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Vampire-Das RPG IV

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 28 Feb 2024 - 9:17

Sie war müde. Natürlich war sie müde. Damion war es ja auch. Seine Augen mussten tatsächlich einen Moment geschlossen gewesen sein, weil als er den Kopf Neha zuwandte, war sie definitiv dabei der Müdigkeit nachzugeben. "Herzchen! Nicht einschlafen!", rief er und schüttelte die ungelenk. Sie reagierte kaum. "Herzchen!" Er musste nicht nach ihrem Puls tasten um zu merken, dass ihr Herzschlag ins Stocken geriet. Es hätte einfach sein sollen aufzustehen, aber Damion brauchte peinlich lange und kam nur stolpernd und sehr steif auf die Beine. Einen Moment schwankte er, dann stolperte er in Richtung der Tür. Seine Schläge fielen demütigend schwach aus; das Metall bekam nicht mal eine Delle, dabei war sein Abdruck von vorher noch deutlich zu sehen. "Geh auf du Mistding!", fauchte er, während seine Hände umständlich den Schließmechanismus umfassten und wirkungslos daran zogen. Seine Finger glitten ab und er wäre fast gestürzt. Ein Regal rettete ihn vor dem Fall aber als er auf die Tür wieder losgehen wollte, hielt er erschrocken inne. Er wandte sich mit bangem Blick wieder der Frau zu, die reglos dort lag, wo er sie liegen lassen hatte. Und er lauschte. Es dauerte zu lange, bis er einen Herzschlag hörte. Taumelnd kam er neben ihr an und legte eine Hand an ihr Gesicht. Selbst für ihn fühlte sie sich kalt an, was nicht gut war. Dabei hatte er angefangen sie zu mögen und ihr versprochen, dass sie hier rauskommen würde. Er warf einen Blick zur Tür zurück und wusste, dass für sie alles zu spät wäre. Nur weil sie einen scheiß Job hatte und zur falschen Zeit hilfsbereit gewesen war. Wegen ihm war sie jetzt hier. "Das wird wieder. Wir kriegen dich hier raus", murmelte er und hob die junge Frau hoch. Wenn sie hier rauskommen würden, würde es ein Theater geben. Ohne Einverständnis durfte er niemanden verwandeln. Was ein Problem war, mit dem er sich später befassen würde. Er würde sie nicht hier und jetzt sterben lassen.
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Beitrag von Robyn Do 29 Feb 2024 - 10:03

Nehas Augen waren geschlossen. Ihre Lider waren wie Blei gewesen, viel zu schwer, um sie länger aufzubehalten. Sie bekam alles nur noch wie unter einem dicken Schleier mit. Sie hörte Damions Stimme, aber der Sinn seiner Worte drang nicht mehr zu ihr hindurch. Regungslos blieb sie liegen, als er aufstand und zur Tür hinüberging. Nur dunkel nahm sie wahr, als er wieder bei ihr war und sie hochnahm. Sie spürte seine Nähe, die so tröstlich war, wenngleich sie keine Wärme spürte. Eigentlich spürte sie gar nichts mehr. Selbst die Kälte spürte sie nicht mehr.
Neha merkte nicht, wie Damion ihren Mund öffnete, und sie würde sich später auch nicht daran erinnern, das Blut geschluckt zu haben. Da war nur diese Ahnung von Etwas, das an ihrer Kehle hinabrann. Und seine Nähe, wie er sie festhielt. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie schon nicht mehr, wie er hieß. Alles geriet in Vergessenheit, wurde leichter, leiser… Bis alles verstummte, jedes Geräusch, jedes Gefühl, jeder Gedanke. Kurz darauf gab Nehas Herz auf.
Es dauerte keine zehn Minuten und die Tür des Labors öffnete sich. Ein gezielter Schuss und ein Pfeil mit einer Silberlösung erwischte Damion an der Schulter. Danach kamen einige Leute in dicken Jacken herein, ohne groß Worte auszutauschen, teilten sie sich auf. Zwei fesselten Damion und verpassten ihm zusätzlich einen Pflock. Derweil zog ein anderer Kerl Neha aus dem Griff des Vampirs und drehte ihr die Arme auf den Rücken. Nachdem auch sie gefesselt war, wurde sie über die Schulter geworfen und über Damions Kopf wurde ein Sack gezogen. So außer Gefecht gesetzt, brachte man die beiden aus dem Gebäude und in einen kleinen Van mit verdunkelten Scheiben.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 1 März 2024 - 9:26

Sprung auf 26.12.32

Casey hatte außerordentlich gut geschlafen, vor allem sehr lange. Es war schon fast Nachmittag, ehe er sich aus dem Bett gewälzt hatte. Am liebsten wäre er bei Jess im Bett geblieben, aber die menschliche Natur rief. Also duschte er gleich und verschwand dann in die Küche um etwas zu essen. Merkwürdigerweise traf er Aglef nicht irgendwo an. Jimenas Anwesenheit tat ihm zumindest soweit gut, dass er seine Schlaflosigkeit nicht vor dem Fernseher auslebte. Wobei er das in der letzten Zeit tatsächlich auch nicht getan hatte. Aber seinen Bruder ins Leere starrend im Dunkeln zu überraschen hatte Casey auch schon genug Lebensjahre gekostet. Mit einem schiefen Pfeifen schob er sich ein paar Reste vom Weihnachtsessen in die Mikrowelle. Wie einfach das Leben wieder bunt werden konnte. Er hätte Jess viel eher in seine Probleme einweihen sollen. Egal was er tat, es wurde erst besser wenn sie da war. Oder in dem Fall, wenn sie sich über alle Wünsche hinweg setzte und Jimena zu Aglef brachte. Er konnte den Abend gar nicht genug ehren, an dem Jess in sein Leben getreten war.

Aglef war natürlich wach, es gab eigentlich keinen Tag, den er durchschlief. Heute aber stand er nicht auf und ließ sich mit irgendetwas von seinen schlimmen Erinnerungen ablenken (oder schlimmer: versenkte sich in sie). Heute kuschelte er sich vorsichtig enger an Jimena und ließ die Gedanken von ihrem Duft verscheuchen.

Nach dem Ball waren sie sehr spät nach Hause gekommen. Obwohl Jael Rubina gebeten hatten auch ohne ihn zurück zu fahren, hatte sie darauf bestanden bei ihm zu bleiben. Es hatte ihn sehr gefreut, dass sie blieb, auch wenn es ihm unangenehm war, dass sie so lange auf den Beinen sein musste. Er wusste schließlich, dass Frauenkleider und -schuhe häufig unheimlich unbequem waren. Als sie endlich zuhause angekommen waren, war der Abend (oder der Morgen) dann doch noch nicht ganz zuende gewesen. Seine Frau hatte definitiv mehr Energie als er ihr manchmal zurechnete. Als seine Tochter plötzlich neben dem Bett stand und ihn aus großen, feuchten Augen ansah, hob er sie ins Bett. Anthea kletterte umständlich und mit viel Knie- und Ellenbogenberührung über ihn hinüber, bis sie sich zwischen ihre Mutte rund ihren Vater legen konnte. In der Hoffnung Rubina nicht doch noch zu wecken, sprach Jael leise im Flüsterton mit seiner Tochter und bekam so zu wissen, dass die Kleine einen Alptraum gehabt hatte. Er gab Anthea einen Kuss auf die Stirn und versprach alle Monster zu verscheuchen, die auftauchen würde. Mit einem zufriedenen Seufzen rollte seine Tochter sich ein und tat, was Kinder am besten konnten. Von einem Augenblick zum nächsten schlief sie schon wieder.

Langsam verlor Damion den Überblick, dabei konnte es noch gar nicht so lange sein. Er hatte selbst nicht mehr viel davon mitbekommen, wie sie aus dem Kühlraum gekommen waren. Zur Kälte waren das Zeug gekommen, dass die Jäger ihm gespritzt hatten, und der Pflock. Alles danach war sehr verschwommen. Er war sich ziemlich sicher, dass Neha auch mitgenommen worden war, aber er hatte sie nicht mehr gesehen. Hatte keine Ahnung ob sein Versuch sie vor dem Tod zu retten funktioniert hatte. Oder ob die Frau von den Menschen umgebracht worden war, ehe sie die Chance bekommen hatte. Die Sorge hielt sich allerdings in Grenzen, da er viel zu viel mit sich selbst beschäftigt wurde. Was auch immer die Jäger wollten, sie dachten sie würden es von ihm mit blöden Fragen und Folter bekommen. Der Versuch der gerade lief war wirklich schmerzhaft, aber Damion würde einen Teufel tun den feigen Hunden nachzugeben. Er lachte kurz trocken und spuckte dem Menschen ins Gesicht. "Leck mich", nuschelte er etwas undeutlich und fand Befriedigung darin, dass der Kerl sich angewiedert den Speichel aus dem Gesicht wischte. "Okay", sagte dieser nach einem Moment und nickte leicht. "Gut, dann die harte Tour." Damion hatte keine Ahnung, was die harte Tour sein sollte aber dachte nicht, dass es schlimmer kommen könnte. Wie sehr er sich doch irren konnte. Der Kerl nickte und der Spiegel neben ihm wurde plötzlich hell. Damion sah hin und stellte nur langsam fest, dass es von Anfang an kein Spiegel gewesen war. Es war ein Fenster. In einen Angrenzenden Raum, in dem jetzt Licht angemacht worden war. Und alles was er sehen konnte war eine verängstigte junge Frau, die ganz offensichtlich nicht tot war und noch weniger wusste, was eigentlich passierte.
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Beitrag von Robyn Sa 2 März 2024 - 6:15

Jess drehte sich im Bett um, streckte ihren Arm aus und- tastete in die Leere. Müde öffnete sie erst ein, dann zwei Augen. Das Bett war leer. Blinzelnd langte sie nun nach dem Wecker auf ihrem Nachttisch, um die Uhrzeit zu überprüfen. Gähnend stellte sie den Wecker zurück und schloss noch einmal die Augen. Ein, zwei Minuten blieb sie so liegen, dann setzte sie sich grummelnd auf. Sie rutschte an den Rand des Bettes und stand auf, torkelte müde an ihren Schrank und holte ihren Morgenmantel hervor. Sie streifte ihn über und verließ das Schlafzimmer. Es war nicht schwierig, Casey zu finden. Sie hörte gerade, wie die Mikrowelle ihr Aufwärmprogramm beendete. Als sie die Küche betrat, war ihr Freund gerade dabei, das Essen herauszuholen. Sie wartete, bis er das Essen sicher abgestellt hatte, bevor sie sich räuspernd bemerkbar machte. „Morgen“, sagte sie und lächelte verschlafen. „Oder Mittag“ Sie rieb sich die Augen. „Hast du etwas gegen etwas Gesellschaft beim Essen?“

Leise schnaufend drehte sich Jimena im Schlaf und schmiegte sich an Aglef. Ein paar Strähnen rutschten ihr dabei ins Gesicht und kitzelten sie an der Nase. Auch der Träger ihres Negligees verrutschte. Das Kleidungsstück hatte sie gestern zum ersten Mal angezogen. Sie hatte es in Spanien gekauft, kurz bevor sie das von Aglef gehört hatte und nach London geflogen war.
Sie hatte mit ihm geredet, gestern. Es war ziemlich einseitig gewesen, aber das war in Ordnung. Sie hatte nicht erwartet, dass Aglef ihr seine unsterbliche Liebe erklärte und sie danach miteinander schliefen. Sie wusste auch so, dass er sie liebte. Er zeigte das auf seine Art. Und sie tat es auf ihre.
Jimena wackelte ein wenig mit der Nase, weil die Haarsträhne sie so an der Nase kitzelte. Blinzelnd öffnete sie die Augen, wischte sich mit einer Hand über das Gesicht und legte dann ihren Arm locker auf Aglef.

Es dauerte eine ganze Weile bis Neha zu sich kam. Noch bevor sie die Augen aufschlug, spürte sie einen Stich an ihrem Hals. Nicht so, wie bei einem Mückenstich, sondern schmerzhafter. Es war, als würde sich etwas Heißes durch ihren Körper fressen. Sie stöhnte vor Schmerzen und ihre Augen öffneten sich. Grelles Licht blendete sie, das ihr regelrecht die Sicht nahm. Erneut stöhnte sie auf und schloss ihre Augen rasch wieder. Dann waren da die Stimmen. Waren die auch vorher schon da gewesen? Sie wusste es nicht. War es überhaupt Englisch? Auch hier war sie sich nicht sicher. Sie bekam den Sinn der Worte einfach nicht zu fassen. Neben den brennenden Schmerzen merkte sie, dass ihr Mund und ihr Hals ganz trocken waren. Sie war durstig… so durstig… Sie schluckte mühsam und versuchte erneut die Augen zu öffnen. Wo war sie hier… Wie war sie hierher gekommen? Etwas berührte sie im Gesicht, drehte es und noch helleres Licht stach ihr in die Augen. Wieder Stimmen. Ganz allmählich gewöhnte sie sich an das Licht und erkannte Menschen um sich herum. Männer und Frauen. „W-Wo bin ich?“, brachte sie mühsam heraus.
Zwei Männer tauschten Blicke, einer trat näher. „Du bist dort, wo deinesgleichen hingehört.“
Neha blinzelte verwirrt. „Was?“ Deinesgleichen? Neha drehte den Kopf, sah sich um und bekam ein ungutes Gefühl. Was war das hier!?
„Machen wir weiter“, raunte eine Frau zu ihrer Linken und setzte das Skalpell an.

Irgendwann hatte man sie von der Liege losgemacht und sie in einen anderen Raum gebracht. Die Hände hatten sie ihr hinter ihrem Rücken verbunden, mit irgendetwas, dass ihr in die Haut schnitt und diese brennen ließ. Sie stießen sie in den Raum, wo sie zu Boden fiel und liegen blieb. Ihr tat alles weh, ihre Haut und ihr Innerstes fühlten sich wund an. Im Stillen redeten sie sich ein, in einem schrecklichen Alptraum zu sein. Das alles hier konnte gar nicht echt sein. Oder?
Neha biss sich auf die Unterlippe und sah die Blicke der anderen vor ihren Augen. Manche hatten sie angewidert oder mit Abscheu angesehen. Andere mit Hohn und haben sie belächelt. Was waren das für Leute!? Und warum taten sie ihr das an!? Sie hatte doch nichts falsch gemacht!
Neha zog an ihren Armen, aber das Brennen an ihren Handgelenken wurde nur noch stärker. Sie verzog das Gesicht und gab ihren Versuch wieder auf. Sie wusste nicht, wie lange sie so im Dunkeln auf dem Boden lag… doch dann ging das Licht an. Neha drehte das Gesicht weg und verzog es schmerzlich. „H-Hallo? Lassen Sie mich bitte frei. Was auch immer Sie sich davon versprechen… ich bin die Falsche!“, raunte sie mit kratziger Stimme. Sie hatte noch immer so Durst…

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 2 März 2024 - 8:37

Casey war froh, dass Jess gewartet hatte bis er den Teller abgestellt hatte, bevor sie sich bemerkbar machte. Er erschrak schon lange nicht mehr so sehr wie früher, aber seine eingeschränkten Sinne ärgerten ihn doch immer wieder. Und jetzt, so am frühen Abend, hatte er mit Jess auch gar nicht gerechnet. Er schnaubte kurz über sich und schenkte Jess ein fröhliches Lächeln. "Mach lieber Abend draus. Gegen deine Gesellschaft habe ich doch nie etwas. Aber was hat dich denn schon aus dem Bett getrieben?", fragte er und warf einen prüfenden Blick zum Fenster. Es war zwar grau und eher düster, aber ganz sicher noch nicht dunkel. Die Sonne war noch nicht unter gegangen, folglich sollte Jess noch schlafen. "Es hat doch keinen ungeplanten Zwischenfall gegeben?", wandte er sich dann doch ein wenig alamiert an seine Freundin. Keiner von den zur Zeit unter diesem Dach wohnenden, hatte eine einfache Geschichte und trugen eine Menge Balast mit sich rum, der im Moment ständig über ihnen zusammenschlug.

Als Jimena anfing sich zu regen, blieb Aglef stocksteif liegen. Er wollte ihr ihren Schlaf nicht rauben, bloß weil er unruhig war. Nach einem Moment vergaß er sein Versuch sich nicht zu bewegen und beobachtete sie einfach nur; die Schulter, über die der Träger gerutscht war, vielleicht einen Moment länger. Sie blinzelte, rührte sich und legte ihren Arm um ihn. Aglef rechnete damit, dass sie direkt wieder einschlafen würde, aber scheinbar bemerkte sie, dass er wach war und lächelte ihn mit einem so warmen Gesichtsausdruck an, dass ihm das Herz fast schwer wurde. Trotzdem lächelte er zurück und strich ein paar Strähnen, die sie übersehen hatte, aus ihrem Gesicht. "Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken", sagte er leise.

Damion war von der Entwicklung etwas überfahren. Man konnte der Frau ansehen, dass sie einiges durchgemacht hatte, was wohl hieß, dass die Leute hier ihr eine ähnliche Behandlung angetragen hatten, wie er sie erfahren hatte. Und plötzlich war es persönlich. Die Menschen taten seiner neuen Tochter weh! Wütend wandte er seinen Blick wieder dem Kerl vor sich zu, der seinen Stimmungswechsel mit einem Grinsen quittierte. "Was? Nicht mehr so großkotzig wie vorher? Du hast das aus ihr gemacht, nicht wahr? Wie ist das bei euch Kreaturen? Was bedeutet sie dir? Könnt ihr überhaupt fühlen?", ging die Fragerei schon wieder los und Damion hatte nicht die geringste Absicht irgendetwas davon zu beantworten. "Mach mich los, du Feigling, und ich zeig dir wie viele Gefühle wir haben", fauchte er wütend und wehrte sich erfolglos gegen die Ketten. Wobei ihn nicht nur das Silber um seine Handgelenke aufhielt. Er fühlte sich körperlich gelähmt, schwach. Das lag garantiert nicht nur an den paar Ketten. Anstelle auf Damions Vorschlag einzugehen, wurde Neha aus dem Nebenraum gezogen und zu ihm gebracht. "Machen wird es doch etwas lauschiger. Hab ich das richtig verstanden, dass ihr da so eine besondere Verbindung zu eurem Abschaum von Nachkommenschaft habt? Wie wäre es, wenn wir herausfinden, wie viel dir an diesem Ding liegt", fuhrt der Mann fort und trat neben Neha, der er dann einen Tritt versetzte. Damion schwor sich, dass der Kerl keine Chance kriegen würde um Gnade zu bitten, sobald er die Ketten los war. Und dann sagte der Mann etwas, das ihm die Augen dafür öffnete, was hier eigentlich gerade los war. Er faselte von einer Nummer und wo sie Neha wohl hingebrannt werden sollte. Es gab nur eine Sache, die Vampire mit Nummern versah. Aber die hätte eigentlich gar nicht mehr existieren sollen. Zum ersten Mal, seit er mit der Frau vom Ball verschwunden war, hatte Damion wirklich Angst. Was die Labore mit Vampiren anstellten, hatte er selbst gesehen; hatte miterlebt, was aus Vampiren wurden, die in ihnen gefangen waren. Aber die Organisation war gesprengt worden. "Das kann nicht sein", murmelte er leise und schüttelte verneinend den Kopf.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 24 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Sa 2 März 2024 - 9:34

Jesaiah folgte dem Blick des Älteren zum Fenster. Ein typisch britischer Wintertag, grau, bewölkt und vermutlich auch nasskalt. Am besten, sie machtes es sich heute hier drinnen gemütlich. Sie sah wieder zu Casey, trat auf ihn zu und legte zärtlich eine Hand an sein Gesicht. „Alles gut. Ich weiß, die letzten Wochen gaben wieder ausreichend Grund zum Anlass vorsichtiger zu sein, aber aus dem Grund bin ich nicht hier. Ich bin aufgewacht…und habe dich schlichtweg in unserem Bett vermisst“, sagte sie, strich mit ihren Fingern sanft über sein Gesicht und sah ihn mit einem warmen Blick und einem kleinen Lächeln an. Noch so eine Sache, die sie herbeisehnte: Wenn er erst einmal wieder ein Vampir wäre, hätten sie wieder den gleichen Tages- und Nachtrhythmus.
„Deswegen dachte ich mir, ich schaue nach, wo du bist und leiste dir ein bisschen Gesellschaft. Bis ich vermutlich wieder einschlafe“, fügte sie schmunzelnd hinzu. Sie gab ihm einen kurzen Kuss und nahm dann am Tisch Platz. „Hast du gut geschlafen? Viele Stunden waren es ja nicht wirklich…“

„Du hast mich nicht geweckt. Meine Haare haben mich gekitzelt und davon bin ich aufgewacht“, antwortete Jimena mit gesenkter Stimme und sah nach oben, zu ihrem störrischen Haar hinauf, von dem Aglef ihr ein paar Strähnen zurückgestrichen hatte. Dann sah sie wieder ihn an. Seine Schlafprobleme… Sie könnte ihn danach fragen, danach, was ihn aufgeweckt hatte und wie lange er schon wach war… aber sie ließ es bleiben. Stattdessen rutschte sie etwas, legte ihren Kopf an seine Brust und strich sanft mit ihrer Hand über seinen Rücken. „Geht das so? Oder ist das unbequem für dich?“, fragte sie flüsternd, die Augen dabei jedoch wieder geschlossen.
„Stören dich meine Haare?“ Nicht, dass ihre störrischen Strähnen nun ihn im Gesicht kitzelten.

Wieder waren da diese Menschen. Sie packten sie unter den Armen und schleiften sie aus dem Raum. „Hören Sie, das ist alles ein großer Irrtum. Lassen Sie mich frei, bitte – ich habe kein Geld, noch sonst irgendetwas, auf das Sie aus sein können“, raunte sie und sah von einem zum anderen.
Der Mann und die Frau wechselten einen Blick, öffneten eine neue Tür und dann wurde Neha wieder unsanft hineingeworfen. Ihr Kopf schlug hart auf dem Boden auf, weswegen sie kurz benommen liegen blieb. Sie bemerkte nicht, wie sich jemand neben sie stellte, noch hörte sie, was er sagte – und so kam sein Tritt wie aus dem Nichts. Sie keuchte vor Schmerz auf, krümmte sich und wimmerte. Nur am Rande ihres Bewusstseins hörte sie wieder eine Stimme. Jemand redete… irgendetwas… Nummern… Welche Nummern? Sie kannte keine Nummern. Als der Schmerz nachlas, ließ Neha den Blick durch den Raum schweifen und sah… den jungen Mann aus dem Kühllager. Damion Catrell. Sie hatte seinen Namen zwischenzeitlich schon wieder vergessen gehabt. Sie hatte auch schon daran gezweifelt, ihm wirklich begegnet zu sein. So wirr kamen ihr die Stunden im Kühlraum vor…Ihrem Blick sah man die Erkenntnis an, dass sie ihn erkannte, dass sie sich jedoch auch wunderte. Was machte er ihr? Was machten sie beide hier!? Hatten diese Idioten sie doch noch rausgelassen? Sie musste irgendwann das Bewusstsein verloren haben…
Neha war so in Gedanken, dass sie dem Mann, der noch immer sprach, kaum zu hörte. Sie zuckte allerdings zusammen, als dieser sie grob am Hals packte. „Wir könnten es ihr auf den Hals brennen, oder aber auf ihre Schenkel“, sagte der Mann mit einem Lächeln, das ihr nicht gefallen hätten, wenn sie es denn gesehen hätte. Was ihr allerdings äußerst missfiel war, dass er sie auch an den Schenkeln berührte. „Lassen Sie das-“, beschwerte sie sich und bekam einen Schlag ins Gesicht. Neha sah Sternchen und spürte etwas nasses auf ihrer Lippe. Ihre Zunge fuhr ganz von allein darüber, schmeckte das Metallische. Der ging die Tür auf und jemand brachte ein heißes Eisen herein…

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 3 März 2024 - 8:40

Casey lächelte durchaus erleichtert, als Jess ihm sagte, dass nichts außer seine fehlende Anwesenheit ihren Schlaf gestört hatte. Das war vielleicht nicht ideal aber deutlich besser, als wenn das nächste Unheil sie gleich nach Weihnachten einholte. Er lehnte sich leicht in ihre Hand hinein und freut sich auch über den Kuss, den sie ihm gab. Froh darüber, dass er auch noch Zähne geputzt hatte und noch nicht angefangen hatte zu essen. "Wie ein Stein. Es war ja auch ein langer Tag gestern. Wenn der Körper keine Bedürfnisse hätte, wäre ich auch ganz sicher noch nicht wieder auf den Beinen gewesen. Aber so ist das nunmal. Langsam hab ich mich fast dran gewöhnt", antwortete er, während sie sich setzte und zog dann seinen Teller näher zu sich. Mit einem Schmunzeln sah er dann doch noch wieder zu ihr. "Was nicht heißt, dass ich mich auf den Tag freue, an dem wir wieder einen gemeinsam Tagesrythmus haben." Er aß einen Moment, hielt aber recht schnell wieder auf. Nachdenklich ließ er die Gabel sinken und wandte sich dann wieder an Jess: "Denkst du wir sollten bald wieder nach London? Mathijs scheint spurlos verschwunden und Galon könnte vielleicht Hilfe gebrauchen. Aber ich weiß nicht, ob Aglef einverstanden wäre. Oder es gut für ihn wäre zurück nach London zu gehen. Hierlassen kann ich ihn aber auch nicht, auch nicht mit Jimena. Oder denkst du, das wäre eine gute Idee?"

Wenn sie bei ihm war konnte Aglef nichts ungemütlich sein, aber das klänge sehr kitschig, also sagte Aglef nichts und schüttelte nur den Kopf. Was sie nicht sah, stellte er fest. Sie hatte die Augen schon geschlossen und sah wunderbar entspannt aus. "Nein", sagte er also leise und legte seinerseits vorsichtig seine Arme um sie. "Stören mich nicht", fügte er hinzu und legte seine Wange gegen ihren Kopf. Wenn sie da war, dann fühlte er sich, als ob nichts passieren könnte. Es wäre schön, wenn sie für immer in diesem Bett und Moment bleiben konnten. Aber Aglef wusste, dass die Realität viel zu schnell wieder aufholen würde.

Damion konnte nicht leugnen, dass es die selbe junge Frau war, die er in dem Kühlraum getroffen hatte. Ebensowenig konnte er leugnen, dass sie eindeutig ein Vampir war. Seine neue Tochter. Und jetzt lag sie vor ihm auf dem Boden und er musste mit ansehen, wie ein verdammter Feigling von Mensch sie misshandelte und laut überlegte, wie er sie noch besser quälen konnte. Egal was Damion tat, er kam gegen die Ketten nicht an. "Lass die Finger von ihr!", fauchte er am Ende wütend und frustriert. "Versuch nur ihr weh zu tun, dann reiß ich euch in Stücke!" Alles was er erntete war lachen. "Das will ich sehen, wie du das hinkriegst", antwortete der Kerl immer noch amüsiert und winkte einen zweiten heran, der mit einem eindeutig sehr heißen Eisen in den Raum gekommen war. Er kämpfte gegen die Ketten an, bis er das Gefühl hatte seine Gelenke würden reißen und trotzdem musste er dabei zusehen, wie Neha diese verdammte Nummer eingebrannt wurde.
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Beitrag von Robyn Do 7 März 2024 - 21:24

„Dann ist ja gut“, wisperte Jimena leise, schmiegte sich an Aglef und war bald darauf wieder eingeschlafen. Derweil hatte Jess in der Küche ihren Kopf in ihre Hände gestützt, während sie Casey beim Essen zusah. Wobei, so richtig war er noch gar nicht zum Essen gekommen, weil er mehr redete, als dass er aß. „Darauf freue ich mich auch, sehr“, stimmte Jess ihrem Freund zu und lächelte warm. Gleich darauf schlug dieser jedoch ein wesentlich ernsteres Thema an. Nachdenklich ließ Jess ihren Blick sinken, richtete sich auf und zuckte leicht mit den Schultern. „Ich denke, darüber sollten wir mit Aglef und Jimena sprechen. Nachher. Möglichst einfühlsam. Aber trotzdem direkt genug“, sagte sie und lächelte matt, wobei sie Casey wieder ansah. „Fragen wir die beiden, was sie für das Beste halten… Und warum hältst du es für eine schlechte Idee, Aglef mit Jimena allein zu lassen? Jimena geht es gut. Und du kannst nicht leugnen, dass sie viel besser aussieht. Und die beiden… brauchen einander.“ Jess dachte an das kurze Gespräch mit Aglef gestern… Sie hoffte, dass der Sturkopf seine Freundin nicht von sich stieß und in ein paar Tagen abhaute…

Man drehte sie auf den Bauch, drückte ihr Gesicht gegen den dreckigen Boden und fixierte sie. Jemand kniete sich auf ihre Beine, ein anderer hielt ihre auf dem Rücken gefesselten Arme. Und dann kam das Eisen. Der Schmerz war so überwältigend, so jeden Nerv durchdringend, und war schlichtweg mit Nichts zu vergleichen, was sie jemals empfunden hatte. Neha schrie vor Schmerzen und versuchte sich aus dem Griff zu winden, doch die anderen waren stärker. Ihre Ohren klingelte es und ihr Arm schmerzte so sehr, als hätte jemand ihn angezündet. Als das Eisen endlich zurückgezogen wurde, stöhnte Neha noch und war wie weggetreten. Sie lag da und rührte sich nicht. Sie wusste nicht, wann die Männer sie losgelassen hatten oder wann das nächste Eisen hereingebracht wurde. Anfangs bemerkte sie auch nur am Rande ihres Bewusstseins, wie Damion laut wurde, erst schimpfte und fluchte und dann brüllte. Vor Schmerzen. Neha blinzelte und bewegte ihren Kopf, um nach ihm zu sehen. Ihn so vor Schmerzen brüllen zu hören… machte etwas mit ihr. Es… tat ihr auch weh. Und sie sorgte sich um ihn, obwohl ihr eigener Arm noch wie Hölle brannte. Die anderen wechselten ein paar Worte. Einer der Männer kniete etwas länger neben Damion, lächelte überheblich und raunte etwas, was Neha wegen dem Klingeln in ihren Ohren nicht richtig verstehen konnte. Dann stand der Mann auf, gab den anderen ein Zeichen und sie verließen die Zelle. Zurückblieben Neha, Damion und der Gestank von verbrannter Haut.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 9 März 2024 - 8:50

Casey musste fast widerwillig schnauben, als Jess meinte, sie sollten einfühlsam mit Aglef und Jimena sprechen. Ob einfühlsam bei Aglef wirklich etwas brachte? Caseys Bruder war selbst selten einfühlsam, wenn er irgendetwas äußerte. Aber Jess hatte definitiv recht damit, dass sie nichts ohne die anderen beiden entscheiden konnten oder sollten. Was Casey nicht unbedingt immer gefiel. Er wollte seinen Bruder schützen, wenn nötig auch vor sich selbst. Auf Jess Frage schaute er ein wenig überrascht. "Wirkt es so? Es ist nicht unbedingt, dass ich es für eine schlechte Idee halte. Oder nicht glaube, dass sie einander brauchen. Ich habe nur Sorge, was es mit ihnen anrichtet. Du sagst Jimena geht es gut, aber du kannst nicht leugnen, dass sie eine Menge Mist erlebt hat, mit dem sie garantiert immer noch zu kämpfen hat. Da kann es nicht hilfreich sein ausgerechnet Aglef betreuen zu müssen. Schon gar nicht jetzt, nachdem er so aus dem Gleichgewicht geworfen worden ist." Casey verzog leicht das Gesicht und fragte sich, wieso es ausgesprochen so unheimlich kleinlich klang. Als würde er den beiden nicht zutrauen ihr Leben im Griff zu haben. "Ich habe einfach Sorge, dass die beiden Hilfe brauchen und nicht fragen werden."

Neha schreien zu hören ohne etwas machen zu können war schon schlimm, als die Mistkerle dann auch ihm das glühende Eisen auf das Handgelenk drückte, wurde er vor allem Sauer. Brandwunden taten höllisch weh, auch wenn sie heilten. Damion wusste nicht, was die Leute vor hatten, schon gar nicht als die irgendein Pulver auch über sein Handgelenk streuten und es einrieben. Irgendwann würde er aus diesen Ketten raus kommen und dann würde er mit diesen Kerlen den Boden wischen. Bis dahin war er tatsächlich froh, dass sie gingen. Einen Moment blieb er einfach sitzen und versuchte sich zu sortieren und den Schmerz zu verdrängen. Es war merkwürdig, dass es immer noch brannte, aber vielleicht lag es auch einfach daran, dass er Hunger hatte. Und das ganze Silber half sicher auch nicht. "Herzchen?", rief er nach einem Moment und rutschte in ihre Richtung. Sie war sicher nicht tot. Nicht endgültig zumindest. Aber er bezweifelte, dass die Menschen hier sie gefüttert hatten. Nur was er dagegen tun konnte, war begrenzt. "Herzchen, der Schmerz geht bald vorbei. Und irgendwie krieg ich uns hier raus. Das wird schon wieder."
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Beitrag von Robyn So 10 März 2024 - 8:00

Ein wenig unangenehm berührt rutschte Jess auf ihrem Stuhl kurz hin und her und wich dabei Caseys Blick aus. „Es gab eine Zeit, in der wir uns auch nicht gut getan haben… Und jetzt sitzen wir hier und sind, mal abgesehen von den äußeren Umständen, glücklich miteinander. Ich würde den beiden eine Chance geben… Und hoffen, dass sie für sich einen Weg finden. Mehr können wir nicht tun. Du kannst nicht ewig ein Auge auf Aglef haben. Entweder, sie bekommen das hin… oder nicht“, sagte sie, zuckte mit den Schultern und blickte nun doch wieder zu ihrem Freund hinüber. Dabei streckte sie einen Arm aus und verflocht ihre Finger mit den seinen, als er ihr entgegenkam.
„Stimmt, dein Bruder fragt sicher nicht nach Hilfe. Eher hackt er sich einen Arm ab. Aber ich hoffe, dass Jimena es tut. Wir haben in den letzten Wochen viel miteinander gesprochen… Die Chancen stehen gut, dass sie es tut, wenn sie meint, dass es notwendig sein wird.“

Mühsam und mit vor Schmerz verzogenem Gesicht drehte sich Neha auf dem Boden, sodass sie zu Damion schauen konnte. Es war unglaublich tröstlich ihn hier zu wissen. Dass er hier war, bei ihr, in diesem Alptraum. Selbst wenn sie ihn eigentlich kaum kannte. Diese Stunden in dem Kühlraum… Neha erschauerte und zitterte kurz. „Bitte sag mir, dass ich nur träume und gleich wieder aufwache“, raunte sie mit kratziger Stimme zurück. Sie räusperte sich und versuchte sich langsam aufzusetzen. Dabei schwankte sie leicht, fing sich jedoch wieder und saß schließ erschöpft nicht weit von Damion entfernt. „Was ist passiert? Wo sind wir hier?“, fragte sie und versuchte mit einer Bewegung des Kopfes die langen Haarsträhnen zurück zu werfen. Ihr Blick huschte dabei durch die Zelle und blieb dann wieder an Damion hängen. Sein Hemd hatte Risse, war schmutzig und es fehlten ein, zwei Knöpfe. Neha schluckte und sah ihn besorgt an. „Bist du in Ordnung? Abgesehen von…“ Allem. „Was ist mit deiner Wunde?“, fragte sie und kniff kurz schmerzlich die Augen zusammen, als sie ihre Hände versuchte zu bewegen und dabei mit ihrem (vermeintlich) verbrannten Handgelenk gegen die Fesseln kam. „Es ist, als wäre ich gestorben und in der Hölle aufgewacht“, murmelte sie leise.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 15 März 2024 - 7:54

Mit einem leidenden Gesichtsausdruck seufzte Casey schwer. Jess hatte ja recht, wenn sie sagte, er könnte seinen Bruder nicht die ganze Zeit überwachen. Trotzdem fiel es ihm schwer das für sich auch zu verinnerlichen. Vielleicht lag es an der langen Zeit, in der er Aglef quasi über alles gestellt hatte. Oder zumindest die Suche nach ihm. Nach all der Zeit bleib Casey eigentlich nichts anderes, als sich um seinen Bruder zu kümmern, gerade nach all dem, was Aglef passiert war. Mit einem kleinen Lächlen kam er ihrer Hand mit seiner entgegen und drückte sanft ihre Hände. "Hoffen wir das beste?", fragte er mit einem deutlich ehrlicherem Lächeln und lehnte sich zu ihr vor um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. "Danke, dass du da bist."

Keine der Fragen, die Neha stellte, war einfach zu beantworten. Damion war sich gar nicht klar, wo er anfangen sollte und entschied sich am Ende dafür hinten anzufangen. Im Grunde würde ja auch alles auf die Antwort darauf hinauslaufen.
"Irgendwie stimmt das wohl. Auch wenn die Hölle leider immer noch auf der Welt ist. Wenn ich gewusst hätte, wer mich da verfolgt, hätte ich dir den Gefallen getan und dich in dem Kühlhaus sterben lassen. So wie es aussieht, sind wir in einem Labor für Vampire gelandet. Die Dinger hätten gar nicht mehr existieren sollen", antwortete er und knurrte am Ende eher. Da tat sein Erschaffer immer so allwissend und dann passierte doch sowas unter seiner Nase. Wenn er mal nicht so viel Aufmerksamkeit in seine Eiskönigin gesteckt hätte, dann wäre Damion jetzt nicht mit einer neugeborenen Vampirin in dieser Bedroullie. Wobei ihm bei dem Gedanken etwas anderes einfiel. "Haben sie dir etwas zu trinken gegeben?", fragte er und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Neha zu.
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Beitrag von Robyn Mo 18 März 2024 - 8:16

Jesaiah lächelte warm und schloss kurz die Augen, als Casey ihr einen Kuss auf die Wange gab. Nachdem er sich wieder zurücklehnte, sah sie blinzelnd auf und spürte dem warmen Gefühl in ihrem Inneren noch nach. Momente wie diese… „Immer. Man kann dich ja schließlich nicht länger als ein paar Tage aus den Augen lassen“, entgegnete sie mit einem Schmunzeln und bedachte ihn mit einem warmen, verliebten Blick. „Danke, dass du an meiner Seite bist. Wir hoffen einfach zusammen das Beste und sind für die anderen beiden da“, sagte sie und nickte dann in Richtung des Tellers. „Und jetzt iss schon, bevor wieder kalt wird. Ich habe gelesen, dass es ungesund ist, Essen mehr als einmal zu erwärmen“, raunte sie und lehnte sich schmunzelnd zurück.

Er hätte… was? Sie sterben lassen? Neha blinzelte verwundert und fragte sich, ob sie richtig gehört hatte. Damion fuhr derweil unbeirrt fort, sie beobachtete, wie sich sein Mund bewegte und sie hörte, wie Worte herauskamen, aber ihr Gehirn konnte die Sätze nicht verarbeiten. Wovon sprach er? Labor? Vampire!? Neha schluckte, blinzelte nervös und fragte sie, was hier nicht stimmte. Es stand außer Frage, dass sie richtig gehört haben konnte. Es gab keinen Grund, warum der Jüngere in dieser Situation von Vampiren reden sollte. Eigentlich gab es nur einen Grund. Nein, eigentlich kamen sogar zwei in Betracht: Ein Grund wäre, dass sie noch schlief und gerade einfach einen total verrückten, realistischen Traum hatte. Oder, das wäre Grund Nummer 2, sie war… wahnsinnig geworden. Neha war so in ihrer leisen Panik versunken, dass sie Damions Frage beinahe nicht mitbekam. „Hm?“, machte sie und rief sich seine Worte in Erinnerung, die dieses Mal wenigstens mehr Sinn ergaben. Trinken. „Nein. Kein Trinken, kein Essen… Man sollte meinen, dass man in so einer Situation keinen Hunger oder Durst verspüren sollte… aber meine Kehle ist so trocken…“, antwortete sie und schluckte angestrengt. „Es sei denn natürlich…“ Sie sah unsicher zu Damion hinüber. „Ist das hier… ist das hier echt? Das alles hier? Ich dachte eben kurz du… du hättest von Vampiren gesprochen. Verrückt, oder?“ Sie lachte nervös auf. „Vielleicht werde ich doch wahnsinnig“, fügte sie dann viel leiser hinzu.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 21 März 2024 - 21:16

Natürlich verleugnete die Frau die Informationen, die er ihr gerade genannt hatte. Eigentlich hatte er auch nicht damit gerechnet, dass er ihr glauben würde. Nicht nach so einem Tag. Oder Nacht. Damion hatte selbst den Überblick verloren wie viel Zeit vergangen war. Wenn Neha schon verwandelt und wach war und die Kerle Zeit gehabt hatten ihr weh zu tun, mussten mindestens Stunden vergangen sein. Ob schon irgendwem aufgefallen war, dass er nicht da war? Oder, und das war die wichtigere Frage: vermisste ihn jemand? Mit einem etwas traurigen Lächeln sah er die junge Frau vor sich an.
"Das du Hunger; oder eher Durst hast, das ist ganz natürlich. So geht es uns allen, wenn wir das erste Mal aufwachen. Der gute Punkt daran ist, dass du nicht verrrückt bist oder wahnsinnig wirst. Das Problem allerdings, dass wir gerade von Wahnsinnigen festgehalten werden und ich mir nicht sicher bin, wie sehr sie daran interessiert sind uns ernährt zu halten. Der Hunger kann wirklich groß werden, Neha. Vor allem wenn die Kerle wieder kommen. Es ist nicht deine Schuld, wenn du dich nicht mehr im griff hast, wenn sie anfangen vor dir herum zuscharwenzeln. Es kann wirklich sehr überwältigend sein, dieser erste Durst", erklärte er und hoffte, dass sie einfach irgendwann genug Zeit bekommen würe um zu verstehen, was eigentlich passiert war. Hoffentlich früher als später, auch wenn Damion wenig Hoffnung auf Rettung hatte.
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Beitrag von Robyn Sa 23 März 2024 - 3:21

Neha sah zu ihm hinüber, darauf hoffend, dass er lachen und ihr bestätigen würde, dass das alles hier nur ein furchtbarer Alptraum war, aus dem sie jeden Augenblick aufwachen würde. Aber Damion lachte nicht, sondern sah sie mit einem traurigen Lächeln an, dass ihr gefühlt den Magen umdrehte. Uns. Das erste Mal aufwachen. Ha. Er sagte diese Dinge und im nächsten Satz behauptete er, sie wäre nicht verrückt oder wahnsinnig. Vielleicht war er ja der Wahnsinnige? Nein. Nein, falls hier jemand verrückt oder wahnsinnig war, dann diese Menschen, die sie hier festhielten und folterten. Und wie sie das dachte, sprach Damion genau diesen Gedanken aus. Neha blinzelte irritiert und sah den anderen unsicher an.
Seufzend ließ sie den Blick dann aber doch wieder sinken und schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das nicht. Was willst du mir damit sagen? Aufwachen? Wovon aufwachen? Und wieso sollte ich mich wegen Hunger nicht mehr im Griff haben? Was-?“ Neha schüttelte noch immer leicht den Kopf, ehe sie ihren Mitinsassen wieder ansah. Beharrte er wirklich auf dieser Vampirsache? Das war doch lächerlich. Wollte er sie damit aufmuntern? Sollte das witzig sein? Sie verstand es nicht. „Ich würde doch wohl wissen, wenn ich ein Vampir wäre“, gab sie trocken zurück.

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 24 März 2024 - 1:20

Es war wohl nicht verwunderlich, dass Neha ihm kein Wort glaubte. Wer würde das schon, vor allem wo sie gerade insgesamt in einer sehr überfordernden und schmerzhaften Situation gefangen war, an der sie keine Schuld trug. "Wenn irgendwas hier halbwegs richtig gelaufen wäre, dann würdest du es wissen und auch verstehen. Oder eher, dann müsstest du nichts davon verstehen", seufzte Damion und versuchte eine Sitzposition zu finden, die nicht ganz so schmerzhaft war. Es war wirklich sehr, sehr lange her, dass ihm irgendetwas so weh getan hatte. Mit einem leisen, schmerzhaften Zischen gab er seine Bemühungen auf und konzentrierte sich lieber darauf Neha irgendetwas begreiflich zu machen. "Hör zu, Herzchen. Ich weiß nicht wann die Arschlöcher wieder kommen, aber dass du mir in diesem Punkt glaubst ist wichtig. Ich lüg dich nicht an und will dir auch keine Angst machen. In dem Kühlraum wärst du fast gestorben, also habe ich dich verwandelt. Zu einem Vampir gemacht. Vergiss alles was du über Vampire zu wissen glaubst, vor allem alles, was in den letzten paar Jahren in der Filmwelt produziert worden ist. Was dir im Moment so zu schaffen macht ist der Hunger, deswegen wirst du dich auch noch viel schlimmer fühlen. Und ich denke, sie flößen uns irgendetwas mit Silber ein, deswegen fühlst du dich so schwach. Diese Kerle hier hassen uns, also erwarte nicht, dass sie Mitgefühl zeigen. Wenn du kannst, dann schalte sie aus und fühl dich nicht schlecht dabei. Nutze jede Chance, die sie dir geben!", riet er ihr eindringlich und hoffte, dass sie wenigstens irgendwann glauben würde was er sagte. Und dass es dann nicht schon zu spät für sie alle beide war. Ihre größte Hoffnung war vermutlich, wenn die Menschen sie unterschätzten, weil sie eine frisch verwandelte Vampirin war. Sie konnten unmöglich sonderlich viel darüber wissen, hoffte Damion zumindest.
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Beitrag von Robyn So 24 März 2024 - 5:42

Seine Worte ergaben wieder keinen Sinn. Verstehen, nicht verstehen, musste es nicht verstehen? Neha blinzelte und sah den anderen vermutlich reichlich verwirrt und ein wenig verloren an. Bitte, lass ihn nicht durchdrehen. Im Kühlraum hatte er doch eigentlich ganz normal gewirkt, oder nicht? So normal, wie man eingesperrt in einer Kühlkammer eben sein konnte. Nur das, was er jetzt sagte… Ihr Gehirn wollte all dem gar keine Chance geben. Das passte einfach nicht zu ihrem bisherigen Weltbild. Zu glauben, es gebe wirklich Vampire… Vampire! Ihr fielen sofort einige Bilder diverser Vampire aus Filmen. Fast so, als könnte er ihre Gedanken erraten, sagte er ihr kurz darauf, dass sie all das vergessen sollte. Es war merkwürdig. So sehr sie sich auch dagegen wehren wollte, ihm zu glauben, so hatte sie trotz allem den Eindruck, dass er sie nicht anlog. Jetzt machte sie keinen Sinn mehr. Aber so, wie er ihr beteuerte, dass er sie nicht anlog… Irgendein Teil in ihr glaubte ihm das. Verwandelt… verwandelt… Vampire… Fast hätte Neha leise geschnaubt, weil sie froh war, zu sitzen. Sie blinzelte und legte ihren schmerzenden Kopf leicht zur Seite. Sie sog scharf die Luft ein, biss sich dann auf die Unterlippe und blickte wieder zu Damion.
„Mal angenommen, ich würde dir glauben… Glauben, dass ich nicht verrückt geworden bin. Dass du kein Wahnsinniger bist. Oder ein Bengel mit einem sehr fragwürdigen Humor in ernstzunehmenden Situationen bist… Dann… würde das bedeuten, dass du…“ Sie haderte mit sich, die Worte tatsächlich auszusprechen. „Ein Vampir bist. Und vermutlich bist du gar nicht… 25 oder 27, wonach du meiner Meinung nach aussiehst, sondern… älter?“ Sie zog skeptisch eine Braue hoch, während sie ihn unverwandt ansah. „Kannst du beweisen, dass du ein Vampir bist?“, fragte sie etwas leiser. „Oder… dass ich jetzt…“ Einer bin.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 28 März 2024 - 8:56

Bengel? Hatte sie ihn gerade einen Bengel genannt? Selbst in dieser Situation, hier in diesem Zustand, ging ihm ihre Wortwahl gegen den Strich. Dass sie ihm ganz offensichtlich immer noch nicht glaubte, wurde langsam auch alt. Auf ihren Blick schnaubte er trocken. "Nein, ich bin um einiges älter als ich aussehe. Geboren wurde ich 1745 in diesem wunderschönen Städchen", antwortete er sarkastisch und hielt dann etwas unsicher inne. Waren sie überhaupt noch in London? Waren sie weggeschafft worden? Egal wie dreist die Jäger waren, sie würden doch kein Labor mitten in London aufbauen, oder? Aber wenn sie nicht mehr in London waren, wie sollte sie dann jemals irgendwer finden? Seine Gedanken wurden von Neha unterbrochen, die einen Beweis verlangte. Als ob ihr Zustand nicht schon beweis genug war. Dachte sie wirklich, sie würde sich noch so gut halten, wenn sie ein Mensch wäre? "Du willst einen Beweis?", fragte er rethorisch und fasste sie dann fest ins Auge. "Komm her", befahl er ihr und verzog dann reuig das Gesicht, als er den Schmerz in ihrem Gesicht sah, als sie versuchte seinem Befehl nachzukommen.
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Beitrag von Robyn Do 28 März 2024 - 10:05

1745. Das würde bedeuten, dass er über 280 Jahre alt war. Neha konnte nicht anders, als ungläubig aufzulachen. Selbst in diesem Zustand. 260 Jahre, oder 265 Jahre, um genau zu sein. Das war einfach wahnwitzig. Dieser Typ! Er sah ja nicht einmal wie 30 aus. Neha wollte sich mit der Hand an die Stirn fassen, woraus jedoch nicht mehr als ein Zucken wurde, da ihre Hände noch immer auf ihrem Rücken gefesselt waren. Hier war eigentlich gerade alles… verrückt. Nichts machte Sinn. Da erschien es ihr doch wesentlich plausibler tot oder wahnsinnig geworden zu sein. Wobei sie sich schon fragte, was das über ihren Geisteszustand oder ihren Geschmack aussagte, dass sie sich jemanden wie Damion Catrell fantasierte. Schweigend sah sie den Jüngeren/Älteren an, als dieser auf ihre Forderung einging. Einen Beweis. Sie war gespannt, was er nun erzählen würde- doch stattdessen, forderte er sie auf, zu ihm zu kommen. Neha runzelte noch die Stirn, während ihr Körper schon darauf zu reagieren schien. Mühsam und durchaus schmerzhaft quälte sie sich auf ihn zu, ohne so recht zu verstehen, warum sie das tat. Es war wie… ein Sog. Sie musste zu ihm, obwohl sie das gar nicht wollte, nicht so, auf diese Weise, mit gefesselten Händen und über diesen Boden… Als Damion wieder mit ihr sprach, war der Sog plötzlich weg. Einfach so. Von seinen Worten fortgewischt. Es war wie… Magie? Als hätte er tatsächlich Einfluss auf sie. Hypnose? Verwirrt und beunruhigt bekam sie die Worte des anderen nur so halb mit. Erschafferbindung. Damit junge Vampire keinen Scheiß bauten. Junge Vampire. Hatte sie sich eben noch über den Gedanken lustig gemacht, so machte er ihr nun doch ziemlich Angst. Sie wurde vielleicht sogar noch eine Spur blasser, als ihr etwas Wichtiges auffiel. In einer Situation wie diese sollte man doch meinen, dass ihr Herz nervös schlagen würde. Nur… da war nichts. Sie hörte es nicht, spürte es nicht. Neha war etwa einen Meter vor Damion sitzen geblieben und schluckte mühsam.
„Darum musst du dir hier wohl keine Sorgen machen“, murmelte sie leise als Antwort, wenn auch etwas verspätet.
„Also… bin ich… ein Vampir. Und du… bist auch einer. Dann… was bedeutet das für mich? Du meintest, die Filme würden das nicht richtig machen- Also nehme ich mal an, ich kann mich nicht in eine Fledermaus verwandeln, oder fliegen. Was kann ich…stattdessen? Gibt es irgendetwas, was wir tun können, um hier rauszukommen?“, fragte sie leise.


Zuletzt von Robyn am Sa 30 März 2024 - 23:24 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 29 März 2024 - 8:53

Damion ertrug es lange Neha bei ihren Bemühen zuzusehen auf ihn zuzurutschen. "Hör auf. Lass es sein", widerrief er seinen Befehl und Neha hörte erleichtert auf sich zu bewegen. Der Schrecken und die Verwirrung waren neben ihren Schmerzen recht deutlich in ihrem Gesicht zu lesen. Wirklich überzeugt wirkte sie allerdings nicht. Noch während Damion überlegte, was er tun konnte, dass sie ihm glaubte, verändert sich etwas in ihrer Körperhaltung. Sein Befehl hatte sie nicht dazu gebracht ihm zu glauben, aber ganz offensichtlich war ihr etwas aufgefallen, dass seine Geschichte für sie Real werden ließ. Da dauerte es tatsächlich einen Moment, bis Damion verstand, worauf sie anspielte. "Nein", erwiderte er etwas mutlos. "Vermutlich werden wir uns darum keine Gedanken machen müssen", stimmte er ihr zu. Zumindest nicht solange sie in diesem Zustand waren. Nehas weitere Fragen sprachen von einem gewissen Pragmatismus, aber das Mädchen hielt vermutlich gerade so eben ihren Verstand beieinander. "Keine Flügel, nein. Auch kein Glitzern oder zu Staub zerfallen. Was du aber bist, ist stärker, schneller und unverwüstlicher als Menschen. Zumindest, wenn du nicht gerade mit Silber vollgepumpt und ausgehungert bist", schränkte er seine Ausführung ein. Ihre Situation war wohl nicht gerade dazu ausgelegt sie davon zu überzeugen, dass sie tatsächlich Menschen überlegen war. Oder zumindest sein sollte. "Ich weiß nicht, was wir überhaupt tun können. Außer zu versuchen nicht zu sterben." Damion sah einen Moment zur Tür und fasste dann seine frische Tochter fest ins Auge. "Wenn du die Möglichkeit hast ihnen zu schaden, dann tu es, Neha. Das sind keine Menschen und sie werden dich nicht behandeln als wärst du einer."
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Beitrag von Robyn Sa 30 März 2024 - 23:24

Stärker, schneller und unverwüstlicher. Wäre Neha nicht so erledigt, hätte sie darüber vielleicht gelacht. Es kam ihr so unwirklich und lächerlich vor. Stärker, schneller und unverwüstlicher? Sie fühlte sich wie das komplette Gegenteil davon. Neha schloss die Augen und versuchte ihre Haltung ein wenig zu verändern. Dabei versuchte sie ihre Gedanken um den letzten Satz aus Damions Mund herumzuführen. Silber. Ausgehungert. Sie wollte nicht an ihren Hunger denken, an ihre trockene Kehle, das innerliche Ziehen und Blut. Die Vorstellung machte ihr Angst. Blinzelnd öffnete sie ihre Augen wieder, als Damion ihr weiter antwortete. Nicht versuchen zu sterben. Sie schluckte. Streng genommen waren sie doch schon tot. Sie presste ihre Lippen leicht aufeinander, als Damion sie eindringlich ansah und ihr sagte, sie solle diesen Leuten schaden, wenn sich die Gelegenheit bot. Neha schwieg, überfordert von… schlichtweg allem. Sie quälte sich noch ein Stück weiter, sodass sie sich neben Damion gegen die Wand lehnen konnte und- lehnte sich auch leicht gegen ihn. „Werde ich mich verändern?“, fragte sie leise. „Ich meine… macht das was mit mir? Wenn ich… wenn ich Blut trinken muss…“ Er sagte zwar, dass diese Leute hier keine Menschen waren… aber die Wirklichkeit sah doch anders aus. Sie waren die Menschen, mit einem schlagenden Herzen. Und sie war… dieses Wesen, in dem Stille herrschte. Kein Herzschlag. Dafür Hunger… auf etwas, das nicht normal war. Hinzukamen diese Blicke und die Worte dieser Leute. Die Abscheu, der Ekel, die Missbilligung. Da war es schwer, nicht zu denken, sie sei hier das eigentliche Monster…

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 31 März 2024 - 5:07

Damion hätte seiner Tochter gerne geholfen oder ihr tröstend den Arm um die Schultern gelegt, aber nichts davon war möglich. Er konnte nur versuchen möglichst bequem seine Schulter zur Verfügung zu stellen, als sie sich gegen ihn lehnte. Wobei es ihn doch ein wenig überraschte, dass sie seine Nähe suchte. Wo er sie doch erst in diese Situation gebracht hatte und sie sich nur ein paar Stunden lang kannten. Vermutlich half es, dass alle anderen Personen in ihrer Nähe ihr nur Schmerzen brachten.
Ihre Frage verwirrt ihn einen Moment. Natürlich hatte sie sich verändert, sie war ein Vampir geworden. Welche Sorgen sie fragen ließ, ging ihm erst danach auf. Und dann war er etwas ratlos, was er ihr antworten sollte. "Keine Ahnung, was ich dir darauf antworten soll. Natürlich wirst du eine andere sein. Du wirst ganz andere Bedürfnisse und Vorlieben haben. Wenn du allerdings Angst hast ein völlig anderer Mensch zu werden.. Das hängt davon ab, wer du überhaupt bist", antwortete er nach einem Moment und fügte leise hinzu: "Macht korrumpiert. Totale Macht korrumpiert total. Wie du mit der zusätzlichen Macht umgehst, ist dir überlassen. Allerdings sollte ich dir wohl sagen, wenn du anfängst durchzudrehen und Menschen auf uns aufmerksam zu machen, dann ist es meine Aufgabe dich verschwinden zu lassen."
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Beitrag von Robyn Di 2 Apr 2024 - 4:59

Seine Worte beruhigten sie nicht wirklich, auch wenn er ihre Befürchtung, ein Monster zu werden, so nicht bestätigte. Macht korrumpiert, das sagte er ihr. Hatte sie so etwas ähnliches nicht schon einmal gehört? Es klang ähnlich wie etwas, das sie mal in einem Film gehört hatte. Die Frage war also, was sie aus dem machte, was sie nun war… Angesichts ihrer Situation waren ihre Optionen allerdings sehr überschaubar. Nicht zu sagen, ihr waren ihr in der Hinsicht regelrecht die Hände gebunden. Neha verzog leicht das Gesicht und starrte zur Tür. Bei Damions letzten Satz runzelte sie die Stirn, drehte ihrem Erschaffer den Kopf zu und lehnte sich leicht von ihm weg.
„Ich schätze, da musst du dich hinten anstellen. Was das Verschwinden lassen anbetrifft, waren immerhin andere ganz offensichtlich schneller als du, und zwar noch bevor ich irgendetwas habe tun können. Aber ja, ich werde mir größte Mühe geben, hier drinnen nicht durchzudrehen… nicht auszudenken, die Aufmerksamkeit der Menschen hier auf mich zu ziehen“, fügte sie trocken hinzu, hob eine Braue und bedachte Damion kurz mit einem zweifelnden Blick.
„Ich bin aber nicht zufällig die Erste, die du verwandelt hast? Ich habe den Eindruck, dass du nicht gerade Übung darin hast…“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 2 Apr 2024 - 7:21

Ein wenig Baff sah Damion die junge Frau an, als sie ihm recht flappsig eine Antwort gab. Sicher, recht hatte sie schon irgendwie, aber dass sie gerade jetzt ausgerechnet auf ihre Situation anspielte. Fast gegen seinen Willen lächelte er leicht und schüttelte den Kopf. "Nein, das wird wohl wirklich kein Problem werden. Ein Glück. Ich mach mir so ungern die Hände schmutzig", erwiderte er leise. Dabei wäre ihm viel lieber er müsste sich mit solchen Problemen rumschlagen, als das sie hier gemeinsam festsaßen. Einen Moment überlegte er, ob er Neha sagen sollte wie schlecht die Chancen standen, aber dann ließ er es doch bleiben. Sie würde jedes Fünkchen Hoffung brauchen, dass sie finden konnte. Auf ihre Frage schaubte er etwas beleidigt. "Bei weitem nicht. Du bist Nummer 12 in meiner Liste, falls du es wissen willst. Mit Übung hat das auch wenig zu tun. Vampire erschaffen kann man nicht üben. Es klappt oder es klappt nicht, dazwischen gibt es nichts", erwiderte er ein wenig eingeschnappt. "Wenn dir Informationen fehlen, dann frag doch einfach. Es gibt hier schließlich nichts wichtigeres, was wir tun müssen."
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Beitrag von Robyn Mi 3 Apr 2024 - 6:49

Neha schnaubte und sah kurz auf Damions verbundene Hände, die, die er sich so ungerne schmutzig machte. Hier wurde ihm wohl auch das abgenommen. Keine Gelegenheit, um sich die Hände in irgendeiner Weise schmutzig zu machen. Neha lehnte sich wieder zurück gegen die Wand und quittierte Damions beleidigtes Schnauben mit einer hochgezogenen Braue, der sich schnell auch die zweite gesellte. „Zwölf!?“, wiederholte sie ungläubig und starrte ihren Erschaffer mit leicht offenem Mund an. Zwölf. Sicher, sie kannte Großfamilien aus Indien, da waren fünf, sogar sieben Kinder nicht das ungewöhnlichste… aber zwölf Kinder? Und dazu noch ein Vater wie Damion, der selbst optisch in seinen Zwanzigern steckte? Es war schon fast grotesk…
„Wolltest du dir deine eigenen zwölf Jünger erschaffen, oder bist du so ein Familienmensch, der sich denkt, mehr ist mehr?“, fragte sie nonchalant. „Leben all diese Kinder bei dir, oder wie funktioniert das? Oh…“ Sie verstummte, lehnte sich dann zu Damion vor, um ihm ihre Frage ins Ohr zu flüstern (für den Fall, dass man sie abhörte oder so). „Besteht die Möglichkeit, dass eines deiner Kinder dich suchen wird?“, fragte sie und sah ihn hoffnungsvoll an.

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Vampire-Das RPG IV - Seite 24 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 3 Apr 2024 - 7:35

Die Frau war wirklich vorlauf, stellte Damion fest und musste ein bisschen schmunzeln. Mit der Ansage hatte er sie ganz offensichtlich überrascht. Als sie fragte, was er vor gehabt hatte, wurde er aber direkt ernüchtert. "Die meisten sind einfach passiert", antwortete er mit einem kurzen Zögern. "Technisch gesehen können wir ewig leben, aber nicht alle tun es auch tatsächlich", fuhr er fort, wobei er den Blick auf seine Knie gerichtet hielt. Es waren keine zwölf Kinder mehr. Einfacher war es da über ihre praktischen Fragen zu sprechen. "Die leben nicht alle bei mir. Das erwartet niemand. Sobald wir hier raus sind, kannst du gehen wohin du willst. Zumindest nachdem du gelernt hast wie das Leben als Vampir funktioniert." Er lehnte den Kopf zurück gegen die Wand und starrte zur Abwechslung mal die Decke an. Die Frage, die sie ihm ins Ohr flüsterte war wesentlich schwerer zu ertragen. Unwillkürlich dachte Damion an Jess, aber wieso sollte sie sich die Mühe machen? Sie hatte ihren Zwerg und war glücklich. Damion drehte den Kopf und hasste es, dass er ihren hoffnungsvollen Blick nicht erhalten konnte. Kurz aber eindeutig schüttelte er den Kopf. "Nein. Wir sind aus uns gestellt", erwiderte er und sah weg, bevor er die Enttäschung in ihrem Gesicht sehen musste.
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