklich wissen was sie ihm schrieb? Wäre es nicht besser er ging einfach und sie sahen sich nie wieder? Wieder kündigte das Handy eine Nachricht an und ließ Aglef erschrocken aus seinen Überlegungen zucken. Mit morbider faszination sah er zu, wie seine Hand sich nach dem Gerät ausstreckte, wie gegen seinen Willen. Die Nachricht war schnell gelesen, aber es dauerte eine Weile, ehe der Sinn bei ihm ankam. Sie war auf dem Weg. Sie liebte ihn. Sie würde ihn nicht aufgeben. Es war ihm physisch unmöglich zu atmen, als er verstand, was es bedeutete. Er hatte sie nicht unwiderbringlich vertrieben. In seinem Kopf drehte sich alles und er musste sich auf den Stuhl sinken lassen. Mit einem halb verzweifelten, halb glücklichen Lachen ließ er seinen Kopf auf die Tischplatte sinken. Eine Chance. Dieses Mal durfte er es nicht wieder vermasseln. 'Ich warte auf dich', schrieb er mit zitternden Fingern zurück.
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Beitrag von Robyn Sa 19 Feb 2022 - 10:04

Oh, wie sie es liebte, wenn er sie so ansah. Das gab ihr immer die Gewissheit, dass sie ihn noch nicht langweilte. Und, dass sie ihm noch immer gefiel. Sollte das irgendwann nicht mehr der Fall sein, dann wusste sie, war etwas im Busch. Aber bis dahin hoffte sie einfach, dass das noch in weiter Ferne lag. Schmunzelnd zog Jess das Band um den Morgenmantel etwas fester und ließ sich daraufhin auf einem der Stühle nieder. Die Beine schlug sie übereinander und stützte ihr Gesicht in eine Hand, während sie ihren Freund ansah. „Also ein Strandspaziergang?“ Sie dachte darüber nach und musste wohl einräumen, dass er sicherlich recht hatte. Vom Londoner Smog bekam sie für gewöhnlich nicht so viel mit – zumindest nicht, wenn sie das Atmen vermied. Das war bei Casey natürlich anders. Daher konnte sie gut nachvollziehen, dass er die gute Luft ebenso genießen wollte – und sie hatte nichts gegen einen Spaziergang draußen einzuwenden. Ihr Blick glitt zum Fenster. Noch war es nicht ganz dunkel. „Klingt gut. Ich ziehe mich eben rasch an, dann können wir gleich los“, sagte sie lächelnd und stand schon wieder auf.
 
Ein anderer Vampir machte sie auf das warme Blut in der Mikrowelle aufmerksam. Jimena entschuldigte und bedankte sie, legte ihr Handy beiseite und kümmerte sich um ihr Essen. Dabei hatte sie jetzt noch weniger Appetit als zuvor. Angespannt zog sie ein Glas herbei, schenkte sich etwas ein und nahm an einem der Tische Platz. Gerade als sie das Glas ansetzen wollte, vibrierte ihr Handy. Rasch setzte sie das Glas ab und nahm das Handy wieder zu sich. Aglefs Worte ließen sie erleichtert lächeln. Beinahe wäre sie aufgesprungen und sofort losgeeilt, stattdessen blieb ihr Blick an ihrem vollen Glas hängen. Mit sich hadernd sah sie es an, seufzte und nahm es schließlich. Das Blut stürzte sie regelrecht in sich hinein, um so schnell wie möglich aufbrechen zu können.
Und tatsächlich, keine Stunde später stand sie vor der Wohnung, die Aglef und sie gemietet hatten.
Sie klopfte an, wartete und lächelte dann erst warm und dann entschuldigend Aglef an, nachdem er ihr aufgemacht hatte. Daraufhin lehnte sie sich vor und schloss ihn in eine feste Umarmung.
„Entschuldige… Ich hätte das nicht von dir verlangen dürfen.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 21 Feb 2022 - 20:36

"Willst du nicht vorher noch was essen?", fragte Casey überrascht, dass Jess so schnell wieder aufsprang. Er hatte ja nicht gemeint, dass sie sofort losrennen mussten. Gut, es würde dunkel werden draußen und seine Augen waren kläglich, wenn Licht fehlte. Aber es ging ihm ja auch nicht um die Aussicht, sondern darum Zeit mit Jess zu verbringen. Und dafür mussten sie sich nun wirklich nicht hetzen. "Du bist gerade erst aufgestanden, wir haben noch die ganze Nacht Zeit", rief er ihr daher mit einem Lächeln in Erinnerung.

Eine halbe Stunde ging vorbei, ohne dass Jimena auftauchte. Aglefs Ängste steigerten sich zunehmen, nur die Nachrichten, die er wieder und wieder laß, bis er den Text auch vor Augen sehen konnte ohne auf das Display zu schauen, hielten ihn davon ab irgendetwas dummes zu tun. Er hatte ihre Nachrichten nicht falsch verstanden. Sie würde kommen. Sie wäre nicht so grausam ihm diese Dinge zu sagen und dann lachend hinter seinem Rücken zu verschwinden. Den kleinen Moment des Zweifelns erstickte Aglef ganz schnell wieder. Jimena würde das nicht tun! Trotzdem fiel ihm ein ganze Gebirge vom Herzen, als es klopfte. Es war zu schön um wahr zu sein, sie vor der Tür mit ihrem bezaubernden Lächen stehen zu sehen. Nach all den Sorgen, die er sich grundlos gemacht hatte, war es nicht leicht diesem Loch wieder zu entkommen. Weswegen er wie erstarrt dastand, die Klinke noch in der Hand und Jimena nur anstarrte, als würde sie gleich wieder verschwinden. Sie hatte dagegen keine Probleme zu handeln, wie sie gleich bewies und ihn in ein feste Umarmung zog. Abgehackt und zitternd holte Aglef Luft undlegte seine Arme dann schaubstockartig um sie. Er wusste, dass es zu fest war, aber er konnte seine Arme einfach nicht lockern, in dem Moment wusste er nicht einmal ob er sie jemals wieder loslassen könnte. Seinen Kopf hatte er auf ihrer Schulter gegen ihren Hals gepresst und schüttelte ihn jetzt, als sie sich entschuldigte. Dabei war er im Unrecht hier, sie hatte jedes Recht von ihm Erklärungen zu verlangen, Sicherheiten für sich selbst. Nicht sie war die Böse hier. "Mir tut es Leid. Dass ich dir nicht -. Ich-", sein heiseres Flüstern kam wieder ins Stocken. Nicht einmal jetzt? Frustriert und gedemütigt beendete er seinen Satz anders, als gehofft, aber wenigstens das konnte er ihr geben, er hofft nur, dass es genug war. "Ich will dich nicht verlieren."
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Beitrag von Robyn Di 22 Feb 2022 - 9:06

„Das schon, aber wenn es draußen stockfinstere Nacht ist, hast du nicht wirklich etwas vom Strand“, wandte Jess ein und lächelte. „Wie wäre es damit, ich wärme mir was auf, ziehe mich an, solange die Mikrowelle arbeitet und wenn sie fertig ist, schütte ich mir das Blut in einen Thermobecher und nehme ihm mit. Dann kann ich unterwegs essen und du hast noch etwas von der Aussicht – und, naja, du siehst noch, wohin du läufst“, sagte sie und runzelte kurz die Stirn. „Haben wir hier eigentlich Taschenlampen?“ Jess sah sich fragend um und grübelte nach. Hatten sie hier mal welche benutzt? Und falls ja, wo könnten sie jetzt sein? Und wenn sie sie fänden, bräuchten sie wahrscheinlich neue Batterien… Vielleicht sollten sie notfalls einfach auf die Taschenlampen-Funktion ihrer Handys zurückgreifen.
 
Es brauchte einen Augenblick, ehe Aglef ihre Umarmung erwiderte. Wobei sich seine Arme um sie eher wie ein Schraubstock anfühlte. Ein Glück, war sie da nicht zimperlich und jetzt in diesem Augenblick war sie zu froh und erleichtert, als dass sie deswegen etwas gesagt hatte. Jimena schmiegte ihren Kopf an den seinen, nachdem er ihn auf ihre Schulter hat sinken lassen. Dann wurde auch ihr eigener Griff ein wenig fester um ihn. „Schon in Ordnung. Alles mit seiner Zeit“, antwortete sie, schloss die Augen und krallte ihre Finger leicht in den Stoff seines Oberteils.
„Ich kann warten. Ich werde warten. Das Wichtigste ist, dass wir zusammen sind. Ich will dich auch nicht verlieren. Ich… ich kann es nicht“, sagte sie und wurde zum Ende hin leiser. „Ich kann nicht mehr… ohne dich, Aglef. Ich brauche dich so sehr… dass es mir ein wenig Angst macht…“ Jimena biss sich leicht auf die Unterlippe und öffnete blinzelnd wieder ihre Augen. Sie hatte auch Angst davor, wohin es sie beide bringen wird… und was für ein Ende sie nehmen würden.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 22 Feb 2022 - 21:46

"Wenn du es so ausdrückst bleibt mir keine Möglichkeit mehr zu widersprechen", lachte Casey leise und stand vom Tisch auf. "Geh dich anziehen, ich mach dir etwas warm." Es wäre schon wirklich schöner, wenn sie gemeinsam die Zeit nutzen könnten, ohne auf ihre jeweiligen Bedürfnisse achten zu müssen. In Momenten wie diesem fragte er sich wirklich, ob er die falsche Entscheidung getroffen hatte, als er die Verwandlung abgelehnt hatte. War es denn wirklich so wichtig diesen Abschluss zu machen? Es war ja nicht einmal sicher, dass er ihn irgendwann noch einmal brauchen würde. Es war Egoismus auf seiner Seite Jess deswegen warten zu lassen. Tief in Gedanken war er dabei ihr Essen vorzubereiten, während sie sich umzog. Wenn er nicht so egoistisch gewesen wäre, hätte er wohl aber auch die Notwendigkeit nicht gesehen ihr einen Antrag zu machen. Vielleicht nicht bevor es zu spät gewesen wäre. Wobei er auf dem Gebiet ja noch nicht weit vorgestoßen war. Die Entscheidung sie zu fragen war nur ein Fortschritt, wenn er es denn auch tat. Und dann musste sie ja auch noch zustimmen. Vielleicht hatte sie es sich ja auch in der Hinsicht überlegt. Er könnte es sogar verstehen, wo er immer so lange mit allem brauchte und sich dann doch umentschied. Er schraubte gerade den Deckel auf den Thermosbecher, als Jess zurück kam. Besser er ließ sich seine düsteren Gedanken nicht anmerken, die konnte er Tagsüber haben, wenn sie sie nicht mitbekam. Jetzt zählte nur Zeit mit ihr auf möglichst angenehme Art zu verbringen. "Ihr Frühstück, Miss", sagte er daher mit einem warmen Lächeln und reichte ihr den Becher.

Sonst so gefasst, konnte Aglef in diesem Moment kaum etwas gegen seine Emotionen ausrichten. Seine Arme wollten Jimena einfach nicht loslassen und er war unglaublich erleichtert, als sie selbst ihre Arme fester um ihn legte. Ein wenig hysterisch lachte er auf ihre Worte auf. "Wir sind verloren", raunte er leise und meinte es exakt so. Wenn sie so abhängig voneinander waren, dann konnte nichts sie mehr retten. Dabei hatte er gedacht es ging nur ihm so. Dass Jimena ähnlich stark von ihm abhängig war, machte ihm sogar etwas Angst. Immerhin war er nicht unbedingt die stabilste Persönlichkeit. Er wollte Jimena nicht mit sich reißen, wenn er sich verlor. Sie von sich stoßen war ganz offensichtlich keine Option mehr, also musste er eben alles tun um bei verstand zu bleiben. Jimena bei sich zu haben half da schon imens. Es dauerte noch eine ganze Weile, ehe er seine Arme dazu bewegen konnte sich zu lösen und selbst danach ließ er ihre Hand nicht los, als hätte er Angst sie würde verschwinden, wenn er keinen Kontakt zu ihr hatte. Da sie schon gegessen hatte, machte er nur sich einen Beutel war. Während sie darauf warteten, dass die Mikrowelle ihr Program beendete, hielt er ihr Hand in seinen beiden und stricht immer wieder über ihren Handrücken. "Was machen wir jetzt?", fragte er und sah zu ihr auf.
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Beitrag von Robyn Do 24 Feb 2022 - 9:05

Mit einem Lachen lehnte sie sich vor, gab ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand mit einem „Danke dir! Du bist der Beste!“ aus dem Raum. Sie ging hinauf ins Schlafzimmer, zog ein paar Klamotten aus dem Schrank und war in wenigen Minuten fertig angezogen. Sie hatte sich einen dicken, dunkelblauen Pullover angezogen, dazu eine Jeans und einen Schal. Nicht, dass sie fror, sie dachte bei ihrer Kleiderwahl eher an Casey. Je dicker sie angezogen war, desto wärmer war sie und desto weniger fror er, wenn sie sich nahe waren.
Wieder unten angekommen, schlüpfte sie im Flur zuerst in ihre Schuhe, bevor sie in die Küche trat. Casey schraubte gerade den Deckel auf ihren Becher, als sie hereinkam. Mit einem breiten Lächeln ging sie auf ihn zu, nahm ihm dem Becher ab und lehnte sich hierbei vor, um ihm noch einen Kuss zu geben. „Du bist fantastisch, weißt du das?“, fragte sie schmunzelnd, lehnte sich zurück und nippte dann an ihrem Becher. „Alles klar – holen wir unsere Jacken und gehen los!“, sagte sie gut gelaunt, drehte sich um und ging zum Flur hinaus. Den Becher stellte sie kurz ab, um in ihren Mantel zu schlüpfen. Danach nahm sie den Becher in die eine Hand und einen Schirm in die anderen. Dem Wetter konnte man schließlich nicht trauen…

Ja. Sie waren verloren, stimmte Jimena ihm im Stillen zu, während sie sich an ihn schmiegte und froh war, wieder bei ihm zu sein. Es erinnerte sie daran, wie Alkoholiker oder Raucher ihren Entzug beschrieben – und dann wieder rückfällig wurden. Vielleicht war sie ja süchtig nach Aglef. In diesem Fall war ihr Entzug erbärmlich kurz ausgefallen. Aber sie hatte auch so gar kein Interesse daran, ihn zu wiederholen. Während Alkohol und Zigaretten sie nicht umbringen konnten, war sie sich nicht so sicher darüber, ob diese Beziehung zu Aglef sie nicht irgendwann auch ihr Leben kosten würde… Aglef lockerte seine Arme um sie, nahm dann stattdessen ihre Hand und sie gingen in die Küche. Während er sich einen Beutel nahm und ihn in die Mikrowelle gab, ließ er ihre Hand nicht los. Was sich viel zu gut anfühlte… Es gab ihr das Gefühl von Wärme. Besonders, als er ihr immer wieder über den Handrücken strich. 
„Darauf warten, dass dein Essen warm wird und du es essen kannst -ist vermutlich nicht die Antwort, die du erwartest“, antwortete sie und lächelte matt. „Ich weiß nicht… Wir könnten so tun, als wäre nichts gewesen und machen einfach… weiter wie zuvor?“ Jimena sah von ihren Händen zu ihm auf, zuckte leicht mit den Schultern und sah ihn aus großen Augen an. Sie wusste einfach nicht, was sie anders machen konnten, das gleichzeitig für sie beide auch möglich war…

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 24 Feb 2022 - 9:08

Auf Jess Kompliment schmunzelte er, nahm sie aber nicht ganz ernst. “Es ist nur ein Becher mit Blut”, rief er ihr in Erinnerung und folgte ihr dann um seine Jacke anzuziehen. Auch etwas, was einfacher wäre, wenn er kein Mensch wäre. Aber besser er dachte an etwas anderes ehe er die Stimmung drückte. Jess wollte sicher nichts mehr davon hören. Mit einem weiteren, dieses Mal belustigten Schmunzeln, sah er ihren Griff zum Regenschirm zu. “Traust du dem Wetter nicht? Es soll eine klare Nacht bleiben. Wir haben Glück dieses Wochenende”, sagte er und öffnete die Tür, damit sie hinaus treten konnte. Dieses Wochenende.. Es war schon fast wieder rum und er hatte noch nicht den geeigneten Moment gefunden… Draußen legte er ihr den Arm um die Taille und zog sie leicht an sich. Verwundert stellte er fest, dass ihre Köpfe fast auf selber Höhe waren. Er war so dran gewöhnt kleiner als alle zu sein, dass es ihn doch immer noch ständig überraschte, wenn ihm auffiel, dass er gewachsen war.

“Nein, meinte ich tatsächlich nicht”, antwortete Aglef mit einem traurigen Lächeln und seufzte leise. Weiter machen und so tun als wäre nichts gewesen, war ganz sicher nicht die Lösung. Ihm fiel aber auch nichts besseres ein. Trotzdem sah er sie bedauernd an und schüttelte leicht den Kopf. “Das sollten wir nicht machen. Damit kommen wir nirgendwo hin”, sagte er leise und sehr bedauernd. Das war das, was er in den letzten Jahrzehnten getan hatte, nicht wahr? Entweder wütend um sich schlagen oder tun als wäre nichts gewesen, einfach weiter machen. Und nichts hatte sich für ihn geändert. Nicht einmal Jimena hatte wirklich etwas für ihn ändern können. Es wurde Zeit, dass er von sich aus etwas änderte, für Jimena. Aber wie..? “Wir müssen.. vorwärts kommen. Dinge ändern. Ich muss Dinge ändern”, sprach er wie zu sich selbst.
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