Vampire-Das RPG III

"Öhm, klar!", erwiderte Emlyn, besann sich dann aber ihrer Manieren und korrigierte sich, "ich meine: Natürlich, Sir!"
Sie lächelte ihm freundlich zu. "Vielen Dank nochmal für ihren Rat!"

Liane lächelte nun ernsthaft und nickte ihm zu. Sie wollte nicht, dass man vor ihr Angst hatte. Respekt, ja, doch keine Angst. Sie fühlte sich seltsam in der überlegenen Position und ihre Haltung lockerte sich ein wenig, soweit es eben ging, um noch würdevoll zu erscheinen.
"Das freut mich zu hören. Ich hoffe, dass unsere Wege sich noch einige Male kreuzen.", sagte sie freundlich. "Würden Sie Ihrer Freundin einen Gruß von mir übermitteln und mich bei ihr entschuldigen für die vorhergegangene Nacht? Ich stand ein wenig neben mir."

Javen musste unwillkürlich lächeln. Da hatte sie sich wieder gefasst, die Kleine. Auch, wenn sie schon sehr alt war - im Herzen war sie wohl immer noch ein kleines Kind. Das war es, was er so an ihr mochte. Sie war wie eine kleine und zugleich große Schwester für ihn.

Thomas entspannte sich merklich, als Liane freundlicher wurde und lächelte nun ehrlicher und freundlicher.
"Ich werde es ihr ausrichten, wobei Sie sich auch entshculdigen sollte, ihr Benehmen war auch nicht das beste!", erklärte er, nickte noch einmal und drehte sich zum gehen um. "Ich wünsche Ihnen eine schöne Nacht und hoffe, dass sie ihre Meinungsverschiedenheiten klären können!"
Mit einem kleinen Lächeln lief er los und fühlte sich ein bisschen heldenhaft, dass er sich diese kleine Bemerkung am Schluss herausgenommen hatte.

Bei der letzten Bemerkung des anderen Vampirs runzelte Liane ein wenig verärgert die Stirn, doch sogleich wurde sie von hinten von Javen in die Arme genommen und durchgeknuddelt.
"Ich habe dich vermisst, Kleines.", gestand er leise lachend. "Meine kleine Kratzbürste."
"Hör auf Javen.", murrte Lia. "Sonst bekomme ich noch Hunger. Zudem finde ich es ein wenig dreist deine Lebensretterin mit einem Küchengerät zu vergleichen.", fügte sie schnippisch hinzu, worauf er jedoch nur lachte.
"Schon gut. Ich bin auf jeden Fall froh, dass du wieder da bist.", sagte er und ließ sie los. "Zudem würde es mir nicht viel ausmachen, wenn du wieder Hunger hast."
"Dir vielleicht nicht.", murmelte Lie leise und wandte sich zum Gehen. "Komm schon, Trantüte.", rief sie über die Schulter und lief los. Javen, der ihre Bemerkung gehört hatte, machte ein irritiertes Gesicht, jedoch fragte er nicht nach. Sie würde ihm schon sagen, wenn er etwas wissen müsste.

Jael Schmunzelte über so viel Höflichkeit und nickte Emlyn noch einmal zu, bevor er die Tür hinter sich schloss. Wo sollte er als erstes nachsehen?
Thomas wäre wahrscheinlich am ehesten bei Amanda. Also ging er zu ihrem Zimmer.
Die Tür war geschlossen also klopfte Jael leise an und wartete.

Amanda, die auf dem Bett lag und gelangweilt die einzige Zeitschrift durchblätterte, die sie besaß und wahrscheinlich schon auswendig kannte, zuckte überrascht zusammen als es klopfte. Schnell fuhr sie sich über die unordentlichen Haare, zupfte Hose und Oberteil zurecht und setzte sich im Schneidersitz hin.
"Die Tür ist offen."
Das war bestimmt Thomas, der sich entschuldigen wollte. So lange hielt er selten aus!

Thomas kam zur gleichen Zeit im Superiorhaus an und öffnete die Eingangstür. Es war wie immer sehr ruhig im Haus, etwas das er sehr zu schätzen wusste.

Jane kam gerade flütend in den Eingangsbereich, hatte bereits die dritte Tasse Blut in der Hand und winkte fröhlich mit dieser, als sie Thomas erblickte.
"Hallo!", sagte sie, schaute flüchtig zu ihrer Tasse um zu überprüfen, ob auch ja nichts darüber geschwappt war und ging dann auf Thomas zu.
"Hast du einen nächtlichen Spaziergang gemacht?"

Jael öffnete die Tür und trat in den Raum. Mit einem schnellen Blick sah er, dass Thomas nicht da war. Das machte aber nicht sehr viel, immerhin musste er Amanda die selben Sachen erklären, es wäre nur bequemer gewesen, wenn er alles in einem Abwasch hätte erledigen können.
"Gut Abend", sagte er und lächelte ihr zu.

"Jael!!", platzte es positiv überrascht aus Amanda heraus, dessen Gesicht sich sofort aufhellte. Munter klopfte sie auf das Bett, als Zeichen dafür, dass er sich setzen sollte. "Ich hab diesmal echt nichts verbrochen, versprochen! Ich schwöre das gestern war nur..."
Sie machte große Augen und setzte ihr unschuldigstes Lächeln auf.

"Hallo!", erwiderte Thomas überrascht und vergaß vollkommen beeindruckt und eingeschüchtert zu sein, vor lauter Bemühung sich nicht anmerken zu lassen, dass er was Verbotenes getan hatte. Oder war es das? Liane hatte auch einen Menschen... "Ja, es ist schön kühl draußen! Und du? Äh Sie?"

Mit einem beruhigenden Lächeln setzte Jael sich neben sie aufs das Bett.
"Keine Panik, niemand hat was verbrochen, jedenfalls heute nicht", sagte er und fuhr ihr kurz durch die Haare.
"Wegen gestern müssen wir trotzdem reden. Du weiß nicht zufällig, wo Thomas ist, oder?", fügte er hinzu und das Lächeln verschwand ein wenig. Amanda würde das ganze bestimmt furchtbar aufregend finden, er hoffte nur, dass sie und Thomas das ganze auch wirklich verstehen würden.

Amanda schüttelte den Kopf und schürzte ein wenig schmollend die Lippen.
"Nein, er hat sich nichtmal entschuldigt. Vielleicht ist er in seinem Zimmer oder in der Küche. Soll ich gucken gehen? Ich kann dann auch gleich üben ihn zu riechen!"
Sie grinste, wobei ihre Eckzähne kurz aufblitzten.

Das wäre zum Aufwärmen wahrscheinlich gar nicht mal so schlecht und sie konnte gleich auch ein bisschen ihrer Energie abarbeiten.
"Eine gute Idee, meinst du, dass du das schaffst?", fragte er und schmunzelte leicht, mehr um ihren Ehrgeiz zu wecken, als dass er es wirklich amüsierte.

Elias ließ den Blick über die Stadt wandern. Selbst Nachts war sie noch hell erleuchtet und strahlte in vollem Glanz. Des Nachts war sie sogar noch schöner als am Tag, fand er. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ließ er seinen Blick wieder zu dem Sektglas in seinen Fingern wandern. Einen Moment lang schwenkte er das dunkelrote Blut noch darin hin und her, bevor er es austrank und das Glas zurück auf die Kommode neben dem riesigen Panoramafenster stellte.
Elias Philippe Dubois lebte nun schon seit fünf Jahren in dieser Luxuswohnung eines Hochhauses im 14. Stockwerk. Er hatte lange darauf hingearbeitet und erfreute sich nun jeden Tag an dem wundervollen Ausblick und der herrlichen Ruhe hier oben. Mit einem kleinen Seufzen riss er sich von dem Anblick der Stadt los und ging wieder hinüber zu seinem Schreibtisch, um seine Arbeit weiterzumachen.

"Klar schaff ich das!", schnaubte Amanda mit leicht gekränkter Ehre und sprang auf. "Pass lieber auf, dass du hinterher kommst, Opi!"
Grinsend riss sie die Tür auf und lief los, wobei sie versuchte Thomas' Geruch herauszusondern. Das war nicht so schwer wie die anderen Gerüche, immerhin kannte sie ihn so gut. Vor seiner Zimmertür war der Geruch stärker, also riss sie die Tür auf.
"HAB ICH DICH!", rief sie lachend, musste jedoch feststellen, dass das Zimmer leer war. "Mist..."

"Du musst mich nicht siezen", sagte Jane lächelnd, winkte ab und nahm dann ein paar wenige Schlucke aus ihrer Tasse. Flüchtig fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen.
"Schön kühl meinst du? Hm... vielleicht sollte ich heute auch noch einen kleinen Spaziergang machen..." Jane blinzelte kurz, atmete ein und legte den Kopf leicht schief, wobei ihr eine ihrer blonden Locken auf die Schulter fiel.
"Warst du Jagen?"

"Konzentrier dich. Achte genauer auf den Geruch. Genauer, achte auf die Frische der Spur", sagte Jael leise und sah Amanda aufmerksam an. Sie war viel zu hastig, viel zu ungeduldig. Das würde vielleicht ein Problem werden, wenn er nicht genau aufpasste oder sie es nicht schaffte sich zusammenzureißen.

"Ich weiß das!", sagte Amanda schnell und ließ es prompt langsamer angehen, wenn auch noch schnell genug, um Jael zu beeindrucken. Konzentriert atmete sie ein, wobei sie immernoch schnüffeln müsste, um die Gerüche besser wahrzunehmen. Es war fast, als hätte Thomas Brotkrummen verstreut, als er aus dem Zimmer gegangen war. Achtsam folgte sie dem Geruch, ging erst durch den Gang, zur Toilette, merkte aber schnell, dass der Geruch verflog, also drehte sie um und ging die Treppen herunter, richtung Küche, aber auch diese war leer. Frustriert verschränkte Amanda die Arme. "Wieso muss er auch so viel rumlaufen! Er ist doch kein Hund!"

Thomas senkte schnell den Blick und spürte wie Hitze ihm in die Wangen kroch.
"Ja...", nuschelte er beschämt und hoffte, dass sie die Lüge genauso leicht kaufte. "Gestern."

"Vielleicht ist er einfach nur nervös wegen gestern. Ich glaub ist mehr der Typ für schlechtes Gewissen, als du es bist", lachte Jael leise und knuffte ihr gegen die Schulter. Was sie wohl noch nicht bemerkt hatte, war die feine, frische Duftspur, die aus der Richtung der Eingangstür, langsam durch die Gänge strich.
"Versuch die Augen zu schließen. Atme tief durch und versuch es nochmal."

"Hättest du Interesse mich beim nächsten Mal zu begleiten? Mir müssen zwar darauf achten, wen und vor allem wo wir jagen gehen, aber ich denke, ich kenne da einen Ort, an dem es in Ordnung gehen müsste... also, wie wäre es?", fragte Jane, wobei sie ihn freundlich anlächelte und sich dabei durchs blonde Haar fuhr, dass sie sich nur flüchtig zurück gebunden hatte.

Matthew krempelte den Ärmel seines Hemdes herunter und schloss dann den Manschettenknopf. "Wir werden morgen noch einmal vorbeikommen und uns verabschieden", sagte er und fuhr sich dann einmal durch die halblangen, braunen Haare.
"Sehr wohl, Mr. Murdoch!", erwiderte Maryam und nickte kurz, "wenn Sie erlauben, ich habe noch einige Dinge, um die ich mich kümmern muss!"
"Erlauben muss ich gar nicht, Maryam!", erwiderte Matthew grinsend, "ich bin zur Zeit nicht das Oberhaupt dieses Clans und verfüge so auch nicht über die Macht, Ihnen etwas zu befehlen!"

Amanda runzelte die Stirn. Schlechtes Gewissen, mhm? Wie Jael es erklärt hatte, schloss sie die Augen und sog die Luft geräuschvoll ein, bevor sie weiter ging - auf die Tür zu, wie sie vermutete. Erst als sie dagegen lief, bemerkte sie, dass sie schon da war.
"Mist...", nuschelte sie verschämt und rieb sich die leicht pochende Nase, bevor sie die Tür öffnete. Tatsächlich war der Geruch hier intensiver. Sie ging den Gang entlang und drehte sich schließlich strahlend zu Jael um. "Er ist in der Eingangshalle!"
Gut, seine Stimme war jetzt auch nicht mehr zu überhören.

Mist! Was sollte er jetzt machen? Er konnte unmöglich sagen, dass er nicht jagen wollte. Immerhin hatte er gerade gesagt, dass er jagen war! Allein beim Gedanken daran einen Menschen zu beißen, wurde ihm schlecht.
Ein wenig nervös rieb er sich über die Nase.
"Ja, das klingt wirklich gut. Zu zweit macht es bestimmt auch mehr... Spaß..."
Gott, er war sicherlich grün im Gesicht.

"Gut", lobte Jael und strich Amanda noch einmal über den Kopf.
"Dann sollten wir ihn jetzt schnell holen, damit ich euch ein bisschen was beibringen kann", sagte er und lächelte dabei. Ein bisschen, wie jemand, der genau wusste, dass er ein gleich ein lang ersehntes Geschenk überreichen würde.

"Ich bin kein Hund!", beschwerte sich Amanda, schloss jedoch kurz genüsslich die Augen, als Jael ihr über den Kopf strich. Mit schnellen Schritten ging sie auf die Eingangshalle zu und riss die Tür auf.
"HAB ICH DICH!", rief sie triumphierend und zuckte zusammen, als sie Jane entdeckte. "Ups!"

Thomas zuckte tatsächlich erschrocken zusammen und wich so weit zurück, dass er gegen eine Wand prallte.
"Mann ey!"

Jael folgte Amandas verwundertem Blick.
"Guten Abend, Jane. Entschuldigen Sie die Störung. Ich fürchte ich muss Ihren Gesprächspartner entführen. Es gibt da noch ein oder zwei Dinge, die ich mit den Beiden zu klären habe", sagte er freundlich und nickte Jane zu, bevor er ein wenig verwundert zu Thomas rüber schaute.
Bildete er sich das jetzt nur ein oder wirkte Thomas panisch? Nun ja, vielleicht hatte er wirklich ein schlechtes Gewissen wegen gestern.

Thomas raffte sich auf und straffte die Schultern, obwohl er sich noch immer angespannt fühlte. Erleichtert und ein wenig überrascht zugleich nickte er Jael zu, bevor er sich Jane zuwandte.
"Ich wünsche Ih-... dir noch eine schöne Nacht!", murmelte er ihr zu, lächelte kurz und drehte sich zu Jael und Amanda um. "Ist etwas passiert?"