Vampire-Das RPG

Matthew überlegte kurz. "Wir haben Timothy und seine Leute aus South San Gabriel. Ne Menge sehr gewalttäge Typen, regelrechte Berserker, die so viele wie möglich, ich zitiere, "plattmachen wollen". Morton hat einige Computerspezialisten, die das Überwachungssystem lahmlegen können und stellt sie uns gerne zur Verfügung. Kathrine rekrutiert soviele wie möglich in Anaheim, und vor etwa einem monat tauchte eine Gruppe spanische Vampire aus Rancho Parlos Verdes auf. Anscheinend haben sie auch noch eine Rechnung offen, da die Vampirjäger ihr Oberhaupt getötet haben. Neben reiner Kampfkraft würden sie zusätzlich Waffen alles Art zur Verfügung stellen, sowie andere militärische Ausrüstung. Nun, und nicht zu vergessen die Jäger..."

"Dann sind wir nicht schlecht bewaffnet." Stellte Jael fest und überschlug die Zahl der Vampire im Kopf.
"Wissen wir ungefähr wie viele Inquisitoren in der Firma sind, oder wie viele Vampire festgehalten werden?"
Casey trommelte mit den Fingern auf der Armlehne rum.
"Wir könnten bestimmt auch noch Leute aus London holen. Du sagstes Damion würde sowieso kommen wollen.."
Jael schüttelte den Kopf.
"Ich würde ungern Leute von da holen. Alle die kommen würden wären nämlich nicht die Unruhestifter, die mir in London sorgen bereiten."

Ächzend verdrehte Ethan die Augen. "Ich kann die Akten langsam nicht mehr sehen. Jeden Tag das gleiche, so scheint es mir. Eine Woche frei wäre mal was schönes. Nur du und ich, ohne Akten, ohne Arbeit", flüsterte er in ihr Ohr, als er sich hinter sie gestellt und die Arme um sie gelegt hatte.
Den Aktenordner hatte er links liegen gelassen.
Sanft fuhr er mit einem Finger an ihrem Hals entlang.

Tiefe Sorgenfalten bildeten sich auf Matthews Stirn. "Es sind viele, sehr viele. Mindestens drei Dutzend Schützen, und einige Laborarbeiter, etc. Ethan und Inka konnten keine konkreten Zahlen liefern.
Aber sie wissen von mindestens 10 dauerhaft gefangen gehaltenen Vampiren, die Dunkelziffer dürfte ungleich höher sein."
Er seufzte schwer und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
"Wenn ich nur daran denke, was diese Bastarde ihnen angetan haben..."
Ein leises Knurren entwich seiner Kehle.

Sie zitterte unter seiner Berührung, doch geistesgegenwärtig drehte sie sich weg: "Ich hab das Geühl, als würden wir ständig beobachtet, andauernd such ich anch Kameras, Abhörgeräten...Ethan!" Sie sah ihn beinahe verzweifelt an.

Er hielt inne und schaute sie schweigend an. Ernst blickte er in ihre Augen, lächelte ihr dann aufmunternd zu und legte seine Hand an ihr Gesicht.
Das wird ein Ende finden, Inka, da bin ich mir ganz sicher. Bald, wir müssen uns nur noch ein wenig gedulden.
"Ganz ruhig", sagte er in einem sanften Ton. "Wir machen nur unsere Arbeit, wie jeder andere auch in der Firma. Weshalb uns misstrauen? Vor allem dir? So hübsch, wie du bist..."

Jael beugte sich vor und legte das Kinn in die Händem während er sich mit den Ellenbögen auf den Knien abstütze.
"Also doch so viele.." Murmelte er leise.
Eine Weile herrschte bedrücktes Schweigen, dann richtete Casey sich auf und sah Matthew ernst an.
"Sagen Sie, Matthew. Haben sie Jillian eigentlich mittlerweile Geheiratet oder soll das Kind als Bastard auf die Welt kommen?"
Jael fuhr auf und sah ihn geschockt an, während Casey verschmitzt lächelnd die Schultern zuckte, als wollte er sagen: "Ich frag ja nur."

Tatsächlich traf Matthew diese Frage wie aus heiterem Himmel. "Nun, ehrlich gesagt...habe ich darüber nie nachgedacht. Aber eigentlich haben Sie Recht. Wie konnte ich nur so kopflos sein?"
Er begann, unruhig im Zimmer auf und ab zu gehen.

„Das tut mir für dich Leid, Michael. Ihr ward schließlich so etwas wie eine... Gemeinschaft. Ein Team.
Wenn auch ein recht... sehr eigenes“ Jilian legte die zweite Konserve beiseite und schaute ihrem Gegenüber eine Weile mitfühlend in die Augen.
„Ja, sehr eigen. Eine Gemeinschaft waren wir wohl, eine Zweckgemeinschaft“ Er schüttelte den Kopf und machte deutlich, dass er nicht weiter darüber sprechen wollte.
„Das war alles. Nun zu deinem Teil des Deals. Wie sieht es aus?“
Die Vampirdame riss ihre Notreserve auf, ihre letzte Chipstüte. „Ihnen geht es gut, allen beiden. Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern“, antwortete sie und tunkte ein paar Chips in eine Schale Blut, dem Inhalt der dritten Konserve.
„Ist das eigentlich normal? Dass man einen derartig kranken Geschmackssinn entwickelt, während der Schwangerschaft?“
Stutzend schaute sie auf und lachte, als sie Michaels angewidertes Gesicht ansah, das jedoch so aufrichtig und ehrlich war, wie das eines Kleinkindes.
„Ja, scheint wohl so“
„Gruselig!“

Jael sah Matthew beim tigern zu. Irgendwie hatte er das ungute Gefühl, dass er mit seinen Gedanken jetzt nicht mehr bei den Inquisitoren war und auch länger nicht mehr sein würde.
"Matthew." Jael fuhr aus dem Sessel hoch.
"Um auf ein ernsteres Thema zurück zu kommen... Das Lager! Haben sie einen Plan vom Lager? Wie wollen wir da hinein kommen?"

"Was?", Matthew hielt inne und wandte sein Gesicht Jael zu. "Ach, ein Plan. Nun, ich habe noch keinen gesehen, wie sie sich denken können, aber soweit ich weiss haben Michaels Leute dort einige Fortschritte gemacht. Viellciht sollten wir ihn suchen..."

Michael hatte sich überreden lassen, einen Chip auf Jilians Art zu essen und tunkte ihn tief in das Schälchen Blut. Dabei schaute er hoch konzentriert aus, als würde er zwanghaft versuchen, alles richtig zu machen.
Langsam nährte er sich mit diesem seinem Mund und biss zaghaft hinein.
Es schüttelte ihn. Der Geschmack war mehr als ungewohnt.
"Schmeckt nicht?", fragte Jilian enttäuscht.
"Bestimmt hast du es falsch gemacht! Warte, lass mich mal"
Sie nahm sich zwei Chips, einen rechts, einen links und tunkte sie in die Schüssel, jedoch nicht wie Michael es getan hatte. Dann ließ sie ihren in ihrem Mund verschwinden und hielt den anderen Michael hin.
Der schaute sie skeptisch an und lehnte sich noch ein Stück weiter nach hinten. "Ich weiß ja nicht... lieber nicht"
"Ach was! Jetzt wird sich nicht gedrückt!"
Sie lehnte sich über den Tisch und wedelte ihm mit dem Chip vorm Gesicht.
"Ess schon!"
Er schüttelte bestimmend den Kopf. "Nein!"
Doch da hatte sie ihm bereits, ehe er den Mund wieder schließen konnte, den Chip in den Mund geschoben.
"Ha!", rief diese triumphierend aus und lehnte sich wieder zurück.
"Und?"
"Eklig!"
"Banause!"

"Eine gute Idee!" Rief Jael erleichtert. Er warf Casey einen Blick zu, der Bände sprach, und lief zur Tür.

Matthew hielt Jael und Casey die Tür auf und folgte ihnen dann nach unten. Aus der Küche hörte er Würgen und Lachen. Er war also wieder bei Jilian. Matthew gefiel es ganz und gar nicht, dass die beiden so viel Zeit miteinender verbrachten, schließlich war er trotzallem der Feind...und ein Mann.
"Sie sind in der Küche.", sagte er, "sie wissen ja, wo wir hinmüssen."

Sich den Hals haltend schüttelte sich Michael und tat so, als würde er bewusstlos werden. Seine Stirn knallte auf den Tisch und brachte mit seiner gesamt Darbietung Jilian zum Lachen.
"Warum wirst du nicht Schauspieler? Der Job ist doch durchaus gut bezahlt und auf jeden Fall angesehener bei Vampiren und Menschen, als... das was du jetzt machst"
"Ist nur die Frage, ob ich wirklich 'angesehen' sein will... bei Vampiren. Akzeptiert - das würde mir momentan schon reichen"

"Ethan? Wusstest du, dass die hier ein verborgenes Netz aus...ähm...ach, schau mal lieber so hier rein...hier und hier", sie saß über einen Plan gebeugt in einem verbotenen Zimmer - ihr Herz holperte schon einige Stunden aufgeregt nervös, weil sie es ohne Erlaubnis betreten hatten - und wies Ethan, der über ihre Schulter linste, auf spinnenwebenartige Zeichnungen um das Anwesen hin: "Soll das ne Art Zaun sein? Und wofür? Und...unsichtbar?!"
Sie griff nach seiner Hand und drückte sie fest. Sandte ihm einen fragenden Gefühlsausdruck und das Bild von Vampiren, die dort irgendwie aufgehalten wurden.

Grimmig verzog er das Gesicht. Möglich wäre es... Er atmete tief Luft ein und fuhr sich mit der anderen Hand durchs Haar.
"In einem Film hieß es mal, dass man nur Zäune um Gebäude zieht, wenn in dessen Innerem etwas ist, dass nicht ans Tageslicht geraten soll... wenn man also etwas zu verbergen hat"
Und das haben die hier definitiv.

Inka sah ihn nicht an, als sie die nächste Frage stellte: "Ethan...wenn andere nicht reinkommen...dann kommen wir ohne Erlaubnis hier auch nicht mehr heimlich raus. Da ist alles dicht. Boden, Luft, Erde. Alles vernetzt. Wir sind...gefangen?!"

"Ich glaube, ich bevorzuge es zu sagen, dass wir hier sehr gut aufgehoben sind. Es klingt zumindest freundlicher"
Freundlicher vielleicht, es ändert aber nichts an unserer Lage.
Was sind das hier nur für irre, kranken Leute?

Inka klappte die Mappe mit einem deftigen Schlag zu und stand abrupt auf: "Ja, so gut wie in einer Sardinenkiste. Tolle Vorstellung. Ich muss raus. Kommst du mit? Let's forget this for a while. Wie wär's mit Joggen?!"

„Joggen? Warum nicht? Ich müsste mich nur vorher umziehen“ Ethan ging auf die Türe zu und wollte bereits hinausgehen, als er ihm Türrahmen doch noch einmal stehen blieb.
„Welche Route nehmen wir denn?“

"Ich würde gern so weit raus wie möglich", sagte Inka und sah ihn bedeutsam an, "Die Möglichkeit muss doch beGRENZbar sein, und ich bin immer gern bereit,mal Grenzen auszutesten. Was meinst du?"

Grinsend nickte Ethan und erwiderte ihren Blick vielsagend.
"Damit habe ich keinerlei Probleme, ganz im Gegenteil. Bei so etwas bin ich immer mit von der Partie", erwiderte er und machte sich dann daran, sich umzuziehen.

"Ach, und Ethan?", sagte Inka leise, als sie seine Tür einen Spaltbreit öffnete, "Ich liebe dich."
Sie grinste und zwinkerte ihrem Spiegelbild im Badezimmer zu. O ja, und kein anderer wird dich mir aus dem Herzen reißen, egal ob er mich tötet oder nicht, egal, wie er heißt oder...sie warf die Tür zu. Shit. Denk nicht an jenen einen Vampir, der immer noch, oder höchstwahrscheinlich immer noch bei Jillian im Haus sitzt. Denk nicht daran, wie sehr dich seine Andersartigkeit angezogen hat. Niemals!
Sie verkrampfte die Hände.
Niemals!

"Ich dich auch" Lächelnd streifte Ethan sich ein T-Shirt über und wechselte anschließend seine Hose. Er hörte, wie sie die Türe schloss, als er seine Turnschuhe heraussuchte.
Und ich kenne da noch jemanden, dem es ähnlich geht... Michael... ob er bei Matt ist?