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Beitrag von Neverman Fr 28 Jan 2011 - 21:59

Ganz recht, Philosophie, Religion und Wissenschaft sind sich im Grunde genommen sehr ähnlich. Sie alle beschreiben die Suche nach der Wahrheit. Und wie in so vielen Dingen ist es die Übereinkunft aller Disziplinen, die der Wahrheit am nächsten kommt.
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Gläubig? - Seite 3 Empty Re: Gläubig?

Beitrag von Laurentia So 20 Feb 2011 - 10:37

Hallo glücklich

(Ich schreib jetzt einfach mal, was ich denke.)

Ich bin weder getauft, noch hatte ich außerhalb der Schule irgendeinen Berührungspunkt mit dem Christentum. Ich lese viele historische Romane und da es beinah in jedem dritten um Hexenverbrennung geht (zumindest in jedem dritten, den ich gelesen habe), hatte ich bald eine ziemlich gefestigte Meinung gegen das Christentum.
Trotzdem war ich immer gut in Reli und habe war im Gottesdienst-Vorbereitungs-Team und hatte verschiedene Auftritte in Kirchen... und immer war ich immer irgendwie stolz darauf, Atheistin zu sein, fand Gottesdienste und die Bibel hirnrissig und konnte nicht glauben, dass es Leute gibt, die beispielsweise glauben, dass Jesus übers Wasser gehen konnte.

Dann bekam ich eine neue Lehrerin in Reli und plötzlich war es richtig interessant. Endlich habe ich verstanden, was es mit den "Wundergeschichten" auf sich hat und auf einmal machte mit ein bisschen historisch-kritischer Exigese alles Sinn...! Naja, interessant und sinnvoll oder nicht, "gläubig" wurde ich erst, als es mir richtig schlecht ging. (Eigentlich nichts dramatisches, ich habe nur ein zweifelhaftes Talent dafür, mich unendlich in schlechte Laune und Traurigkeit steigern zu können.)
Und ich habe mir gedacht - vielleicht sollte ich einfach mal versuchen zu beten, vielleicht geht es mir dann besser? Also habe ich Gott alles erzählt, was mir auf dem Herzen lag und um Beistand gebeten (und mich dafür entschuldigt, iihn all die Jahre geleugnet zu haben) und tadaaa, es ging mir wirklich besser. Seitdem erzähle ich ihm jeden Abend vor dem Schlafen gehen, wie mein Tag war, was ich besser hätte machen können und was ich mir für meine Freunde, Familie und mich selber hoffe.
Langsam muss ich mich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis von meiner Rolle als Aggro-Atheistin lösen, weil ich es irgendwie auch scheinheilig fände, Gott um Beistand zu bitten und ihn gleichzeitig zu verleugnen.
Ich habe nicht vor, mich Taufen zu lassen (höchstens wenn ich mal heirate) und gehe nicht regelmäßig in die Kirche, weil es einfach (noch) nicht zu meinem Leben gehört, obwohl ich Kirchengemeinden super klasse finde.
Mit der katholischen Kirche als Institution (und besonders dem Papst) tu ich mich noch immer schwer, aber ich habe für mich selbst erkannt, dass die Kirche selbst in der Geschichte neben einer Menge Leid (Kreuzzüge, Leute Klein-halten und Hexenverfolgung) auch Gutes gemacht hat.
Naja. Ob's es jemanden interessiert oder nicht, ist schön, das mal so herauszulassen Engel
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Gläubig? - Seite 3 Empty Re: Gläubig?

Beitrag von USS Nelame So 20 Feb 2011 - 16:40

Eine sehr interessante Geschichte, auf die ich gerne einmal eingehen würde. Eine ähnliche Entwicklung habe ich auch durchgemacht - nur mit völlig unterschiedlicher Ausgangssituation und einem vermeintlich noch schockierenderem Ergebnis. Ich bin heute Antichrist!
Kein Athetist, denn ich glaube an einen Gott, oder wenn man so will, an eine göttliche Macht. Aber ich glaube nichts von dem, was die Kirche als Glauben propagandiert. Die einzige Wahrheit liegt meiner Meinung nach im Ursprung, in den Worten, die das wichtigste Gebot erzählen, nämlich "Du sollst Gott lieben und deinen nächsten wie dich selbst".

Nichts davon ist heutzutage noch in der Kirche vorhanden! Alles sind nur noch Gebote, Gesetze, hirnrissige, menschliche Machtstreitspielchen, die auf Kosten der Menschen gehen. Ich habe bisher ein scheiß Leben hinter mir, bin christlich aufgewachsen und erzogen worden und habe immer mein Heil im Gebet gesucht - bis vor ein paar Jahren. Als ich dann irgendwann erkannt habe, dass man auf dieser Welt alleine ist. Als es von den Eltern nur hieß, es wäre normal, dass es mir scheiße geht, weil ich Christ bin und Christen eben anders sind. Als ich mir von der Gemeindeleitung dann einreden lassen musste, ich wäre ein unnützer, sündiger Versager, der zurecht leidet, weil er sündig ist. Und als ich dann auch noch in meinem Glauben und meiner Liebe so stark erschüttert werden musste, dass ich ihnen schließlich den Rücken gekehrt habe.
Heute weiß ich es ein bisschen besser und verstehe, was hinter dieser Liebe steckt. Darum weiß ich auch, dass das, was mir Kirche, Eltern, Verwandte und alle, die in der Hinsicht irgendwas zu sagen hatten, nie etwas von dieser Liebe verinnerlicht haben und mich dadurch nur mit ihren Lügen und von Kontrollsucht durchsetzten Geboten klein gehalten habe.
Ich hasse die Kirche und alle, die ihr angehören, auch wenn ich diese grundsätzliche Lehre von Nächsten- und Eigenliebe und einem liebenden Gott erst einmal positiv finde. Darum bezeichne ich mich als Antichrist.


@ Laurentia: Jetzt noch eine Frage an dich persönlich aufgrund deiner Aussage:
Laurentia schrieb:Langsam muss ich mich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis von meiner Rolle als Aggro-Atheistin lösen, weil ich es irgendwie auch scheinheilig fände, Gott um Beistand zu bitten und ihn gleichzeitig zu verleugnen.
Ich habe nicht vor, mich Taufen zu lassen (höchstens wenn ich mal heirate) und gehe nicht regelmäßig in die Kirche, weil es einfach (noch) nicht zu meinem Leben gehört, obwohl ich Kirchengemeinden super klasse finde.
Bezeichnest du dich selbst denn als Christin? Oder ordnest du dich irgendeiner Glaubensrichtung zu? Oder tust du es wie ich und machst deine eigene Glaubensrichtung auf? lachen


Mit der katholischen Kirche als Institution (und besonders dem Papst) tu ich mich noch immer schwer, aber ich habe für mich selbst erkannt, dass die Kirche selbst in der Geschichte neben einer Menge Leid (Kreuzzüge, Leute Klein-halten und Hexenverfolgung) auch Gutes gemacht hat.
Mit dem Papst tue ich mich auch schwer - er und die ganze Heiligenverehrung, die schon fast an Götzendienst grenzt, sind weder in der Bibel veranlasst oder begründet, noch dienen sie den Menschen oder dem Glauben. Sie sind meiner Meinung nach etablierte Mittel zur Machtausübung. Und wenn eines Liebe noch mehr kaputt macht, als es der Hass tut, dann ist es Machtgier.

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Beitrag von Teedo Mo 21 Feb 2011 - 3:41

USS Nelame schrieb: Ich bin heute Antichrist!
Bist du dir da sicher, Nelame? Da du schreibst, dass du christlich aufgewachsen bist, müsstest du doch eigentlich wissen, wofür dieser Begriff steht...
Wikipedia schrieb:Der Antichrist ist eine Figur der christlichen Apokalyptik, die als Gegenspieler und Gegenmacht Jesu Christi vor dessen Wiederkunft erwartet wird. Der Begriff stammt aus dem Neuen Testament (NT) und bezeichnet dort einen Menschen, der „gegen den [von Gott] Gesalbten“ (griechisch ἀντὶ Χριστοῦ, ὁ Ἀντίχριστος) auftritt und falsche Lehren über ihn verbreitet.
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Beitrag von USS Nelame Mo 21 Feb 2011 - 4:33

Ich weiß, wofür der Begriff steht und ich bin gerade dabei, ihn als Religionsform neu zu prägen. Ich bin ein Antichrist von meiner Konfession her. Ob ich der Antichrist als Person bin, das weiß ich nicht. Vielleicht bin ich eines Tages in der Position, der Kirche gegenüberzustehen und sie zu bekämpfen. Aber bis dahin ist das nur mein Glaube. Ich persönlich bin nicht gegen Gott oder Jesus. Aber gegen die, die behaupten ihnen nachfolgen. Weil sie an Lügen, Gesetzen und falschen Tatsachen festhalten, die nichts mehr mit Glauben, sondern mit Unterdrückung zu tun haben. Fakt ist, dass ich gegen die Christen (wenn du so willst gegen den [von Gott] Gesalbten) bin.

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Beitrag von Teedo Mo 21 Feb 2011 - 6:06

USS Nelame schrieb:Ich weiß, wofür der Begriff steht und ich bin gerade dabei, ihn als Religionsform neu zu prägen.
Du als Einzelperson möchtest einem Begriff, der seit 1000 Jahren die im Wikipedia-Zitat genannte Bedeutung hat, neu prägen? Sorry, aber das klingt nicht nur sehr unrealistisch, sondern auch ziemlich arrogant.

USS Nelame schrieb:Vielleicht bin ich eines Tages in der Position, der Kirche gegenüberzustehen und sie zu bekämpfen. Aber bis dahin ist das nur mein Glaube. Ich persönlich bin nicht gegen Gott oder Jesus. Aber gegen die, die behaupten ihnen nachfolgen. Weil sie an Lügen, Gesetzen und falschen Tatsachen festhalten, die nichts mehr mit Glauben, sondern mit Unterdrückung zu tun haben.
Dass du gegen die Kirche bist, kann ich noch akzeptieren, auch wenn ich deine Meinung nicht teile. Aber dass du gegen die, die Gott und Jesus nachfolgen, bist? Heißt das, dass du gegen Religionsfreiheit bist? Sollten die Leute, deren Glauben du für Unterdrückung hälst, lieber deine religiösen bzw. nicht-religiösen Ansichten übernehmen? Weil du natürlich die Wahrheit kennst...

USS Nelame schrieb:Ich persönlich bin nicht gegen Gott oder Jesus.
USS Nelame schrieb:Fakt ist, dass ich gegen die Christen (wenn du so willst gegen den [von Gott] Gesalbten) bin.
"Der von Gott Gesalbte" ist Jesus. Von daher widersprichst du dir hier.
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Beitrag von USS Nelame Mo 21 Feb 2011 - 7:50

Das ist immer dasselbe mit euch Wortfetischisten. Ich brauche mit dir gar nicht mehr weiter darüber reden, wenn du nicht einmal offen genug bist, über die Interpretation eines Wortes nachzudenken.

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Beitrag von Gast Mo 21 Feb 2011 - 8:11

Amen.





Glauben oder nicht glauben...dazu gab es schon unendlich viele Diskussionen. Ich für meinen Teil glaube an das Göttliche in der Natur. Und natürlich an den Genius an sich. Es gibt viele Dinge woran man glauben kann, aber nicht unbedingt musst. Natürlich ist der Glaube an sich selbst auch sehr wichtig.

Buddhismus finde ich noch sehr interessant.

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Beitrag von Teedo Mo 21 Feb 2011 - 8:30

USS Nelame schrieb:Das ist immer dasselbe mit euch Wortfetischisten. Ich brauche mit dir gar nicht mehr weiter darüber reden, wenn du nicht einmal offen genug bist, über die Interpretation eines Wortes nachzudenken.
Na toll. Schiebst deinen widersprüchlichen Gebrauch von Begriffen einfach auf meine angeblich fehlende Unaufgeschlossenheit.
Ich kann deinem Gedankengang durchaus folgen, nur bin ich völlig anderer Meinung als du.
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Beitrag von Chaosente Mo 21 Feb 2011 - 9:13

Ich finds immer interessant zu sehen, wie sehr die katholische Kriche alles nach Strich und Faden verbockt. Ich persönlich bin Protestantin und auch froh darüber, habe das erst schätzen gelernt, nachdem ich einmal einen katholischen Gottesdienst besucht habe.
Generell finde ich auch, dass katholische und evangelische Kirche sich sehr voneinander unterscheiden. Die katholische Kirche ist, wie es Nelame auch schon sagte, total von Regeln und Machtgier "verseucht". Zudem verstehe ich es auch nicht, wie man zur Jungfrau Maria beten kann, sie ist nicht Gott, sie kann gar nichts bewirken. Genauso wie andere Heilige.
Andererseits finde ich es immer wirklich nunja bezaubernd wie tiefgläubige katholische Menschen ihren Glauben leben.
Nun erzähl ich euch auch nochmal eine Geschichte von mir. Razz
Also auf einer langen, mehrstündigen Zugfahrt in einem propevollem Zug, saß im Zweier neben mir ein katholischer Priester. Mein erster Gedanken hat ihn auf Grund seines durch und durch schwarzen Kleidungsstil mit einem meiner alten Geschichtslehrer assoziiert ( was kein wirkliches Kompliment ist, der Mann ist ein wenig "anders").
Im Laufe der Fahrt hat er allerdings ein Gespräch mit mir begonnen (ich habe mit einem Netbook an meinem Buch gearbeitet) und mich unter anderem auch nach meiner Arbeit gefragt. Er hatte eine ungeheurliche Freundlichkeit an sich und hatte sich mit jedem in seinem Umfeld unterhalten (und auch alle zuerst angesprochen). Er schien generell sehr gesellig. Nun so vergingen eben die restliche Fahrt, die nicht mehr sehr lange war, man unterhielt sich und es war eben recht ungezwungen und insgeheim bewunderte ich innerlich schon die ruhige Energie, die dieser Mann verströmte. Diese seelige Ruhe hat sich auf sein ganzes Umfeld ausgebreitet. Nunja als der Zug dann den Endbahnhof erreichte, war es im Gang natürlich sehr eng, da jeder sein Reisegpäck hatte. Da verlor eine Frau ihren Handschuh im Gewimmel und fand ihn einfach nicht mehr, sie war schon ziemlich aus dem Häuschen. Und wir alle suchten ein wenig halbherzig, aber der Priester stürzte sich da mit einem selbstlosen Elan rein, kroch auf dem Boden herum, bis er den Handschuh, den alle schon als verloren gesehen hatten, schließlich standen zich Füße herum, schließlich fand. Und was die Frau dann sagte hatte wirklich ein bisschen Wahrheit, wenn man mal so drüber nachdachte.
"Sie sind ein Engel" Ich persönlcih würde ein wie dazufügen, aber ansonsten stimmte es.
Dieser Priester liebte seinen Nächsten wirklich, opferte sich für ihn auf, war selbstlos, versprühte eine seelige Energie und ruhte vollkommen in sich selbst.
Er half den meisten ihr Gepäck rauszubekommen und unterhielt sich dann noch mit meiner Familie und mir kurz am Bahnssteig. Zum Schluss gab er mir ein Heiligenbild (Ich hatte gesehen, dass er eines auch im Zug jemanden gegeben hatte, mit dem er sich die ganze Zeit über unterhalten hatte) und erklärte mir, dass es ein Reisepatron sei, der einen beschützen sollte. Ich dachte mir damlas, was ich damit solle, schließlich schere ich mich nicht um Heilige und glaube auch nicht, dass sie eine Macht haben, nur weil sie jemand auf der Erde als heilig bezeichnet, aber ich fand, es war der Wille, der zählt.
Schließlich kannte er mich nicht und trotzdem gab er mir etwas, von dem er fest überzeugt war, dass es mich schützen würde. Es war einfach ein Zeichen von "Sei Gott mit dir auf deinen Wegen, möge dir nichts passieren." Und wer macht soetwas schon bei einem Fremden? Es hat einen berührt.
Nunja mag villeicht für euch, die ihr das selbst nicht mal kennegelernt habt, gefühlsduselig, albern oder unglaubwürdig klingen, aber so einen Menschen hatte ich vorher echt noch nicht getroffen.

Was ich damit sagen will: Der Glaube hilft vielen Menschen, auch in der katholischen Kirche festigt er manche so sehr, und im allgemeinen macht er die Welt doch meistens ein Stückchen besser (natürlich kann auch das übertrieben werden-> Fundamentalismus, aber das ist ein anderes Thema)
Ich denke auch, dass die katholische Kirche viel falsch, zu altmodisch macht und manche Dinge einfach Humbuk sind wie Beichte(als Zwang), die Regeln und dieses Geschwinge mit dem Weihrauch. Ich musste mir an Heiligabend echt das Lachen verkneifen, musste mir sogar in die Wange beißen, um nicht breit zu grinsen. Aber es ist ihre Kirche. Und auch wenn es mich verstört hat, als ich bspw. nicht zum Abendmahl gehen durfte, obwohl ich konformiert bin, weil ich
a) nicht katholisch bin ( Oh Schreck oh Graus)
und
b) nicht gebeichtet habe( das ist de Humbuk und das Dreiste. Warum darf man nicht Gottes Segen empfangen, nur weil man nicht irgendeinen Priester irgendwelche Sünden erzählt hat( wenn man vllt noch nicht einmal welche hatte)??
Aber ich denke, jeder, der das braucht, sollte dahin gehen und es sollte ihm frei sein es zu tun, ohne davon von anderen geächtet zu werden( womit wir zu Nelames Aussage: "Ich hasse alle Kirchenanhänger" kämen), und wer es nicht möchte, der soll es eben lassen.
Wichtig ist, denke ich, dass jeder einen Glauben hat, denn seien wir mal erhlich, egal welcher Religion du angehörst, im Grunde genommen sind sie alle gleich, haben sie alle Parallelen. Sie sind wie verschieden Kurven, die an einem Punkt übereinander laufen. Somit glaubt jeder an Gott und wer lieber Atheiist sein möchte, soll dies für sich entscheiden, aber ich denke, auch diese Menschen, werden irgendwann sich zu Gott wenden, wenn es ihnen wirklich schlecht geht. Ich hatte solche Fälle sogar in meiner Familie. Und auch Laurentia hat es ja erzählt, wenn es einem schlecht geht, wendet man sich Gott zu, weil man nicht weiß, an wem man sich sonst wenden soll, auch ich hab das bei mir vor ein paar Jahren gemerkt, und wenn es einem wieder besser geht, dann gelangt Gott schnell in Vergessenheit, wird irgendwo nach hinten in der Gedankenpriorität gedrängt, auch das seh ich momentan bei mir, auch wenn es nicht gut ist.
Aber damit es nicht passiert, bräuchten wir meiner Meinung nach, vernümpftige Kirchen, die für aufgeschlossene Jugendlichen gemacht sind und nicht welche, denen noch der Staub der letzten Jahrhunderte am Kittel hängt.
Wenn man die Kirche und vor allem ihre Gottesdienste mal ein wenig entrümplen würde, bin ich sicher, dass die Kirchen sehr schneller wieder ein wenig mehr Zulauf hätten.

So..wollte eigentlich nurt "kurz" meinen Senf dazugeben, doch dann strömte es einfach alles aus mir heraus.. Ich hoffe, es ist dennoch verständlich und nicht zu wirr meinen Gedanken entsprungen lachen

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Beitrag von USS Nelame Mo 21 Feb 2011 - 10:09

Teedo schrieb:
USS Nelame schrieb:Das ist immer dasselbe mit euch Wortfetischisten. Ich brauche mit dir gar nicht mehr weiter darüber reden, wenn du nicht einmal offen genug bist, über die Interpretation eines Wortes nachzudenken.
Na toll. Schiebst deinen widersprüchlichen Gebrauch von Begriffen einfach auf meine angeblich fehlende Unaufgeschlossenheit.
Ich kann deinem Gedankengang durchaus folgen, nur bin ich völlig anderer Meinung als du.
Weiß ich, aber hier geht es nicht darum, ob ich dich überzeuge oder nicht, sondern ob du mich nachvollziehen willst oder nicht. Ich bin dir weder Rechenschaft schuldig, noch will ich dich bekehren. Ich bin nicht gegen Religionsfreiheit. Aber ich bin dagegen, dass man mir meine Form von Religiösität ausreden will. Und das wollt ihr selbsternannten Christen nun einmal.
Ich werde niemandem meinen Glauben aufdrücken. Ich mache ihn nur zum Angebot. Zur Alternative. und will dabei aber auch anerkannt werden.

Und um auf meinen scheinbaren Widerspruch noch einmal einzugehen:
Durch das Ritual der Taufe wird ein jeder Christ in Gott wiedergeboren und von der Erbsünde rein gewaschen. Insbesondere früher wurde die Taufe mit so genanntem heiligen Salböl vollzogen. Die Bezeichnung "Gott gesalbt" galt lange Zeit als Zeichen eines Christen, auch wenn das Ritual aus dem Judentum übernommen wurde. Die Bezeichnung als Sinnbild für Jesus Christus ist im Übrigen falsch, da er zumindest laut Bibel nicht gesalbt, sondern nur in Wasser getauft wurde. Es sei denn, du willst seine Totensalbung als solche bezeichnen.

Und P.S: man muss ein Mindestmaß an Arroganz besitzen, um heutzutage noch sich selbst treu zu bleiben, ansonsten geht man unter und wird kaputt gemacht.

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Beitrag von Teedo Di 22 Feb 2011 - 4:48

USS Nelame schrieb:Aber ich bin dagegen, dass man mir meine Form von Religiösität ausreden will. Und das wollt ihr selbsternannten Christen nun einmal.
Das kannst du so nicht verallgemeinern. Auf einige mag deine Aussage sicherlich zutreffen, auf alle der über zwei Milliarden Christen ganz bestimmt nicht.

USS Nelame schrieb:Ich werde niemandem meinen Glauben aufdrücken. Ich mache ihn nur zum Angebot. Zur Alternative. und will dabei aber auch anerkannt werden.
Ich respektiere deine Form der Religiösitet. Aber was meinst du mit "anerkannt werden"? Willst du, dass die Leute sich vom Christentum, Islam usw. abwenden, um einen Glauben anzunehmen, der mit deinem übereinstimmt? Sehr unrealistisch. Toleranz, Akzeptanz, Respekt vor deinem Glauben ja, Anerkennung deines Glaubens als echte Alternative nein.

USS Nelame schrieb: Die Bezeichnung ["Gott gesalbt"] als Sinnbild für Jesus Christus ist im Übrigen falsch, da er zumindest laut Bibel nicht gesalbt, sondern nur in Wasser getauft wurde. Es sei denn, du willst seine Totensalbung als solche bezeichnen.
Matt.26,6-13, Markus 14,3-9, Lukas 7,36-50, Joh. 12,1-8. Alles Berichte in der Bibel, laut denen Jesus gesalbt wurde. Was mich mal interessieren würde: Hast du eigentlich schon mal in der Bibel gelesen, oder kennst du ihren Inhalt nur vom Hörensagen?


@Chaosente: Deinen Bericht fand ich übrigens sehr schön glücklich
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Beitrag von USS Nelame Di 22 Feb 2011 - 5:18

Teedo schrieb:
USS Nelame schrieb: Die Bezeichnung ["Gott gesalbt"] als Sinnbild für Jesus Christus ist im Übrigen falsch, da er zumindest laut Bibel nicht gesalbt, sondern nur in Wasser getauft wurde. Es sei denn, du willst seine Totensalbung als solche bezeichnen.
Matt.26,6-13, Markus 14,3-9, Lukas 7,36-50, Joh. 12,1-8. Alles Berichte in der Bibel, laut denen Jesus gesalbt wurde. Was mich mal interessieren würde: Hast du eigentlich schon mal in der Bibel gelesen, oder kennst du ihren Inhalt nur vom Hörensagen?
Sorry, ich habe mich vertan, dass passiert, wenn man zu schnell antwortet.

Ich muss meine vorherige Aussage, Jesus sei nicht gesalbt worden revidieren, es gibt tatsächlich noch mehr, als die von dir genannten Stellen, wo ihm eine Salbung zugute kommt, zum Beispiel von der "Sünderin" im Haus des Pharisäers. Gut, sie salbt ihn mit Tränen, dennoch kann man es als Salbung sehen.


Was den Rest meiner Ausführungen angeht, habe ich aber schon alles gesagt. Wenn es dir darum geht, es zu verstehen, kannst du ja nachfragen, dann präzisiere ich das noch. Ansonsten aber genügt das, was ich bisher ausgeführt habe.

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Beitrag von Neverman Sa 26 Feb 2011 - 5:24

"Niveau sieht von unten immer wie Arroganz aus.", sagte mein Vater immer zu mir.

@USS Nelame: Verallgemeinerungen stehen keinem gut, auch dir nicht. Es ist unfair, alle Christen dazu verdammen, andere "Ungläubige" überzeugen zu wollen. Tust du doch dasselbe, indem du deine Alternative anbietest. Die Kirchen machen nicht sehr viel anderes, als auch nur ihren alternativen Weg anzupreisen. Wo ich dir aber zustimme, was in unserer Zeit große negative, aber auch positive Effekte hat, ist die Indoktrinierung der Religion. Die meisten Kinder werden schon im Kindergarten katholisch oder protestantisch geprägt und erhalten gar nicht die Möglichkeit, Religion für sich selbst zu entdecken. Zugute halten muss man der Kirche, dass sie zumindest versucht den Menschen Orientierung zu geben, so übel die individuelle Erfahrung auch aussehen mag. Das Leid eines Einzelnen dient oft zum Wohl des Ganzen. Antichrist ist ein geradezu polemischer Begriff und dazu noch ein christlich definierter. Für jemanden, der sich vom Christentum distanzieren möchte, scheint mir das eher auf den "satanischen" Klangeffekt des Wortes hinauszulaufen. Aber ich möchte niemandem sagen, was er zu sein hat.

Ich finds interessant, wie viele Leute hier glauben (auf die eine oder andere Art). Viel öfter lese ich sonst Sachen, die zeigen, wie wenig die Leute über den frühkindlichen Groll hinwegkommen, in eine Religion hineingedrängt worden zu sein, die sich ihrem Verständnis entzieht. Oft kommt es dann zu rein pseudo-wissenschaftlichen Hinterfragungen, die darauf abzielen, Gott und die Religion zu leugnen. (Bitte keine Wortklaubereien bezüglich meines Ausdrucks^^)
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Beitrag von Sandfloh Di 1 März 2011 - 7:12

Ich will mich in Nevermana und Nelames Diskussion nicht einmischen, aber hier kem gerade ein interessanter Punkt auf, den ich persönlich gut kenne und mit dem ich viel Erfahrung habe: "Pseudo-Missionierung".
Hierbei spreche ich nicht ausschließlich über Christen die versuchen mir das Christentum schmackhaft zu machen (mit den meisten habe ich, im Gegenteil, sehr interessante und fruchtbare Diskussionen geführt), ich habe viele schlechte Erfahrungen mit den Atheisten gemacht, die absolut nicht akzeptieren können, dass ich im Gegensatz zu ihnen gläubig bin.
Da wird mir dann vorgebetet, was an meiner Religion alles falsch ist (Stichwörter wie "Unterdrückung der Frau" und "Fanatismus" sind hier besonders häufig vertreten) und dass ich doch eigentlich ein vernünftiger Mensch sei, warum ich mich dann an etwas so "Dummes" wie den Glauben, spezifisch den Islam, klammere.
Was ich dazu sage: Ich weiß, dass meine Religion nicht perfekt ist. Keine Religion ist perfekt, denn wenn das der Fall wäre, würden ihr alle Menschen der Welt angehören. Punktum. Aber mein Glaube ist ein Teil von mir und spendet auf eine gewisse Weise auch Trost (jetzt fällt in Diskussionen gerne das Wort "naiv"). Ich glaube nicht dass Gott oben im Himmel sitzt und eine Strichliste darüber führt, ob ich fünfmal oder einmal am Tag bete oder ob das was ich anhabe für eine Muslima angemessen ist. Aber ich mag die Vorstellung von einem übergeordneten Wesen, welches eine Art "Beobachter" der Menschen ist und hin und wieder vielleicht ein wenig eingreift. Das ist meine Form des Glaubens und egal wie oft man mir noch an den Kopf wirft, es sei naiv, gutgläubig, dumm, etc. ich bin damit zufrieden.
Ich versuche immer, Leute für ihre Religion zu respektieren oder zumindest bei Unverständnis zu versuchen, ihre Gedankengänge nachzuvollziehen. Ich respektiere auch Atheisten dafür dass sie nicht an Gott glauben, auch wenn ich anderer Meinung ist. Allerdings erwarte ich im Gegenzug das Gleich von meinem Gegenüber. Ich werde gerne über meinen Glauben gelöchert, ausgefragt, weil mir das klar macht dass mein Gesprächspartner zumindest versucht, meinen Glauben zu verstehen. Wer sich aber gleich hinsetzt und mir alle Fehler und Wasauchimmer vorbetet, hat schon verloren. Wer keinen gebührenden Respekt vor meinem Glauben hat kann nicht erwarten dass ich mir die Mühe mache, seinen zu verstehen.

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Beitrag von USS Nelame Di 1 März 2011 - 12:15

Sandfloh schrieb:Was ich dazu sage: Ich weiß, dass meine Religion nicht perfekt ist. Keine Religion ist perfekt, denn wenn das der Fall wäre, würden ihr alle Menschen der Welt angehören. Punktum. Aber mein Glaube ist ein Teil von mir und spendet auf eine gewisse Weise auch Trost (jetzt fällt in Diskussionen gerne das Wort "naiv"). Ich glaube nicht dass Gott oben im Himmel sitzt und eine Strichliste darüber führt, ob ich fünfmal oder einmal am Tag bete oder ob das was ich anhabe für eine Muslima angemessen ist. Aber ich mag die Vorstellung von einem übergeordneten Wesen, welches eine Art "Beobachter" der Menschen ist und hin und wieder vielleicht ein wenig eingreift. Das ist meine Form des Glaubens und egal wie oft man mir noch an den Kopf wirft, es sei naiv, gutgläubig, dumm, etc. ich bin damit zufrieden.
Gib ihnen den Vorwurf genau in derselben Form zurück. Wer ist denn naiver? Derjenige, der seinen Horizont erweitert und offen ist, oder derjenige, der auf seinem Standpunkt beharrt? Wie war das noch? Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt. Knall ihnen das mal so vor die Füße Zwinkern

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Beitrag von Neverman Mo 21 März 2011 - 9:35

Dann hätten alle unrecht, weil jeder auf seinem Standpunkt beharrt. Und weil wir, wenn wir stehen und um uns sehen, immer in der Mitte stehen, schlussfolgern wir fälschlicherweise, wir hätten recht und nennen die Wahrheit beim Namen.^^

Ich finde den Bericht von Sandfloh sehr schön, denn ich kann es absolut nachvollziehen. Viele Skeptiker, Atheisten, etc. haben eine große Wut in sich. Diese richtet sich in der Regel gegen Religion. Ich erlaube ihnen, nicht zu glauben, aber es ärgert mich auch, wenn es andersrum nicht ebenso ist. Außerdem frage ich mich, woher diese Wut kommt. Gegen was richtet sie sich wirklich? Geht es hier überhaupt um Religion? Oft werden bei ethischen Diskussionen viele Sachen durcheinander gewirbelt. Bibel, Religion, Glaube, Kirche, das alles muss seperat behandelt werden. Werden sie vermischt, kommt man nur durcheinander.
Ich kann natürlich nur von mir auf andere schlussfolgern. Bei mir war es so, dass ich christlich erzogen wurde, auch früh getauft wurde, regelmäßig zu Gottesdiensten musste, und allerlei Kram mitmachte. Schon alleine aus dem pubertären Willen, sich von meinen Eltern zu distanzieren, wurde ich später für kurze Zeit überzeugter Atheist. Ich konnte nichts glauben, was ich nicht auch bewiesen sah. Zum Glück habe ich mich schnell genug entwickelt, und mittlerweile meinen Glauben gefunden. Daher kann ich bei vielen verbissenen Atheisten nur vermuten, dass es sich dabei um Leute handelt, die über ihren Groll nicht hinwegkommen. Ähnlich wie Verschwörungstheoretiker und Freizeit-Kommunisten, die immer brüllen und toben und Recht haben wollen. Wie kleine Kinder.^^
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Beitrag von Kralice Do 28 Jul 2011 - 23:14

Hallo,

ich bin Atheist, also ungläubig.
Meine Mum hat mich früher nicht getauft, weil sie mir frei lassen wollte, ob ich gerne in die Kirche gehen möchte oder nicht.
Leider erlebe ich es immer wieder mit, wie junge Leute meinem Alters die Konformation nur haben, um das Geld zu bekommen.
Also das die meisten nicht wirklich an das glauben, was sie sagen.
Ich selber glaube nun nicht an einen Gott, bin aber immer wieder offen für neues.

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Beitrag von Mailea Do 28 Jul 2011 - 23:40

So, also erst mal:
Ich glaube.
An was genau, weiß ich auch nicht.
Ich gehe in die Kirche, aber nicht weil ich wirkliche Christin bin, sondern weil ich die Predigten und das Evangelium interessant finde und weil ich in der Kirche gut meditieren-oder nachdenken und zu mir selbst finden- kann.
Ich finde vor allem den tibbetischen Buddhisumus interessant.
Om Mani Padme Hum-Kommt das einem von euch bekannt vor?
Eines der Dinge, die ich in meinem Leben unbedingt noch unternehmen will, ist eine Reise nach Taizee in Frankreich.
Das ist eine Art Meditationskloster, wo jedes Jahr viele Jugendliche hin pilgern.
Ich habe meine ganz persönliche Glaubensrichtung für mich entdeckt, mit der ich glücklich bin.
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Beitrag von Chaosente Sa 30 Jul 2011 - 11:11

Buddhismus??
Nun damit kann ich ja überhaupt nichts anfangen, das tendiert bei mir auf einer Stufe mit der griechisch/römischen "Religion".
Aber jedem das seine, vielleicht versteh ich dich auch nur falsch:
Deswegen ein paar Fragen:
Glaubst du, dass jeder Mensch etwas göttliches in sich hat, auf das er nur versuchen muss zurückzugreifen, um perfekt zu werden?
Glaubst du an Wiedergeburt und gutes und mieses Karma?
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Beitrag von USS Nelame So 31 Jul 2011 - 2:27

Du meinst das Nirwana.

Ich finde, der Buddhismus hat durchaus interessante Ansätze. Dass zum Beispiel jedem Menschen etwas wertvolles innewohnt, das halte ich für eine grundauf positive Einstellung. Auch dass man Glück und Zufriedenheit durch die Abkehr aller Bedürfnisse erreichen kann, ist eine durchaus wahre Lehre. Wer immer nur nach Dingen strebt, die er nie haben wird, der wird nie glücklich sein. Im Christentum haben wir das ja auch unter dem Begriff "Demut".
Gleichzeitig steh ich dem Konzept der Wiedergeburt aber kritisch gegenüber. Auch die Sache mit dem Karma hat so einige Haken, die ich nicht nachvollziehen kann. Dass alles Gute bzw. schlechte, was man tut auf einen zurückfällt - leider zeigt meine Erfahrung da etwas anderes.

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Beitrag von Mailea So 31 Jul 2011 - 5:35

Chaosente schrieb:Buddhismus??
Nun damit kann ich ja überhaupt nichts anfangen, das tendiert bei mir auf einer Stufe mit der griechisch/römischen "Religion".
Aber jedem das seine, vielleicht versteh ich dich auch nur falsch:
Deswegen ein paar Fragen:
Glaubst du, dass jeder Mensch etwas göttliches in sich hat, auf das er nur versuchen muss zurückzugreifen, um perfekt zu werden?
Glaubst du an Wiedergeburt und gutes und mieses Karma?
Erstrebst du dieses große, ewige Nichts? (Mir ist grad der offizielle Name dafür entfallen)


So, also erst mal: Buddhismus und griechische Mythologie ist mal was ganz anderes.
Während griechische Mythologie sich genauso wie die nordische wie ein Krimi liest, der so verrückt ist, dass sich das eigentlich kein Mensch ausdenken kann, habe ich mich mit Buddhismus noch nicht so genau beschäftigt, das ich viel drüber sagen kann.
Außerdem ist der tibetische nochmal etwas anderes, da er sich vor allem auf Mitleid mit allen Lebewesen und gewaltfreien Umgang miteinander beruft (was ich als Vegetarierin klasse finde.)
Okay, jetzt zu deinen Fragen.
Ich glaube, dass das Leben an sich etwas göttliches ist, was generell nicht verletzt werden darf, und das jedem Menschen durch das Leben, das ihm innewohnt etwas übernatürliches gegeben ist.
Darauf zurückzugreifen heißt für mich vor allem, sich nicht zu sehr mitreisen zu lassen, z.b. durch moderne Medien und unsere rastlose Welt, in der wir alle gefangen sind.
Deshalb ist Yoga und einfach mal nachdenken und nichts tun besonders wichtig für mich.
Außerdem: Perfektion gibt es für mich nicht, genauso wenig wie ewiges Glück oder gute Real-Life Dokus bei RTL.
(Das musste sein ;D)
Wiedergeburt; Striktes Nein. Das Leben ist etwas einmaliges, das man nicht verschwenden darf und in vollen Zügen geniesen muss, solange es einem gegeben ist.
Das ist es auch, was mir am Buddhismus nicht gefällt: Dass in dieser Religion das Leben generell als Strafe angesehen wird, wie Notker Wolf das mal so schön formulierte.
Gutes/mieses Karma: Ja, irgendwie schon...wo bleibt sonst die Gerechtigkeit?!

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Beitrag von USS Nelame So 31 Jul 2011 - 7:24

Mailea schrieb:
Gutes/mieses Karma: Ja, irgendwie schon...wo bleibt sonst die Gerechtigkeit?!
Es gibt keine Gerechtigkeit, außer man schafft sie sich selbst. Der, der Macht hat, bestimmt auch immer, was Recht ist.

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Beitrag von Myri So 31 Jul 2011 - 8:36

Gutes Karma anzusammeln heißt ja, soweit ich weiß, nicht, dass man dafür dann - wie's so schön im Märchen ist - im Leben belohnt wird (denn was im Leben geschieht ist relativ wertlos im Vergleich zum Nirwana), sondern einen Aufstieg bedeutet, der die bevorstehenden Wiedergeburten verringert und einen näher zum Erlöschen bringt.
Ich finde den Buddhismus auch relativ anziehend, zumindest was die universelle Gleichheit angeht (wir alle gehören dazu, sind ein Teil und damit nicht wichtiger aber auch nicht unbedeutender als jedes andere Teil) und die Achtung vor dem Leben (bin auch Vegetarierin). Allerdings ist das, was man in unserer westlichen Welt größtenteils unter Buddhismus "verkauft" bekommt (man denke nur an Yoga, Räucherstäbchen, Zen-Gärten, etc., etc.) auch nicht der wahre Buddhismus, der dann schon viel mehr nach sich zieht. Und weil mir nun etliches am Buddhismus auch nicht zusagt, und ich mir meine Religion (wie inzwischen leider oft üblich) nicht einfach von überall "zusammenklauben" will, kann ich doch frei heraus sagen, dass ich überzeugte Christin bin.
Mir ist dieser Glaube von der Sichtweise her lieber, als es zwar eine verbindende und "beschützene" Einheit gibt, jeder jedoch ein "Selbst" hat und nicht, wie es im Buddhismus gelehrt wird, nach seinem Tod ins Große Ganze zurückkehrt, quasi "durchgemixt" wird.

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Beitrag von Mailea So 31 Jul 2011 - 8:40

Wenn man Gerechtigkeit schaffen will, macht man meistens doch eigentlich alles nur noch schlimmer.
Denn niemand kann völlig unbeteiligt- und damit völlig gerecht- urteilen, da man immer in die Geschehnisse eingebunden ist.
Und wer sich unrecht behandelt fühlt, schafft Ungerechtigkeit.
Der, der die Macht hat, bestimmt immer nur, was das allgemein Richtige ist.
Der, der die Macht hat, hat Feinde, oder zumindest Leute, die nicht 100% mit den Machtverhältnissen zufrieden sind.
Die schaffen sich ihr eigenes Recht.
Und das du dir so eine Meinung über Gerechtigkeit bildest, bestätigt das.
Jeder bestimmt für sich, was Gerechtigkeit ist.
Aber wenn alle für ihre Meinung kämpfen, um Gerechtigkeit zu schaffen,entsteht völliges Chaos.
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